24 Fabritz. Der Preis. www.hallo-uerdingen.de Das Fabritianum fördert zum dritten Mal Schülerengagement Bereits zum dritten Mal verlieh das Gymnasium Fabritianum in diesem Jahr seinen Schulpreis „Fabritz” an Schülerinnen und Schüler, die sich in besonderem Maße zum Wohl der Schulgemeinschaft eingesetzt haben. „Unser FabritzPreis soll soziale Kompetenzen fördern und die Schüler dazu anregen, Initiative zu ergreifen, Verantwortung zu übernehmen und sich für die Gemeinschaft einzusetzen“, erklärte der für die Begabungsförderung zuständige Lehrer Thomas Tillmann. “Wie, wann und wo sich Schülerinnen und Schüler für die Gemeinschaft einsetzten, spielt keine Rolle. Jeder kann seine individuellen Fähigkeiten einsetzen und so zu einer Verbesserung des Schullebens beitragen”. Die Regularien sind denkbar einfach. Am Ende eines jeden Schuljahres können sich Klassen, Gruppen von Schülern oder auch Einzelpersonen um den Preis bewerben. Erstmalig in diesem Jahr haben zwei Schülerinnen einen Mitschüler für den Preis vorgeschlagen, der jahrelang im Hintergrund bei allen Auftritten von Schulorchestern und -chören für die passende Tontechnik gesorgt hat. „Dieses uneigennützige Vorschlagen des Mitschülers und das neidlose Anerkennen seines Verdienstes hebt das soziale Denken noch einmal auf eine höhere Stufe“, meint die Initiatorin des Preises, Dr. Marion Mittag aus der Elternschaft. Der erste Preis ist mit 500 € dotiert. Für den 2. Preis gibt es 300 € und für den 3. Preis 200 €. Der Gewinner des 1. Preises wird zusätzlich mit einer Plakette am speziell für diesen Anlass entworfenen Wanderpokal verewigt. Der „Fabritz“-Cup steht das ganze Jahr über, gut sichtbar, in einer Vitrine an der Mensa. Der 1. Preis 2012 ging an die GREENLINE-AG. So nennt sich eine Arbeitsgemeinschaft für die Klassen 6 bis 12. In dieser Arbeitsgemeinschaft treffen sich zweimal wöchentlich Schülerinnen und Schüler, um unter Leitung der Biologielehrer die immer zahlreicher werdenden Lebewesen und deren Lebens- Seite_24.indd 24 räume im Fabritianum zu pflegen und zu betreuen. Dabei sind die Aufgaben der „GREENLINER“ vielfältig: Sie kümmern sich um das Vivarium, in dem verschiedenste Wassertiere in großen Aquarien leben. Sie pflegen und erweitern das neu angelegte Schulbiotop, gestalten neue Aquarien und Terrarien und ziehen Jungtiere auf, z.B. Stabheuschrecken, Axolotls (mexikanische Schwanzlurche mit außerhalb des Körpers liegenden Kiemen) und Schlangen. Den 2. Preis erhielten Schülerinnen der Klasse 6c für ihre Konzertreihe in Uerdinger Seniorenheimen. Die sechs jungen Musikerinnen haben sich zusammen geschlossen, um gemeinsam Menschen in Seniorenheimen mit ihrer Musik Freude zu bereiten. So spielten sie bekannte Volks- und Frühlingslieder, die die Zuhörer begeistert mitsangen. Abgerundet wurde das musikalische Programm durch ein Quiz und durch Gedichtvorträge der Seniorenheimbewohner. Die Jury begründete ihre Entscheidung, die sechs Schülerinnen auszuzeichnen wie folgt: „Es kommt sicherlich nicht oft vor, dass Schülerinnen der 6. Klasse an das Wohl älterer Menschen denken und ihre Freizeit opfern, um diesen eine Freude zu machen”. Für die Auftritte erhielten die Schülerinnen für jeweils 50 €, die sie nicht für sich selbst verwendeten, sondern der Klassenkasse gespendet haben. „Hut ab vor so viel Uneigennützigkeit!” Für eine Menge Medienrummel im Fabritianum sorgten die Gewinner des dritten Preises. Der Kurs „Evangelische Religion“ der Klassen 9a und 9c und die Aktion INVISIBLE CHILDREN 2012 – ICH SEHE WEISS, machten darauf