Fact Sheet Neurologisch bedingte Gesichtsfeldausfälle und Sehstörungen Definition Als Gesichtsfeld bezeichnet man den Bereich, der gesehen wird, wenn die Augen unbewegt nach vorne gerichtet sind. Bei einem Gesichtsfeldausfall, auch Sehfeldoder Sichtfeldausfall genannt, ist das Sehvermögen in diesem Bereich eingeschränkt. Neurologisch bedingte Gesichtsfeldausfälle werden durch Schädigungen der Zellen im Sehnerv und/oder in den für die visuelle Wahrnehmung verantwortlichen Hirnarealen hervorgerufen. Formen von Gesichtsfeldausfällen Einseitig vorliegender Gesichtsfeldausfall Beidseitiger Gesichtsfeldausfall Die Nahsicht betreffender Gesichtsfeldausfall Die Fernsicht betreffender Gesichtsfeldausfall Ursachen für neurologisch bedingte Gesichtsfeldausfälle Neurologisch bedingte Gesichtsfeldausfälle oder Sehstörungen können unterschiedliche Ursachen haben. Zu ihnen gehören: 1 2 3 Schlaganfälle, die sich circa 270.000 jährlich in Deutschland ereignen1 Schädel-Hirn-Traumata, die circa 322.000 Deutsche jährlich erleiden2 Grüner Star (Glaukom), an dem rund 970.000 Menschen in Deutschland erkrankt sind3 Neuropathien der Sehnerven, die durch diverse neurologische Erkrankungen entstehen können Augeninfarkt (AION), ein eher seltener Verschluss einer den Sehnerv versorgenden Augenarterie www.schlaganfall-hilfe.de (Deutsche Schlaganfall Hilfe) www.dgnc.de (Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie) www.dbsv.org (Deutscher Blinden-und Sehbehindertenverband e.V.) 1 Diagnose und Verlauf Ein Gesichtsfeldausfall wird meist durch einen Neurologen oder Augenarzt festgestellt. Nach einem Anamnesegespräch werden häufig perimetrische Verfahren verwendet, um die Form und das Ausmaß des Ausfalls zu ermitteln. In der Regel wird dabei mittels Computertechnik (Perimetrie) aufgezeichnet, welche Lichtpunkte Patienten auf einem Bildschirm wahrnehmen. Der Perimetrie-Befund gibt Aufschluss über das Sehvermögen Therapie Die Therapie bei Gesichtsfeldausfällen richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Sie reicht von Medikamenten über Sehhilfen bis hin zu neurochirurgischen Eingriffen. Da in vielen Fällen ein Gesichtsfeldausfall jedoch irreversibel ist, besteht ein Teil der Behandlungen aus dem Trainieren von Hilfstechniken, die es den Patienten erlauben, trotz Einschränkung ihren Alltag zu meistern. Ein neuer Ansatz ist die EBS Therapie, ein nicht-invasives, risikoarmes und individuell auf den Patienten angepasstes Stimulationsverfahren. Ziel der Behandlung ist die Wiederherstellung oder Verbesserung der Sehfunktion durch Stimulierung inaktiver Nervenzellen mit Hilfe von schwachen Strompulsen. Die Wirksamkeit der EBS Therapie wurde durch eine klinische Studie bestätigt, die eine durchschnittliche Verbesserung der Sehleistung von 24 Prozent zeigte.4 4 Fedorov A, Sabel B, Multy-center study for the treatment of patients with optical neuropathy using noninvasive altering current stimulation. ClinicalTrails.gov Identifier: NCT01280877. 2