Verlagsnachricht Schauspiel Eine Auswahl von Ur- und Erstaufführungen 2014/15 Zum Ende der Spielzeit verabschieden wir uns dieses Jahr mit einer Verlagsnachricht über zurückliegende Ur- und Erstaufführungen von Stücken aus unserem Verlagsprogramm. Wir wünschen Ihnen schöne Theaterferien und einen tollen Sommer! DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG „Prendergast bringt die Geschichte des wagemutigen d’Artagnan auf den Punkt.“ (Wiener Zeitung, 16.10.14) Alexandre Dumas DIE DREI MUSKETIERE (The Three Musketeers) Bühnenfassung: Shaun Prendergast aus dem Englischen von Marlene Schneider 4 D, 8 H (bei Mehrfachbesetzung) UA: 05.12.03, Haymarket Theatre, GB-Basingstoke; R: A. Ramsay DSE: 09./ 14.10.14, Theater der Jugend, ATWien; R: M. Schachenmaier SE - frei A. Dumas (1802-1870) S. Prendergast * 1958 in GB-North-Shields; lebt in GBLondon „‘Einer für alle, alle für einen!‘ – Wer kennt ihn nicht, den berühmtesten Schlachtruf der Weltliteratur von jenen drei Musketieren, die mit feiner Klinge Leib und Leben ihres Königs schützen und dabei Tag für Tag ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen? Doch bis der junge d’Artagnan ein echter Musketier wird, gibt es viele Prüfungen und Abenteuer zu bestehen, um von den drei Haudegen Athos, Porthos und Aramis als Freund angenommen zu werden – und das, obwohl er sich der Sympathie des väterlichen Patrons der Musketiere, Monsieur Treville, sicher sein kann. Die Machtverhältnisse im Frankreich des Jahres 1624 sind alles andere als leicht durchschaubar: Der König wurde soeben ermordet, und sein Nachfolger Ludwig XIII. ist gerade einmal neun Jahre alt, als er den Thron der Grande Nation besteigt. Bis zu seiner Volljährigkeit vertritt ihn in den Amtsgeschäften kein Geringerer als der mächtige und einflussreiche Kardinal Richelieu, und in dessen Dunstkreis verfolgen viele zwielichtige Gestalten ihre ganz persönlichen Interessen, die so gar nicht zum Wohl des Landes und der Krone gereichen. Damit hat man als Musketier alle Hände voll zu tun. Die Nähe zum Thron und zur Macht – das bedeutet für einen jungen Musketier wie d’Artagnan vor allem eines: schnellstmöglich zu lernen, Intrigen zu durchschauen und die manchmal kleinen Unterschiede zwischen Freund und Feind zu erkennen.“ (Theater der Jugend, Wien) „Eingängige Unterhaltung. D’Artagnon und die drei Musketiere führen durch einen rasanten Abend samt beeindruckenden – um nicht zu sagen filmreifen – Degenkämpfen. Alles vorbildlich und schön anzuschauen: Schauspieler, Bühne und Kostüme. Alles vorhanden: Spannung, Herzschmerz, Action und Situationskomik.“ (www.jungekritik.com, 24.10.14) URAUFFÜHRUNG UND DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG „Nicht um Heldentum geht es hier, sondern um das ‘Aufrechtgehen‘. Zivilcourage, eine sehr breite Klammer.