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Diabetischer Fuß
Inhaltsverzeichnis
1. Das Wichtigste in Kürze
2. Grundsätzliches
3. Anzeichen für Nervenschädigungen
4. Anzeichen für Durchblutungsstörungen
5. Tipps zur Vorbeugung
6. Amputation
7. Verwandte Links
1. Das Wichtigste in Kürze
Bei Diabetikern kann es gerade in den Füßen zu Nervenkrankheiten oder zum Verschluss von Blutgefäßen kommen.
Taubheitsgefühl oder Schmerzen beim Laufen sind Alarmzeichen. Vorbeugend wirken vor allem Fußgymnastik,
spezielle Schuhe und eine gute Hautpflege.
2. Grundsätzliches
Diabetiker müssen sehr auf ihre Füße achten. Schlechte Zuckereinstellungen führen häufig zur diabetischen
Polyneuropathie (Nervenerkrankung) und zur peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (krankhafter Verschluss von
Blutgefäßen). Infolge der beiden Erkrankungen mit ihren Empfindungsstörungen bleiben Verletzungen oder
Infektionen oft unbemerkt. Die schlechte Wundheilung kann im schlimmsten Fall eine Amputation (siehe unten) des
betroffenen Fußes nach sich ziehen.
3. Anzeichen für Nervenschädigungen
kein Temperatur- und Schmerzempfinden
Taubheitsgefühl
Kribbeln
Kältegefühl bei warmen Füßen
"Ameisenlaufen"
Wadenkrämpfe in Ruhe
Schmerzen in Ruhe
trockene und rissige Haut
schmerzlose Wunden und Hühneraugen
Fußschwellungen
Hornhautschwielen
Fußdeformationen und Unbeweglichkeit der Zehen
4. Anzeichen für Durchblutungsstörungen
Schmerzen beim Laufen
blasse Haut
kühle Haut beim Betasten
fehlende Pulse
5. Tipps zur Vorbeugung
Regelmäßige Fußgymnastik: fördert die Beweglichkeit und Durchblutung, hilft gegen kalte Füße und steigert das
Wohlbefinden.
Nicht barfuß oder in Strümpfen laufen: Verletzungsgefahr.
Die empfohlenen oder verordneten Schuhe auch wirklich tragen: vermeidet Druckstellen. Schuhtechniker und Arzt
sollten sich von der druckarmen Passform der Schuhe selbst überzeugen.
Schuhe immer am Nachmittag kaufen, da Füße im Laufe des Tages anschwellen.
Neue, nicht eingelaufene Schuhe anfangs nur kurze Zeit tragen, nicht für längere Strecken auswählen. Strümpfe
täglich wechseln. Strümpfe mit hohem Baumwollanteil tragen, Strümpfe sollten keine auftragenden Nähte haben,
keine Falten werfen und nicht einschnüren.
Füße keinen extremen Temperaturen aussetzen: Verbrennung z.B am Sandstrand oder durch eine Wärmflasche,
genauso schädlich ist eine Unterkühlung.
Füße regelmäßig untersuchen auf:
Druckstellen
Blasen
Hornhautschwielen mit dunklen Flecken
Rötung
Schwellung
Hautverletzung
Fußpilz
Gute Hautpflege betreiben:
täglich kurz waschen oder baden: nicht aufweichen lassen, keine hohen Temperaturen
rückfettende Seifen verwenden
sorgfältig und vorsichtig abtrocknen
Haut eincremen, dabei die Zehenzwischenräume auslassen
Die Füße mindestens einmal jährlich vom Arzt untersuchen lassen. Die Ergebnisse können in einem DiabetesPass dokumentiert werden.
Bei Problemen immer zu einem diabetisch geschulten Fußpfleger gehen.
Informationen über Podologen erhalten Sie beim Deutschen Podologen Verband unter
www.podologen.de.
6. Amputation
In Deutschland werden pro Jahr rund 44.000 Fußamputationen durchgeführt, davon erfolgen knapp 70 %, etwa
30.000, in Zusammenhang mit Diabetes. Eine Amputation in ein folgenschwerer Eingriff und wird nur durchgeführt,
wenn alle anderen Behandlungsmöglichkeiten erfolglos oder ohne dauerhaften Erfolg ausgeschöpft wurden.
Vorrangige Behandlungsmethoden können sein:
Medikamentöse Behandlung
Plastisch rekonstruktive Maßnahme
Dabei wird mit einer speziellen Operationstechnik abgestorbenes Gewebe entfernt und der dabei entstehende
Defekt durch körpereigenes Gewebe wieder verschlossen.
Vor einer Amputation ist eine sorgfältige Diagnostik unerlässlich.
Je nach Schädigung kann eine lokal begrenzte Amputation unterhalb des Sprunggelenks (sogenannte
Minoramutation) oder eine Amputation oberhalb des Sprunggelenks (sogenannte Majoramputation) erforderlich
werden.
Eine Minoramputation kann erforderlich sein bei
einem offenen Gelenk
einem freiliegenden Knochen
einem feuchten Geschwür (Gangrän)
abgestorbenem Gewebe (trockene Nekrose)
Eine Majoramputation kann erforderlich sein, wenn
sich eine bestehende Infektion trotz aller Gegenmaßnahmen weiter ausbreitet.
eine verminderte Durchblutung zum Absterben von Muskelgewebe und zur Bedrohung anderer Organfunktionen
führt.
therapieresistente, vom Patienten nicht mehr auszuhaltende Ruheschmerzen bestehen.
Auf jeden Fall ist zu empfehlen, vor einer Amputation eine Fuß-Ambulanz für Diabetiker zu konsultieren und eine
Zweitmeinung einzuholen. Adressen von auf Diabetes spezialisierten Kliniken und Einrichtungen vermittelt der
Deutsche Diabetiker Bund.
7. Verwandte Links
Häusliche Krankenpflege
Heilmittel
Diabetes
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Diabetes > Verhaltenstipps
Stand: 12.09.2008
© betanet - beta Institut gemeinnützige GmbH
www.betanet.de www.beta-institut.de
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