7.8 Beschaffung Der Begriff Beschaffung definiert sich wie folgt: alles verfügbar machen, was in der Produktion benötigt wird (Realproduktionsgüterstrom) die für die Leistungserstellung benötigten Güter müssen die richtige Ware, zur richtigen Zeit bzw. Zeitpunkt, zur richtigen Qualität, in der richtigen Menge, in der richtigen Reihenfolge, am richtigen Ort, zum richtigen Preis (wirtschaftlich) zur Verfügung gestellt werden. (7 R sollten gewährleistet sein) Der Objektumfang der Beschaffung wird uneinheitlich abgegrenzt. In der Wirtschaft wird als Beschaffung im weiten Sinne, die kostenoptimale Bereitstellung aller Einsatzfaktoren bezeichnet, die zur betrieblichen Leistungserstellung erforderlich sind. Beschaffungsobjekte können Materialien, Güter des Sachanlage- vermögens, Rechte, Dienstleistungen, Finanzmittel und Personal sein. Aufgaben des Einkaufs (im engeren Sinne) sind Beschaffungsmarktforschung (siehe auch Marktanalyse) Ausschreibungen, Prüfung der Angebote, Erstellung der Preisspiegel Vertragsverhandlung und -ausgestaltung (z. B. Rahmenverträge und Planung der Bestellabwicklung) Auswahl der Lieferanten (siehe auch Lieferantenbewertung) Aufgaben der Beschaffungslogistik (im engeren Sinne) sind Organisation der Anliefertransporte Warenannahme und -eingangskontrolle Lagerlogistik (Lagerwesen) (des Eingangslagers) auch Transportlogistik (innerbetrieblich) 1 BM© SCORE.de 17/06/17 Operativer Beschaffungsprozess Die Beschaffung eines Artikels wird durch die Materialdisposition angestoßen, welche eine Bestellanforderung auslöst. Im Produktionsbetrieb ist die Disposition eine Teilfunktion der Produktionsplanung und -steuerung. Die Bestellung umfasst zumindest Artikel, Menge und Lieferzeitpunkt und -ort. Die Bestellung erfolgt bei einem Lieferanten, der in aller Regel bereits bekannt ist und mit dem ein Rahmenvertrag besteht. Einige Beschaffungsverfahren sehen sogar vor, dass der Lieferant den Lagerbestand online überwacht und beim Unterschreiten des Bestellbestandes die fehlenden Waren unaufgefordert anliefert. Risiko Der Einkauf beim nicht kostengünstigsten Depot (bei gesetzten Qualitätsstandards) erhöht die Einstandskosten und gefährdet die Wirtschaftlichkeit. Unqualifizierte Warenbestellungen hinsichtlich ihrer Menge, ihres Zeitpunktes und ihrer Art verschlechtern die Wirtschaftlichkeit der Praxis und gefährden die Qualitätsstandards. BM©SCORE.de Redaktion 2 BM© SCORE.de 17/06/17