Zusammenfassung Linguistic Lecture The Structure and the History of English Fachbereich Fremdsprachen EN 430 Wintersemester 2004/2005 Kommentare und Ergänzungen an: [email protected] Phonetik, Phonologie, Phonem, Allophon (=Variante) Röntgenbild der Sprechwerkzeuge während der Artikulation des Vokals [i] Phonetik (Phonetics) ist die Wissenschaft der matierellen Seite der Sprachlaute, während sich die Phonologie (Phonology) mit der funktionellen Analyse der Sprachlaute befasst. Gegenstand der Phonetik sind die Bildung, die Übertragung und die Wahrnehmung der Sprachlaute; entsprechend unterscheidet man drei Zweige dieser Wissenschaft: die artikulatorische (Art und Weise der Lautproduktion, (articulatory phonetics)), die akustische (physische Merkmale des Lauts im „Raum“ (acoustic phonetics)) und die auditive Phonetik (Wahrnehmung des Lauts durch Ohr, Gehörnerven entsprechendem Gehirnzentrum (auditory phonetics)). Schematische Darstellung der hard palate (palatum) menschlichen Sprechorgane / The Vocal Tract with the alveolar ridge Articulatory Organs soft palate (velum) lip (labiae) uvula pharynx Rachenraum epiglottis tongue teeth (dentes) larynx Kehlkopf Phonemes, Minimal Pairs, Allophones Phonologische Analysen beruhen auf dem Prinzip, dass bestimmte Laute Bedeutungsveränderungen in einem Wort oder Satz bewirken, andere dagegen nicht. Dies wurde in frühen Untersuchungen mit einem einfachen Verfahren gezeigt: Man ersetzte in Wörtern einen Laut durch einen anderen und prüfte, ob sich eine andere Bedeutung ergab. So hören wir bei dem wort pit drei Laute, die sich jeweils durch ein phonetisches Symbol darstellen lassen: [pɪ t]. Ersetzen wir [ɪ ] durch [ʊ] entsteht ein anderes Wort: [pʊt] oder Seite 2 put. Also sind [ɪ ] und [ʊ] im Englischen bedeutungsunterscheidende Laute, da sie die Unterscheidung zwischnen pit, put, bit, but und einigen weiteren Wortpaaren ermöglichen. Wird das Corpus in kleinste Lauteinheiten segmentiert, so erhält man Phone (=Einheiten). Ein Phon ist ein Lautsegment, das noch nicht hinsichtlich seines Status im Sprachsystem klassifiziert ist, d.h. es ist noch nicht entschieden, unter welches Phonem es als Allophon zu klassifizieren ist. Diese Entscheidung wird durch Aufsuchen von Minimalpaaren im Corpus erbracht. Ein Phonem ist die kleinste Einheit einer Sprache, mit welcher die Bedeutung eines Wortes verändert werden kann / Phonemes are the minimal meaning-distinguishing units in the sound system of a language Phonologie ermittelt kleinste bedeutungsunterscheidende Einheiten Durch Prüfung von Minimalpaaren (Wörter) können wir ermitteln, welche Lautvertauschungen (PhonVertauschen) Bedeutungsunterschiede hervorrufen / Minimal pairs are words, that Nehmen wir an, eine Sprache besteht aus folgenden Wörtern: fabe, lube, bare, lafe, fare, fibe, bafe, labe. Nun soll das Phoneminventar dieser fiktiven Sprache erstellt werden. Hierfür werden folgende Operationen durchgeführt: Kommutationsprobe durch Aufsuchen von Minimalpaaren im vorliegenden Corpus: differ in meaning when only one phoneme is changed Minimalpaare daraus festgestellte Oppositionen zwischen Phonen fabe / fare fabe / fibe fabe / labe lube / labe bare / fare bare / bafe lafe / bafe lafe / labe b:r a:i f:l u:a b:f r:f l:b f:b Allophone sind Varianten eines Phonemes, welche unterschiedliche Lauteigenschaften besitzen, jedoch die Bedeutung eines Wortes bei Tausch nicht verändern / Allophones are variants of a phone like aspirated [ph] and [p] or clear l [l] and „dark“ l [ɬ] of the same phoneme /p/ or /l /[e],[i]/ /u/ /[r],[l]/ /a:/ /æ/ Graphemebene /ei/ <a> z.B.: star, bath; black, carry; to take /b/ /f/ Bei der phonologischen Bestimmung des Phonem-Inventars einer Sprache treffen wir bald auf Laute, die keine Bedeutungsveränderung bewirken, wenn sie für andere eingesetzt werden. Sie sind Varianten eines Phones. Die beiden Wörter pit und spit besitzen beide das Phonem /p/, jedoch in pit ist es ein aspiriertes [ph], während es in spit nicht aspiriert ist [p]. Das l in leaf und pool respektive in light und hill wird an anderen Stellen im Mund gebildet. Das eine («helles» l) wird wesentlich weiter vorne im Mund gebildet als das andere («dunkles» l). Im Englischen handelt es sich dabei auch um Allophone eines einzigen /l/-Phonemes (nicht so im Russischen!). Phoneme und Grapheme Das Graphem wird definiert als kleinste distinktive Einheit Schriftsystems (analog dem Phonem). Die Zuordnung von Einzelelementen des Laut- und des Schriftsystems kann in beiden Richtungen mehrdeutig sein. Ein-Eindeutigkeit, d.h. Eins-zu-Eins-Entsprechung: jedem Phonem entspricht ein Graphem ist nirgens hundertpro© Gregory Turkawka – Student praS Herbst 04 Mehr-Eindeutige Beziehungen = für mehrere verschiedene Phoneme gibt es eine gleiche Graphemnotierung: Phonemebene Die Segmentation des Corpus ergiebt die Phone [f], [a], [b], [e], [r], [i], [l], [u]. Die Minimalpaarliste zeigt, dass sie nicht alle bedeutungsunterscheidend sind: Es ist kein Minimalpaar dabei, das durch den Laut [e] differenziert wird. Es ist daher anzunehmen, dass [e] eine Variante zu einem anderen aufgeführten Phone ist ([i]). Weiter zeigt die Minimalpaarliste, dass auch [l] und [r] hier nie ein Minimalpaar begründen. Das ergibt folgendes Phoneminventar: /a/ zentig verwirklicht, nur bei der IPA-Umschrift (und anderen phonetischen Notierungssystemen). Im Lateinischen und im Italienischen ist das phonetische Verschriftungsprinzip recht weitgehend verwirklicht, im Deutschen weniger, im Französischen und Englischen noch weniger. Ein-Mehrdeutige Beziehungen = für ein Phonem gibt es verschiedene Graphemnotierungen: Phonemebene /i:/ Graphemebene <ee> <ea> <ie> <ei> z.B.: bee; sea; mien; seize Mehr-Mehrdeutige Beziehungen: betrachtet man das gesamte System einer Sprache, so erweist sich, dass viele Phoneme und Grapheme in mehrmehrdeutiger Beziehung zueinander stehen: Phonemebene Graphemebene <ou> /u/ /ᴧ/ <oo> /ju/ <u> z.B.: you; book; put; butter /bᴧtə/; duty Bsp.: Das Phonem /ᴐ:/ finden wir in <a> in all, <aw> in law, <ough> in sought, <augh> in taught, <awe> in awe, <au> in autumn, <o> in bore, <oa> in broad, <oo> in door, <ou> in pour and <al> in