Seerosenpost der Aquarien- und Terrarienfreunde Seerose Frechen e.V. Nr: 45 11. Jahrgang Januar bis Februar 2016 Liebe Mitglieder und Freunde der Seerose Frechen, euch allen ein frohes neues Jahr 2016. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir auch im diesem Jahr wieder so viele Vereinsmitglieder und Gäste bei unseren Vereinsaktivitäten begrüßen können, wie es im alten Jahr der Fall war. Das neue Vortragsprogramm findet Ihr noch mal in dieser Seerosenpost. Beachtet bitte, das die Referenten vom Mai und November getauscht haben, die alten im Dezember versendeten Programme könnt Ihr also löschen. Der Umbau unserer Vereinshomepage geht so langsam in die Endphase. Kleinere Fehler müssen noch beseitigt werden, alte Artikel noch dem neuen Layout angepasst werden. Zudem haben wir viele neue Artikel, welche unsere Website noch mehr bereichern werden. Schon jetzt haben wir täglich über 500 Zugriffe. Wer sich vorstellen könnte, bei der Arbeit an der Vereinshomepage zu helfen, der kann sich gerne melden. Es wäre schön, wenn wir uns am 03.01.2016 zu unserem Neujahrsfrühstück sehen! Noch mal zur Erinnerung! Unsere Jahreshauptversammlung 2016 findet am 22.01.2016 um 20 Uhr statt. Wir begrüßen drei neue Mitglieder in unserem Verein: Ab dem 01.12.2015 Max Kaiser aus Bonn. Ab dem 01.01.2016 Friedrich Lüktemöller aus Köln, und Uwe Wenglorz aus Brauweiler. Die Mitglieder der Seerose Frechen heißen Euch drei herzlich willkommen! Viel Spaß beim Lesen der Seerosenpost, Michael Scharfenberg Die Termine im ersten Quartal 2016 03.01.2016 Neujahrsfrühstück in der Seerose Frechen. Jeder bringt das mit, was er gerne beim Frühstück auf dem Brötchen hätte. Die Brötchen werden organisiert ! Beginn 10 Uhr im Vereinsraum der Seerose Frechen. 09.01.2016 "Das aquaristische Indien", Vortrag von Max Gurbir Singh Kaiser, Seerose Frechen und IGL. Beginn 19 Uhr (Ab 18 Uhr ist geöffnet) im Vereinsraum der Seerose Frechen. 22.01.2016 Jahreshauptversammlung der Aquarien- und Terrarienfreunde Seerose Frechen e.V. Beginn 20 Uhr im Vereinsraum der Seerose Frechen. 12.03.2016 "Einblicke in die Welt der Betta Hochzucht", Vortrag von Patrick Hans, Aquarienverein Rio Negro Kleve. Beginn 19 Uhr (Ab 18 Uhr ist geöffnet) im Vereinsraum der Seerose Frechen. Fisch- und Wasserpflanzenbörsen in unserer Region 10.01.2016 Zierfisch- und Wasserpflanzenbörse. Aquarien Verein Mönchengladbach. Sandradstr. 12, 41061 Mönchengladbach Von 10 Uhr bis 12 Uhr. 16.01.2016 Treffen der Kinder- und Jugendgruppe im Vereinsraum der Seerose Frechen. Von 10 Uhr bis 13 Uhr. 14.02.2016 Zierfisch- und Wasserpflanzenbörse. Aquarien Verein Mönchengladbach. Sandradstr. 12, 41061 Mönchengladbach Von 10 Uhr bis 12 Uhr. 28.02.2016 Treffen der Kinder- und Jugendgruppe am Infostand der Aquarienbörse Köln. 28.02.2016 Zierfisch- und Wasserpflanzenbörse. Aquarien- und Terrarienfreunde Köln e.V. In der Europaschule in Köln Radertal. Von 10 Uhr bis 13 Uhr. 05.03.2016 Aquarienbörse "Aquaristika" des Aquarienvereines Leverkusen. Die Veranstaltung findet von 10 Uhr bis 14 Uhr in der Bürgerhalle in Lev.- Wiesdorf statt. Infos unter www.aquaterralev.de 06.03.2016 Zierfisch- und Wasserpflanzenbörse. Aquarien Verein Mönchengladbach. Sandradstr. 