Die Lehren Jesu und die Irrlehren von Judentum, Christentum und

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„Was ER euch sagt, das tut!“ (Joh 2,5)
Die Lehren Jesu
und
die Irrlehren von Judentum, Christentum und Islam
Erster Teil
Die Apostelfürsten Petrus und Paulus und die Untertänigkeit der
Frau
In seinem Apostolischen Schreiben über die Würde und Berufung der Frau vom 15.8.1988
(Mulieris Dignitatem) zitiert Papst Johannes Paul II. aus einer Ansprache Papst Pauls´ VI.:
„Im Christentum besaß die Frau mehr als in jeder anderen Religion schon von den Anfängen
an eine besondere Würdestellung, wofür uns das Neue Testament nicht wenige und nicht
geringe Beweise bietet…“ (Mulieris Dignitatem I 1)
Die frauenbezogenen Petrus- und Paulusbriefe
Gerade das Neue Testament enthält aber Textstellen, die in alle Ewigkeit Stein des Anstoßes
bleiben werden.
So schreibt der Apostel Petrus im 1. Petrusbrief: „Ebenso sollt ihr Frauen euch euren
Männern unterordnen…“ (1Petr 3,1) und desgleichen der Apostel Paulus im Epheser- und
Kolosserbrief: „Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter…“ (Eph 5,22; Kol 3,18)
Im 1.Korintherbrief schreibt Paulus: „Ihr sollt aber wissen, dass Christus das Haupt des
Mannes ist, der Mann das Haupt der Frau und Gott das Haupt Christi.“ (1Kor 11,3) …“Eine
Frau entehrt ihr Haupt, wenn sie betet oder prophetisch redet und dabei ihr Haupt nicht
verhüllt. Sie unterscheidet sich dann in keiner Weise von einer Geschorenen. Wenn eine Frau
kein Kopftuch trägt, soll sie sich doch gleich die Haare abschneiden lassen. Ist es aber für
eine Frau eine Schande, sich die Haare abschneiden oder sich kahlscheren zu lassen, dann
soll sie sich auch verhüllen. Der Mann darf sein Haupt nicht verhüllen, weil er Abbild und
Abglanz Gottes ist; die Frau aber ist der Abglanz des Mannes. Denn der Mann stammt nicht
von der Frau, sondern die Frau vom Mann. Der Mann wurde auch nicht für die Frau
geschaffen, sondern die Frau für den Mann…“ (1 Kor 11, 5-9)
Des Weiteren erteilt Paulus im Korintherbrief den Frauen ein Schweigegebot und
Redeverbot: „ Wie es in allen Gemeinden der Heiligen üblich ist, sollen die Frauen in der
Versammlung schweigen; es ist ihnen nicht gestattet zu reden. Sie sollen sich unterordnen,
wie auch das Gesetz es fordert…“ (1 Kor 14,33-34)
Im 1. Brief an Timotheus erteilt Paulus den Frauen ein Lehrverbot: „Eine Frau soll sich still
und in aller Unterordnung belehren lassen. Dass eine Frau lehrt, erlaube ich nicht, auch
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nicht, dass sie über ihren Mann herrscht; sie soll sich still verhalten. Denn zuerst wurde
Adam erschaffen, danach Eva.“ (1 Tim 2,11-13) Gleichzeitig gibt er Eva die Alleinschuld am
Sündenfall: „ Und nicht Adam wurde verführt, sondern die Frau ließ sich verführen und
übertrat das Gebot.“ (1 Tim 2,14) Zudem stellt er die Frauen unter Zeugungs- .und
Gebärzwang: „Sie wird aber dadurch gerettet werden, dass sie Kinder zur Welt bringt, wenn
sie in Glaube, Liebe und Heiligkeit ein besonnenes Leben führt.“ (1 Tim 2,15)
Kinderlose Frauen könnten danach also nicht gerettet werden. Sie verfallen der ewigen
Verdammnis.
Die Apostelbriefe als Wort Gottes
Soweit diese Textstellen als Lesungen in Gottesdiensten verwendet werden, bekräftigt sie der
Lektor bzw. die Lektorin (obwohl es nach Paulus eine solche gar nicht geben dürfte, weil
Frauen in der Versammlung zu schweigen haben) mit der Formel: „ Wort des lebendigen
Gottes“, worauf die Gemeinde antwortet: „ Dank sei Gott.“
Bei dieser Formel handelt es sich nicht etwa um einen Irrtum oder eine Eigenmächtigkeit.
Vielmehr hat das 2. Vatikanische Konzil die Qualität der Apostelbriefe als „Wort Gottes“ in
der Dogmatischen Konstitution „Dei Verbum“ vom 18.11.1965 (DV) wie folgt bestätigt:
„In ihnen (den göttlichen Schriften) zusammen mit der Heiligen Überlieferung sah sie (die
Kirche) immer und sieht sie die höchste Richtschnur ihres Glaubens, weil sie, von Gott
inspiriert und ein für allemal schriftlich aufgezeichnet, das Wort Gottes selbst unmittelbar
vermitteln und in den Worten der Propheten und der Apostel die Stimme des Heiligen Geistes
widerhallen lassen…“ (DV 21) „Die Heiligen Schriften aber enthalten das Wort Gottes, und
weil inspiriert, sind sie wahrhaft Wort Gottes…“ (DV 24)
Das Konzil stellt damit die Apostelbriefe gleichwertig neben Jesus, das menschgewordene
Wort Gottes. ( Joh 1,14: „Und das Wort ist Fleisch geworden…“) Ihnen wird gleichsam
göttliche Irrtumslosigkeit und Vollkommenheit unterstellt, obwohl Paulus von sich selbst
sagt: „Jetzt erkenne ich unvollkommen…“ (1 Kor 13,12)
Während Jesus für seine Worte die Wahrheits- und Ewigkeitsgarantie gibt: „Ich bin der Weg,
die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6) und „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine
Worte werden nicht vergehen“ (Mk 13,31), tut er dies für Apostelworte nicht. Die Apostel
bleiben trotz ihrer Jesuserfahrung Menschen, die nach wie vor menschlicher Begrenztheit im
Erkennen und daher menschlicher Irrtumsanfälligkeit unterworfen sind. Die Gleichstellung
von Apostelworten mit Worten des göttlichen Jesus als „Wort Gottes“ ist also schon deshalb
irrig.
Dass nicht alles, was als Wort Gottes bezeichnet wird, auch Wort Gottes ist, selbst wenn ein
Prophet im Namen Gottes spricht, ergibt sich schon aus dem Buch Deuteronomium (18,22):
„Wenn ein Prophet im Namen des Herrn spricht und sein Wort sich nicht erfüllt und nicht
eintrifft, dann ist es ein Wort, das nicht der Herr gesprochen hat. Der Prophet hat sich nur
angemaßt, es zu sprechen. Du sollst dich dadurch nicht aus der Fassung bringen lassen.“
Selbst die Gesetze des Moses sind nicht ohne Weiteres Wort Gottes. So fragten die Pharisäer
Jesus: „Wozu hat dann Mose vorgeschrieben, dass man der Frau eine Scheidungsurkunde
geben muss, wenn man sich trennen will?“ Und Jesus antwortete darauf: „Nur weil ihr so
hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang
war das nicht so.“ (Mt 19,7-9; Dtn 24,1-4) Damit sagt Jesus, dass das Scheidungsgesetz des
Moses nicht dem Willen Gottes entspricht und daher auch nicht Wort Gottes ist.
Wäre die Lehre der Apostel Petrus und Paulus hinsichtlich der Unterordnung der Frau unter
den Mann, der Abstammung der Frau vom Mann, des Schweigegebots der Frau in der
Versammlung, des Lehrverbots, der Alleinschuld beim Sündenfall und des Kopftuch- und
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Verhüllungsgebots tatsächlich Wort Gottes, so müsste diese Lehre von der Kirche auch
befolgt werden. Gerade dies tut aber die Kirche nicht:
Entgegen dem paulinischen Lehrverbot für Frauen erhob ausgerechnet der Konzilspapst Paul
VI.
1970 Katharina von Siena und Theresia von Avila zu Kirchenlehrerinnen.
Religionslehrerinnen an Schulen und Theologieprofessorinnen gibt es schon längst.
Entgegen dem Schweige- und Verhüllungsgebot werden Lesungen und Fürbitten in den
Gottesdiensten seit dem Konzil allenthalben von Frauen ohne Kopftuch oder Kopfverhüllung
gehalten und selbst die Unterordnung unter den Mann erklärt Papst Johannes Paul II. in
Mulieris Dignitatem so: „ Sämtliche Gründe für die „Unterordnung“ der Frau gegenüber
dem Mann in der Ehe müssen im Sinne einer „gegenseitigen Unterordnung“ beider „ in der
Ehrfurcht vor Christus“ gedeutet werden .“(Mulieris Dignitatem 24)
Das Menschen- und Weltbild von Petrus und Paulus
Die Forderung von Petrus und Paulus nach Unterordnung der Frau kann nicht isoliert vom
allgemeinen Menschen- und Weltbild der beiden verstanden werden, das im schroffen
Gegensatz zur Lehre Jesu steht. Während nämlich Petrus und Paulus zu Unterordnung, ja zu
Unterwerfung (1 Petr 2,13) auffordern, tut Jesus dies nicht.
Der Grund liegt in Folgendem:
Petrus und Paulus gehen vom urweltlichen natürlichen Recht des Stärkeren als gottgegeben
aus, dem man sich unterzuordnen oder gar zu unterwerfen hat. So kann der körperlich stärkere
Mann die körperlich schwächere Frau beherrschen, wie es schon im Buch Genesis als Folge
des Sündenfalls für die Frau beschrieben ist: „Du hast Verlangen nach deinem Mann; er aber
wird über dich herrschen.“ (Gen 3,16)
Mohammed hat sich übrigens diesem Recht des Stärkeren voll angeschlossen und fordert
seine Muslime ausdrücklich auf, gegenüber ihren Frauen davon Gebrauch zu machen. Wie
der Gebrauch aussieht, schildert der Koran in Sure 4, 34: „Diejenigen (Frauen) aber, deren
Widerspenstigkeit ihr fürchtet, warnt sie, meidet sie in den Schlafgemächern und schlagt sie!“
Es entspräche folglich auch dem gottgegebenen Recht des Stärkeren, wenn das stärkere Volk
das schwächere unterdrückt, versklavt oder gar ausrottet und der stärkere Herrscher den
schwächeren entweder verdrängt oder beseitigt.
