Das Eichhörnchenbuch

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Das Eichhörnchenbuch
Unsere wilden Nachbarn
oder
Wo bleibt meine Nuss ...??
Birte Alber
Carsten Cording
Inhalt ·121
Das Eichhörnchenbuch
Unsere wilden Nachbarn
oder
Wo bleibt meine Nuss …??
Birte Alber und Carsten Cording
BA|CC
Inhalt
1
2
Das Eichhörnchenbuch
Unsere wilden Nachbarn
oder
Wo bleibt meine Nuss …??
Birte Alber und Carsten Cording
Inhalt
3
Mitwirkende:
Fritzi
Bernie
Klein Fritzi
4
Klein Bernie
Inhalt
Vorwort
7
Das Kennenlernen
8
Erste Begegnungen
Puschelschwanz und Pinselohren
16
Aussehen und Verhalten
Landhaus oder Stadtwohnung
30
Lebensraum
Schöner Wohnen
38
Nestbau
Mahlzeit!
40
Ernährung
Schau mir in die Augen, Kleines!
60
Paarung und Fortpflanzung
Wellness
74
Bewegung und Körperpflege
Achtung, Gefahr!
88
Feinde und Gefährdungen
Galerie
98
Hui, hier war was los ...
Literaturtipps, Danksagung
110
Impressum
113
Inhalt
Inhalt
5
6
Liebe Eichhörnchenfreunde und -freundinnen!
Vier wilde Eichhörnchen in einem Baum – direkt vor dem
Fenster täglich zu Besuch –, nicht ganz alltäglich, oder?
Wir hatten das außergewöhnliche Glück, mitten in der
Innenstadt von Hamburg, in unserem Hofgarten, die
Eichhörnchen-Nachbarn auf diese Art kennenlernen zu
können.
Dieses ist kein wissenschaftliches Buch! Wir möchten
allein die Eichhörnchen als unsere wilden Mitbewohner
etwas näher vorstellen. Für Interessierte geben wir im
Anhang auch gern noch ein paar Tipps zum Weiterlesen.
Viel Spaß beim Anschauen und Lesen!
Birte Alber und Carsten Cording
Eichhörnchen sind, trotz großer Neugier, dem Menschen
gegenüber eher scheu und nur gelegentlich zutraulich.
Der Blick(-kontakt) aus unserem Fenster bot daher eine
ideale Gelegenheit zum Beobachten. Mal kamen sie allein,
mal zu zweit oder zu dritt. Am wildesten ging es natürlich
zu, wenn sich alle vier auf einmal durch den Baum jagten.
Interessanterweise hatten die Hörnchen gar keine Scheu,
sich von uns fotografieren zu lassen. Im Gegenteil, manchmal hatten wir das Gefühl, ein wahrhaftes »Posing« zu
erleben. Während die Hörnchen sofort flüchteten, sobald
Menschen am Boden auftauchten, hatten wir von „Fenster
zu Baum” einen super Kontakt zueinander! Na gut – einen
kleinen Trick haben wir angewandt, besser gesagt, die
„Models” wurden natürlich entlohnt – mit Nüssen!
Dabei entstanden immer mehr schöne Fotos, und wir
suchten nach weiteren Informationen, wie diese Tiere
leben. Überraschend für uns war, dass es zu diesem
Zeitpunkt anscheinend kaum Sachbücher speziell nur
über Eichhörnchen gab, obwohl sie weit verbreitete,
einheimische Tiere sind. An mangelnder Sympathie für
die puscheligen Wesen kann dies eigentlich nicht liegen.
So kamen wir auf die Idee, ein Buch zu machen, vorrangig
um andere an den Fotos teilhaben zu lassen, dann aber
auch, um das Erlesene und Erlebte weiterzugeben.
Vorwort
Inhalt
Das Eichhörnchen – Namensgebung
Sciurus vulgaris, das ist der wissenschaftliche Name für das
europäische Eichhörnchen. Übersetzt aus dem Griechischen
heißt das: „Der sich mit dem Schwanz Schatten Spendende”
oder kurz: „Schattenschwanz”.
Der deutsche Name Eichhörnchen stammt vom altgermanischen Wort „aig” ab und nicht etwa von der Eiche. Aig bedeutet
gewandt, lebhaft. Das scheint treffender zu sein. Eichhörnchen
mögen zwar auch Eicheln, haben aber sonst keine besondere
Beziehung zum Eichenbaum.
7
Das Kennenlernen
Erste Begegnungen
Das Kennenlernen
Erste Begegnungen
Die meisten von uns haben sicher schon öfter ein Eichhörnchen gesehen. Man ruft
dann ganz erfreut: „Oh, guck mal – ein Eichhörnchen ...!” „Wo denn ...??” „Da hinten
war es gerade.” Aber, kaum sind sie da, sind sie auch schon wieder weg. Sie huschen
eilig über die Wiese, um dann rasant am nächsten Baum hinaufzuklettern, wo sie
schon wieder in den Wipfeln verschwinden. Leider hat man hier in den seltensten
Fällen gerade eine Nuss zur Hand, um den flinken Nager anzulocken und ihn
dabei etwas näher zu betrachten. Diese besondere Gelegenheit zur intensiveren
Beobachtung ergibt sich zum Beispiel, wenn man ein Fenster hat, das sich in
Augenhöhe mit einem von Eichhörnchen besuchten Baum befindet.
Die Bekanntschaft mit unseren wilden Nachbarn begann im Herbst, dem Zeitpunkt, wo die Blätter fallen und die Bäume sich lichten. Jetzt ist besonders gut
sichtbar, welche Tiere sich hier so tummeln. Speziell das Eichhörnchen, das wegen
seiner Schnelligkeit im Sommer in den belaubten Bäumen kaum zu sehen ist,
kann man jetzt sehr gut mit Blicken bei seinen Astsprüngen verfolgen.