12, 41061 Mönchengladbach Von 10 Uhr bis 12 Uhr. 12.03.2016 Treffen der Kinder- und Jugendgruppe im Vereinsraum der Seerose Frechen. Von 10 Uhr bis 13 Uhr. Vortragsprogramm der Seerose Frechen für 2016 • 09.01.2016 "Das aquaristische Indien", Vortrag von Max Gurbir Singh Kaiser, Seerose Frechen und IGL. • 12.03.2016 "Einblicke in die Welt der Betta Hochzucht", Vortrag von Patrick Hans, Aquarienverein Rio Negro Kleve. • 14.05.2016 "Wasser- so viel mehr als H²O", Vortrag von Marc Mohr, Seerose Frechen und DCG. • 10.09.2016 "Die Aphyosemion elegans Gruppe aus Zentralafrika", Vortrag von Steffen Fick. • 12.11.2016 "Reisebericht Myanmar", Vortrag von Charly Demant, Aquarienfreunde Witten und IGL. Die Vorträge finden um 19 Uhr (Ab 18 Uhr ist geöffnet) im Vereinsraum der Seerose Frechen statt. Adresse: Zum Kuckental, Realschule Frechen, 50226 Frechen Die Treffen finden zusammen mit der IGL Regionalgruppe Kölner Bucht, der BSSW Regionalgruppe West sowie der AKL Regionalgruppe Kölner Bucht statt. Gäste sind immer herzlich willkommen! Die Termine der Kinder- und Jugendgruppe Samstag, 16.01.2016 Sonntag, 28.02.2016 (Infostand Börse Köln, 10 Uhr) Samstag, 12.03.2016 Samstag, 09.04.2016 Samstag, 07.05.2016 Sonntag, 05.06.2016 (Infostand auf dem Bezirkstag, 10 Uhr) Samstag, 02.07.2016 (Sommerfest Seerose Frechen, 15 Uhr) Samstag, 03.09.2016 Samstag, 01.10.2016 Sonntag, 06.11.2016 (Infostand Börse Köln, 10 Uhr) Samstag, 10.12.2016 Die Treffen finden von 10 Uhr bis 13 Uhr im Vereinsraum der Seerose Frechen statt. Die Sonntagstermine finden auf den Aquarienbörsen in der Europaschule in Köln Radertal statt! Neujahrsfrühstück der Seerose Frechen Am 03.01.2016 wollen wir uns zu einem Neujahrsfrühstück im Vereinsraum der Seerose Frechen treffen. Die Brötchen werden vom Vorstand organisiert. Kaffee und andere Getränke haben wir auch genügend da. Ansonsten kann jeder das mit bringen, was er gerne zum Frühstück haben möchte. Es wird bestimmt wieder ein gemütliches Treffen! Weihnachtsfeier der Seerose Frechen Auch wenn wir kurz vorher die Lokalität wechseln mussten, weil sich doch mehr Vereinsmitglieder zur Weihnachtsfeier angemeldet haben, war es wieder eine sehr schöne Feier. Wir hatten im Restaurant „Heute“ sogar eine kleine Ecke für uns, denn wir saßen etwas erhöht auf der ersten Etage am Ende des Raumes. Von dort hatten wir das gesamte Lokal im Blick, vor allem das riesige Buffet, welches immer in der Mitte des Restaurants aufgebaut ist. Ich denke mal, das keiner das Restaurant mit knurrendem Magen verlassen hat. Es war ein gelungener Abend. Und weil es allen so gut gefallen hat, werden wir die Weihnachtsfeier 2016 evtl. auch dort feiern. Es gibt sogar schon einen Termin, den 26. November 2016. Nach dem Essen tauschen die Kinder Ihre Erfahrungen bei Minecraft aus Neues aus der Jugendgruppe Im letzten Quartal 2015 waren wir mit der Jugendgruppe viel unterwegs. Im Oktober nutzten wir das noch schöne und warme Wetter und besuchten die Zoo in Krefeld. Für mich war es der erste Besuch in diesem kleinen aber sehr schönen Zoo. Vor allem die Tropenhalle war sehr gut eingerichtet und strukturiert. Dadurch erschien die Halle viel größer, als sie eigentlich war. Im November nahmen wir an der Fisch- und Wasserpflanzenbörse der Kölner