Aaskäfer | eLexikon | Zoologie - Insekten

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Aaskäfer | Zoologie - Insekten - Käfer
Internet:
http://peter-hug.ch/lexikon/aaskaefer/51_0014
Seite 51.14
Aaskäfer 527 Wörter, 3'877 Zeichen
?Aaskäfer (Silphidae), eine Familie von Käfern mit zehn- oder elfgliederigen keulenförmigen Fühlhörnern (Clavicornia) und
sechs freien Hinterleibsringen, die meist ganz von den Flügeldecken bedeckt werden. Die eigentlichen Aaskäfer (Silphidae genuinae),
zu denen die breitgedrückten, mattschwarzen Aaskäfer (Silpha) und die langgestreckten, großen und kräftigen Totengräber
(Necrophorus), meist mit blutroten Flecken oder orangegelben Binden auf den Flügeldecken, gehören, sind lebhafte, schnelllaufende
und gern fliegende Käfer.
Sie finden sich überall bei Aas und Leichen ein, greifen teilweise auch Insekten und Schnecken an, um sie teils selbst zu
verzehren, teils ihre Eier darin abzulegen. Aus den Eiern gehen breite, außerordentlich lebhafte Larven hervor, die einer Kellerassel
nicht unähnlich sind, aber am Hinterende einen als Nachschieber vorstülpbaren After zeigen. Käfer wie Larven haben einen
widerlichen Aasgeruch und lassen bei Gefahr eine sehr unangenehm riechende braune Flüssigkeit aus dem After.
Die großen Totengräber, z. B. Necrophorus vespillo L. (s. Tafel: Käfer I, Fig. 1), unterwühlen und verscharren so die Leichen von
Mäusen, Maulwürfen u. s. w., worauf sie ihre Eier hineinlegen. Sie bringen durch Reiben der Flügeldecken an zwei auf dem ersten
Hinterteibsringe hervorstehenden Leisten ein lautes Zirpen hervor. Während die meisten Arten durch Wegschaffen von Aas sehr
nützlich sind, ist die im Mai erscheinende Larve des schwarzen Aaskäfer (Silpha atrata L. und Silpha opaca L.) den jungen
Runkelrübenpflanzen durch ihre Menge und Gefräßigkeit bisweilen außerordentlich schädlich. Unter den abweichenden Gruppen der
Familie befinden sich auch einige blinde Arten (Leptoderus), die in unterirdischen Höhlen, besonders in Krain (Adelsberg),
vorkommen.
Ende Aaskäfer
Quelle: Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910; Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14.
Auflage, 1894-1896;1. Band, Seite 12 [Suche = 51.14] im Internet seit 2005; Text geprüft am 2.5.2008; publiziert von Peter Hug;
Abruf am 6.6.2017 mit URL:
Weiter: http://peter-hug.ch/51_0015?Typ=PDF
Ende eLexikon.
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