talk. Ein Phonem ist von 11 Graphemen repräsentiert! Das Graphem <ea> hingegen finden wir bei /i:/ in clean, /e/ in dead, /eɪ/ in great, /ɪ ə/ in dear, /eə/ in wear, /ɜ:/ in earth, /a:/ in heart und /ɪ/ in guinea. Also ein Graphem hat 8 verschiedene Laute! Küsnacht, 23. Januar 2004 – Seite 3 Short vowels (7) ɪ sit e ten æ hat ᴧ cup ɒ pot ʊ put ə ago sɪt ten hæt kᴧp pɒt pʊt əgəʊ high, front, short vowel middle, front, short vowel low, front, short vowel low, central, short vowel low, back, short vowel high, back, short vowel middle, central, short vowel vowels (5) bean arm born too burn bi:n ɑ:m bɔ:n tu: bɜ:n high, front, long vowel low, back, long vowel high, back, long vowel high, back, long vowel middle, central, long vowel Diphthongs (8) eɪ page, bay aɪ five, buy ɔɪ boy, toy, voice əʊ home, no aʊ now, how peɪdʒ faɪv bɔɪ həʊm naʊ closing closing closing closing closing ɪə eə ʊə hear, peer hair, pair poor, sure hɪə(r) heə(r) pʊə(r) centering (high, front) centering (low, front) centering (high, back) Consonants (24) p pin b bin t tin d did k cat g got, gum f fall, fine v voice, vine ɵ thin, think ð then, this h how s so, seal, sing z zoo, zeal ʃ she, sheep ʒ vision, measure tʃ chin, chain dʒ june m man, sum n sun ŋ sing l leg, light r red, right w wet j yes, yet pɪn bɪn tɪn dɪd kæt gɒt fɔ:l vɔɪs ɵɪn ðen haʊ səʊ zu: ʃi: vɪʒn tʃɪn dʒu:n mæn sᴧn siŋ leg red wet jes plosive, bilabial, unvoiced plosive, bilabial, voiced plosive, alveolar, unvoiced plosive, alveolar, voiced plosive, velar, unvoiced plosive, velar, voiced fricative, labio-dental, unvoiced fricative, labio-dental, voiced fricative, dental, unvoiced fricative, dental, voiced fricative, glottal, unvoiced fricative, alveolar, unvoiced fricative, alveolar, voiced fricative, post-alveolar, unvoiced fricative, post-alveolar, voiced affricate, post-alveolar, unvoiced affricate, post-alveolar, voiced nasal, bilabic, voiced nasal, alveolar, voiced nasal, velar, voiced lateral, alveolar, voiced approximant, post-alveolar, voiced approximant, bilabial, voiced approximant, palatal, voiced Long i: ɑ: ɔ: u: ɜ: Seite 4 pure vowels (middle, front) (low, central) (middle, back) (middle, central) (low, central) sibilants (sharper sound) semi vowels Morphologie ermittelt kleinste bedeutungstragende Einheiten Das Sprachsystem basiert auf einem Inventar von Einheiten, die selbst keine Bedeutung haben, aber bedeutungsunterscheidende Funktion: den Phonemen. Ihre Anzahl ist begrenzt (44 im Englischen). Das Sprachsystem enthält noch ein weiteres Inventar von nächstgrösseren Einheiten, den Morphemen, die aus Kombination von Phonemen bestehen. Klassifizierung von Morphemen morphemes free morphemes* affixes Morphologie Morphologie befasst sich mit der Struktur von Wörtern und teilt sich in die zwei Hauptgebiete: Flexions- und Derivationsmorphologie / Morphology studies the structure of words and is distinguished from syntax. It is divided into two fields: the study of inflections (signal grammatical relationships) and word formation (or derivational morphology; denotes the processes by which morphemes are combined into (new) words) Morpheme sind die kleinsten sprachlichen Zeichen und können nicht weiter segmentiert werden / Morphemes are the minimal distinctive unit(s) of grammar or the smalest functioning unit(s) in the composition of words Morphe mit gleicher Funktion aber verschiedenen Lautketten heissen Allomorphe / Allomorphs are conditioned variants of a morph (Past-TenseMorphem {-ed}: /-t/ /-d/ /-ɪ d/) Die Grammatik wird häufig in Untergebiete aufgeteilt; am ältesten und verbreitesten ist die Aufspaltung in Morphologie und Syntax. Die Morphologie befasst sich mit der Struktur von Wörtern. Innerhalb der Morphologie gibt es zwei Hauptgebiete. Die Flexionsmorphologie beschäftigt sich damit, wie Wörter abgewandelt (oder «flektiert») werden, um grammatikalische Kontraste innerhalb von Sätzen auszudrücken, etwa Singular / Plural oder Präsens / Imperfekt (früher wurde dieser Zweig als «Formenlehre» bezeichnet). Die Derivationsmorphologie dagegen untersucht die Prinzipien, die die Konstruktion neuer Wörter bestimmen, ohne darauf einzugehen, welche spezielle grammatikalische Rolle ein Wort in einem Satz nun einnehmen mag. Bei der Bildung von scheinbar aus Schein oder endanger aus danger entstehen verschiedene Wörter mit eigenen grammatikalischen Eigenschaften. Ein Morphem ist die kleinste sprachliche Einheit, die eine Bedeutung hat, mit anderen Worten: Morpheme sind die kleinsten sprachlichen Zeichen. Sie können nicht mehr weiter segmentiert werden, ohne dass man ihre Bedeutung zerstört. Das «Morphem» nicht gleichbedeutend mit «Wort» ist, braucht kaum eigens betont zu werden. Was das Verhältnis der Begriffe Morphem und Wort betrifft, so sind zwei Typen zu unterscheiden: solche Morpheme, die selbständig als Wort auftreten können (= freie Morpheme, free morphemes), und solche, die nur als Teil eines Wortes auftreten können (= gebundene Morpheme, bound morphemes). Sowohl bei grammatikalischen als auch bei lexikalischen Morphemen gibt es freie und gebundene Formen (inflectional and derivational morphology). Die meisten Morpheme werden durch einzelne Morphe realisiert. Haben grammatikalische Morphe (inflectional morphs) verschiedene Lautketten, aber die gleiche Funktion, kann man sie als Varianten des gleichen Morphems, als Allomorphe klassifizieren. © Gregory Turkawka – Student praS Herbst 04 bound morphemes {danger}, {do} prefixes suffixes {en-}{danger} {un-}{do} {danger}{-ous} {do}{-er} unique m. bound bases {rasp}+{berry} {cran}+{berry} {re-}+{-ceive} {per-}+{-ceive} * function words, contentor lexical words Inflectional morphemes kommen immer! als bound suffix vor. Bound prefixes sind daher immer derivational. Das Wort «deformed» wird folgendermassen segmentiert: {de-}{form}{-ed}. {de-} bound derivational prefix (class maintaining (verb > verb) {form} free lexical morpheme, verb {-ed} bound inflectional suffix, past tense or past participle Inflectional und derivational morphemes lassen sich einfach bestimmen. Im Satz «A good teacher likes teaching» lassen sich folgende Morpheme segmentieren: {a} free lexical morpheme, adverb {good} free lexical morpheme, adjective {teach} free lexical morpheme, verb {-er} bound derivational suffix (class-changing (V>S) {like} free lexical morpheme, transitive verb {-s} bound inflectional suffix, 3rd person singular {teach} free lexical morpheme, verb {-ing} bound inflectional suffix, present participle Die Morpheme {-er} und {-ing} der Worte teacher und teaching lassen sich klar unterscheiden. {-er} ändert den Sinn des Wortes (Verb zu Substantiv) daher derivational suffix, {-ing} verändert den Sinn des Wortes teach jedoch nicht, daher inflectional suffix. Küsnacht, 23. Januar 2004 – Seite 5 Flexionsmorphologie / Inflectional Morphology Im Vergleich zu Deutsch oder Französisch hat Englisch eine sehr einfache Flexionsmorphologie. word class morpheme function example nouns {-s} plural {student}{-s} {-s} possession, genitive {father}{-s} hat {-s} 3rd person singular she {play}{-s} the p. {-ed} past tense she {play}{-ed} {-ed} past participle she has always {play}{-ed} {-ing} present participle she is {play}{-ing} the piano {-ing} gerund {play}{-ing} the piano is... {-er}, {-est} comparison {fast}{-er}, {fast}{-est} function example verbs adjectives word class Reguläre Formen / regular forms Irreguläre Formen / Irregular Forms have to be learned individually nouns plural man – men, foot – feet verbs past tense and go – went – gone past participle swimm – swam – swum comparison good – better – best adjectives little – less – least Morpheme und Allomorphe Zwei der Englischen inflectional morphemes haben Varianten, sogenannte Allomorphe morpheme allomorph example {-s}*1 /-s/ (after voiceless sounds) cats; cat‘s; walks, wants /-z / (after voiced sounds, incl. vowels) dogs; dog‘s; climbs {-ed}*2 /-ɪ z / (after sibilants: /s, z, ʃ, ʒ, tʃ, dʒ/) horses; horse‘s; rushes /-t / (after voiceless sounds) walked, raced /-d/ (after voiced sounds, incl. vowels) climed, rowed /-ɪ d / (after /t/ or /d/) Seite 6 wanted, faded *1 Functions: plural, possession and 3rd person singular *2 Functions: past tense and past participle Zwei Hauptprozesse: Zusammensetzung und Ableitung / Composition (to a compound) and derivation Derivationsmorphologie / Word Formatation Die beiden wichtigsten Prozesse der Wortbildung in der Englischen Sprache sind Zusammensetzung (composition or compounding) und Ableitung (derivation). Weitere Prozesse sind Umwandlung (conversion), Beschneidung (clipping), Vermischung (blending) und Abkürzung. Composition (of Compounds) Bei der Zusammensetzung (Composition, Compounding) werden freie Morpheme zusammen gefügt um ein neues Wort zu bilden. Compounds lassen sich morphologisch oder syntaktisch analysieren. Compound morphological syntactic analysis analysis caveman hangman crybaby pushcart Endocentric compound: First part of compound specifies the second part, its head N+N V+N V+N V+N adverbial – subject predicate – subject predicate – subject predicate – object Normalerweise ist der Hauptteil eines compounds sein zweiter Teil, also bei crybaby das baby (it is a kind of) baby, man spricht dann von einem endocentric compound. the compound (as total). Bei exocentric compounds hingegen drückt der ganze Ausdruck etwas aus. Redhead ist ein Rotschopf und nicht eine Art Kopf, sondern eine Person, mit einem Kopf auf dem rote Haare wachsen. Derivation bildet durch an- Derivation Exocentric compound: Characterized by what is expressed in hängen von gebundenen Morphemen an freie Morpheme neue Wörter / In derivation, new words (derivatives) are formed by the addition of morphemes (affixes) to a free morpheme Derivational affixes may be class-maintaining or classchanging Bei der Derivation werden durch anhängen von einem oder mehreren gebundene Morphemen (affixes) an ein freies Morphem neue Wörter gebildet. Die gebundenen derivationalen Affixe können klassenerhaltend oder klassenändernd sein. Einige Beispiele: motherhood {-hood} motherly {-ly} rebuild {re-} endanger {en-} class-maintaining suffix (N>N) class-changing suffix (N>Adj) class-maintaining prefix (V>V) class-changing prefix (N>V) Suffixe tendieren zum Klassenwechsel, Präfixe hingegen zum Klassenerhalt. Weitere Suffixe: {-er} {-ment} {-ify} {-able} {-ness} Weitere Präfixe: {dis-} {anti-} {non-} {in-} {un-} © Gregory Turkawka – Student praS Herbst 04 Produktivität von Morphemen Wenn die derivationalen Affixe relativ frei an freie Morpheme angehängt werden können, sind sie produktiv. Wenn dies nicht (mehr) möglich ist, sind sie unproduktiv. Flexionsmorpheme (inflectional morphemes) sind grundsätzlich produktiver als Derivationsmorpheme. {-ness} ist sehr produktiv, {-th} hingegen nicht. Das inflectional plural suffix {-s} ist äusserst produktiv!, das inflectional plural suffix {-en} wie in oxen, children nicht. Die Möglichkeit, neue Wörter zu produzieren kann durch verschiedene Faktoren eingeschränkt werden. Das Wort mit dem gewünschten Sinn existiert bereits: teach learn rob steal teacher learner robber stealer thief Das Derivativ existiert mit einem anderen Sinn: drive work cook driver worker cooker (Herd) cook (Koch) Das «Loch» ist bereits mit einem Wort mit völlig anderem Sinn gefüllt silver copper brass iron silvery coppery brassy irony Das Muster funktioniert aus phonologischen Gründen nicht: snake shark fish snakish sharkish fishish beautiful pretty lovely beautifully prettily lovelily Es gibt keinen vernünftigen Referenten open close bottle-opener bottle-closer Es gibt nur exeptionelle Referenten beard hair eye leg bearded haired eyed legged long-haired, curly haired blue-eyed, one-eyed one-legged man, threelegged chair Küsnacht, 23. Januar 2004 – Seite 7 Einige Beispiele falscher Lexem-Analysen / error analysis of lexemes (words): Lexeme wrong analysis right analyses hamburger {ham}{-burger} {hamburg}{-er} alcoholic {alcohol}{-ic} {alc}{-o}{-holic} {book}{-o}{-holic} {work}{-o}{-holic} marathon {mara}{-thon} {mar}{-a}{-thon} {walk}{-a}{-thon} {tri}{-a}{-thlon} panorama {pan-}{orama} {cin-}{orama} {di-}{orama} Backderivation (Back-Formation) Affixes werden weggelassen statt hinzugefügt. Ein neues Wort wird durch Kürzung des Suffixes gebildet in Analogie zu bereits bestehenden Lexemen. Bsp.: televise electrocute react revise ⇠ ⇠ ⇢ ⇢ television electrocution reaction revision to laze to craze ⇠ ⇢ lazy crazy cherry pea ⇠ ⇠ cerise (French) pease ⇠ pisum (Latin) empty faint open noun ⇢ verb a round ⇢ to round a bottle a mail ⇢ ⇢ to bottle to mail a call a guess ⇠ ⇠ to call to guess ⇢ ⇢ ⇢ Clipping telephon Blendings ⇢ phone advertisement ⇢ ad influenza ⇢ flu brunch ⇠ breakfast + lunch smog ⇠ smoke + fog digiverse ⇠ digital + universe Abbreviations Acronyms DVD /di:vi:di:/ ROM /r ɒm/ ASAP AIDS USA BASIC Clipping Durch Clipping werden lange, oft lateinischstämmige Wörter kürzer. Viele Clippings sind informell und existieren neben den originalen Wörtern. Je nach dem, welcher Teil des Wortes abgetrennt wird, kann man zwischen front-, back- oder front-and-back-clipping sprechen. Blending Abbrivations + Acronyms Im Englischen können viele Wörter ihre Wortklasse wechseln, ohne dass ihre äussere Form verändert wurde (eg. without the addition of an affix). Dieser Prozess wird Englisch conversion oder auch zero-derivation genannt. Folgende Veränderungen treten meist auf: adjectiv Shortenings Durch mischen von zwei separaten Wörtern wird ein neues gebildet. Neben altbekannten «Blends» wie smog, motel, brunch werden immer noch Wörter neu gemischt: chunnel, guesstimate, smirting (smoking + flirting). Conversion (Zero-Derivation) round Kürzungen / Shortenings to empty to faint to open In abbrivations und acronyms werden die Anfangsbuchstaben von «Multi-Wort-Ausdrücken» in einem Wort zusammengefasst. Während bei abbrivations die Buchstaben einzeln gesprochen werden (IBM, BBC, LA, USA, VAT, YMCA) ist dies bei den acronyms nicht mehr der Fall, das Wort wird «in einem Fluss» gesprochen (Aids, Laser, Nato, Uno, Wasp...). Acronyme können eine Transformation von Abkürzungen zu «normalen» Wörtern indizieren: A.I.D.S. ⇢ AIDS ⇢ Aids ⇢ aids Polysemie oder Homonymie? Polysemie liegt vor, wenn ein Lexem mehr als eine Bedeutung hat: Paper (Papier, Zeitung, Vortrag, wissenschaftliche Arbeit). Diese verschiedenen Bedeutungen haben aber noch immer eine Beziehung zueinander! Homonymie liegt vor, wenn mehrere verschiedene Lexeme dieselbe Form haben: Lock (Schloss oder Locke), seal (Siegel oder Seehung), bear (Bär oder tragen), mole (Muttermal oder Maulwurf). In manchen Fällen sind die Lexeme formal nur «halb» identisch und man spricht von partieller Homonymy: - Homophone werden gleich ausgesprochen, aber unterschiedlich geschrieben: /peɪ l/ ⇢ pale ≠ pail (Bleich, Eimer) - Homographe werden gleich geschrieben, aber unterschiedlich ausgesprochen: lead ⇢ /led/ ≠ /li:d/ (Blei, führen) Seite 8 Grammatikalische Kategorien / GramSeit der Frühzeit der grammatikalischen For- matikal Catagories Wortarten / Word Classes schung werden Wörter in Wortarten oder Redeteile unterteilt. Die meisten Grammatiken setzen acht solcher Klassen an, University College London deren sieben: Noun Determiner a, an, my, some, the Verb be, drive, grow, sing, think Adjective big, foolish, happy, talented, tidy Adverb happily, soon, then, there, hard Preposition at, in, of, over, with Conjunction and, because, but, if, or Pronoun mine, they, him Numerals seven, first, zero, 500th, 1960s Es gibt noch weitere, «minor» word classes wie die particle, interjection und viele mehr. Wichtig ist jedoch, dass einige Wortklassen offen für neue Wörter sind, andere jedoch nicht. Wortarten / Open and clossed word classes Open Class Closed Class nouns, adjectives, verbs, adverbs alle anderen Nicht immer erschliesst sich auf den ersten Blick, zu welcher Wortart ein Wort gehört. Ausschlaggebend ist stets, wie sich das Wort im Satz verhält. Veranschaulichen lässt sich dieses Phänomen am Wort round, das je nach seiner syntaktischen Umgebung insgesamt fünf Wortarten angehörne kann: Adjektiv Präposition Verb Adverb Nomen Mary bought a round table. The car went round the corner. The yacht will round the buoy. We walked round to the shop. It‘s your round. I‘ll have a beer. Syntax / Grammatik Grammatik besteht aus Syntax und Flexionsmorphologie/ syntax and inflectional morphology constitute the grammar of a language Die Syntax behandelt die Weise, in der Wörter angeordnet sind, um Bedeutungsbeziehungen innerhalb (und manchmal zwischen) Sätzen aufzuzeigen. Setzt sich die Morpholgie mit der Analyse von Morphemen auseinander, so behandelt die Syntax die Wörter. Syntax und Flexionsmorphologie (syntax and inflectional morphology) beschreiben die Grammatik einer Sprache. grammar syntax © Gregory Turkawka – Student praS Herbst 04 noun brother, car, David, house, London Einige Grammatiken führen unter den Nomen noch separat: Offene und geschlossene Grammatikalische Kategorien werden durch Syntax und Morphologie ausgedrückt. inflectional morphology verb gender case number countability tense aspect mood voice Gender Englisch hat kein grammatikalischer Gender! Deutsch beispielsweise schon (der Tisch, die Lampe). Der natürliche Gender (sex) wird durch Personal und Possesivpronomen (im singular) markiert: «My brother loves cooking; he spends at least two hours a day in his kitchen.» «My sister loves cooking; she spend at least two hours in her kitchen.» Im Englischen sind agent nouns (teacher, poets, driver, cook) geschlechtsneutral. Ihr Gender wird durch die Satzkomposition oder über Adjektive markiert: «We had very few woman teachers.» «Male nurses are very common nowadays.» Case Markieren die Funktionen der Nomen in einem Satz. Im Englischen wird nur der Genitiv morphologisch markiert ({-s}) und dies fast ausschliesslich bei Personen. Bei Sachen wird der of-genitiv verwendet: Simon‘s book ⇄ the back of a car Number Im Englischen werden wie im Deutschen Nomen morphologisch für Nummern markiert (singular vs. plural), und zwar mit dem Morphem {-s}. Durch Vereinbarung wird die Zahl auch beim Verb markiert: This car needs a lot of petrol These cars need a lot of petrol Jedoch können Wörter auch nicht markiert sein: one sheep, many sheep; people, cattle, team, oder als singular funktionieren, obwohl als plural markiert: «the news is good.» Küsnacht, 23. Januar 2004 – Seite 9 Countability Mood Nomen sind entweder Zähl- oder Massen-Nomen (count-nouns or mass-nouns). Count nouns haben einen bestimmten oder unbestimmten artikel und können im Plural stehen, mass nouns stehen im singular. Modalverben, die die Einstellung des Handelnden zu einer Tätigkeit beschreiben. Count Mass the (a) car is expensive Rice is cheap these cars are expensive Ø many (cars), more cars much (rice), more, most few (cars), fewer, fewest little (rice), less, least Einige Beispiele zur Illustration der Unterschiede von count- und mass-nouns: Count Mass would you like a cake? no, I don‘t like cake he has lost his suitcases he has lost his luggage she likes to read poems she likes to read poetry Tense Tense ist die Kategorie, welche grammatikalisch die Zeit markiert, in welcher die Aktion des Verbes stattfindet. Morphologisch unterscheidet man im Englischen simple tenses (I go - I went, I walk - I walked) und complex tenses (she will leave, she has left, she had left, etc.). 