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PARASITENDIAGNOSTIK BEIM REPTIL
Neue Profile für Schildkröten, Schlangen und Echsen
Exotische Tiere werden als Haustiere in Deutschland beliebter, Reptilien als
Patienten in der Kleintierpraxis immer häufiger. In vielen Fällen sind es
Endoparasiten, die zu Symptomen führen wie Anorexie, Apathie, Inappetenz,
Enteritis, schleimiger Kot, Dyspnoe, Würgen, Erbrechen oder Abmagerung.
Neben Würmern und Kokzidien werden beim Reptil Flagellaten (z. B. Trichomonaden, Hexamiten), Ziliaten (z. B. Balantidium) und Amöben gefunden.
Diese lassen sich nicht mit der herkömmlichen Flotation bestimmen, sondern
nur im jodgefärbten Nativpräparat unter dem Mikroskop.
Auch Kryptosporidien zählen zu den Endoparasiten; sie werden mit dem Koproantigen-ELISA und speziell gefärbten Präparaten (Kinyoun-Gabett) nachgewiesen. Die Kombination dieser beiden Teste liefert die höchste Sensitivität.
Wegen der steigenden Nachfrage haben wir neue Profile zusammengestellt,
die individuell auf Reptilien abgestimmt sind.
1. Basisprofil Reptilien
Nachweis von Kokzidien, Flagellaten, Ziliaten, Amöben und Wurmeiern
Material: Kotprobe, etwa bohnengroß
Verfahren: Flotation, Nativpräparat
2. Erweitertes Profil Reptilien
Basisprofil + Nachweis von Kryptosporidien
Dieser erfolgt sowohl mittels Koproantigen-ELISA als auch durch
Spezialfärbung eines Ausstrichpräparates.
Material: Kotprobe, etwa bohnengroß
Verfahren: Flotation, Nativpräparat, gefärbtes Präparat, ELISA
Allgemeiner Hinweis:
Um ein möglichst aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen, sollte die Kotprobe
möglichst frisch und nicht eingetrocknet sein.
Bitte geben Sie die Tierspezies so genau wie möglich an.
Auf der Rückseite finden Sie Empfehlungen zur Behandlung.
synlab.vet aktuell, Januar 2007
www.synlab.com
Arzneimittel zur Bekämpfung von Endoparasiten bei Reptilien
Art des Parasiten
(nicht vollständig):
Anthelminthika/ Dosierung
Antiprotozoika
mg/kg KM
Applikation
Bemerkungen
Nematoden des
Verdauungstraktes
wie Askariden,
Oxyuriden oder
Strongyloides
Fenbendazol
100
p.o.
1-malig mit Wiederholung nach 7 bis 10 d;
Mittel der Wahl aufgrund der guten
Verträglichkeit
Tiefer im Gewebe verankerte Nematoden:
Spiruiden, Capillaria sp.,
Rhabdias sp.
Fenbendazol
50
p.o.
1 x tgl. an 5 -7 aufeinander folgenden
Tagen
Levamisol
30 – 50
s.c., i.m., Bei Befall der Lunge mit Rhabdias sp.;
i.p.
keine Überdosierung!
Cyclophyllida
(V. a. bei Echsen)
Praziquantel
10 – 20
p.o.
1-malig, kann bei oraler Gabe zu
Unverträglichkeitsreaktionen beim
Königspython führen!
Proteocephalida
(V. a. Schlangen und
Warane)
Praziquantel
25 – 40
p.o.
1-malig, kann bei oraler Gabe zu
Unverträglichkeitsreaktionen beim
Königspython führen!
Pseudophyllidea
(V. a. Schlangen und
Warane)
Niclosamid
150
p.o.
1-malig, Wdh. nach 4- 6 Wo.,
Alternative bei Königspythons. Nicht
über ein Futtertier oder zusammen mit
nematodiziden Präparaten verabreichen.
Flagellaten, Amöben
Metronidazol
125
p.o.
1 x tgl. über 3 Tage, Gesamtdosis von
400 mg darf nicht überschritten werden;
bei Schlangen der Gattungen
Lampropeltis und Drymarchon nicht über
40 mg/kg KM dosieren; beim grünen
Leguan max. 50 mg/kg KM 1 x tgl. über 4 d
275
p.o.
1-malig bei sehr gestressten oder gefährlichen Tieren; ggf. Wdh. nach 7-10 d
10
i.p.
Bei Hexamitiasis der Schildkröten,
1 x wöchentlich, vor jeder Injektion
Kontrolle der Infektion
Ziliaten
Nimorazol
125
p.o.
1 x tgl. über 4 Tage
Kokzidien
Sulfadiazin
75
p.o.
Am 1. Tag, dann 45 mg/kg KM 1 x tgl.
über 5 Tage. Potentiell nierentoxischer
Wirkstoff; renale Perfusion durch subkutane Infusionen mit Ringerlösung
(20 ml/kg KM) unterstützen!
Toltrazuril
(2,5 oder 5%)
10
p.o.
Bei Infektionen von Echsen mit Isospora
spp.: 1-malig, ggf. 2 Wiederholungen im
Abstand von 7 d
Toltrazuril
15
p.o.
Bei Sumpfschildkröten, 3 x im Abstand
von 48 h
Paromomycin
100
p.o.
1 x tgl. über 7 d, anschließend 2 x
wöchentlich über 3 Monate. Potentiell
nierentoxischer Wirkstoff; renale Perfusion durch subkutane Infusionen mit
Ringerlösung (20 ml/kg KM) unterstützen!
Kryptosporidien
(Aus: Beck/Pantchev [Hrsg.], Praktische Parasitologie bei Heimtieren: 257, 282. Schlütersche, 1. Aufl. 2006)
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