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Es begann damit, dass mein Frauchen mir einen bunten Plastikdeckel von einer Sprudelflasche durchs
Wohnzimmer warf. Hei, war das ein Spaß! Ich bin
hinterhergesaust – aber weil sie selber immer auf
dem Sofa sitzen blieb, habe ich irgendwann begonnen, ihr ihr Spielzeug zurückzubringen, wenn sie
doch so faul ist. So haben wir lustig hin- und hergespielt – sie hat geworfen, ich habe gebracht.
Tja, und dann kam sie eines Tages mit so einem
komischen Stock an. Ich weiß nicht, wo sie den
gefunden hat, jedenfalls hat er eine kleine weiße
Kugel am einen Ende. Ich habe die Kugel natürlich
sofort beschnuppert. Aber dann bin ich doch etwas
erschrocken – plötzlich machte es „Klack-klack“, und
Frauchen hielt mir ein Leckerli hin! Das Klacken war
erst sehr ungewohnt, bis ich herausgefunden habe,
wo es herkommt: Frauchen drückte auf den Griff
vom Stock und dann klackte es. Sie nennt das Ding
„Target-Stick mit Clicker“.
Ich habe dann ziemlich schnell kapiert, was sie spielen wollte: Sie hielt den Stock hoch, runter, links oder
rechts – ich beschnupperte artig die weiße Kugel
und dann klackte sie und gab mir ein Leckerli. Fand
ich schon richtig gut, das Spiel, vor allem, weil mein
Frauchen so durchschaubar ist! Ich weiß genau, was
ich machen muss, damit ich was Feines unter die
Nase gehalten kriege!
Doch jetzt ging es erst richtig los. „Konstantin, ab
heute lernst du Cat-Agility“, sagte Frauchen eines
Morgens. Und abends kam sie dann mit ganz tollem
Spielzeug an: Kisten, in denen man sich verstecken
oder durch die man hindurchlaufen kann; flauschige
Sitzkissen, lange Stangen zum Balancieren und eine
Wand mit einem kreisrunden Loch drin! Natürlich
habe ich alles sofort erkundet und bin mal probehalber durch dieses hübsche runde Loch stolziert. Und
siehe da – Frauchen klackte sofort und lobte mich
über alle Maßen! Na, war doch klar, dass ich gleich
kapiere, dass man durch dieses Loch durchlaufen
muss, oder?
Wo geht’s denn da lang? So gut wie jede Katze
wird von alleine durch die kreisrunde Öffnung
gehen. Mit Clicker und Leckerli unterstützen Sie
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Seither spielen wir jeden Abend und werden gemeinsam immer besser. Mein Frauchen ist sehr geduldig
mit mir, denn manchmal verstehe ich nicht ganz so
deutlich, was sie mir sagen will. Bei diesen Stangen
zum Beispiel habe ich es erst kapiert, als sie mich mit
ihrem Zauberstock hindurchgeleitet hat – ich soll
immer links und rechtsrum laufen, sie nennt das
„Slalom“. Mittlerweile habe ich so viel Freude daran,
dass mir gar nicht mehr auffällt, wenn ich am Schluss
kein Leckerli kriege. Es reicht mir schon, dass sie
„Klack-klack“ macht, denn dann weiß ich, dass auch
ihr das Spiel gefällt und dass ich alles gut und richtig
gemacht habe. (aa)
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Katz
Maine Coon
30
Waschechte Amerikanerin
Die Maine Coon gilt als eine der ältesten natürlich vorkommenden Katzenrassen Nordamerikas. Ihren Ursprung hat die
schöne Katze mit dem Spitznamen „Sanfte Riesin“ in dem zu
Neuengland gehörenden Bundesstaat Maine am östlichsten
Rand der USA. Ihm verdankt sie auch den ersten Teil ihres Namens. 1985 wurde die Rasse in Maine offiziell zur Staatskatze
ernannt. Der Name „Maine Coon“ ist allerdings deutlich älter
und soll bereits 1903 von Frances Simpson, der Autorin des
Buches „Cats and all about them“, gebraucht worden sein. Warum die amerikanische Waldkatze, wie die Maine Coon auch
manchmal genannt wird, jedoch das „Coon“ im Namen trägt, ist
bis heute ungeklärt. Es existieren aber zahlreiche Mythen, die
das zu erklären versuchen.
So gibt es beispielsweise das Gerücht, die Maine Coon stamme
aus der Kreuzung einer Katze mit einem Waschbären (englisch: „racoon“ oder „coon“) ab, wofür auch ihr buschiger
Schwanz spräche. Biologisch ist das aber völlig ausgeschlossen. Einer anderen Anekdote nach geht die
Maine Coon auf die Langhaarkatzen eines englischen Kapitäns namens Coon zurück, der
die Katzen auf seinem Handelsschiff mit
nach Neuengland brachte. Immer wenn
der Kapitän sein Schiff verlassen habe,
um Handel zu betreiben, seien sie mit
von Bord gegangen, um sich auf ein
Schäferstündchen mit den einheimischen Katzen einzulassen. Ob
es tatsächlich die Katzen von
Kapitän Coon waren oder vielleicht andere Schiffskatzen,
die seinerzeit auf fast jedem
Schiff als Rattenfänger unterwegs waren, sei dahingestellt. Der Umstand allerdings, dass die Maine Coon
aus der Kreuzung eingewanderter
Langhaarkatzen mit amerikanischen
Kurzhaarkatzen entstanden sein könnte, gilt nach
heutigem Kenntnisstand als
sehr wahrscheinlich.
Ein echtes Schwergewicht
Späte Anerkennung
© Bilder: annaav, Kirill Vorobyev, Magalice – Fotolia.com; Linn Currie – Shutterstock.com
Obwohl die Maine Coon schon sehr früh bekannt und beliebt war und bereits um 1860 herum regelmäßig in Neuengland auf landwirtschaftlichen Katzenausstellungen
gezeigt wurde, dauerte es ziemlich lange bis zu ihrer offiziellen Anerkennung. Schuld daran war die zunehmende Beliebtheit von Katzenausstellungen Ende des 19.
Jahrhunderts, in deren Folge nun auch exotische Katzenrassen, wie die Perser und die Siam, auf den Markt drängten. Da die Maine Coon für Katzenliebhaber zu diesem
Zeitpunkt bereits eine „alte Bekannte“ war, stahlen ihr
die Exoten schnell die Schau und die sanfte Riesin geriet
in Vergessenheit. Dies änderte sich erst wieder ab Mitte
des 20. Jahrhunderts. 1968 wurde in Amerika die Maine
Coon Breeders & Fanciers Associaton (MCBFA) gegründet, eine der international bedeutendsten Maine CoonVer­einigungen. Sie verhalf der Rasse letztendlich zum
Durchbruch und dürfte dazu beigetragen haben, dass
die Maine Coon 1976 auch vom letzten großen US-­
Katzenzucht-Dachverband, der CFA, anerkannt wurde.
1983 folgte schließlich die Anerkennung durch die FIFe,
der Fédération Internationale Féline, in der sich bis
dato 41 europäische, asiatische und südamerikanische
Katzenzuchtverbände zusammengeschlossen haben.
Maine Coon-Katzen gehören mit zu den größten und
schwersten Hauskatzen, die es gibt. Sie brauchen etwa drei
Jahre, bis sie vollständig ausgewachsen sind. Ein erwachsener Kater kann eine Länge von 1,20 Meter und ein Gewicht
von bis zu 12 kg erreichen. Das ist aber nicht unbedingt die
Regel. Weibliche Tiere sind kleiner und wiegen meist um die
4 bis 6 kg.
Maine Coons verfügen über einen kräftigen, lang gestreckten, muskulösen
Körperbau. Ihr Kopf wirkt im Verhältnis zum Körper eher klein und ist etwas
länger als breit. An den großen Ohren
finden sich häufig Fellbüschel, die an einen Luchs erinnern und deshalb Luchs­
pinsel genannt werden. Das lange, dichte Fell der Maine Coon gibt es in
mehreren Farbschlägen. Es ist wasserabweisend und pflegeleicht. An den Füßen zieren sie sogenannte Schneeschuhe. Gemeint ist das Fell zwischen
den Zehen der Maine Coon, das verhindert, dass die Katze beim Laufen im
Schnee einsinkt. Der Schwanz der
Maine Coon ist sehr buschig und
reicht bis zu den Schulterblättern.
