Kompaktkurs BWL Dozent: Prof Dr. Th. Poddig Studenten: Tatjana Franz, Lukas Nordbeck, Kristin Mönnig, Nicole Sautter, Leoni Schilling Präsentation vom 17.01.2012, Thema Marketing 1. Wie kann man Marketing definieren? Klassische Definition des Marketings (Meffert): Marketing bedeutet Planung, Koordination und Kontrolle aller auf die aktuellen und potenziellen Märkte ausgerichteten Unternehmensaktivitäten. Durch eine dauerhafte Befriedigung der Kundenbedürfnisse sollen die Unternehmensziele verwirklicht werden. 2. Wie kann man Kultur definieren? „A body of learned behavior, a collection of beliefs, habits and traditions, shared by a group of people and successively learned by people who enter the society”. (Mead 1951) Kultur ist: erlernt, geteilt, generationsübergreifend, symbolisch und anpassungsfähig 3. Wie hat sich das Marketing über die Jahre entwickelt? 50er: reine Distributionsfunktion 60er: Verbraucherorientiert 70er: Handelsorientiert, Marketing als Führungsfunktion 80er: Wettbewerbsorientierung (Vorteile und Marktpositionierung); Strategisches Marketing 90er: Umweltorientierung (gesetzliche Richtlinien) 2000er: Netzwerkorientierung, Kommunikation eröffnet neue Möglichkeiten und auch Schwierigkeiten 4. Die Divergenztheorie bezieht sich auf eine Ausrichtung der Unternehmensentwicklung, wie wird diese dargestellt? Multinationales Handeln Interkultureller Kontakt führt zu einer Hervorhebung von kulturellen Besonderheiten Menschen wollen unterschiedlich u. eigenständig sein 1 Kulturelle Vielfalt soll und darf bewusst bewahrt und gefördert werden Formale Angleichung der unterschiedlichen Kulturen oder Organisationen ist nur oberflächlich Standardisierung von Gütern und Dienstleistung ist nicht möglich 5. Was besagt die Konvergenztheorie? Die Welt entwickelt sich zu einem gemeinsamen Markt und die Produktwünsche und Lebensstile der Konsumenten gleichen sich an. Im Resultat: die Verbraucher, ganze Gesellschaften und ganze Kulturkreise werden homogen. Infolge der Globalisierung besteht die Tendenz der Industrienationen sich aneinander anzugleichen. Die Vorlieben und Unterschiede, die früher als typisch national bzw. regional angesehen worden sind, passen sich langsam aneinander an. In der Konsequenz verschwinden kulturelle Differenzen. Und in Folge dessen kann der Markt einheitlich bearbeitet werden. Ein wesentlicher Faktor, der zusätzlich zu dieser homogenen Richtung bewegt, ist die technologische und wirtschaftliche Entwicklung. Durch das Internet beispielsweise nähern sich die verschiedenen Sozialisationen aneinander an. Dadurch gleichen sich die weltlichen Märkte und die Konsumentennachfrage an. Die Leute wollen Produkte, die weltweit bekannt sind. Die jeder hat Solche must-haves, die in sind Das führt dazu, dass die regionalen Grenzen verschwimmen und letztendlich irgendwann verschwinden und dadurch ein globaler Markt entsteht. Der Konsument wird dazu erzogen, die globalen Produkte zu kaufen! 6. Was ist charakteristisch für den Begriff Standardisierung? Welche Vor- und Nachteile ergeben sich daraus? Durch die einheitliche kundenangepasste Nachfrage kann das Unternehmen eine Strategie der Standardisierung anwenden. Standardisierung ist die Vereinheitlichung von Gegenständen und Verfahrensweisen. Die Merkmale von einer standardisierten Fertigungsstrategie sind die niedrigen Preise, die gleichzeitig eine hohe Qualität und eine Zuverlässigkeit garantieren. Keine individuellen, sondern durchschnittliche Problemlösungen gleicher Art, unabhängig von der spezifischen Problemstellung des einzelnen Nachfragers werden angeboten. Die Verbraucher kaufen diese Produkte bevorzugt und verzichten auf ihre kulturellen Geschmäcker. 