Petrus hat jedenfalls keine Probleme mit dem römischen Gewalt- und Unterdrückungsstaat,
der durch Unterwerfung und Unterdrückung vieler Völker zur Weltmacht wurde und
unzählige Menschen versklavte. Ja, er macht sich dessen Unterdrückungs- und
Unterwerfungsmentalität zueigen und befiehlt wie ein römischer Statthalter: „Unterwerft euch
um des Herrn willen jeder menschlichen Ordnung: dem Kaiser, weil er über allen steht, den
Statthaltern, weil sie von ihm entsandt sind, um die zu bestrafen, die Böses tun, und die
auszuzeichnen, die Gutes tun…(1 Petr 2,13-14)
Erweist allen Menschen Ehre, liebt die Brüder, fürchtet Gott und ehrt den Kaiser!“ (1Petr
2,17)
Auch Paulus schreibt in seinem Römerbrief: „Jeder leiste den Trägern der staatlichen Gewalt
den schuldigen Gehorsam. Denn es gibt keine staatliche Gewalt, die nicht von Gott stammt;
jede ist von Gott eingesetzt. Wer sich daher der staatlichen Gewalt widersetzt, stellt sich
gegen die Ordnung Gottes, und wer sich ihm entgegenstellt, wird dem Gericht verfallen.“
(Röm 13,1-2)
Dass alle staatliche Gewalt von Gott eingesetzt ist, scheint Jesus in seinem Vieraugengespräch
mit dem Statthalter Pontius Pilatus im Johannesevangelium zu bestätigen (Joh 19,11): „Jesus
antwortete: Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben gegeben wäre;
darum liegt größere Schuld bei dem, der mich dir ausgeliefert hat.“
Der Sinn dieser angeblichen Worte Jesu ist dunkel und verworren. Selbst wenn es hieße: „Du
hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von Gott gegeben wäre,“ wäre nicht
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ersichtlich, warum der, der Jesus Pilatus ausgeliefert hat, nämlich Kajaphas und der Hohe Rat
sowie Judas Iskariot, größere Schuld an der Kreuzigung Jesu haben sollte als der Statthalter
Pilatus, der das Todesurteil fällte, obwohl er „keinen Grund“ (Joh 19,6) fand, Jesus zu
kreuzigen.
Die übrigen Evangelisten erwähnen ein derartiges geheimes Vieraugengespräch zwischen
Jesus und Pilatus ohnehin nicht. Wer hätte es auch mithören und weitergeben können? Hier
handelt es sich um eine offensichtliche Erfindung des Evangelisten Johannes, um sich die
römische Staatsmacht gewogen zu machen und das junge Christentum vor Verfolgungen zu
schützen.
Hätten Petrus und Paulus die Christenverfolgung unter Kaiser Nero überlebt, hätten sie eine
derart vorbehaltlose Unterwerfung unter die Staatsgewalt wohl nicht mehr gefordert und
Paulus hätte den grausamen Christenverfolger Nero nicht mehr als „von Gott eingesetzt“
erachtet.
Petrus stellt sich auch voll auf die Seite der mächtigen und einflussreichen Sklavenhalter und
gebietet wie ein führender Funktionär des Sklavenhalterverbandes: „Ihr Sklaven, ordnet euch
in aller Ehrfurcht euren Herrn unter, nicht nur den guten und freundlichen, sondern auch den
launenhaften.“ (1 Petr 2,18) Und Paulus tut dies ebenso. (Titus 2,9)
Das Menschen- und Weltbild Jesu
Jesus lehrt dagegen eine völlige Ab- und Umkehr vom Herrschaftsdenken nach dem Recht
des Stärkeren. Nicht mehr die größere Kraft, Gewalt und Macht sollen bestimmend sein,
sondern die größere Liebe.
Im Lobpreis Mariens kommt diese Umkehr anschaulich zum Ausdruck: „Er stürzt die
Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.“ (Lk 1,52)
Jesus geht mit der Herrschaftsausübung streng ins Gericht: „Ihr wisst, dass die Herrscher ihre
Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht missbrauchen“ (Mt 20,25; Mk 10,42) und
stellt uns seine Vorstellung vom Miteinander der Menschen vor: „Bei euch soll es nicht so
sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der
Erste sein will, soll euer Sklave sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um
sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für
viele.“ (Mt 20,26-28)
Und Jesus macht im Abendmahlssaal damit ernst. Er, der menschgewordene Gott, verrichtet
an seinen Jüngern den Sklavendienst der Fußwaschung. (Joh 13, 3ff)
Das Gebot: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ ist auf Gleichordnung, nicht
auf Unterordnung ausgerichtet!
Die Beziehung der Menschen zueinander soll also nicht mehr Herrschaft mit Über- und
Unterordnung, sondern Dienst aneinander und füreinander sein. Gerade den Dienst an den
Geringsten hebt Jesus besonders hervor: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan
habt, das habt ihr mir getan.“
Für Jesus sind alle Menschen Brüder, besonders die Hungrigen, Durstigen, Fremden,
Obdachlosen, Nackten, Kranken und Gefangenen. (Mt 25,31ff).
Selbst Feinden gegenüber gilt dieser Dienst: „Liebet eure Feinde; tut denen Gutes, die euch
hassen. Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch misshandeln.“ (Lk 6,27-28)
Feindschaft und Hass sollen also durch Liebe überwunden werden.
Hier hebt sich die Lehre Jesu wohltuend vom Islam ab, in dem Feinde und Andersgläubige
vernichtet werden sollen. So geht der Islam von einem Erbfluch Allahs aus, der auf der
Menschheit lastet: „Der eine sei des andern Feind!“ (Sure 2,36) Dieser Erbfluch wird in Sure
7,24 und Sure 20,123 wiederholt und soll verdeutlichen, dass Feindschaft und Hass die
Grundprinzipien menschlichen Zusammenlebens sind. Diese Feindschaft gilt vor allem den
Ungläubigen, denn „Allah ist ein Feind der Ungläubigen.“ (Sure 2,98) Deshalb fordert der
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Koran: „Nehmt nicht Juden und Christen zu Freunden!“ (Sure 5,51) Diese müssen vielmehr
als Feinde bekämpft werden: „Vorgeschrieben ist euch der Kampf…“ (Sure 2,216) „Und
bekämpft auf Allahs Pfad, wer euch bekämpft, doch übertretet nicht! Siehe, Allah liebt nicht
die Übertreter. Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt! Und vertreibt sie von dort, von wo
sie euch vertrieben haben; denn Verführung (zum Unglauben) ist schlimmer als Töten.“ (Sure
2, 190 und 191) „Und bekämpft sie, bis die Verführung (zum Unglauben) aufgehört hat und
die Religion Allah gehört.“ (Sure 2,193)
Für Jesus gibt es auch keine besondere Verehrung des Kaisers: „Dann gebt dem Kaiser, was
dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört.“ (Lk 20,25) Dem Kaiser gehört nur die
geschuldete Steuer, Gott aber unsere ganze Liebe. (Mt 22,37)
Staatsführung bedeutet also nach der Lehre Jesu nicht mehr Herrschaft über Untertanen,
sondern Dienst zum Wohle der Mitmenschen.
Die Apostel Petrus und Paulus haben mit ihren Unterordnungs- und
Unterwerfungsforderungen diese neue Sichtweise Jesu nicht nachvollzogen und sind bei ihren
alten zeitgeistigen jüdischen und römischen Denkweisen stehengeblieben. Insofern sind sie
überhaupt noch nicht im Christentum angekommen. Ihre diesbezüglichen Briefe sind daher
absolut unchristlich und ganz einfach Irrlehren! Deren Bezeichnung als „Wort Gottes“
bedeutet vielmehr eine Verhöhnung der Lehre Jesu.
Die Folgen der für das „Wort Gottes“ gehaltenen Apostelbriefe
Über Irrlehrer und falsche Propheten sagt Jesus bei Matthäus 7,15-16: „ Hütet euch vor den
falschen Propheten; sie kommen zu euch wie (harmlose) Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie
reißende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“
Die Apostelbriefe haben in der Geschichte des Christentums verheerende und beschämende
Früchte hervorgebracht:
So führten die Forderung nach Unterwerfung unter jede menschliche Ordnung „um des Herrn
willen“ und die Anerkennung jeder staatlichen Gewalt als „von Gott eingesetzt“ zu
Untertanengeist und Obrigkeitshörigkeit sowie zum absolutistischen Gottesgnadentum. Adolf
Hitler konnte sich als von der „Vorsehung“ eingesetzter Führer des Deutschen Volkes
aufspielen und den Untertanengeist der Christen missbrauchen. Soweit es überhaupt
christlichen Widerstand gab, litt dieser gerade wegen der Apostelbriefe unter ganz gewaltigen
Skrupeln.
Die Forderung nach Unterordnung der Sklaven führte dazu, dass Leibeigenschaft und
Sklaverei als gottgegebenes Schicksal angesehen wurden und erst im 19. Jahrhundert im Zuge
der Aufklärung und der damit verbundenen Formulierung der Menschenrechte abgeschafft
werden konnten.
Die beschämenden Folgen der Apostelbriefe hinsichtlich der Forderung nach Unterordnung
der Frauen sollen nur einige Beispiele verdeutlichen:
Der Nuntius Sega betrachtete die nunmehrige Kirchenlehrerin Theresia von Avila (15151582) als „unruhiges Frauenzimmer, herumstreunend, ungehorsam und verstockt. Unter dem
Schein der Frömmigkeit denkt sie sich falsche Lehren aus. Sie doziert wie ein
Theologieprofessor, obwohl der heilige Paulus sagt, dass Frauen nicht lehren dürfen.“
(Martha Schad: Die berühmtesten Frauen der Weltgeschichte)
Mary Ward (1585-1645), Gründerin der Englischen Fräulein, heute „Congregatio Jesu“, litt
besonders unter der bis heute anzutreffenden Meinung, die Bildung von Mädchen mache sie
eheuntauglich, weil gebildete Mädchen die Haushaltsführung und einen Ehemann, der
weniger klug als sie selbst ist, verachten. Sie verschrieb sich daher der Gründung von
Instituten zum Zwecke der Mädchenerziehung und musste dabei gegen erbitterten kirchlichen
Widerstand ankämpfen. Sie bestand darauf, dass es keinen Unterschied zwischen Männern
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und Frauen gibt, der so geartet wäre, dass Frauen nicht große Dinge vollbringen könnten; ...
