Marketinginstrumente II

Werbung
Marketinginstrumente II
Marketinginstrumente II
Kommunikationspolitik, Distributionspolitik, Produktpolitik, Preispolitik
Technische Universität Chemnitz
Lehrstuhl Marketing und Handelsbetriebslehre
Univ.-Prof. Dr. Cornelia Zanger
Wintersemester 2014/2015
Gliederung
1 Einführung
2 Produktpolitik
3 Kommunikationspolitik
4 Preispolitik
5 Distributionspolitik
6 Literaturverzeichnis
© Univ.-Prof. Dr. Cornelia Zanger
Vorlesung Marketinginstrumente II
2
Gliederung
3 Kommunikationspolitik
3.1 Grundlagen der Kommunikationspolitik
3.2 Ansatz der Integrierten Kommunikation
3.3 Modelle der Kommunikation und Werbewirkung
3.4 Kommunikationsinstrumente
3.1 Grundlagen der Kommunikationspolitik
Begriffliche Grundlagen
Kommunikationspolitik
bedeutet die Übermittlung von Informationen und Bedeutungsinhalten zum Zweck der Steuerung von Meinungen, Einstellungen,
Erwartungen und Verhaltensweisen von Konsumenten entsprechend
den Zielen des Unternehmens.
Quelle: in Anlehnung an Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 1
3.1 Grundlagen der Kommunikationspolitik
Grundfragen der Kommunikationspolitik (Lasswell 1927)
(1) Wer (Quelle, Sender, Kommunikator) sagt
(2) was (Signal, Botschaft, Kommunikationsinhalt) über
(3) welchen Kanal (Medium, Kommunikationsträger/ -mittel) zu
(4) wem (Empfänger, Rezipient, Kommunikant, Zielgruppe) unter
(5) welchen Bedingungen (Kommunikationssituation, Kontext) mit
(6) welcher Wirkung (psychographische und ökonomische
Kommunikationswirkung)
3.1 Grundlagen der Kommunikationspolitik
Kommunikationsziele aus Sicht der Wirkung beim Konsumenten
Hierarchie der
Kommunikationsziele
Gewinn
Kosten
Umsatz
Kaufhandlung
Werbebudget
Produktionsund sonstige
Kosten
ökonomische
Ziele
Kaufabsicht
Bevorzugung/Präferenz
Positive Einstellung
psychologische
Ziele
Werbestreuplan
Bekanntheit
Aufmerksamkeit
Werbemittelkontakt
außerökonomische
Ziele
streutechnische
Ziele
Quelle: Sander, M.: Der Planungsprozess der Werbung in: Berndt, R.; Hermanns, A. (Hrsg.): Handbuch MarketingKommunikation, Wiesbaden 1993, S. 273
3.1 Grundlagen der Kommunikationspolitik
›
Ökonomische Kommunikationsziele  Kaufhandlung, Marktanteil,
Umsatz, Kosten, Gewinn
›
Außerökonomische Kommunikationsziele
» streutechnische Kommunikationsziele: z.B. Werbemittelkontakt
» psychologische Kommunikationsziele: z. B. Aufmerksamkeit,
Bekanntheitsgrad, positive Einstellung, Präferenz, Kaufabsicht
3.1 Grundlagen der Kommunikationspolitik
Anforderung an die Formulierung von Zielen
Objektbezug
Zielinhalt
Zielgruppe
Zielausmaß
Welches Objekt
steht im
Mittelpunkt der
Marketingmaßnahme?
Was soll
bezüglich des
Objektes erreicht
werden?
Bei wem soll das
Ziel erreicht
werden?
Wie viel soll von
dem Ziel erreicht
werden?
Zeitraum zur
Zielerreichung
In welcher Zeit
soll das Ziel
erreicht werden?
3.1 Grundlagen der Kommunikationspolitik
Formen der Kommunikation I
›
Direkte (persönliche) Kommunikation
intern:
Mitarbeiter
extern: Kunden
Meinungsführer
Verkaufspersonal/Einkäufer
›
Indirekte (mediale) Kommunikation
intern:
Produkte, Verpackung, interne Zeitschriften
Gebäude, Einrichtungen, Fahrzeuge …
extern: Massenmedien: Printmedien, TV, Hörfunk …
Individualmedien: Briefe, Telefon, Internet …
3.1 Grundlagen der Kommunikationspolitik
Formen der Kommunikation II
›
Einseitige Kommunikation
ohne Möglichkeit der Rückäußerung für den Adressaten
›
Zweiseitige (dialogische) Kommunikation
sofortige Möglichkeit zur Rückkopplung (Interaktion, Dialog)
3.1 Grundlagen der Kommunikationspolitik
Kategorisierung von Kommunikationsmaßnahmen I
Beziehung zwischen Sender und Empfänger
indirekt
einseitig
Kategorie I
Kategorie II
• Mediawerbung
• Direktwerbung in Form von
• Sponsoring unter Nutzung
medialer Kommunikations-
Richtung der
Kommunikation
direkt
träger (z.B. Programmsponsoring,
Werbebriefen, Prospekten,
Katalogen etc.
• Verkaufsförderung ohne
TV-Übertragung gesponserter
persönliche Beteiligung von
Veranstaltungen)
Mitarbeitern des Senders
(z.B. Gutscheine)
• POS-Werbung
• Sponsoring ohne Nutzung
medialer Kommunikationsträger
(z.B. Veranstaltungssponsoring)
3.1 Grundlagen der Kommunikationspolitik
Kategorisierung von Kommunikationsmaßnahmen II
Beziehung zwischen Sender und Empfänger
indirekt
Richtung der
Kommunikation
zweiseitig Kategorie III
direkt
Kategorie IV
• Telefon-Hotline
• Persönliche Kommunikation
• Online-Kommunikation
• Messen und Ausstellungen
• Direct-Response-Maßnahmen
• Eventmarketing
• Verkaufsförderung mit
persönlicher Teilnahme von
Mitarbeitern des Senders
(z.B. Verkostungen)
Quelle: Drengner, J.: Imagewirkungen von Eventmarketing, 3. Aufl., Wiesbaden 2008, S. 17, in Anlehnung an
Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 353
3.1 Grundlagen der Kommunikationspolitik
Kommunikationsinstrumente
sind das Ergebnis einer gedanklichen Bündelung von Aktivitäten, die
von einem Unternehmen bewusst zur Erreichung kommunikativer
Ziele eingesetzt werden (Kommunikationsmaßnahmen).
Quelle: in Anlehnung an Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 3
3.1 Grundlagen der Kommunikationspolitik
Kommunikationsmittel
ist die reale, sinnliche wahrnehmbare Erscheinungsform der
Kommunikationsbotschaft.
Quelle: in Anlehnung an Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 4
Kommunikationsträger
ist ein Übermittlungsmedium, mit dessen Hilfe die in Form von
Kommunikationsmitteln verschlüsselte Kommunikationsbotschaft
quasi im „Huckepack“-Verfahren den Adressaten näher gebracht
wird.
Quelle: in Anlehnung an Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 4
3.1 Grundlagen der Kommunikationspolitik
Kommunikationsinstrumente im Überblick
Public Relation
Werbung
Sales Promotion
Messen und
Ausstellungen
Corporate Identity
…
Persönliche
Kommunikation
Corporate
Mission
Corporate
Behavior
Corporate
Design
Corporate
Communication
Direktmarketing
Eventmarketing
Sponsoring
Product
Placement
Quelle: in Anlehnung an Berndt, R.; Hermanns, A. (Hrsg.): Handbuch Marketing-Kommunikation, Wiesbaden 1993, S. 12
3.1 Grundlagen der Kommunikationspolitik
Corporate Identity als Grundlage der Unternehmenskommunikation
Corporate Mission
Corporate Design
Corporate
Corporate Behavior
Communications
Erscheinungsbild
Kommunikation
Verhalten
• Grundsätze
• Produkte
• Slogan
• Führung
• Werte
• Design
• Anzeigen
• Vergütung
• Normen
• Farben
• Plakate
• Personal-
• Philosophie
• Signets
• Broschüren
• Formulare
• Mitarbeiter-,
Kundenzeitschriften
Leitbild
• Schrift
• Uniform
• Architektur
• Homepage
• Gebrauchsanweisungen
• Messestand
Quelle: in Anlehnung an Weis, H. C.: Marketing, 13. Aufl., Ludwigshafen 2004, S. 543
entwicklung
• Beurteilungen
• Umgangston
• Konferenzstil
• Kritikfähigkeit
Gliederung
3 Kommunikationspolitik
3.1 Grundlagen der Kommunikationspolitik
3.2 Ansatz der Integrierten Kommunikation
3.3 Modelle der Kommunikation und Werbewirkung
3.4 Kommunikationsinstrumente
3.2 Ansatz der Integrierten Kommunikation
Ansatz der Integrierten Kommunikation
Werbung
Public Relation
Sales Promotion
Messen und
Ausstellungen
Corporate Identity
…
Persönliche
Kommunikation
Direktmarketing
Notwendigkeit
zur Integration
Corporate
Corporate
Mission der Behavior
KommunikationsCorporate
Corporate
Design
Communication
instrumente
Eventmarketing
Sponsoring
Product
Placement
Quelle: in Anlehnung an Berndt, R.; Hermanns, A. (Hrsg.): Handbuch Marketing-Kommunikation, Wiesbaden 1993, S. 12
3.2 Ansatz der Integrierten Kommunikation
Integrierte Kommunikation
ist ein Prozess der Analyse, Planung, Organisation, Durchführung und
Kontrolle, der darauf gerichtet ist, aus den differenzierten Quellen der
internen und externen Kommunikation von Unternehmen eine Einheit
herzustellen, um ein für die Zielgruppen der Kommunikation
konsistentes Erscheinungsbild des Unternehmens zu vermitteln.
