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Peter Hollermann:
in den semiariden Randtropen
undMorphogenese
Morphodynamik
und Subtropen
-
Bericht
AKTUELLE MORPHODYNAMIK
UND MORPHOGENESE
SEMIARIDEN RANDTROPEN
UND SUBTROPEN
iiber ein Symposium
61
IN DEN
Bericht iiber ein Symposium
Peter
Hollermann
Die Kommission
?Geomorphologische Prozesse,
Prozefikombinationen und Naturkatastrophen inden
und Hohenstufen
der Erde"
Landschaftszonen
der
,,Morphodynamik-Kommission")
(Kurztitel
in Gottingen veran
Akademie der Wissenschaften
staltete vom 3. bis 5.Oktober 1986 einGeomorpholo
gisches Symposium alsKlausurtagungim
?Refugium
in Rein
academicum"
des BUETTNER-Hauses
hausen bei Gottingen. Wahrend bei den vorangegan
genen
der Akademie-Kommission
Veranstaltungen
1976 und 1982 das Formeninventar und die regionale
im
Differenzierung des heutigen Periglazialraumes
Vordergrund gestanden hatten (H. Poser 1977, H.
Poser und E. Schunke 1983; vgl. auch die Berichte in
Erdkunde 30, 1976, S. 300ff. und 36, 1982, S. 303ff.),
wurde inAnkniipfung an die Arbeitsfelder der gegen
wartigen Kommissionsmitglieder und Mitarbeiter die
aktuelle Morphodynamik und Morphogenese
in den
semiariden Randtropen und Subtropen als Schwer
punkt des jungsten Symposiums gewahlt. Das von
J. Hagedorn
und von H.
undK.H.
Portge
Mensching
und
sorgsam
J. Hagedorn
vorbereitete
geleitete
Symposium sollte fiirdiesen in lebhafterEntwicklung
begriffenen Forschungsbereich eine Zwischenbilanz
des Forschungsstandes,
nisliicken
sowie
schungsansatze
19 deutsche
der noch
bestehenden
Perspektiven
liefern.
waren
Wissenschaftler
Kennt
zukunftiger
For
eingeladen,
ihre einschlagigen Forschungen vorzulegen und zur
Diskussion zu stellen,wobei Darstellungen laufender
Projekte und Erorterungen offener Probleme sehr
waren.
willkommen
Daher
wurde
auf
ausfiihrliche
Diskussionen besonderer Wert gelegt. In regionaler
Sicht lag der Schwerpunkt eindeutig auf dem afrika
nischen Raum (10 Beitrage), gefolgt von Siidamerika
(5 Beitrage) und Asien (2 Beitrage). Die restlichen
Referate
behandelten
auch
allgemeine
Themen.
Zum Themenkreis^A;^//* Verwitterung
undBodenbil
vor.
vier
A.
Semmel
dung lagen
Beitrage
(Frankfurt)
behandelte geomorphologische Aspekte der Rot- und
Weifi-Verwitterung inMittel- und Siidbrasilien mit
dem allgemeinen Ergebnis, dafi bei klimatisch-gene
tischen Interpretationen der Bodenfarben
in den
niederen Breiten besondere Vorsicht angebracht er
scheint, da die Bodenfarbung in hohem Mafie auch
von Gestein, Relief und
ab
Umlagerungsprozessen
hangt. Die weitverbreitete Rotfarbung ist als relik
tisch gegeniiber jiingerer Verbraunung anzusehen,
wobei
unter
warm-trockenen
Klimabedingungen
die
Erhaltung roterBoden begiinstigt wird. J. Grunert
berichtete
iiber
und
Bodenbil
(Bonn)
Verwitterung
im
Sahel
und
Sudan
dung
aufgrund jiingster, z. T.