„denn was soll man von der Redensart „nur Frauen“ halten? Als ob wir in allen Dingen
irgendeinem anderen Geschöpf, das zufällig ein Mann ist, unterlegen wären!“
Die herrschende Geringachtung des weiblichen Geschlechts drückte der Priester William
Harrison in einer Stellungnahme zu Mary Wards´ Kongregation dahin aus: Das Geschlecht
der Frauen „ hat kein Rückgrat, ist wankelmütig und dem Irrtum verfallen, es strebt stets nach
neumodischen Änderungen und ist tausenderlei Gefahren ausgesetzt.“
Am 13. Januar 1631 erließ Papst Urban VIII. seine Bulle „Pastoralis Romani Pontificis“: Die
„Jesuitinnen“ hätten „Werke verrichtet, die keineswegs der Schwäche ihres Geschlechts, der
weiblichen Bescheidenheit und jungfräulichen Reinheit zu Gesicht stehen.“
Mary Ward wurde daraufhin verhaftet und ins Klarissenkloster am Anger in München
gebracht. Sie kam jedoch wieder frei und entschloss sich zu einer dritten Romreise. Der Papst
empfing sie als seine „ verlorene Tochter“ (Martha Schad, ebenda).
Da Frauen im Vergleich zu Männern keine „vollkommenen Menschen“ waren, durften sie bis
zum Beginn des 19. Jahrhunderts nicht als Studierende an Universitäten aufgenommen
werden. Erst dank der vorwiegend kirchenfeindlichen Aufklärung und damit im Gefolge der
Französischen Revolution mit dem Schlachtruf „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ kam
allmählich die Wende. So war es ausgerechnet der aufgeklärte Preußenkönig Friedrich II., der
Dorothea Erxleben 1741 als erste Frau zum Medizinstudium zuließ. Sie wurde damit zur
ersten promovierten deutschen Ärztin (Martha Schad, ebenda).
Von einem gleichberechtigten Miteinander von Mann und Frau in der Ehe hielten die
bibelfesten kaiserlichen Verfasser des Bürgerlichen Gesetzbuches für das Deutsche Reich
vom 18. August 1896 nichts und formulierten entsprechend den Apostelbriefen die
Überordnung des Mannes über die Frau wie folgt:
„§1354: Dem Manne steht die Entscheidung in allen das gemeinschaftliche eheliche Leben
betreffenden Angelegenheiten zu…“
Im Zuge der Gleichberechtigung heißt es heute in § 1356 BGB: „Die Ehegatten regeln die
Haushaltsführung im gegenseitigen Einvernehmen.“
Die in den Apostelbriefen geforderte Unterordnung der Frauen führte dazu, dass ihnen lange
das Wahlrecht verweigert wurde. Erst 1919 wurde es im Deutschen Reich eingeführt.
Letztlich haben die Apostelbriefe den Kampf der Geschlechter nur verhärtet und verschärft.
Der Mann musste seine angeblich gottgewollte Überlegenheit ständig beweisen, um so die
Unterordnung seiner Frau zu rechtfertigen. Er stand dauernd unter Erfolgszwang und musste
immer Recht behalten sowie das letzte Wort haben. Der männlichen Rechthaberei wurden Tür
und Tor geöffnet. Die zur Unterordnung verdammte Frau konnte sich zunächst nur in die
Passivität zurückziehen. Ihre untergeordnete Position verbesserte sich erst dann, wenn sich
der Mann selbst als Versager erkannte. Dann war ihm allerdings der Spott als „Pantoffelheld“
gewiss.
Die Überhöhung des Mannes führte besonders im militaristischen Preußentum und später im
Nationalsozialismus mit ihren Kriegsheldenkulten zu einem Männlichkeitswahn sondergleichen.
Es müsste eigentlich für jeden einsichtig sein, dass es einen Mann geradezu adelt, wenn er
von einer gebildeten, selbstbewussten und lebenstüchtigen Frau geliebt statt von einer
ungebildeten, ängstlichen, lebensuntüchtigen und daher unterwürfigen Kindfrau
angeklammert wird. Eine derart ungleiche Beziehung kann nur in einer Geringschätzung der
Frau enden. Sind derart ungleiche Beziehungen in einer Gesellschaft üblich, führt dies zu
einer Geringschätzung der Frauen im Allgemeinen, wie dies nicht nur in den Apostelbriefen,
sondern auch in den beschriebenen Äußerungen des Nuntius Sega im Falle von Theresia von
Avila sowie des Priesters William Harrison und des Papstes Urban VIII. im Falle von Mary
Ward zum Ausdruck kam.
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Fazit
Die Apostelfürsten Petrus und Paulus haben sich also nicht nur hinsichtlich des
Staatsverständnisses und der Sklaverei, sondern auch hinsichtlich der Stellung der Frau als
Irrlehrer und falsche Propheten erwiesen. Insbesondere aus den Paulusbriefen spricht eine
derart geifernde Frauenfeindlichkeit, die mit einer Inspiration durch den Heiligen Geist nichts
zu tun haben kann. Hier offenbart sich vielmehr blanker Ungeist eines unausgereiften
Charakters. Das 2. Vatikanische Konzil irrt daher, wenn es diese Irrlehren als „Wort Gottes“
bezeichnet. Es bedarf folglich zur Richtigstellung eines 3. Vatikanischen Konzils, das auch
dafür Sorge trägt, dass diese Richtigstellung in den Bibelausgaben als Kommentar aufscheint.
Ansonsten würden nämlich Bibelleser weiterhin dahin irregeleitet werden zu glauben, es sei
gottgewollt, dass der Mann die Unterordnung der Frau fordern und sich die Frauen in die
Unterordnung fügen müssten.
Das Christentum erscheint gerade wegen der Irrlehren von Petrus und Paulus als überholte
Religion, die nicht mehr auf der Höhe der Zeit steht. Die Massenaustritte sind Indiz hierfür.
Da diese Irrlehren auch gegen das Diskriminierungsverbot in Artikel 14 der Europäischen
Menschenrechtskonvention verstoßen, müsste die katholische Kirche außerdem als
menschenrechtsfeindliche Organisation behandelt werden, wenn sie an den Irrlehren als
„Wort Gottes“ festhielte.
Das von den Aposteln Petrus und Paulus vertretene falsche Frauenbild führte wegen der
Überhöhung des Mannes auch zu einem falschen Mannesbild und damit insgesamt zu einem
falschen Menschenbild. Auf dieses falsche Menschenbild aufgebaute angeblich christliche
Gesellschaften können in Wahrheit nur als kranke Gesellschaften bezeichnet werden.
Die Einzelkritik am 1. Petrusbrief
Der Apostel Petrus schreibt:
„Ihr Sklaven, ordnet euch in aller Ehrfurcht euren Herren unter, nicht nur den guten und
freundlichen, sondern auch den launenhaften…“ (1 Petr 2,18)
„Ebenso sollt ihr Frauen euch euren Männern unterordnen, damit auch sie, falls sie dem
Wort (des Evangeliums) nicht gehorchen, durch das Leben ihrer Frauen ohne Worte
gewonnen werden, wenn sie sehen, wie ehrfürchtig und rein ihr lebt…“ (1 Petr 3,1-2)
„So haben sich einst auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott
setzten: Sie ordneten sich ihren Männern unter. Sara gehorchte Abraham und nannte ihn
ihren Herrn. Ihre Kinder seid ihr geworden, wenn ihr recht handelt und euch vor keiner
Einschüchterung fürchtet.
Ebenso sollt ihr Männer im Umgang mit euren Frauen rücksichtsvoll sein, denn sie sind der
schwächere Teil; ehrt sie, denn auch sie sind Erben der Gnade des Lebens. So wird euren
Gebeten nichts mehr im Weg stehen.“ (1 Petr 3,5-7)
a) Die Frau als stumme Sklavin des Mannes ?
Dem Bibelleser drängt sich der Verdacht auf, dass Petrus tatsächlich meint, die Frauen sollen
sich ihren Männern ebenso unterordnen wie die Sklaven ihren Herrn. Die Frau also eine
Sklavin des Mannes? Eine schlimmere Erniedrigung der Frau wäre nicht vorstellbar! In keiner
anderen Religion gibt es so etwas!
Wenn die Päpste Paul VI. und Johannes Paul II. behaupten, die Frau besäße im Christentum
mehr als in jeder anderen Religion eine besondere Würdestellung, so müssen sie sich von
allen übrigen als frauenfeindlich hingestellten Religionen diesen Petrusbrief vorhalten lassen.
Zweifel daran, dass Petrus die Frauen tatsächlich den Sklaven gleichstellte, ergeben sich zwar
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daraus, dass Petrus das „Ebenso“ auch im Zusammenhang mit den Männern gebraucht, die
sich natürlich nicht den Frauen unterordnen, sondern nur rücksichtsvoll sein sollen. Der
Verdacht bleibt jedoch, weil Petrus den Sklavenstand als gottgegeben und nicht als
himmelschreiendes Unrecht ansah und damals im Judentum die Frau gegenüber ihrem Mann
ebenso wie ein Sklave gegenüber seinem Herrn recht- und schutzlos war. So durfte ein Mann
seine Frau nach Ausstellung einer Scheidungsurkunde aus seinem Haus fortschicken, wenn
sie ihm- aus welchen Gründen auch immer- nicht mehr gefiel. (Dtn 24,1; Mt 19,3ff)
Papst Johannes Paul II. zog es jedenfalls in seinem Apostolischen Schreiben „Mulieris
Dignitatem“ vor, sich nur mit dem Epheserbrief des Paulus zu befassen und den Petrusbrief
nicht zu erwähnen.
