Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) bei der Katze Die Schilddrüsenüberfunktion ist eine der häufigsten hormonellen Erkrankungen der Katze. Sie betrifft vor allem die ältere Katze, das Durchschnittsalter erkrankter Katzen liegt bei ca. 13 Jahren. Normalerweise leiden die Katzen schon einige Zeit an einer Schildrüsenüberfunktion, bevor der Besitzer besorgniserregende Symptome bemerkt. In 99% der Fälle ist die Schilddrüsenüberfunktion eine Folge einer gutartigen Veränderung der Schilddrüse (beninges noduläres Adenom). Die Ursache der Erkrankung ist unbekannt, vermutet wird unter anderem ein Einfluss der Ernährung (Jodgehalt des Futters, Zusatzstoffe usw.) und der Umwelt. Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion • • • • • • • • • Gewichtsverlust gesteigerter Appetit fehlende Körperpflege, „struppiges“ Fell vermehrter Urinabsatz vermehrte Wasseraufnahme Ruhelosigkeit und Nervösität Aggressivität, gegenüber Personen aber auch anderen Katzen große Kotmengen Durchfall mit oder ohne Erbrechen Die Symptome können stark variieren und treten auch nicht immer alle gleichzeitig auf. Diagnosestellung Die Diagnose Schilddrüsenüberfunktion kann durch eine Blutuntersuchung gestellt werden. Die Katzen haben in der Regel zu viel Schilddrüsenhormon (Thyroxin oder T4) im Blut. Nicht selten zeigen die erkrankten Tiere auch Besonderheiten am Herz-Kreislaufsystem (erhöhte Herzfrequenz, Herzgeräusche, Bluthochdruck) und /oder Nierenerkrankungen. Therapie Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Therapie: 1. medikamentöse Therapie Es kommt durch das Medikament (Carbimazol oder Thiamazol) zur Blockierung der Hormonproduktion in der Schilddrüse. Die Therapie wird in der Regel gut vertragen. Eine Besserung stellt sich meistens innerhalb von 2-3 Wochen ein. Appetitlosigkeit, Erbrechen und Teilnahmslosigkeit aufgrund der Therapie sind meistens vorübergehender Natur. Eine lebenslange, tägliche Therapie ist nötig. Nach erfolgter medikamentöser Einstellung sollte der Schilddrüsenhormon-Wert alle 2-3 Monate kontrolliert werden, da unter Umständen im Laufe der Zeit höhere Dosen nötig werden. Vorteil dieser Therapieform ist, dass die Hormonkonzentration schrittweise gesenkt werden kann und auch reversibel ist ( insbesondere bei einer durch die Schilddrüsenüberfunktion kaschierten Niereninsuffizienz ). Nachteil ist die tägliche , lebenslange Tablettengabe, die bei einigen Patienten Probleme bereitet. Alternativ gibt es aber auch eine Salbe, die in die Ohrmuschel appliziert wird. 2. Radiojod- Therapie Durch radioaktives Jod werden die Schilddrüsenzellen zerstört und damit die Überproduktion des Schilddrüsenhormons gestoppt. Diese Therapieform ist nur in speziellen Einrichtungen möglich (z.B. Universitäten) 3. chirurgische Entfernung der Schilddrüse Die Schilddrüse wird chirurgisch entfernt und damit die Überproduktion des Hormons ebenfalls gestoppt. Der Patient sollte vorweg mittels medikamentöser Therapie stabilisiert werden, um das Operationsrisiko zu senken.