aussen wirtschaft update tschechische republik

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AUSSEN
WIRTSCHAFT
UPDATE
TSCHECHISCHE REPUBLIK
AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER PRAG
APRIL 2017
2
Eine Information des
AußenwirtschaftsCenters Prag
Wirtschaftsdelegierter
Mag. Christian Miller
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Dr. Christoph Grabmayr
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AUSSENWIRTSCHAFT UPDATE Tschechische Republik (Gesamtjahr 2016)

Wieder ein erfolgreiches Jahr mit Wirtschaftswachstum (BIP 2016: +2,3%)

Ausgabefreudige Konsumenten und boomende Automobilindustrie sind Wachstumsmotor

KFZ-Industrie 2016 mit historischem Rekord (1,35 Mio. KFZ, +8%)

Arbeitslosenrate auf historischem Tiefstwert von 3,6%

Außenhandelsvolumen Österreich-Tschechien mit neuem Rekord (EUR 10,66 Mrd.)
Wirtschaftskennzahlen
2014
2015
2016
Nominales Bruttoinlandsprodukt in Mrd. EUR1
157
167
174
Bruttoinlandsprodukt/Kopf in US-Dollar zu PPP2
32.339
33.790
35.009
k.A.
10,5
10, 5
10,5
10,5
Reales Wirtschaftswachstum in % (inflationsbereinigt) 3
+2,7
+4,5
+2,3
+2,6
Inflationsrate in %3
0,4
0,3
0,7
2,0
6,1
5,0
3,6
4,0
3,63
3,66
3,69
k.A.
Warenexporte des Landes in Mrd. Euro3
131,8
142,4
147
k.A.
Euro3
116,2
127,5
129
k.A.
Bevölkerung in
Mio. 2
(ILO)3
Arbeitslosenrate in %
Wechselkurs der Landeswährung (CZK) zu Euro;
100 CZK=in Euro,
Jahresmittelwert4
Warenimporte des Landes in Mrd.
Wirtschaftsleistung des Landes, Weltwertung5
49 (2015)
Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich
Österreichische Warenexporte in Mrd. Euro6
Österreichische Warenimporte in Mrd. Euro6
Österreichische Dienstleistungsexporte in Mio. Euro6
Österreichische Dienstleistungsimporte in Mio. Euro6
Wichtigster Warenexportmarkt für Österreich:
Veränderung zum
Vorjahr in %
+1,3
+5,3
+7,6
+7,2
4,79 (2016)
5,87 (2016)
1.361 (2016)
1.226 (2016)
Österreichische Direktinvestitionen, Stand 20157:
Beschäftigte bei österr. Direktinvestitionen7, Stand 2014:
Direktinvestitionen aus CZ in Ö7 Stand 2015:
Beschäftige in Österreich bei Direktinvestitionen aus CZ7 Stand 2014:
EUR 12.7 Mrd.
91.779
EUR 90 Mio.
470
6. Rang
_______________________________
Quelle: Eurostat
1
Quelle: Economist Intelligence Unit
2
3
Prognose
2017
k.A.
Quelle: Tschechisches Statistisches Zentralamt
Quelle: Tschechische Nationalbank
4
Quelle: http://data.worldbank.org/data-catalog/GDP-ranking-table
Quelle: Statistik Austria
7Quelle: Österreichische Nationalbank
5
6
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1. Wirtschaftslage
Tschechien wächst
weiter
Der Wirtschaft Tschechiens ist es auch 2016 gelungen, weiter zu wachsen - auch
nach einem außergewöhnlich erfolgreichen Jahr 2015 (+4,5%) und damit hoher
Vergleichsbasis. Im vierten Quartal 2016 ist das Bruttoinlandsprodukt im Jahresvergleich um 1,9% und gegenüber dem Vorquartal um 0,4% gestiegen. Zum
Wachstum trugen insbesondere der Konsum der privaten Haushalte und die Auslandsnachfrage bei, was sich in der positiven Entwicklung fast aller Wirtschaftszweige widerspiegelte. Ausnahme war die Bauwirtschaft, deren Leistung 2016
wesentlich gegenüber 2015 zurückgegangen ist. Das BIP-Wachstum beläuft sich
auf 2,3%, für 2017 wird ein Wachstum von 2,6% und für 2018 von 2,4% prognostiziert.