Der Petrusbrief ist aber auch noch aus anderen Gründen empörend:
Frauen sollen ihr Glaubenswissen an ungläubige Männer deshalb nicht weitergeben dürfen,
weil eine Belehrung ihrer Männer die Überlegenheit der Frauen bedeuten würde und damit
ihrer Verpflichtung zur Unterordnung entgegenstünde. Paulus drückt dies so aus: „Dass eine
Frau lehrt, erlaube ich nicht, auch nicht, dass sie über ihren Mann herrscht; sie soll sich still
verhalten.“ (1Tim 2,12)
Deshalb soll nach der Vorstellung des Petrus der Glaube ohne Worte dadurch weitergegeben
werden, dass die gläubige Frau sich ihrem Mann unterordnet oder zumindest ihre Unterordnung vortäuscht. Von diesem Verhalten sollen dann die Männer derart angetan sein, dass
sie den Glauben an Jesus annehmen! Nur- was hat die Unterwürfigkeit der Frau mit dem
Glauben an die Menschwerdung Gottes und die Auferstehung Jesu zu tun? Hier will der
ehemalige Fischer vom See Genesareth, der zum Menschenfischer wurde (Mt 4,19), die
Unterwürfigkeit der Frau als Köder einsetzen, um ungläubige Männer für den Glauben
einzufangen. Eine skurrile Idee- und eine perfide noch dazu! Denn werden die Männer nicht
gläubig, müssen sich die Frauen auch noch den Vorwurf gefallen lassen, sie seien nicht
unterwürfig genug gewesen!
b) Die „heilige“ Sara als Vorbild für christliche Frauen
Petrus bezeichnet Sara, die Frau Abrahams, späte Mutter Isaaks und damit Stammmutter des
Judentums, als „heilige“ Frau, was angesichts ihrer Lebensgeschichte nicht nachvollziehbar
ist:
Nachdem nämlich Gott dem Abraham das eine Mal eine so zahlreiche Nachkommenschaft
wie den Staub auf der Erde (Gen 13,16) und das andere Mal wie die unzähligen Sterne (Gen
15,5) verheißen hatte, Sara aber nicht schwanger wurde, glaubte sie, die Verwirklichung der
Verheißungen Gottes durch einen von ihr organisierten Ehebruch selbst in die Hand nehmen
zu müssen. Sie bestimmte also ihre Leibmagd Hagar dazu, dem 86-jährigen Abraham zu
Willen zu sein und sich von ihm schwängern zu lassen (Gen 16,1-4) statt ihr einen jungen
Ehemann zuzubringen. Als Hagar schwanger wurde, stand fest, dass nicht Abraham impotent,
sondern Sara unfruchtbar war. Sara verlor deshalb bei Hagar an Achtung, wofür sich Sara
bitter rächte. Im Buch Genesis heißt es: „Da behandelte Sarai sie so hart, dass ihr Hagar
davonlief.“ (Gen 16,6) Ja, Sara wäre sogar ohne das wunderbare Eingreifen Gottes zur
Doppelmörderin an Hagar und Ismael geworden, als sie Abraham dazu brachte, die beiden zu
verstoßen und in die Wüste zu schicken, damit Ismael nicht Erbe Abrahams wurde. (Gen
21,10 ff)
Diese erste „Heiligsprechung“ durch den ersten Papst Petrus ging fürwahr völlig daneben!
Es fällt auf, dass Petrus Maria, die Mutter Jesu, die „mehr als alle anderen Frauen“ von Gott
gesegnet ist (Lk 1,42), mit keinem Wort erwähnt, während sie sein Nachfolger Papst Johannes
Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben „Mulieris Dignitatem“ selbstverständlich in den
Mittelpunkt seiner Betrachtungen stellt. Der Grund hierfür liegt darin, dass sich Maria nicht
als Vorbild für die Unterordnung der Frau eignet: Petrus dürfte Maria das erste Mal auf der
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Hochzeit zu Kana begegnet sein (Joh 2, 1-5), wo Maria den Weinnachschub organisierte und
den Dienern gebot: „Was er euch sagt, das tut!“ (Joh 2,5) Ein derart selbstbewusstes, ja
gebieterisches Auftreten einer Frau passte nicht in das Frauenbild des Petrus. Und Jesus
entzog Petrus auch die Möglichkeit, irgendeine Herrschaft über seine Mutter auszuüben, weil
er sie vom Kreuz herab seinem Lieblingsjünger Johannes zur Mutter gab. (Joh 19,26-27)
c) Die angeblich gehorsame Sara
Dass Sara dem Abraham gehorchte, wie Petrus meint, findet sich nur an einer Stelle, als
nämlich Abraham die drei Gottesmänner bewirten wollte, dabei eiligst ins Zelt zu Sara lief
und ihr zurief: „Schnell drei Sea feines Mehl! Rühr es an und backe Brotfladen!“ (Gen 18,6)
Ansonsten hat es eher den Anschein, dass Abraham seiner Sara gehorchte, der er das
Kompliment machte: „Ich weiß, du bist eine schöne Frau.“ (Gen 12,11)
Selbst Gott sprach zu Abraham: „Hör auf alles, was dir Sara sagt!“ (Gen 21, 12) Und Sara
hatte Abraham wirklich im Griff! Solange sie lebte, hatte er, außer dem von Sara selbst
organisierten Ehebruch Abrahams mit Hagar, keine anderen Frauen. Erst als Sara starb,
entwickelte sich Abraham mit schon 137 Jahren zu einem wahren Wüstling und hatte neben
seiner zweiten Frau Ketura noch weitere namentlich nicht bekannte Nebenfrauen, mit denen
er eine zahlreiche Nachkommenschaft zeugte. (Gen 25,1-6)
d) Saras’ „Herr“ Abraham
Petrus schließt aus der Tatsache, dass Sara Abraham ihren „Herrn“ nannte, auf ihre
Unterordnung. Wörtlich sagt Sara: „Auch ist mein Herr doch schon ein alter Mann!“ (Gen
18,12) Zum einen wird man diese Bemerkung schwerlich als Kompliment und Ausdruck von
Unterwürfigkeit auffassen können. Zum anderen übersieht Petrus, dass Sara ausgerechnet
„Herrin“ heißt (Gen 17,15). Abraham redete also seine Sara immer als seine „Herrin“ an.
Damit erweist sich der Schluss des Petrus als Trugschluss. Sein Bemühen, die Unterordnung
der Frauen zu begründen, ist kläglich gescheitert.
e) Die Gegenleistung der Männer
Als Gegenleistung für die Unterordnung der Frauen sieht Petrus vor, dass die Männer den
Frauen gegenüber rücksichtsvoll sind und sie ehren. Gegenseitige Liebe in der Ehe, wie sie
schon durch das Gebot der Nächstenliebe selbstverständlich sein sollte, gibt es bei Petrus
nicht. Arme christliche Ehe! kann man da nur sagen.
Und von seinem Eheherrendenken aus betrachtet macht Petrus die Frauen zwangsläufig als
den von vorneherein schwächeren Teil aus. Das stimmt zwar in den meisten Fällen hinsichtlich der Körperkraft, nicht aber in geistiger, willensmäßiger und charakterlicher Hinsicht.
Schon das Buch der Sprichwörter kennt das Lob der tüchtigen Frau, der „das Herz ihres
Mannes vertraut.“ (Spr 31,10ff) Und die Bücher Judit und Ester sind Huldigungen an
jüdische Frauen, die ihr Volk gerettet haben.
Aber auch gesundheitlich sind Frauen oft robuster als die Männer. Jedenfalls übertrifft ihre
Lebenserwartung die der Männer bei weitem. Wird der Mann krank, müssen sie vielfach
allein für den Familienunterhalt aufkommen, wie es schon im bekannten Lied eines
Uhrmachers aus dem Schwarzwald beschrieben ist:
„Die Uhr schlägt Sieben. Krankheit kam,
mich bang und trüb gefangen nahm;
mein Weib ging für mich schaffen.“
Wenigstens einen Trost hält Petrus für die Frauen bereit: dass sie nämlich ebenso wie die
Männer Erben der Gnade des Lebens sind und damit die ewige Seligkeit erlangen können.
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f) Das Fazit des Petrusbriefes
Statt einen derartigen Brief zu schreiben, hätte Petrus am besten geschwiegen. Dabei hätte er
nur zu schreiben brauchen: „Ihr Frauen, liebt euere Männer wie euch selbst! Und ihr Männer,
liebt euere Frauen wie euch selbst! Unterdrückt sie nicht! Bedenkt, dass sie von Gott dieselbe
Würde und Berufung zur Heiligkeit erhalten haben wie ihr!“
Aber dazu reichte es bei dem ungelehrten und einfachen (Apg 4,13) ehemaligen Fischer,
einem typischen Unterschichtler, nicht. Petrus hatte offensichtlich vor seiner Berufung zum
Apostel die übliche Ehe der einfachen Leute geführt, in der der Mann als Eheherr das
alleinige Sagen und seine Frau als Ehemagd zu gehorchen und zu dienen hatte.
Insgesamt kann der Petrusbrief hinsichtlich der Gründe für die Unterordnung der Frau nur als
falsch und peinlich bezeichnet werden. Um die Autorität des Petrus nicht vollständig zu
untergraben, zweifeln Exegeten an dessen Verfasserschaft. Dies macht die Sache aber
eigentlich noch schlimmer, weil dann der Brief eines Lügners und Fälschers, der sich der
Autorität des Petrus bediente, in die Heilige Schrift aufgenommen worden wäre. Und dieser
falsche Brief wäre dann nach Meinung der Dogmatischen Konstitution „Dei Verbum“ „Wort
Gottes“!
Papst Johannes Paul II. wollte seinem bedeutendsten Vorgänger nicht widersprechen oder ihn
gar berichtigen, weil er dann als Nachfolger eines Irrlehrers dastehen würde. Und damit wäre
das Papstamt als höchstes Lehramt der katholischen Kirche beschädigt. Lieber werden die
unbedarften Bibelleser weiter in die Irre geführt!