noch
nicht
naher
ausgewerteter
Untersuchungen
in
Niger, Burkina Faso und Togo. Die Untersuchungs
gebiete (vornehmlich im Bereich von Altdiinen und
auf Eisenkrusten des Continental Terminal) reichen
von der Randwiiste bis zum feuchten tropischen
Bergwald. Auch hier wurden weithin braune iiber
roten
Bodenfarben
angetroffen,
wobei
sich allgemein
die Frage nach den gegenwartigen und vorzeitlichen
stellt. - B. Glaser
Bildungsbedingungen
(Hamburg)
stellte ihreArbeiten aus dem Altdiinenkomplex des
Sudan (Provinz Weifier Nil) vor, wo mittels quanti
tativer sedimentpetrographischer Methoden
(beson
ders der granulometrischen Sandanalyse) eine regio
nale und phasenhaft-altersmafiige Gliederung der
Diinen
mit
ihren
Verwitterungs-
und Umlagerungs
produkten abgeleitet wurde. A. Skowronek (Wiirz
burg) beschaftigte sich mit der Verwitterung und
Bodenbildung in der zentralen Sahara unter Beriick
sichtigung von Bodenstratigraphie, Bodenfarbe, Ton
mineralvergesellschaftung,
Relief
und Grundwasser
einflufi.Palaoboden und polygenetische Boden domi
nieren. Interpretationsschwierigkeiten gibt es bei
der Differenzierung autochthoner und allochthoner
Boden sowie allgemein bei der Frage, ob unterschied
liche Verwitterungsintensitaten
entsprechenden
Unterschieden
im Bildungsmilieu oder dem Zeit
faktor zuzuschreiben sind. - Allgemein zeigte die
zu diesem Themenkreis, dafi die Bil
Aussprache
dungsbedingungen aktueiler und vorzeitlicher Ver
in den semiariden
witterungsdecken und Boden
Randtropen und Subtropen keineswegs hinlanglich
bekannt sind, um daraus generelle und weitreichende
oder klimage
Folgerungen
geomorphologischer
schichtlicher Art abzuleiten. Starker als bislang
iiblich sind die lokalen bzw. standortlichen Differen
zierungen (Substrat, Lage im Relief u. a.) zu be
ach
ten.
Zum Themenkreis Aktuellemorphodynamische
Prozesse
berichtete zunachst P. Hollermann
(Bonn) iiber
und aktuellen Mor
Grundziige der Morphogenese
phodynamik auf den Ostkanaren (Fuerteventura und
Lanzarote). Gegeniiber der langdauernden, mehr
imNeogen und
phasig verlaufenden Morphogenese
Pleistozan
erscheint die Wirkung
der aktuellen
an
Morphodynamik
(Wasserwirkung
Hangen und in
inbestimmten Ge
Talern, aolische Morphodynamik
41/1987
62_Erdkunde_Band
bieten) vergleichsweise bescheiden. Anthropogene
Einfliisse konnen sich sowohl erosionssteigernd als
auch
auswirken.
bodenkonservierend
For
Lineare
mung endang der Tiefenlinien, eine Tendenz zur
Flachenerhaltung zwischen den Abflufibahnen sowie
eine sehr geringfiigige Flachenweiterbildung mit Ex
von
humierung
Kalkkrusten
stehen
nebeneinander.
W. Meckelein
(Stuttgart) referierte iiber naturbe
dingte und anthropogen beeinflufkeMorphodynamik
am Beispiel der innerasiatischen Trockengebiete
und ihre
Chinas. Durch die Binnenkolonisation
sind vor allem die aolischen
Begleiterscheinungen
Prozesse gebietsweise stark gesteigert worden. Die
gleichfalls vorhandenen Anderungen im Bereich der
fluvialenMorphodynamik
(u. a. durch Ausbau der
von
und Eingriffe
Staubecken
Bewasserung, Anlage
in das Abflufiverhalten von Fliissen) haben hingegen
zu einer
insgesamt
mehr
strecken
im Anstehenden,
als
Einschrankung
- Der
zu einer
Beitrag
Steigerung derWasserwirkung gefuhrt.
von J. Sponemann (Gottingen) iiber Taleintiefung
und Talausweitung als Folge fluvialerMorphodyna
fuhrte in das seit dem
mik im semiariden Kenia
Neogen semiaride Beckengebiet nordlich des Mount
Kenia mit zumeist mafiiger Verwitterungsintensitat,
recht unterschiedlichen Talformen bis zu Eng
Talweitungen
mit
Tal
seitenpedimenten sowie persistenten Rumpfflachen.