Sanft und verspielt
Ihren Spitznamen trägt die sanfte Riesin nicht umsonst, denn Maine Coons gelten
als ausgesprochen freundlich und sanftmütig. Im Gegensatz zu vielen ihrer Artgenossen lieben die äußerst intelligenten Tiere das Element Wasser und spielen
gerne damit. Da Maine Coons sehr geschickt im Umgang mit ihren Pfoten sind, ist
es für sie eine Leichtigkeit, Wasserhähne oder Türen zu öffnen. Nicht selten kann
man die charmanten Katzen auch dabei beobachten, wie sie ihr Futter nicht aus
dem Napf fressen, sondern mit ihren Pfoten „herauslöffeln“. Ihren Menschen
gegenüber zeigen sich Maine Coons als sehr anhänglich, aber nicht aufdringlich. Dank ihres liebenswürdigen Wesens eignen sie sich gut für Familien und
auch andere Haustiere stellen in der Regel kein Problem für sie dar. Vor
allem, wenn sie diese schon von klein auf kennen. Was die Maine Coon gar
nicht gerne hat, ist allein gelassen zu werden. Am liebsten hat sie es, wenn
sie sowohl Menschen um sich herum hat, die viel mit ihr spielen, als auch
Artgenossen, mit denen sie sich die Zeit vertreiben kann. Maine Coons verfügen über einen stark ausgeprägten Jagd- und Spieltrieb und brauchen
entsprechend viel Platz, um diesen ausleben zu können. Auch hinsichtlich
der Anschaffung eines Kratzbaumes und einer Katzentoilette sollte man
stets die Größe dieser Katze im Auge behalten und sich im Zweifelsfall
lieber für eine großzügiger bemessene Variante entscheiden. (ab)
31
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Bild © mik ulyannikov/shutterstock.com
Das Beste
aus Beidem
Katzen sind von Natur aus Individualisten und gehen ihren eigenen Weg. Instinktiv
wissen sie, was ihnen gut tut und was nicht. So bevorzugen die meisten Katzen im
Napf zum Beispiel eine Kombination aus Feucht- und Trockennahrung. Und liegen
damit genau richtig.
A
nders als Hunde, die sich bei
den einzelnen Mahlzeiten satt
essen und damit bis zur nächsten
Fütterung vorsorgen, fressen
Katzen genüsslich über den Tag verteilt
immer wieder mal kleine Häppchen. Alle
paar Stunden suchen sie ihren Napf auf,
und gönnen sich eine weitere Portion. Um
diesem Instinkt gerecht zu werden, sollte
die Tagesration einer Katze in mehrere
kleine Mahlzeiten eingeteilt werden. Bei
schlanken Katzen kann das Trockenfutter
sogar rund um die Uhr zur freien Verfügung stehen. Zum natürlichen Bedürfnis
einer Katze gehört aber auch Abwechslung. Und zwar nicht nur im Geschmack,
sondern auch in der Form der Nahrung.
32
Kombiniert man saftige Feuchtnahrung
mit knusprigem Trockenfutter, fördert
dies das Wohlbefinden des Tieres.
STARK IM TEAM
In der kombinierten Fütterung lassen sich
die positiven Eigenschaften beider Futterformen vereinen. So ist Feuchtnahrung
zum Beispiel reich an Proteinen und sehr
schmackhaft. Durch seinen hohen Flüssigkeitsanteil ist es gleichzeitig kalorienarm
und sättigend, was die Katze zufrieden und
ausgeglichen hält. Außerdem fördert der
hohe Flüssigkeitsanteil die Gesundheit von
Nieren und Harnwegen. Schließlich benötigt
eine Katze ca. 45 ml Wasser pro kg Körpergewicht am Tag, im Sommer sogar etwas
mehr. Eine 4 kg schwere Katze muss also
täglich rund 180 ml Wasser zu sich nehmen.
In freier Natur decken Katzen diesen Bedarf
hauptsächlich über den Verzehr von Beutetieren ab, die einen Feuchtigkeitsgehalt von
rund 60-70 % haben. Nach diesem Vorbild
enthält auch Feuchtnahrung rund 80 % Wasser, d. h. mit einem Portionsbeutel à 100 g
deckt eine Katze bereits die Hälfte ihres
täglichen Flüssigkeitsbedarfes. Kommt
ergänzend Trockennahrung in den Napf,
entspricht dies dem natürlichen Verhalten
der Katze, immer wieder mal eine kleine
Zwischenmahlzeit aufzunehmen. Weitere
Vorteile sind die Konzentration ausgewählter Nährstoffe sowie die tägliche
Pflege von Zähnen und Zahnfleisch.
Aufeinander abgestimmte ROYAL CANIN® Trockenund Feuchtnahrungen zur Mischfütterung von
Katzen sind in vielen weiteren Sorten erhältlich.
KLUG KOMBINIERT
In diesem Sinne unterstützt die kombinierte
Fütterung aus Feucht- und Trockennahrung sowohl die Natur als auch die
Gesundheit von Katzen. Zahlreiche Studien
haben dies bestätigt. Doch Vorsicht: Insgesamt muss die Tagesration ausgewogen
sein und eine rundum optimale Nährstoffversorgung gewährleisten. Es empfiehlt
sich daher, Feucht- und Trockennahrung
einer hochwertigen Futtermittelmarke zu
kombinieren und keinen wilden Mix in den
Napf zu packen. Nur so ist sichergestellt,
dass die Ernährung ausgewogen ist.
FRISCH AUF DEN TISCH
Damit Trockenfutter lange aromatisch bleibt,
vor Ungeziefer geschützt ist und nicht ranzig
wird, sollte es in einer luftdicht geschlossenen
Tüte oder Box gelagert werden. Bei Feuchtnahrung ist darauf zu achten, dass jede Portion frisch verzehrt wird und keine Reste im
Napf verbleiben. Angetrocknete Futterreste
sind nämlich nicht nur unappetitlich und
eine Geruchsbelästigung, sie können schnell
verderben und bei der Katze zu Durchfall und
Magenverstimmungen führen. Besonders
im Sommer sollten Reste daher spätestens
nach 30 Minuten aus dem Napf entfernt und
dieser gründlich gesäubert werden. Werden
größere Einheiten eingekauft und nicht komplett verfüttert, muss die Dose zwischen den
Mahlzeiten gut verschlossen im Kühlschrank
aufbewahrt werden. Damit die Nahrung später nicht zu kalt, sondern zimmerwarm verfüttert werden kann, sollte sie rechtzeitig
vor der nächsten Fütterung wieder herausgenommen werden. Sicherer und einfacher
ist daher der Einkauf einzelner Portionen in
Frischebeuteln oder Schalen. Damit kommt
jede Mahlzeit frisch auf den Tisch.
ROYAL CANIN® ist ein eingetragenes Markenzeichen. © ROYAL CANIN SAS 2015. Alle Rechte vorbehalten
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D
ie Antwort lautet: Jein! Denn
ob ein Kätzchen gesund und
kräftig durch das Leben geht
oder eher anfällig und kränklich ist,
hängt von vielen verschiedenen
Faktoren ab. In Zeiten, als die Ver­
sorgung der Kitten ausschließlich in
der Verantwortung der Katzen­
mutter lag, hatten es die Katzen­
kinder des Frühjahrswurfes naturbedingt etwas einfacher als die des
Herbst­
wurfes. Und dies ist auch
heute noch so, wenn Katzen außerhalb der Obhut des Menschen leben
und auf sich allein gestellt sind. Im
Frühjahr sorgen milde Temperaturen
und ein üppiges Nahrungsangebot
für die Beutetiere der Katzen dafür,
dass die Katzenmutter selbst gut
genährt ist und entsprechend gut für
Ihre Katzen­kinder sorgen kann.
© Bilder: kichigin19, paprika – Fotolia.com
Im Laufe des Sommers werden die
kleinen Katzen zunehmend kräftiger
und sind bis zum Winter so weit
herangewachsen, dass sie die kalte
Jahreszeit in der Regel ohne Schwie­r­ig­keiten überstehen können. Um­gekehrt ist es so, dass die im Herbst
geborenen Kätzchen deutlich weniger Zeit haben um sich auf einen
unter Umständen harten Winter mit
geringerem Nahrungsangebot vorzubereiten. Darüber hinaus kann das
Nahrungsangebot der Katzenmutter
in Form von Beutetieren bereits im
Herbst geringer ausfallen, beispielsweise wenn der Sommer eine lange
Trockenperiode mit sich gebracht hat,
unter welcher auch die Beutetiere zu
leiden hatten. Das knappe Nahrungs­
angebot macht es der Katzenmutter
dann schwerer, für ihre Jungen zu
sorgen.
Kätzchen, die im Herbst geboren wurden,
werden auch heute immer noch von vielen
Menschen für schwächer, kränklicher und
anfälliger gehalten. Doch was ist dran am
Mythos Herbstkätzchen? Müssen wir uns
um die im Herbst geborenen Kitten wirklich
mehr Sorgen machen als um die im
Frühjahr geborenen?
Die Geschichte der
Herbstkätzchen
Kätzchen von Katzenmüttern, die in
menschlicher Obhut aufwachsen,
haben mit diesen Herausforderungen
der Jahreszeiten keine Probleme.
Denn sie werden mit einem üppigen
Nahrungsangebot versorgt und im
Falle eines Falles medizinisch betreut,
so dass es in dieser Konstellation egal
ist, ob sie im Frühjahr oder im Herbst
geboren wurden. Selbstverständlich
kann es zufällig sein, dass eine im
Herbst geborene Katze schwächer
und krankheitsanfälliger ist als ihre
im Frühjahr geborene Partner­
katze.
