Kantonsschule Ausserschwyz Gymnasium | Fachmittelschule Maturaarbeit Oktober 2015 Kreation einer Entgiftungskur auf der Basis von Tee Autorin oder Autor, Klasse Adresse Betreuende Lehrperson Lucía Koch, S4c Schlyffistrasse 37, 8832 Wilen bei Wollerau Erwin Vogel 1 Inhaltsverzeichnis: 1. Vorwort.......................................................................................................................... 2 1.1. Danksagung............................................................................................................ 3 2. Abstract.......................................................................................................................... 3 3. Einleitung....................................................................................................................... 4 3.1. Hypothesen............................................................................................................. 5 4. Entgiftungsmethoden..................................................................................................... 6 4.1. Die Begründung der Entgiftungskur ....................................................................... 6 4.2. Abfallmulde menschlicher Körper........................................................................... 7 5. Teemischungen..............................................................................................................10 5.1. Morgentee............................................................................................................... 10 5.2. Tagestee................................................................................................................. 13 5.3. Abendtee................................................................................................................. 15 5.4. Der Grüntee............................................................................................................ 17 5.5. Zitronenwasser....................................................................................................... 18 6. Begleitende Ernährung.................................................................................................. 19 6.1. Weshalb auf Zucker verzichtet werden sollte......................................................... 20 6.2. Anleitung zur Verwendung von Speiseölen............................................................ 20 6.3. Der Ärger mit Transfettsäuren................................................................................ 21 6.4. Nur nicht zu viel Salz!..............................................................................................22 6.5. Die andere Seite der Milchprodukte........................................................................ 22 7. Feldversuch....................................................................................................................23 7.1. Meine Vorgehensweise........................................................................................... 23 7.2. Auswertung............................................................................................................. 24 7.3. Rezeptvorschläge.................................................................................................. 28 8. Diskussion...................................................................................................................... 31 9. Quellen........................................................................................................................... 32 9.1. Internetquellen....................................................................................................... 32 9.2. Bildquellen............................................................................................................. 33 9.3. Buchquellen........................................................................................................... 34 10. Eigenständigkeitserklärung............................................................................................ 35 1 1. Vorwort Man ist was man isst. Gesunde Ernährung ist für mich schon seit langem ein Thema, mit dem ich mich befasse. Sie ist die Basis, um für die Anforderungen von Sport und Schule fit zu sein und die beste Prophylaxe gegen viele Krankheiten. Die richtige Ernährung ist für uns so wichtig, dass wir uns mit dem Thema viel intensiver auseinandersetzen sollten, als das wir es für gewöhnlich tun. Ziel einer gesunden Ernährung ist es, sich sowohl äusserlich als auch innerlich wohl zu fühlen. Dafür muss man seinen Organen und dem Stoffwechsel etwas Gutes tun. Im Winter 2013 stiess ich auf das Wort ‚Detox’ im Internet. Schon nach kurzer Recherche stieg meine Begeisterung für das Thema. Es handelte sich um eine Entgiftungskur, welche mir schon nach zwei Wochen ein allgemein besseres Wohlbefinden und als Nebeneffekt gleich noch Gewichtsverlust versprach. Ich war sofort begeistert von der Idee und bestellte mir eine entsprechende Kur. Die mitgelieferte Anleitung war sehr kurz gehalten und wenig inhaltsvoll. Es beschrieb eine einzuhaltende Diät. Da sie aber viel zu wenig präzise war, wusste ich nie, was ich essen durfte und was nicht. Im Zweifelsfalle verzichtete ich auf die entsprechenden Lebensmittel. In der Folge nahm ich vermutlich zu wenige Energiestoffe auf. Ich fühlte mich immer hungrig. Schon nach wenigen Tagen fehlte mir die Energie für alles. Also beschloss ich enttäuscht, die Kur sofort zu beenden. Das Thema ‚Detox’ gewinnt zunehmend an Popularität. Generell wird das Thema ‚gesunde Ernährung’ heute breit in der Gesellschaft diskutiert und gewinnt einen immer grösseren Stellenwert in unserem Alltagsleben. So haben sich bereits grosse neue Trends wie vegetarisches, veganes, Gluten und Laktose freies Essen etabliert. Fast immer führten gewonnene Erkenntnisse über Ursachen von Volkskrankheiten zu den entsprechenden Anpassungen der Speisekarte. Auch in unserer Küche hat gesunde Ernährung einen hohen Stellenwert. Dadurch, dass meine Mutter auf fleischlose Ernährung umgestellt hat und sich ganz allgemein vermehrt mit alternativen Heilungsmethoden beschäftigt, wird das Thema Ernährung und Gesundheit laufend bei uns diskutiert. Während einer unserer Diskussionen kam ich auf die Idee, über genau dieses Thema meine Maturaarbeit zu schreiben. Ich wollte meine eigene, bekömmliche Entgiftungskur entwickeln. Das Ziel ist sie so auszugestalten, dass sie all die negativen Aspekte meiner eingangs erwähnten Kur vermeidet. So nahm ich mir vor, mit verschiedenen Teesorten zu experimentieren. Ich suchte nach passenden Sorten und Mengen, um sowohl den Entgiftungseffekt als auch die Verträglichkeit beziehungsweise Akzeptanz (Geschmack) zu vereinen. Eine geregelte Nahrungsaufnahme unterstützt die reinigenden Wirkungen meiner Teemischungen. Jeder der seinem Körper etwas Gutes tun möchte, sollte eine solche Kur ausprobieren. 2 1.1. Danksagung An dieser Stelle, möchte ich all denen danken, die mich bei dieser Arbeit unterstützt haben. An erster Stelle gilt mein Dank meiner mich betreuenden Lehrperson, Herrn Erwin Vogel, für seine fachliche Unterstützung und Motivation. Ein weiteres grosses Dankeschön möchte ich allen meinen mutigen Testpersonen widmen. Dank ihrer Offenheit für Neues und ihrer Opferbereitschaft konnte ich dieses Experiment überhaupt erst realisieren. Auch meiner Familie Danke für ihre Unterstützung während des ganzen Jahres. 