Die Flachenbildung wird semiariden Bedingungen
zugeschrieben,
fiir
wahrend
die
bemerkenswerte
Vielfalt der Formendifferenzierung keine klimatisch
begriindbaren
Ursachen
zu
finden
sind,
sondern
vor
rangig an tektonische Einfliisse als Impulse unterzu denken
ist.
schiedlicher Morphodynamik
die
aktuelle
beschrieb
E. Brunotte
(Gottingen)
im semiariden
aolische und fluvialeMorphodynamik
siidmendociner Piedmont (Argentinien). ImVorland
ist das mehrgliedrige Fufi
der Hauptkordilliere
flachenreliefmit Strukturformen (Schichtkamme als
vergesellschaftet. Tephrochronolo
Hartlingsziige)
gische Datierungen sowie unmittelbare Beobachtun
gen im Gefolge von Unwettern lassen auf eine lei
durch Wind
stungskraftige junge Morphodynamik
undWasser schliefien (stellenweise mit 10-20 cm Ab
- Im Riickblick auf diesen
trag seit rund 50 Jahren).
Themenkreis ergibt sich der Eindruck einer recht be
grenzten Vergleichbarkeit der Aussagen und Ergeb
nisse, da einerseits die regionalen Eigenheiten der
verschiedenen Untersuchungsgebiete
weitgespannt
sind, andererseits aber auch der Begriff ?aktuelle
auf recht unterschiedliche Zeit
Morphodynamik"
(Sudan). Vorgestellt wurden Verwitterung, Insel
bergbildung, Wasserwirkung auf Fufiflachen und in
Wadis imRahmen des semiarid-morphodynamischen
Systems der Fufistufe sowie das vulkanogene Relief,
und Sedimentations
die Seespiegelschwankungen
- H. Rohdenburg
phasen in der Gipfelregion.
stellte
Uberlegungen zum Verhaltnis
(Braunschweig)
zwischen fluvialerGeomorphodynamik und M assen
an. Neben
im Mediterrangebiet
bewegungen
augen
falligen und gut bekannten Zeugnissen leistungskraf
tiger episodischer Wasserwirkung gibt es imMittel
meerraum weithin rundliche Gelandeformen mit
konvexem
auch
oder
Hangprofil
konvexem
Grund
rifi,die nach recht vorsichtig gehaltener Einschatzung
des
oder
als
Vortragenden
vorzeitlicher
andauernder
interpretiert
Massenbewegungen
werden konnten. Dabei
besteht offenbar keine Be
-
Gesteine.
auf geringresistente
schrankung
noch
Ergebnis
Der
Bei
trag von J. Hagedorn
(Gottingen) iiber aktuelle und
in der Kleinen Karru
vorzeitliche Morphodynamik
aus dem
(Sudafrika) behandelte ein komplexes Relief
mit
einer
Vergesellschaftung struk
Kapfaltenbereich
tur-und skulpturbetonter Elemente, bei dem sich seit
demMitteltertiar drei Sequenzen der Tieferschaltung
in Flufiflachenresten, Terrassen und Beckenboden
lassen.
erkennen
Das
auf den Vorfluter
ausgerichtete
jiingste Niveau unterliegt einer flachenhaften Fort
bildung in der Gegenwart durch mechanische oder
hydrolytische Verwitterung und Wasserwirkung.
In der Diskussion wurden die Ursachen der phasen
haften Tieferschaltung und die Bedingungen der Fufi
flachen-
und
erortert.
Silcrete-Bildung
-
O.