Dies ist dann allerdings eine Aus­
nahme und nicht die Regel. Denn
ganz gleich wann Kätzchen geboren werden, es gibt wie auch bei
Menschen immer stärkere und schwächere. Wenn Sie also ein neues
Katzen­
kind bei sich aufnehmen
möchten, müssen Sie sich nicht nach
dem Geburtsmonat richten. (sr)
35
Fragen &
Antworten
von Tierärztin Barbara Welsch
H
Was kann
man gegen
Herbstgrasmilben tun?
erbstgrasmilben fallen zwar innerhalb weniger Stunden von alleine ab,
sie verursachen aber stark juckende
Hautentzündungen, die über eine Woche andauern können. Zum Schutz vor einem Befall
eignen sich abschreckende (repellierende)
Anti-Zecken-Mittel. Leider können diese Mittel keinen hundertprozentigen Schutz garantieren. Insbesondere Nässe kann ihre Wirksamkeit einschränken. Bei einem Befall muss
ein Tierarzt die entzündeten Stellen behandeln, um Infektionen vorzubeugen.
A
m besten lassen Sie Ihre Katze für ihr
Trockenfutter arbeiten. Sie können
die Futterbröckchen einzeln in den
Raum werfen und die Katze danach suchen
lassen. Auch Futterspielzeuge wie beispielsweise Snackrolle oder Fummelbrett bringen
die Katze in Bewegung. Wenn Ihre Katze beweglicher und fitter wird, können Sie mit interaktiven Jagdspielen zum Beispiel mit der
Katzenangel oder einem speziellen Laserpointer das Training intensivieren.
36
© Bilder: ManicBlu, galbertone – Fotolia.com
Meine Katze hat
Arthrose und soll
sich mehr bewegen
– wie bekomme ich
sie auf Trab?
Kuschelteppich
Nager
© Bild: z10e – Fotolia.com
für unsere
Holzspäne, Stroh
oder Baumwolle? Granulat,
Pellets oder vielleicht sogar eine
besondere Mischung aus verschiedenen „Zutaten“? Was das Thema
Einstreu für Nager betrifft, so sind die
Möglichkeiten und Angebote schier endlos und manch ein Halter tut sich
schwer mit der Auswahl. Worauf
muss man achten und was
muss man wissen?
Z
unächst gilt es, die Faktoren zu kennen, um die
es bei der optimalen Einstreu geht. Für uns
Menschen ist es vor allem wichtig, dass die
Streu hygienisch ist, also saugfähig, geruchsbindend,
arm an Staub und dazu womöglich noch besonders
günstig. Doch was sagen unsere Nager dazu? Für sie
ist die Einstreu ihr Lebensraum, ihre Kuscheldecke,
ihre Buddelecke, ihr Bett und ihr Wohnzimmer in
einem. Kein Wunder also, dass es besonders wichtig
ist, die Einstreu zuallererst optimal auf das Tier abzustimmen. Nager möchten buddeln und es gemütlich
haben. Die Einstreu sollte also auf jeden Fall stets so
trocken und tief wie möglich sein.
Einstreu – ein
vielschichtiges Thema!
Entsprechend ist die optimale Einstreu im wahrsten
Sinne des Wortes ein vielschichtiges Thema. Fangen
wir bei der untersten Schicht an: Viele Halter legen
das Nagerheim zunächst einmal mit Zeitungspapier
aus. So kann man bei der Reinigung einfach das
Papier mitsamt der Einstreu zusammenrollen, hochnehmen und entsorgen. Es muss jedoch darauf
geachtet werden, dass es sich bei der Zeitung nicht
um einen Farbdruck handelt – die Farbe kann für die
Tiere schädlich sein, wenn sie daran nagen.
Auf die Zeitung kommt nun eine rund fünf
Zentimeter dicke Grundschicht – bei buddelwütigen
kleinen Nagern gerne auch mehr. Sie kann beispielsweise aus saugstarker Kleintiereinstreu bestehen.
Pellets aus Stroh oder Hanf bieten sich ebenfalls an
– sie können besonders viel Feuchtigkeit aufnehmen
und stauben nicht so sehr wie Späne. Das gilt auch
für Granulate aus Holz, Mais oder Hanf, die zudem
sehr gut Gerüche binden. Kleine Nager wie Hamster
und Meerschweinchen lieben darüber hinaus
Baumwolleinstreu, weil sich herrlich darin bauen
und graben lässt.
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Stroh für die
ultimative Gemütlichkeit
Doch damit ist es noch nicht getan. Bei Spänen hat man
unter Umständen das Problem, dass die Nager sie beim
Freigang quer durch die Wohnung verteilen. Pellets wiederum sind für die zarten Pfoten mancher Kaninchen zu
hart. Die Lösung bietet eine Schicht frisches Stroh oder
Heu. Diese Schicht hat den Vorteil, dass die Feuchtigkeit
und auch die Kötel direkt in die darunter liegende
Basisschicht weitergeleitet werden – die Oberfläche
bleibt schön trocken und sauber. Außerdem werden
empfindliche Pfoten geschützt und das Material wird
gerne benagt oder sogar gefuttert.
Worauf man achten muss
Wenn Ihre Kaninchen die Einstreu-Pellets am liebsten
verspeisen möchten, sollten Sie von der Verwendung
absehen. Pellets können gemeinsam mit dem Wasser,
das das Tier trinkt, im Magen aufquellen und für
Verdauungsschwierigkeiten sorgen. Katzenstreu wiederum gehört gar nicht in ein Nagerheim. Da es darauf
ausgelegt ist, bei Befeuchtung zu klumpen, können die
Nager in ernsthafte Schwierigkeiten kommen, wenn sie
es schlucken.
Weiterhin sollte dafür gesorgt sein, dass die Einstreu
sicher ist. Bei kleinen Nagern, die gerne buddeln, können richtige Höhlensysteme entstehen. Deshalb muss
man darauf achten, dass Futter- und Wassernäpfe sowie
Häuschen auf stabilem Grund stehen und nicht abrutschen können.
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Späne
Stroh
Baumwolleinstreu
Granulate
· Klassische Kleintiereinstreu
· Hygienisch und saugstark
· Gute Geruchsbindung
· Je nach Preislage mehr
oder weniger staubarm
· Ideal als Überstreu für größere
und viele kleinere Arten
· Urin und Kot werden in die
Basis­einstreu abgeleitet, so
bleibt die Lauffläche trocken
und hygienisch
· Als alleinige Einstreu nicht ideal,
da Feuchtigkeit durch die
natürliche Struktur nicht schnell
genug gebunden werden kann
· Besonders geeignet
für Kleinnager und
grabende Arten
· Erhältlich sind Holz-, Mais-,
Hanf- und verschiedene
andere Granulate
· Saugkräftiger und staubärmer
als Späne
· Hygienisch
· Gute Geruchsbindung
(besonders Hanf)
Pellets
· Erhältlich sind Stroh- oder Hanfpellets
· Besonders hygienisch und saugstark
· Gute Geruchsbindung (besonders Hanf)
· Kompakt und wirtschaftlich, weil sie ein Vielfaches
des eigenen Volumens an Feuchtigkeit aufnehmen
· Extrem staubarm
· Eher hart, daher immer mit Überstreu verwenden,
um die Pfoten Ihrer Lieblinge zu schonen
Papiereinstreu
(ohne Abb.)
· Nur bedingt empfehlenswert, da
viele der angebotenen Produkte
die aufgenommene Feuchtigkeit
nicht dauerhaft binden können
© Bilder: Christian Schwier, Denny Becker – Fotolia.com; shamek – Shutterstock.com
Für Allergiker
Ja, auch Hamster, Meerschweinchen und Kaninchen
können an Allergien leiden! Meistens handelt es sich
dabei um eine Empfindlichkeit gegen Weichholzspäne.
Die Folge können Augenentzündungen und Atem­
wegserkrankungen sein. Wer einen solchen Nager
besitzt oder solche Symptome beobachtet, sollte als
Basiseinstreu Pellets oder Cellulose verwenden und
gegebenenfalls verschiedene Sorten Einstreu ausprobieren, um die optimale Lösung zu finden.
Sauberkeit ist das A und O
Gleichgültig, für welche Einstreu-Kombination Sie sich
entscheiden – dass Sauberkeit in jedem Fall das A und O
ist, versteht sich von selbst. Merke: Wenn unsereins die
Nase rümpft, haben die Nager den Geruch schon längst
erschnüffelt und fühlen sich nicht mehr richtig wohl!
Die Einstreu sollte also mindestens einmal pro Woche
vollständig ausgewechselt werden. Hinzu kommt die
tägliche Reinigung von Köteln und Toiletten-Ecke. Wer
das Nagerheim immer schön trocken und sauber hält,
sorgt dafür, dass Keime und Parasiten keine Chance
haben und die Tiere gesund bleiben. (aa)
• Staubfrei
• Reduziert Gerüche
• Bindet Feuchtigkeit
• Bietet Kälteschutz
• Ideal zum Nestbau
• Kompostierbar
activa Baumwolleinstreu
Gehegestreu für alle Nager und
Kleintiere. Erhältlich in:
1,5 kg / 15 Liter (je 1 kg = 2,66) 3,99
3 kg / 30 Liter (je 1 kg = 2,50) 7,49
9 kg / 90 Liter (je 1 kg = 2,22) 19,99
1,5 kg
3.99
39
e
f
l
Hi en Igel
d
r
fü
Igel zählen zu den besonders geschützten
Tierarten. Daher ist es verboten, sie zu fangen.