Aquarienfreunde teil. Leider verkauften sich unserer Nachzuchten aus der Vereinsanlage nicht so gut. Dafür gingen unsere Wasserpflanzen weg wie warme Semmel. Für das Dezembertreffen hatte Karsten Brix ein aquaristisches Rate Quiz vorbereitet und viele Preise für die Gewinner zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse lagen alle dicht beieinander, so das es nur „Gewinner“ gab! Insgesamt war das zweite Jahr für die Jugendgruppe sehr erfolgreich. Die neuen Termine der Jugendgruppe für 2016 stehen auch schon fest. Die Jugendgruppe beim Rate Quiz Zu Besuch im Krefelder Zoo Der Aussichtsturm im Regenwaldhaus Der Chef bei den Orang- Utans Viel Spass hatten die Kinder auf dem Spielplatz Fotoworkshop Teil 3 Nachdem es im ersten und zweiten Teil des Fotoworkshops um das fotografieren und der anschließenden Bildbearbeitung der Fotos ging, sollte es im dritten Teil um die Darstellung der Bilder in Powerpoint gehen. Franz Peter Müllenholz hatte sich bei der Vorbereitung des Workshops viel Arbeit gemacht. Alle Teilnehmer hatten Ihren Laptop dabei und zum Teil unterschiedliche Versionen von Powerpoint oder das Open Source Programm Impress installiert. Franz Peter ging Stück für Stück gut nachvollziehbar durch das Programm. Nach jedem Teilstück konnten die Teilnehmer das gelernte auf dem eigenem Laptop ausprobieren. Zuerst stellte Franz Peter das Programm vor und erklärte uns, wo man welche Werkzeuge findet und wofür diese da sind. Wichtig waren auch die einstellbaren Parameter. Mit dem Anpassen des Layouts und der Ausgabegröße ging es nun tiefer in das Programm herein! Anschließend lernten wir Bilder in eine Powerpoint Präsentation so einzubinden, dass sie sich der Größe des Ausgabeformates anpassen. Weiter ging es mit der Animation der Übergänge und der Bilder, sowie Texte einbinden und auch diese zu animieren. Auch wenn uns das besonders viel Spaß gemacht hat, mahnte Franz Peter eindringlich, das hier „weniger“ oft mehr ist! Auch sollte die Dauer einer Präsentation die eine Stunde Marke nicht sonderlich überschreiten. Kurz und knackig ist immer besser, als die schnarchenden Geräusche aus den Zuhörerreihen. Zum Abschluss ging es um die Einbindung von Videos in das Präsentationsprogramm. Hier sind vor allem die Ausgabeformate wichtig, den die verschiedenen Programme unterstützen sehr unterschiedliche Formate. Bei Impress ist unter anderem darauf zu achten, welche Javaversion installiert ist. Vor allem nach einem Systemupdate kann es vorkommen, das die eingebundenen Videos auf einmal nicht mehr laufen. Auch ein guter Grund mehr, immer den eigenen Rechner und am besten auch den eigenen Beamer zum Vortragsabend mit zunehmen. So gingen die 5 Stunden sehr schnell vorbei. Alle Teilnehmer haben viel gelernt und vielleicht haben wir bald wieder einige Referenten mehr, die uns mit schönen Vorträgen besuchen kommen. Vielen Dank an Franz Peter Müllenholz und den Fisch Knipsern Köln für die tolle Arbeit! Michael Scharfenberg Der Macropode im Gartenteich von Ulrich Reisdorf, Seerose Frechen Fast jeder Aquarianer kennt Macropodus opercularis – auch Paradisfisch genannt - den oft als Anfängerfisch bezeichneten Labyrinther. Der ca. 10 cm lang werdende Fisch wurde erstmals 1869 nach Frankreich und etwas später 