2. Abstract Kann ich eine wirksame Entgiftungskur entwickeln, welche unkompliziert und bekömmlich ist, sodass sie von beliebigen Personen durchgehalten werden kann? Wirkt die Zusammenstellung der Kur so, dass die Entgiftung tatsächlich auch subjektiv wahrgenommen wird? In dieser Arbeit handelt es sich, um eine Methode den Körper innerlich von Belastungsstoffen zu reinigen. Damit soll sich das Wohlbefinden und ganz allgemein das Energieniveau im täglichen Leben steigern. Ein möglich eintretender Gewichtsverlust ist nicht das Ziel dieser Kur, aber wohl ein gern gesehener Nebeneffekt. Die Kur basiert auf drei von mir zusammengestellten neuen Teemischungen. Sie wird begleitet von einer Ernährungsumstellung. Der Menüplan beinhaltet möglichst nur naturbelassene und somit nicht industriell verarbeitete Grundnahrungsmittel. Die von mir zusammengestellte Kuranleitung wurde von einer Gruppe von Testpersonen während 10 bis 14 Tagen ausprobiert. Die Auswertung ihrer Erfahrungen soll die Wirkungsweise dieser Kur beschreiben. 3 3. Einleitung Der menschliche Körper ist ein komplexer lebender Mechanismus. Wir haben nur einen. Unser Körper soll uns für viele Jahre dienen, weshalb wir ihm Sorge tragen müssen. Ähnlich wie bei Maschinen müssen wir ihm Energie zuführen, ihn aber auch immer wieder mal reinigen. Anders als früher kennen wir heute die Zusammensetzung der Lebensmittel nicht mehr genau, da viele unserer Lebensmittel praktischerweise vorverarbeitet (Fertigprodukte) und mit Zusatzstoffen haltbar gemacht werden. In Folge dessen führen wir dem Körper auch unnötige Stoffe zu, die in diesem akkumuliert werden. Typische Folgen schlechter, übermässiger Ernährung sind zum Beispiel Herz-, Kreislaufkrankheiten und rheumatische Beschwerden. Um den Körper weniger zu belasten, unser Wohlbefinden und unseren psychischen Zustand zu stärken, muss der Körper von überflüssigen Reststoffen gereinigt werden. Eine von vielen Entgiftungsmethoden (Detox) basiert auf Tee. Jede Teesorte hat ihre eigenen Wirkstoffe. Um bestimmte Effekte zu bewirken, werden die unterschiedlichen Teesorten in bestimmten Mengenverhältnissen kombiniert. Nicht nur die Rezeptur sondern auch die täglich einzunehmenden Mengen (Tassen) werden vorgegeben. Das Ziel muss sein, den Körper mittels Tee zu dekontaminieren. Die Mischungen sollen aber nicht bitter sondern geschmacklich ansprechend sein, ohne dass Süssmittel verwendet werden müssen. Eine Testgruppe wird zusammengestellt. Jede Testperson führt während der Kur ein Protokoll. Es enthält standardisierte Fragen, welche aber auch durch persönliche subjektive Beobachtungen von den Testpersonen ergänzt werden sollen. Am Schluss soll durch die Auswertung der Protokolle der Erfolg der Kur überprüft werden. 4 3.1. Hypothese Fragestellung: Kann ich eine wirksame Entgiftungskur entwickeln, welche unkompliziert und bekömmlich ist, sodass sie von beliebigen Personen durchgehalten werden kann? Wirkt die Zusammenstellung der Kur so, dass die Entgiftung tatsächlich auch subjektiv wahrgenommen wird? Ziel: Das Ziel meiner Maturaarbeit ist es, bei möglichst vielen Probanden eine positive Wirkung auf ihr körperliches Wohlbefinden zu erreichen. Dies soll mit der Hilfe meiner selbst erstellten Teemischungen sowie den von mir vorgegebenen Richtlinien zur begleitenden Ernährung während der Kur erzielt werden. Hypothesen: • • Alle Testpersonen können das Programm zu Ende führen Schlafprobleme werden dank des Abendtees gelindert • • Auftreten von Kopfschmerzen ist bei ca. 40% der Probanden zu erwarten Leiden die Probanden vor der Kur an Gelenkschmerzen, wird sich bei ca. der Hälfte nach der Kur eine deutliche Linderung einstellen Bei 50% der Probanden ist mit einer Reaktion der Haut zu rechnen • • Mindestens 80% aller Teilnehmer kann die Kur, ohne vom Diätplan abzuweichen, durchführen Umsetzung Die Rezeptur der drei Teemischungen habe ich selber entwickelt und selber hergestellt. Testpersonen waren Frauen im Alter zwischen 18-58 Jahren, männliche Probanden konnten nicht motiviert werden. Die Kur wurde im Frühling 2015 abgehalten. 5 4. Entgiftungsmethoden Es gibt viele verschiedene Methoden den Körper zu entschlacken bzw. zu entgiften. Suppen, Säfte, Schüssler-Salze und sogar Schwitzmethoden werden heute dafür angewendet. Aber, sind Entgiftungstherapien überhaupt sinnvoll? 4.1. Die Begründung der Entgiftungskur Das Wort „Entgiftungskur“ wird oftmals mit einer Diät und somit mit Gewichtsverlust assoziiert. Was nicht ganz falsch ist. Die Gewichtsabnahme während dieser Kur ist jedoch nicht das Hauptziel. Der Körper wird gereinigt, um das Wohlbefinden des Menschen zu verbessern. Mögliche Symptome, welche unser Wohlbefinden beeinträchtigen sind Trägheit, Müdigkeit, Energielosigkeit, Gelenkschmerzen sowie regelmässige Kopfschmerzen. Diese treten vor allem in den Winter- und Frühlingsmonaten auf. In diesen Monaten tendiert der Mensch dazu, sich etwas weniger zu bewegen und mehr zu essen. Kommt noch Sonnenmangel dazu, führt dies zu Müdigkeit, Lustlosigkeit und letztlich auch zu psychischen Niedergeschlagenheit. Mit einer Entgiftung möchte man also, diesen Symptomen entgegenwirken oder zumindest mildern. Eine weitere Motivation die Entgiftungskur zu durchlaufen, ist die Säuberung des Körpers von ungewollten Stoffen, welche wir durch Einnahme von „convenience food“ oder Fertigmahlzeiten ungewollt miteinnehmen. Geschmacksverstärker wie Zucker oder Salz haben ein hohes Suchtpotenzial - gleich wie Alkohol, Rauchen oder Kaffee. Wir sind Gewohnheitsmenschen und schlechte Gewohnheiten sind bekanntermassen schwierig abzulegen. Die Kur hilft somit auch, einen Rhythmus zu unterbrechen, eine Pause einzulegen und uns über unsere Lebensgewohnheiten bewusst zu werden. Schon der Name „Entgiftungskur“ sollte doch Fragen auslösen. 6 4.2. Abfallmulde menschlicher Körper Die Niere, die Haut, die Lunge und der Darm sind verantwortlich für den Abtransport der Abfallprodukte und der Giftstoffe. Jedoch schaffen es die Organe nicht immer, alle dem Körper zugeführten Stoffe, abzutransportieren. Sie werden somit im Körper akkumuliert. Speicherorte sind primär das Fett- und Bindegewebe. Sind diese dann gefüllt, werden Abfallstoffe auch in Gelenken, Sehnen und Muskeln abgelagert. Sie reichern sich dann auch dort in Form von Schwermetallen, Säuren und Schlacken an. Sie werden durch die Menge zu einer Belastung für den Körper. Schwermetalle sind zum Beispiel Nickel, Quecksilber, Blei, Cadmium, Zink, Kupfer und Amalgam. Die Gefährlichsten darunter sind Quecksilber, Blei und Cadmium. Sie wirken toxisch, in dem sie den Platz lebensnotweniger Mineralien besetzen, ohne deren Funktion zu übernehmen. Hingegen in kleinen Mengen notwendig für unseren Organismus sind zum Beispiel Zink, Eisen und Mangan. Bei den sogenannten Spurenelementen handelt es sich um Metalle, welche wichtig für unseren Körper sind und in kleinen Mengen eingenommen werden müssen. Sie sind wichtig für den