“ (Kurier, 31.10.14) Rike Reiniger NEU NAME: SOPHIE SCHOLL 1D UA: 29.10.14, Theaterkollektiv werk89/ Dschungel Wien, im Landesgericht Wien (Auftragswerk); R: M. Ramić; 02.07.15, Schäxpir, Schwurgerichtssaal des Landesgerichtes Linz DE: 09.06.15, Gostner Hoftheater, im Memorium Nürnberger Prozesse, Nürnberg; R: S. Würzberger 12.11.15, TRIBÜNE Linz; R: C. Metschitzer SE - frei R. Reiniger * 1966 in Bochum; lebt in Berlin „Sophie ist eine junge Frau mit Träumen und Ideen, Ängsten und Plänen, voller Witz und Lust am Leben. Eine junge Frau, die ihre ersten Erfahrungen in der Liebe macht. Die von einer besseren Welt träumt. Eine, die das ganze Leben noch vor sich hat. Sophie ist eine junge Frau, die von der Gestapo verhaftet wird. Die sich in den Verhören weigert, ihre FreundInnen zu verraten. Die während der Gerichtsverhandlung standhaft bleibt. Die ihrem Richter am Ende des Prozesses voraussagt: ‘Bald werden Sie hier stehen, wo ich jetzt stehe.‘ [...] Rike Reiniger geht auf die Suche nach der Widerstandsikone Sophie Scholl, und dem Menschen der THEATERSTÜCKVERLAG · BRIGITTE KORN-WIMMER & FRANZ WIMMER (GbR) MAINZER STR. 5, 80804 MÜNCHEN · TEL. +49/ (0)89/ 36101947 · FAX +49/ (0)89/ 36104881 USt-IdNr.: DE170559109 Email: [email protected] · Homepage: www.theaterstueckverlag.de sich dahinter verbirgt. Danach, was sie zu dem Mut, der unermüdlichen Hoffnung und dem Glauben an eine besbessere Welt inspirierte. Und danach, was uns inspiriert.“ (Dschungel Wien) „Das Stück [...] verwebt die Parallelführung der beiden Figuren klug und leichthändig, ohne dabei die Gewissensfrage zu sehr zu strapazieren. Ein schöner und wichtiger Abend.“ (Der Standard, 31.10./01./02.11.14) von Rike Reiniger sind außerdem verfügbar: IM ZUSTAND DER SCHWERELOSIGKEIT (2 D) und ZIGEUNER-BOXER (1 H) ARGENTINISCHE UND SCHWEIZER ERSTAUFFÜHRUNG „Den leisesten und überzeugendsten Text zum Thema [Nationalsozialismus] hat Reinhold Massag geschrieben: [...] ein anrührendes, fein gearbeitetes Einpersonenstück.” (Süddeutsche Zeitung, 06.07.95) R. Massag (1943-1999) Reinhold Massag DIE JUDENBANK Dominikus Schmeinta will auf seiner gewohnten Bank sitzen. Schließlich hat man da den besten Ausblick in ganz Ottersdorf. Neuerdings dürfen dort allerdings nur noch Juden Platz nehmen, obwohl es doch bekanntermaßen im ganzen Dorf keinen einzigen Juden gibt. Meint zumindest Dominikus. Also beschließt er, einfach Jude zu werden und schreibt einen Brief an das Rassehauptamt, um die Aufrechterhaltung seines Sitzgewohnheitsrechtes zu erbitten. 1H übersetzt ins Spanische von Ruth Weimberg (El Banco) UA: 04.03.95, LT Schwaben, Memmingen, R: Y. Schienle; 1995, Bayerische Theatertage, Hof: Förderpreis 11.01.97, Thalia Theater, Halle/ tjg, Dresden; R: R.-L. Frost 12.07.99, Compagnie de Comédie, Rostock; R: M. Gorr ÖE: 14.03.02, Theater Spielraum, AT-Wien; R: D. Horky 09.11.02, Poetenpack, Potsdam; R: P. Tavanti 30.01.07, kulturschule 1.e., Leipzig 08.10.09, Theaterhaus Stuttgart, Halle T 4; R: S. Armbruster 01.10.13, Hamburger Kammerspiele; R: A. Schneider 10.05.14, Junges Schauspiel Ensemble, München, im Kleinen Theater Haar; R: M. Stacheder Argentinische EA: 22.08.14, El Tinglado Teatro, AR-Buenos Aires; R: D. Teveles SE: 20.12.14, Theater Rampe, CH-Fribourg; R: P. Pliessnig 20.01.15, theater ensemble, Würzburg; R: N. Bertheau 23.10.15, THEATER IM PALAIS, Theaterverein am Festungsgraben e. V., Berlin; R: R.