Pfeilgiftfrosch - SWR Kindernetz

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Pfeilgiftfrosch | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Pfeilgiftfrosch
Dendrobates leucom elas
Mit seinen gelben, orangeroten oder grünen Quersteifen warnt der
Pfeilgiftfrosch jeden Angreifer: Vorsicht, ich bin giftig!
Aussehen
Der Pfeilgiftfrosch wird auch Gelbgebändeter Baumsteiger-Frosch
genannt und gehört zur Familie der Dendrobaten oder BaumsteigerFrösche.
Seinen Namen trägt er, weil die Indios in Süd-Amerika aus seiner Haut ein
Gift gewinnen, das sie zur Jagd benutzen.
Der Pfeilgiftfrosch ist ziemlich klein: Er misst nur 35 bis 38 Millimeter. Die
Weibchen werden etwas größer als die Männchen.
Meistens ist er schwarz gefärbt und mit leuchtend gelben Bändern
gemustert; es gibt in manchen Gebieten aber auch Tiere mit
orangefarbenen oder grünen Streifen.
Die Bänder können auch wie ein Netz miteinander verschlungen sein.
Die Spitzen ihrer Zehen sind abgeflacht, so dass sie sich gut am
Untergrund wie mit einem Saugnapf festhalten können.
Heimat
Baumsteigerfrösche leben ausschließlich im tropischen Mittel- und Südamerika in Höhen von 50 bis
800 Metern. Besonders häufig findet man sie im Amazonasgebiet. Der Pfeilgiftfrosch kommt in
Zentralamerika sowie im südwestlichen Kolumbien und in Brasilien und Venezuela vor.
Lebensraum
Der Pfeilgiftfrosch lebt wie seine Verwandten vor allem im Bodenlaub der
Urwälder.
Er klettert aber auch auf Bäume und lebt dort in den winzigen WasserAnsammlungen, die sich in den trichterförmigen Blättern der Bromelien
bilden. Das sind Pflanzen, die auf den Urwaldbäumen wachsen.
Rassen und Arten
Zur Familie der Baumsteiger-Frösche gehören sieben Gattungen mit ca.
100 verschiedenen Arten.
Bekannt sind neben dem Gelbgebänderten Baumsteiger z. B. der
Goldbaumsteiger und der Venezuela-Baumsteiger.
Einige Baumsteiger-Arten werden gerne in tropischen Terrarien gehalten.
Lebenserwartung
Im Terrarium können Baumsteiger-Frösche bis zu 11 Jahre alt werden.
Alltag
Pfeilgiftfrösche sind tagaktive Tiere. Sie klettern auch gerne auf Äste und Blätter und ruhen sich dort
aus.
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Jeder Frosch hat sein eigenes, kleines Revier. Dringt ein Artgenosse ein,
kommt es zu Revierkämpfen zwischen den Männchen. Aber auch die
Weibchen kämpfen miteinander um Reviere - manchmal aber auch um
ihre Männchen!
Das Gift der Baumsteiger-Frösche stammt
vermutlich aus dem Futter, von dem sie sich
ernähren: Sie fressen vor allem Ameisen,
aber auch Spinnen und Milben, über die sie
giftige Stoffe aufnehmen.
Das Gift wird dann über spezielle Drüsen auf dem Rücken des Frosches
wieder abgegeben.
Fasst man einen Pfeilgiftfrosch an, fängt die Haut an zu brennen.
Außerdem kann das Gift z. B. durch kleine Verletzungen in die Haut
eindringen und schon in geringsten Konzentrationen zu starkem
Schwindel und Übelkeit führen. Bei kleineren Tieren kann das Gift sogar
Herz- und Atembeschwerden auslösen und schließlich zum Tod führen.
Für Menschen ist die Giftmenge eines Frosches jedoch nicht tödlich.
Mit ihren leuchtenden Farben warnen die Frösche ihre Fressfeinde: Je
bunter sie sind, desto giftiger sind sie auch. Außerdem schmecken sie
durch das Gift bitter und werden deshalb von den meisten Tieren sofort wieder ausgespuckt.