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 89
3.2 Ansatz der Integrierten Kommunikation
Ziele der Integrierten Kommunikation
› konsumentenbezogene Ziele
(Erreichen einer einheitlichen Wahrnehmung des Unternehmens,
Vermeiden von Irritation durch inkonsistente und widersprüchliche
Aussagen, Optimierung der Kontaktwirkung)
›
wirtschaftliche Ziele
(Ausnutzen von Synergiepotentialen und Kostensenkungspotentialen beim Einsatz von Kommunikationsinstrumenten)
3.2 Ansatz der Integrierten Kommunikation
Welche Bereiche umfasst die Integrierte Kommunikation?
Der Integrations-Dreiklang
Formale
Integration
Corporate Design,
Farben, Visuals,
Bildwelten, Typo,
Logo, Claim
Inhaltliche
Integration
Unterschiedliche
Interpretation der
Kernbotschaft je nach
Medium, Kommunikationsphase und
Zielgruppe
Zeitlich-taktische
Integration
Über alle Kommunikationsphasen:
Bekanntheit aufbauen, Interesse
vertiefen, Kunden gewinnen,
Kundenbindung, CRM
Quelle: Grey Global Group, vgl. auch: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 95ff.
3.2 Ansatz der Integrierten Kommunikation
›
Inhaltliche Integration
›
Formale Integration
›
Zeitliche Integration
3.2 Ansatz der Integrierten Kommunikation
Integrierte Kommunikation als Lernkonzept
› Erstmaliges Lernen von Botschaften und Kernaussagen, die der
Konsument mit einer Marke assoziieren soll
(Aufbau semantischer Netzwerke im Kopf des Konsumenten)
›
Wiederauffrischen von bereits gelernten Kommunikationsbotschaften und Kernaussagen
(Festigen semantischer Netzwerke im Kopf des Konsumenten)
Gliederung
3 Kommunikationspolitik
3.1 Grundlagen der Kommunikationspolitik
3.2 Ansatz der Integrierten Kommunikation
3.3 Modelle der Kommunikation und Werbewirkung
3.4 Kommunikationsinstrumente
3.3 Modelle der Kommunikation und Werbewirkung
Modell der einstufigen, indirekten Kommunikation
nach Shannon/Weaver (1949)
Kanal
Werbeträger
Sender
Werbetreibender
Werbekonzeption
Empfänger
Verschlüsselung
der
Werbebotschaft
(Werbeabteilung
oder -agentur)
gesendetes
Signal
empfangenes
Signal
Ton
Bild
Text
Ton
Bild
Text
Sinne
des
Werbesubjekts
Reaktion
Verarbeitung,
Interpretation
Rückkopplung (feed back)
Messung des ökonomischen Werbeerfolgs
Messung der außenwirtschaftlichen Wirkung
Quelle: Shannon/Weaver, 1949, in Meffert, H.: Marketing, 7. Aufl., Wiesbaden 1991, S. 447
3.3 Modelle der Kommunikation und Werbewirkung
Modell der zweistufigen, indirekten Kommunikation
Meinungsführerkonzept
Massenmedien
Massenkommunikation
Meinungsführer
Persönliche
Kommunikation
„Passives“
Publikum
Quelle: Kroeber-Riel, W.; Weinberg, P. Gröppel-Klein, A.: Konsumentenverhalten, 9. Aufl., München 2009, S.
547
3.3 Modelle der Kommunikation und Werbewirkung
Modell der zweiseitigen Kommunikation
Kommunikationsmodell im Relationship Marketing
Pool von
Informationsund Interaktionsangeboten
Kommunikationspartner
Anbieter
Kommunikationspartner
Nachfrager
Indirekte Rückkopplung
• Messung des ökonomischen Kommunikationserfolges
• Messung der psychologischen Wirkungen
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 30
3.3 Modelle der Kommunikation und Werbewirkung
Erweitertes Begriffsverständnis
Kommunikationspolitik
• die Übermittlung von Informationen und Bedeutungsinhalten sowie
• der Austausch von Informationen und Bedeutungsinhalten
zwischen dem Unternehmen und seinen Anspruchsgruppen als
auch
• die Unterstützung eines solchen Austausches zwischen den
Mitgliedern dieser Anspruchsgruppen
• zum Zweck der Steuerung von Meinungen, Einstellungen,
Erwartungen und Verhaltensweisen dieser Anspruchsgruppen
• gemäß der Ziele des Unternehmens.
3.3 Modelle der Kommunikation und Werbewirkung
Modell der Werbewirkungspfade nach Kroeber-Riel (Grundmodell)
Werbekontakt
schwache
Aufmerksamkeit
starke
Aufmerksamkeit
kognitive
Vorgänge
emotionale
Vorgänge
Einstellung
Kaufabsicht
Verhalten
Quelle: Kroeber-Riel, W., Weinberg, P.; Gröppel-Klein, A.: Konsumentenverhalten, 9. Aufl., München 2009, S. 635
Die Wirkungskomponenten:
Wirkungskomponenten: beschreiben verschiedene Gruppen von
hypothetischen Konstrukten, die geeignet erscheinen, die Wirkung der
Werbung zu erklären
›
Aufmerksamkeit:
›
Kognitive Vorgänge:
›
Emotionale Vorgänge:
›
Einstellung:
© Univ.-Prof. Dr. Cornelia Zanger
Vorlesung Marketinginstrumente II
30
Modelle der Kommunikation und Werbewirkung
Informative Werbung:
Emotionale Werbung:
Involvement:
© Univ.-Prof. Dr. Cornelia Zanger
Vorlesung Marketinginstrumente II
31
3.3 Modelle der Kommunikation und Werbewirkung
Modell der Werbewirkungspfade I (nach Kroeber-Riel)
verschiedene Wirkungspfade
Wirkungspfad der informativen Werbung
bei involvierten Konsumenten
Wirkungspfad der informativen Werbung
bei wenig involvierten Konsumenten
Werbekontakt
Werbekontakt
schwache
Aufmerksamkeit
starke
Aufmerksamkeit
schwache
Aufmerksamkeit
starke
Aufmerksamkeit
kognitive
Vorgänge
emotionale
Vorgänge
kognitive
Vorgänge
emotionale
Vorgänge
Einstellung
Einstellung
Kaufabsicht
Kaufabsicht
Verhalten
Verhalten
Quelle: Kroeber-Riel, W., Weinberg, P.; Gröppel-Klein, A.: Konsumentenverhalten, 9. Aufl., München 2009, S. 640-641
3.3 Modelle der Kommunikation und Werbewirkung
Modell der Werbewirkungspfade II (nach Kroeber-Riel)
verschiedene Wirkungspfade
Wirkungspfad der emotionalen Werbung
bei involvierten Konsumenten
Wirkungspfad der emotionalen Werbung
bei wenig involvierten Konsumenten
Werbekontakt
Werbekontakt
schwache
Aufmerksamkeit
starke
Aufmerksamkeit
schwache
Aufmerksamkeit
starke
Aufmerksamkeit
kognitive
Vorgänge
emotionale
Vorgänge
kognitive
Vorgänge
emotionale
Vorgänge
Einstellung
Einstellung
Kaufabsicht
Kaufabsicht
Verhalten
Verhalten
Quelle: Kroeber-Riel, W., Weinberg, P.; Gröppel-Klein, A.: Konsumentenverhalten, 9. Aufl., München 2009, S. 643-644
Rückblick - Ansatz der Integrierten Kommunikation
Anwendung klassischer Konditionierung in der Werbung
Reflexkonditionierung
Beispiel Pawlow
Werbliche Konditionierung
Glocke
Neutraler Produktname
Vor der Konditionierung
Neutraler Stimulus
Unkonditionierter
(unbedingter) Stimulus
Unkonditionierter
(unbedingter) Reflex
Fütterung
Speichelabsonderung
Bilder mit emotionaler
Bedeutung
Emotionale Bedeutung wird
aktiviert (bewusst)
Nach der Konditionierung
Konditionierter Stimulus
Glocke
Produktname
Konditionierter Reflex
Speichelabsonderung
Emotionale Bedeutung
Quelle: in Anlehnung an Kroeber-Riel/Weinberg/Gröppel-Klein: Konsumentenverhalten, 9. Aufl., Stuttgart 2009, S. 378
Gliederung
3 Kommunikationspolitik
3.1 Grundlagen der Kommunikationspolitik
3.2 Ansatz der Integrierten Kommunikation
3.3 Modelle der Kommunikation und Werbewirkung
3.4 Kommunikationsinstrumente
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Werbung
Public Relations
Verkaufsförderung/Sales Promotion
Messen und Ausstellungen
Sponsoring
Product Placement
Eventmarketing
Multimediakommunikation
Direktmarketing
Persönliche Kommunikation
3.4 Kommunikationsinstrumente
Kommunikationsinstrumente im Überblick
Werbung
Public Relation
Sales Promotion
Messen und
Ausstellungen
Corporate Identity
…
Persönliche
Kommunikation
Direktmarketing
Corporate
Mission
Corporate
Behavior
Corporate
Design
Corporate
Communication
Eventmarketing
Sponsoring
Product
Placement
Quelle: in Anlehnung an Berndt, R.; Hermanns, A. (Hrsg.): Handbuch Marketing-Kommunikation, Wiesbaden 1993, S. 12
Werbung
Mediawerbung
- auch „klassische Werbung“ genannt - bedeutet den Transport und die
Verbreitung werblicher Informationen über die Belegung von Werbeträgern mit
Werbemitteln
im
Umfeld
öffentlicher
Kommunikation
gegen
ein
leistungsbezogenes Entgelt, um eine Realisierung unternehmensspezifischer
Kommunikationsziele zu erreichen.
