Peter Hollermann: in den semiariden Randtropen undMorphogenese Morphodynamik und Subtropen - Bericht AKTUELLE MORPHODYNAMIK UND MORPHOGENESE SEMIARIDEN RANDTROPEN UND SUBTROPEN iiber ein Symposium 61 IN DEN Bericht iiber ein Symposium Peter Hollermann Die Kommission ?Geomorphologische Prozesse, Prozefikombinationen und Naturkatastrophen inden und Hohenstufen der Erde" Landschaftszonen der ,,Morphodynamik-Kommission") (Kurztitel in Gottingen veran Akademie der Wissenschaften staltete vom 3. bis 5.Oktober 1986 einGeomorpholo gisches Symposium alsKlausurtagungim ?Refugium in Rein academicum" des BUETTNER-Hauses hausen bei Gottingen. Wahrend bei den vorangegan genen der Akademie-Kommission Veranstaltungen 1976 und 1982 das Formeninventar und die regionale im Differenzierung des heutigen Periglazialraumes Vordergrund gestanden hatten (H. Poser 1977, H. Poser und E. Schunke 1983; vgl. auch die Berichte in Erdkunde 30, 1976, S. 300ff. und 36, 1982, S. 303ff.), wurde inAnkniipfung an die Arbeitsfelder der gegen wartigen Kommissionsmitglieder und Mitarbeiter die aktuelle Morphodynamik und Morphogenese in den semiariden Randtropen und Subtropen als Schwer punkt des jungsten Symposiums gewahlt. Das von J. Hagedorn und von H. undK.H. Portge Mensching und sorgsam J. Hagedorn vorbereitete geleitete Symposium sollte fiirdiesen in lebhafterEntwicklung begriffenen Forschungsbereich eine Zwischenbilanz des Forschungsstandes, nisliicken sowie schungsansatze 19 deutsche der noch bestehenden Perspektiven liefern. waren Wissenschaftler Kennt zukunftiger For eingeladen, ihre einschlagigen Forschungen vorzulegen und zur Diskussion zu stellen,wobei Darstellungen laufender Projekte und Erorterungen offener Probleme sehr waren. willkommen Daher wurde auf ausfiihrliche Diskussionen besonderer Wert gelegt. In regionaler Sicht lag der Schwerpunkt eindeutig auf dem afrika nischen Raum (10 Beitrage), gefolgt von Siidamerika (5 Beitrage) und Asien (2 Beitrage). Die restlichen Referate behandelten auch allgemeine Themen. Zum Themenkreis^A;^//* Verwitterung undBodenbil vor. vier A. Semmel dung lagen Beitrage (Frankfurt) behandelte geomorphologische Aspekte der Rot- und Weifi-Verwitterung inMittel- und Siidbrasilien mit dem allgemeinen Ergebnis, dafi bei klimatisch-gene tischen Interpretationen der Bodenfarben in den niederen Breiten besondere Vorsicht angebracht er scheint, da die Bodenfarbung in hohem Mafie auch von Gestein, Relief und ab Umlagerungsprozessen hangt. Die weitverbreitete Rotfarbung ist als relik tisch gegeniiber jiingerer Verbraunung anzusehen, wobei unter warm-trockenen Klimabedingungen die Erhaltung roterBoden begiinstigt wird. J. Grunert berichtete iiber und Bodenbil (Bonn) Verwitterung im Sahel und Sudan dung aufgrund jiingster, z. T. noch nicht naher ausgewerteter Untersuchungen in Niger, Burkina Faso und Togo. Die Untersuchungs gebiete (vornehmlich im Bereich von Altdiinen und auf Eisenkrusten des Continental Terminal) reichen von der Randwiiste bis zum feuchten tropischen Bergwald. Auch hier wurden weithin braune iiber roten Bodenfarben angetroffen, wobei sich allgemein die Frage nach den gegenwartigen und vorzeitlichen stellt. - B. Glaser Bildungsbedingungen (Hamburg) stellte ihreArbeiten aus dem Altdiinenkomplex des Sudan (Provinz Weifier Nil) vor, wo mittels quanti tativer sedimentpetrographischer Methoden (beson ders der granulometrischen Sandanalyse) eine regio nale und phasenhaft-altersmafiige Gliederung der Diinen mit ihren Verwitterungs- und