Die Indios Südamerikas haben das Gift der Frösche schon immer genutzt:
Sie spießen die Frösche auf dünnen Ästen auf und halten sie über das
Feuer, bis das Gift aus der Haut tropft. Es wird in einem Gefäß
aufgefangen.
Anschließend werden die Pfeilspitzen mit der Flüssigkeit eingestrichen
und zum Trocknen liegen gelassen. Trifft ein solcher Pfeil ein Tier, wird es
fast auf der Stelle durch das Gift gelähmt.
Auch für Forscher sind die Baumsteigerfrösche interessant. Sie versuchen, aus ihrem Gift Medizin
herzustellen: In ganz geringen Mengen wirkt es nämlich als Schmerzmittel
Freunde und Feinde
Baumsteiger-Frösche haben keine Feinde. Und wenn ein Tier trotzdem mal nach einem solchen
Frosch schnappt, wird es seine sehr bitter schmeckende Beute blitzschnell wieder ausspucken.
Nachwuchs
Die Baumsteiger-Weibchen legen fünf bis neun Eier in einer Höhle ab. Im Terrarium können das
umgedrehte, halbe Kokosnuss-Schalen oder Untersetzer sein. Aus den Eiern schlüpfen nach zwölf bis
15 Tagen die Kaulquappen. Sie entwickeln sich in 70 bis 90 Tagen zu fertigen Fröschen.
Faszinierend ist das Brutpflege-Verhalten der Baumsteiger-Männchen: Sie bewachen die Eier und
transportieren die Larven (Kaulquappen), kurz bevor sie schlüpfen, einzeln auf dem Rücken zu je
einem mit Wasser gefüllten Blatt-Trichter einer Bromelie oder zu einer anderen kleinen Wasserstelle.
Dann müssen die Larven aber alleine zurecht kommen und zu Fröschen heranwachsen. Mit zwölf bis
18 Monaten sind sie geschlechtsreif.
In Gefangenschaft funktioniert dieses Verhalten aber nur selten, und man muss die Jungen vor dem
Schlüpfen selbst an einen geeigneten Ort umsetzen. Sie müssen auch einzeln aufgezogen werden,
weil sie sich sonst gegenseitig auffressen.
Sprache
Baumsteiger geben nur ein ganz leises Schnarren von sich.
Ernährung
In ihrer Heimat ernähren sich Baumsteigerfrösche vor allem von tropischen Ameisen.
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Im Terrarium werden sie mit Insekten wie Springschwänzen, Blattläusen,
Fruchtfliegen, Mehl- und Wachsmotten gefüttert. Wichtig ist, dass sie
lebendes Futter bekommen.
Und weil die in Gefangenschaft lebenden Tiere keine Ameisen
bekommen, sind sie selbst auch nicht giftig.
Haltung
Pfeilgiftfrösche sind oft in Terrarien zu finden, weil sie gut zu halten sind
und aus preiswerten Nachzuchten gekauft werden können.
Als Tiere für Kinder oder Anfänger sind sie ungeeignet. Sie brauchen ein
flaches Terrarium mit vielen Verstecken und kleinen Wasserpfützen.
Weil sie aus den Tropen kommen, muss es schön warm sein: Sie
brauchen Temperaturen zwischen 26 und 30° C, nachts genügen 20°. Die
Luftfeuchtigkeit muss 80 bis 100 % betragen. Viel Licht brauchen sie nicht:
Es reicht eine einfache Energiesparlampe, weil die Frösche im Urwald ja auch im Schatten und nicht
in der direkten Sonne leben.
Pflegeplan
Die Tiere müssen regelmäßig gefüttert und das Terrarium gereinigt werden. Besonders die Jungtiere
brauchen regelmäßig Futter: Schon nach 48 Stunden ohne Nahrung sterben sie.
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© Südw estrundfunk 2016
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