2 Vorteile der Standardisierung: Globale Unternehmen können durch die Standardisierung Kosten einsparen und Degressionsund Lerneffekte ausnutzen. Die Qualitätssicherung ist ein weiteres Kriterium, denn es muss ein gewisser Standard hergestellt werden, wenn das Produkt weltweit bekannt ist und in die ganze Welt vermarktet wird. Ein weiteres Kriterium ist die Effizienzsteigerung und die geringere Komplexität bei betrieblichen Prozessen. Planung und Kontrolle beispielsweise sind auf ein Produkt spezifiziert und konzentriert. Als letztes fällt die kostenaufwändige Recherche über regionale, kulturelle Eigenheiten der Zielmärkte weg. Nachteile von Standardisierung: Nationale Marktbarrieren und unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen erschweren den Eintritt von globalen Unternehmen in die verschiedenen Länder. Wenn durch eine globale Strategie lukrative Segmente einer nationalen Besonderheit nicht in Anspruch genommen werden, können dem globalen Unternehmen hohe Gewinne entgehen. Oftmals sind die globalen Unternehmen innovationsgehemmt. Ein weiterer wesentlicher Nachteil ist die große Distanz zur Zielgruppe, da keine emotionale oder symbolische Wirkung hergestellt werden kann. 7. Was sind Economies of Scale und Economies of Scope? Economies of Scale Skalenerträge liegen vor, wenn bei zunehmendem Produktionsvolumen die Produktionskosten pro hergestellter Einheit sinken. Durch diese steigende Produktionsmenge sinken die Durchschnittskosten. Die von der Produktionsmenge unabhängigen Fixkosten können so auf mehr Einheiten aufgeteilt werden. Solche Einsparungen sind vor allem bei der Massenproduktion anzutreffen. Ein Vorteil ist da bspw. in der Materialbeschaffung zu sehen: Wenn man als Unternehmen eine größere Einkaufsmenge eines Produktes nachfragt, ist dieses mit einem Preisvorteil verbunden, welches sich positiv auf den Ertrag auswirkt Fixkosten = z. B. Miete, Kosten für die Organisation der Produktion, F&E-Kosten etc. Nicht nur in den Herstellungskosten können Economies of Scale generiert werden, sondern auch bei den Kosten, die für die Verwaltung und den Vertrieb anfallen (Bsp. Personalkosten, Rechnungswesen). 3 Economies of Scope Verbundvorteile liegen vor, wenn die Produktion zweier oder mehrerer Güter günstiger ist als die getrennte Herstellung dieser Produkte. Es ist günstiger und effektiver Ressourcen mehrfach zu nutzen (Fertigungsanlagen, Technologien, Vertriebskanäle, Forschungsabteilungen usw.) Bsp.: Ausnutzung der Produktionsanlagen: Eine einzige Maschine kann heutzutage so genutzt werden, dass häufige Produkt- und Variantenwechsel ohne lange Umrüstzeiten oder Umstellungen der Maschinen ermöglicht werden. Zu Lerneffekten: Stückkosten werden in Abhängigkeit der Ausbringungsmenge untersucht. Mit zunehmender Stückzahl nehmen die Erfahrungen und die Lernprozesse der Mitarbeiter zu. Dieses führt zu einer Verringerung der Fertigungszeiten pro Herstellungsstück und gleichzeitig reduziert sich der Ausschuss. Es entwickelt sich eine Verbesserung des Produktionsherstellungsprozesses aufgrund gewonnener Erkenntnisse. Dieses resultiert dann in einer Kostenreduktion, die durch die Vertrautheit und die Erfahrungen bei der Erstellung der Güter zu einer effizienteren Produktion und einer geringeren Ausschussware führt. Lerneffekte sind oftmals die Hauptursache für Economies of Scale. Economies of Scale, -Scope und Lernkurveneffekt in Bezug auf Globalisierung: Economies of Scale, -Scope und die daraus resultierenden Lernkurveneffekte machen sich global agierende Unternehmen zu Nutze, um sich einen Wettbewerbsvorteil auf dem Markt zu verschaffen. Somit können die oben beschriebenen Effekte auf den internationalen Handel erweitert werden. Ausgangspunkt ist hier wieder das Unternehmen, welches ein neu entwickeltes Produkt ins Ausland exportiert. Durch Skaleneffekte gelingt es dem Unternehmen die Stückkosten geringer zu halten als sein Konkurrent, somit hat er vorläufige eine Markteintrittsbarriere geschaffen. Bei der Betrachtung müssen aber günstigere Standortbedingungen berücksichtigt werden. 