1876 nach Berlin importiert. Damit war er nach dem Goldfisch der erste Tropenfisch für die Aquaristik. Der Macropode besitzt einen walzenförmigen, seitlich abgeflachten, etwas bulligen robusten Körperbau. Ausgeprägt ist der deutliche Geschlechtsdimorphismus; das Männchen besitzt wesentlich länger ausgezogene Flossen und ist meist intensiver gefärbt. Die Farbgebung beider Geschlechter wird von einem blau, rotem und bräunlich–grauem Streifenmuster bestimmt. Das innerartliche Verhalten ist insbesondere bei geschlechtsreifen Männchen als eher „ruppig“ zu bezeichnen. Zwei Männchen sind in einem durchschnittlichen 100 l – Becken kaum erfolgreich miteinander zu Vergesellschaften. Die Weibchen bilden in einer Gruppe (2 – 3 Tiere) eine Art Rangordnung und brauchen – auch um sich vor der oft stürmischen Balz des Männchens zeitweise zurückziehen zu können - ein Becken mit viel Deckung (z.B. Bepflanzung). Die eigentliche Paarung des Männchen erfolgt meist nur mit dem „Chef-Weibchen, inwieweit das eine aquariumtypische Verhaltensweise ist, könnte mit Beobachtungen im Freien geklärt werden. Nach einem Sommer im Freiland sehen die Macropoden Männchen besonderes prächtig aus/ Bild: M.Scharfenberg Das natürliche Verbreitungsgebiet des Macropoden erstreckt sich von China über Südkorea bis nach Taiwan und Teile der Inselwelt des chinesischen Meeres. Schaut man sich das Vorkommen dieser Art auf dem Globus an, erkennt man, dass hier nicht überwiegend rein tropische Bedingungen herrschen, sondern eher subtropische bis „quasi mediterrane“ mit milden regenreichen Wintern und durchaus heißen Sommern. Ein typischer Lebensraum sind die flachen Gewässer der Reisfelder, in denen im Sommer Wassertemperaturen von über 30° auftreten können. Hier kommt dem Labyrinther zu Gute, dass er nicht auf den im Wasser gelösten Sauerstoff angewiesen ist. In der kühlen Jahreszeit sind dagegen Temperaturen von 12° und auch weniger durchaus möglich. Auch bezüglich der Wasserchemie besitzt der Macropode eine – dem großen Verbreitungsgebiet geschuldet – große Tollerranz. Die Gewässer weisen geringe bis mittlere Härten und saure bis leicht alkalische pH-Werte auf. Unsere Geschichte mit dem Macropoden begann im Frühjahr 2015. Im April legten mein Sohn Finn und ich – getreu den Motto „ein Teich ist kein Teich“ zusätzlich zu unserem großen Karpfenteich einen kleinen 150 l Fertigteich aus PE an. Schon bald fühlten sich Molche und zahlreiche Wasserinsekten in dem Becken wohl. Nun kam aber bei Finn der Wunsch nach Fischen für seinen Teich auf. Die im großen Karpfenteich lebenden Moderlieschen kamen aufgrund ihrer Schwimmfreudigkeit für den kleinen Teich allerdings nicht in Frage. Bei einem Besuch im Fischgeschäft entdeckten wir für uns den Macropoden. Aber für den Teich – im Oberbergischen ? Mir war der Macropode noch aus meinen frühen Aquaristiktagen als durchaus robust in Erinnerung und wir beschlossen einen Versuch zu wagen. Es war Mai, die Wassertemperatur auf fast 20° und der Teich voller schwarzer Mückenlarven. Was sollte also schief gehen ? Das Einsetzen der vier ca. fünf cm großen Fische verlief unproblematisch und schon bald schwanden die Bestände an schwarzen Mückenlarven. Die dicken Bäuche der Tiere waren beachtlich und schon