Mit einer Ausnahme: Wenn sie unsere Hilfe
benötigen, und das kann im Herbst durchaus
einmal der Fall sein.
Die Paarungszeit der Igel liegt zwischen Mai und
Juli. Nach 35 Tagen ist es dann so weit – die kleinen
Igelbabys werden geboren. Im Durchschnitt sind es
fünf, doch die Spanne reicht von zwei bis zu
zehn. Augen und Ohren der nur zirka 20 Gramm
leichten Igelbabys sind die ersten zwei Wochen
ihres Lebens noch geschlossen. Sie verbringen
den Tag mit Schlafen und Säugen. Nachts
müssen sie auf ihre Mutter meist verzichten,
denn dann geht sie auf die Jagd. Zu dieser Jahreszeit
ist der Tisch reichlich gedeckt – zumindest wenn
übereifrige Gärtner nicht für das Gegenteil gesorgt
haben!
Igel paaren sich
zwischen Mai
und Juli.
40
Im Durchschnitt
werden fünf
Igelbabys
geboren.
10 Gramm
können Igel
täglich
zunehmen.
NOVEMBER
AUGUST
JULI
JUNI
MAI
APRIL
So verbringt ein Igel das Jahr
OKTOBER
vorgehen: Ein Maschendrahtzaun ist beinahe
undurchdringlich, ein Holzzaun oder eine natürliche
Hecke sind dagegen kein Hindernis für Igel. Im
Gegenteil: Unter dichten Hecken und Büschen fühlen sie sich besonders wohl, denn dort finden sie
reichlich Nahrung. Am besten ist es, wenn Sie an
einigen Stellen immer eine kleine Laubschicht belassen. Auch sollten Sie es mit dem Rasenmähen nicht
zu ernst nehmen. Lassen Sie doch in einer Ecke das
Gras etwas höher wachsen oder denken Sie über den
Bau eines Komposthaufens nach. Das ist nicht nur
ein Nahrungseldorado für Igel, sondern manche
überwintern dort sogar. Gern ziehen sie sich dafür
auch in Holzstapel, unter Schuppen, Treppen und
Baumwurzeln zurück.
SEPTEMBER
Unsere riesigen Monokulturen und der Einsatz von
Giften, Düngern und Gülle haben dazu geführt, das
Igel oft in Parkanlagen und Gärten leben. Jeder, der
einen Igel durch seinen Garten trotten sieht, kann
sich glücklich schätzen, schließlich vertilgen sie
Schnecken, Käfer, Raupen, Spinnen und Tausendfüßer. Pflanzen fressen sie keine, ebenso wenig wie
Fallobst, außer es befindet sich darin ein Wurm.
Besonders die Jagd auf Schnecken wird jeden Gärtner freuen, daher sollten wir uns erkenntlich zeigen:
Verzichten Sie auf giftige Pflanzenschutzmittel und
Unkrautvernichter. Ebenso sollten Sie keinen Kunstdünger verwenden. Komposterde, Rindenmulch
oder Gesteinsmehl erfüllen denselben Zweck! Auch
bei der Gartengestaltung können Sie igelfreundlich
© Bilder: Tomas81, grafikplusfoto, Marina Rouze, LichtMetz, kwasny221 – Fotolia.com
So können Sie dem Igel helfen
Bereit für den Winterschlaf?
Welche Igel sind hilfsbedürftig?
MÄRZ
FEBRUAR
JANUAR
DEZEMBER
Nachweislich verwaiste Igelsäuglinge:
Bevor es in den Winterschlaf geht,
Ihre Aufzucht ist relativ aufwändig. Sie müssen
müssen Igel sich ein ordentliches
mit einer speziellen Milch aufgezogen werden.
Fettpolster angefressen haben.
Schließlich müssen sie bald mehrere
Verletzte und kranke Igel
Monate ohne Nahrung auskommen.
(apathisch, mager, eingefallene Augen): Sie sollten
Ihre Körpertemperatur fällt dann
am besten sofort zu einem Tierarzt gebracht werden.
von 36 auf 5 Grad, ihr Herzschlag
sinkt von 180 Schlägen auf 8 Schläge
Jungigel bei Wintereinbruch:
pro Minute und statt 45-Mal pro
Igel unter 500 Gramm Körpergewicht haben
Minute atmen sie nur noch drei- bis
kaum eine Überlebenschance. Informieren Sie
viermal! Erwachsene Igel wissen,
eine Igelstation oder helfen Sie mit Zufüttern
was auf sie zukommt, und bereiten
und einem selbstgebauten Unterschlupf.
sich entsprechend gut vor. Für
Jungigel ist dagegen alles neu. Mit
etwa 25 Lebenstagen verlassen sie
zum ersten Mal ihr Nest. Ihr Vater hat sich längst aus
halb ihres Nests antreffen, ist die Wahr­scheinlichkeit relativ
dem Staub gemacht, die Mutter ist selbst mit Jagen
groß, dass sie ihre Mutter verloren haben. Sie können die
beschäftigt. Sie müssen sich also allein auf die
Kleinen vorsichtig mit der bloßen Hand aufnehmen (oder
Nahrungssuche begeben. Je später im Jahr sie geboren
Handschuhe verwenden) und sollten dann erst einmal ihre
wurden, umso weniger Zeit bleibt ihnen nun, sich einen
Temperatur fühlen. Sind sie kälter als Ihre Hände, legen Sie
Winterspeck anzufressen. Im September klappt dies
ein Handtuch und eine umwickelte Wärmflasche in einen
noch recht gut, schließlich gibt es reichlich Nahrung und
Schuhkarton oder stellen diesen Ersatzweise in die Nähe
sie können täglich zirka 10 Gramm zunehmen.
einer Heizung. Die Aufzucht kleiner Igel ist besonders mühsam, denn sie benötigen rund um die Uhr alle zwei bis drei
Wenn es ab Mitte Oktober spürbar kälter wird, kreucht
Stunden Nahrung. Normale Milch vertragen sie nicht! In
und fleucht schon deutlich weniger. Minimum 500
Frage kommt zum Beispiel Esbilac-Milch, die oft als Ersatz­
Gramm sollten Jungigel auf die Waage bringen, um den
nahrung zur Aufzucht verwaister Hundewelpen Ver­
Winter überstehen zu können. Durch das geringere
wendung findet. Ansonsten ist es besser, ihnen mit einer
Nahrungsangebot können sie jetzt nur noch wenige
Pipette erst einmal nur Wasser oder (bei unterkühlten
Gramm pro Tag zulegen. Ein Schüsselchen mit
Tieren) warmen Fenchel- bzw. Kamillentee einzuflößen.
Katzenfutter oder speziellem Igelfutter aus dem
Am besten setzen Sie sich mit einer Igelstation in Ihrer
ZOO & Co. Fachmarkt ist da ein willkommenes Zubrot.
Nähe in Verbindung und besprechen das weitere Vorgehen.
Unterstützen können Sie Igel auch mit einem Schälchen
Adressen finden Sie auf der Webseite www.pro-igel.de
Hundefutter, ungewürztem Rührei oder angebratenem
unter „Links & Adressen“.
Hackfleisch, jeweils vermischt mit etwas Haferflocken
Bis in den November hinein ist es nicht ungewöhnlich, in
oder speziellem Igel­
trocken­
der Dämmerung Igel anzutreffen. Die Männchen haben
futter. Falls sich Vögel oder
wahrscheinlich längst an einer wettergeschützten Stelle ihr
Katzen das Mahl einverleilaubbepolstertes Winternest gebaut, Jungigel spüren
ben wollen, sollten Sie
dagegen instinktiv, dass sie bis zum Einbruch des Winters
eine Kiste mit 10 x 10
jede Gelegenheit nutzen sollten, noch ein paar Gramm
Zentimeter großen Ein­
Fettreserven aufzubauen. Das Zufüttern ist jetzt besonders
schlupflöchern über das
willkommen. Ebenso möglicherweise eine Behausung,
Futter stellen.
denn Jungigel sind da leider oft recht nachlässig! Mit
Mauersteinen können Sie ein flaches Häuschen bauen. Ein
mit Folie oder einem Müllsack umwickeltes Brett dient als
Wann sollten Sie eingreifen?
Dach. Lassen Sie auf der wetterabgewendeten Seite eine
10–15 Zentimeter große Öffnung und füllen Sie den
Die Jugendsterblichkeit bei Igeln ist mit 60 bis 80 Prozent
Innenraum mit viel trockenem Laub. Fertig ist die
enorm hoch! Das liegt nicht nur an den großen
Igelbehausung.