Knochen-, Zähne-, Hormon- und Blutzellenaufbau. Darunter gibt es die essentiellen-, sowie die nicht-essentiellen-Spurenelemente. Zink, Kupfer und Iod gehören zu den essentiellen und somit lebensnotwenigen Spurenelementen. Bor, Zinn und Nickel sind Beispiele von nicht-essentiellen also nicht lebensnotwendigen Spurenelementen. Mangelerscheinungen können zum Beispiel zu Anämie bei Eisenmangel führen oder zu Stoffwechselstörungen bei Iod Mangel. Gewisse Schwermetalle sind somit nötig, in grösseren Mengen aber wiederum giftig. Überschüsse müssen abgeführt werden. Durch die moderne Lebensmittelproduktion und der Nahrungsmittelkette landen heute fast zwangsläufig zu viele Schwermetalle auf unserem Teller. Zum Beispiel enthalten viele Pflanzenschutzmittel diese. Tiere werden mit den besprühten Pflanzen gefüttert, somit gelangen die Schwermetalle in unser Fleisch. Fische und Meeresfrüchte sind oft stark mit Quecksilber belastet, welches eines der giftigsten Schwermetalle überhaupt ist. Manuela Schlenker1 erklärt dies damit, dass die Industrie ihre Abfälle im Meer entsorgt. Weichtiere nehmen die in den Abfällen vorhandenen Schwermetalle auf. Sie werden wiederum von grösseren Meerestieren gefressen, die von noch grösseren gefressen werden. So geht es immer weiter. Auf jeder Stufe akkumulieren sich die Schwermetalle, bis sie über unsere Speisefische auf unseren Tellern landen. Amalgam Zahnfüllungen sind auch sehr schwermetallbelastend und sollten entfernt werden. Bei der Entfernung einer Amalgamfüllung wird aber viel Quecksilber freigegeben, die der Patient mit dem Speichel schluckt. Es wird daher empfohlen, nicht zu viele Füllungen in einer Behandlungssitzung entfernen zu lassen. Danach wird eine Entgiftung unbedingt empfohlen. Schwermetalle werden aber nicht nur geschluckt, denn eine weitere Quelle sind die Abgase des Strassenverkehrs. Sie werden von uns eingeatmet. 1 http://www.kinesiologie.cd/schwermetalle.html (Abruf:14.08.2015) 7 In den Organen unseres Körpers befinden sich Säuren und Basen. Damit haben Organe unterschiedliche PH-Werte2. Durch die Aufnahme eiweissreicher Nahrung wird die Produktion von Säure für die Verdauung angeregt. Nachdem das Eiweiss zersetzt wurde, wird die überschüssige Säure wieder aus den Zellen über das Bindegewebe ins Blut geleitet. Ist es einmal im Blut, wird es zu den Ausscheidungsorganen transportiert. Kann die Säure nicht vollständig abgeführt werden, zum Beispiel mangels genügender Bewegung, wird Säure im Körper eingelagert. Sie akkumuliert sich im Bindegewebe und schliesslich in den Gelenken. Durch Übersäuerung des Körpers stellt sich ein Unbehagen in Form von Muskelverspannungen, Sodbrennen, Erschöpfung, Schlafproblemen und vielem anderen ein. Langfristig ist auch mit Schäden an Gelenken zu rechnen. Die Stoffwechselabfallprodukte, auch Schlacken genannt, werden mit Mineralstoffen und Spurenelemente neutralisiert und im Organismus abgelagert. Auch sie wirken toxisch. Neben den Säuren, Basen und Schwermetallen gibt es auch noch die E-Nummern. E-Nummern sind Zusatzstoffe, welche unsere Lebensmittel so verändern, dass sie zum Kauf animieren. So wird durch Zugabe von Lebensmittelfarbe und Konservierungsmittel Frische und Haltbarkeit verlängert. E-Nummern machen die Lebensmittel bunt, intensivieren den Geschmack und verbessern die Konsistenz. • E-Nummern zwischen 100 und 180 sind Farbstoffe • • E-Nummern zwischen 200 und 297 sind Konservierungsmittel E-Nummern zwischen 300 und 387 sind Antioxidantien • E-Nummern zwischen 400 und 495 sind Emulgatoren (Verdickungsmittel) • • E-Nummern zwischen 550 und 538 wird das Lebensmittel saurer gemacht E-Nummern zwischen 541 bis 585 und 900 sind Backtriebmittel • E-Nummern zwischen 620 und 640 sind Geschmackverstärker • • E-Nummern zwischen 950 und 999 sind Zuckeraustauschstoffe Und mit den E-Nummern E 420 oder E 421 wird künstlich gesüsst Es ist noch umstritten, ob oder wie gefährlich diese von der EU zugelassenen E-Nummern wirklich sind. Grundsätzlich besteht bei deren Einnahme kein Grund zur Besorgnis. Jedoch wird unser Geschmackssinn stark von ihnen manipuliert. Dies ist vor allem bei Kindern oftmals der Fall. Man gewöhnt sich an die intensiven Geschmäcker und an das perfekte Aussehen der Nahrungsmittel. Daraus folgt im Gegenzug, dass natürliche Lebensmittel als geschmackslos und unappetitlich empfunden werden, was wiederum zu einem vermehrten Konsum von Fertigprodukten führt. 2 Mit den PH-­‐Werten wird der Säuren bzw. Basengehalt angegeben. Die Skala reicht von 0-­‐7 im sauren Bereich und von 7-­‐14 im basischen Bereich. Beim Wert 7 befinden sich Säuren und Basen im Gleichgewicht. Dabei enthalten Säuren positive Wasserstoffionen und die Basen negative Wasserstoff-­‐ und Sauerstoffatome. 8 Diese Fertigprodukte oder Convenience-Produkte sollten mit Bedacht konsumiert werden. Beim Konsum dieser Produkte ist sich der Konsument auch zu wenig über die Einnahme von deren Zusatzstoffen wie Salz, Zucker und Konservierungsmittel bewusst. Ausserdem ist die Herkunft und Qualität des Hauptproduktes nicht immer eindeutig. Nur beim selbstgemachten Hamburger kenne ich das Ausgangsprodukt, welches ich beim Metzger gekauft habe. Bei der Lebensmitteldeklaration verwendet die Industrie häufig irreführende und verschleiernde Ausdrücke wie Wörter mit den Endungen –ose oder –sirup, um Zuckerquellen zu vertuschen. Hinter Glukose, Fruktose etc. versteckt sich – für den Verbraucher einfacher zu verstehen – Zucker! Da der wahre, kumulierte Zuckeranteil so nicht deklariert wird, führt der regelmässige Verzehr von Fertigproduckten häufig zu rapider Gewichtszunahme, welches später gesundheitliche Probleme zur Folge haben kann. 9 5. Teemischungen Diese Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt, die Kräfte von Kräutermischungen (Tee) zu nutzen, um Körpergifte über einen definierten Zeitraum in Kombination mit einer strikten Diät regelrecht auszuschwemmen. Bei der Auswahl der verschiedenen Kräuter muss man auf einiges achten. Teesorten enthalten verschiedene Wirkstoffe, welche wiederum unterschiedlich stark auf unseren Körper einwirken. Mischung und Quantität müssen somit aufeinander abgestimmt werden. Weiter zu beachten ist, dass in einer Teemischung nicht mehr als 4 bis 6 verschiedene Kräuter zur Anwendung kommen. Ansonsten kann es zu ungewollten Wechselwirkungen kommen oder der Geschmack wird einfach zu intensiv. Der Körper beziehungsweise sein Stoffwechsel soll mit Hilfe drei verschiedener Teemischungen aktiviert und/oder unterstützt werden. Der Morgentee weckt den Organismus und macht ihn startklar für die Aufgaben des Tages. Er soll revitalisieren. Der Tagestee kurbelt den Stoffwechsel an und der Abendtee entspannt und beruhigt den Körper wieder. Diese Rezepturen sollen während 10 bis 14 Tagen eingenommen werden: 5.1. Morgentee Er beinhaltet sechs verschiedene Kräuter, welche unterschiedlich dossiert werden: • Gunpowder, 4.7 g: Hier handelt es sich um einen chinesischen Grüntee, welcher in der Provinz Zhejiang angebaut und geröstet wird, bevor er schliesslich drei Trocknungsphasen durchläuft. Das rösten verleiht dem Tee einen leichten rauchigen und blumigen Geschmack. Weiteres über Grüntee im Kapitel 5.4. Abbildung 