Die Mediawerbung ist
» eine Form der unpersönlichen Kommunikation,
» eine Form der mehrstufigen, indirekten Kommunikation,
» welche sich öffentlich und
» ausschließlich über technische Verbreitungsmittel (den Medien),
» einseitig,
» mittels Wort, Schrift, Bild und/oder Ton
» an ein disperses Publikum richtet.
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 356
Werbung: Ablaufschema der Werbeplanung
Situations-/Werbeanalyse
Festlegung der Werbeziele
Zielgruppenbestimmung
Briefing
Positionierung
Botschaftsgestaltung (Copy-Strategie)
Auswahl der
Werbemittel
Auswahl der Werbeträger und
Streuplanung (Mediaselektion)
Festlegung
der Werbestrategie
Ermittlung des Werbebudgets
Gestaltung der Werbemittel (kreative Umsetzung)
Werbeerfolgsprognosen (Pretest)
Herstellung der Werbemittel (Produktion)
Werbedurchführung (Schaltung und Präsentation)
Werbewirkungskontrollen (Posttests)
Quelle: in Anlehnung an Pickert, M.: Die Konzeption der Werbung, Heidelberg/Zürich 1994, S. 31
Werbung
Kommunikationsbotschaft
ist die Verschlüsselung kommunikationspolitischer Leitideen durch
Modalitäten, um bei den Rezipienten durch Aussagen über
Produkte/Leistungen/Marken/Unternehmen
die
gewünschten
Wirkungen zu erzielen.
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 4
Aufgabe der Werbebotschaft (Kommunikationsbotschaft)
= Positionierung des Angebots
→ Angebot so in die subjektive Wahrnehmung der Abnehmer einfügen,
dass es sich von konkurrierenden Angeboten abhebt und diesen
vorgezogen wird.
Werbung
Positionierungsstrategien I (nach Kroeber-Riel)
1. Informative Positionierung
» traditionelle Form der sachlichen Information über das Angebot
» Anwendungsfelder:
→ wenig entwickelte Märkte
→ Werbung für Innovationen
→ High-Involvement-Güter
2. Emotionale Positionierung
» Ansprache über Gefühle, d.h. Aktivierung, die hinsichtlich ihrer
Richtung (angenehm-unangenehm) und ihres Inhaltes (Art der
Emotion, z.B. Freude/Angst) mehr oder weniger bewusst erlebt werden
» Erlebnisprofil statt Sachprofil des Produktes (Konsumgüter/
Investitionsgüter) vermitteln
» „Schlüsselbilder“ schaffen, an Lifestyle anpassen
» Anwendungsfelder:
→ gesättigte Märkte
→ austauschbare Produkte
→ Low-Involvement-Güter
Werbung
Positionierungsstrategien II (nach Kroeber-Riel)
3. Positionierung durch Emotion und Information
» emotionaler Appell an ein Bedürfnis (vorhandenes Bedürfnis
verstärken/verändern oder andere/neue Bedürfnisse ansprechen)
» Informative Beeinflussung durch Hinweis auf Eigenschaften des
Produkts zur Bedürfnisbefriedigung
» Anwendungsfeld:
→ „Sicherheitsstrategie“
4. Positionierung durch Aktualität
» Erhöhung der Markenaktualität durch auffallende Inszenierung der
Marke, durch
→
→
→
→
Thematisierung der Marke („im Gespräch sein“)
Agenda Setting (Beeinflussung der öffentlichen Meinung)
Lösen vom Konkurrenzfeld durch sichtbare Identität
Konzentration auf Markennamen und/oder Markenzeichen (häufige
Kontakte schaffen)
» fast keine Informationen und nur bedingt emotionale Erlebnisse
» Anwendungsfeld:
→ Marke bekannt machen (Daewoo)
Werbung
Positionierungsstrategien III (nach Kroeber-Riel)
5. Positionierung durch Aufbau von Erlebniswelten
» nicht außenorientierter Konsument (rationale Nutzenmaximierung,
sachliche Produktwelt), sondern innenorientierter Konsument
(Konsumziel Ich-bezogen, positive Erlebniswelt) wird angesprochen
→ z.B. Brille als Mittel, um besser zu sehen = außenorientiert
Brille, mit der man sich schön fühlt = innenorientiert
» Vermittlung von Konsumerlebnissen durch emotionale Werbung (z.B.
für Zigaretten) nicht neu, neu aber Ausmaß und Qualität der
Erlebnisorientierung
Quelle: Kroeber-Riel, W.; Esch, F.-R.: Strategie und Technik der Werbung, 6. Aufl., Stuttgart 2004, S. 51ff.
3.4.1 Werbung
Auswahl der Werbeträger und Werbemittel
Kommunikationsträgergruppen
Erscheinungsformen
Printwerbung
Insertions- und
Printmedien
Kommunikationsträger
Zeitschrift
Kommunikationsmittel
Anzeigen
Zeitung
Anzeigenblätter
Supplements
Radio
Spot
Fernsehen
Spot etc.
Radiowerbung
Kino
Werbefilm, Spot etc.
Online-Werbung
Internet
Button, Banner etc.
Züge, Taxen, LKWs etc.
Plakate, Folien etc.
Gebäude etc.
Laufschriftanzeigen etc.
Litfaßsäulen etc.
City Light Poster etc.
Fernsehwerbung
Kinowerbung
Verkehrsmittelwerbung
Lichtwerbung
Elektronische
(audiovisuelle)
Medien
(Medien der)
Außenwerbung
Plakatwerbung
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 357
Werbung
Sonderwerbeformen - Spots
›
Spotpremiere
›
Cut In Horizontal/ Vertikal
›
Pre/Abspann Split
›
Countdown
›
Singlespot
›
Split-Break
© Univ.-Prof. Dr. Cornelia Zanger
Vorlesung Marketinginstrumente II
44
Werbung
Gestaltung der Werbebotschaft (Kommuniqué) – Copy-Strategie
›
Eine Copy-Strategie ist die schriftliche Fixierung wichtiger
Vorgaben für kreative Lösungsansätze im Rahmen der festgelegten
Werbestrategie
›
Funktionen:
» Disziplinierung der kreativen Arbeit  Basis für die Umsetzung der
Kommunikationskampagne
» Nach der Umsetzung der Kampagne dient die Copy-Strategie als ein
Beurteilungskriterium des Kommunikationserfolges bzw. -misserfolges
© Univ.-Prof. Dr. Cornelia Zanger
Vorlesung Marketinginstrumente II
45
Werbung
Gestaltung der Werbebotschaft (Kommuniqué) – Copy-Strategie
PositionierungsStrategie
USP
Consumer Benefit
(Nutzenbotschaft)
CopyStrategie
Tonality
(Ausdrucksform)
UAP
Reason Why
(Nutzenbegründung)
Quelle: Pickert, M.: Die Konzeption der Werbung, Heidelberg/Zürich 1994, S. 79
Werbung: Beispiel - Copy-Strategie von TUI
Position:
TUI bietet qualitativ hochwertige, individuelle Pauschalurlaubsarrangements. Dabei bucht TUI Flug und Unterkunft,
organisiert den Transport vom Flughafen zur Unterkunft und
retour und betreut die Gäste vor Ort durch eigene
Reiseleitung und bietet Ausflugsprogramme an.