8. Was ist Levitt’s Kritik? Kern der Kritik von Levitt: Das traditionelle Marketing empfiehlt zur Erkundung der Kundenpräferenzen das Analyseinstrument Marktforschung. Levit meint aber, dass sich Unternehmen das Geld für Markforschung sparen können. Viel effizienter sei es den Leuten genau zuzuhören. Levitt kritisiert somit, dass die Kundenpräferenzen in der Marktforschung zwar herausgefunden werden, es aber eine andere Sache ist, ob die Leute auch das tun was sie sagen. Was im Umkehrschluss wiederum bedeutet, dass Unternehmen sich die Unsummen für Marktforschung sparen können und besser ein höchstmöglich standardisiertes Produkt zu einem günstigen Preis und in guter Qualität anbieten sollen. Im Kern seiner Arbeit kritisiert Levitt somit das heutige Management und seine Arbeitsweise. Das Management soll nicht nur Marktforschungsinstitute beauftragen, um sich dann sagen zu können, wenn das Produkt ein Flopp wird: „Wir haben doch Marktforschung betrieben“, sondern es soll gezielt erforschen, was die Kunden wirklich brauchen und im Endeffekt auch kaufen. Levitt formuliert seine These überspitzt, indem er dem Management sozusagen die Empfehlung mit auf den Weg gibt: Genau nachzudenken, was die Kunden von morgen wirklich wollen. Sie wollen klug designte Produkte, 4 denn nur damit können die Märkte effizient bedient werden. (Hoover-Beispiel aus dem LevittText) 9. Warum können Economies of Scale und Economies of Scope als Vorteile von globalem Marketing angesehen werden? Levitt sagt auch, wenn ein Unternehmen zu stark differenzierte Produkte anbietet, droht eine Fragmentierung der Ressourcen im Unternehmen. Daher sollte das Unternehmen möglichst schnell versuchen, seine Stückzahlen zu steigern. Hierbei sollte das Produkt höchstmöglich standardisiert und qualitativ hochwertig sein. Nicht hochgradig individualisiert! Massenproduktionsvorteile treten in Form von Kostenersparnissen bei wachsender Ausbringungsmenge auf. Begründet sind diese Vorteile durch produktivitätssteigernde Spezialisierung, durch Lernprozesse (zunehmende Erfahrung) oder durch Kapazitätsgrößenvorteile. Diese Größenvorteile erklären den Erfolg der Massenproduktion und werden häufig als einer der Hauptgründe für den Zusammenschluss von Unternehmen der gleichen Produktionsstufe (horizontale Verbindung) genannt. Begründet werden die Vorteile von Economies of Scope durch den Umstand, dass die eingesetzten Produktionsfaktoren (z.B. Gebäude) zur Herstellung mehrerer Güter genutzt werden können, ohne dass gegenseitig eine Verwendung ausgeschlossen wird (bessere Verteilung der Fixkosten). Der Effekt der Economies of Scope erklärt die Existenz von Mehrproduktunternehmen und den Zusammenschluss von Unternehmen verschiedener Produktionsstufen (vertikale oder diagonale Verbindung). Während potentielle Synergieeffekte und die Möglichkeit ihrer Ausschöpfung vor der Anbahnung eines Zusammenschlusses nur schwer zu bewerten sind, sind Economies of Scale und Scope reine Kostenphänomene und können deshalb schon im Vorfeld einer Unternehmensverbindung relativ genau beziffert werden. 10. Levitt ist überzeugt davon, dass sich die Verbraucherbedürfnisse homogenisieren werden? Welche Faktoren tragen dazu bei? Durch die Reiselust der Leute aus den verschiedensten Kulturen lernen sie neue Plätze, neue Gewohnheiten und neue Produkte kennen. Hinzu kommt, dass Englisch immer mehr zu einer universellen Sprache geworden ist und so können sich Leute auch in fremden Länder über neue Trends und Produkte informieren. Einfach zu teilen sind diese Informationen durch das Internet, z.B. durch soziale Netzwerke, die Menschen auf der ganzen Welt miteinander verbinden. Aber auch Leute die keinen Zugang zu sozialen Netzwerken haben, können sich im Internet über Neuheiten informieren, Preise vergleichen und weltweit ihr Produkt beziehen. Dementsprechend positionieren sich heutzutage auch die Firmen und reagieren auf diesen Trend. Aber auch das Interesse der Menschen hat sich geändert und die Einstellung zu fremden Kulturen und unbekannten Produkten. Die Leute sind experimentierfreudiger und offen geworden. 5