3 Modalverb-Arten: Möglichkeit: can, be able to – could, was able to Mit dem Aspekt wird die Zeitlänge oder die Art einer zeitlichen Aktivität markiert. Es wird unterschieden zwischen simple and continuous forms (or non-progressive and progressive forms). Jedes Verb ist im Englischen für tense und aspect markiert! of ability, certainty and uncertainty and obligation Verpflichtung: had to, have to, mustn‘t, don‘t have to, should, ought to, had better, is/are to – had to, should have, ought to have, needn‘t have, didn‘t need to Im Englischen werden hauptsächlich modale Hilfsverben (auxiliary verbs) verwendet. Inflectional forms eines Verbes unterscheiden den Konjunktiv (subjunctive) vom Indikativ (indicative). Inflection distinguishes the Der Verpflichtende-Konjunktiv (mandative subjunctive) erscheint in that-Nebensätzen nach Ausdrücken des Verlangens, des Vorschlages etc.: Sowohl im verpfichtenden They recommend It‘s desirable We were faced with... subjunctive from the indicative als auch im formularen Konjunktiv steht das Verb im Infinitiv / Like the mandative that this tax be… subjunctive, the formulaic subjunctive consist of the base form of the verb God save the Queen, Suffice it to say that we, God bless you. Der Vergangenheits-Konjunktiv (past subjunctive) ist auf die Form were limitiert und hypothetisch, ireal in seinem Ausdruck. Er wird nach Konjunktionen wie if, as if, as though, though und nach Verben wie wish und suppose verwendet: present will-future past simple going to-future past perfect present continuous present simple future perfect simple (related to action that happens regulary) continuous (action that is going on at a moment, a continuous uninterrupted action in the past) present I read books I am reading at the moment past I read two books last week I was reading, when suddenly… present perfect Have you read Hamlet? I have been reading all morning Seite 10 Verpflichtung / Modal verbs Schlüssig- und Unschlüssigkeit: must, can‘t, may, might, could, should, ought to, be bound to – must have, can‘t have, don‘t have, may have, might have, could have, was/were to have If I were rich, I would buy you… future Schlüssigkeit und der Der Formulare-Konjunktiv (formulaic subjunctive) und kommt in eigenständigen Sätzen vor: Aspect present perfect Der Möglichkeit, der (Un)- Tomorrow morning I will be reading Vergangenheits-Konjunktiv ist auf die Form were limitiert / The past subjunctive is limited to the form were. The indicative form was may replace were in less formal style: If I was rich, I would buy… Voice: Unterscheidet zwischen Aktiv und Passiv und zwischen dynamischem und statischem Passiv. Voice Ändert die Relation zwischen Subjekt und Objekt eines Verbes, ohne die Aussage eines Satzes zu ändern. Haupsächlich: Aktiv und Passiv (the cat bit the dog (aktiv) – the dog was bitten by the cat (passiv)). Die Unterscheidung eines dynamischen oder statischen Prozesses wird im Englischen mittels des Aspektes (simple vs. continuous) gebildet: The house is built ⇄ The house is being built Im informellen Englischen Sprachgebrauch wird Dynamik auch über den get-passive ausgedrückt: The cat got run over by a bus James got caught by the police Englische Sätze mit zwei Objekten (einem direkten und einem indirektem) haben zwei passive Formen. Je nachdem welches Objekt «betont» werden soll: Aktiv: They gave her the first prize Passiv: The first prize was given to her Passiv: She was given the first price Wortstellung / Wordorder Subjekt – Verb – Objekt als allgemein gültige Regel / The basic English word order in affirmative (bejahenden) sentences is Subject – Verb – Object: SVO. Keep it whenever possible, and make sure that nothing invervenes between Verb and Object! Der Begriff Wortstellung ist zweideutig, da er sich sowohl auf die Stellung der Wörter in einem Satzteil als auch auf die Stellung der aus meheren Wörtern bestehenden Satzteile innerhalb eines Satzes beziehen kann. Im Englischen wird die Wortstellung hauptsächlich zu grammatikalischen Zwecken eingesetzt, dafür hat Englisch, im Gegensatz zum Deutschen, eine sehr einfache Flexionsmorphologie (it has lost most its inflectional morphology). Im Englischen ist die Wortstellung in einem Satz daher nicht sehr frei! Einige Praktische Tipps zum Verständnis der Wortstellung im Englischen: Inversion in bejahenden Sätzen (inversion in affirmaive sentences) Anders als im Deutschen, als sogenannte verban-zweiter-Stelle Sprache (Er gewann gestern den ersten Preis. = S V O oder auch Gestern gewann|er den ersten Preis. = Inversion V S O) werden im Englsichen Inversionen (Subject-Verb zu Verb-Subject) nur in Sätzen mit einer negativen Form oder Meinung oder in Fragesätzen gebildet (full verbs need do-support): He won the first price yesterday. (S V O) Yesterday he won the first price. (S V O) Aber: At no time must this door be left unlocked. (neg.) At certain times this door may be left unlocked. (pos.) At certain times may this door be left unlocked. Not a single book had he read that month. (OVSV, neg.) Only rarely does he eat in restaurants. (VSVO, neg.) Inversion in Frage-Sätzen Inversion ist natürlich bei Frage-Sätzen die Regel. Sie spielt Schach She plays chess Spielt sie Schach? Does she play chess? Ist sie