Umlagerungs produkten abgeleitet wurde. A. Skowronek (Wiirz burg) beschaftigte sich mit der Verwitterung und Bodenbildung in der zentralen Sahara unter Beriick sichtigung von Bodenstratigraphie, Bodenfarbe, Ton mineralvergesellschaftung, Relief und Grundwasser einflufi.Palaoboden und polygenetische Boden domi nieren. Interpretationsschwierigkeiten gibt es bei der Differenzierung autochthoner und allochthoner Boden sowie allgemein bei der Frage, ob unterschied liche Verwitterungsintensitaten entsprechenden Unterschieden im Bildungsmilieu oder dem Zeit faktor zuzuschreiben sind. - Allgemein zeigte die zu diesem Themenkreis, dafi die Bil Aussprache dungsbedingungen aktueiler und vorzeitlicher Ver in den semiariden witterungsdecken und Boden Randtropen und Subtropen keineswegs hinlanglich bekannt sind, um daraus generelle und weitreichende oder klimage Folgerungen geomorphologischer schichtlicher Art abzuleiten. Starker als bislang iiblich sind die lokalen bzw. standortlichen Differen zierungen (Substrat, Lage im Relief u. a.) zu be ach ten. Zum Themenkreis Aktuellemorphodynamische Prozesse berichtete zunachst P. Hollermann (Bonn) iiber und aktuellen Mor Grundziige der Morphogenese phodynamik auf den Ostkanaren (Fuerteventura und Lanzarote). Gegeniiber der langdauernden, mehr imNeogen und phasig verlaufenden Morphogenese Pleistozan erscheint die Wirkung der aktuellen an Morphodynamik (Wasserwirkung Hangen und in inbestimmten Ge Talern, aolische Morphodynamik 41/1987 62_Erdkunde_Band bieten) vergleichsweise bescheiden. Anthropogene Einfliisse konnen sich sowohl erosionssteigernd als auch auswirken. bodenkonservierend For Lineare mung endang der Tiefenlinien, eine Tendenz zur Flachenerhaltung zwischen den Abflufibahnen sowie eine sehr geringfiigige Flachenweiterbildung mit Ex von humierung Kalkkrusten stehen nebeneinander. W. Meckelein (Stuttgart) referierte iiber naturbe dingte und anthropogen beeinflufkeMorphodynamik am Beispiel der innerasiatischen Trockengebiete und ihre Chinas. Durch die Binnenkolonisation sind vor allem die aolischen Begleiterscheinungen Prozesse gebietsweise stark gesteigert worden. Die gleichfalls vorhandenen Anderungen im Bereich der fluvialenMorphodynamik (u. a. durch Ausbau der von und Eingriffe Staubecken Bewasserung, Anlage in das Abflufiverhalten von Fliissen) haben hingegen zu einer insgesamt mehr strecken im Anstehenden, als Einschrankung - Der zu einer Beitrag Steigerung derWasserwirkung gefuhrt. von J. Sponemann (Gottingen) iiber Taleintiefung und Talausweitung als Folge fluvialerMorphodyna fuhrte in das seit dem mik im semiariden Kenia Neogen semiaride Beckengebiet nordlich des Mount Kenia mit zumeist mafiiger Verwitterungsintensitat, recht unterschiedlichen Talformen bis zu Eng Talweitungen mit Tal seitenpedimenten sowie persistenten Rumpfflachen. Die Flachenbildung wird semiariden Bedingungen zugeschrieben, fiir wahrend die bemerkenswerte Vielfalt der Formendifferenzierung keine klimatisch begriindbaren Ursachen zu finden sind, sondern vor rangig an tektonische Einfliisse als Impulse unterzu denken ist. schiedlicher Morphodynamik die aktuelle beschrieb E. Brunotte (Gottingen) im semiariden aolische und fluvialeMorphodynamik siidmendociner Piedmont (Argentinien). ImVorland ist das mehrgliedrige Fufi der Hauptkordilliere flachenreliefmit Strukturformen (Schichtkamme als vergesellschaftet. Tephrochronolo Hartlingsziige) gische Datierungen sowie unmittelbare Beobachtun gen im Gefolge von Unwettern lassen auf