-L. Frost SCHMEINTA Ich tät den Führer schon auch unterstützen, Roman! Also, wenn da überraschend ein Jud käm, nachher tät ich meine Bank solang räumen. Könnt man nicht hinschreiben: „Vorbehaltlich für Juden“ oder ... „im Bedarfsfall für Juden reserviert“? „Die politische Bedeutung, die aktuelle Brisanz der umspielten Thematik bleibt ungebrochen.” (Wertinger Zeitung, 04/1997) von Reinhold Massag ist außerdem verfügbar: DER THEATERKOCH (1 D, 1 H) URAUFFÜHRUNG Das Berliner Herz ist eine Herz-Lungen-Maschine, ein außerhalb des Körpers angeschlossener medizinischer Apparat, der es schwer Herzkranken ermöglicht während des Wartens auf ein Spenderherz, z. B. bei Erweiterung der Herzkranzgefäße, zu überleben. (begehbare Skulptur TRONCO); im Ewerk, Freiburg; R: S. Fritsch ÖE/ SE - frei M. Donadoni * 1958 in IT-Bergamo; lebt in IT-Rom Maurizio Donadoni BERLINER HERZ (Cuore di Berlino) aus dem Italienischen von Bettina Zwick 1 D, 2 H 16.06.04, Szenische Lesung im Rahmen von Triangel, Konstanz: Herzstücke!, Ein Vier-Länder-Projekt im Rahmen von Quattro (Auftragswerk) UA: 31.01.15, Theater Panoptikum in Zusammenarbeit mit der Bildenden Künstlerin Herta Seibt de Zinser In „Berliner Herz“ treffen sich zwei Jugendliche irgendwo zwischen Leben und Tod. Der Junge wartet auf ein Spenderherz – das Mädchen scheint das richtige Herz für ihn zu haben. Sie unterhalten sich über den Übergang vom Leben zum Tod, über das Woher und Wohin. Für das Mädchen ist die Zeit bald abgelaufen, der Junge kann sich noch entscheiden, ob er das Herz des Mädchens akzeptiert oder nicht ... 2 DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG „Was ist nicht schon alles über die Liebe geschrieben, gesagt, gesungen, gemalt worden? Und eigentlich hat Esteve Soler dem nichts Neues hinzuzufügen. Trotzdem leuchtet er überraschend anders hinein in das Wirrwarr der Paar-Gefühlswelt – ohne Euphorie, aber mit Melancholie. Gewohnte Abziehbilder haften hier nicht und machen den Blick auf die dunklen Seiten der Liebe frei.“ (Freie Presse, 16.02.15) Esteve Soler Eine Prinzessin verlangt die grausamste vorstellbare Gegenleistung für die Hochzeit mit einem Bauern. Eine Liebe zerbricht; und das im wahrsten Sinne, den dieses Wort überhaupt haben kann. Ein Mann nimmt Besitz von seiner Ex-Freundin und zehrt damit ihren ganzen Körper aus; bis in den Magen kriecht er. Eine phantastische Geschichte über die etwas andere Pille wirft einen anderen Blick auf erzwungene Liebe. Zwei Astronauten stranden auf einem Planeten und schwanken in ihrer Kommunikation zwischen Verbundenheit und tödlicher Einsamkeit. Ein Paar findet sich in einem absurden Streit wieder, der sich auf überraschende Weise umkehrt. Ein Freund findet nicht den richtigen Moment, zu seiner neuen Liebe ehrlich zu sein; und verliert sie wieder. In sieben burlesken Dramoletten beschreibt Esteve Soler, warum Liebe eigentlich unwahrscheinlich ist. Und doch immer wieder irgendwie funktioniert. Soler versetzt seine Figuren in an den Liebesalltag angelegte Situationen und bestreut sie mit einer gehörigen Prise Absurdität. Derart verfremdet, macht er einen neuen Blick auf das so große Thema Liebe frei, bleibt dabei absurd-komisch und melancholisch zugleich. Und lässt einen nachdenklich zurück. „Es darf gelacht werden, aber das Lachen erstirbt einem immer wieder auf den Lippen. Die Wendungen, welche die Ereignisse [...] nehmen, sind nicht vorauszusehen und darum jedesmal ein Volltreffer.