Folglich ging der Papst in seinem Apostolischen Schreiben „Mulieris Dignitatem“ auf den
Petrusbrief überhaupt nicht ein. Er hat ihn ganz einfach verschwiegen. Vielmehr befasste er
sich ausschließlich mit dem Epheserbrief des Paulus, von dem er glaubte, er sei im Sinne der
Gleichberechtigung von Mann und Frau auslegungsfähig.(Mulieris Dignitatem 23)
Die Einzelkritik am Epheserbrief des Paulus
Papst Johannes Paul II. geht in Mulieris Dignitatem auf den Epheserbrief ein und lässt dabei
offen, ob dieser Brief tatsächlich von Paulus stammt. Er spricht nämlich nur vom „Verfasser“
des Briefes. (Mulieris Dignitatem 23) Sollte aber Paulus nicht der Verfasser sein, ergäbe sich
dieselbe Problematik wie beim eventuell gefälschten Petrusbrief. Ein unerträglicher Gedanke!
Aufgrund des teilweise sehr persönlichen Inhalts (Eph 3,1ff) und der typischen paulinischen
Diktion ergeben sich jedoch keine durchgreifenden Zweifel an der Verfasserschaft des Paulus.
Paulus schreibt also:
„Einer ordne sich dem andern unter in der gemeinsamen Ehrfurcht vor Christus. Ihr Frauen,
ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn (Christus); denn der Mann ist das Haupt
der Frau, wie auch Christus das Haupt der Kirche ist; er hat sie gerettet, denn sie ist sein
Leib. Wie aber die Kirche sich Christus unterordnet, sollen sich die Frauen in allem den
Männern unterordnen. Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie Christus die Kirche geliebt und
sich für sie hingegeben hat, um sie im Wasser und durch das Wort rein und heilig zu
machen…(Eph5,21-26) Darum sind die Männer verpflichtet, ihre Frauen so zu lieben wie
ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst. Keiner hat je seinen eigenen Leib
gehasst, sondern er nährt und pflegt ihn, wie auch Christus die Kirche. Denn wir sind Glieder
seines Leibes...(Eph 5,28-30) Was euch angeht, so liebe jeder von euch seine Frau wie sich
selbst, die Frau aber ehre den Mann.“ (Eph 5,33)
Bei flüchtiger Betrachtung klingt der Brief durchaus angenehm und theologisch, bei näherer
Betrachtung erweist er sich als noch schlimmer als der Petrusbrief!
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a) Die gegenseitige Unterordnung
Paulus verlangt eine generelle gegenseitige Unterordnung, die es jedoch so nicht geben kann.
Als vernunftbegabte Wesen müssen wir von Fall zu Fall prüfen, ob der andere aufgrund
seines Wissens, seiner Erfahrung und seines Charakters in einer konkreten Lage Vertrauen
verdient. Kein vernünftiger Mensch wird sich einem Trunkenbold, Geisteskranken oder gar
Verbrecher unterordnen, selbst wenn er Familienangehöriger ist!
So gesehen erweist sich die Forderung nach gegenseitiger Unterordnung als hohle Phrase.
b) Die Unterordnung der Frau unter den Mann
Dass die gegenseitige Unterordnung nicht im Verhältnis Mann – Frau gilt, besagen die
nachfolgenden Sätze:
„Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn (Christus);…“
„Wie aber die Kirche sich Christus unterordnet, sollen sich die Frauen in allem den Männern
unterordnen…“
Paulus setzt also den Mann im Verhältnis zur Frau dem göttlichen Herrn Jesus Christus im
Verhältnis zur Kirche gleich. Der Mann rückt für die Frau an die Stelle Gottes und wird damit
tatsächlich zum „Göttergatten“. Während der Mann die Stelle des sündelosen göttlichen Jesus
einnimmt, bleibt für die Frau entsprechend der sündigen Kirche nur die Stelle der armen
Sünderin. Und diese Stelle weist Paulus der Frau tatsächlich auch im 1. Timotheusbrief zu,
wo er schreibt: „Und nicht Adam wurde verführt, sondern die Frau ließ sich verführen und
übertrat das Gebot.“ (1Tim 2,14)
Für Paulus gibt es denknotwendig nur die Unterordnung der sündigen Frau unter ihren
„Göttergatten“. Ansonsten hat sie sich still zu verhalten. Basta! (1 Tim 2,11 und 12)
c) Die Kirche als mystischer Leib Christi
Jesus gebrauchte zwei Bilder, die sein Verhältnis zur Kirche widerspiegeln sollten, nämlich
das des guten Hirten zu seinen Lämmern und Schafen (Mt 18,12-14; Joh 10,1-16; 21,15-18)
und das des Bräutigams zur Braut (Mt 9,15; 25,1-13; Mk 2,19-20; Lk 5,34; Joh 3,29)
Paulus kannte das Bild vom Bräutigam; denn er schreibt im 2. Korintherbrief: „Ich habe euch
einem einzigen Mann verlobt, um euch als reine Jungfrau zu Christus zu führen.“ (2 Kor 11,2)
Paulus genügte dieses Bild vom bloßen Verlöbnis, das jederzeit gelöst werden kann, nicht. Er
wollte vielmehr die Verbundenheit der Kirche mit Jesus noch inniger dargestellt wissen und
entwarf im Epheserbrief das Bild von der Kirche als mystischem Leib Christi, an dem Jesus
das Haupt, die Gläubigen aber die Glieder dieses Leibes, insgesamt also der Rumpf, sind.
(Eph 5,23 und 30) Dabei übersah er in seinem Übereifer Folgendes:
Während das Haupt Jesus den Sitz des Verstandes und des Willens darstellt, verfügt der
Rumpf, also die Gesamtheit der Gläubigen, über keinen Verstand und keinen eigenen Willen.
Die einzelnen Glieder dieses Rumpfes können sich nur dann bewegen, wenn vom Haupt, also
von Jesus her, die Befehle dazu kommen. Die Gläubigen werden in diesem Bild zu vernunftund willenlosen Wesen, denen damit die Personschaft und folglich das Menschsein überhaupt
fehlt. Letztlich funktionieren sie nur wie Hampelmänner an den Fäden Jesu. Dass diese
„Hampelmanntheologie“, die den freien Willen des Menschen verneint, irrig sein muss, liegt
auf der Hand. „Das gesamte Handeln Gottes in der Geschichte der Menschen achtet immer
den freien Willen des menschlichen „Ich“, schreibt Papst Johannes Paul II. in Mulieris
Dignitatem (Ziffer 4).
Die Bilder Jesu vom guten Hirten und vom Bräutigam achten dagegen die freie
Willensentscheidung der Gläubigen:
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So zeigt das Bild vom guten Hirten und seiner Schafherde einerseits den großen qualitativen
Unterschied zwischen dem göttlichen Hirten und den Menschen ähnlich dem zwischen dem
menschlichen Hirten und den Tieren, andererseits aber auch die Freiheit der Menschen, sich
von Jesus abzuwenden ähnlich den Schafen, die sich von der Herde trennen, weil sie abseits
davon besseres Futter zu finden meinen. Hirt und Herde sind ein Gegenüber unterschiedlicher
Lebewesen, und nicht wie beim Bild vom mystischen Leib Christi, wo Haupt und Rumpf
unselbständige Bestandteile eines einzigen Ganzen bilden.
Dieses selbständige Gegenüber wird besonders deutlich in den Gleichnissen vom Bräutigam
und seiner Braut. Die Braut ging zwar durch das Verlöbnis eine vorläufige Bindung ein, hat
aber immer noch die Freiheit, sie zu lösen, so dass der Bräutigam weiterhin in der Position
des Werbenden um die Gunst seiner Braut steht.
d) Die Liebe der Männer zu ihren Frauen wie zu ihrem eigenen Leib
Bereits im Buch Levitikus steht: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“. (Lev
19,18)
Jesus wiederholt dieses Gebot auf die Frage eines Pharisäers. (Mt 22,39)
Demgegenüber erfindet Paulus ein neues Liebesgebot, nämlich die Liebe des Mannes zur
Frau wie die Liebe zum eigenen Leib:
„Darum sind die Männer verpflichtet, ihre Frauen so zu lieben wie ihren eigenen Leib. Wer
seine Frau liebt, liebt sich selbst. Keiner hat je seinen eigenen Leib gehasst, sondern er nährt
und pflegt ihn, wie auch Christus die Kirche.“ (Eph 5,28-29)
Jedermann weiß, dass man seinen eigenen Leib sehr wohl hassen kann, wenn er nämlich
schrecklich verunstaltet ist oder durch Krankheit unerträgliche Schmerzen verursacht. Paulus
muss doch die schrecklich entstellten Aussätzigen der damaligen Zeit gekannt haben, die aus
der menschlichen Gesellschaft ausgestoßen waren! Sie haben sicherlich ihren Leib gehasst!
Jedermann weiß aber auch, dass der Leib nicht das Ganze eines Menschen ausmacht, sondern
Verstand, Willen und Charakter als persönlichkeitsprägend hinzukommen. Wer also seine
Frau nicht wie sich selbst, sondern nur wie seinen eigenen Leib liebt, liebt nicht ihre ganze
Person, sondern ein Minus, nämlich nur ihren Leib. Damit ist der Mann nach Paulus nur
verpflichtet, seine Frau wie eine Hure zu lieben, bei der es auch nicht auf ihre Persönlichkeit
ankommt, sondern lediglich auf ihren Leib, der ein flüchtiges sexuelles Vergnügen
ermöglicht.