schön? Is she beautiful. Ja, sie ist schön. Yes, she is beautiful. Dürfen wir hinausge- May we go out and play? hen und spielen? Ja, ihr dürft? Yes, you may. Ort vor Zeit / Place before Time Wir fuhren gestern nach Bristol. We drove to Bristol yesterday. We drove yesterday to bristol. Wenn zwei Adverbe nebeneinander platziert werden, kommt im Englischen Ort vor Zeit. Wortgruppen (Phrasen), Teilsätze, Sätze / Phrases, Clauses, Sentences Subject – Verb – Object (SVO) Wir analysieren den folgenden Satz: «The old man arrived after the rain had started.». Wenn immer möglich und ohne Worteinschub zwischen Verb und Objekt. Er gewann gestern den ersten Preis: Phrasen lassen sich als Erweiterungen eines zentralen Trägerlements (engl. head) betrachten: He won the first price yesterday. S V O The old man, the rain arrived, had started Yesterday he won the first price. S V O Die Wortgruppe liesse sich weiter zerlegen. So besteht die NP von «the old man arrived» aus dem Artikel «the» und dem NP «old man», welche wiederum aus Adjektiv «old» und dem Nomen «man» besteht… He won yesterday the first price. © Gregory Turkawka – Student praS Herbst 04 noun phrases (NP) verb phrases (VP) Küsnacht, 23. Januar 2004 – Seite 11 Der Satz «The old man arrived after the rain started» besteht aus zwei Teilsätzen. Jeder Teilsatz besitzt ein konjugiertes Verb (arrived, started). Sätze (Sentences) können aus nur einem Hauptsatz (main clause) bestehen, oder aus Hauptund Nebensätzen (subordinate clauses). Sätze aus nur einem Hauptsatz heissen «Simple sentences»: The old man arrived. = simple sentence, consisting of one main clause. Sätze aus mehreren Hauptsätzen heissen «Coordinate Sentences»: He was sad and he cried. = coordinate sentence, consisting of two main clauses. Sätze aus Haupsatz und einem oder mehreren Nebensätzen heissen «Complex Sentences»: The old man arrived after the rain had started. = complex sentence, consisting of a main clause and a subordinated clause. Complex Sentences with Conditional (if-) Clauses → subordinated clause Conditional I: Conditional II: is likely to happen theoreticaly possible, but rather unlikely (If you met the president, what you would say…) Conditional III: unlikely to happen (If Baggio had scored, Italy would have won…) Regel: Never a «would» in the if clause! Complex Sentences with → subordinated clauses Relative Clauses Es wird zwischen restriktiven (definierenden) und nicht-restriktiven (nicht definierenden) Relativsätzen unterschieden. Anhand eines Beispieles wird dieser Unterschied klar: • Restrictive relative clause: Children who learn easily should start school as early as possible. Nur die Kinder die einfach lernen, sollten so früh wie möglich in die Schule. • Non-Restrictive relative clause: Children, who learn easily, should start school as early as possible. Alle Kinder lernen einfach und sollten so früh wie möglich mit der Schule beginnen. In non-restrictive relative clauses werden die Pronomen who (für Personen) und which (für Dinge) verwendet, in restrictive relative clauses that oder, wenn das Pronom nicht Subject des Teilsatzes ist, nichts (The car (which, that) I bought). Seite 12 Constitutents / Parsing Simple Sentence: besteht aus Wie oben erwähnt lassen sich Teilsätze in NounPhrases und Verb-Phrases «aufsplitten». Zusätzlich lassen sich noch andere Satzeinheiten unterscheiden, z.B. Prepositional phrases (at the race, under the sea, on the roof) und adjective phrases (utterly dark, very grey and old). Jedes Phrase hat ein zentrales Element, einen Kopf (engl. Head), neben dem alles andere weggelassen werden könnte. In einem Noun-Phrase ist dieser Kopf das Nomen, in einem Verb-Phrase dementsprechend das Verb. Sätze lassen sich in Bäumen als Diagramm aufzeichnen. Das Aufsplitten eines Satzes in seiner Struktur nennt man parsing: NP AP NP old N conj N woman and man oder: NP NP AP N old woman conj NP and man oder ein bischen komplizierter: S NP Det Adj VP N V NP Det The tall runner won a PP N prize Prep at NP Det N the race Beim Satzteil «The old Rumainian history teacher» wird klar, dass durch Betonung oder Kommasetzung erklärt werden muss, ob es sich um den alten, rumänisch Geschichtslehrer handelt oder um den altrumänisch Geschichtslehrer oder um den alten Geschichtslehrer aus Rumänien… einem Hauptsatz Coordinate Sentence: besteht aus mehreren Hauptsätzen Complex Sentence: besteht aus Hauptsatz und einem oder mehreren Nebensätzen Lexicology Beschreibt sowohl die Form und die Herkunft des Wortes als auch die Herkunft. Wörter können simple words (friend), compounds (boyfriend) oder derivates (friendly) sein. Sie können aber weiter verändert werden: conversion (round, a round - to round), backderivation (to televise), clipping (fridge), blendings (smog, smirt) oder abbrevation (USA, AIDS) → siehe word formation. Wörter können aber auch ethymologisch betrachtet werden. Es gibt auch native words und borrowings/loanwords (übernommene Wörter aus dem französischen, skandinavischen, lateinischem oder griechischem). Wörter können aber auch aus Familiennamen (hoover, sandwich, wellington) oder Marken (kleenex, kodak). Wie alle Wörter unterstehen auch borrowings/loanwords den bereits oben erwähnten Wortformationsprozessen. Lexical Semantics oder freedom fighter und terrorist zwar die gleichen referenzielle Bedeutungen, aber ganz verschiedene emotionelle Inhalte. Definitionsarten des Sinnes eines Wortes (in Lexikas): 1. Synonym: 3. Translation: Synonymy: sense 2. Gradable antonyms: Adjectives, gradable - long ⇄ short - heavy ⇄ light - fast ⇄ slow thing (referent) Bemerkung: In neutralen Fragesätzen wird ausschliesslich das nicht markierte (unmarked) Wort verwendet: How tall are you. How fast did she run... Name: So wie sich das Lexem anhört (phonetic shape of the word (sound and other acoustic features such as accent)). 