Seuffert
(Darmstadt) behandelte das aktuelle Formungsspek
trum im semiariden Siidindien und seine geookolo
gisch-anthropogenen Grundlagen, wobei das klima
okologische Spektrum von der Dornstrauch-Halb
wiiste bis zum halbimmergrunen Feuchtwald recht
weit
gespannt
war.
Besonders
eindrucksvoll
erschien
die Bilddokumentation der geomorphologischen Fol
im
gen des ungewohnlich starkenMonsuneinbruchs
mm.
zu
380
bis
mit
1986
Tagesniederschlagen
August
Aus den Beispielen zur naturnahen und anthropogen
wurden Modellvor
beeinflufiten Morphodynamik
zum
Prozefigefiige (?Morphodreieck" mit
stellungen
sowie ein
und Vegetation)
Substrat
Niederschlag,
?Morphotempogramm"
phostruktur der Tropen
Materials
aus
recht
zum Themenkreis
verschiedenen
zur
raum-zeitlichen
entwickelt.
- Die
Mor
Fulle des
,,Prozefikombinationen"
Raumen
(Tropen-Sub
tropen,Wiiste bis Feuchtwald) und mit unterschied
licher Zielsetzung (teils als analytische Bestandsauf
wird,
ganz
abgesehen
bezogen
schiedlicher Art und Intensitat der anthropogen
nahme, teils auf die Gewinnung allgemeiner Modell
nur schwer
vorstellungen ausgerichtet) istwiederum
quasinatiirlichen Beeinflussung derMorphodynamik
unter einheitlichem Aspekt zu werten, machte jedoch
von Gebiet zu Gebiet.
Ein weiterer Themenkreis betrafProzefikombinationen die Vielfalt der moglichen Steuerungsfaktoren und
Variablen
eindrucksvoll deutlich und vermag da
der Reliefbildung.K. Giessner
(Eichstatt) gab einen
zur klimatisch-zonalen
Verall
der
durch
und
von
Uberblick
Formenschatz, Morphodynamik
Versuchung
Befunde
und Gipfelregion
der Jebel-Marra-FufiGenese
entgegenzuwirken.
regionaler
gemeinerung
raume
von
unter
Peter Hollermann:
in den semiariden Randtropen
undMorphogenese
Morphodynamik
Den
Themenkreis AnthropogeneBeeinflussung der
Morphodynamik eroffneteR. Mackel
(Freiburg) mit
einem
iiber Vegetationszerstorung
Bericht
und Mor
phodynamik inden Trockengebieten Nordkenias, wo
Stadien
verschiedene
des Zusammenspiels
Prozessen
der
und
tationsdegradation
von
Vege
Bodenabtra
gung imGelande zu beobachten und unter Einsatz
von Fernerkundungsverfahren auch groMachig in
ihremVerbreitungsmuster zu erfassen sind. Fiir das
Holozan sindmehrere Phasen gesteigerterAbspiilung
-
nachweisbar.
G.
Gerold
untersuchte
(Hannover)
die Bedeutung von Ariditatswandel und Vegetations
in den
degradation fiirdie fluvialeMorphodynamik
aufieren Tropen Boliviens mit Schwerpunkt im
Versuche
Chaco-Trockenwaldgebiet.
Korrelationen
zwischen
allgemeiner
und
Niederschlagsenergie
dem bekannten
nach
Ansatz
(z. B.
Abtragungsraten
vonWischmeier
1958) erweisen sich als unbefriedi
gend. Auf der Basis unterschiedlicher Klima-Vegeta
tionseinheiten und Nutzungsstadien wurden fiirdie
Infiltrationskapazitat wesentliche Bodeneigenschaften
erfafit (Aggregatstabilitat, Lagerungsdichte, Poren
und auf dieser Grundlage
volumen, Humusgehalt)
die abnehmende Erosionsresistenz vom humiden
zum
semiariden
Bereich
tationszerstorung
berg) und H.
erganzenden
bzw.
mit
-
aufgezeigt.
