Steckbrief - Tierschutz macht Schule

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Steckbrief: Europäische Hornviper
Fotos: © Christoph Riegler/ www.herpetofauna.at
Europäische Hornviper
Lateinischer Name: Vipera ammodytes
Auch Hornotter oder fälschlich Sandviper genannt. Die Hornviper kommt
NICHT im Sand vor, deshalb ist der Name „Sandviper“ nicht passend.
Aussehen: Die Augen haben Schlitzpupillen. Auf der Schnauzenspitze ist
ein weiches, beschupptes Horn zu sehen. Seine Bedeutung ist noch nicht
geklärt. Am Rücken ist ein meist dunkles Zickzackband erkennbar. Am
Rücken kann die Färbung silberweiß, grau über beige bis braun sein. Die
Unterseite des Schwanzes ist rot gefärbt, oft auch das Schwanzende
oberseits. Hornvipern können bis 90 cm lang werden.
Wie alle Schlangen wachsen sie ein Leben lang. Damit die Haut nicht zu
klein wird, müssen sie sich zwei bis drei Mal im Jahr häuten. Die alte Haut
wird abgestreift. Darunter befindet sich schon die neue Haut.
Lebensraum: Waldränder, Geröllhalden, trockene Felshänge,
Steinmauern
Vorkommen in Österreich: Kärnten, Südliche Steiermark (die meisten
Vorkommen liegen zwischen 400 und 800 m Seehöhe)
Nahrung: Junge Hornvipern fressen Insekten. Wenn sie größer sind,
ernähren sie sich von Mäusen, Eidechsen, Vögel.
Besonderes Verhalten: Sie kann ihre Schwanzspitze hin und her
bewegen, sodass die Beutetiere sie für ein Würmchen oder eine Raupe
halten und deshalb näherkommen.
Fortpflanzung: Ähnlich wie Kreuzottern veranstalten männliche
Hornvipern im Frühjahr Revierkämpfe. Beim so genannten
Kommentkampf versuchen die Männchen einander gegenseitig
niederzudrücken. Die Giftzähne werden dabei nicht eingesetzt. Das
schwächere Männchen muss flüchten. Das Stärkere paart sich mit den
Weibchen. Die Paarung findet im April oder Mai statt. Hornvipern legen
keine Eier. Die Eier werden im Körper des Weibchens ausgebrütet. Bei der
Geburt reißt die Eihülle. Ende August gebärt das Weibchen
durchschnittlich 6 bis 12 Junge. Sie haben dabei eine Länge von circa 15
bis 24 cm. Sie sind, wie die Nachkommen anderer Schlangen, vom ersten
Lebenstag an selbstständig und allein unterwegs. Junge Hornvipern
ernähren sich von Eidechsen und Insekten.
Winterquartier: Im Oktober suchen sich Hornvipern einen Platz zum
Überwintern. Sie ziehen sich zum Beispiel in mehreren Metern tiefen
Felsspalten zurück. Oft überwintern mehrere Hornottern gemeinsam an
einer besonders geeigneten Stelle. Im Februar/März verlassen sie diese
Quartiere wieder.
Die Hornviper ist ein Beutetier für Wildschwein, Uhu, Fuchs,
Marder und verschiedene Greifvogelarten.
Die Hornviper ist eine Giftschlange. Das Gift benötigt sie zur Lähmung
der Beutetiere und zur Verdauung. Sie ist sehr scheu. Bei Störung flüchtet
sie unter Steine oder Pflanzen. Nur mit Notfall, wenn man auf sie tritt oder
sie bedrängt, beißt sie zu.
Verhalten beim Hornviper-Biss: PatientIn ruhig stellen (Hinlegen,
nicht mehr gehen lassen) Rettung rufen.
Gefahr für die Hornviper: Verlust des Lebensraums und durch illegale
SchlangenfängerInnen. Leider kommt es immer wieder vor, dass
Schlangen illegal für Terrarienhaltung verwendet oder verkauft werden.
Wie alle europäischen Schlangenarten ist sie streng geschützt! Das
bedeutet: Sie darf nicht gefangen oder getötet werden.
Tipp: Weitere Informationen und Fotos zu heimischen Schlangen und
anderen Reptilien sowie Amphibien: www.herpetofauna.at
Zusammenstellung des Steckbriefs: Mag. Daniela Lipka, Verein
„Tierschutz macht Schule“
Fachliche Betreuung: Mag. Silke Schweiger, Naturhistorisches Museum
Wien Vielen herzlichen Dank an Christoph Riegler von
www.herpetofauna.at für die Bereitstellung der Fotos.
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