1 und 2 • Mariendistel, 4.7 g: Ursprünglich stammt diese Pflanze aus dem Mittelmeerraum. Heutzutage ist sie auf verschiedenen Kontinenten wiederzufinden. Nur für medizinische Zwecke werden sie in grossen Mengen in Deutschland, Ungarn, Österreich und Argentinien angebaut. Nach René Gräber3 wirkt Mariendistel: o antitoxisch d.h. entgiftend, weil es die Leberzellen vor Giften schützt o regenerativ d.h. es hilft der Leberzelle sich zu erholen o gallenfördernd, somit fördert es die Fettverdauung und wirkt leicht abführend 3 http://www.gesund-­‐heilfasten.de/mariendistel.html (Abruf:29.09.2015) 10 und wird in folgenden Fällen eingesetzt: o erkrankungsbedingte Leberschwäche o allgemeine Entgiftungen o Leberentzündungen durch Pilz-, Alkohol- oder Medikamentenvergiftungen Abbildung 3 und 4 • Pfefferminzblätter, 4.7 g: Sie entstand durch eine Kreuzung von verschiedenen Minzarten im Jahr 1696 in England und ist ein sehr aromatisches Kraut. Sie wird vor allem bei Magen-, Darm- und Gallenbeschwerden sowie bei Entzündungen der Atemwege angewendet. Sehr bekannt ist sie auch für ihre krampflösende und entspannende Wirkung auf den Magen. Abbildung 5 und 6 • Sanddornbeere, 4.7 g: Diese Beeren wachsen vor allem auf sandigem und etwas trockenem Boden und bevorzugen raues Klima. Sie erlebte einen grossen Aufschwung als in der DDR die Südfrucht Zitrone nur schwer zu erwerben war. Denn sie hat einen sehr hohen Vitamin C, B, E und A- Anteil. Während einer Entgiftung ist ihr hoher Vitamin-C Gehalt von grossem Vorteil, da der Körper durch die hohe Flüssigkeitsaufnahme eine Menge Vitamin C einfach ausschwemmt. Die Sanddornbeere ist ein kleines Wundermittel, denn sie enthält nebst den oben erwähnten Vitaminen auch das Vitamin B12. Dies ist eine wichtige Vitaminquelle für Vegetarier und Veganer unter den Testpersonen. Denn B12 nehmen wir vor allem über das Fleisch auf. Es ist selten in pflanzlichen Lebensmitteln zu finden. Abbildung 7 und 8 11 • Zitronengras, 7 g: Hier handelt es sich um ein bis zu 2m hohes Gras, welches aus Asien stammt und immer öfters in tropischen Gebieten angepflanzt wird. Der untere Teil des Stängels ist das geschmacksintensivste Stück der Pflanze und wird gerne zum Würzen benutzt. Es hemmt folgende Krankheiten: o Sommerschnupfen o Leichtere Infektionen im Mund- und Rachenraum o Immunschwäche o Halsschmerzen o Blähungen Weitere Wirkungen: o Es wirkt Fieber senkend o Konzentration anregend o Mückenschutz o Hilft bei Gelenk oder Knorpelbeschwerden Abbildung 9 und 10 • Kornblumenblüte, 2.4 g: Heute steht sie unter Naturschutz. Sie ist daher auch die teuerste Zutat im Morgentee. Früher dachte man es sei ein Unkraut und hat sie daher fast ausgerottet. Der Körper entgiftet ebenfalls über die Haut. Diese Ausscheidungen können zu Hautunreinheiten führen. Die Kornblume wirkt diesem entgegen. Weitere Wirkungen der Kornblumenblüte sind: o Sie wirkt etwas abführend o Fieber senkend o Harntreibend o Schleimlösend o Regt die Galle und die Leber an o Hilft bei Menstruationsstörungen o Blutreinigend o Lindert Kopfschmerzen Abbildung 11 und 12 12 5.2. Tagestee Die Testpersonen wurden aufgefordert diesen Tee zwei bis dreimal täglich zu trinken. Er besteht aus den fünf nachfolgenden Kräutern: • Löwenzahnkraut, 16.8 g: Dieses Kraut wächst auf Feldern, welche reichlich gedüngt wurden. Es ist bekannt, dass Löwenzahnkraut oft in Frühjahreskuren Verwendung findet. Denn auf Grund seiner Bitterstoffe regt es die Verdauung an und sorgt ebenfalls für die Entwässerung des Körpers. Bei Blähungen infolge von Störungen des Gallenflusses oder an Appetitlosigkeit ist dieses Kraut ebenfalls hoch wirksam. Abbildung 13 und 14 • Sencha, 16.8 g: Bei Sencha handelt es sich um einen Japanischen Grüntee. Nach Dr. Jörg Schweikart4 ist Sencha der am häufigsten angebaute und konsumierte Tee in Japan. Der Tee wird auf dem Feld belassen, bis er vertrocknet ist und dann maschinell geerntet. Danach wird ihm mit Dampf Feuchtigkeit zugeführt, um ihn danach wieder mit heisser Luft zu trocknen. Somit wird seine Farbe konserviert und lässt sich einfacher verpacken. Dr. Jörg Schweikart erwähnt auch in seinem Artikel, dass der Geschmack des Senchas stark variieren kann. Die Skala reicht von herb und bitter bis hin zu leicht süsslich, sogar grasig. Dieser Tee beinhaltet auch viele Bitterstoffe, Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Ein weiteres Merkmal dieser Pflanze ist ihr hoher Gehalt an der Aminosäure Theanin. Dieser Wirkstoff fördert die Koffeinverträglichkeit. Somit wirkt er aufputschend ohne dabei die Konzentration zu dämpfen. Neben dem hohen Theanin-Gehalt beinhaltet er auch einen gehobenen Catechine-Gehalt5. Die Catechine bewirkt eine spezielle Geschmacksnote und ist eine gute Prophylaxe gegen Herzkrankheiten, Krebs und sogar Karies. Abbildung 15 und 16 4 http://www.gruenertee.de/sencha/ (Abruf:30.09.2015) 5 Cachetine sind Bitterstoffe aus Pflanzen. 13 • Orangenschale, 16.8 g: Einige der gesunden Eigenschaften der Orangenschale sind: o Sie fördert die Verdauung, denn die Orangenhaut neutralisiert die Magensäuren und unterstützt die Darmfunktionen. o Es kurbelt den Stoffwechsel an, was die Fettverbrennung aktiviert und somit die Gewichtsabnahme fördert. o Die Schale ist reich an Vitaminen. In erster Linie beinhaltet sie grosse Mengen an Vitamin C. Dieses Vitamin stärkt unser Immunsystem. Abbildung 17 und 18 • Brennnesselblätter 16.8 g: Die Brennnessel wird angesichts ihrer unangenehmen Nesselhaare gemieden und als Unkraut angesehen. Vielmals ist man sich ihrer guten Wirkung nicht bewusst. Ihre Inhaltsstoffe wirken harntreibend und Stoffwechselanregend. Einige dieser Inhaltsstoffe haben eine bedeutsame heilende Wirkung bei Harnwegsinfektionen, Nierensteine und bei rheumatischen Beschwerden. Abbildung 19 und 20 • Hibiskusblüten, 16.8 g: Der Hibiskus gehört zu den Malvengewächsen und ist ein säuerlicher und intensiv roter Tee. Neben seiner antibakteriellen Wirkung veranlasst er, dass: o die Harnfunktionen angetrieben werden, o der Appetit gefördert wird, o Krämpfe gelöst werden, o der Blutdruck gesenkt wird. Abbildung 21 und 22 14 5.3. Abendtee Diese Teemischung nahmen die Testpersonen kurz vor dem zu Bettgehen ein. Er hat einen im Vergleich zu den oben genannten Mischungen etwas intensiveren Geschmack und besteht aus den folgenden vier Komponenten. • Orangenblüte, 7 g: Bei den Blüten handelt es sich um getrocknete geschlossene Blüten. Deren Hauptwirkung eine beruhigende und schlaffördernde ist. Deshalb, wird sie oft bei nervösen Zuständen oder Schlafproblemen eingesetzt. Abbildung 23 und 24 • Goldmelisse, 7 g: Nordamerika ist ihre Herkunft und sie stammt aus der Familie der Lippenblütler. Heute wird sie jedoch bei uns in vielen Gärten gepflanzt. Ihre Blüten sind gross, rot, violett oder hellrosa und können frisch oder auch getrocknet gegessen werden. Sie wird oftmals auch in der Küche als Gewürz verwendet. Auch sie hat verschiedene Heilwirkungen wie zum Beispiel: o wirkt beruhigend o mindert Kopfschmerzen. o schweisstreibend und somit entgiftungsfördernd o beruhigende Wirkung auf Magen- und Darmfunktionen o verdauungsfördernd o hilft gegen Übelkeit Abbildung 25 und 26 15 • Baldrian, 7 g: Im