Psychologie aktuell: 2011

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Psychologie aktuell: 2011-2 (27)
Psychoanalyse
2011-2 (27)
SCHWERPUNKTTHEMA: PHILOSOPHIE UND PSYCHOANALYSE
Schwerpunktthema: Philosophie und Psychoanalyse
Werner Pohlmann
Wissenschaftliche Gegenstandsbildungen Eine wissenschaftshistorische
Methode zum Vergleich von Theorien am Beispiel der Psychologie Herbarts
und Freuds
Zusammenfassung
Nikolaos Loukidelis
Der Aphorismus 17 aus Jenseits von Gut und Böse und die Psychoanalyse
Zusammenfassung
Sebastian Tränkle
Was nie geschrieben wurde, lesen
bei Theodor W. Adorno
Zusammenfassung
Zur Methode des kritischen Bilderlesens
JyungHyun Kim
Die Philosophie der Willenstherapie Otto Ranks und Nietzsches Gedanke
Mittelpunkt des Begriffes der schöpferische Wille
Zusammenfassung
Im
Einzelbeitrag
Matthias Jung
Situative und habituelle Abwehr Skizze eines konzeptionellen Vorschlags für
die Bestimmung des Verhältnisses von Abwehr und Coping
Zusammenfassung
Rezension
Helmut Dahmer
Psychoanalyse und Politik Anmerkungen zu einem Sammelband mit
Beiträgen zur Geschichte der Psychoanalyse
Wissenschaftliche Gegenstandsbildungen Eine
wissenschaftshistorische Methode zum Vergleich von Theorien am
Beispiel der Psychologie Herbarts und Freuds
Werner Pohlmann
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Zusammenfassung: In der Wissenschaftsgeschichte wird ein Vergleich von
Theorien oft anhand der Verwendung der in ihnen vorkommenden Begriffe
vorgenommen. Eine Verwandtschaft zwischen diesen Theorien oder einen
Einfluss einer Theorie auf eine andere wird dann angenommen, wenn ähnliche
oder gleiche Begriffe verwendet werden. Diese Methode geht in der Regel
isolierend vor, ohne die Bedeutung des jeweiligen Begriffs aus dem
theoretischen Kontext abzuleiten. Daher verfehlt sie auch eine wirkliche
Einordnung der Theorie in ihren historischen Kontext. Hier wird nun am Beispiel
eines Vergleichs der Psychologien von Herbart und Freud eine
wissenschaftshistorische Methode dargestellt, die von dem Gedanken ausgeht,
dass Wissenschaften ihre Gegenstände nicht vorfinden, sondern in einem
Austausch von Methode und Theorie bilden müssen. Die Methode arbeitet
daher heraus, was jeweils als wissenschaftlicher Gegenstand gebildet wurde,
und kann so Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Theorien darstellen.
Von daher ist dann auch eine Einordnung von Theorien in ihrem historischen
Kontext möglich. Bezogen auf Freud zeigt sich dabei, dass das, was er als
psychischen Gegenstand herausgearbeitet hat, nicht der Tradition der
mechanistisch-naturwissenschaftlich orientierten Helmholtz-Schule
zuzurechnen ist.
Schlüsselwörter: Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftstheorie,
Begriffsvergleich, Herbart, Freud, Gegenstandsbildung, Interdisziplinarität
Dipl.-Psych. Werner Pohlmann
Psychologischer Psychotherapeut
Berrenrather Str. 186
D-50937 Köln (Sülz)
E-Mail: [email protected]
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Der Aphorismus 17 aus Jenseits von Gut und Böse und die
Psychoanalyse
Nikolaos Loukidelis
Zusammenfassung: Der Beitrag nimmt die Diskussion um die Herkunft des
Es -Begriffs bei Freud auf und stellt ihr Ansichten aus dem begrifflichen
Vorleben eines Textes zur Seite, der für die Freudsche Es-Instanz von seltener
Bedeutung ist: Nietzsches Aphorismus 17 aus Jenseits von Gut und Böse .
Die dabei erkennbaren Motive geben Aufschluss über die Beziehung, die
Nietzsches Es mit dem Ich unterhält - und sie helfen, diese Beziehung von jener
nachmaligen und äußerst folgenreichen bei Freud zu unterscheiden.
Schlüsselwörter: Philosophie, Nietzsche, Logik, Subjekt, Identität
Nikolaos Loukidelis
Riemannstr. 10
D-10961 Berlin
E-Mail: über die Redaktion
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Was nie geschrieben wurde, lesen Zur Methode des kritischen
Bilderlesens bei Theodor W. Adorno
Sebastian Tränkle
Zusammenfassung: Der Aufsatz fragt ausgehend von der Gegenwartsdiagnose
einer umfassenden kulturellen und gesellschaftlichen Dominanz von Bildlichkeit
nach einer zeitgemäßen Methode von Bildkritik. Er unternimmt den Versuch, die
von Theodor W. Adorno entworfene Konzeption des kritischen Lesens von
Bildern für die Entwicklung einer solchen fruchtbar zu machen. Es soll dabei
spezifiziert werden, was überhaupt unter dem Lesen von Bildern zu verstehen
ist, und inwiefern das mit der Vorstellung einer Schrift bzw. Lesbarkeit
(Blumenberg) der Bilder im Sinne einer ihnen eigenen Logik korrespondiert.