im Juni waren die Tiere fast ausgewachsen. Aufgrund der Anflugnahrung war ein Zufüttern mit Trockenfutter nur ab und zu erforderlich. Leider wurde eines der Tiere ein Opfer der Nachbarskatze, obwohl die Macropoden als durchaus vorsichtig und wachsam bezeichnet werden können. Unsere Hündin Mira hat sich nun der Katzenproblematik etwas intensiver angenommen und weitere Ausfälle waren nicht mehr zu beklagen. Dann kam der Herbst und die Wassertemperaturen sanken im Oktober auf unter 12°C; die Tiere wurden langsam blass und bewegten sich immer weniger. Zeit für das Abfischen. Hierfür war ein Ausräumen des Teiches erforderlich, um die Fische fangen zu können. Die Molche blieben in Ihrem zu Hause. Macropodus opercularis Männchen im Aquarium / Bild: M.Scharfenberg Obwohl wir uns für die Akklimatisierung der Macropoden über 3 Tage Zeit ließen, also erst einmal Anpassung an die Zimmertemperatur und dann an das 25° warme Aquariumwasser unseres Südamerikabeckens hat ein Tier es leider nicht geschafft. Beim nächsten Mal werden wir uns für den zweiten Schritt noch mehr Zeit nehmen. Das verbliebene Päarchen lebt nun recht zufrieden und gesund als „normale“ Aquariumfische in einem der zwei 125 l Filterbecken unseres großen Piranhabeckens. Aber ich denke sie freuen sich schon wieder auf ein Leben in der „Wildnis“ mit frischem guten Futter und jeder Menge Action – aber bitte ohne Katze. Wir betrachten unseren Auswilderungsversuch auf Zeit bis jetzt als erfolgreich – die Farbenpracht und die Beflossung der Tiere spricht für sich – und denken bereits darüber nach, welche unserer bekannten Aquariumfische noch aus Klimaten kommen, die eine Sommerfrische im Teich möglich machen. Der Rote von Rio, der Guppy (Wildform) oder der Zebrabärbling wären eventuelle Kandidaten. Was sind Eure Erfahrungen ? Nun fragt sich der Leser dieser Zeilen: … und Jungfische ? – ja haben wir auch ! Die ersten entdeckten wir Anfang November im Hauptbecken, sie haben wohl einen Weg über das Leitungssystem aus dem Filterbecken gefunden. Hier wachsen sie nun zu schönen Tieren heran, die im Sommer natürlich in die Wildnis entlassen werden sollen. Die zweite Generation Jungfische befindet sich seit heute (Dezember) im Schaumnest und wir wollen hoffen, dass alles gut läuft. Das erste Schaumnest hatten wir wohl übersehen, da wir nicht mit Nachwuchs sobald nach dem Umsetzen gerechnet haben. Der Orangenbuschfisch (Microctenopoma ansorgii) von Swen Oppel Vorkommen: West- und Zentral-Afrika Größe: bis 8 cm, Weibchen kleiner Im Laufe meines nun schon mehr als dreißig Jahre andauernden Zusammenlebens mit meinen beschuppten Freunden gibt es einige Arten, die immer wieder den Weg in meine Aquarien gefunden haben. Eine dieser Arten ist der Orange-Buschfisch. Ich weiß es noch, als wäre es gestern gewesen. Ich stöberte wieder einmal durch das Zoogeschäft meiner Heimatstadt. Dabei entdeckte ich in einem der Becken ein paar unscheinbar braune Fische, die sich in der sehr spärlich vorhandenen Deckung zu verstecken suchten. Erkennen konnte ich, dass es sich um Labyrinthfische handelte. Doch wie erfreut war ich, als mir der Händler verriet, dass es sich um Exemplare des Orange-Buschfisches handelte. Eine Art, die ich bis dahin nur von den Abbildungen aus