“ (Bieler Tagblatt, 29.04.14) „Kann man überhaupt gegen Demokratie und Liebe sein? Man kann! Vor allem, wenn die Begriffe in die Mangel von kritischer Distanz und skurrilem Humor genommen werden. [...] Was auf der Bühne gezeigt wird, ist keine Vorwegnahme einer Welt von morgen, sondern ist ein groteskes Bild der Wirklichkeit von heute.“ (Aargauer Zeitung, 29.04.14) GEGEN DIE LIEBE (Contra l’amor. 7 obretes burlesques) Sieben burleske Dramolette Deutsch von Georg Holzer 2 D, 2 H (bei Mehrfachbesetzung) publiziert bei: University Studio Press, GRThessaloniki, 2012; www.universitystudiopress.gr und bei Artezblai Soler, Esteve: En Contra. 23 Contes Teatralitzats, 3i4 edicions übersetzt ins Französische von Alice Denoyers (Contre l‘amour), ins Griechische (Κόντρα στον έρωτα), ins Italienische von Carles Fernandez Giua (Contro l’amore), ins Dänische, Spanische, Rumänische (Contra iubirii), ins Kroatische, Russische, Ungarische und Tschechische Szenische Lesung: 13.-16.06.12, Festival for ny Europæisk Dramatik, DK-Kopenhagen UA: 2011, VE-Caracas Französischsprachige EA: 28.09.12, Théâtre du Grütli, CH-Genf; R: X. F. Cavada, E. Devanthéry, P. Dubey, Y. Rihs, E. von Rosen Griechische EA: 13.10.12, Θέατρο Άρτι, GR-Athen; R: G. Karamichos Italienische EA: 21.10.12, Festival Quartieri dell‘Arte, IT-Viterbo; R: C. F. Giua Spanische EA: 04/2013, La Seca, ES-Barcelona; R: J. M. Segura, C. F. Giua Rumänische EA: 06/2013, Teatru National, RO-Targu Mures; R: R. Nica DSE: 15.02.14, ES Theater/ Odeïon Kulturforum/ Theater ecce Salzburg; R: M. Hoppe SE (Szenen 2, 4, 5): 27.04.14, Theater Orchester Biel Solothurn, Reithalle Solothurn (27.04.)/ Theater Biel (07.05.); R: K. Rupp DE: 13.02.15, Städtische Theater Chemnitz; R: S. J. Fischer 20.03.15, ROJ Mittelschulen Regio Jurasüdfuß, CHSolothurn; R: S. Aeschlimann E. Soler * 1976 in ES-L’Hospitalet de Llobregat; lebt in ES-Barcelona von Esteve Soler sind außerdem verfügbar: GEGEN DEN FORTSCHRITT (1 D, 3 H) und GEGEN DIE DEMOKRATIE (1 D, 2 H) URAUFFÜHRUNG „Ein Verführer und Philosoph zieht Bilanz seines Lebens. Und da hat der Frauenheld viel Amüsantes zu berichten: Geschichten, die auch heute noch Zuhörer in ihren Bann ziehen. Diese Welt- und Selbstbetrachtungen, basierend auf Casanovas Memoiren, hat Jutta Schubert in eine dem Naumburger Theater adäquate Form gebracht.“ (Naumburger Tageblatt, 11.03.15) Jutta Schubert der Geschichte, hat in seinem Leben bereits alles gesehen und erlebt, was nur möglich ist. Doch im hohen Alter weiß er nun nicht mehr ein noch aus. Auf seiner wohl letzten Flucht vor einem verstaubten und ruhigen Lebensabend erkennt er, dass die Welt sich verändert hat und er selbst überflüssig geworden ist. Aber er wäre nicht der berühmt berüchtigte Casanova, wenn er sich nicht auch aus dieser Situation zu retten wüsste. Ein letzter Versuch, eine letzte Idee kommt ihm in den Sinn, die ihn unvergesslich machen wird! NEU CASANOVAS NACHT EINE KOMÖDIE 1H UA: 14.03.15, Theater Naumburg; R: J. Schubert ÖE/ SE - frei J. Schubert * 1959 in Wiesbaden; lebt auch dort www.schubert-jutta.de Casanova, der wahrscheinlich bekannteste Frauenheld 3 von Jutta Schubert sind außerdem verfügbar (eine Auswahl): DIE WEISSE ROSE (3 D, 5 H), HORNISSENZEIT (1 D), und LIEBEN UND TÖTEN (3 D, 4 H) Prosa (eine Auswahl): Zwischen Sein und Spielen: George Tabori – Eine Liebeserklärung (Kulturmaschinen e.K., 2014) Zu blau der Himmel im Februar (Kulturmaschinen e.K., 2013) GRIECHISCHE ERSTAUFFÜHRUNG „’Angst verboten’ ist als Mischung aus grotesker Komik und Tragik angelegt. Was Menschen tun, um sich vor ihrer eigenen Angst zu schützen, und so unweigerlich neue Ängste schüren, ist Holligers Ausgangsfrage. Er hat daraus eine Familiengeschichte entwickelt mit ganz alltäglichen Figuren.