Gegensatz zur duftenden Blüte des Baldrians, hat der Wurzelstock einen unangenehmen schweissähnlichen Geruch. Selbst sein Geschmack ist sehr intensiv und bitter. Er wirkt beruhigend und verkürzt die Einschlafsphase. Auch ermöglicht er einen unterbruchslosen Schlaf. Schlafmittel haben ein erhebliches Suchtpotenzial, was bei Baldrian nicht der Fall ist. Abbildung 27 und 28 • Passionsblumenkraut, 5 g: Sie gehört zu den Passionsblumengewächsen, bei denen die grosse Mehrheit aus Süd-, Nord- und Mittelamerika stammt. Selten kommt sie auch in Australien vor. Ihr werden beruhigende Wirkungen zu gesprochen. Sie findet häufig Anwendung bei Angst- oder Nervositätszuständen. Sie hat noch weitere sehr gute Eigenschaften, wie: o Hilft bei Schlafproblemen o Beruhigt bei Zappeligkeit o Unterstützt die Heilung bei Magen- Darmproblemen o Wirkt beruhigend bei Spannungskopfweh Abbildung 29 und 30 16 5.4. Der Grüntee Neben den Tees werden die Testpersonen aufgefordert ca. 1.5 Liter Wasser und immer wieder eine Tasse Grüntee zu trinken. In Indien sind die Vorzüge des Grüntees schon seit langem bekannt. Dieser exotische Tee ist wegen seiner vielen positiven Eigenschaften heute auch schon in Europa sehr populär. Seine getrockneten Blätter werden Camellia Sinesis genannt. Wie im oberen Kapitel 5.1. und 5.2. schon erwähnt, werden die Blätter bei der Herstellung entweder geröstet oder gedämpft. Somit gehen die Wirkstoffe vom frischen Blatt wie zum Beispiel Catechine und Phenole bei der Verarbeitung nicht verloren. Nicht jeder Grüntee ist gleich. Es gibt viele verschiedene Sorten. Sie unterscheiden sich in ihren Inhaltsstoffen, Geschmack und Wirkung. Dank der grossen Vielfalt der Inhaltsstoffe besitzt der Tee diesen einzigartigen Geschmack. Je nachdem verleihen sie ihm eine gewisse Süsse, Bitterkeit oder Frische. Nach Dr. Jörg Schweikart6 sind folgende Wirkstoffe im grünen Tee vorhanden: Catechine, Theanine, Vitamine, Mineralien, Koffein, Aminosäuren, Spurenelemente und ätherische Öle. Die Besonderheit der genannten Wirkstoffe ist, dass sie alle wasserlöslich sind. Würde man die Blätter also verspeisen, könnte der Körper nicht die gleiche Anzahl Wirkstoffe verwerten. Je nach Grüntee variiert die Zubereitung. Jede Sorte und Verarbeitungsart erfordert eine unterschiedliche Ziehzeit. Dadurch erreicht man die optimale Gewinnung von Inhaltsstoffen des Grüntees. Da die Inhaltstoffe sich leicht an der Luft verflüchtigen, sollte der Tee möglichst innerhalb der ersten zehn Minuten nach der Ziehzeit getrunken werden. Positive Wirkungen auf den menschlichen Körper: o Es hemmt das Risiko von Herzkrankheiten, denn das Epigallocatechingallat oder auch gekürzt EGCG ist ein kraftvolles Antioxidans und hat die Fähigkeit den Cholesterinspiegel zu senken; auch der Fettstoffwechsel wird positiv beeinflusst. o Durch das Ankurbeln der Fettverbrennung und das Antreiben des Stoffwechsels hilft der Grüntee bei der Gewichtsabnahme. o Die Regeneration der Haut wird durch das Vitamin C im Tee unterstützt. Es immunisiert ausserdem den Körper und erleichtert die Eisenaufnahme. o Der Koffeingehalt im Grüntee ist im Vergleich zum schwarzen Tee und Kaffee gering. Aussergewöhnlich ist seine Doppelwirkung auf den Körper. Er wirkt beruhigend und anregend zugleich. Das L-Theanin ist für den beruhigenden Effekt zuständig, während das Koffein (Theobromin und Theophyllin) eher anregend wirkt. Das enthaltene Koffein erhöht die Konzentration und das Denkvermögen, das ganze Nervensystem, sowie die Muskulatur und das Herz werden belebt. o Das Koffein wirkt Harntreibend. Somit können Bakterien besser ausgeschwemmt werden. Es wirkt entschlackend. 6 http://www.gruenertee.de/inhaltsstoffe/ (Abruf:01.10.2015) 17 Nebenwirkungen und Risiken: o Zu hoher Koffeinkonsum kann zu Herzrasen, Nervosität, Reizbarkeit und Schlaflosigkeit führen. Dies geschieht in den meisten Fällen nur, wenn hohe Mengen Grüntee mit viel Kaffee oder Schwarztee gemischt werden. Koffeinarme Grüntees sind Bancha, Genmaicha und Kukicha. o Der Zahnbelag kann sich bei regelmässigem Konsum und unsorgfältigem Zähneputzen verfärben. o Während einer Schwangerschaft sollte der Grünteekonsum reduziert werden. Abbildung 31 und 32 5.5. Zitronenwasser Ein weiterer Tipp von mir an die Testpersonen war, täglich ein Glas lauwarmes Wasser mit entweder einer halben frisch gepressten Zitrone oder Zitronenscheiben darin zu trinken. Auf diese Art wird die Verdauung angekurbelt, Gifte ausgestossen und Energie für den Tag getankt. Ein Nebeneffekt ist die Unterstützung der Gewichtsabnahme. Bekanntlich enthalten Zitronen viel Vitamin C, Calcium und Magnesium, was eine immunstärkende Wirkung hat. Obwohl Zitronen sehr sauer schmecken, wirken sie im Körper alkalisch. Was einer Übersäuerung des Körpers entgegen wirkt. Den Gelenken wird die Urinsäure entzogen, wodurch Gelenkbeschwerden gelindert werden. Abbildung 33 18 6. Belgleitende Ernährung Eine gesunde und ausbalancierte Ernährung ist die Basis für ein angenehmes Wohlbefinden und einen gesunden Körper. Wer daran gewohnt ist ungesunde Nahrung zu sich zu nehmen, ist sich meist über die Folgen nicht bewusst. Gesunde Ernährung wird oft mit geschmackslosen, einseitigen und aufwändigen Gerichten in Verbindung gebracht. Diese Kur soll aufzeigen, dass dem nicht so ist. Trotzdem mussten gewisse Einschränkungen zur Ernährung aufgestellt werden. Zum Beispiel: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Das Vermeiden von Zucker und zuckerhaltigen Produkten Nur fettarmes Fleisch darf verwendet werden Keine frittierten Produkte Der Salzkonsum muss aufs Minimum reduziert werden Milchprodukte sind zu vermeiden Es dürfen keine Weizenhaltigen Produkte konsumiert werden Weisser Reis und Kartoffeln sind auch nicht geeignet Auf Fertigprodukte wie Kekse, Marmelade, Süssigkeiten etc. ist zu verzichten Auf Süssgetränke und Alkoholische Getränke soll ebenfalls verzichtet werden Es ist leicht erkennbar, dass generell auf „UNGESUNDES“ verzichtet werden muss. Leider finden sich diese Lebensmittel trotzdem regelmässig auf unserem Tagesmenü. Diese Kur hilft den Menschen sich mit der Ernährung und die für unseren Körper sauberen Nahrungsmittel auseinanderzusetzen. Wie jede Umstellung geliebter Gewohnheiten ist auch diese Umstellung anfangs schwierig. Aber um kein Gefühl des Verzichtes aufkommen zu lassen, ersetzen wir einfach ungesunde Lebensmittel durch gesunde, welche aber ebenso schmackhaft wie einfach anzuwenden sind. Hier die Alternativen zu den nicht erlaubten Nahrungsmittel: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Süssen kann man gut mit natürlichem Honig Poulet und Truthahn verwenden Oliven- oder Rapsöl verleiht den Nahrungsmittel einen ähnlichen Geschmack Würzen statt salzen vorzugsweise mit frischen Gewürzen Soja- oder Mandelmilch sowie Naturjogurt und Magerquark sind erlaubt Dinkel oder Roggen sind ein guter Ersatz Brauner Reis oder Dinkelpasta sind jedoch erlaubt Die Süsse von frischen Früchten verleiht der hausgemachten Marmelade einen ausgezeichneten Geschmack 9. Ungesüsste Fruchtsäfte sind genauso köstlich 19 6.1. Weshalb auf Zucker verzichtet werden sollte Heutzutage spielt raffinierter Zucker eine sehr grosse Rolle und wird fast allen Nahrungsmitteln beigefügt. Ob Getränke, Brot oder Teigwaren alles steht in Zusammenhang mit Zucker. So nimmt ein Grossteil der Bevölkerung die doppelte Menge des empfohlenen Tagesbedarfs an Zucker zu sich. Ein Schweizer konsumiert im Durchschnitt 44 kg Zucker jährlich. Ein Grossteil dieser Menge führt er sich unbewusst zu. Zucker hat eine drogenähnliche Wirkung auf uns. Wir fühlen uns glücklicher und zufriedener nach dem Verzehr eines Stück Kuchens oder Schokolade. Die Kur soll uns gewisse Süchte bewusst machen und auch zeigen, dass wir auch gut mal verzichten können - unserem Körper zuliebe. Zucker hat einen starken Einfluss auf unseren Blutzuckerspiegel. Beim Verspeisen eines sehr zuckerhaltigen Produktes wird zum Abbau des Zuckergehaltes sofort der Insulinspiegel in die Höhe getrieben. Er baut Zucker ab und die Insulinmenge bricht in sich zusammen. Es stellt sich wieder das Hungergefühl ein. Dieses Auf und Ab muss durch kontrollierte Zuckeraufnahme vermieden werden, um einer ungesunden Gewichtszunahme entgegenzuwirken. 