Copy-Strategie
Consumer Benefit:
individuelles Urlaubsglück
Reason Why:
Weil TUI qualitativ hochwertige Urlaubsarrangements
anbietet.
Weil TUI sich um einen reibungslosen Ablauf des
gesamten Urlaubs kümmert.
Weil TUI möglichst individuelle Urlaube in großer
Vielzahl anbietet.
Tonalität:
Werbeidee:
fröhlich, entspannt, witzig
Slice of Life (Ausschnitt aus dem Urlaubsalltag)
Quelle: Schweiger, G.; Schrattenecker, G.: Werbung, 7. Aufl., Stuttgart 2009, S. 234.
Werbung: Beispiel TUI – Umsetzung der Werbeidee
Quelle: http://www.marketing-blog.biz/uploads/TUI-Cruises_Haengematte.jpg.
Public Relations
Public Relations (Öffentlichkeitsarbeit)
bedeutet die Analyse, Planung, Durchführung und Kontrolle aller
Aktivitäten eines Unternehmens, um bei ausgewählten Zielgruppen
(extern und intern) primär um Verständnis sowie Vertrauen zu
werben und damit gleichzeitig kommunikative Ziele des Unternehmens
zu erreichen.
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 398
Public Relations
Ziele und Erfolgskriterien der PR
PR-Ziele
kognitiv-orientierte
PR-Erfolgskriterien
• Bekanntheitsgrad des Unternehmens
• Kenntnis über angebotene Leistungen des Unternehmens
• Kenntnis über das Umwelt- bzw. Sozialengagement des
Unternehmens
• usw.
affektiv-orientierte
• Emotionale Disposition der Zielpersonen gegenüber dem
Unternehmen
• Interesse der Zielpersonen gegenüber dem Unternehmen
• Einstellung der Zielpersonen gegenüber dem Unternehmen
• usw.
konativ-orientierte
• Anzahl veröffentlichter Presseartikel
• Anzahl von Besuchern am Tag der offenen Tür
• Kommunikationsverhalten von Bürgerinitiativen gegenüber der
Öffentlichkeit usw.
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, München 1997, S. 596
Public Relations
Funktionen der Public Relations
• Informationsfunktion: Vermittlung von Informationen nach innen und außen (Öffentlichkeit)
• Kontaktfunktion: Aufbau und Aufrechterhaltung von Verbindungen zu allen für das
Unternehmen relevanten Gruppen
• Imagefunktion: Aufbau, Änderung und Pflege des Vorstellungsbildes vom Unternehmen
• Absatzförderungsfunktion: Anerkennung und Vertrauen in der Öffentlichkeit fördert den
Verkauf
• Sozialfunktion: Aufzeigen der gesellschafts- und sozialbezogenen
Unternehmensleistungen
• Balancefunktion: Herstellung eines Anreiz-Beitrags-Gleichgewichts der verschiedenen
unternehmensrelevanten Anspruchsgruppen
• Stabilisierungsfunktion: Erhöhung der Krisenfestigkeit des Unternehmens in kritischen
Situationen aufgrund der stabilen Beziehungen zu den Anspruchsgruppen (Vorsorge für
Krisenfälle) (vgl. Burmann 2005, S. 369)
Public Relations
Zielgruppen der PR
• Mitarbeiter des Unternehmens
• Gewerkschaften
• potentielle Mitarbeiter
• Schüler und Lehrer
• Vertreter der Medien (Lokalpresse,
• Studenten und Wissenschaftler
Regionalpresse, überregionale Presse,
• Testinstitutionen
Wirtschaftspresse, Publikumszeitschriften, Fernsehredakteure)
• Vertreter staatlicher Stellen
• aktuelle und potentielle Kunden
• Parteien
• Aktionäre
• Behörden
• Lieferanten
• Kirchen
• Bankvertreter
• Meinungsführer
• Wirtschaftsverbände
• ausgewählte Berufsgruppen
• Verbraucherverbände
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, München 1997, S. 567
Bei der Zielgruppenplanung der PR ist zwischen Primär- und
Sekundär-Zielgruppe zu unterscheiden!
Public Relations
Erscheinungsformen der PR
breit
gering
Absatzorientierung
Zielgruppenorientierung
Gesellschaftsbezogene
Public Relations
Unternehmensbezogene
Public Relations
Leistungsbezogene
Public Relations
eng
hoch
hoch
Informationsvermittlung
gering
gering
Imagebildung
hoch
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 401
Public Relations
Handlungsalternativen der PR
Die vier Public-Relations-Modelle
Publicity
Informations-
Überzeugungs-
tätigkeit
arbeit
Mitteilen und
Charakteristik
Propagieren
Ziel/Zweck
Anschlusshandlung
Aufklärung
Einweg-
Einweg-
kommunikation,
kommunikation,
stark verkürzte
umfassende
Aussagen
Mitteilung
Art der
Kommunikation
Verlautbaren
Dialog
Argumentieren
Sich austauschen
Erziehung
Konsens
Asymmetrische
Zwei-WegeKommunikation,
Berücksichtigung
des Feedback
Sender 
Kommuni-
Empfänger
Sender 
Sender ↔
kationsmodell
(Stimulus-
Empfänger
Empfänger
Response)
Quelle: in Anlehnung an: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, München 1997, S. 583
Symmetrische
Zwei-WegeKommunikation,
Mediation
Gruppe ↔ Gruppe
(Konvergenzmodell)
Public Relations
Aktivitätsbereiche der Public Relations
Aktivitätsbereich
Beispiele
Pressearbeit
Pressekonferenzen, Pressemitteilungen, Erstellung von
Unternehmensprospekten und Aufklärungsmaterial für die Medien,
Bereitstellung von Informationen im Internet Bsp. Pressekonferenz
PR-Maßnahmen des
persönlichen Dialogs
Pflege persönlicher Beziehungen zu Meinungsführern und
Pressevertretern, persönliche Engagements in Verbänden etc.,
Vorträge an Hochschulen, Teilnahme an Podiumsdiskussionen
PR-Aktivitäten für
ausgewählte Zielgruppen
Aufklärungsmaterialien für Schulen, Betriebsbesichtigungen für
Besucher, Förderung sportlicher, kultureller und sozialer
Institutionen der Region, Ausstellungen, Geschenke und
Unterstützungen, Informationsbroschüren für bestimmte
Zielgruppen, Betriebsfilme Bsp. Betriebsbesichtigung
PR-Maßnahmen im
Rahmen der Mediawerbung
Anzeigen zur Imageprofilierung des Unternehmens, Anzeigen für
potenzielle Mitarbeitende in Zeitungen etc., Anzeigen zur
Darlegung von Standpunkten des Unternehmens zu öffentlich
diskutierten Streitpunkten („Advocacy Advertising“)
Unternehmensinterne PRMaßnahmen
Werkszeitschriften, Informationsveranstaltungen mit
Mitarbeitenden, Betriebsausflüge, Anschlagtafeln im Unternehmen,
interne Sport-, Kultur- und Sozialeinrichtungen, Business-TV
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 405
Bsp. Betriebskindergarten
Verkaufsförderung
Verkaufsförderung (Sales Promotions)
bedeutet die Analyse, Planung, Durchführung und Kontrolle meist
zeitlich befristeter Maßnahmen mit Aktionscharakter, die das Ziel
verfolgen, auf nachgelagerten Vertriebsstufen durch zusätzliche Anreize
Kommunikations- und Vertriebsziele eines Unternehmens zu erreichen.