3. Converses: Verschiedene Wortklassen (adjectivs, adverbs, nouns, verbs...), welche sich gegenseitig bedingen: - above ⇄ below - husband ⇄ wife - doctor ⇄ patient - give ⇄ take - sell ⇄ buy Thing: Der Begriff, das was dingt (nonliguistic feature or event). Sense: Die persönliche oder individuelle Wahrnehmung des Dings. © Gregory Turkawka – Student praS Herbst 04 Opposition der Sinne, deren drei wir unterscheiden: 1. Complementaries: Adjectives, not gradable (nicht steigerbar) - true ⇄ false - dead ⇄ alive - open ⇄ shut (thought or reference) Neben dieser referenziellen Wahrnehmung (referential meaning) eines Wortes kann ein Wort aber auch eine emotionale Bedeutung haben (emotive meaning). So haben die Wörter father und dad Identität der Sinne wie bei fricativ und spirants sind sehr selten. Near-synonyms finden wir dagegen öfters (dad – father, climb – ascend, deep - profound) und unterscheiden sich zum Beispiel in emotive meaning, variety oder formality. deep ↔ profound (synonym, differ in colloctional range) laryngitis ↔ sore throat (synonym, differ in specialisation) fall ↔ autumn (synonym, differ in variety) Antonymy: Concept: Jede Sprache hat für bestimmte Dinge spezielle Wörter (lexikalische Konzepte). Im Deutschen ist das Wort Grenzgänger ein mit Sinn gefüllter Begriff, ist also ein lexikalisches Konzept, welches kein Englisches Äquivalent besitzt. Dem lexikalischen Konzept trencherman (hearty eater) entspricht dagegen kein Deutsches Wort. smirk = «grinsen» Sinn-Relationen concept name lucky ↔ 2. Paraphrasing: smirk = «to smile in a silly, selfsatisfied way» Setzt sich mit dem Begriff/Sinn eines Wortes auseinander. (symbol) fortunate Hyponymy: Ordnet die Dinge in einer Hierarchie auf zwei verschiedene Arten. Entweder taxonomisch oder meronomisch: Animals: taxonomy (kind of) Body: meronomy (part of) animal mamal dog terrier bird cat body trunk arm upper arm poodle A poodle is a kind of dog hand palm finger A finger is a part of a hand Küsnacht, 23. Januar 2004 – Seite 13 The History of English Old English bis 499 Keltic Tribes 499-1150: Invasion of Germanic tribes (Angles, Saxons, Jutes) 750-850: Viking «hit and run»-attacs from 850: Viking settlements in northern and eastern England (Region: Danelaw) - 1400 place names - 1000 scandinavian borrowings, mainly words belonging to the core vocabulary of English (everyday words: z.B. to die, egg, to get, ill, knife, sky,…) as the contact between Anglo-Saxons and Vikings happened on a everyday level. Further influences: Celtic: very few words, mainly topographical and river names: Thames, Avon, rock, lake, slogan. Latin: continental borrowings (≈ 50 words). Present in place names ending in -chester, -caster. Christianization: most religous words (≈ 450) like abbot, altar, angel, candle, paper, title, disciple. The vocabulary is still almost purely Germanic! Old English is an inflectional language which knows a gramatical gender (4 Fälle). The pronounciation differs in many cases from modern English equivalents: stan → stone, halig → holy, gan → go, rap → rope. Middle English 1066: Battle of Hastings / Norman Conquest / William the Conqueror For the next 150 years French was the language of the upper classes and the language used in writing. 1200-1500: Over 10‘000 French words were borrowed and 75% are still in use. These borrowings can be grouped into following categories: - goverment & administration - church & religion - army & navy (battle, enemy, …) - fashion, meals & social life (beef, dance, …) - art, learning & medicine - law Seite 14 French suffixes are: {–able}, {–ance}, {–ess}, {–ment} like in capable, retirement, … bis 499 13th Century: 499 – 1150 English gains ground again. By the end of the 13th century English was again the language commonly used amoung the upper classes (French was still the language of public negotiations). Keltic Tribes Invasion of Germanic Tribes (Angles, Saxons, Jutes) 750 – 850 Viking «hit-and-run»-attacs from 850 Major differences between Old English and Middle English: loss of inflections, mixed character of its vocabulary, great vowel shift (end 17th century). Viking settlements (Danelaw) Early Modern English the Conqueror: French was 1500-1700: No Event that initiated that period - Invetion of the prining press - Translation of the bible into the vernacular (Umgangssprache) - Renaissance: renewed interest in the classical languages and literatures rapidly developing fields of science, medicine and the arts → new borrowings from Greek and (mostly) Latin. Latinate words (speziell lange und komplizierte Wörter) wurden bekannt als Tintenfasswörter (inkhorn terms) oder als schwierige Wörter (hard words, from hard to learn). Durch alle diese Einflüsse ist das moderne Englisch sehr reich an verschiedenen Synonymen (near synonyms!). Besteht im Deutschen oft nur ein Wort, findet man im Englischen eine vielzahl von ähnlichen Wörtern, welche sich jedoch meist leicht im Sinn unterscheiden: Tier Wagen retten gross Freiheit Sicherheit … animal – beast car – cart – carriage – chariot save – rescue great – large – big liberty – freedom security – safety 1066 Battle of Hastings / Norman Conquest / William language of the upper classes; used in speaking and writing 1200 – 1500 > 10‘000 French borrowings 13th Century English gains ground again Early modern English 1500 – 1700 Renaissance: new borrowings of greek and latin words Borrowings: Scandinavian borrowings: Words of daily use: egg, to die, to get, ill, knife, sky Celtic borrowings: Mainly topographical words and river names: rock, lake, Avon, Thames Early latin borrowings: Present in place names ending in -chester, -caster Latinate words: hard words such as: anticipate, compatible, monopoly, Dabei steht der native Term oft für das täglich benutzte Wort, das romanische, gelernte Wort eher für einen formalen Term: anfangen erwachsen herzlich … Middle English begin – commence grown-up – adult hearty – cordial paradox, … Christianisation: religious words as altar, angel, abbot, paper, candle, … French: Over 10‘000 words, 75% still in use, law-language mostly french. French suffixes: -able, -ance, -ess, -ment Consociation: Wörter gehören zur gleichen Wortfamilie. Sie sind sich sowohl bezüglich Sinn als auch Form ähnlich (Wort - wörtlich) Dissociation: Wörter zwar bezüglich ihres Sinnes ähnlich, nicht aber bezüglich ihrer Form (mouth - oral). Oft ist das Nomen germanischen Ursprungs, das Adjektiv hingegen romanischen (franz., lat. grich.) Ursprungs