6.2. Anleitung zur Verwendung von Speiseölen Bei Ölen gibt es noch zwei, drei Dinge zu beachten. Viele beinhalten sehr gesunde mehrfach gesättigte Fettsäuren. Problematisch ist aber, dass diese bei hohen Temperaturen leicht zu rauchen beginnen und so ihre positiven Eigenschaften verlieren. Man sollte sich deshalb gut informieren, bei welchen Temperaturen das entsprechende Öl anfängt zu verdampfen. Raffiniertes Olivenöl ist beispielsweise sehr gut geeignet zum Braten, da es Temperaturen bis zu 200 Grad gut verträgt. Dies im Gegensatz zum beliebten kalt gepressten Olivenöl. Bereits ab 150 Grad Hitze werden die gesättigten Fettsäuren zerstört. Kalt gepresstes Olivenöl ist vor allem geeignet für kalte Speisen. Grundsätzlich kann man sagen, dass gepresste Öle wertvolle Inhaltsstoffe besitzen. Sie sind aber hitzeempfindlich und sollten niemals auf über 160 Grad erhitzt werden. Durch Raffinierung der Öle können diese höhere Temperaturen aushalten und sind auch länger haltbar. Der Preis ist der Verlust eines Teiles der Bekömmlichkeit. Pflanzliche Öle enthalten mehr ungesättigte als gesättigte Fettsäuren. Diese ungesättigten Fettsäuren werden weiter unterteilt in einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Einfach ungesättigte wären beispielsweise Raps- und Olivenöl und mehrfach ungesättigte sind Soja- oder Sonnenblumenöl. Da wir sowohl einfach wie auch mehrfach ungesättigte Fettsäuren benötigen, ist eine abwechslungsreiche Verwendung der Öle von Vorteil. 20 6.3. Der Ärger mit Transfettsäuren „Transfettsäuren sind unsichtbar – und ungesund“ 7 Diese Säuren sind eine von den unerwünschtesten Fettsäuren und kommen unter anderem in frittierter Nahrung vor. Sie entstehen vor allem aus industriell gehärteten Pflanzenfetten, aus dem dann streichbare oder feste Fette entstehen. Die Transfettsäuren senken das gute HDL-Cholesterin und erhöhen das schlechte LDL-Cholesterin. Das schlechte Cholesterin lagert sich vermehrt in den Blutgefässen ein und erhöht die Gefahr, an Arteriosklerose zu erkranken. Bei vermehrtem Konsum von Transfettsäuren wird daher das Risiko von Herzkrankheiten und Diabetes erhöht. Möchte man frittiertes wie etwa Chips im Lebensmittelgeschäft kaufen, besteht die Gefahr nicht erkennen zu können, welches Produkt mehr oder weniger Transfettanteile hat. Es gibt keine gesetzliche Verpflichtung zur Kennzeichnung. Sicherer ist es deshalb, diese Produkte selber herzustellen oder auf ihren Konsum ganz zu verzichten. Das Hutchinson Krebs Forschungsinstitut8 führte eine Untersuchung durch, um den Zusammenhang zwischen der Einnahme von frittierten Lebensmittel wie Donuts, Pommes, frittiertes Fleisch oder Fisch und einem erhöhtem Prostatakrebsrisiko festzustellen. Sie stellten fest, dass Männer, welche diese Produkte wöchentlich einnahmen, eine 30-37% höhere Wahrscheinlichkeit aufwiesen an Prostatakrebs zu erkranken, als Männer, die dies weniger als einmal im Monat taten. Erklärt wird dieses mit den krebsfördernden Verbindungen, welche bei Erhitzung der Öle auf Frittiertemperaturen entstehen. Auch die wiederkehrende Verwendung derselben Öle trägt sein Nötiges bei. Während der Frittierzeit von 20 Minuten einer Hühnerkeule bilden sich beispielsweise neunmal mehr ungesunder chemischer Verbindungen gegenüber eine herkömmlichen Zubereitung von einer Stunde in kochendem Wasser. Chronische Entzündungen werden mit diesen chemischen Verbindungen erklärt. Schliesslich führt es zu einem erhöhten Krebsrisiko. 7 http://www.welt.de/gesundheit/article132343067/Transfettsaeuren-­‐sind-­‐unsichtbar-­‐und-­‐ungesund.html (Abruf:09.10.2015) 8 http://www.sciencedaily.com/releases/2013/01/130128142849.htm (Abruf:09.10.2015) 21 6.4. Nur nicht zu viel Salz! Salz ist ein Geschmacksverstärker und ein gutes Konservierungsmittel. Wir essen gerne Salz. Praktisch in jedem verarbeiteten Lebensmittel befindet sich daher eine gewisse Menge Salz. So kumulieren wir über unsere Essensgewohnheiten laufend Salz und nehmen tendenziell viel zu viel davon ein. Ein zu hoher Salzverzehr kann zu erhöhtem Blutdruck führen, was wiederum zu erhöhtem Risiko von Herz-, Kreislaufstörungen führt. In der EU wurde eine Reduzierung der Salzgehalte in Lebensmittel ausgiebig diskutiert. Anlass war der eindeutig nachgewiesene Zusammenhang von Salzkonsum und Bluthochdruck als Volkskrankheit. Eine erwachsene Person sollte die Menge von 6g Salz pro Tag nicht überschreiten. Dies entspricht in etwa einem Teelöffel. Um die Einnahme von Salz zu kontrollieren, ist es notwendig, den Salzgehalt der Lebensmittel auf der Packungsbeilage zu eruieren. Enthält ein Lebensmittel 1.5g Salz oder mehr pro 100g gehört es zu den stark gesalzenen. Ein Lebensmittel mit 0.3g oder weniger Salz pro 100g wird als nur leicht gesalzen eingestuft. 6.5. Die andere Seite der Milchprodukte Auch der Milchproduktkonsum wird nicht grundlos während der Kur kontrolliert. Wenn wir an Milch denken, assoziieren wir automatisch viel Calcium, viele Mineralien und Vitamine - also starke Knochen. Es ist ein unbestritten gesundes Nahrungsmittel. Tatsächlich ist es sehr nahrhaft - jedoch nur für das Kalb. Die frisch gemolkene Milch muss, bevor sie von uns verzehrt wird, verarbeitet werden. Sie wird so von unerwünschten Keimen befreit. Milch mit längerer Haltbarkeitszeit verliert bei der Verarbeitung ca. 10% aller ihrer Vitamine. Sie enthält mehr Zucker als Eiweiss. Quark hingegen ist eine gute Proteinquelle. Also, je nach Milchprodukt bzw. je nach Zusammensetzung der Milchfette und der Vitamingehalte kann das Produkt mehr oder weniger gesund sein. Milchprodukte wirken allgemein stark säurebildend im Körper. Dies kann eine unerwünschte Wirkung sein, denn die Säure verbraucht zusätzlich Mineralstoffe und fördert somit den Mineralstoffmangel. Produkte mit ähnlicher Wirkung sind Fleisch, Cola, Backwaren, Süssigkeiten etc.. Die Intoleranz entsteht auf Grunde des fehlenden Enzyms Laktase, welches die Laktose aufzuspalten vermag. Vor allem ärmere Regionen sind davon betroffen. Wegen der sehr seltenen Einnahme von Laktoseprodukten, wird das entsprechende Enzym nicht mehr produziert. Im europäischen Raum leidet ein fünftel der Bevölkerung daran. Obwohl der Mensch seit geraumer Zeit Milch zu sich nimmt und sein Körper gelernt hat, diese zu verdauen, beweist diese Laktoseintoleranz einer breiten Bevölkerungsschicht, dass unsere Spezie, nicht für die Aufnahme tierischer Muttermilch konstruiert wurde. Bedenklich sind zusätzlich Pestizid-, Medikament- und Hormonrückstände, welche durch den Produktionsprozess in die Milch gelangen. Wer nicht auf Milchprodukte im täglichen Leben verzichten möchte, sollte mindesten die Pestizid- und Hormonrückstände umgehen, indem er auf Bioprodukte zurückgreift. Diese Milch enthält mehr Vitamine und Omega-3-Fettsäuren. 