“ (Weser Kurier, 22.10.07) kann ihm der Vater dies nicht verzeihen. Schuldgefühle, Geldsorgen und Angst vor Einsamkeit dominieren den Familienalltag. Nur Tochter Jana kämpft gegen die Angst. Im Tauchlehrer Patrick begegnet ihr ein Abenteurer und Hundenarr, der sie dazu inspiriert, ihrem Vater einen Hund zu schenken. Dadurch gerät alles ins Wanken. Janas scherzhafte Bemerkung „Keine Angst, er beißt nur, wenn er Angst riecht“ löst Panik aus. Im Glauben, sie habe ihm böswillig einen Kampfhund geschenkt, tötet der Vater das Tier. Schlagartig geht es allen besser. Außer Jana ... Holligers Figuren schaffen sich selbst eine Atmosphäre der ständigen Bedrohung und leben in der Angst vor eingebildeten Gefahren und Feinden. Das so komische wie tragische Stück wählt die Familie als „Staat im Kleinen“, um gesellschaftliche Mechanismen freizulegen. Es zeigt, wie schnell aus Angst Gewalt werden kann – und wie lähmend ein Leben in Angst ist. Lukas Holliger ANGST VERBOTEN 1 D, 4 H übersetzt ins Griechische von Angeliki Galbeni Ursendung der Hörspielfassung: 23.05.07, Schweizer Radio DRS2, CH-Basel; R: S. Heilmann; M. Schütz UA: 19.10.07, Theater Bremen; R: A. Buddeberg Griechische EA: 25.03.15, Theater „Paramithias“, GRAthen ÖE/ SE - frei L. Holliger * 1971 in CH-Basel; lebt auch dort www.lukasholliger.ch Ein Stück über das Laster Angst und den paradoxen Versuch, sich die Angst aus Angst vor der Angst zu verbieten. Hermann Peschler war Kunstturner, aber aus Angst vor Verletzungen hat der Familienvater den Spitzensport aufgegeben. Jahre später verliert er bei einem Verkehrsunfall seine Frau und landet im Rollstuhl. Sein Sohn Michael hatte am Steuer gesessen und bis heute URAUFFÜHRUNG UND SCHWEIZER ERSTAUFFÜHRUNG „Es geht um das Zusammentreffen verschiedener Kulturen. [...] ‘Dem Autor geht es um das Wiederaufflammen der Ideologien und wie sehr sie austauschbar geworden sind.‘ Das Hochhaus steht als Metapher für ein Gesellschaftsmodell, in dem künftig alle zusammen wohnen, und die Frage, wie wir miteinander auskommen können. ‘Das Thema ist hochaktuell, auch im Hinblick auf die Ratlosigkeit, wie man mit einem so genannten 'Clash of cultures' umgeht. Überdies stellt das Theaterstück die Frage, wie unterschiedlich Männer und Frauen mit der Macht umgehen.‘" (Salzburger Nachrichten, 08.05.15) Beide Paare besitzen offensichtlich rechtmäßig einen Schlüssel. Aus dem Streit um Wohnfläche wird schnell ein Kampf um Daseinsberechtigungen. Bald wird das Knochenmark der eigenen Biografie in die Waagschale geworfen. Lebenswerke, Weltbilder und pure Muskelkraft wollen den Sieg über das falsche Leben des anderen. Nicht nur Leichen im Keller werden dabei entdeckt, sondern schließlich auch eingesperrte Kinder befreit. Während im Augenblick niemand weiß, wie die neue Freiheit gelebt werden soll, sorgt auf Dauer der Polizeistaat für Disziplin. „Monster zertrampeln Hochhäuser“, ein Stück über kulturlose Ungeheuer und Ungeheuer mit Kultur, über den zunehmenden Intellektuellen- und Pöbelhass, über zwei wahre Parallelgesellschaften mitten unter uns Einheimischen. „’Monster zertrampeln Hochhäuser’ hatte es in die engere Auswahl beim Berliner Stückemarkt 2011 geschafft, die Jury beeindruckt und wurde bis zum Schluss diskutiert.