Transparent Im Deutschen oder bei deutschstämmigen Wörtern ist der Sinn eines Wortes aus seinen Komponenten meist ersichtlich (Blind-darm, babycarriage) Dissociation Comperative Reconstruction of Die Deutschen Wörter Mund und mündlich sind English sich bezüglich des Sinns und der Form sehr ähnlich. Sie bilden eine kleine Wort-Familie. Man nennt solche Wörter consociated. Die Englischen äquivalenten Wörter mouth and oral sind zwar in ihrem Sinn, jedoch nicht in ihrer Form ähnlich (Das Nomen Mund ist germanischen Ursprungs, das Adjektiv oral ist romanischen Ursprungs). Dieses Wortpaar ist demnach dissociated. Weitere Beispiele sind: heilig – Heiliger Mund – mündlich Vater – väterlich … holy – saint mouth – oral father – paternal Der Sinn komplexer deutschstämmiger Wörter (derivates or compound of germanic words) kann oft aus den einzelnen Komponenten erraten werden. Sie sind transparent. Schwierige Wörter mit griechischem oder lateinischem Stamm sind hingegen semantisch undurchsichtig, opaque. Einige Beispiele: Da einige Sprachen älter sind als andere, sucht man den Ursprung einer sprache. Durch eine partielle Rekonstruktion und Vergleiche einzelner Wörter sucht man jeweils ältere Formen. Rekonstruierte Formen sind schriftlich nicht bestätigt. Vom Alt- und Modernen-Hoch-Deutschen Wort Gast, dem Alt-Sächsischen Wort Gast und dem Alt-Englischen Wort giest /jest/ rekonstruiert man ein West-Germanisches *gasti. Nun fügt man die Beweise anderer germanischen Sprachen wie das Runische gastiz, oder das alt-Norse gestr und das Gothische gasts hinzu und rekonstruiert ein Proto-Germanisches *gastiz. Geht man nun noch weiter zurück und berücksichtigt das lateinische hostis, kann man ein Indo-Europäisches *ghostis rekonsturieren (*= rekonstruiert). PROTO-INDO-EUROPEAN GERMANIC WEST CELTIC EAST NORTH WEST Gothic Opaque Im Englischen ist der Sinn schwieriger Wörter undurchsichtig (appendix, nausea für Übelkeit) Durch clipping oder popular etymology werden hard words oft vereinfacht (omnibus zu bus, contredanse zu country dance) Malapropism: Schwierige Wörter werden oft falsch verwendet. Nach Mrs Malaprop, Charakter eines Stückes von Thomas Sheridan‘s Play «The Rivals» (1775) Blind-darm Kinder-wagen Nas-horn Übel-keit, Brech-reiz … appendix perambulator rhinoceros nausea Wenn solche «hard-words» gebräuchlich sind, werden sie durch clipping oft phonetisch simplifiziert: omnibus → bus, refrigerator → fridge. Manchmal werden sie auch durch den Volksmund (popular etymology) vereinfacht und transparent gemacht: chaussée → causeway, écrevisse → crayfish, contredanse → country dance. Für Kinder sind diese schwierigen, undurchsichtigen Wörter oft nicht verständlich und man muss ihnen den Sinn, die Meinung dieser Wörter erklären. Der falsche Gebrauch von Fremdwörtern wird Malapropism genannt (nach Mrs Malaprop, einem Charakter aus Thomas Sheridan‘s Theaterstück «The Rivals». Mrs Malaprop verwechselt ständig schwierige Wörter: «Illiterate [obliterte] him, I say, quite from your memory», oder «She‘s as headstrong as an allegory [alligator] on the banks of the Nile.»). In «Alice‘s Adventures in Wonderland»von Lewis Carroll verwechselt Alice sehr oft die Wörter: «We called him Tortoise because he taught us» und «they‘re called lessons … because the lessen from day to day.». © Gregory Turkawka – Student praS Herbst 04 ANGLO-FRISIAN English NETHERLANDIC-GERMAN Frisian Icelandic LOW EAST Danish Faeroese Swedish Norwegian HIGH Modern Standad German Yiddish Alle Linguisten stimmen damit überein, dass Englisch eine (West)-Germanische-Sprache ist. Damit ist sie relativ eng mit Hochdeutsch verwandt, weniger mit Schwedisch oder Dänisch, welche Nord-Germanische Sprachen sind. Ist eine Sprache «genetisch» mit einer anderen verwandt, teilen sie auch gewisse Eigenschaften. Die «Kinder» erben von ihren «Eltern» zum Beispiel Wörter. So ist das Modern-Englische Wort father mit dem Deutschen Vater, das Französische père mit dem Italienischen padre verwandt. Solche Wörter nennt man cognates. The related languages are sometimes called cognate languages. Verwandte Sprachen beginnen als Dialekt oder als Varietät der «Elternsprache». Mit der Zeit, oft durch geographische Separation unterstützt, werden sie eigenständige «Tochtersprachen», wie z.B. Afrikaans. Englisch begann als Westgermanischer Dialekt. Amerikanisch ist heute noch ein Englischer Dialekt, welcher mit der Zeit eventuell zu einer eigenständigen Sprache wird. Küsnacht, 23. Januar 2004 – Seite 15 ɪ e æ sit sɪ t ten ten hat hæt high, front, short vowel middle, front, short vowel low, front, short vowel ᴧ ɒ ʊ cup kᴧp pot pɒt put pʊt low, central, short vowel low, back, short vowel high, back, short vowel ə i: ɑ: ago əgəo bean bi:n arm ɑ:m middle, central, short vowel high, front, long vowel low, back, long vowel ᴐ: u: ɜ: born bᴐ:n too tu: burn bɜ:n high, back, long vowel high, back, long vowel middle, central, long vowel eɪ aɪ ᴐɪ page peɪ dʒ five faɪ v boy bᴐɪ closing (middle, front) closing (low, central) closing (middle, back) əʊ aʊ ɪə home həʊm now naʊ hear hɪ ə(r) closing (middle, central) closing (low, central) centering (high, front) eə ʊə p hair heə(r) poor pʊə(r) pin pɪ n centering (low, front) centering (high, back) plosive, bilabial, unvoiced b t d bin bɪ n tin tɪ n did dɪ d plosive, bilabial, voiced plosive, alveolar, unvoiced plosive, alveolar, voiced k g f cat kæt got gɒt fall fᴐ:l plosive, velar, unvoiced plosive, velar, voiced fricative, labio-dental, unvoiced v ɵ ð voice vᴐɪ s thin ɵɪ n then ðen fricative, labio-dental, voiced fricative, dental, unvoiced fricative, dental, voiced s z ʃ so səo zoo zo: she ʃi: fricative, alveolar, unvoiced fricative, alveolar, voiced fricative, post-alveolar, unvoiced ʒ tʃ dʒ vision vɪ ʒn chin tʃɪ n june dʒu:n fricative, post-alveolar, voiced affricate, post-alveolar, voiced affricate, post-alveolar, voiced h m n how ha ʊ man mæn sun sᴧn fricative, glottal, unvoiced nasal, bilabic, voiced nasal, alveolar, voiced ŋ l r sing siŋ leg leg red red nasal, velar, voiced lateral, alveolar, voiced approximant, post-alveolar, voiced w j wet wet yes jes approximant, bilabial, voiced approximant, palatal, voiced