22 7. Feldversuch 7.1. Meine Vorgehensweise Zunächst sollte die Kur so gestaltet werden, dass alle Probanden sie zu Ende führen mögen. Das heisst, sie sollten nicht leiden, sondern Spass am Essen entwickeln. Aus diesem Grund bot ich Alternativen für verbotene Lebensmittel an. Zusätzlich stand ich telefonisch jederzeit zur Verfügung, um Rückfragen bezüglich Adäquanz von Lebensmitteln zu beantworten. Nach der Analyse der Eigenschaften verschiedener Teesorten entschied ich mich, eine separate Mischung für jeden Tagesabschnitt zusammenzustellen. Nachdem die Teesorten nach ihren Wirkungseigenschaften zusammengestellt waren, bestellte ich in der Apotheke die drei unterschiedlichen Teemischungen für eine Person und Kur. Das Endprodukt gab ich dann einigen Personen zu probieren. Da die Teemischungen geschmacklich gut als auch einwandfrei bekömmlich waren, nahm ich die Mischungen für meine Versuchsreihe auf. Die Herstellung stellte sich dann aber leider als zu teuer heraus. Ich beschloss, Massnahmen zur Kostensenkung zu entwickeln. Die Herstellung der Mischungen und das Abfüllen musste ich nun selber übernehmen. Ich verglich die Preise der einzelnen Teesorten in verschiedenen Läden und Apotheken. Bei der Suche stiess ich auf einen kleinen Teeladen. Neben der guten Qualität der dort im Verkauf stehenden Waren, überzeugte mich auch die Hilfsbereitschaft des Händlers. Er stand mir mit Rat und Tat zur Seite. Vor allem konnte er mir mit der Berechnung der Teemengen pro Beutelfüllung helfen. So ergab sich, dass die zunächst von mir berechnete Menge von 100 g pro Kur und Mischung viel zu gross war. Ich musste somit die Bedarfsmengen neu berechnen. Nachdem ich zu Hause alles neu kalkuliert hatte, entschied ich mich, den grössten Teil der Produkte auf meiner Einkaufsliste bei diesem Teehändler zu beziehen. Er führte das nötige Sortiment und bot mir die besten Preise. Noch fehlende Teesorten besorgte ich mir dann über unterschiedliche Apotheken. Nun, da die Zutaten alle vorhanden waren, stellte sich die Frage nach der Verpackungsart der einzelnen Rationen. Zu Beginn füllte ich die von mir gemischten Tees noch in kleine Teebeutel ab, um den Testpersonen die Zubereitung der Tees so gut wie möglich zu erleichtern. Schnell wurde klar, dass dies ein viel zu zeitaufwändiger Prozess sein würde. Schliesslich mussten 45 Mischungen mit je vier bis sechs verschiedenen Tees zubereitet werden. Am Ende wären dies 630 Teebeutel gewesen. Ich entschied mich, drei Beutel mit je einer Mischung für die gesamten 14 Tage pro Person abzugeben. Den Testpersonen wurde eine schriftliche Anleitung für die Kur sowie ein Protokollformular ausgehändigt. Im Protokoll sollten sie ihre Eindrücke, Erfahrungen, Vorschläge etc. täglich festhalten. Die Anleitung enthielt Vorgaben zur Einhaltung der Diät, Alternativen zu den nicht erlaubten Nahrungsmitteln sowie eine Anleitung zur Einnahme der verschiedenen Teemischungen. Da eine Entschlackungs- bzw. Entgiftungskur eine typische Frühlingskur ist, übermittelte ich den Testpersonen das Set mit den Tees und Dossiers entsprechend im Frühling 2015. 23 7.2. Auswertung Alle Testpersonen können das Programm zu Ende führen Vierzehn weibliche Personen im Alter zwischen 18 und 58 Jahren nahmen an diesem Versuch teil. Nur eine Person konnte aus privaten Gründen die Kur schliesslich nicht antreten. Somit werden die Erfahrungen von nur dreizehn Personen ausgewertet. Dauer der Kur 14 Tage 10 Tage Abbildung 34 Zu Kurbeginn hatten die Teilnehmer die Wahl, an einem 10- oder 14-tägigen Programm teilzunehmen. Es entschieden sich 77% der beteiligten Personen, das längere Programm zu bestreiten. Die restlichen 23% begnügten sich mit dem 10-Tagesprogramm, da meist terminliche Konflikte (Anlässe) einer längeren Einhaltung der Kur im Wege standen. Schlafprobleme werden dank des Abendtees gelindert Schlafprobleme vor der Kur gaben 46% der Versucher an. Sei dies wegen Problemen zum Einschlafen, Schlafstörungen auf Grunde von wiederholtem Aufwachen oder grundsätzlichem Mangel an Tiefschlaf. Alle konnten während der Kur von einer positiven Entwicklung in dieser Hinsicht berichten. Schon nach wenigen Tagen konnten sie besser einschlafen und stellten einen insgesamt besseren und ruhigeren Schlaf fest. Die Nachtteemischung, vermutlich hauptsächlich wegen des Baldrians, schien Wirkung zu entfalten. 24 Auftreten von Kopfschmerzen ist bei ca. 40% der Probanden zu erwarten Kopfschmerzen 80% 60% 40% 20% 0% Kopfschmerzen vor der Kopfschmerzen während Kur der Kur Abbildung 35 Vor dem Start der Kur litten nur sehr wenige unter immer wieder auftretenden Kopfschmerzen. Der betroffene Anteil beträgt 23%. Im Laufe der 10 bis 14 tägigen Kur klagten 69% der Probanden über leichte bis stärkere Kopfschmerzen. Gemäss den Protokollen hatten anfangs nur sehr wenige leichte Schmerzen. Die meisten Schmerzen zeigten sich während der Halbzeit. Gegen Ende der Kur nahmen sie wieder deutlich ab. Keiner der Probanden schien diesem Phänomen grössere Bedeutung beizumessen. Zumal wurden Kopfschmerzen in der Schlussbeurteilung der Kur nicht thematisiert. Dass die Kopfschmerzen nachliessen, konnte man nur aus den täglichen Notizen in Erfahrung bringen. Leiden die Probanden vor der Kur an Gelenkschmerzen, wird sich bei ca. der Hälfte nach der Kur eine deutliche Linderung einstellen Gelenkschmerzen Keine Gelenkschmerzen vor und nach der Kur 14% 46% 40% Verbesserung nach der Kur Keine Verbesserungen nach der Kur Abbildung 36 Auf der Abbildung 36 ist erkennbar, dass vor der Kur 54% der Probanden an Gelenkschmerzen litten. Am häufigsten waren dabei Knie- und Handgelenke betroffen. Fast 75% der Testgruppe mit Gelenkschmerzen meldete eine Verbesserung ihrer Situation nach der Durchführung der Kur. Weitere Details werden im Kapitel 4.2. beschrieben. Bei 50% der Probanden ist mit einer Reaktion der Haut zu rechnen Aufgrund der erhöhten Hautausscheidungen konnten bei 45% der Probanden eine Verschlechterung des Hautbildes festgestellt werden. Bei 15% der Testpersonen wurde nur eine Verbesserung und keine Verschlechterung beobachtet. Diese Veränderungen traten vor allem in der zweiten Hälfte der Kur auf. 25 Mindestens 80% aller Teilnehmer kann die Kur planmässig beenden Neun von dreizehn Testpersonen fiel es in den ersten drei Tagen besonders schwer, die strikte Ernährungsumstellung einzuhalten. Vor allem das Verlangen nach Zucker schien ein Problem zu bereiten. Dieses Phänomen war zu erwarten, da Zucker ein bekanntes Suchtmittel ist. Der Körper reagiert mit Entzugserscheinungen. Nach bloss drei Tagen lässt diese Wirkung