“ (Leitung Stückemarkt) Lukas Holliger MONSTER ZERTRAMPELN HOCHHÄUSER Stück in sieben Stufen 3 D, 2 H 05.-06.04.13, Endauswahl Autorentage „Stück auf!“ Schauspiel Essen; 06.04.13, Szenische Lesung eingerichtet von A. Spaeter; Publikumspreis und Preis der Jugendjury UA: 09.05.15, Koproduktion von theater. direkt und ARGEkultur; AT-Salzburg; R: M. Kolnberger SE: 10.05.15, Neues Theater am Bahnhof in CH-Dornach, im Rahmen der STÜCKBOX; R: U. Greuel DE - frei Eine Großstadt. Es herrscht Wohnungsnot. Der angebliche Zwölfton-Komponist Peter Fallok zieht mit seiner Lebenspartnerin Edith in den Wohnblock des Immobilienhais Jako. In exakt dieselbe Wohnung zieht auch ein anderes, so genannt „bildungsfernes“ Paar ein. Kurt und Kristina Kretz, die gerne Schlagermusik hören. 4 von Lukas Holliger sind außerdem verfügbar (eine Auswahl): EXPLODIERENDE POTTWALE (2 D, 2 H), SILBERNE HOCHZEIT (2 D, 2 H), und TOTER PULLOVER (3 D, 3 H) Prosa-Debüt: Glas im Bauch (Verlag Johannes Heyn, 2015) URAUFFÜHRUNG „Burnout ist seit einigen Jahren eine Art Modethema. Der Sammelbegriff bezeichnet aber ein ganz reales Problem vieler Menschen. Das TfN hat die Autorin und Regisseurin Petra Wüllenweber beauftragt, ein Stück zu schreiben, um über die Frage nachzudenken: Wie wollen wir leben und arbeiten?“ (Theater für Niedersachsen Hildesheim) Petra Wüllenweber Träume, ihre Ängste und ihre Sehsüchte und versuchen heraus zu finden, wann sie in ihrem Leben „falsch abgebogen“ sind. Als sie zufällig erfahren, dass es einen „Maulwurf“ unter ihnen gibt, kippt die Stimmung. Wer ist es? Warum gibt sich jemand als ein anderer aus? Welches Ziel verfolgt er? Der Ton in den Rollenspielen verschärft sich, denn jeder versucht, den Maulwurf ausfindig zu machen. Und tatsächlich gelingt es, den Spion zu enttarnen. Doch was sollen sie mit ihm machen? Und was machen sie mit den Informationen, die sie jetzt voneinander haben? NEU RESTGLÜHEN 3 D, 3 H UA: 30.05.15, Theater für Niedersachsen, Hildesheim (Auftragswerk); R: P. Wüllenweber ÖE/ SE - frei P. Wüllenweber * 1971 in Saarbrücken; lebt in Köln www.petra-wuellenweber.de Was haben ein Pianist, ein Abteilungsleiter, eine berufstätige Mutter, ein Lehrer und eine Werbefachfrau gemeinsam? – Sie möchten in einem Burnout-Seminar den Weg zurück ins Leben finden. Sie beschreiben ihre von Petra Wüllenweber ist außerdem verfügbar (nach Dirk Kurbjuweit): ZWEIER OHNE (1 D, 2 H) TÜRKISCHE ERSTAUFFÜHRUNG „Als plastisch erzählte, auf dem realen Vorbild des Boxers Johann ’Rukeli’ Trollmann aufbauende Geschichte über Freundschaft, Opportunismus und die Gräuel der Nazi-Zeit ist ’Zigeuner-Boxer’ eine geradezu idealtypisch gelungene Vorlage für intensive [...] Studio-Aufführungen.“ (www.nachtkritik.de, 04.07.11) Müzik Organizasyon Menajerlik Hiz.Tic.Ltd.