Herausforderungen des ersten Winters, sondern auch an
Von Dezember bis März sind normalerweise keine Igel
Fressfeinden wie Fuchs, Dachs, Uhu, Hund und Katze.
anzutreffen, lediglich an etwas wärmeren Tagen streifen
Ebenso sterben jährlich geschätzte 500.000 Igel im
sie vielleicht schon einmal kurz durch ihr Revier. Nahrung
Straßenverkehr. Hilfe ist also durchaus willkommen, vor
werden sie dabei kaum finden, daher zehren sie weiter von
allem wenn man bedenkt, dass die durchschnittliche
ihren Fettreserven. Über den Winter hinweg verlieren sie
Lebenserwartung nur bei drei bis vier Jahren liegt. Halten
ein Fünftel bis ein Drittel ihres Körpergewichts. Erst im
Sie Ausschau nach hilfsbedürftigen Igeln und schauen Sie
April steigen zunehmend die Chancen, wieder Beute anzunicht weg. Wenn Sie zum Beispiel Igel­säug­linge außertreffen – oder sie haben das Glück, bei dem einen oder
anderen Katzenschälchen etwas naschen zu können. (tb)
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Über den Winter verlieren
sie ein Fünftel bis
ein Drittel ihres
Körpergewichts.
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41
Kanarienvögel
absolvieren ein
fast einjähriges
Gesangsstudium
L
ebenslust pur: Wenn Kanarienvögel singen,
hält man automatisch inne, um zu lauschen.
Die kleinen Flieger beherrschen bis zu 40 verschiedene Noten pro Sekunde und komponieren daraus schmetternde Melodien. Diese
Sangeskunst ist ihnen jedoch nicht vollständig angeboren. Kommen kleine Kanarienvogelmännchen auf
die Welt, geben sie zwar erste Töne von sich, aber
erst nach vier bis fünf Wochen beginnen sie mit ihrer
rund 300 Tage dauernden Gesangsausbildung. Eine
wichtige Vorbildrolle spielt hierbei der Vogelvater,
an dessen Gesang sich der Nachwuchs orientiert.
Aber auch anderen Kanarienvögeln wird gelauscht
und das Gehörte nachgeahmt. Wie alle guten Musiker zeichnen sich Kanarienvögel also nicht nur durch
ihren Gesang, sondern vor allem auch durch ihr hervorragendes Gehör aus.
Der Gesang der lustigen kleinen Gesellen aber ist es,
der ihnen zum Siegeszug durch die ganze Welt verholfen hat. Ihren Ausgang fand die Reise, wie der
Name der Vögel schon sagt, auf den Kanarischen Inseln, aber auch auf Madeira und den Azoren. Dort
leben noch heute die Vorfahren unserer Kanarienvögel, die Kanarengirlitze. Offenbar waren schon die
Seefahrer vor mehr als 500 Jahren begeistert von
deren Gesang und brachten sie von ihren Reisen mit
auf das europäische Festland.
So besonders waren die kleinen Sänger, dass sie Königen zum Geschenk gemacht wurden: Der spanische
Königshof erhielt die ersten Tiere vom Eroberer der
Kanaren, dem Adligen Jean de Béthencourt. Bald
42
wurden die Vögel auch am französischen Königshof
gehalten und galten als Luxus; spätestens von 16.
Jahrhundert an züchtete man sie außerdem im Königreich England. Königin Elisabeth I. war so begeistert von den kanarischen Sängern, dass sie eigens
Bedienstete abstellte, die sich um das Wohlergehen
der Tiere zu kümmern hatten.
Die eigentlichen Züchter der Kanarienvögel aber waren Mönche. Die Klöster sahen in den beliebten Tieren einen lukrativen Importschlager und begannen,
sich mit der Nachzucht zu beschäftigen. Dabei stand
die Farbgebung der ursprünglich grün-grauen Vögel
zunächst gar nicht so sehr im Vordergrund – gezüchtet wurde vielmehr nach Gesangskunst. Wer am
schönsten tirilierte und die kompliziertesten Strophen hervorbrachte, war besonders wertvoll. Erst
später sorgten wahrscheinlich Farbmutationen für
die Erkenntnis, dass man doch auch einen rein gelben Kanarienvogel züchten könne. Dabei darf jedoch
nicht vergessen werden, dass die Vererbungslehre in
diesen Zeiten noch gar nicht bekannt war – erst der
Naturforscher Johann Gregor Mendel stellte im 19.
Jahrhundert die wichtigen Grundregeln dafür auf.
Die Meistersinger
Je nach Art um die 15 Zentimeter lang und nur 25 Gramm schwer,
aber dennoch ganz groß! Seit Jahrhunderten erobern Kanarienvögel
mit ihrem herrlichen Gesang die Herzen von Vogelfreunden in aller
Welt. Wir porträtieren die kleinen Sänger, die es heutzutage in vielen
leuchtenden Farben gibt.
La Palma
Teneriffa
Lanzarote
Fuerteventura
La Gomera
Gran Canaria
El Hierro
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Doch man muss längst kein Züchter sein, um erfolgreich Kanarienvögel zu halten. Wir wissen heute viel
über die optimalen Bedingungen. Die Tiere werden
zwar nicht immer so zahm wie beispielsweise Wellensittiche, aber das gleichen sie durch ihre muntere Art
und ihren Gesang aus. Optimal ist das größtmögliche
Vogelheim, das nicht im Zug oder in der prallen Sonne stehen darf. Täglich frisches Wasser, außerdem
Versorgung mit Mineralien (beispielsweise Sepia­
schale) und Vitaminen sowie Einstreu und spezielles
Futter für Kanarienvögel gehören dazu. Beachte: Kanarienvögel können bis zu zwölf Jahre alt werden!
Wer die Haltung in Betracht zieht, sollte diese Zeitspanne einrechnen. Gedankt wird es dem Halter mit
guter Laune und herrlichem Gesang! (aa)
GUTSCHEIN
© Bilder: lantapix, dule964, Eric Isselee, kimmik, youlia20 – Fotolia.com
Heute werden Kanarienvögel mit unterschiedlichen
Zielrichtungen gezüchtet: Manche Halter spezialisieren sich auf Gesang, andere legen Wert auf Farbe
oder Positur oder versuchen eine Mischung aus toller
Farbe und schönem Gesang. Mittlerweile gibt es
viele verschiedene Unterarten hinsichtlich des Aussehens – manche Vögel werden mit bis zu 20 Zenti­
metern etwas größer als die herkömmlichen Kanarienvögel, andere leuchten in Schneeweiß, Orange,
Schoko­
braun oder Dunkelrot. Züchter geben den
Farbschlägen die schönsten Namen: Grauflügel, Isabellrot, Albino.
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43
© Bilder: Filmtier-Park Eschede
Der Filmtier-Park in Eschede
„Wo Mensch und Tier Freunde werden“ – dieses Motto
hat sich der Filmtier-Park in Eschede nicht umsonst auf die
Fahnen geschrieben. Auf dem 120.000 Quadratmeter großen
Gelände leben rund 300 Tiere aus 70 Arten friedlich zusammen, darunter Lamas, Schweine, Löwen, Tiger, Wölfe ...
und Menschen sind natürlich ebenfalls herzlich willkommen!
Denn das ist das Spektakuläre am Filmtier-Park, gerade auch
für die kleinen Besucher: Die Betreuer leben mit ihren
Schützlingen 24 Stunden am Tag zusammen und trainieren
sie täglich, so dass eine außergewöhnlich enge Beziehung
zwischen Mensch und Tier entsteht. Besucher können das
Training verfolgen und an vielen besonderen Aktionen
teilnehmen, beispielsweise Tiger füttern, Adler bei ihrer
Flugshow bewundern oder ihr Lieblingstier – ob Tiger, Löwe
oder Bär – bei einer privaten Tieraudienz ganz persönlich
kennenlernen. Oftmals sind ihnen die Tierpark-Bewohner
sogar schon längst als Stars aus dem Fernsehen bekannt!
Eschede
Landau
in der Pfalz
Details zu Öffnungszeiten, Preisen, Anfahrt, besonderen
Aktionen und Veranstaltungen finden Sie auf der Website
www.filmtierpark.de
© Bilder: Reptilium
Landau
Das Reptilium in Landau
Wussten Sie, dass sich in Landau in der Pfalz der größte
Reptilienzoo Deutschlands befindet? Auf den stolzen
3400 Quadratmetern Fläche des Terrarien- und Wüstenzoos
tummeln sich mehr als 1100 Reptilien und Amphibien.
Über 125 vornehmlich tropische Arten beherbergt das
Reptilium. Viele von ihnen leben im liebevoll eingerichteten,
eindrucksvollen Landschaftsterrarien, die an sich schon
bewundernswert sind. Selbst bei Regenwetter herrschen
wegen der tropischen Herkunft der Tiere im Indoor-Zoo
zu jeder Jahreszeit sommerliche Temperaturen. Ob Dunkle
Tigerpython, Blauer Baumwaran oder Stumpfkrokodil, ob
Pfeilgiftfrosch, Coloradokröte oder Kaiserskorpion – wer
sich für Reptilien und Amphibien begeistert, kommt hier
voll auf seine Kosten. Interessierte Gäste können bei zoologischen Führungen dazulernen und haben bei speziellen
Aktionen sogar die Möglichkeit, ausgewählte Tiere anzufassen oder unter Anleitung zu füttern.
Die Öffnungszeiten und Daten für besondere Termine wie
Fütterungen und Führungen sowie Details zu den Eintrittspreisen erfahren Sie auf der Website www.reptilium.de
44
Natur erleben und verstehen – wer möchte das nicht?