eine lei durch Wind stungskraftige junge Morphodynamik undWasser schliefien (stellenweise mit 10-20 cm Ab - Im Riickblick auf diesen trag seit rund 50 Jahren). Themenkreis ergibt sich der Eindruck einer recht be grenzten Vergleichbarkeit der Aussagen und Ergeb nisse, da einerseits die regionalen Eigenheiten der verschiedenen Untersuchungsgebiete weitgespannt sind, andererseits aber auch der Begriff ?aktuelle auf recht unterschiedliche Zeit Morphodynamik" (Sudan). Vorgestellt wurden Verwitterung, Insel bergbildung, Wasserwirkung auf Fufiflachen und in Wadis imRahmen des semiarid-morphodynamischen Systems der Fufistufe sowie das vulkanogene Relief, und Sedimentations die Seespiegelschwankungen - H. Rohdenburg phasen in der Gipfelregion. stellte Uberlegungen zum Verhaltnis (Braunschweig) zwischen fluvialerGeomorphodynamik und M assen an. Neben im Mediterrangebiet bewegungen augen falligen und gut bekannten Zeugnissen leistungskraf tiger episodischer Wasserwirkung gibt es imMittel meerraum weithin rundliche Gelandeformen mit konvexem auch oder Hangprofil konvexem Grund rifi,die nach recht vorsichtig gehaltener Einschatzung des oder als Vortragenden vorzeitlicher andauernder interpretiert Massenbewegungen werden konnten. Dabei besteht offenbar keine Be - Gesteine. auf geringresistente schrankung noch Ergebnis Der Bei trag von J. Hagedorn (Gottingen) iiber aktuelle und in der Kleinen Karru vorzeitliche Morphodynamik aus dem (Sudafrika) behandelte ein komplexes Relief mit einer Vergesellschaftung struk Kapfaltenbereich tur-und skulpturbetonter Elemente, bei dem sich seit demMitteltertiar drei Sequenzen der Tieferschaltung in Flufiflachenresten, Terrassen und Beckenboden lassen. erkennen Das auf den Vorfluter ausgerichtete jiingste Niveau unterliegt einer flachenhaften Fort bildung in der Gegenwart durch mechanische oder hydrolytische Verwitterung und Wasserwirkung. In der Diskussion wurden die Ursachen der phasen haften Tieferschaltung und die Bedingungen der Fufi flachen- und erortert. Silcrete-Bildung - O. Seuffert (Darmstadt) behandelte das aktuelle Formungsspek trum im semiariden Siidindien und seine geookolo gisch-anthropogenen Grundlagen, wobei das klima okologische Spektrum von der Dornstrauch-Halb wiiste bis zum halbimmergrunen Feuchtwald recht weit gespannt war. Besonders eindrucksvoll erschien die Bilddokumentation der geomorphologischen Fol im gen des ungewohnlich starkenMonsuneinbruchs mm. zu 380 bis mit 1986 Tagesniederschlagen August Aus den Beispielen zur naturnahen und anthropogen wurden Modellvor beeinflufiten Morphodynamik zum Prozefigefiige (?Morphodreieck" mit stellungen sowie ein und Vegetation) Substrat Niederschlag, ?Morphotempogramm" phostruktur der Tropen Materials aus recht zum Themenkreis verschiedenen zur raum-zeitlichen entwickelt. - Die Mor Fulle des ,,Prozefikombinationen" Raumen (Tropen-Sub tropen,Wiiste bis Feuchtwald) und mit unterschied licher Zielsetzung (teils als analytische Bestandsauf wird, ganz abgesehen bezogen schiedlicher Art und Intensitat der anthropogen nahme, teils auf die Gewinnung allgemeiner Modell nur schwer vorstellungen ausgerichtet) istwiederum quasinatiirlichen Beeinflussung derMorphodynamik unter einheitlichem Aspekt zu werten, machte jedoch von Gebiet zu Gebiet. Ein weiterer Themenkreis betrafProzefikombinationen die Vielfalt der moglichen Steuerungsfaktoren und Variablen eindrucksvoll deutlich und vermag da der Reliefbildung.K. Giessner (Eichstatt) gab einen zur klimatisch-zonalen Verall