aufmerksam, dass in den vielen Kriegen auf dieser Welt auch Kindersoldaten zum Einsatz kommen. Dies ist nur wenigen bewusst, die Kindersoldaten sind für uns quasi unsichtbar – „invisible“. Um das schreckliche Schicksal dieser Kinder sichtbar zu machen, hat der evangelische Religionskurs unter der Leitung von Thomas Tillmann in meh- rere groß angelegten Aktionen auf diese Situation aufmerksam gemacht, um so vielleicht auch das Bewusstsein unserer Politiker zu erreichen, damit sie sich verstärkt für diese Kinder einsetzen. „Mit diesen außergewöhnlichen Aktionen zeigten die Schüler und Schülerinnen politisches und persönliches Engagement für unterdrückte und hilflos ausgelieferte Menschen und machten damit deutlich, dass die junge Generation keineswegs politikmüde oder phlegmatisch ist“, begründete die Jury ihre Entscheidung für INVISIBLE CHILDREN 2012 – ICH SEHE weiß! Ausser den drei Preisträgern gab es Ehrungen für weitere Schülerinnen und Schüler. Z.B Aljoscha Leven und seinen Leitspruch „Ohne Technik läuft nichts”. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler spielen und singen im Sinfonieorchester, in der Big Band, im Streichorchester, dem Unterstufen- und Oberstufenchor oder individuellen Bands und Gruppen. Aber das größte musikalische Können hilft nichts, wenn nicht ein versierter Tontechniker dafür sorgt, dass alle Instrumente und Stimmen richtig in Szene gesetzt werden und gut hörbar sind. Diese Aufgabe hinter den Kulissen hat in den vergangenen Jahren fast ausschließlich Aljoscha Leven übernommen, der nun sein Abitur gemacht und die Schule verlassen hat. Ebenfalls geehrt wurde „Die kleine Theater AG” und die Schülerinnen und Schüler der Unter- und Mittelstufe. Diese AG des Gymnasium Fabritianum besteht seit mittlerweile zwölf Jahren und hat in dieser Zeit sieben Produktionen von Klassikern wie „Pünktchen und Anton“ (Erich Kästner), „Krabat“ (Otfried Preußler) „Oliver Twist“ (Charles Dickens) oder „Das Gespenst von Canterville“ (Oscar Wilde) aufgeführt. Unter Leitung der beiden Lehrerinnen Ulrike Hubbertz-Müller und Maria Schmidt realisieren die Schülerinnen und Schüler immer wieder neue Stücke von circa zweieinhalb Stunden Dauer, mit denen sie Mitschüler und Eltern, aber auch 400 Grundschüler verschiedener Krefelder Schulen begeistern. Eine besondere Ehrung im Rahmen des diesjährigen „Fabritz. Der Preis“ erhielt das MaliProjekt. Schon seit fast 10 Jahren engagieren sich Mitglieder der Schüler- und Lehrerschaft des Fabritianum für die Verbesserung der Schulbildung in dem westafrikanischen Staat Mali. Seit dem Jahr 2003 haben verschiedene Schülergruppen insgesamt die stolze Summe von 11.000 € gesammelt, die sie der Nichtregierungsorganisation SOLISA (Solidarité pour le Sahel – Solidarität für die Sahelzone) zur Realisierung von Bildungsprojekten zur Verfügung stellen. „Diese Aktion zeichnet sich sowohl durch ihre Langlebigkeit und ununterbrochene Kontinuität aus, als auch durch ihren Blick über den Tellerrand hinaus auf ein Land im fernen Afrika”, war die Begründung für die Ehrung beim FabritzPreis 2012. In diesem Jahr gehörten zur Jury folgende Mitglieder: Astrid Holzhausen (Unternehmerschaft Niederrhein), Karin Meincke (Bürgermeisterin der Stadt Krefeld), Leonie Molls (Ehemalige des Gymnasium Fabritianum), Dr. Anette Overlack (ehemalige Schülermutter, ehemalige Vorsitzende des Fördervereins und Mitinitiatorin des Preises) und Helmut Wenderoth (Leitungsteam KRESCHtheater). Natürlich sind im kommenden Jahr wieder neue Vorschläge für den „Fabritz 2013“ willkommen. 25.11.12 17:36