Die Investitionsaktivität 2016, die vor allem durch Investitionen in KFZ, Maschinen
und Verkehrsmittel getragen wurde, ist im Jahresvergleich um 1,3% gesunken,
was vor allem auf die hohe Vorjahresvergleichsbasis zurückzuführen ist.
KFZ und KFZ-Teile
Industrie ist
Zugpferd der Industrie
und Wirtschaft
Die Industrie (inkl. Bergbau und Energie) wuchs 2016 um 2,9%, wobei sich der
Output in der verarbeitenden Industrie um 3,7% erhöhte. Rückgrat der Industrie
und Wirtschaft bleibt weiterhin konkurrenzlos die stark exportorientierte KFZ und
KFZ-Teile Industrie mit einem Anteil von rund 20% an der industriellen Wertschöpfung und rund 18% an den Gesamtexporten. 2016 erhöhte sich die Produktion von KFZ und KFZ-Teilen um 11%, weitere Industriezweige mit überdurchschnittlichem Wachstum waren die Herstellung von Druckereierzeugnissen und
die Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern (+14%), die Möbelindustrie (+11%), die metallverarbeitende Industrie (+5%) sowie die Textilindustrie (+4%) und die Lederindustrie (+5%).
Autoindustrie bricht
Rekord
Zum ersten Mal in der Geschichte wurden mehr als eine Million Fahrzeuge bereits in neun Monaten produziert und im Gesamtjahr waren es 1,35 Mio. - ein
Anstieg von 8%. Mit diesem Ergebnis befindet sich Tschechien auch in der Liga
der großen PKW Produzenten. Ausgezeichnet lief es vor allem für die drei PKWErzeuger: ŠKODA Auto (Anteil an der Produktion: 57%, +13%), HYUNDAI (Anteil:
27%, +5%) und TPCA Toyota Peugeot und Citroen (Anteil: 16%, +1%). Auch der
Export ist bei allen drei Autoherstellern bedeutend gewachsen (Skoda Auto: +7%,
Hyundai: +14%, TPCA: +8%). Eine positive Entwicklung gab es auch bei der LKW
Produktion aufgrund der Renaissance von TATRA Trucks (Produktionsanstieg
2015/2016: +56%) und beim Autobusproduzenten IVECO (+4%).
Mangel an öffentlichen
Ausschreibungen und
Bürokratie bremsen
Bauwirtschaft
Die Bauwirtschaft, die 2015 mit einem Plus von 5,5% endlich wieder Aufschwung
gezeigt hat, war 2016 schon wieder das Sorgenkind: Im Gesamtjahr 2016 sank die
Bauproduktion um 7,6%, wobei der meist privat finanzierte Hochbau um 3,3% und
der vorwiegend aus öffentlichen und EU-Quellen finanzierte Tiefbau (Verkehrswege und Umweltschutzbauten) um 16% gefallen sind. Hauptgrund für den Rückgang der Bauwirtschaft ist in erster Linie der Mangel an Aufträgen, vor allem von
Seiten des öffentlichen Sektors – die Bauwirtschaft ist stark vom Staat abhängig.
Projekte aus der EU-Förderperiode 2014 – 2020 kommen nur langsam ins Laufen.
Privat finanzierte Bauprojekte werden oft durch die ausgeprägte Bürokratie gehemmt, die größere Bauprojekte verhindert und die teils veralteten Vorschriften,
durch die die Vorbereitung von Bauprojekten im Vergleich zu anderen EU-Ländern
überdurchschnittlich viel Zeit in Anspruch nimmt. Ob sich die Bauwirtschaft heuer
erholen wird – darüber sind die Meinungen der Baufachleute unterschiedlich.