Freilich wird man Paulus nicht den Vorwurf machen können, er habe mit der Erfindung seines
neuen Liebesgebotes die Liebe zur Frau ernsthaft wie zu einer Hure gemeint. Das Beispiel
zeigt jedoch, dass der Vielschreiber und Vieldiktierer Paulus seine Äußerungen nicht
sorgfältig genug bis ans Ende durchdachte. Dass es dadurch zu Streit und Spaltungen in den
damaligen christlichen Gemeinden kam (1 Kor 1,10ff; 2 Kor 10,1ff; Gal 6,17; 2 Tim 1,15),
darf nicht verwundern. Petrus urteilt über die missverständlichen Paulusbriefe väterlich milde:
„In ihnen ist manches schwer zu verstehen, und die Unwissenden, die noch nicht gefestigt
sind, verdrehen diese Stellen ebenso wie die übrigen Schriften zu ihrem eigenen Verderben.“
(2 Petr 3,16)
Einige Verse später kehrt Paulus übrigens zur herkömmlichen Nächstenliebe zurück: „Was
euch angeht, so liebe jeder von euch seine Frau wie sich selbst, die Frau aber ehre den
Mann.“ (Eph 5,33)
Kaum möchte man erleichtert aufatmen, kommt schon der nächste Pferdefuß daher: Für die
Frau gilt offenbar das Gebot der Nächstenliebe gegenüber ihrem Mann nicht. Sie braucht
ihren Mann nur ehren, wie man eine höher gestellte Persönlichkeit, z.B. einen Kaiser ehrt (1
Petr 2,17), aber nicht liebt. Der Mann ist für die Frau also überhaupt kein Nächster!
Womöglich hält Paulus die Frau gar nicht als zur Liebe fähig. Da nämlich der Mann das
Haupt der Frau ist (Eph 5,23), bleibt der Frau selbst nur ihr eigener Rumpf, der natürlich
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keinen Verstand, keinen Willen und keinen Charakter hat, die aber für die Nächstenliebe
unerlässlich sind. Ohne sie kann man nur wie ein Tier Instinkte haben. Damit scheint für
Paulus die Frau nur ein besseres Tier zu sein!
Man sieht: Bei näherer Betrachtung tun sich haarsträubende Abgründe auf. Und dieser Irrsinn
soll von der Kirche bis in alle Ewigkeit als „Wort Gottes“ verkündet werden! Die von Papst
Johannes Paul II. geforderte „Neuevangelisierung Europas“ wird damit nicht gelingen
können.
e) Die Auslegung des Epheserbriefes durch Papst Johannes Paul II. in seinem
Apostolischen Schreiben „Mulieris Dignitatem“
Der Papst zitiert zunächst aus dem Epheserbrief 5,25 und 32, worin Paulus sein Bild von der
Kirche als mystischem Leib Christi darstellt, und kommt zu folgendem überraschenden und
nicht nachvollziehbaren Schluss: „In diesem Brief spricht der Verfasser die Wahrheit über die
Kirche als Braut Christi aus…“ (Mulieris Dignitatem 23) Im gesamten Epheserbrief
gebrauchte Paulus den Begriff der Kirche als „Braut Christi“ kein einziges Mal, sondern
spricht von der Kirche als Leib Christi! Ebenso wenig nennt er Christus einen Bräutigam der
Kirche, sondern das Haupt der Kirche! (Eph 5,23)
Deshalb stimmt auch der Satz des Papstes nicht: „Wenn der Verfasser des Epheserbriefes
Christus einen Bräutigam und die Kirche eine Braut nennt, bestätigt er mit dieser Analogie
indirekt die Wahrheit über die Frau als Braut.“ (MD 29)
Der Schluss des Papstes ist aber auch noch deshalb unverständlich, weil Paulus sich in den
Versen Eph 5,21ff mit dem Verhältnis der Eheleute, nicht aber der Brautleute zueinander
befasst. Wenn der Papst geschrieben hätte: „In diesem Brief spricht der Verfasser die
Wahrheit über die Kirche als Ehefrau Christi aus“, wäre dieser Schluss noch eher hinnehmbar.
Der Papst schreibt weiter:
„Nach dem Bild und Gleichnis Gottes als „Einheit von zweien“ erschaffen sind beide (Mann
und Frau) zu einer bräutlichen Liebe berufen.“ (MD 23)
Hier kann der Papst offensichtlich die enthaltsame bräutliche Liebe von der ehelichen Liebe
nicht auseinanderhalten. Nach dem Schöpfungsbericht sind Mann und Frau ja gerade nicht zur
bräutlichen Liebe, sondern zur fruchtbaren ehelichen Liebe berufen: „Gott schuf also den
Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.
Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch…“ (Gen 1,2728)
Schließlich offenbart der Papst sein Wunschdenken, indem er schreibt: „Der Verfasser (des
Epheserbriefes, also Paulus) weiß, dass diese Auflage (nämlich die Unterordnung der Frau),
die so tief in der Sitte und religiösen Tradition der Zeit verwurzelt ist, in neuer Weise
verstanden und verwirklicht werden muss: als ein gegenseitiges Sich-Unterordnen in der
gemeinsamen Ehrfurcht vor Christus.“ (MD 24)
Woher nimmt eigentlich der Papst das Wissen, dass Paulus weiß, dass die Unterordnung der
Frau als gegenseitige Unterordnung verstanden und verwirklicht werden muss? Es stimmt
zwar, dass Paulus im Galaterbrief schreibt: „Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht
Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid „einer“ in Christus Jesus.“ (Gal
3,28) Aber bei der Frage der Unterordnung der Frau unter den Mann bleibt er hart. Das
belegen seine weiteren Aussagen im 1. Korintherbrief (1Kor 11,1-16; 14,33-36), im
Kolosserbrief (Kol 3,18) und im 1.Timotheusbrief.(1 Tim 2,11)
Und was ist eigentlich unter dem neuen Gebot der gegenseitigen Unterordnung in der
gemeinsamen Ehrfurcht vor Christus zu verstehen? Der Papst gibt darauf keine Antwort. Sie
bleibt der Phantasie jedes Einzelnen überlassen.
Seltsam ist: Die christliche Ehe mit ihrer gegenseitigen Unterordnung atmet den dumpfen
Geruch der Unfreiheit und Erniedrigung, während die bürgerliche Ehe mit ihrem
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gegenseitigen Einvernehmen (§1356 BGB) Freiheit und gegenseitige Achtung ausstrahlt. Die
Umdeutung der Unterordnung der Frau in eine gegenseitige Unterordnung durch den Papst
war keine berauschende Idee!
f) Die angebliche Abstammung der Frau vom Mann
Paulus schreibt im 1. Korintherbrief:
„Der Mann darf sein Haupt nicht verhüllen, weil er Abbild und Abglanz Gottes ist; die Frau
ist der Abglanz des Mannes. Denn der Mann stammt nicht von der Frau, sondern die Frau
vom Mann“ (1Kor 11,8)
und im 1. Timotheusbrief:
„Dass eine Frau lehrt, erlaube ich nicht, auch nicht, dass sie über ihren Mann herrscht; sie
soll sich still verhalten. Denn zuerst wurde Adam erschaffen, danach Eva.“ (1Tim 2,12-13)
Paulus setzt sich damit über die 1. Schöpfungsgeschichte hinweg, in der es heißt:
„Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und
Frau schuf er ihn. Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, und vermehrt
Euch, bevölkert die Erde …“(Gen 1,27-28)
Nach dieser 1. Schöpfungsgeschichte ist der Mensch als zweigeschlechtliches Wesen, also als
Mann und Frau, geschaffen und auch als Mann und Frau Abbild Gottes. Die Frau ist folglich
genauso wie der Mann Abbild Gottes und nicht, wie Paulus meint, nur Abglanz des Mannes.
Da Gott den Menschen als Mann und Frau schuf, irrt Paulus auch mit seiner Meinung, Adam
sei zuerst erschaffen worden und danach erst Eva. Gott schuf vielmehr Mann und Frau
gleichzeitig, weil der Mensch ein zweigeschlechtliches Wesen ist.
Paulus stützt sich auf die gegensätzliche 2. Schöpfungsgeschichte unter dem Titel „Das
Paradies“ mit der Erzählung von Adam und Eva und dem Sündenfall (Gen 2,4b-3,24), deren
Qualität Papst Johannes Paul II. in Mulieris Dignitatem vorsichtig wie folgt beschreibt: „Sie
erinnert an die Sprache der damals bekannten Mythen“ und meint: „Dennoch lässt sich kein
wesentlicher Widerspruch zwischen den beiden Texten feststellen.“ (MD 6)
Die 2. Schöpfungsgeschichte galt für Paulus und die Pharisäer zur Zeit Jesu als göttliche
Offenbarung des Verhältnisses von Mann und Frau, so dass sie auch bei der Frage der
Pharisäer an Jesus eine Rolle spielte. Die Pharisäer fragten nämlich: „Darf man seine Frau
aus jedem beliebigen Grund aus der Ehe entlassen?“ (Mt 19,3) und Jesus antwortete: „Habt
ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen
hat und dass er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an
seine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein?“ (Mt 19,4-5)
Jesus zitiert aus beiden Schöpfungsgeschichten (Gen 1,27; 2,24) und zeigt dadurch, dass er
beide kennt, jedoch hinsichtlich der Erschaffung des Menschen der 1. Schöpfungsgeschichte
folgt, wonach der Mensch als Mann und Frau gleichzeitig erschaffen wurde.
Die 2. Schöpfungsgeschichte wurde für Paulus und die Pharisäer, ja für alle jüdischen Männer
zu einer Lieblingsgeschichte, weil sie die Herrschaft des Mannes über das Recht des
Stärkeren hinaus als von Gott geboten rechtfertigt. Dabei strotzt sie nur so von
Ungereimtheiten, ja offensichtlichen Falschheiten und frauenfeindlichen Unverschämtheiten,
dass sich jedem vernünftigen Bibelleser Zweifel an der Ernstlichkeit dieser Geschichte
aufdrängen müssten:
So soll Gott den Adam schon vor Feldsträuchern, Feldpflanzen und Tieren (Gen 4b-7), also
bereits zu Beginn des 3. Schöpfungstages und nicht erst am 6. nach der 1. Schöpfungsgeschichte, erschaffen haben, was völlig widersinnig gewesen wäre, weil Adam dann keine
Nahrung gehabt hätte und sofort verhungert wäre. Man fragt sich unwillkürlich, was das für
ein Trottelgott sein muss, der zunächst Adam erschafft und dann erst dessen
Lebensgrundlage! Umgekehrt hätte es sein müssen, wie es ja auch in der
1.Schöpfungsgeschichte steht! Außerdem hätte Adam Millionen Jahre alt werden müssen, bis
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er am 6. Schöpfungstag seine Eva bekam! Alle wissenschaftlichen Erkenntnisse bestätigen
übrigens die 1. Schöpfungsgeschichte, wonach der Mensch als letztes Lebewesen in die Welt
trat.