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 366
Verkaufsförderung
Erscheinungsformen der Verkaufsförderung
›
Verkaufsförderung durch den Hersteller
» Handelsgerichtete Verkaufsförderung (Handels-Promotions)
» Konsumentengerichtete Verkaufsförderung - direkt/indirekt
(Verbraucher-Promotions)
›
Verkaufsförderung durch den Händler (Händler-Promotions)
Verkaufsförderung
Verkaufsförderung des Herstellers
Handels-Promotions
handelsgerichtete
Verkaufsförderung
Beispiele:
Händlertreffen
Händlerschulungen
Werbekostenzuschüsse
Verbraucher-Promotions
direkte
konsumentengerichtete
Verkaufsförderung
indirekte
konsumentengerichtete
Verkaufsförderung
Verkaufsförderung
des Handels
Händler-Promotions
Beispiele:
Beispiele:
Prospekte
Gewinnspiele
Gutscheinaktionen
Produktpräsentationen
Kostproben
Vorführungen
Gutscheinaktionen
Gewinnspiele
konsumentengerichtete
Verkaufsförderung
Bsp. Kostproben
Konsumenten
Quelle: in Anlehnung an: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 368
Beispiele:
Kostproben
Ladengestaltung
Schaufenster
Sonderangebote
Verkaufsförderung
Wirkung der konsumentengerichteten Verkaufsförderung
Absatzwirkungen beim Konsumenten
langfristige
Absatzwirkungen
kurzfristige
Absatzwirkungen
Produktwechsel
Geschäftswechsel
Markenwechsel
Kategoriewechsel
KaufAkzeleration
i.w.S.
NeuMehrKaufkunden konsum Akzeleration
i.e.S.
Produkttreue
Kategorientreue
Markentreue
Geschäftstreue
Quelle: Gedenk, K.: Verkaufsförderung, in: Bruhn, M.; Esch, F.-R.; Langner, T.: Handbuch Kommunikation, Wiesbaden 2009, S. 272.
Messen und Ausstellungen
Messen und Ausstellungen umfassen
- die Analyse, Planung, Durchführung sowie Kontrolle und
Nachbereitung aller Aktivitäten,
- die mit der Teilnahme an einer zeitlich begrenzten und räumlich
festgelegten Veranstaltung verbunden sind,
- deren Zweck in der Möglichkeit zur Produktpräsentation, Information
eines Fachpublikums und der interessierten Allgemeinheit,
Selbstdarstellung des Unternehmens und Möglichkeit zum
unmittelbaren Vergleich mit der Konkurrenz liegt,
- um damit gleichzeitig spezifische Marketing- und
Kommunikationsziele zu erreichen.
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 435
Messen und Ausstellungen
Begriffsabgrenzung:
Abgrenzung laut Konvention des AUMA* (1996)
Messen
Messen sind zeitlich begrenzte, wiederkehrende
Marktveranstaltungen, auf denen – bei vorrangiger Ansprache von
Fachbesuchern – eine Vielzahl von Unternehmen das wesentliche
Angebot eines oder mehrerer Wirtschaftszweige ausstellt und
überwiegend nach Muster an gewerbliche Abnehmer vertreibt.
Ausstellungen
Ausstellungen sind zeitlich begrenzte Marktveranstaltungen, auf
denen eine Vielzahl von Unternehmen – bei vorrangiger Ansprache
des allgemeinen Publikums – das repräsentative Angebot eines
oder mehrerer Wirtschaftszweige ausstellt und vertreibt oder über
dieses Angebot zum Zwecke der Absatzförderung informiert.
Quelle: Kirchgeorg, M.; Springer, C.: Messen und Ausstellungen, in: Bruhn, M.; Esch, F.-R.; Langner, T.: Handbuch Kommunikation,
Wiesbaden 2009, S. 218.
* Ausstellungs- und Messeausschuss
der Deutschen Wirtschaft e.V.
Messen und Ausstellungen
Kriterien zur Abgrenzung von Messen:
›
Geographische Herkunft der Messebeteiligten (z.B. regionale,
überregionale, nationale, internationale Messen)
›
Breite des Angebotes (z.B. Universalmessen, Spezialmessen,
Branchenmessen, Fach- und Verbundmessen)
›
Angebotene Güterklassen (Konsum- und Investitionsgütermessen)
›
Beteiligte Branchen und Wirtschaftsstufen (z.B. Handels-,
Dienstleistungsmessen)
›
Hauptrichtung des Absatzes (Export- und Importmessen)
›
Funktion der Veranstaltung (z.B. Informations- und Ordermessen)
›
Zielgruppe (z.B. Fachbesucher-, Händler-, Konsumentenmesse)
Bsp. Messen
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 435
Messen und Ausstellungen
Kognitiv-orientierte Ziele
Affektiv-orientierte Ziele
Konativ-orientierte Ziele
•
•
Emotionales Erleben von
Unternehmen bzw. Marken
•
Interessenten- und
Neukundengewinnung
•
Integration der Marke und
ihrer Inhalte in die
Erlebniswelt des
Rezipienten
•
Festigung der
Kundenbindung
(Kontaktpflege,
Reaktivierung inaktiver
Kunden, Rückgewinnung
ehemaliger Kunden
•
Förderung von Wiederkauf
und Cross-Selling
•
Anregung zur positiven
Mund-zu-MundKommunikation
•
Aufbau und Pflege einer
Beziehung zwischen
Kunden und Unternehmen
auf der Basis eines
kollektiven Erlebnisses
Vermittlung von Wissen
über das Unternehmen,
seine DL und Produkte
•
Vorbereitung von
Produkteinführungen
•
Vorstellung neuer Produkte
•
und Dienstleistungen
•
Erhöhung des
Bekanntheitsgrades von
Produkten und DL
•
Vermittlung neuer
Unternehmens- und
Marketingstrategien
•
Kennenlernen der
Mitarbeitenden durch die
Kunden im persönllichen
Dialog
Aufbau, Pflege oder
Modifikation des
Unternehmens- bzw.
Markenimages
•
Erreichen von
Glaubwürdigkeit durch
Eröffnen eines Dialoges
mit den Kunden
•
Aufbau von Vertrauen im
direkten Dialog zwischen
Mitarbeitern und
Messebesuchern
Quelle: Bruhn, M. (2014): Unternehmens und Marketingkommunikations: Handbuch für ein integriertes
Kommunikationsmanagemnt, 3. Auflagen, Vahlen, S. 920
© Univ.-Prof. Dr. Cornelia Zanger
Vorlesung Marketinginstrumente II
63
Messen und Ausstellungen
Zeitlicher Einsatz kommunikativer Maßnahmen bei Messen und
Ausstellungen
Vor der
Messebeteiligung
•
•
•
•
Direct Marketing
Prospekte
Mediawerbung
Social-MediaKommunikation
• Public Relations
• …
Während der
Messebeteiligung
• Standkommunikatio
n
• Standpersonal
• Events
• Mediawerbung
• Social-MediaKommunikation
• Public Relations
• …
Nach der
Messebeteiligung
• Direct Marketing
• Kundenbesuche
• Social-MediaKommunikation
• Public Relations
• …
Quelle: Bruhn, M. (2014): Unternehmens und Marketingkommunikations: Handbuch für ein integriertes
Kommunikationsmanagemnt, 3. Auflagen, Vahlen, S. 950
© Univ.-Prof. Dr. Cornelia Zanger
Vorlesung Marketinginstrumente II
64
Sponsoring
Sponsoring bedeutet die…
›
Analyse, Planung, Durchführung und Kontrolle sämtlicher
Aktivitäten,
›
die mit der Bereitstellung von Geld, Sachmitteln, Dienstleistungen
oder Know-how durch Unternehmen und Institutionen
›
zur Förderung von Personen und/oder Organisationen in den
Bereichen Sport, Kultur, Soziales, Umwelt und/oder den Medien
verbunden sind,
›
um damit gleichzeitig kommunikative Ziele des Unternehmens zu
erreichen.
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 411
Sponsoring
Konstitutive Merkmale des Sponsoring
›
Prinzip Leistung – Gegenleistung
›
Fördergedanke
›
Kommunikative Funktion
›
Systematischer Planungs- und Entscheidungsprozess
›
Imagetransfer
›
Baustein zur Integrierten Kommunikation
Sponsoring
Bereiche des Sponsoring
›
Sportsponsoring
Bsp. Sportsponsoring
›
Kultursponsoring
Bsp. Kultursponsoring
›
Umweltsponsoring
Bsp. Umweltsponsoring
›
Sozialsponsoring
Bsp. Sozialsponsoring
›
Mediensponsoring
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 414ff.
Sponsoring
Psychologische Sponsoringziele
›
›
vs.
