Luxemburg, den 31. August 2011 Pressemitteilung der DP Schülerdatenbank ja – aber nicht um jeden Preis! Bildungsministerin Mady Delvaux-Stehres (LSAP) plant den Aufbau einer großen Schülerdatenbank. Im Prinzip ist gegen eine solche Datenbank nichts einzuwenden, vor allem dann nicht, wenn sie wie offiziell von der Regierung behauptet wird, hauptsächlich dazu dienen soll, die Schulpflicht genauer zu kontrollieren bzw. eine bessere statistische Grundlage über die Schulbevölkerung liefern soll. Vor allem der letzte Aspekt wird seit Jahren von internationalen Organisationen kritisiert: Luxemburg verfüge nicht über ausreichend statistische und verlässliche Daten über Prognosen zu den zukünftigen Bedürfnissen seines Schulsystems aufstellen zu können. So weit, so gut, könnte man meinen. Doch es mehren sich die Kritiken an dem geplanten Vorgehen der Regierung. Nach der nationalen Datenschutzkommission hat auch nun die Arbeitnehmerkammer ein äußerst kritisches Gutachten zur Schülerdatenbank vorgelegt. In beiden Gutachten wird vor allem ein allzu lockerer Zugang zu den Daten bemängelt bzw. die Tatsache, dass die erhobenen Daten weit über das Notwendige hinausgehen würden. DP: Kein „gläserner“ Schüler Für die DP steht fest, dass es mit dem Aufbau einer solchen Datenbank nicht zum „gläsernen“ Schüler durch die Hintertür kommen darf. Unter dem Deckmantel der Schulpflicht oder statistischer Überlegung darf es nicht zu einer Aushöhlung des Gesetzes zum Schutz privater Daten kommen. „Auch unsere Schüler besitzen, wie jeder andere Mensch, ein Recht auf Privatsphäre und ihre privaten Daten müssen, wenn sie denn schon erhoben werden müssen, bestmöglich vor Missbrauch geschützt werden. Auch muss der Zugang zu diesen Daten so restriktiv wie möglich gehandhabt werden.“, so DP-Bildungssprecher André Bauler. „In den letzten Jahren hat die DP mehreren Gesetzestexten der Regierung ihre Zustimmung verweigert, wenn der Schutz persönlicher Daten nicht vollständig gewährleistet war. Sollte die Ministerin den vorliegenden Bedenken, die ja nicht nur von meiner Partei angeführt werden, nicht Rechnung tragen, wird die DP die Gesetzesnovelle unter keinen Umständen mittragen können.“, so der DP-Abgeordnete abschließend.