Mit dieser Falschdarstellung verfolgte der altjüdische Verfasser die Absicht, Adam als
Ersterschaffenen vor allen Lebewesen herauszuheben und ihm das Recht des Erstgeborenen
weit vor der Frau zu sichern.
Weiter will Gott angeblich dem Adam gegen das Alleinsein nur eine Hilfe machen und
versucht es zunächst mit der Gesellschaft von Tieren- allerdings vergebens. Da diese Hilfe
Adam nicht entspricht, entnimmt ihm Gott eine Rippe und baut daraus eine Frau. (Gen 2,2022)
Der altjüdische Verfasser, der die Überhöhung des Mannes über die Frau im Auge hatte und
sie deshalb nur als Hilfe hinstellt, beabsichtigt mit der göttlichen Rippenentnahme, Adam als
„Vater“ der Eva erscheinen zu lassen und ihm die höhere Vaterstellung gegenüber seiner
„Tochter“ Eva zu verschaffen.
Dadurch, dass die Frau nur zur Hilfe gegen das Alleinsein Adams erniedrigt wird, wird die
Bedeutung der Zweisamkeit von Mann und Frau und damit der Ehe überhaupt ganz
entscheidend verkürzt; denn die eheliche Zweisamkeit bietet ja nicht bloß Hilfe gegen die
Einsamkeit, sondern entscheidend mehr, nämlich gegenseitige Fürsorge und Verantwortung.
Sie ist auf die Weitergabe des Lebens und damit auf die Verantwortung zur Vaterschaft und
Mutterschaft ausgelegt. Gerade in der Elternschaft erlangen Mann und Frau ihre menschliche
Vollreife. Und nur für diese eheliche Zweisamkeit bekamen sie von Gott in der 1.
Schöpfungsgeschichte den Segen, der in der 2. Schöpfungsgeschichte für die Frau als bloße
Hilfe gegen das Alleinsein Adams bezeichnenderweise fehlt. (Gen 1,28)
Die frauenverachtende Tendenz der 2. Schöpfungsgeschichte kommt aber erst so richtig bei
der Schilderung des Sündenfalls zum Ausdruck: Der altjüdische Verfasser lässt den Satan in
die allegorische Gestalt einer Giftschlange schlüpfen, die, wie er betont, „schlauer als alle
Tiere des Feldes“ und damit auch z.B. einer Ziege war. Und auf diese schlauere Giftschlange
fällt natürlich die dumme Ziege von Frau herein! Was kann man auch von einer dummen Frau
anderes erwarten!?
Eva wird darüber hinaus noch dahin verhöhnt, dass sie ja selbst wusste, wie dumm sie war,
denn sie nahm die verbotene Frucht vom Baum, um klug zu werden. (Gen 3,16)
Schließlich lässt der Verfasser seinen Gott die Strafe für die Frau verkünden, auf die die
ganze Geschichte hinausläuft und die die Herrschaft des Mannes über die Frau rechtfertigen
soll: „Du hast Verlangen nach deinem Mann; er aber wird über dich herrschen.“ (Gen 3,16)
Damit ist die Absicht des frauenverspottendenden Verfassers erreicht: Der jüdische Mann
kann zu seiner Frau sagen: Schon in der Bibel steht, dass Gott die Herrschaft des Mannes über
die Frau will. Ordne dich also in allem mir unter! Und ab sofort keine Widerrede mehr!
Aber damit noch nicht genug! Obwohl Eva zu Adam kein einziges Wort gesagt hatte, lässt der
Verfasser seinen Gott der Eva auch noch unterstellen, sie habe Adam verführt, indem er zu
Adam spricht: „Weil du auf deine Frau gehört hast und von dem Baum gegessen hast, von
dem zu essen ich dir verboten hatte: So ist verflucht der Ackerboden deinetwegen. Unter
Mühsal wirst du von ihm essen alle Tage deines Lebens…“(Gen 3,17)
Der Erstvorwurf an Adam ist also nicht das Essen der verbotenen Frucht, sondern dass Adam
auf seine Frau gehört hat. Gott verbietet nach dieser Geschichte also dem Mann, auf seine
Frau zu hören! Hört er auf seine Frau, ergeht es ihm wie Adam: Im Schweiße seines
Angesichtes muss er sein Brot essen, bis er zum Ackerboden zurückkehrt! (Gen 3,19)
Die eigentlich erschreckende Botschaft dieses Gottes ist aber: Das Verhältnis von Mann und
Frau soll nicht Liebe, sondern Herrschaft sein! Und diese Botschaft ist genau das Gegenteil
von dem, was der Mensch gewordene Gott Jesus lehrt! Damit entpuppt sich der Gott der 2.
Schöpfungsgeschichte in Wirklichkeit als Satan, und der kann Adam und Eva natürlich nicht
segnen, sondern nur verfluchen!
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In dieser Geschichte wollten also nicht nur Adam und Eva wie Gott sein (Gen 3,5), sondern
auch der Satan!
Wenn der Satan der „Vater der Lüge“ und der Teufel (griech.: Durcheinanderwerfer) der
Verwirrer und Verdreher ist, dann sind die Verse von Adam und Eva wahrlich „satanische
Verse“.
Petrus, aber insbesondere Paulus fielen auf sie herein und entwickelten eine beispiellos
beschämende, ja satanische Frauenfeindlichkeit, die beide hinderte, Maria, die Mutter Jesu,
als Vorbild für die Frauen in ihren Briefen zu erwähnen. Und mit dieser Frauenfeindlichkeit
muss sich das Christentum bis heute herumschlagen!
Und da die Apostelbriefe seit der Dogmatischen Konstitution „Dei Verbum“ vom 18.11.1965
auch noch als „Wort Gottes“ gelten, wird die Frauenfeindlichkeit im Christentum und
namentlich in der Katholischen Kirche kein Ende nehmen.
Aber auch Mohammed fiel auf die satanischen Verse von Adam und Eva herein und lässt den
vermeintlichen Allah den Erbfluch aussprechen: „Der eine sei des andern Feind!“ (Sure 2,36;
7,24; 20,123)
Während im Christentum Gott die Liebe ist (1Joh 4,16b), verdammt Allah im Islam zu
Feindschaft und Hass.
Schon früh kamen Leser der 2. Schöpfungsgeschichte ins Grübeln und fragten sich, ob Gott
für den Fall, dass Adam bereits am 3. Schöpfungstag erschaffen worden wäre, diesen Adam
überhaupt als Mann und nicht als geschlechtsloses Einzelwesen erschaffen hat; denn auf die
Idee, eine Frau zu erschaffen, kam ja Gott angeblich erst, als Adam in den Tieren keine Hilfe
fand. (Gen 2,20ff)
Diese Fragen wurden damit beantwortet, dass in Kapitel 5 der Genesis der Liste der
Geschlechterfolge nach Adam folgender Vorspruch als Klarstellung hinzugefügt wurde: „Am
Tag, da Gott den Menschen erschuf, machte er ihn Gott ähnlich. Als Mann und Frau erschuf
er sie, er segnete sie und nannte sie Mensch an dem Tag, da sie erschaffen wurden.“ (Gen
5,1-2)
Die Erschaffung des Menschen als Mann und Frau fand also an einem Tag statt und nicht an
verschiedenen Tagen. Und damit auch der letzte Zweifel beseitigt wird, erwähnt der
Vorspruch zweimal den Erschaffungstag: Es ist der Tag, da Gott den Menschen (als Mann
und Frau) erschuf, und es ist der Tag, da sie erschaffen wurden.
Damit wurde die 1. Schöpfungsgeschichte nochmals ausdrücklich bestätigt und die getrennte
Erschaffung von Mann und Frau in der 2. Schöpfungsgeschichte verworfen. Es ergibt sich
also schon aus dem Buch Genesis selbst, dass es sich bei der Geschichte von Adam und Eva
um ein Lügenmärchen handelt.
Jesus selbst hat sich im Gespräch mit den Pharisäern der 1. Schöpfungsgeschichte
angeschlossen: „Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann
und Frau geschaffen hat…“ (Mt 19,4) Er erteilt damit der 2. Schöpfungsgeschichte mit der
Erschaffung von Adam als Einzelwesen und der späteren Erschaffung von Eva eine klare
Absage. Trotzdem hat das Christentum dieses Lügenmärchen von Anfang an als göttliche
Offenbarung verbreitet und hält bis heute daran fest. Ja- schon in den ersten Religionsstunden
werden Kleinkinder damit belehrt und ihnen so ein völlig falsches Gottes- und Menschenbild
vermittelt.
Für das Christentum sind die Irrlehren der Apostelfürsten Petrus und Paulus offensichtlich
wichtiger als die Lehre Jesu!
g) Adams erste Frau Lilith
Papst Johannes Paul II. fühlte sich bei der Interpretation der Adam-und- Evageschichte an die
Sprache der damals bekannten Mythen erinnert (MD6). Tatsächlich erzählten sich schon die
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alten Sumerer in Mesopotamien im 3. Jahrtausend v. Chr. Göttersagen vom Paradiesgarten
der Göttin Inanna und von der Sintflut, die sie aufgrund der Erfindung der Keilschrift auf
Tontafeln der Nachwelt überliefern konnten. Bis heute haben sich dadurch Fragmente des
Gilgamesch-Epos erhalten.
Abraham und Sara, die ja aus Ur in Mesopotamien und damit aus dem Land der Sumerer
stammten, konnten folglich diese Göttersagen durchaus gekannt und an ihre Nachkommen
weitergegeben haben.
Eine dieser sumerischen Göttersagen handelt von Lilith, der Göttin des Windes in großer
Höhe, und wurde im Alphabet des Bin Sira zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert n.Chr. wie
folgt nacherzählt:
„Als Gott Adam erschuf, sagte er: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Daher erschuf
er für ihn eine Gehilfin aus der gleichen Erde und nannte sie Lilith. Sobald sie geschaffen
war, begann sie einen Streit und sagte: Weshalb sollte ich unten liegen? Ich bin ebensoviel
wert wie du, wir sind beide aus Erde geschaffen. Als aber Lilith sah, dass sie Adam nicht
überwältigen konnte, sprach sie den unaussprechlichen Gottesnamen aus und flog in die
Luft.“ Sie soll sich am Roten Meer mit Dämonen gepaart und täglich 1000 Kinder geboren
haben. Adam beklagte sich daraufhin bei Gott über seine Einsamkeit, so dass Gott Eva aus der
Rippe Adams erschuf.