Ökonomische Sponsoringziele
Schaffung, Stabilisierung oder
›
Umsatz
Steigerung der Bekanntheit einer
›
Gewinn
Marke oder eines Unternehmens
›
Marktanteil
Aufbau, Pflege oder Modifikation
des Images
›
Schaffung von
Goodwill/Dokumentation
gesellschaftlicher Verantwortung
›
Kontaktpflege mit
Unternehmenszielgruppen
›
Mitarbeitermotivation
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, München 2007, 4.Aufl. S. 183f.
Sponsoring: Zielgruppenplanung im Sponsoring
Sponsorship
Unternehmensstrategie
Sponsor
Marketing-
Sponsoringbereiche
Sportsponsoring
Kultursponsoring
Umweltsponsoring
Sozialsponsoring
Mediensponsoring
Gesponserter
Sponsoringagentur
strategie
Sponsoringstrategie
Zielgruppen des
Sponsors
Zielgruppenidentifikation
Kunden
Lieferanten
Meinungsbildner
Handel
Mitarbeiter
Ebene des
Sponsoring
Individuum
Gruppe
Organisation
Zielgruppen des
Sponsoringmarktes
Aktive Teilnehmer
Besucher
Medienzuschauer
Zielgruppenbeschreibung
• Wissen
• Soziodemographie
• Einstellungen
• Psychographie
• Verhalten
• Konsum und Besitz
Massenmedien
Fernsehen
Rundfunk
Zeitungen
Zeitschriften
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, München 2007,4. Aufl.,222
Product Placement
Product Placement
ist die gezielte Platzierung eines Markenartikels als reale Requisite in
der Handlung eines Spielfilms, einer Fernsehsendung mit
Spielfilmcharakter oder eines Videoclips, wobei der Markenartikel für
den Betrachter des Films deutlich erkennbar ist.
Weiterhin ist Product Placement durch Entgeltlichkeit gekennzeichnet.
Bereiche des Product Placement
›
Film und Fernsehen
›
Romane
›
Musik
›
Computerspiele
Quelle: Hermanns, A.; Lemân, F.: Product Placement, in: Bruhn, M.; Esch, F.-R.; Langner, T.: Handbuch Kommunikation, Wiesbaden
2009, S. 180f.
Product Placement
Varianten des Product Placement
›
Service Placement
›
Historic Placement
›
Idea Placement
›
Innovation Placement
›
Image Placement
›
Country-/Landside Placement
›
Music Placement
›
Non-Placement/Replacement
Quelle: Hermanns, A.; Lemân, F.: Product Placement, in: Bruhn, M.; Esch, F.-R.; Langner, T.: Handbuch Kommunikation, Wiesbaden
2009, S. 184.
Product Placement
Vor und Nachteile des Product Placement
Vorteile des Product Placement
Nachteile des Product Placement
• je nach Medium relativ hohe Reichweiten und
• gesetzliche Einschränkungen im öffentlichen
lange Lebensdauer
• Imagetransfer von einem Schauspieler bzw.
einem Film auf bspw. Markenartikel und
Unternehmen
• Umgehen der Werbesättigung
• positive Einstellung der Öffentlichkeit
gegenüber Product Placement
Fernsehen
• Reaktanzen beim Zuschauer im Falle zu
aufdringlicher Placements
• teilweise Wahrnehmung als unlautere
Schleichwerbung
• oftmals geringe Einflussnahme auf die endgültige
Einbindung der Placements in die Endversion
eines Films
• im Falle von Spielfilmen schwierige lokale
Adaption
Quelle: Hermanns, A.; Lemân, F.: Product Placement, in: Bruhn, M.; Esch, F.-R.; Langner, T.: Handbuch Kommunikation, Wiesbaden
2009, S. 187.
Eventmarketing
Systematisierung von Events
Events
kommerzielle Events
Events als Dienstleistung
(Veranstaltungsmarketing)
nicht kommerzielle Events
Events als
Kommunikationsinstrument
Events als
Distributionsinstrument
Eigeninszenierte Events
(Marketing-Events)
Nutzung fremdinszenierter Events
(Veranstaltungssponsoring)
Quelle: Zanger, C.; Drengner, J.: Eventmarketing, in: Bruhn, M.; Esch, F.-R.; Langner, T.: Handbuch Kommunikation, Wiesbaden
2009, S. 198.
Eventmarketing
Eventmarketing
beschreibt ein Kommunikationsinstrument, das der erlebnisorientierten
Umsetzung von Marketingzielen eines Unternehmens durch die Planung,
Vorbereitung, Realisierung und Nachbereitung von Marketing-Events dient.
Quelle: Drengner, J.: Imagewirkungen von Eventmarketing, 3. Auflage, Wiesbaden 2008, S. 31
Ein Marketing-Event
ist ein vom Unternehmen inszeniertes Ereignis in Form einer Veranstaltung oder
Aktion, die dem Adressaten firmen- oder produktbezogene
Kommunikationsinhalte erlebnisorientiert vermittelt, indem es emotionale,
kognitive und physische Reize darbietet, die zu einer starken Aktivierung
gegenüber diesen Inhalten führen.
Quelle: Drengner, J.: Imagewirkungen von Eventmarketing, 3. Auflage, Wiesbaden 2008, S. 31f
74
Eventmarketing
Eventmarketing und Marketing-Event
MarketingEvent
Eventmarketing
Strategische
Vorbereitung
Operative
Vorbereitung
Durchführung
Nachbereitung
Eventmarketing
Merkmale des Eventmarketing
›
Events sind vom Unternehmen initiierte Veranstaltungen ohne
vordergründigen Verkaufscharakter, neue Form von
Marketingveranstaltungen
›
Events unterscheiden sich bewusst von der Alltagswirklichkeit der
Zielgruppe
›
Events setzen Werbebotschaften in tatsächliche Ereignisse um,
inszenierte Markenwelten werden erlebbar
›
Events werden zielgruppenfokussiert durchgeführt, hoher Grad der
Individualisierung, hohe Kontaktintensität
›
Interaktion, Kunden werden aktiv über die Verhaltensebene einbezogen
›
Events sind Bestandteil des Konzeptes integrierter Unternehmenskommunikation (inhaltlich gebunden, organisatorisch selbständig)
Eventmarketing
Zielgruppen von Marketingevents
•
interne Zielgruppen
•
externe Zielgruppen
Primärzielgruppe
Sekundärzielgruppe
Tertiärzielgruppe
Eventmarketing
Prozess des Eventmarketing
Operative
Umsetzung
Operative
Planung
Strategische
Planung
Ablauf
Inhalte
Strategische Entscheidung
bezüglich des Einsatzes von Eventmarketing
Festlegung von Zielen, Zielgruppen und Richtlinien zur
Einbindung des Eventmarketing in die Integrierte
Kommunikation
Strategische Entscheidung über die
Ausgestaltung des Eventmarketing
Konkretisierung des Eventobjektes, der Eventziele, der
Eventzielgruppen sowie Auswahl der Eventinhalte
Konzeption der Eventidee und Organisation
des Events
Kreation, Dramaturgie und Inszenierung des Vorfeldes,
des Hauptfeldes, des Umfeldes und des Nachfeldes
Vorfeldkommunikation des Events
Operative Umsetzung der Planungsvorgaben für
das Vorfeld
Durchführung des Events
Operative Umsetzung der Planungsvorgaben für
das Haupt- und Umfeld
Nachbereitung des Events
Operative Umsetzung der Planungsvorgaben für
das Nachfeld
Quelle: Zanger, C.; Drengner, J.: Eventmarketing, in: Bruhn, M.; Esch, F.-R.; Langner, T.: Handbuch Kommunikation,
Wiesbaden 2009, S. 200.
Eventmarketing
Operative Planung
Beteiligung der Eventteilnehmer
Inhalt des Events:
• Passfähigkeit zwischen
Eventinhalt und Eventobjekt
• Art der Reizdarbietung
Rahmenbedingungen
für die Kreation des
Events
• Aufbau der Eventhandlung
• Spannungsbogen der
Eventhandlung
Vorgaben aus der Phase der
strategischen Vorbereitung:
• Zielgruppen des Events
• strategische Ziele des Events
• Eventbudget
• inhaltliche Breite des Events
• zeitliche Kombination der
Eventinhalte
Intensität des Events:
• Frequenz des Events
• Dauer des Events
79
Eventmarketing
Operative Umsetzung - Vorfeld
Zu vermittelnde Inhalte:
• „hard facts“ (z.B. Veranstaltungsinhalt, Veranstaltungsort,
Veranstaltungszeit)
• „soft facts“ (z.B. Interesse, Vorfreude, Spannung)
Unterstützende Kommunikationsinstrumente:
• Direktmarketing (z.B. persönliche Einladung)
• Mediawerbung (z.B. Anzeigen, Werbespots)
• Öffentlichkeitsarbeit: Nachrichtenwerte beachten
• Multimediakommunikation
• ...