jedoch nach. Natürliche Alternativen wie ungezuckerte Dörrfrüchte, Schwarze Schokolade mit einem Kakaoanteil von mindestens 70% und Honig halfen diese Phase zu überbrücken. Da es sich dennoch um eine Umstellung von Lebensgewohnheiten handelte, bedurfte es einer gewissen Disziplin. Schon nach drei Tagen schien diese schwierige Phase überwunden zu sein. Ein Drittel aller, welche ein Verzichtsproblem protokollierten, konnten der Versuchung dennoch nicht widerstehen. Damit die Kur als erfolgreich zu beurteilen ist, muss die Mehrheit die Kur zu Ende geführt haben (Bekömmlichkeit der Kur). Daneben müssen sich klare Erscheinungen des Entgiftungsprozesses beobachtbar sein. Bis auf eine Person haben alle die Kur erfolgreich beendet. Eine deutliche Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens konnte ebenfalls festgestellt werden (weniger Schmerzen, besserer Schlaf, mehr Energie). Überraschender Weise freute sich die Mehrheit hauptsächlich über die Gewichtsabnahme, welche ,zwischen 1.5 und 3 kg lag. Dieser Nebeneffekt löste die grösste Freude bei den Testpersonen aus. Die Beurteilung der gesamten Kur bringt die folgende Grafik zum Ausdruck: Beurteilung durch Testpersonen 2 Personen, 4 Personen, 7 10 5 Person, 8 1 = Schlecht 10 = Sehr gut 2 Personen, 9 Abbildung 37 Auf der Abbildung 37 sind die Bewertungen von 1 bis 10 der Testpersonen zu sehen. Beispiele positiver Anmerkungen waren: • Beobachtete Veränderung des Körpers motiviert zur Weiterführung der neuen Essgewohnheiten. • Bewusstes Essen führt zu generell bewussterem Umgang mit dem eigenen Körper. • • Bedeutung der Ernährung nimmt einen grösseren Stellenwert ein. Verbesserung des Hautbildes ist klar zu beobachten. • • Man fühlt sich stolz, die Kur bis zum Ende durchgehalten und das Ziel erreicht zu haben. Die Kur ist herausfordernd aber gut machbar. • Morgen- und Tagestee sind geschmacklich besonders gut. 26 Negative Anmerkungen waren: • Rezeptvorschläge wurden sehr oft vermisst. • • Es sollte darauf geachtet werden, dass man während dieser Zeit keine sehr stressigen Situationen, wie z.B. Abschlussprüfungen, hat. Beruflich bedingtes auswärtiges Essen erschwert die Einhaltung der Diät. Der Abendtee hat einen zu intensiven Geschmack. 27 • 7.3. Rezeptvorschläge Um dem wichtigsten Kritikpunkt Rechnung zu tragen, vervollständige ich diese Arbeit mit einigen Rezeptvorschlägen. Sie berücksichtigen alle, die für die Kur vorgeschriebenen Richtlinien. Frühstück: Pfannkuchen Zutaten für 1 Person: Zubereitung: Abbildung 38 Abbildung 39 • 50 g Vollkornmehl • 10-15 g 100% Schokoladenpulver 1. Mehl und Milch in eine Schüssel geben und verrühren. • Prise Himalaya oder Meersalz • 1 Ei 2. Schokoladenpulver, eine Prise Salz und Ei hinzufügen und kurz mit der Masse • 1 dl Soja- oder Mandelmilch vermischen. • 25 g Haferflocken • 2 Teelöffel Honig 3. Haferflocken und Honig beifügen und pürieren. • Eine beliebige Frucht für die Füllung 4. Mischung in Pfanne geben und bei • (Tipp: Noch etwas Zimt und Honig verwenden, falls die Pfannkuchen zu fad sind) mittlerer Stufe anheizen. 5. Sobald die obere Fläche des Pfannkuchens nicht mehr flüssig ist, Pfannkuchen wenden. 6. Früchte auf die eine Hälfte des Pfannkuchens verteilen und langsam falten. 28 Mittag- oder Abendessen: Pasta mit Tomatensauce Zutaten für 2 bis 4 Personen: Zubereitung: Abbildung 40 Abbildung 41 • • 80 g in Olivenöl getrocknete Tomaten 5 Basilikumblätter 1. Knoblauchzehen kleinhacken und mit 3 EL Olivenöl leicht anbraten. • • 2 Knoblauchzehen 40 g Oliven 2. Cherry Tomaten, getrocknete Tomaten, Basilikumblätter, Tomatenpüree und • 50 g Pinienkerne • • 3 Esslöffel Olivenöl 500 g Cherry Tomaten bouillon hinzufügen. 3. Ca. 25 mn dünsten lassen. • Prise Himalaya oder Meersalz 4. Alles pürieren. • • 2 Esslöffel Tomatenpüree Gemüsebouillon 5. Pinienkerne und Oliven beifügen. 6. 15 mn köcheln lassen. • 160 g Dinkelpasta 6.1. Gleichzeitig 1,6 l Wasser aufkochen, eine Prise Salz und Pasta hinzufügen. 6.2. Pasta 10-12 mn köcheln lassen. 7. Sauce nochmals pürieren und mit der Pasta servieren. 1 Glas lauwarmes Wasser mit Gemüse- 29 Mittag- oder Abendessen: Poulet Burger Zutaten für 4 Burger: Zubereitung: Abbildung 42 Abbildung 43 • 400 g Pouletfleisch 1. Fleisch zusammen mit der Zwiebel • • Salat 2 Tomaten verhaken. 2. Ei, Salz, Pfeffer und Gewürze in die • Essiggurken • • 1 Ei 1 Zwiebel 3. Fleisch zu viel Plätzchen formen. 4. Tipp: Dinkelkräcker sehr fein zerkleinern • • Oliven- oder Rapsöl Himalaya oder Meersalz und Plätzchen darin wenden. 5. Plätzchen in etwas Olivenöl • Pfeffer • • Gewürze: Thymian, Basilikum, Rosmarin 5.1. Sind sie äusserlich knusprig gebraten, Dinkel oder Roggen Brötchen mit einer Gabel in der Mitte 2 bis 3 mal • Tipp: Dinkelkräcker Fleischmasse mischen. anbraten. einstechen, damit sie auch von innen gar werden. 6. In dieser Zeit Tomaten und Essiggurken in Scheiben schneiden. 7. Sind die Plätzchen fertig, nimmt man sie aus der Pfanne und röstet darin die Innenseite der Brötchen. 8. Nun wird das Brötchen mit dem Plätzchen, einem Salatblatt, einer Scheibe Tomaten und einer Essiggurke belegt. 30 8. Diskussion Die Probanden wurden aufgefordert, ein Tagebuch in Form eines Protokolls zu führen. Dabei sollten Eindrücke und Beobachtungen jeder Art möglichst spontan und zeitnah festgehalten werden. Zusammen mit den von mir durchgeführten Interviews ergab sich folgende Beurteilung meiner Kur: Die Idee oder das Konzept meines Experimentes wurde von der Mehrzahl der angesprochenen Personen begeistert aufgenommen. Praktisch niemand hat das Angebot abgeschlagen. Für mich heisst das, dass ich ein Thema aufgegriffen habe, welches „modern“ ist. Man interessiert sich für die Qualität der Nahrungsmittel und wird sich über deren Bedeutung für unsere Gesundheit bewusst. Umfang (wenige Testpersonen) und Auslegung (keine Blutuntersuchungen etc.) meines Versuches lassen keine wissenschaftlichen Schlüsse zu. Aber dennoch, haben praktisch alle die Kur zu Ende geführt und Freude an der Teerezeptur gezeigt. Es gab sogar Nachbestellungen. Interessant zu beobachten war, dass in der Literatur beschriebene Effekte einer Entgiftung wie Hautunreinheiten, Minderung von Gliederschmerzen etc. auch in meiner Versuchsgruppe zu beobachten war. Auch der beruhigende Abendtee führte klar zu besserem Schlaf. Richtige Euphorie hat der Umstand ausgelöst, dass mit der Umstellung auch Körpergewicht verloren ging. Da der Gewichtsverlust im Gegensatz zu den Entgiftungseffekten sehr leicht und objektiv festzustellen ist, bin ich mir nicht so sicher, aufgrund welcher Kriterien die Beurteilungen von den Probanden so positiv ausfiel. Beurteilungen der Kur von männlichen Probanden, wäre eine gute Ergänzung gewesen. Ihr Interesse dafür war kaum zu wecken. Die berufliche Belastung stand der Teilnahme im Weg. Nun immerhin lässt sich feststellen, dass sich alle nach der Kur deutlich „wohl“ fühlten. Auch ein gewisser Stolz und Zufriedenheit etwas Gutes für sich getan zu haben, fand immer wieder Erwähnung. Damit kann ich abschliessend sagen, dass ich mein Ziel, nämlich eine bekömmliche Entgiftungskur“ – zumindest subjektiv – erreicht habe. 31 9. Quellen 9.1. 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