Im Müritzeum in Waren kann man beides mit einem
herrlichen Ausflug verbinden, denn dort treffen die
Schönheiten der Mecklenburgischen Seenplatte und
des Müritz-Nationalparks mit Deutschlands größtem
Süßwasseraquarium für heimische Fische aufeinander.
Besonderer Stolz ist der geheimnisvoll schimmernde
Goldene Hecht, der in einem Sonderbecken beobachtet
werden kann. Darüber hinaus stellt das Müritzeum im
„Haus der 1000 Seen“ die Wald-, Vogel- und Wasserwelten
der beeindruckenden Natur rund um die eiszeitlich
geformte Müritz vor. Und dann natürlich das Highlight:
die Aquarien selbst! Eines der riesigen Becken erstreckt
sich über zwei Etagen, ist fast sechs Meter hoch und die
Acrylglasscheibe 27 Zentimeter dick! In den Wasser­land­
schaften tummeln sich Großmaränen und viele andere
Fischarten, dazu Krebse, Sumpfschildkröten, Muscheln
und Schnecken – Entdeckungsreise durch die Natur.
Waren
(Müritz)
© Bilder: Mirko Runge
Das Müritzeum in Waren
Details zu Öffnungszeiten, Preisen, Sonderveranstaltungen und Anfahrt entnehmen Sie bitte der Website
www.mueritzeum.de
Herbstliche
Ausflugstipps
rund ums Tier
Es gibt in Deutschland unzählige tierische Attraktionen, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Dazu muss nicht unbedingt die Sonne scheinen,
auch wenn herrliches Herbstwetter natürlich von Vorteil ist. Hier präsentieren wir Ihnen drei absolut sehenswerte Destinationen, die faszinierende
Einblicke in die Welt der Tiere bieten. Mehr noch: Unter unseren Lesern
verlosen wir jeweils zwei Eintrittskarten. (aa)
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45
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Lavender motley
Boodred
Albino striped
Kaum eine andere Schlangenart hat einen dermaßen großen
Boom erlebt wie die Kornnatter. Grund dafür sind die unzähligen
Farbvarianten. Inzwischen gibt es über hundert – und aufgrund
der vielen Zuchterfolge werden es jedes Jahr mehr.
46
DIE BUNTE WELT DER
D
ie Kornnatter ist schon seit langem eine
beliebte Schlangenart, denn sie ist relativ
einfach zu halten und sehr friedlich. Ihren
Siegeszug in der Terraristik hat die vermehrungsfreudige Schlange aber einer Veröffentlichung zu
Beginn der 70er Jahre zu verdanken. Damals wurde
eine Kornnatter entdeckt, die keinerlei
schwarze Farbtöne aufwies. Sie bestand nur aus den anderen beiden
Farben, die die Grundlage für die Farbgebung aller Kornnattern darstellt, nämlich gelb und
rot. Da der schwarze Farbstoff (Melanin) fehlte,
wurde diese Variation Amelanistic genannt (A =
nicht vorhanden; melanistic = schwarz). Unter den
Hobby-Herpetologen schlug diese Nachricht wie
eine Bombe ein, denn jeder wollte nun Farbvarianten
züchten. Doch das stellte sich als deutlich schwerer
heraus als angenommen. Denn dazu bedarf es einiger Erfahrung hinsichtlich der Vererbung von Farben.
© Bilder: Volodymyr Khodaryev, Eric Isselee, bennytrapp – Fotolia.com; Peter Hoch GmbH
Die Mendelschen Gesetze
Wer sich mit Vererbung beschäftigt, kommt um
einen Namen nicht herum: Johann Gregor Mendel
(1822–1884). Der Augustiner-Pater unternahm viele
Jahre seines Lebens gezielte Kreuzungsversuche mit
Pflanzen. Er arbeitete hauptsächlich mit Rosen und
Erbsen. Glücklicherweise sind die Ergebnisse seiner
Forschung auf alle höheren Pflanzen- und Tierarten
übertragbar, so auch auf die Kornnatter: Sie existiert
grundsätzlich erst einmal immer in der wildfarbenen
Form. Doch gelegentlich kommt es zu einem Gendefekt. Dieser ist erst mal nicht weiter schlimm,
denn die Natur hat vorgesorgt und jede Erbinformation doppelt angelegt! Die Hälfte stammt vom
Männchen, die andere vom Weibchen. Kommt es
zu einer Verpaarung und weist eines der beiden
Tiere einen Defekt auf (z. B. fehlt ihm der schwarze
Farbstoff), ist das den daraus hervorgehenden Nachkommen nicht anzusehen. Denn die Natur greift nun
zur „Sicherungskopie“ des anderen Tiers (Wildform)
und gleicht den Defekt aus. Obwohl im Prinzip zwei
Varianten miteinander vermischt werden, setzt sich
immer die wildfarbene Information durch. Der Gendefekt wird perfekt ausgeglichen!
Genau dieses passiert jährlich unzählige Male, wenn
unerfahrene Hobbyzüchter Schlangen miteinander
kreuzen, ohne exakt zu wissen, ob und welchen
Gendefekt eine Kornnatter aufweist. Es genügt
eben nicht, wenn nur ein Tier einen Defekt besitzt.
Dieser ist auch nicht (bei einer zweiten Schlange)
manuell zu erstellen. Dementsprechend war man zu
Beginn der Farbzuchten erst einmal darauf angewiesen, in der Natur Schlangen zu finden, die offensichtlich einen Gendefekt aufwiesen. Scharenweise
machten sich Schlangenliebhaber auf die Suche und
wurden zumindest hin und wieder fündig. Es entstand langsam ein Verständnis für die gezielte
Zucht, die hauptsächlich die Farben, aber auch die
Musterung betraf.
Noch heute weist die erste beschriebene Farbform,
die amelanistische Kornnatter, die größte Variabilität
auf. Der Grundton ist ein Gelborange, die Sattelflecken sind rot. Aufgrund des fehlenden Schwarztons verschwinden nicht nur die dunkle Sattelfleckumrandung und die Bauchzeichnung, zudem erscheinen die anderen Farben brillanter und leuchtender.
Die Variabilität entsteht schließlich durch die unterschiedliche Gewichtung der Farbpigmente. Diese
haben nichts mehr mit dem Gendefekt zu tun, sondern hier entscheidet die Auswahlzucht, wie man sie
zum Beispiel von Hunden und Katzen kennt. Durch
gezielte Auswahl der zu verpaarenden Elterntiere
(z. B. beide mit hohen Rotanteilen) steigt die Wahrscheinlichkeit auf prächtig rote Nachkommen.
Die Vererbung der Farben
Um der Natur ein Schnippchen zu schlagen, genügt
es also nicht, wenn nur ein Tier einen Gendefekt
aufweist, es bedarf derer zwei! Und auch dann
erlebt der unerfahrene Züchter möglicherweise erst
einmal eine böse Überraschung, denn die 1. Generation könnte komplett wildfarben sein. Das passiert
zum Beispiel, wenn der einen Schlange der schwarze, der anderen der gelbe Farbstoff fehlt. Beide
Gendefekte werden erst einmal ausgeglichen, doch
sie befinden sich interessanterweise als versteckte
Träger in allen Nachkommen. Wird mit diesen Tieren
weitergezüchtet, kommt es endlich zu den oft
erhofften Farbvarianten. Und zwar in folgender
Häufigkeit: 50 Prozent wildfarben, 25 Prozent ohne
Schwarzanteil und 25 Prozent ohne Gelbanteil.
Noch schneller geht es, wenn mit zwei Tieren gezüchtet wird, die denselben Gendefekt aufweisen.
Besitzen weder Männchen noch Weibchen den Farbton Gelb, kann die Natur keine Sicherungskopie erstellen und dementsprechend fehlt dieser dann auch
den Nachkommen.
Caramel
47
Aber selbst hier kann es noch zu Überraschungen
kommen, denn fehlendes Gelb ist nicht zwingend
fehlendes Gelb! Der Fehler im Code kann an mehreren Stellen der Erbinformation liegen, weshalb die
gezielte Züchtung immer wieder eine besondere
Herausforderung darstellt. Ist irgendwo noch „die
echte Information“ vorhanden, gewinnt erneut die
Natur und es entstehen wieder wildfarbene Varianten. Diese sind, bei all der Bewunderung für die
vielen verschiedenen Farbvarianten, aber auch sehr
schön und abwechslungsreich!
Sunglow
Verbreitung der Kornnatter
© Bilder: Ermolaev Alexandr, Eric Isselee – Fotolia.com
Die Heimat der Kornnatter ist der Osten Nordamerikas. Auch dort tritt die 120 bis 150 Zentimeter
lange Schlange recht variabel auf, was jedoch nichts
mit einem Gendefekt zu tun hat. Das große Verbreitungsgebiet hat einfach zu unterschiedlichen
Varianten geführt. Die Kornnatter macht sich in der
Dämmerung und nachts auf die Jagd nach kleinen
Säugern, Amphibien und Reptilien. Da sie ungiftig
ist, tötet sie ihre Beute durch Erwürgen. Dazu
schlingt sie ihren Körper mehrfach um das Beutetier
und drückt zu. Anschließend schluckt sie das erbeutete Tier im Ganzen hinunter. Da es sich bei ihr um
einen guten Kletterer handelt, kommt es durchaus
auch vor, dass man sie auf einem Baum antrifft. Dort
plündert sie nicht nur Vogelnester, sondern ist auch
in der Lage, den einen oder anderen Vogel zu erbeuten. Die meiste Zeit verbringt sie jedoch am Boden,
zwischen Laub, in Höhlen, Baumstümpfen oder
unter Felsen.