Eventmarketing
Operative Umsetzung - Umfeld
• Auswahl und Gestaltung des Veranstaltungsortes
• Logistik
• Catering
• Technik
• Gästebetreuung
• Übernachtung
 Ziel: Zufriedenheit der Eventteilnehmer mit allen sachlichen und zeitlichen
Bestandteilen der Veranstaltung
Eventmarketing
Möglichkeiten der multisensualen Zielgruppenansprache
Reiz
visuell
auditiv
Übermittlung des Reizes durch...
Beispielhafte Anwendungsmöglichkeit im Eventmarketing
verbale und nonverbale Bilder und
Dekoration des Veranstaltungsortes, Einsatz von Lichteffekten,
Inszenierungen
Einsatz von Farben
Sprache, Musik, Geräusche
Einsatz zielgruppenadäquater Musik, Unterstützung der
Inszenierung mit entsprechender Geräuschkulisse
haptisch
Berührungen
Unterstützung der Inszenierung durch die Wahl entsprechender
Materialien (z.B. bei der Dekoration des Veranstaltungsortes)
olfaktorisch
Gerüche
Unterstützung der Inszenierung durch die Wahl entsprechender
Duftstoffe (z.B. Zitrusduft für Frischeerlebnis)
gustatorisch
Geschmacksrichtungen
Unterstützung der Inszenierung durch die Wahl entsprechender
Speisen (z.B. Sushi bei einem Event zum Thema Japan)
thermal
Temperatur
Unterstützung der Inszenierung durch die gezielte Regelung der
Temperatur (z.B. erhöhte Temperatur für die Inszenierung eines
Wüstenerlebnisses)
vestibulär
Gleichgewichtsveränderungen
Simulation von Bewegungen (z.B. Fahrsimulator)
Quelle: Drengner, J.: Imagewirkungen von Eventmarketing, 3. Auflage, Wiesbaden 2008, S. 251f.
82
Eventmarketing
Operative Umsetzung - Hauptfeld
Kommunikationsmittel mittel während des Events
• Ausrüstungsgegenstände der
Eventteilnehmer
• Bekleidung der Eventteilnehmer
• Werbung auf Transportmitteln
• Bandenwerbung
• Spanntücher
• Plakate
• Fahnen
• Bekleidung des Personals
• Moderation
• Werbejingles
• Name des Events
• „Materialisierung“
• Videos
Eventmarketing
Operative Umsetzung - Nachfeld
Kommunikationsmaßnahmen
• logistische Nachbereitung (z.B. Abbau der Technik)
• kommunikative Nachbereitung
• Rückgriff auf andere Kommunikationsinstrumente (siehe Vorfeldkommunikation)
• Beachtung der Nachrichtenwertfaktoren bei der Ansprache der
Sekundärzielgruppe
• „Materialisierung“ des Events fungiert als Erinnerungsanker bei der
Primärzielgruppe und als Multiplikator gegenüber der Tertiärzielgruppe
• Aufgreifen des Events in der persönlichen Kommunikation
• Erfolgskontrolle
Multimediakommunikation
Multimediakommuniktion
Multimediakommunikation
bedeutet die zielgerichtete, systematische Analyse, Planung,
Durchführung und Kontrolle eines computergestützten, interaktiven und
multimodalen Kommunikationssystems als zeitunabhängige Plattform
eines zweiseitigen, von den individuellen Informations- und
Unterhaltungsbedürfnissen des Rezipienten gesteuerten
Kommunikationsprozesses mit dem Ziel der Vermittlung
unternehmensgesteuerter Botschaften.
(Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 453)
Multimediakommunikation
Multimediakommuniktion
Erscheinungsformen von Multimediakommunikationsmaßnahmen
Mobile
Speichermedien
• CD-Präsentationen
• DVD-Präsentationen
• etc.
Terminals- bzw.
Kiosksysteme
OnlineKommunikation
• Point-of-Fun-Terminals
• Point-of-InformationTerminals
• Point-of-Sale-Systeme
• Duftterminals
• Unternehmenseigene
Homepage
• Online-Werbung (z.B.
Werbebanner)
• Online-DirectMarketing (z.B. E-MailMarketing, NewsletterWerbung)
• Marketing in sozialen
Netzwerken
• Online-Sponsoring
• Online-PR
• Virtuelle Messen
• etc.
Mobile
Marketing
• SMS-Maßnahmen
• MMS-Maßnahmen
• etc.
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 458.
Multimediakommunikation
Online-Kommunikation
Als Online-Kommunikation werden alle Kommunikationsaktivitäten
zwischen Unternehmen und Nachfragern und zwischen Nachfragern
untereinander verstanden, welche die Erreichung der Marketing- und
Unternehmensziele beeinflussen und die über das Internet Protocol (IP)
abgewickelt werden.
Quelle: Meffert, M.; Burmann, C.; Kirchgeorg, M.: Marketing, 11. Aufl., Wiesbaden, 2012, S. 653
Multimediakommunikation
›
Eigenschaften der Online-Kommunikation
» Unmittelbare und direkte Feedbackmöglichkeit
» Heterarchische Kommunikationsstruktur
» Hohe zeitliche Aktualität
» Globale Verfügbarkeit
» Hypermedialität
© Univ.-Prof. Dr. Cornelia Zanger
Vorlesung Marketinginstrumente II
88
Multimediakommunikation
Kommunikationspull: Unternehmen stellen werbliche Informationen lediglich
zur Verfügung. Die Initiative für den Abruf von Informationen geht von den
Nutzern aus. Die bekannteste und am weitesten verbreitete Pullform ist die
Unternehmenshomepage.
Kommunikationspush: z.B. E-Mail-Newsletter oder Bannerwerbung bei
diesen Werbeformen wird der Informationsfluss nicht vom Nachfrager, sondern
gezielt vom Unternehmen initiiert. Durch den Einsatz von Werbeformen des
Kommunikationspush soll das Interesse der Nachfrager für das InternetAngebot des werbenden Unternehmens geweckt werden. Die Nachfrager
sollen dazu motiviert werden, sich intensiver mit einem Unternehmen bzw.
seinen Produkten zu befassen.
© Univ.-Prof. Dr. Cornelia Zanger
Vorlesung Marketinginstrumente II
89
Multimediakommunikation
›
Klassische Formen der Online-Kommunikation
» Homepages
» E-Mail-Werbung (Newsletter)
Beziehung zum Nachfrager
steht im Vordergrund
» Suchmaschinenwerbung
» Suchmaschinenoptimierung
» Bannerwerbung
Marke
N
N
N
© Univ.-Prof. Dr. Cornelia Zanger
N
Vorlesung Marketinginstrumente II
90
Multimediakommunikation
›
Soziale Medien
›
Integration der Nutzer in sämtliche Internetaktivitäten
›
Nutzer selbst generieren Kommunikationsinhalte  User
Generated Content
Marke
N
N
N
© Univ.-Prof. Dr. Cornelia Zanger
N
Vorlesung Marketinginstrumente II
91
Multimediakommunikation
Web 2.0
Web 2.0 beschreibt eine neue Verhaltensweise der Internetnutzer. Die
bisherige eindimensionale Kommunikation im Internet von Anbieter zum
Nachfrager hat sich aufgelöst, Nutzer generieren heute eigenständig
Inhalte und treten in direkten Dialog mit ihrer Umwelt und den
Unternehmen. (vgl. Bender 2008, S. 176)
Soziale Medien
Soziale Medien umfassen ein Bündel internetbasierter Anwendungen,
welche die Erstellung und den Austausch von User Generated Content
ermöglichen. (vgl. Kaplan/Haenlein 2010, S. 61)
Bewertung der wichtigsten Subinstrumente sozialer Medien
Weblogs
Wikis
OnlineCommunities
Foto-und Videocommunities
Microblogging
-dienste
Social Networks
Beschreib
ung
• Einzelne Person
äußert seine
Meinung aus
eigenem Antrieb
• Leser können
reagieren
• Informationsplattform
• User generieren
Wissen, welches
stetig verändert
werden kann
• Personengruppen
zum Teilen
gemeinsamer
Interessen
• Personengruppen
zum Teilen
gemeinsamer
Interessen
• Upload von
Daten
•Veröffentlichung
von kurzen
Textnachrichten
(Tweets)
•Möglichkeit,
Tweets zu folgen
• Digitale Vernetzung
realer Personen
• Freigabe privater
Infos für einen
definierten
Empfängerkreis
innerhalb des
Netzwerkes
Vorteile
• Persönlicher und
direkter
Austausch mit
den Zielgruppen
möglich
• Beeinflussung
des Meinungsbildungsprozesses
• Großer
Informationsumfang
• Hohe Aktualität
• Zeitunabhängig
und kostenlose
Verfügbarkeit
• Hohe
Interaktionsintensität der
Mitglieder in
Foren
• Erweiterter Zugang zu Infos
durch Mitgliedschaft in
Community
• Oft starke emotionale Bindung
• Hoher Unterhaltungswert
• Aktives Wahlverhalten der
User
• Integration in
eigene Kommunikation
• schnelle und
breite
Informationsweiterleitung
• Möglichkeit der
Interation durch
Weiterleitung
der
Nachrichten,
Antworten oder
Direct
Messaging
• Vernetzung mit
Kontakten
• Netzwerkaufbau
und –pflege
• Veröffentl. diverser
Inhalte (Infos,
Fotos, Videos,
Musik, Präferenzen)
• Integration von
Interaktionsanwendungen
(Charts, Tweets)
Nachteile
• Glaubwürdigkeit
der Informationen
schwer zu prüfen
• Schwankende
Qualität der
Beiträge
• Richtigkeit der
Angaben nicht
überprüfbar
• Schwankende
Qualität der
Beiträge
• Richtigkeit der
Angaben nicht
überprüfbar
• Urheberrechtsbeschränkungen
• Weitere rechtl.