Stingl
wachsender
K.
Vege
Garleff
(Bam
(Bayreuth) berichteten in sich
iiber die
Referaten
anthropogene
Beein
im Bolson von Fiam
flussung der Morphodynamik
bala (Nordwestargentinien),
einem geookologisch
labilen Raum, der sich gegeniiber menschlichen Ein
griffen als besonders anfallig erwies. Die Besiedlung
des Gebietes fuhrte schon bald nach Christi Geburt
zur
Bodenerosion,
durch
angezeigt
mehrere
Meter
machtige Kolluvien mit Bodensedimenten, Holz
kohle und Keramik. Die Zeit nach der spanischen
Conquista war imGebiet mit Bevolkerungsriickgang
bzw.
eine
Umsiedlungen
zeitweise
verbunden
Entlastung
und
des
brachte
eher
naturraumlichen
Potentials. Die jiingere Phase verstarkterDesertifika
tion und gesteigerterMorphodynamik durch fluviale
und aolische Prozesse fallt in die letzten zwei Jahr
hunderte, bedingt durch die Ausweitung von Kultur
flachen,
die
zunehmende
grenzten Wasserpotentials
wachsenden
Bevolkerung.
des
Beanspruchung
und den Holzbedarf
Besonders
be
der
spektakular
sind junge Diinenbewegungen,
die zu einer Ver
legung des Ortes Medanitos und mittlerweile zu sei
ner neuerlichen Bedrohung fiihrten. - Die Referate
zu
diesem
Themenkreis
lassen
trotz
aller
Unter
schiede immethodischen Ansatz und in der natur
raumlichen Ausstattung der Untersuchungsgebiete
erkennen, dafi die Auswirkungen der anthropogenen
Beeinflussung im semihumid-semiariden Ubergangs
bereich mit wachsender Ariditat und damit gesteiger
ter geookologischer Labilitat zunehmen, wobei in
Sonderheit dem Vegetationsfaktor eine Schliisselrolle
zukommt.
und Subtropen
-
iiber ein Symposium
Bericht
63
Die Schlvfisitzungbegann mit einem aktuellen For
schungsbericht von H. Hagedorn
(Wiirzburg) iiber
zur
Beobachtungen
von
Massiv
rezenten
Termit
im
des
nordwestlich
gangsraum
im
Morphodynamik
saharo-sahelischen
Uber
Schicht
Tschad-Sees.
stufenrelief (Nubischer Sandstein mit bemerkens
werter Auspragung von Silikatkarst), Rumpfflachen
und
intramontane
treten
Becken
?Austauschlandschaft"
im
Sinne
einer
auf.
vergesellschaftet
In Ge
landedepressionen lassen sichAblagerungen von vier
postglazialen Seezyklen mit darauf ausgerichteten
Talterrassen
nachweisen.
Korrasionsrelief
Formen
iiberzogene
Beim
aolisch
gestalteten
sind auch inaktive,mit Eisenkrusten
Ablauf
verbreitet.
raum
und
liche Anordnung der jungen Morphodynamik wer
den in hohem Mafie vom Altrelief gesteuert. - Der
Beitrag von F. Ahnert
(Aachen) iiber theoretische
zur
Hangentwicklung
im ersten Teil Ansatze
Modellversuche
bieten
zeigte
klimatologie"
lenwerte
in Trockenge
einer
wirksamer
morphologisch
mit Magnitude-Frequenz-Indices
quantitativ
,,Morpho
auf, d. h. Moglichkeiten,
die Schwel
Klimaelemente
zu
er
fassen und zu vergleichen. An Beispielen wurde dann
SLOP 3D Bei
aufgezeigt, wie das Modellprogramm
trage
zur
schau
seiner
offener
Losung
der
Fragen
und
Hang-
in semiariden Gebieten
liefern
Reliefentwicklung
kann (z. B. Inselberg- und FuMachenentwicklung),
woran sich eine lebhafte Diskussion
anschlofi. H. Mensching
(Gottingen) lieferte in Zusammen
breiten
einen
Gelandeerfahrungen
allge
meinen Uberblick zurMorphodynamik und Morpho
genese in den semiariden Randtropen Afrikas. Er
machte deutlich, dafi bei einer Betrachtung der mor
phodynamischen
manche
menhang
Scharfe
und
Prozesse
in
ihrem
Bedeutung
Gesamtzusam
an
Kontroversen
klassischen
verlieren.