Hans-Joachims Richters „Buch der Labyrinthfische“ kannte und von deren Haltung ich bis zu diesem Zeitpunkt nur träumen konnte. M. ansorgii hat seinen Verbreitungsschwerpunkt in Kamerun in Westafrika. Laut Literatur bewohnen sie die Uferregion langsam fließender Gewässer. Dabei sind die Buschfische typische Kleintierfresser. Im Aquarium bevorzugen sie Lebend und Frostfutter. Bei der Futtersuche drehen die M. ansorgii im wahrsten Sinne jeden Stein um und erweisen sich auch als sehr gründliche Planarienfresser, die mich bereits von mehr als einer solchen Seuche befreit haben. Nur selten gehen sie auch an Trockenfutter. Bedenken sollte man jedoch, dass sie sich, bei längeren fütterungsfreien Perioden (Urlaub, Dienstreisen), auch schon mal an der Beflossung ihrer Mitbewohner vergreifen können. Der bevorzugte Aufenthaltsort der Buschfische ist die überhängende Ufervegetation. Auch im Aquarium werden dunkle Unterstände bevorzugt. Nach meinen Erfahrungen haben die M. ansorgii ein ausgeprägtes Sozialverhalten und bilden eine Rangordnung aus. Für die Haltung empfiehlt sich daher ein etwas großzügiger bemessenes Becken. Dafür dürfen es aber auch ein paar Individuen mehr sein. Die von den bekannten Fotos stark abweichende Färbung der Tiere im Händlerbecken hielt mich damals nicht vom Kauf ab und so zogen alle vorhandenen 5 Tiere in mein damaliges 100l Gesellschaftsbecken ein, das bereits mit drei verschiedenen Salmlerarten besetzt war. Die Buschfische verschwanden sofort in der Deckung und dort blieben sie dann auch erst einmal. Tagsüber konnte ich sie nach intensiver Suche manchmal zwischen den Pflanzen stehen sehen. Dann zeigte sie die aus dem Händlerbecken bekannte braune Tarnfärbung. Dies änderte sich schlagartig nach der Eingewöhnungsphase. Vor allem in der abendlichen Dämmerung kamen die Tiere aus der Deckung und fochten ihre Rangordnung aus. Dies kann die Streithähne durchaus einige Stunden beschäftigen. Dabei zeigten sie die auf Richters Fotos so begeisternde orange Streifenzeichnung. Jetzt wagten sich auch immer wieder einzelne Tiere ins freie Wasser. Kam es zu Begegnungen erschien sofort die intensive Streifenzeichnung und das rangniedere Tier räumte das Feld. Ab und an kam es dennoch immer wieder zu harmlosen Rangeleien. Mit der Zeit wurden meine Orange-Buschfische auch immer zutraulicher und ich hatte das Gefühl, dass sie die Umgebung auch außerhalb ihres Zuhauses sehr aufmerksam wahrnahmen. So glaubte ich mich manchmal regelrecht beobachtet, wenn ich vor dem Aquarium saß. Microctenopoma ansorgii Männchen im Aquarium. Bild von Anke Binzenhöfer Die Geschlechter konnte ich lange Zeit nicht unterscheiden. Erst nach einem halben Jahr intensiver Beobachtung glaubte ich ein Männchen anhand der längeren Flossen und einige Weibchen anhand einer aufgehellten Bauchpartie, die sie aber nur in der braunen Grundfärbung zeigten, identifizieren zu können. Diese Vermutung wurde eines Tages überraschend bestätigt. Zuerst fiel mir nur auf, dass sich alle Salmler in einer Hälfte des Aquariums aufhielten. Erst später bemerkte ich einen Buschfisch, der in der dunkelsten, ruhigsten Ecke des Beckens außerhalb jeglicher Deckung stand. Statt an das offensichtliche zu denken, bekam ich erst einmal einen