Handelsbilanz mit
neuem Rekord
Tschechiens Exportdynamik ist schwächer geworden: 2016 stiegen die Exporte
um 3,3% (auf Basis CZK um 2,4%) auf EUR 147 Mrd. Da sich die Importe in diesem
Zeitraum nur um 1,2 % (+0,3 % auf Basis CZK) auf EUR 129 Mrd. erhöht haben,
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gibt es mit EUR 18 Mrd. einen neuen Rekord beim Handelsbilanzüberschuss. Erfolgreich exportiert wurden wieder „Maschinen und Verkehrsmittel“ - die mit einem Anteil von 56% an den Gesamtexporten die bedeutendste Ausfuhrposition
sind – sie stiegen um 5%. Die bedeutendsten Exportpositionen waren 2016 (Angaben in Mrd. EUR): PKW (16,9), KFZ-Zubehör (12,1), Rechentechnik (7), Mobiltelefone (4,3), Sitze (2,5), Kabeln (2,4), Spielwaren/Lego (2,3), Schalter/Stecker (2,1),
Leuchtprodukte (1,9), Pumpen (1,9), Reifen (1,8), TV/Monitore (1,7), Klimaanlagen
(1,6), Medikamente (1,5), USB-Sticks/CD/DVD (1,4)
Deutschland führender
Handelspartner
Weiterhin stammt mehr als ein Viertel der Importe (27%) aus Deutschland – damit ist Deutschland das mit Abstand wichtigste Lieferland. Dahinter folgen China
(13%), Polen (8%) und die Slowakei (5%). Österreich liegt mit 2,9% an 8. Stelle.
Auch bei den Exporten ist Deutschland mit einem Anteil von 32% an der Spitze dies belegt die starke Exportabhängigkeit Tschechiens von der Konjunktur
Deutschlands. Österreich liegt mit einem Exportanteil von 4% an 7. Stelle.
Arbeitslosenrate
so niedrig wie noch nie
Zum Ende des vergangenen Jahres war die Arbeitslosigkeit in Tschechien so
niedrig wie noch nie zuvor: im 4. Quartal 2016 sank die Arbeitslosenrate (nach der
internationalen ILO-Definition (Anteil der Arbeitslosen an der Gesamtzahl der
Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren) auf 3,6%.
Demgegenüber stieg der Beschäftigungsgrad auf den neuen Höchstwert von 73%,
somit hatten 5,2 Mio. Menschen in Tschechien einen Arbeitsplatz, um 111.000
Personen mehr als im Jahr davor. Damit hat laut Eurostat Tschechien noch vor
Deutschland die niedrigste Arbeitsloserate in den EU-Mitgliedsländern und liegt
weit unter dem EU28-Schnitt von 8,2%.
Gute Wirtschaftslage
und Mangel an Arbeitskräften lassen Löhne
steigen
Auf dem Arbeitsmarkt fehlen in vielen Bereichen Arbeitskräfte. Die Unternehmen
sind daher gezwungen einander mit steigenden Löhnen zu konkurrieren. In Kombination mit der niedrigen Inflationsrate führt dies zu einer merklichen Steigerung der realen Kaufkraft. Im Gesamtjahr 2016 ist der Durchschnittslohn um
4,2% auf umgerechnet ca. EUR 1.021 (CZK 27.589) gestiegen – einer der höchsten
Wachstumsraten in der Geschichte des Landes. Die Verbraucherpreise sind im
Vorjahr um 0,7% gestiegen, somit beträgt der reale Lohnzuwachs 3,5%. Da es auf
dem tschechischen Arbeitsmarkt ein großes Angebot an freien Arbeitsplätzen gibt
und Firmen den Arbeitskräftemangel weiterhin als großes Problem für ihre Expansion betrachten, ist zu erwarten, dass die Nominallöhne in diesem Tempo
auch 2017 weiter wachsen werden.