Unsere vier Eichhörnchen, zwei rote und zwei braune, kamen fast täglich auf
diesen Baum zu Besuch und fühlten sich erstaunlicherweise überhaupt nicht durch
unsere Kamera gestört. Im Gegenteil, wir hatten uns schnell mit den Hörnchen
arrangiert. Sobald wir das Fenster öffneten, posierten sie ein wenig, manchmal
konnten wir jedoch kaum den Auslöser drücken, schon flitzten sie nach unten –
denn sie wussten genau, nach dem Kameraklick gab es eine Nuss! Am Boden
angekommen, standen sie dann auf den Hinterbeinen vor dem Haus und blickten
erwartungsfroh nach oben („Da kommen doch von irgendwo immer so leckere
Nüsse angeflogen ...?!”). Mit der erbeuteten Nuss ging es meist wieder in den
Baum zurück, wo die Leckerei dort vor unserer Nase genüsslich (kommt das Wort
eigentlich von Nuss ...?) weggeknabbert wurde. Was für eine Geräuschkulisse,
wenn mehrere Hörnchen Nüsse mit ihren Zähnen aufsägen ... ritschsch ... ritschsch ...
Manchmal fanden wir uns auch sekundenlang „Auge in Auge” einem Hörnchen
gegenüber und keiner wusste, wer beobachtet hier eigentlich wen („Schnell, hol‘
die Kamera!” bzw. „Haben die da drüben noch mehr Nüsse und wenn ja, wo ...?” ).
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Was ist hier los ...?
Oh, guck mal, ein Eichhörnchen ...
Erste Begegnungen
Inhalt
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Irgendwo was zu futtern in Sicht?
Kaum sind sie da ...
12
Ah, was sehen meine müden Augen – Nüsse!
... sind sie schon wieder weg.
Erste Begegnungen
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Ohh, ist die Nuss für mich?? Schnell runter und jetzt bitte: Nuuuss werfen!
Wer kann da schon nein sagen ...
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Ist da noch jemand (in Eichhörnchensprache: Gibt's noch mehr Nüsse?)?
Die Gelegenheit zur näheren Betrachtung: Ein tiefer Blick von Auge zu Auge. Wer beobachtet hier eigentlich wen?
Erste Begegnungen
Inhalt
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Puschelschwanz und Pinselohren
Aussehen und Verhalten
Puschelschwanz und Pinselohren
Aussehen und Verhalten
Ausgewachsene Eichhörnchen sind 20 cm bis 25 cm lang, plus Schwanz, der
fast genauso viel misst. Erwachsene Eichhörnchen erreichen ein Körpergewicht
zwischen etwa 200 g und 450 g. Ihr leichter Knochenbau ist ein großer Vorteil beim
Klettern. Die Männchen werden ein bisschen größer und schwerer als die Weibchen.
Wenn ein Eichhörnchen vorbei- und auf einen Baum flitzt, ist es leicht an seinem
großen Puschelschwanz und seinem oft roten Fell zu erkennen. Der Puschelschwanz ist 15 cm bis 20 cm lang und ungemein wichtig für das Leben in den
Bäumen: zum Balancieren, zum Steuern bei Sprüngen von Baum zu Baum und
natürlich auch für das Sozialverhalten. Zum Beispiel kann der steil aufgestellte
Schwanz anzeigen, dass Gefahr droht, oder wenn er wild hin und her wedelt, dass
das Eichhörnchen verärgert oder aufgeregt ist. Nicht zuletzt ist so ein flauschiger
Schwanz im Winter sehr angenehm, um sich in der zugigen Baumkrone warm zu
halten. Weil der Puschelschwanz so wichtig ist, wird er auch sehr gepflegt und
schleift niemals beim Laufen über den Boden – das ist für Eichhörnchen eine
Frage des Stils.
Das Fell der Eichhörnchen ist keineswegs immer rot, obwohl es meistens so dargestellt wird. Es gibt viele Farbschattierungen, von rot über braun bis grau und
schwarz, und auch weiße Eichhörnchen kommen vor. Der Bauch ist bei allen Farbtypen immer weiß. In unseren Breiten sind das rote sowie das braune Fell sehr
häufig. Das Fell besteht aus Grannenhaaren und Wollhaaren. Die Grannenhaare
bestimmen die Fellfärbung, die Wollhaare sind wärmespendend. Im Winter ist das
Fell durch zusätzliche gräuliche Wollhaare deutlich dichter. Dadurch erscheint es
matter als im Sommer. Das Fell wechselt zweimal im Jahr. Im Winter wächst den
Eichhörnchen praktischerweise auch auf den Fußsohlen Fell.
Als absolute Hingucker sprießen ihnen im Winter schöne Ohrpinsel bis zu einer
Länge von 3,5 cm. So einen chicen Ohrenschmuck hat im Tierreich sonst nur der
Luchs zu bieten. Als weitere Besonderheit haben Eichhörnchen 60 bis 70 Tasthaare
(Vibrissen), die über den Kopf, die Körperseiten und die Beine verteilt sind (die
Schnurrhaare der Katze sind zum Beispiel auch derartige Tasthaare). Die Tasthaare
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Klasse, meine neue Fellfarbe! Und nächstes Mal probiere ich nussbraun.
Das Fell der Hörnchen variiert in Rot-, Braun- und Grautönen. Sogar schwarze und weiße Eichhörnchen kommen vor.
Aussehen und Verhalten
Inhalt
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