der durch und von Uberblick Formenschatz, Morphodynamik Versuchung Befunde und Gipfelregion der Jebel-Marra-FufiGenese entgegenzuwirken. regionaler gemeinerung raume von unter Peter Hollermann: in den semiariden Randtropen undMorphogenese Morphodynamik Den Themenkreis AnthropogeneBeeinflussung der Morphodynamik eroffneteR. Mackel (Freiburg) mit einem iiber Vegetationszerstorung Bericht und Mor phodynamik inden Trockengebieten Nordkenias, wo Stadien verschiedene des Zusammenspiels Prozessen der und tationsdegradation von Vege Bodenabtra gung imGelande zu beobachten und unter Einsatz von Fernerkundungsverfahren auch groMachig in ihremVerbreitungsmuster zu erfassen sind. Fiir das Holozan sindmehrere Phasen gesteigerterAbspiilung - nachweisbar. G. Gerold untersuchte (Hannover) die Bedeutung von Ariditatswandel und Vegetations in den degradation fiirdie fluvialeMorphodynamik aufieren Tropen Boliviens mit Schwerpunkt im Versuche Chaco-Trockenwaldgebiet. Korrelationen zwischen allgemeiner und Niederschlagsenergie dem bekannten nach Ansatz (z. B. Abtragungsraten vonWischmeier 1958) erweisen sich als unbefriedi gend. Auf der Basis unterschiedlicher Klima-Vegeta tionseinheiten und Nutzungsstadien wurden fiirdie Infiltrationskapazitat wesentliche Bodeneigenschaften erfafit (Aggregatstabilitat, Lagerungsdichte, Poren und auf dieser Grundlage volumen, Humusgehalt) die abnehmende Erosionsresistenz vom humiden zum semiariden Bereich tationszerstorung berg) und H. erganzenden bzw. mit - aufgezeigt. Stingl wachsender K. Vege Garleff (Bam (Bayreuth) berichteten in sich iiber die Referaten anthropogene Beein im Bolson von Fiam flussung der Morphodynamik bala (Nordwestargentinien), einem geookologisch labilen Raum, der sich gegeniiber menschlichen Ein griffen als besonders anfallig erwies. Die Besiedlung des Gebietes fuhrte schon bald nach Christi Geburt zur Bodenerosion, durch angezeigt mehrere Meter machtige Kolluvien mit Bodensedimenten, Holz kohle und Keramik. Die Zeit nach der spanischen Conquista war imGebiet mit Bevolkerungsriickgang bzw. eine Umsiedlungen zeitweise verbunden Entlastung und des brachte eher naturraumlichen Potentials. Die jiingere Phase verstarkterDesertifika tion und gesteigerterMorphodynamik durch fluviale und aolische Prozesse fallt in die letzten zwei Jahr hunderte, bedingt durch die Ausweitung von Kultur flachen, die zunehmende grenzten Wasserpotentials wachsenden Bevolkerung. des Beanspruchung und den Holzbedarf Besonders be der spektakular sind junge Diinenbewegungen, die zu einer Ver legung des Ortes Medanitos und mittlerweile zu sei ner neuerlichen Bedrohung fiihrten. - Die Referate zu diesem Themenkreis lassen trotz aller Unter schiede immethodischen Ansatz und in der natur raumlichen Ausstattung der Untersuchungsgebiete erkennen, dafi die Auswirkungen der anthropogenen Beeinflussung im semihumid-semiariden Ubergangs bereich mit wachsender Ariditat und damit gesteiger ter geookologischer Labilitat zunehmen, wobei in Sonderheit dem Vegetationsfaktor eine Schliisselrolle zukommt. und Subtropen - iiber ein Symposium Bericht 63 Die Schlvfisitzungbegann mit einem aktuellen For schungsbericht von H. Hagedorn (Wiirzburg) iiber zur Beobachtungen von Massiv rezenten Termit im des nordwestlich gangsraum im Morphodynamik saharo-sahelischen Uber Schicht Tschad-Sees. stufenrelief (Nubischer Sandstein mit bemerkens werter Auspragung von Silikatkarst), Rumpfflachen und intramontane treten Becken ?Austauschlandschaft" im Sinne einer