Konsumfreude hält an
Die gute Beschäftigungslage, höhere Realeinkommen und die optimistische Stimmung haben auch entsprechende Auswirkung auf die Konsumausgaben der Bevölkerung – 2016 sind die Einzelhandelsumsätze – ähnlich wie bereits 2015 und
2014 - um 5,6 % gestiegen, wobei sowohl Lebensmittel (+3,3%) als auch der NonFood Bereich (+6,8%) von dieser Entwicklung profitierten.
2. Besondere Entwicklungen
KFZ-Branche wird
auch 2017 die
Wirtschaft stimulieren
Die KFZ und KFZ-Teile-Industrie ist eindeutig die Säule der gegenwärtigen Prosperität Tschechiens. Niemals in der Geschichte wurden mehr Autos produziert
als 2016. Das Produktionswachstum in dieser Branche war mit 11% fast viermal
höher als das der Gesamtindustrie mit 2,9%. Ohne die neuen Automobilwerke
wäre die Wirtschaft Tschechien niemals so schnell gewachsen wie in den ver-
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gangenen Jahren. Die Zukunft der Branche steht aber laut Fachleuten vor großen Herausforderungen. Der positive Trend könnte nicht lange halten, wenn die
Konkurrenzfähigkeit der Branche nicht auch zukünftig gehalten werden kann. Es
sei notwendig die Qualität der technischen Ausbildung zu stärken, die Mobilität
der Arbeitskräfte zu erhöhen und die Infrastruktur zu verbessern. Das Wachstum in der Automobilindustrie und damit der Gesamtwirtschaft soll sich aber
2017 fortsetzen.
Elektronische Umsatzerfassung ist gestartet
1.
2.
3.
4.
5.
Am 1.12. 2016 ist in Tschechien das Gesetz über die elektronische Erfassung von
Umsätzen in Kraft getreten ist. Es sieht vor, dass alle Unternehmen in Zukunft
via Internet mit den Steuerbehörden verbunden sind. Wenn man eine Barzahlung
bzw. mit Kreditkarte erhält, muss diese in die Registrierkasse eingegeben werden und unmittelbar danach erhält das Unternehmen von der Steuerverwaltung
einen Code, der auch auf die Quittung für den Kunden gedruckt wird. Die Finanzämter sollen damit die Umsätze der Firmen damit jederzeit kontrollieren können. Die Erfassung der Umsätze wird stufenweise eingeführt:
1. Phase – seit 1.Dezember 2016: Hotellerie und Gastronomie
2. Phase – seit 1.März 2017: Einzel- und Großhandel
3. Phase – ab 1. März 2018: andere Tätigkeiten, ausgenommen jene 4. Phase
angegeben sind, also bspw. freie Berufe, Transport, Landwirtschaft
4. Phase – ab 1. Juni 2018: ausgewählte Handwerker und Produktionstätigkeiten
Das Gesetz sieht grundsätzlich keine Ausnahmen für Kleinunternehmer vor. Nur
wenn die online Umsatzerfassung den laufenden und wirtschaftlichen Ablauf der
Tätigkeit stören würde, kann um Erlaubnis für ein vereinfachtes angesucht werden – dann sind die Angaben über die erfassten Umsätze dem Fiskus spätestens
fünf Tage nach Realisierung des erfassten Umsatzes zu übermitteln.
Wird die CZK bald
wieder aufgewertet?
EU-Fördergelder:
2016 ein schlechtes
Jahr für Tschechien
Bedeutende Infrastrukturprojekte
heuer geplant
Seit der Abwertung im Herbst 2013, die mit der Begründung eine anti-deflationäre Maßnahme zu setzen und durch teurere Importe die Inflation auf den gewünschten Wert von 2% zu heben, stattfand tauchte diese Frage periodisch auf.