tektonisch-morphostrukturelle
So
sind die
Ausgangssituation
und die morphoklimatische Situation in ihrerAus
wirkung auf die Formenentwicklung nicht streng zu
trennen. Tal- und Flachenbildung stellen einen Ge
samtkomplex dar, der nicht allein inBeziehung zum
zum
sondern
Klima,
Gewassernetz
Ausgangsrelief,
und zur Substratstruktur unter Beriicksichtigung
auch des Zeitfaktors zu sehen ist.Aolische und flu
viale
Prozesse
treten
oft kombiniert
in enger
raum
licher und zeitlicher Variation auf. Zudem fiihren
die im semiariden Bereich normalen klimatischen
zu
Schwankungen
einer
Schwan
entsprechenden
kungsbreite der morphologischen Prozesse. Wenn
auch nicht alle vorgetragenen Uberlegungen
und
neu
so
sind
erscheinen,
Folgerungen grundsatzlich
sie in ihrerKonsequenz
fiirdie zukiinftige Forschung
sicherlich beherzigenswert und konnen auch zur Ent
scharfung
mancher
beitragen.
Das
Symposium
senden Diskussion
angesprochenen
Kontroversen
liebgewordenen
wurde
mit
einer
abgeschlossen,
Probleme
von
zusammenfas
in dem viele zuvor
allgemeiner
Bedeu
64 Erdkunde Band 41/1987
tung
nochmals
aufgegriffen
a.
u.
wurden,
studien
die Rolle
der Tektonik als Impuls fiirdie Differenzierung der
die Frage der Verkniipfung von
Morphodynamik,
und
Verwitterung
Formenbildung sowie der Rela
tion von morphologischen Prozessen und Formen
unter Beriicksichtigung des Zeitfaktors, die Schwie
und Ab
rigkeiten einer treffendenKennzeichnung
grenzung morphodynamischer Regionen (mitKritik
am
oder schliefilich die Rolle der
Dominanzprinzip)
anthropogenen
bzw.
quasi-natiirlichen
nisse
Erorterung
erfordern
und
wie
thematisch
staltungen
verwundern,
wenn
der
Ertrag
der
UND UMWELT
Bemerkungen
schwer
formulieren.
Auf
sollte es aber moglich
und
begrenzten
weiter
auszubauen
der
geschaffenen
sein, den Ertrag in
prazisierten
und dabei
Folgeveran
auch
offen
sehen.
IM INDISCHEN
zu neuerer
Erwin
und mit
driicklichen Dank fiir diese Veranstaltung aus, die
den Teilnehmern eine Vielzahl von Anregungen fiir
weitere Forschungen mit auf den Weg gab und mit
in der besonde
ihrem Charakter als Klausurtagung
ren Atmosphare des BUETTNER-Hauses
sowie
beim abendlichen Empfang durch die Akademie im
zur
zahlreiche Moglichkeiten
LAGARDE-Haus
Vertiefung wissenschaftlicher und personlicher Kon
taktebot. Die Veroffentlichung der Beitrage ist inden
?Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften
inGottingen" (Mathemat.-Physik. Klasse III) vorge
grofi die Not
Veranstaltung vielleicht noch als etwas diffus er
schien. Die wissenschaftlichen Beitrage zum Sympo
sium und ihreErorterung liefienerkennen, dafimehr
als zuvor an die Stelle grofiziigiger und weitgespann
ter Synopsen wieder detaillierte empirische Feld
MENSGH
Bestandsaufnahme
W. Meckelein
sprach den Veranstaltern
anzugeben.