Haltung im Terrarium
Ihrem natürlichen Lebensraum entsprechend sollte
die Haltung einer Kornnatter sein: Verschiedene
Versteckmöglichkeiten bieten ihr ein Gefühl von
Sicherheit, und da sie gerne klettert, sollte das Terrarium sowohl über eine gewisse Höhe verfügen als
auch mit Kletterästen ausgestattet sein. Diese – und
am besten eine gut strukturierte Rückwand – geben
ihr die Möglichkeit, sich einen Platz auszusuchen, der gerade ihren Wünschen entspricht. Zu einem Großteil hängt dieser von der Tem-
Candy cane
48
peratur ab, weshalb durch geschickte Anordnung
von ein bis zwei Wärmestrahlern ein Temperaturgefälle innerhalb des Terrarium entstehen sollte.
Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist die Luftfeuchtigkeit, die am Tag zwischen 50 und 60, nachts auch
70 Prozent betragen darf. Durch regelmäßiges
Sprühen und überwachen mittels eines Hygrometers
können Sie diese Werte problemlos erreichen. Ideal
ist es, wenn Sie in
einer Box feuchtes
Moos auslegen. So
kann die Schlange
jederzeit nach Bedarf
(nicht nur während der
Häutungsphase) einen Ort aufsuchen, an
dem es stets etwas feuchter als in der
Umgebung ist.
Die Wahl der Pflanzen bleibt ganz Ihnen
überlassen. Kornnattern sind weder reine
Wüsten- noch Regenwaldbewohner, weshalb
die Inneneinrichtung in beide Richtungen tendieren kann. Ob Sie sich dabei für echte Pflanzen
oder Kunstpflanzen entscheiden, ist zum einen
Geschmackssache, zum anderen hat es gewisse Vorund Nachteile: Echte Pflanzen sorgen für ein besseres Mikroklima, dafür benötigen diese aber entsprechende Pflege. Der Kornnatter ist es egal, Hauptsache
die oben und in unserem Steckbrief erwähnten Haltungsbedingungen werden eingehalten. (tb)
Steckbrief
Lat. Name: Pantherophis guttatus
Größe: 120–150 cm
Alter: 15–20 Jahre
Temperatur: tagsüber 24–28 °C,
nachts ca. 20 °C
Luftfeuchtigkeit: 50–60 Prozent
Terrariengröße: 120 x 60 x 120 cm (L x T x H);
jedes weitere Tier plus 20 %
Einrichtung: Terrarienerde vermischt mit
Rindenmulch; ausreichend
Versteckmöglichkeiten und
Kletteräste
Wildtyp
Beleuchtung: Leuchtstoffröhren und
Wärmespot
Ernährung: kleine Mäuse, Ratten,
Hamster
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Lange verzweigte Tronchos, wie
gewachsen. Natürliche Dekoration
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Elegantes und modernes Terrarium, welches aus exklusivem weißen
Glas gefertigt ist und so eine unverfälschte Sicht auf seine
Bewohner bietet. Der Deckel aus reinstem weißen Kunststoff in
Hochglanzoptik setzt dezente Akzente, die in Kombination mit dem
weißen Bodenrahmen, der weiß eingefassten Vertikallüftung und
dem Vollglaskorpus ein stimmiges Gesamtpaket ergeben.
Maße: 120 x 60 x 100 cm (L x B x H)
Farbe: Weiß
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Luftfeuchtigkeit
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Grabverhalten
49
Reptilien
richtig
überwintern
Für Schildkröten, Schlangen und Echsen aus kälteren Regionen
gehört eine mehrmonatige Winterruhe zu ihrem natürlichen
Lebensablauf! Aber auch Reptilien aus wärmeren Gebieten
treten gern etwas kürzer. (tb)
Vorbereitungen auf die Winterruhe
Wer hält schon einen Winterschlaf, wenn er in Florida
wohnt? Schließlich ist es dort auch in der kühleren
Zeit immer noch relativ warm. Doch für sonnenverwöhnte Reptilien, deren Körpertemperatur mit der
Umgebungstemperatur sinkt, sind 15–20 Grad eben
etwas knapp bemessen. Da gönnt sich auch eine Florida-Rotbauchschildkröte für zwei bis drei Monate
eine kleine Pause und schränkt ihre Aktivitätsphasen
deutlich ein. Nicht viel anders sehen dies Bartagamen, Leopardgeckos und Kornnattern. Bei entsprechenden Vorkehrungen im Terrarium kann es sein,
dass die Tiere mehrere Wochen oder gar Monate
nicht mehr zu sehen sind.
Während es bei Tieren aus milden Regionen unterschiedliche Ansichten über die Notwendigkeit einer
Winterruhe gibt, sind sich bei Reptilien aus kühlen
Gebieten alle einig: Im Interesse der Tiere sollte diese
50
auf alle Fälle durchgeführt werden! Sie ist im physiologischen Lebensablauf der Tiere vorgesehen – und
sorgt unter anderem für ein korrektes Wachstum, einen ausgewogenen Hormonhaushalt und ein intaktes Immunsystem. Züchter wissen dies, weshalb es
für sie selbstverständlich ist. Aber natürlich gilt dies
für alle Tiere, denn wird die Winterruhe ausgelassen,
sinkt ihre Lebenserwartung!
Einige Wochen bevor die Winterruhe beginnen
kann, sollten Sie erst einmal einen reptilienkundigen
Tierarzt aufsuchen, denn nur gesunde Tiere dürfen
„überwintern“. Kranke, untergewichtige oder trächtige Reptilien sollten besser wach bleiben. Sollte die
Kotuntersuchung aufgezeigt haben, dass das Tier
unter einem Parasitenbefall leidet, ist jetzt noch ausreichend Zeit für eine Behandlung. Denn anschließend muss das Tier noch mindestens zwei Wochen
aktiv sein, um Nahrung aufzunehmen und Kot auszuscheiden, mit dem abgetötete Parasiten ausgeschieden werden.
Bei Jungtieren gehen die Meinungen ähnlich auseinander wie bei Tieren aus milden Regionen. Die einen sind gegen eine Winterruhe, die anderen dafür.
Geht man vom natürlichen Lebensraum aus, spricht
eigentlich alles dafür, schließlich bleibt ja auch Jungtieren gar keine andere Wahl. Bedenkt man den oftmals viel zu großen oder deformierten Panzer junger
Schildkröten oder die verkrümmte Wirbelsäule von
Echsen aufgrund unnatürlicher Wachstumsschübe
durch fehlende Überwinterung, dann ist die Entscheidung eigentlich klar. Doch am besten fragen
Sie Ihren ZOO & Co. Fachhändler oder Ihren Tierarzt,
welche Empfehlung er für das jeweilige Tier abgibt.
Lucky Reptile BIODOR Terra
17.99
BIODOR Terra ist ein Allzweck-Terrarien­
reiniger mit mikrobiologischer Wirkung gegen
Gerüche. Das Produkt ist umweltfreundlich
und unschädlich für Mensch und Tier.
Einleiten der Winterruhe
Egal ob Sie die Tiere auf eine Winterruhe im Kühlschrank, Freiland oder
lediglich auf eine ruhigere Phase im Terrarium vorbereiten – die Maßnahmen dafür sind sehr ähnlich: Als Erstes erfolgt die Untersuchung
beim Tierarzt. Ist das Tier gesund, kann zu gegebener Zeit die Winterruhe eingeleitet werden. Dazu wird stufenweise die Beleuchtungsdauer
und die Temperatur herabgesetzt. Im Terrarium manuell, in der Natur
natürlich. Damit einher geht normalerweise, dass die Tiere ganz automatisch weniger fressen. Keinesfalls sollte man „es gut meinen“ und die
Tiere einen Winterspeck anfressen lassen, indem man ihnen besondere Leckereien vorsetzt. Das Gegenteil ist der Fall: Sie sollen nun immer
weniger fressen und die Nahrungsaufnahme schließlich ganz beenden.
Gerade bei Kornnattern kommt es aber auch während der Winterruhe
immer wieder vor, dass sie etwas trinken möchten, weshalb eine Wasserschale immer angeboten und alle paar Tage durch Frischwasser ersetzt
werden sollte. Das Überwintern kann je nach Tierart und Variante mehrere Monate betragen.
Denn der Energieverbrauch ist nun auf ein Minimum heruntergesetzt,
während bei einer Überwinterung immer die Gefahr besteht, dass die
Tiere zwar keine Nahrung aufnehmen, aber dennoch relativ viel Energie
verbrauchen.
