Praxisstempel: Checkliste - Praxistätigkeiten - CL Nr. Betriebsanweisung gem. § 12 Biostoffverordnung (BioStoffV) Gefahren für die Beschäftigten Infektion mit Mikroorganismen bei den auszuführenden Praxistätigkeiten, z. B. Hepatitis B/C, HIV, Enterokokken, E. coli, MRSA, Salmonellen, Tbc, Staphylokokken, Streptokokken Aerogene Übertragung: Aufnahme über die Atemwege, z. B. beim Husten oder Erbrechen des Patienten Kontamination oder Schmierinfektion, z.B. bei verletzter oder ekzematöser Haut Parenterale Übertragung, z.B. durch Nadelstich- oder Schnittverletzung Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln Immunisierung (freiwillig), soweit wirksamer Impfstoff verfügbar Direkten Haut- oder Schleimhautkontakt mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten vermeiden Bei der Arbeit mit scharfen, invasiven Hilfsmitteln Schutzhandschuhe tragen Einmalschürze tragen, wenn mit Durchnässen der Kleidung zu rechnen ist Dichtschließende Schutzbrille und Gesichtsschutz tragen, wenn ein Verspritzen von Blut oder Körpersekreten wahrscheinlich ist Eigene Verletzungen oder Wunden sorgfältig abdecken Standard Händehygiene und hygienische Händedesinfektion beachten Gebrauchte Kanülen nicht in Schutzhülle zurückstecken (kein Recapping) Gebrauchte Kanülen direkt in bruch- und durchstichsichere Behälter am Gebrauchsort (ohne Weiterreichen an andere Personen) Kanülenbehälter verschlossen entsorgen Höchste Sorgfalt und Umsicht bei der Arbeit mit scharfen, invasiven Hilfsmitteln Einhalten der allgemeinen Hygienemaßnahmen und der Maßnahmen zur Händehygiene Verhalten bei Kontamination Erste-Hilfe-Maßnahmen durchführen Arzt informieren. Meldung Berufgenossenschaft/Arbeitsmedizin Unfallmeldung und Unfalldokumentation in Verbandbuch der Praxis Bei Stich-/Schnittverletzung: Patientenstatus klären: ggf. HIV-Antikörperbestimmung und Hepatitisserologie HIV-Exposition: sofort systematische, medikamentöse Postexpositionsprophylaxe einleiten Sofortige HIV-Antikörperbestimmung und Hepatitisserologie beim Verletzten Kontrolluntersuchungen nach 3, 6, und 12 Monaten Alle Maßnahmen dokumentieren (Erste-Hilfe-Aufzeichnung) Kontaminierte Flächen mit Flächendesinfektionsmittel desinfizieren (Hygieneplan) Erste-Hilfe-Maßnahmen Stich-/Schnittverletzungen: Wunde ausbluten Blutfluss fördern (mindestens 1 Minute Druck auf umliegendes Gewebe ausüben) Stichkanal/Verletzung weit spreizen und desinfizieren (PVP-Jod, alkoholische Präparate, Mindestdauer 3 Minuten) Falls kein Desinfektionsmittel verfügbar ist, mit Kochsalzlösung oder Wasser spülen Reinigung mit Seife und Wasser Wundversorgung Hautkontakt mit kontaminierten Materialien: Bei punktuellem Hautkontakt Papierhandtuch mit Händedesinfektionsmittel tränken und die betroffene Hautpartie damit reinigen. Anschließend hygienische Händedesinfektion Bei großflächigem Hautkontakt vorsichtig abspülen, dann waschen und anschließend desinfizieren, kontaminierte Umgebungsbereiche desinfizieren, Wechsel der Arbeitskleidung Kontamination der Augen/Schleimhäute: Sofort intensiv mit physiologischer Kochsalzlösung spülen (15 Minuten) Lidspalte weit öffnen Erstellt: Freigegeben: Revision: Datum: Datum: Seite 1 von 1 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2012, Johannes/Wölker: Arbeitshandbuch Qualitätsmanagement 6 CL 02