Bedenken
• Verifikation der
veröffentlichten
Inhalte
• Beschränkung
auf Kurznachrichten
• Einschränkung der
Privatsphäre
• Verirfikation der
Informationen
Typische
Beispiele
• Reiseblogs
• Markenblogs
• Reviewblogs
• Wikipedia
• Wikileaks
• Podcast Wiki
• MediaWiki
• SpieleCommunities
• Reise-C.
• Sport-C.
• Twitter
• Jaiku
• Facebook
• StudiVZ
• SchülerVZ
• MeinVZ
• XING
93
© Univ.-Prof. Dr. Cornelia Zanger
• Flickr
• Youtube
• MyVideo
• Myspace
• Picasa
Vorlesung Marketinginstrumente
II
Direktmarketing
Direktmarketing
umfasst sämtliche Kommunikationsmaßnahmen, die darauf gerichtet
sind, durch eine gezielte Einzelansprache einen direkten Kontakt zum
Adressaten herzustellen und einen unmittelbaren Dialog zu initiieren
oder durch eine indirekte Ansprache die Grundlage eines Dialoges in
einer zweiten Stufe zu legen, um Kommunikations- und Vertriebsziele
eines Unternehmens zu erreichen.
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 386
Direktmarketing
Erscheinungsformen des Direktmarketing
gering
Reaktanzgefahr
Interaktionsorientiertes
Direktmarketing
Reaktionsorientiertes
Direktmarketing
hoch
Passives
Direktmarketing
gering
gering
hoch
Ausschöpfung des Kundenpotenzials
gering
Grad der Rezipientenbindung
hoch
hoch
Response-Wahrscheinlichkeit
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 388
Direktmarketing
Ziele des Direktmarketing
Ökonomische Direktmarketing-Ziele
Psychographische Direktmarketing-Ziele
›
›
Verringerung medialer
Kundenbonussysteme
Streuverluste
›
Erhöhung von Cross- und Up-
›
›
Steigerung von Erstkäufern und
Imageveränderung durch
individuellen Dialog
Selling-Potenzialen
›
Erhöhung der Markentreue durch
›
Steigerung der
Responsequoten
Kundenzufriedenheit durch
…
personalisierte Direktansprache
›
…
Quelle: Wirtz, B. W.; Ullrich, S.: Direktmarketing, in: Bruhn, M.; Esch, F.-R.; Langner, T.: Handbuch Kommunikation, Wiesbaden
2009, S. 113.
Direktmarketing
Kommunikationsträger und -mittel des Direktmarketing
Kommuniktionsträger und -mittel des Direktmarketing
Klassische Medien mit Rückkopplungsmöglichkeit (Direct-Response-Werbung)
Direktwerbemedien
Gedruckte Medien
Adressierte
Werbesendungen
Unadress.
Werbesendungen
- Mail Order
Packages
- Kataloge
- Kundenzeitschriften
- Prospekte
- Geschenkmailing etc.
- Handzettel
- Prospekte
- Warenproben
- Hauswurfsendungen
- etc.
Elektronische Medien
Telefon
Multimedia
Sonst.
Medien
- Telef.Mark.
- SMSWerb.
- etc.
Online
- E-Mail
Center
- Internet
Offline
- CD
- etc.
-
Video
DVD
Fax
etc.
Gedruckte Medien
Zeitungen/
Zeitschriften
Außenwerbung
- Anzeigen
- Beilagen
- Beihefter
etc. mit Antwortkarten/
-coupons o.
aufgedruckt
er Tel.-Nr.
- Plakate
- Leuchtwerbung
- Verkehrsmittelwerbung
mit integrierter Kontaktmöglichkeit
Elektronische Medien
Hörfunk
Fernsehen
- Radiospot
mit Aufforderung
zum
Response,
z.B. Hotline
- TV-Spot mit
Aufforderung
zum
Response,
z.B. Hotline
- Teleshopping
Bsp. Direktmarketing
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 390
Persönliche Kommunikation
Persönliche Kommunikation ist die
• Analyse, Planung, Durchführung und Kontrolle sämtlicher
unternehmensinterner und -externer Aktivitäten,
• die mit der wechselseitigen Kontaktaufnahme bzw. -abwicklung
zwischen Anbieter und Nachfrager in einer durch die Umwelt
vorgegebenen Face-to-face-Situation verbunden sind,
• in die bestimmte Erfahrungen und Erwartungen durch verbale und
nonverbale Kommunikationshandlungen eingebracht werden,
• um damit gleichzeitig vorab definierte Kommunikations- und
Vertriebsziele zu erreichen.
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 426f.
Persönliche Kommunikation
Maßnahmen der Persönlichen Kommunikation
Art der
Persönlichen
Kommunikation
Interaktionspartner in der Persönlichen Kommunikation
Mitarbeitender und Kunde bzw.
Vermittler des Kunden
Management und Kunde bzw.
Vermittler des Kunden
direkte Persönliche
Kommunikation
• Kontakt-/Verkaufsgespräche
• Vorträge der Führungskräfte
• Nachkaufberatung
• Tag der offenen Tür
• Beschwerdestellen
• Behandlung von Kundenbeschwerden
durch das Management
• Kundenclubsysteme
• Messen und Ausstellungen etc.
• Auftritt des Managements bei Messen,
Sponsoringanlässen etc.
• Gespräche des Kontaktpersonals mit
Referenzkunden
• Gespräche der Unternehmensleitung mit
Referenzkunden
• Messen und Ausstellungen
• Verhandlungen der Führungskräfte von
Hersteller- und Handelsunternehmen
• Mitarbeitervorträge
indirekte
Persönliche
Kommunikation
• Diskussionen mit vertrauenswürdigen
Schlüsselkunden über Neuentwicklungen
• Austausch mit User Groups (Berater,
Bekanntem Firmen) etc.
• Pressekonferenzen
• Diskussionen mit Werbeagenturen
• Informationsaustausch mit Politikern etc.
Bsp. Persönliche Kommunikation
Quelle: Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007, S. 434.
Literaturverzeichnis
›
Albers, S.; Herrmann, A.: Handbuch Produktmanagement, 3. Aufl., Wiesbaden 2007.
›
Becker, J.: Marketing-Konzeption, 9. Auflage, München 2009.
›
Berndt, R.; Hermanns, A. (Hrsg.): Handbuch Marketing-Kommunikation, Wiesbaden 1993.
›
Brockhoff, K.: Produktpolitik, 4. Aufl., Stuttgart 1999.
›
Bruhn, M.: Unternehmens- und Marketingkommunikation: Handbuch für ein integriertes
Kommunikationsmanagemnt, 3. Auflagen, 2014.
›
Bruhn, M.; Esch, F.R.; Langner, T. (Hrsg.): Handbuch Kommunikation, Wiesbaden 2009.
›
Bruhn, M.: Kommunikationspolitik, 4. Aufl., München 2007.
›
Bruhn, M.; Homburg, C.: Handbuch Kundenbindungsmanagement, 5. Aufl., Wiesbaden 2005.
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Wenn Sie Fragen zu diesem Vorlesungsteil haben, können Sie mir gern eine
Email schreiben:
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© Univ.-Prof. Dr. Cornelia Zanger
Vorlesung Marketinginstrumente II
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