Inhalt 6-7 Erinnerung an Dr. John R. Lee 8-15 16-25 107-117 118-228 129-146 147-164 165-166 Einführung Die Funktionen der männlichen Hormone (1) Die Rolle vom menschlichen Testosteron (2) Prostatavergrößerung und Prostatakrebs (3) Östrogendominanz und Prostataprobleme (4) Der PSA Faktor (5) Wiederherstellung vom Hormongleichgewicht (6) ...und wie sieht das in Deutschland aus? (7) Das Körperauto (8) Naturhilfen (9) Problemfelder (10) Grenzen in der Sexualität (11) Schlusswort (12) 167-175 Literatur und Referenzen 26-38 39-53 54-68 69-75 76-93 94-106 5 Inhalt Einführung (Dr. John R. Lee) Leider wissen wir über das männliche Hormongleichgewicht ähnlich wenig, wie über das der Frauen. Informationen, die sowohl von der Schulmedizin als auch von der Naturheilkunde kommen, sind behaftet mit Missverständnissen und fehlerhaften Interpretationen – besonders hinsichtlich der Aufgaben, die männliche Hormone haben, und wie Probleme der Prostata entstehen. Es gibt sehr wenig gute klinische Aussagen darüber, wie man Männer mit naturidentischen oder bio-identischen Hormonen behandeln kann. Das kann daran liegen, dass nur sehr wenige Fachleute in Kliniken oder Praxen wissen, wie eine biologisch sinnvolle (der Natur angemessene) Dosierung aussieht und wie auf diese Weise ein natürliches Hormongleichgewicht wieder hergestellt werden kann. Dieses Buch soll nicht als eine komplette Abhandlung zum Thema Prostatabeschwerden verstanden werden, und auch nicht als eine erschöpfende Abhandlung über alle zur Verfügung stehenden Medikamente oder Behandlungen. Es soll vielmehr einen allgemeinen Überblick geben über die Welt der männlichen Hormone und ihrer biochemi- Einführung 8 schen Funktionen, wie Probleme der Prostata entstehen und wie sie behandelt werden können. Ein Ungleichgewicht der Hormone kann zu Krankheit und Schwäche führen. Ich möchte mit diesem Buch einen Weg zeigen, wie man mit naturidentischen Hormonen zu einer angemessenen und deshalb optimalen Gesundheit des Mannes beitragen kann. Das Kernstück aller Missverständnisse zum Thema Männerhormone (und ihre Bedeutung für die Prostata) sind Veröffentlichungen des Chirurgen Dr. Charles Huggins. Er bekam den Nobelpreis für seine Prostatastudien genau zu dem Zeitpunkt, als er seine Thesen (bezüglich der Krebstherapie) als falsch oder nicht zutreffend zurücknehmen musste; denn Testosteron in natürlicher Form und Dosis verursacht keinen Prostatakrebs. Ungeachtet dessen folgten 40 Jahre unangemessene oder mangelhafte Prostatahilfe. Dagegen türmten sich die Beweise, die belegen, dass das Problem in der Östrogendominanz (also zu viele Östrogenimpulse) und im Testosteronmangel zu suchen sei. Die meisten Ärzte halten immer noch an dem damals veröffentlichten Denkmuster von Dr. Huggins fest, dass das Testosteron Prostatakrebs hervorruft. Es wird höchste Zeit, dass wir uns nach neuen Ufern ausstrecken. 9 Kernstück aller Missverständnisse Testosteron in natürlicher Form verursacht keinenKrebs Einführung Für den wissenschaftlichen Fortschritt brauchen wir ein klares Denken. Die Kastration als Androgen-Unterdrückung zu postulieren hat nichts mit klarem Denken zu tun. Erst recht nicht, wenn auch die Unterdrückung von Östrogenen und Progesteron mit von der Partie sind. Aber darüber später mehr. Wir sind als Betroffene herausgefordert, die Verantwortung für unsere Behandlungen (und Gesundheit) zu übernehmen und die Symptome unseres Körpers zu beachten Einführung Unter dem Strich müssen wir zugeben, dass wir auf dem Gebiet des Hormonausgleichs und in der Prostatabehandlung immer noch in einer experimentellen Phase sind. Wir wissen schon etliches – aber es gibt noch jede Menge Feinheiten in der individuellen Behandlung. Unterschiede in der persönlichen “Chemie” des Einzelnen sorgen wohl weiterhin dafür, dass immer wieder neue Ansätze nötig sind, die wir bisher noch nicht erkannt haben. Deshalb ist es dringend ratsam, dass jeder Mann sich selbst so weit wie nur möglich über den Einsatz von sinnvollen Hormonhilfen informiert. Wir sind als Betroffene herausgefordert, die Verantwortung für unsere Behandlungen (und Gesundheit) zu übernehmen und die Symptome unseres Körpers zu beachten. Wenn irgend möglich – suchen Sie sich einen Fachmann, der Sie dabei begleitet und unterstützt. Bleiben wir dran an einer intensiven Erforschung der Hormone! Dr. John R. Lee, Sommer 03, Sebastopol / USA 10 Dieses Buch hat eine längere Geschichte. (Hinführung von E. Buchner) Seit einigen Jahren ermutigten