Schreck. Sah das Tier doch ganz anders aus, als ich es bisher gewohnt war! Etwa das Anzeichen einer Krankheit? Das Tier war nahezu schwarz gefärbt, wovon sich die porzellanweisen Flossensäume sehr kontrastreich abhoben, ja förmlich aus der Dunkelheit des Beckens leuchteten. Ein Blick an die Oberfläche beruhigte mich schnell. Dort prangte ein ca. 10 cm im Durchmesser messendes Schaumnest. Dieses bestand zwar nur aus einer dünnen Lage Schaum, war aber entgegen manchen Angaben in der Literatur deutlich zu erkennen. Die Larven schlüpfen nach ca. zwei Tagen und bleiben noch weitere ein bis zwei Tage im Nest. Später standen sie direkt unter der Oberfläche und entwickelten sich bei reichlicher Fütterung mit Tümpelfutter relativ zügig. Mit ca. 5 mm bekommen sie ihre Streifen und beginnen um ihre Minireviere zu rangeln. Diesen wunderschönen Stamm von M. ansorgii konnte ich bis in die F2 vermehren. Leider starb er dann bei mir aus, da sich die zehn, von mir zurückbehaltenen Jungtiere ausnahmslos zu Männchen entwickelten. Es sollte einige Jahre dauern, ehe wieder sechs M. ansorgii in eines meiner Aquarien einzogen. Die Tiere waren mit 3 bis 4 cm geschlechtlich noch nicht ausdifferenziert und verschwanden ebenfalls erst einmal in dem reichlich strukturierten, dicht bepflanzten Becken, das sie mit halbwüchsigen Tüpfelbärblingen (Danio nigrofaciatus) und einigen Panzerwelsen (Corydoras similis) teilten. Als sie sich mit 5 bis 6 cm Körperlänge häufiger sehen ließen, zeigten sich einige deutliche Unterschiede zu meinen vorherigen Tieren. So wirkte die orange Streifung blasser und die Schnauzenpartie runder. Besonders deutlich wurden die Abweichungen jedoch bei der Beobachtung des Verhaltens bei der Fortpflanzung und des Verhaltens der Jungfische. So bestand das Schaumnest lediglich aus ein paar einzelnen Blasen und die Eier trieben mehr oder weniger frei. Die Jungen gingen bereits nach ca. zwei Wochen zu einer bodenorientierten Lebensweise über und verschwanden in der Deckung. Ob sich diese abweichenden Verhaltensweisen aus den unterschiedlichen Bedingungen im Aquarium, individuellen Besonderheiten oder aber durch Unterschiede der einzelnen Ursprungspopulationen ergeben, vermag ich jedoch nicht zu sagen. Ich hoffe, dass die jetzt in zweiter Nachzuchtgeneration bei mir schwimmenden Tiere auch zukünftig in meinen Aquarien erhalten bleiben und mir vielleicht noch einige ihrer Eigenarten preisgeben. Wer es einmal mit diesen kleinen Charakterköpfen probieren möchte, dem kann ich das nur empfehlen. In Kombination mit den richtigen Beifischen sind die Orangebuschfische gut zu vergesellschaften und wenig scheu. Quellen: Richter H.J.(1982); Das Buch der Labyrinthfische, 2. Auflage, Neumann Verlag, S.134f. Linke H. (2013); Labyrinthfische, 1. Auflage, Tetra Verlag, S.345. Impressum Aquarien- und Terrarienfreunde Seerose Frechen e.V. Vereinsraum: Realschule Frechen, Zum Kuckental Vorsitzender: Michael Scharfenberg, Alte Str. 236, 50226 Frechen 2. Vorsitzender: Ferdinand Rörich, Schlesischestr. 77, 53773 Hennef Kassierer: Andre Stobbe, Marta Hegemann Str. 7, 50737 Köln Redaktion: Michael Scharfenberg, Alte Str. 236, 50226 Frechen Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Vorstandes und der Redaktion wieder