auf. vergesellschaftet In Ge landedepressionen lassen sichAblagerungen von vier postglazialen Seezyklen mit darauf ausgerichteten Talterrassen nachweisen. Korrasionsrelief Formen iiberzogene Beim aolisch gestalteten sind auch inaktive,mit Eisenkrusten Ablauf verbreitet. raum und liche Anordnung der jungen Morphodynamik wer den in hohem Mafie vom Altrelief gesteuert. - Der Beitrag von F. Ahnert (Aachen) iiber theoretische zur Hangentwicklung im ersten Teil Ansatze Modellversuche bieten zeigte klimatologie" lenwerte in Trockenge einer wirksamer morphologisch mit Magnitude-Frequenz-Indices quantitativ ,,Morpho auf, d. h. Moglichkeiten, die Schwel Klimaelemente zu er fassen und zu vergleichen. An Beispielen wurde dann SLOP 3D Bei aufgezeigt, wie das Modellprogramm trage zur schau seiner offener Losung der Fragen und Hang- in semiariden Gebieten liefern Reliefentwicklung kann (z. B. Inselberg- und FuMachenentwicklung), woran sich eine lebhafte Diskussion anschlofi. H. Mensching (Gottingen) lieferte in Zusammen breiten einen Gelandeerfahrungen allge meinen Uberblick zurMorphodynamik und Morpho genese in den semiariden Randtropen Afrikas. Er machte deutlich, dafi bei einer Betrachtung der mor phodynamischen manche menhang Scharfe und Prozesse in ihrem Bedeutung Gesamtzusam an Kontroversen klassischen verlieren. tektonisch-morphostrukturelle So sind die Ausgangssituation und die morphoklimatische Situation in ihrerAus wirkung auf die Formenentwicklung nicht streng zu trennen. Tal- und Flachenbildung stellen einen Ge samtkomplex dar, der nicht allein inBeziehung zum zum sondern Klima, Gewassernetz Ausgangsrelief, und zur Substratstruktur unter Beriicksichtigung auch des Zeitfaktors zu sehen ist.Aolische und flu viale Prozesse treten oft kombiniert in enger raum licher und zeitlicher Variation auf. Zudem fiihren die im semiariden Bereich normalen klimatischen zu Schwankungen einer Schwan entsprechenden kungsbreite der morphologischen Prozesse. Wenn auch nicht alle vorgetragenen Uberlegungen und neu so sind erscheinen, Folgerungen grundsatzlich sie in ihrerKonsequenz fiirdie zukiinftige Forschung sicherlich beherzigenswert und konnen auch zur Ent scharfung mancher beitragen. Das Symposium senden Diskussion angesprochenen Kontroversen liebgewordenen wurde mit einer abgeschlossen, Probleme von zusammenfas in dem viele zuvor allgemeiner Bedeu 64 Erdkunde Band 41/1987 tung nochmals aufgegriffen a. u. wurden, studien die Rolle der Tektonik als Impuls fiirdie Differenzierung der die Frage der Verkniipfung von Morphodynamik, und Verwitterung Formenbildung sowie der Rela tion von morphologischen Prozessen und Formen unter Beriicksichtigung des Zeitfaktors, die Schwie und Ab rigkeiten einer treffendenKennzeichnung grenzung morphodynamischer Regionen (mitKritik am oder schliefilich die Rolle der Dominanzprinzip) anthropogenen bzw. quasi-natiirlichen nisse Erorterung erfordern und wie thematisch staltungen verwundern, wenn der Ertrag der UND UMWELT Bemerkungen schwer formulieren. Auf sollte es aber moglich und begrenzten weiter auszubauen der geschaffenen sein, den Ertrag in prazisierten und dabei Folgeveran auch offen sehen. IM INDISCHEN zu neuerer Erwin und mit driicklichen Dank fiir diese Veranstaltung aus, die den Teilnehmern eine Vielzahl von Anregungen fiir weitere Forschungen mit auf den Weg gab und mit in der besonde ihrem Charakter als Klausurtagung ren Atmosphare des BUETTNER-Hauses sowie beim abendlichen Empfang durch die Akademie im zur zahlreiche Moglichkeiten LAGARDE-Haus Vertiefung wissenschaftlicher und personlicher Kon taktebot. Die Veroffentlichung der Beitrage ist inden ?Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften inGottingen" (Mathemat.-Physik. Klasse III) vorge grofi die Not Veranstaltung vielleicht noch als etwas diffus er schien. Die wissenschaftlichen Beitrage zum Sympo sium und ihreErorterung liefienerkennen, dafimehr als zuvor an die Stelle grofiziigiger und weitgespann ter Synopsen wieder detaillierte empirische Feld MENSGH Bestandsaufnahme W. Meckelein sprach den Veranstaltern anzugeben. den nach im Namen aller Gaste und Organisatoren Morpho zu Ende umfassender kundige Liicken der bisherigen Forschung gezielter wendigkeit kiinftigerKooperation und Abstimmung auf der Grundlage eines breiten Erfahrungsaus tausches ist. Angesichts der offenen Gestaltung des Symposiums und der freimiitigenDiskussionen kann es nicht nur Grundlage dynamik. Gerade die Breite der Abschlufidiskussion machte bewufit, wie sehr selbstGrundsatzfragen eine weitere mit grofiererZuriickhaltung und Vorsicht bei allgemein giiltigen Folgerungen getreten sind. In einem solchen Stadium lassen sich ubergreifende inhaltliche Ergeb Literatur aus HIMALAYA Indien Grotzbach Die kulturgeographisch relevante Literatur iiber vorgestellten Veroffentlichungen bilden notwendiger weise eine Auswahl, die nicht nur subjektiv, sondern den Himalaya hat in den letzten zwei bis drei Jahr auch durch das recht simple Faktum der Erreichbar zehnten einAusmafi erreicht, das nur mehr schwer zu keit der Publikationen beeinflufit ist. Sie sollen einen uberblicken ist.Dies gilt insbesondere fiirjene Publi kationen, die in Indien, Nepal und Pakistan erschie Querschnitt durch die neuere indische Literatur iiber stellvertre somit auch und vermitteln den Himalaya nen und bei uns nur wenig bekannt sind. Dabei gibt tend fiir andere, hier nicht genannte Werke stehen. es freilich erhebliche regionale Unterschiede. Wah rend fiirNepal eine Fiille bibliographisch gut erfafiter Eine Kategorie wurde dabei allerdings nicht beriick Literatur vorliegt, istdie Situation fiirden indischen sichtigt:Die zahlreichen in letzter Zeit erschienenen Autoren1). meist britischer alterer Werke Nachdrucke und noch mehr fiirden pakistanischen Teil des Hima Hi indische die weist In raumlichen ihrem und des Karakorum Bezug Ladakhs) laya (einschliefilich weit weniger befriedigend. Dies hangt sichermit der malaya-Literatur neben einigen fastweifien Flecken auch ausgepragte Schwerpunkte auf. So erscheinen Tragerschaft und der Intensitat der jeweiligen- For vor und Kumaon (d.h. der Himalaya von Uttar zusammen. in Nepal Garhwal diirfte Letztere schung = besonders gut dokumentiert, wo von Pradesh Nationalist verschiedenster Auslandern U.P.) wiegend zu im als iiber Indi hoher Kaschmir, Himachal Pradesh und Sikkim gegen veranschlagen sein getragen Hier arbeiten infolge staatlicher schen Himalaya. Restriktionen fiir auslandische Forscher fast nur n Darunter befinden sich auch wichtige Publikationen, indischeWissenschaftler. Deren Publikationen sind wie von E. T. Atkinson, als Gazetteer" ?The Himalayan im deutschen Sprachraum noch kaum gewiirdigt Publica in 6 Banden, Delhi erschienen Neudruck (Cosmo worden. tions) 1973/1981 (1.Ausgabe 1882). Sein Titel ist insofern nur auf Garhwal und als sich der Inhalt Die irrefuhrend, verfolgt das folgende Sammelbesprechung also auf den heutigen U.P. Kumaon hier Die abzuhelfen. ein diesem bezieht, Himalaya. Ziel, wenig Mangel