Die Auswirkung auf die Inflation war zwar bescheiden. (2016: 0,7%), doch die
tschechische Exportwirtschaft konnte zweifelsohne davon profitieren. Seit Antritt
des neuen Gouverneurs der tschechischen Nationalbank verdichteten sich jedoch die Gerüchte, dass es 2017 tatsächlich soweit sein könnte – voraussichtlich
Mitte 2017. Dies schien umso wahrscheinlicher, da die Inflationsrate im Februar
2017 auf 2% geklettert ist. Im April war es dann so weit die Währungsinterventionen wurden beendet. Eine stärkere Krone freut den Exporteur nach Tschechien,
wirft bei der tschechischen Exportwirtschaft, die bereits die steigenden Löhne in
ihren Preisen unterbringen muss so manche Frage auf.
Das Jahr 2016 war laut Regionalministerium ein schlechtes Jahr bei der Abrufung der EU-Fördergelder. Das Volumen der vertraglich zugesicherten Mittel aus
den EU-Fonds lag im Vorjahr bei rund EUR 370 Mio. Heuer soll eine fünffache
Summe erreicht werden, denn eine der Prioritäten der Regierung für 2017 ist die
Inanspruchnahme von EU-Geldern. Insgesamt hat Tschechien bis Ende letzten
Jahres EUR 3,2 Mrd. abgerufen, das heißt 14,2 % der Mittel für die Förderperiode 2014 bis 2020.
Die Straßen- und Autobahndirektion (ŘSD) wird dieses Jahr neben der Sanierung
der Autobahn D1 auch entscheidende Bauvorhaben in Angriff nehmen, für die
eine beschleunigte Umweltverträglichkeitsprüfung vereinbart wurde. Dabei geht
es um die Sanierung bzw. den Neubau von Autobahnabschnitten mit einer Länge
von insgesamt 140 km und die Instandsetzung von über 600 km Autobahn und
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Straßen I. Klasse, dafür sind im Verkehrsministerium rund EUR 3 Mrd. eingeplant. Einige Großprojekte wurden bereits ausgeschrieben sowie die letzten
Grundstücke aufgekauft oder enteignet.
3. Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich
Wachstum im Außenhandel setzt sich gemäßigt fort
2016 – der bilaterale Handel wächst weiter: unsere Ausfuhren stiegen um 1,3%
auf EUR 4,79 Mrd. und die Einfuhren um 5,3% auf EUR 5,87 Mrd. Dies ist bereits
aufgrund der hohen Vergleichsbasis 2015 umso erfreulicher (Exporte nach
Tschechien: + 8,5%, Importe aus Tschechien: + 3,2%). Damit hat sich 2016 der
österreichisch-tschechische Warenhandel nicht nur einen neuen Rekordwert
beim Volumen (EUR 10,66 Mrd.) gebracht, sondern sich auch besser entwickelt
als Österreichs Warenhandel insgesamt (Ausfuhren: -0,2%, Einfuhren: 1,5%).
Maschinen und KFZ
weiterhin erfolgreich
Recht dynamisch enwickelt hat sich wieder die mit Abstand wichtigste
österreichische Ausfuhrposition - die „Maschinen und Verkehrsmitteln“ - mit
einem Anteil von 40% an den Gesamtexporten - hier konnten wir um über 4%
zulegen. Besonders erfolgreich waren dabei (Reihung nach wertmäßiger
Bedeutung am Export): Straßenfahrzeuge und –zubehör (+10%), elektrische
Maschinen und Geräte (+5%), Maschinen für verschiedene Zwecke (+6%),
Arbeitsmaschinen (+4%) sowie Kraftmaschinen und -ausrüstungen (+49%).
Einen Exporträmpfer mussten die Anbieter von Metallbearbeitungsmaschinen
hinnehmen (-39%).