und drängten viele Menschen Herrn Dr. Lee, ein Buch für den Mann und seine speziellen Hormonprobleme zu schreiben. Ich gehörte auch dazu, weil in meiner Beratungsarbeit immer mehr Männer anfragen nach alternativen Behandlungsweisen bei Erschöpfung, sexuellen Problemen und ProstataNöten. Wie vor 40 Jahren die Pille unseren Globus zu erobern suchte, rollt heute eine heimliche Viagra-Welle durchs Land. Die Produzenten und Vertriebsleute versprechen, dass sie mit Viagra (und ähnlichen Folgeprodukten) viele sexuelle Nöte ausradieren können. Wer ist bereit für die sinnvolle Ursachensuche dieser Störungen, wenn man doch ein Pillchen hat, damit der Mann wieder ... kann? Wie lange wollen wir warten? Müssen erst genauso wie bei den Pillen-Frauen reihenweise SOS-Diagnosen auftauchen, bis die kurzsichtigen Hilfen überdacht werden? Die gleichen Ursachen, die heiße Nächte verhindern, sorgen meist auch für ganz andere Folgen, die von Viagra nicht so mysteriös behoben werden wie das müde gewordene “Stehaufmännchen”. Es gibt in Deutschland leider nicht viele “Beweise” für die Berechtigung von natürlicher Hormonanwendung bei Männern. Kurz vor unserer Tagung “Natur und Hormone” im Oktober 11 Dieses Buch hat eine längere Geschichte Einführung 2003 war das Heft “Hormonal Balance For Men” in englischer Sprache fertig. Dr. Lee übertrug mir die Rechte für die deutschsprachige Ausgabe, die Sie überarbeitet und ergänzt jetzt in Ihren Händen haben. Nachdem Dr. Lee völlig unerwartet 14 Tage nach der Tagung starb, hatte ich keine Möglichkeit mehr mit ihm das Manuskript durchzusprechen. So viele Fragen hätte ich gerne bezüglich des Buches noch mit ihm diskutiert. Beim Übersetzen merkte ich, dass für deutsche Leser (die nicht Fachleute sind) eine grundlegende Umstrukturierung der einzelnen Kapitel nötig ist, damit auch Laien möglichst viel von den wichtigen Hormonzusammenhängen verstehen können. Innerhalb der letzten Jahre sind auf dem deutschsprachigen Buchmarkt eine Reihe “Männerbücher” und Artikel erschienen, die es wert sind, in diesem Buch erwähnt zu werden. In ihnen fand ich einige Bestätigungen und Ergänzungen zu den Erfahrungen von Dr. John R. Lee. So wuchsen mit der Zeit einige Kapitel dazu, die unserem deutschen Lebensstil und Gesundheitswesen entsprechen. Ein bisschen Humor kann bei dem ernsten Thema nur gut tun – und deshalb bat ich Timo Barthel um einige passende “GrogopatzSzenen”. Grogopatz ist der Phantasiename eines Einführung 12 Kapitel 2 Testosteron – seine Rolle und Bedeutung im Körper Für den Mann spielt das Testosteron eine besondere Rolle. Muskelpakete und Gewichtheber, Schürzenjäger und Machos sind wohl die besten Aushängeschilder dieses Hormons. Daher versteht man, wenn Männer nachhelfen mit sogenannten Anabolica, um der eigenen Traumfigur etwas auf die Sprünge zu verhelfen. Der illegale Handel macht es möglich, dass Sportwettkämpfe vom Doping geprägt sind. Obwohl Testosteron eine wichtige Rolle bei der Freude am Sex spielt, ist es nicht nur ein Sexhormon. Solange wir ausreichend davon haben, kann es noch viel mehr: • Es bremst LDL-Cholesterin, Tryglyceriden und Fibrinogenen • Erhöht HDL-Cholesterin und HGH-Wachstumshormon • Bremst den Bluthochdruck • Normalisiert den Herzrhythmus und besänftigt Angina pectoris • Verbessert Blutzuckerregulierung (steuert einer Insulinresistenz entgegen) • Baut Muskeln auf Das Testosteron 26 • • • • • Verbrennt Körperfett Baut Knochen auf Begünstigt die Wundheilung Verbessert die Sauerstoffaufnahme Stärkt das Immunsystem Das kann Testosteron! Das Testosteron ist unser wichtigstes Anabolicum. Das heißt salopp übersetzt: Energiefutter. Wir brauchen es, damit die Nahrungskalorie in der Zelle in Energie umgewandelt wird. Unsere Muskeln und Knochen brauchen es und auch unsere Gehirnfunktionen sind darauf angewiesen. Es gibt beachtenswerte, neue Beweise dafür, dass besonders diejenigen Männer, die von Prostatakrebs betroffen sind, einen hohen Östradiolspiegel und niedrige Testosteronwerte haben. Testosteron wird vorrangig in den Hoden gebildet, aber auch in kleinen Mengen in der Nebenniere. Das männliche Hormon ist hauptsächlich verantwortlich für die typische männliche Behaarung, die starken Muskeln und die tiefe Stimme. Ab ungefähr dem 40. Lebensjahr sinkt der Testosteronspiegel jährlich um etwa 1%. Es gibt aber noch sehr viel mehr Wissenswertes zu diesem Hormon zu berichten: 27 Testosteron ist Energiefutter für Muskeln, Knochen und Gehirnfunktionen Das Testosteron