• Minimale und maximale
Messwerte werden gespeichert
• Inkl. zweitem Temperaturfühler
Lucky Reptile T
hermo-Hygrometer Deluxe PRO
27.49
Thermo-Hygrometer Deluxe mit einem
Kombi-Fernfühler für Temperatur und Luftfeuchtigkeit, so dass sie ihre Tiere im Winterschlaf
ungestört überwachen können. Der Fernfühler
kommt zum Tier, während das Gerät selber
außerhalb des Überwinterungsgefäß bleibt und
bequem abgelesen werden kann.
© Bilder: Eric Isselee, BobbyPix, Ronny Hirschmann, Christian Colista – Fotolia.com
Lucky Reptile Kovi-X
Desinfektionsmittel
Kovi-X ist ein sehr wirksames
Desinfektionsmittel mit breit­
gefächertem Wirkungsspektrum.
Es wirkt gegen Pilze, Viren und
Bakterien, aber auch gegen
Kokzidien-Oozysten, Wurmeier und
andere Parasiten. Für die Anwendung
von Kovi-X müssen die Tiere aus dem
Terrarium entfernt werden. Achtung,
nicht bei Wirbellosen anwenden!
21.99
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Reptilien
Überwinterung
im Terrarium
richtig
überwintern
Bevor Sie die Winterruhe im Terrarium einleiten, sollten Sie sich überlegen, wo Sie das Terrarium platzieren. Es kommt darauf an, welche Überwinterungstemperatur das jeweilige Tier benötigt und welche
Temperaturen herrschen. In der Natur gibt es der
Herbst und Winter vor, in der Wohnung kommt es
auf die Räumlichkeit an. Ein Wohnzimmer eignet sich
nur im äußersten Notfall, und dann auch nur für eine
„warme“ Überwinterung. In diesem Fall werden Licht
und Heizung für vier bis sechs Wochen reglementiert
bzw. abgeschaltet. Bei Temperaturen um die 17 Grad
wird der Stoffwechsel herabgesetzt, aber die Tiere
bleiben noch einigermaßen aktiv.
Weit besser ist eine Überwinterung im Keller oder
Abstellraum. Dort sind die Temperaturen niedriger
und die Tiere können eine „kalte“ Überwinterung
vollziehen.
Für beide Varianten gilt: Reinigen Sie das Terrarium,
erneuern Sie die Einstreu. Reduzieren Sie die Brennzeit der Beleuchtung Stück für Stück und schalten Sie
je nach Tierart die Beleuchtung komplett aus. Nun ist
das Terrarium und auch das Tier bereit für die Winterruhe.
Überwinterung im Kühlschrank
Für viele mag es sich komisch anhören, aber die sicherste Methode zur Überwinterung von Reptilien ist der Kühlschrank! Das gilt
natürlich nur für diejenigen Arten, die aus entsprechend kalten
Regionen mit winterlich anmutenden Temperaturen stammen.
Dazu gehören sowohl im Wasser lebende Tiere wie die Europäi­
sche Sumpfschildkröte als auch die Griechische Landschildkröte
oder der Halsbandleguan. Sie überwintern am besten in einer
Box oder einem kleinen Becken. Dieses kann zwar auch im Keller
oder einem kühlen Zimmer aufbewahrt werden, deutlich gleichmäßigere Temperaturen herrschen aber in einem Kühlschrank.
Je nach Anforderung der Tiere wird dieser auf vier bis 15 Grad
eingestellt. Sicherheitshalber sollten Sie die Temperatur immer
mit einem, besser zwei Thermometern an verschiedenen Stellen
im Kühlschrank überwachen.
Wasserschildkröten werden in einem Becken überwintert, dessen
Wasserinhalt den Körper des Tiers gerade bedeckt. Ein kleiner
Landteil mit der Möglichkeit, sich einzugraben, sollte ebenfalls
vorhanden sein. Auch Landschildkröten verkriechen sich gern.
Geeignet ist zum Beispiel Buchenlaub und stets leicht feucht zu
haltendes Sphagnum-Moos.
Lucky Reptile Herp Nursery II
Der Herp-Nursery II ist ein Multifunktionsgerät mit
innovativer Peltier-Technik. Dadurch kann er heizen und
kühlen und sowohl als Inkubator wie auch für die
Überwinterung von Reptilien eingesetzt werden.
Mit zwei Regalböden.
Innenmaß: ca. 27 x 24 x 37 cm (B x T x H)
99
Außenmaß: ca. 42 x 34 x 48 cm
159.
• Spezielle Futterluke
• Stapelbar
• Große Zugangstür
im Deckel
small
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• Erhöht die Luftfeuchtigkeit in Terrarien
• Stimuliert natürliches
Grabverhalten
13.99
8.49
EXO TERRA Breeding Box
EXO TERRA Forest Moss
Ideales Terrarium zur Zucht von Wirbellosen und
Reptilien oder zur Aufbewahrung von lebendem Futter.
Maße in L x B x H:
small 205 x 205 x 140 mm 13,99
medium 302 x 196 x 147 mm 17,99
Getrocknetes Moos zur Dekoration und Feuchtigkeitsregulierung in Terrarien. Kann angesprüht
werden und speichert die notwendige Feuchtigkeit.
Auch hervorragend, um in Trockenterrarien
Versteck­plätze feucht zu halten. 2er-Pack.
7.99
EXO TERRA Plantation Soil
Tropisches Terrariensubstrat aus
Kokosnussfasern.
Ergibt 3 x 8,8 Liter (je 1 l = 0,30)
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© Bilder: Barbara Schmidt; Eric Isselee – Fotolia.com
Überwintern im Freiland
Sowohl bei Wasser- wie auch Landschildkröten ist je
nach Art eine Überwinterung im Freiland möglich.
Doch diese birgt einige Gefahren, weshalb sie nur bedingt zu empfehlen ist. Prinzipiell ist sie zwar die natürlichste Überwinterungsform, doch Sie haben keinerlei Kontrolle über die Tiere. Während Schildkröten
in Boxen regelmäßig begutachtet und gewogen
werden können, ist dies im Freiland nicht möglich.
Eine Europäische Sumpfschildkröte ist aber durchaus
in der Lage, in einem genügend großen und tiefen
(mindesten 1,30 m) Gartenteich zu überwintern. Ihr
Jahreszyklus regelt sich dann von ganz allein.
Schwieriger gestaltet sich die Überwinterung von
Landschildkröten. Auch sie wissen prinzipiell, wann
es Zeit wird, sich für die Überwinterung im Boden
einzugraben. Doch Klimaschwankungen können zum
einen dazu führen, dass die Schildkröten immer wieder aufwachen und wertvolle Energie verbrauchen,
zum anderen können sie aufgrund zu niedriger Temperaturen Erfrierungen erleiden. Eine weitere Gefahr
sind natürliche Räuber wie Ratten, Füchse oder andere Fressfeinde, die die wehrlosen Tiere anfressen. Aus
diesem Grund ist eine Freilandüberwinterung nur
zu empfehlen, wenn sie in einem Schutzhaus stattfindet und der darunter liegende Boden von einem
bis in etwa 50 cm Tiefe reichenden Drahtgeflecht geschützt ist.
Gesundheitscheck
während der Winterruhe
K
ontrollieren Sie regelmäßig das Gewicht der
Tiere, denn es sollte so gut wie kein Gewichtsverlust stattfinden!
Ü
berprüfen Sie, ob die Tiere z. B. eingesunkene
Augen oder feuchte Nasenlöcher aufweisen.
W
asserschildkröten dürfen keinen weichen
oder geröteten Bauchpanzer aufweisen.
B
eachten Sie, dass auch kälteresistente Tiere
keine Temperaturen unter zwei Grad vertragen!
Ö
ffnen Sie täglich einmal kurz den Kühlschrank,
um für Sauerstoffzufuhr zu sorgen.
A
chten Sie darauf, dass die Luftfeuchtigkeit
nicht zu niedrig ist.
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Bunter Zwerggarnelen-Mix
Neocaridina davidi (heteropoda)
ZWERGGARNELEN
N
och in den 1980ern waren Wirbellose im Süßwasseraquarium etwas sehr Exotisches. Außer einigen Schnecken, die zum Teil als unerwünschte Mitbringsel mit den Wasserpflanzen in die
Aquarien kamen, und hin und wieder einer Garnele
– meist als Glasgarnelen bezeichnet – waren Invertebraten nur als Futtertiere in der Aquaristik vertreten.
Allmählich nahm aber auch das Interesse an diesen
Lebewesen zu. In den letzten Jahren entwickelte sich
ein regelrechter Boom auf diesem Gebiet. Heute gibt
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es ein vielfältiges Angebot und der Garnelenfreak,
oder auch Krebsfan genannt, kann aus den Vollen
schöpfen.
Einigen Arten gelang es, sich zu etablieren. Andere
Tiere wiederum verschwanden so rasch, wie sie unerwartet aufgetaucht waren. Das hatte zum Teil seine
Gründe in den ungeklärten Haltungsbedingungen
und Lebensansprüchen, was mit hohen Ausfällen
verbundenen war. Durch die falsche Pflege blieben
andererseits auch die Nachzuchten aus. Auch die
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