Tschechien bleibt für
Österreich drittwichtigster Handelspartner in der EU-28
Aktuell ist Tschechien für Österreich mit einem Anteil von 3,7% weltweit hinter
Deutschland, USA, Italien, Schweiz und Frankreich die sechstwichtigste Exportdestination, importseitig nimmt es mit 4,3% nach Deutschland, Italien, China,
Schweiz den fünften Rang ein. Damit ist Tschechien bereits seit längerer Zeit
unangefochten innerhalb der EU-28 für Österreich nach Deutschland, Italien
der drittwichtigste Handelspartner und in Mittel- und Osteuropa der wichtigste
Export- und Handelspartner.
Österreich Topinvestor in Tschechien
Laut ÖNB beläuft sich der Bestand österreichischer Direktinvestitionen in
Tschechien per Ende 2015 auf EUR 12,7 Mrd. Für österreichische Firmen bleibt
Tschechien nach Deutschland und den Niederlanden weltweit das drittwichtigste Zielland für Direktinvestitionen. Laut tschechischer Nationalbank (CNB)
beläuft sich der Bestand 2015 an ausländischen Direktinvestitionen in Tschechien auf insgesamt EUR 107,1 Mrd. - die Topinvestoren sind die Niederlande
(Anteil: 24%), Österreich (13,4%) und Deutschland (12,9%) und Luxemburg
(12,2%), diese vier Länder haben somit zusammen einen Anteil von 63% der
ausländischen Direktinvestitionen.
Stärken Tschechiens
Unser Nachbarland ist aufgrund seiner gesunden Wirtschaftsstruktur mit einer
starken exportorientierten Industrie (Industrieanteil: 28% des BIP – damit Spitzenreiter unter den EU-Ländern), dem natürlichen Aufholbedarf, dem soliden
Finanzsektor und der im mittelosteuropäischen Vergleich kaufkräftigen Verbraucher ein attraktiver Absatzmarkt und beliebter Investitionsstandort. Auch
wenn die Wirtschaftsdynamik nicht mehr den Spitzenwert von 2015 erzielen
wird, bleiben die Aussichten vielversprechend.
Vielfältige
Marktchancen
Welche Chancen ergeben sich daraus? Aufgrund der tschechischen Wirtschaftsdynamik bieten sich für österreichische Firmen bei entsprechendem
Einsatz viele interessante Absatzchancen in verschiedenen Bereichen. Das
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Rückgrat der Wirtschaft Tschechiens ist die exportorientierte Industrie, besonders die Produktion von Verkehrsmitteln und Maschinen, die in erster Linie
nach Westeuropa, allen voran Deutschland, exportiert werden. Um auf diesen
Märkten zu reüssieren, braucht man erstklassige Produkte. Um diese zu produzieren, braucht man wiederum Top-Maschinen und Top-Vormaterialien und das
bieten österreichische Unternehmen. Weitere Chancen liegen im Sektor intelligentes und energiesparendes Bauen (erneuerbare Energiequellen, Niedrigenergiebauweise, Haussteuerung und –technik etc.), Umwelttechnik & Infrastruktur. Und durch die wachsenden Realeinkommen der Bevölkerung haben
auch höher wertige Konsumgüter immer bessere Chancen.
Durch zahlreiche Veranstaltungen sollen
die Chancen optimal
genützt werden
Um die Chancen, die der tschechische Markt bietet, unseren Firmen näher zu
bringen, setzen wir auch 2017 unser reichhaltiges Veranstaltungsprogramm
mit entsprechenden Messen und B2B Veranstaltungen fort. Aktuelle Informationen finden Sie unter www.wko.at/aussenwirtschaft/cz/, Punkt „Veranstaltungen“. Die Teilnahme an Messen wird durch “go international“, die Internationalisierungsoffensive der Wirtschaftskammer Österreich und des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft gefördert. Und in unserer
Bau- und Umweltprojektliste Tschechische Republik, die sechsmal im Jahr erscheint sind neben den Grundinformationen zu aktuellen Bauvorhaben auch
Einzelheiten zu rund 300 aktuellen Projekten zu finden.
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