den nach
im Namen
aller Gaste
und Organisatoren
Morpho
zu Ende
umfassender
kundige Liicken der bisherigen Forschung gezielter
wendigkeit kiinftigerKooperation und Abstimmung
auf der Grundlage
eines breiten Erfahrungsaus
tausches ist. Angesichts der offenen Gestaltung des
Symposiums und der freimiitigenDiskussionen kann
es nicht
nur
Grundlage
dynamik. Gerade die Breite der Abschlufidiskussion
machte bewufit, wie sehr selbstGrundsatzfragen eine
weitere
mit
grofiererZuriickhaltung und Vorsicht bei allgemein
giiltigen Folgerungen getreten sind. In einem solchen
Stadium lassen sich ubergreifende inhaltliche Ergeb
Literatur
aus
HIMALAYA
Indien
Grotzbach
Die kulturgeographisch relevante Literatur iiber
vorgestellten Veroffentlichungen bilden notwendiger
weise eine Auswahl, die nicht nur subjektiv, sondern
den Himalaya hat in den letzten zwei bis drei Jahr
auch durch das recht simple Faktum der Erreichbar
zehnten einAusmafi erreicht, das nur mehr schwer zu
keit der Publikationen beeinflufit ist. Sie sollen einen
uberblicken ist.Dies gilt insbesondere fiirjene Publi
kationen, die in Indien, Nepal und Pakistan erschie
Querschnitt durch die neuere indische Literatur iiber
stellvertre
somit auch
und
vermitteln
den Himalaya
nen und bei uns nur wenig bekannt sind. Dabei gibt
tend fiir andere, hier nicht genannte Werke stehen.
es freilich erhebliche regionale Unterschiede. Wah
rend fiirNepal eine Fiille bibliographisch gut erfafiter Eine Kategorie wurde dabei allerdings nicht beriick
Literatur vorliegt, istdie Situation fiirden indischen
sichtigt:Die zahlreichen in letzter Zeit erschienenen
Autoren1).
meist
britischer
alterer Werke
Nachdrucke
und noch mehr fiirden pakistanischen Teil des Hima
Hi
indische
die
weist
In
raumlichen
ihrem
und
des
Karakorum
Bezug
Ladakhs)
laya (einschliefilich
weit weniger befriedigend. Dies hangt sichermit der malaya-Literatur neben einigen fastweifien Flecken
auch ausgepragte Schwerpunkte auf. So erscheinen
Tragerschaft und der Intensitat der jeweiligen- For
vor
und Kumaon (d.h. der Himalaya von Uttar
zusammen.
in Nepal
Garhwal
diirfte
Letztere
schung
=
besonders gut dokumentiert, wo
von
Pradesh
Nationalist
verschiedenster
Auslandern
U.P.)
wiegend zu
im
als
iiber
Indi
hoher
Kaschmir, Himachal Pradesh und Sikkim
gegen
veranschlagen sein
getragen
Hier arbeiten infolge staatlicher
schen Himalaya.
Restriktionen fiir auslandische Forscher fast nur
n Darunter
befinden
sich auch wichtige
Publikationen,
indischeWissenschaftler. Deren Publikationen sind wie
von E. T. Atkinson,
als
Gazetteer"
?The Himalayan
im deutschen Sprachraum noch kaum gewiirdigt
Publica
in 6 Banden,
Delhi
erschienen
Neudruck
(Cosmo
worden.
tions) 1973/1981 (1.Ausgabe 1882). Sein Titel ist insofern
nur auf Garhwal
und
als sich der Inhalt
Die
irrefuhrend,
verfolgt das
folgende Sammelbesprechung
also auf den heutigen U.P.
Kumaon
hier
Die
abzuhelfen.
ein
diesem
bezieht,
Himalaya.
Ziel,
wenig
Mangel
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