Şti, İstanbul; Spielort: Shaman Art Studios „Masters on the Stage/ Masterclass Hall“ SE - freiR. Reiniger * 1966 in Bochum; lebt in Berlin Rike Reiniger ZIGEUNER-BOXER 1H 04.07.10, Lesung am KuLE Theater, Berlin Feb. 2011, Autorenlesung in Mannheim 07.05.11, Szenische Lesung beim Heidelberger Stückemarkt; Einrichtung: F. Tidén 2011, Preis des Freundeskreises (Heidelberger Stückemarkt) übersetzt ins Englische von Werner Kastor (GipsyBoxer), ins Tschechische von Lucie Ceralova (Cikánský boxer) und ins Türkische von Dr. phil. Gülen-Ipek Abali (Çingene Boksör) UA: 23.10.11, Badisches Staatstheater Karlsruhe; R: F. Tidén 25.02.12, Kaas & Kappes, Duisburg ÖE: 13.06.12, theaterverein guerilla gorillas, AT-Wien; R: H. Schober; 20.-30.06.13, Schäxpir, AT-Linz 29.11.12, Theater Lüneburg, T.3, R. J. Heß 08.04.13, WLT, Castrop-Rauxel; R: R. Reiniger; 13./14.05.14, Westwind, 30. KiJuThTreffen NRW, Essen; 2. Preis der Publikumsjury 03.09.13, Pfalztheater Kaiserslautern; R: K. Tuschhoff 08.10.13, LB Sachsen Radebeul, am Heisenberggymnasium/ Riesa; Reihe „Theater (be)spielt Schule“; R: O. Hörbe 25.11.13, Textauszüge im Rahmen der Integrationsreihe „Wir boxen uns durch! Vorbilder – Champions – Idole“, rom e.v., Köln 29.01.14, Deutsches Sport & Olympia Museum, Köln; R: R. Reiniger 18.09.14, COMMUNITYartCENTERmannheim; R: A. D. Weber 01.12.15, Theater Hof Türkische EA: 15.10.15, Viyola Hans will vergessen. Vergessen, wie er seinen Freund Ruki kennengelernt hat, als dieser ihm in der Kindheit einen Apfel schenkte. Vergessen, wie Ruki ihn damals als Jugendlicher zum Boxen brachte und er als junger Mann – als „Zigeuner-Boxer“ – zunehmend von den Nationalsozialisten am Boxen gehindert wurde. Vergessen, wie sie sich im Arbeitslager wiederbegegneten; wie sie dort zur Belustigung der Wachmänner gegeneinander kämpfen mussten; wie Ruki einen SS-Mann niederschlug und Hans ihn deshalb erschießen musste. Die Erinnerung ist ein Raubtier, eine Würgeschlange. Doch Hans kann sie nicht loswerden. Die Erinnerung ist er selbst. Reinigers Figur Hans macht die Schrecken der Nazizeit nachfühlbar, indem er die Geschichte einer Freundschaft erzählt, die im Dritten Reich nicht bestehen darf und die doch über den Tod hinaus besteht. Denn im Boxring, so Hans, ist nicht immer der der Sieger, der den Gegner k.o. schlägt. Manchmal gewinnt der, der sich niederschlagen lässt und vom Publikum trotzdem bejubelt wird. „’Zigeuner-Boxer’ gründet auf der Lebensgeschichte des 1944 in Wittenberge (KZ Neuengamme) ermordeten Sinto-Athleten Johann ’Rukeli’ Trollmann – ein mehr als verdienstvoller Versuch, die Erinnerung an verdrängte Geschichte lebendig zu halten.“ (Theater der Zeit, 06/2011) 5 von Rike Reiniger sind außerdem verfügbar: NAME: SOPHIE SCHOLL (1 D) und IM ZUSTAND DER SCHWERELOSIGKEIT (2 D) AUSBLICK 2015/16 FAMILIENPOSITION URAUFFÜHRUNG Ein Nachfolger des legendären Mäuse-Musicals ANTON von Gertrud und Thomas Pigor sowie Jan-Willem Fritsch ist in Arbeit! Im Mittelpunkt der Geschichte diesmal: Hunde und Briefträger. Freuen Sie sich auf: EDGAR – DER SCHRECKEN DER BRIEFTRÄGER (2 D, 3 H oder 3 D, 2 H; 6+) Uraufführung: 03.10.15, Next Liberty Jugendtheater, AT-Graz (Auftragswerk); R: H. Stradner Deutsche Erstaufführung: Mitte Nov. 15, Theater im Werftpark, Kiel; R: G. Pigor Redaktion: Jana Brestel, 18.05.15 6