Während Adornos Methode des Bilderlesens zunächst der Kritik der
Scheinhaftigkeit und der unmittelbaren Macht der Bilder gilt, geht es ihr zugleich
um die historisierende Deutung und schließlich auch um die Rettung des
Bildes. Bildlichkeit kommt in Adornos Version einer Utopie der Erkenntnis, die
von Walter Benjamins Begriff des dialektischen Bildes und seiner Kritik am
Erfahrungsverlust in der Moderne inspiriert ist, die Funktion eines notwendigen
Komplements rationalistisch verkürzter, begrifflicher Erkenntnis zu.
Schlüsselwörter: Adorno, Ästhetik, Ästhetische Theorie, bestimmte Negation,
Benjamin, Bild, Bilderverbot, Bildlichkeit, Bildkritik, Bilderlesen,
Bildwissenschaft, Bilderwelten, dialektisches Bild, Blumenberg, Dialektik,
Dialektik der Aufklärung, Deutung, Erfahrung, Erfahrungsverlust, Frankfurter
Schule, kritische Theorie, Metapher, Schein, Schrift, Utopie
Sebastian Tränkle
E-Mail: [email protected]
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Die Philosophie der Willenstherapie Otto Ranks und Nietzsches Gedanke
Im Mittelpunkt des Begriffes der schöpferische Wille
JyungHyun Kim
Zusammenfassung: Der vorliegende Beitrag versucht den Charakter der
Willenspsychologie und Willenstherapie Otto Ranks herauszuarbeiten, in der
die Kreativitätstherapie und die Psychotherapie des Willens auf dem Gebiet der
Psychotherapie der Gegenwart Wurzeln geschlagen haben. Hier versuche ich
zuerst den Begriff des schöpferischen Willens bei Rank und den Begriff des
Willens bei Nietzsche zu vergleichen, um den Charakter der Willenspsychologie
und Willenstherapie Ranks zu verstehen. Danach wird der philosophische
Hintergrund seiner Willenstherapie in Betracht gezogen, wie sie sich unter dem
Einfluss von Nietzsches Gedanken entwickelt, und darüber hinaus, wie der
philosophische Charakter der Willenstherapie, die eine Philosophie des
Helfens genannt werden kann, argumentiert. Auf dieser philosophischen
Argumentation wird in letzter Konsequenz die Frage behandelt, wie die
Beschäftigung mit der Willenstherapie Ranks in Bezug auf den Gedanken
Nietzsches uns den theoretischen Boden für das Verständnis der
Kreativitätstherapie und Psychotherapie des Willens in der Gegenwart bieten
kann.
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Schlüsselwörter: Der schöpferische Wille, Willenspsychologie, Willenstherapie,
Kreativität, Die Philosophie des Helfens
Prof. Dr. JyungHyun Kim
Philosophische Fakultät
Wonkwang Universität
ShinYoung-Dong, Iksan
Republic of Korea
E-Mail: [email protected]
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Situative und habituelle Abwehr Skizze eines konzeptionellen
Vorschlags für die Bestimmung des Verhältnisses von Abwehr und
Coping
Matthias Jung
Zusammenfassung: Ausgehend von einem theoretischen Befund, der
Ungeklärtheit des Verhältnisses von Abwehr und Coping, sowie einem
empirischen Befund, der Nichtidentität von situativer und habitueller Abwehr,
unterbreitet der Beitrag einen konzeptionellen Vorschlag in Gestalt eines
heuristischen Bezugsrahmens der Analytik, innerhalb dessen die zu
untersuchenden Phänomene angemessen situiert werden können und auf
diese Weise bearbeitungsfähig werden. Es wird differenziert zwischen der
Abwehr in der Aktualität einer gegebenen Situation und der zu
Persönlichkeitseigenschaften habitualisierten Abwehr. Instanz der Vermittlung
der beiden Bereiche sind die Bewertungsprozesse des Coping, innerhalb derer
sich einerseits entscheidet, welche Abwehrmaßnahmen aktuell mobilisiert
werden, und andererseits, welche neu emergierten Formen der Abwehr
routinisiert und schließlich habitualisiert werden. Die beiden Bereiche des
Abwehrverhaltens eines Individuums können so in ihren jeweiligen Eigenlogiken
erfasst und zugleich in ihrem konkreten Zusammenhang bestimmt werden.
Schlüsselwörter: Abwehrmechanismen, Anpassung, Coping
PD Dr. Matthias Jung
Goethe-Universität
Fachbereich 3
(Gesellschaftswissenschaften)
Institut für Grundlagen der
Gesellschaftswissenschaften
Robert-Mayer-Str. 5
D-60054 Frankfurt am Main
E-Mail: [email protected]
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Psychoanalyse im Online-Shop...
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