Im Buch Jesaja wird Lilith wie folgt zitiert: „Auch Lilith, das Nachtgespenst, ruht sich dort
aus und findet für sich eine Bleibe.“ (Jes 34,14)
In Goethes Faust erscheint sie in der Walpurgisnacht.
Der altjüdische Verfasser der Adam-und-Evageschichte fand die Lilithgeschichte
offensichtlich zu sexistisch, emanzipatorisch und dämonisch und daher nicht bibeltauglich, so
dass er sie in seiner 2. Schöpfungsgeschichte einfach wegließ.
Die Lilithgeschichte zeigt, dass es sich bei ihr ebenso wie bei der Adam-und-Evageschichte
um ein menschliches Phantasieprodukt aus der sumerischen Sagenwelt handelt, das das
Verhältnis von Mann und Frau und damit die Frage der Herrschaft des Mannes und der
Unterordnung der Frau zum Gegenstand hat. Ernsthafte theologische Folgerungen können an
sie ebenso wenig geknüpft werden wie an die griechischen, römischen und germanischen
Göttersagen.
Ein Relikt der sumerischen Göttersagen findet sich weiterhin ganz augenscheinlich im Buch
Genesis (Gen 6,1-4):
„Als sich die Menschen über die Erde hin zu vermehren begannen und ihnen Töchter geboren
wurden, sahen die Gottessöhne, wie schön die Menschentöchter waren, und sie nahmen sich
von ihnen Frauen, wie es ihnen gefiel. Da sprach der Herr: Mein Geist soll nicht für immer
im Menschen bleiben, weil er auch Fleisch ist; daher soll seine Lebenszeit hundertzwanzig
Jahre betragen. In jenen Tagen gab es auf der Erde die Riesen, und auch später noch,
nachdem sich die Gottessöhne mit den Menschentöchtern eingelassen und diese ihnen Kinder
geboren hatten.“
Lilith wurde übrigens im Feminismus zur Symbolfigur für die Frauenemanzipation.
h) Die angebliche Alleinschuld Evas’ am Sündenfall
Paulus schiebt sowohl im 1. Timotheusbrief als auch im 2. Korintherbrief Eva die
Alleinschuld am Sündenfall zu.
Im 1. Timotheusbrief schreibt er:
„Und nicht Adam wurde verführt, sondern die Frau ließ sich verführen und übertrat das
Gebot“ (1Tim 2,14)
und im 2. Korintherbrief schreibt er:
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„Ich fürchte aber, wie die Schlange einst durch ihre Falschheit Eva täuschte, könntet auch ihr
in euren Gedanken von der aufrichtigen und reinen Hingabe an Christus abkommen.“ (2 Kor
11,3)
Abgesehen davon, dass Paulus die 2. Schöpfungsgeschichte nicht als wahr unterstellen durfte,
gibt auch der Bibeltext eine Alleinschuld Evas nicht her. In der Genesis steht:
„Darauf sagte die Schlange zur Frau: Nein, ihr werdet nicht sterben. Gott weiß vielmehr:
Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und
Böse. Da sah die Frau, dass es köstlich wäre, von dem Baum zu essen, dass der Baum eine
Augenweide war und dazu verlockte, klug zu werden. Sie nahm von seinen Früchten und aß;
sie gab auch ihrem Mann, der bei ihr war, und auch er aß.“ (Gen 3,6)
Adam war also bei dem Gespräch der Schlange mit Eva dabei und hörte alles. Er konnte
folglich selbst entscheiden, ob er von der verbotenen Frucht essen wollte oder nicht. Er
entschied sich zu essen, weil er zusammen mit Eva werden wollte wie Gott. (Gen 3,5) Es
wurden also beide von der Schlange verführt und beide übertraten das Gebot.
Die Behauptung des Paulus von der Alleinschuld Evas lässt sich folglich aus dem Bibeltext
nicht rechtfertigen. Trotzdem hält sich aufgrund der unkritischen Lektüre der Paulusbriefe die
Mär von der Frau als Verführerin des Mannes.
Papst Johannes Paul II. geht in Mulieris Dignitatem auf die Paulusstelle „Und nicht Adam
wurde verführt, sondern die Frau ließ sich verführen und übertrat das Gebot“ wie folgt ein:
„Es besteht kein Zweifel, dass unabhängig von dieser „Rollenverteilung“ im biblischen
Bericht jene erste Sünde die Sünde des Menschen ist, der von Gott als Mann und Frau
erschaffen wurde.“ (MD 9)
Der Papst will sich also nicht damit befassen, ob tatsächlich nur die Frau verführt wurde, weil
er ansonsten Paulus, dessen Namen er als Papstnamen führt, widersprechen müsste. Lieber
geistert die Frau weiter als alleinschuldige Verführerin des Mannes durch die
Menschheitsgeschichte!
Überhaupt wollte sich der Papst mit der 2. Schöpfungsgeschichte, die ihn „an die Sprache der
damals bekannten Mythen“(MD 6) erinnerte, nicht näher befassen, weil sie ihm wegen der
damit verbundenen und vom Judentum und vom Islam abgelehnten Lehre von der Erbsünde
zu heiß geworden wäre. Er zog es deshalb vor, in den beiden Schöpfungsgeschichten „keinen
wesentlichen Widerspruch“ (MD6) zu sehen.
Überraschenderweise schwenkt Paulus im Römerbrief von der Alleinschuld Evas’ zur
Alleinschuld Adams’ um:
„Ist durch die Übertretung des einen der Tod zur Herrschaft gekommen, durch den einen, so
werden erst recht alle, denen die Gnade und die Gabe der Gerechtigkeit reichlich zuteil
wurde, leben und herrschen durch den einen, Jesus Christus. Wie es also durch die
Übertretung eines einzigen für alle Menschen zur Verurteilung kam, so wird es auch durch
die gerechte Tat eines einzigen für alle Menschen zur Gerechtsprechung kommen, die Leben
gibt…“(Röm 5,17-18)
Wenn es Paulus also darum geht, die Frau zur Unterordnung unter den Mann zu bringen,
muss die Frau als Alleinschuldige für den Sündenfall herhalten. Will Paulus aber Jesus als
Gegensatz zu Adam herausstellen, dann ist Adam der Alleinschuldige. So einfach ist das!
Echt paulinische Theologie eben! Dabei ist die Gegenüberstellung von Adam und Jesus
schon deshalb falsch, weil ja auch Eva gesündigt hat. Paulus hätte richtigerweise schreiben
müssen: „Ist durch die Übertretung der beiden (Adam und Eva) der Tod zur Herrschaft
gekommen…“ Ja, weil er im 1.Timotheusbrief (1Tim 2,14) und im 2. Korintherbrief (2Kor
11,3) Eva zur Alleinschuldigen am Sündenfall erklärt, hätte er eigentlich Eva allein Jesus
gegenüberstellen müssen! Jesus also als „neue Eva“ oder „Anti-Eva“!
Im Übrigen kommen Adam und Eva in der Verkündigung Jesu überhaupt nicht vor. Adam,
den es als solchen nie gab und ein bloßes Phantasieprodukt eines altjüdischen
Märchenerzählers ist, hat ja keine Lehre verkündet, die Jesus ergänzen, berichtigen oder
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widerlegen müsste. Jesus ist daher kein neuer Adam oder Anti-Adam, sondern der Mensch
gewordene Gott und zugleich der von Gott im Buch Deuteronomium verheißene neue Moses,
nämlich der Messias. Die Verheißung Gottes an Moses erwähnt Adam nicht. Sie lautet:
„Einen Propheten wie dich will ich ihnen (den Juden) mitten unter ihren Brüdern erstehen
lassen. Ich will ihm meine Worte in den Mund legen, und er wird ihnen alles sagen, was ich
ihm auftrage. Einen Mann aber, der nicht auf meine Worte hört, die der Prophet in meinem
Namen verkünden wird, ziehe ich selbst zur Rechenschaft.“ (Dtn 18,18-19)
Auf dieser Verheißung baut Papst Benedikt XVI. auch sein Buch „Jesus von Nazareth“ auf
(siehe seine Einleitung).
Paulus dagegen erfindet mit seinem Adam- Jesus- Vergleich eine eigene Theologie, die auf
der frauenfeindlichen Lügengeschichte von Adam und Eva beruht und von daher schlicht
falsch ist. Und diese falsche Theologie führte zur Lehre von der Erbsünde!
i) Die Frau als „Hilfe“ des Mannes in der Auslegung von Papst Johannes Paul II. in
„Mulieris Dignitatem“
Papst Johannes Paul II. schreibt: „Von Anfang an erscheinen sie (Mann und Frau) als „Einheit
von zweien“, und das bedeutet die Überwindung der ursprünglichen Einsamkeit, in welcher
der Mensch „keine Hilfe fand, die ihm entsprach“ (Gen 2,20 und MD6)
In diesem einen Satz hat der Papst schon beide Schöpfungsgeschichten vermengt: Aus der
ersten entnahm er die Einheit von zweien, die ja in der zweiten ausdrücklich durch die
Ersterschaffung des Adam verneint wird, und aus der zweiten die Darstellung der Frau als
„Hilfe“.
Der Papst wirft beides durcheinander und betreibt hier das Handwerk, das dem Teufel
(griech.: Durcheinanderwerfer) zugeschrieben wird und das er als Papst eigentlich bekämpfen
müsste. Es rächt sich nun, dass er sich vor einer Analyse der 2. Schöpfungsgeschichte
gedrückt hat. In der 1. Schöpfungsgeschichte gibt es ja gerade keine „ursprüngliche
Einsamkeit“, weil Gott den Menschen als Mann und Frau am selben Tag, nämlich am 6.,
erschuf! Diese „ursprüngliche Einsamkeit“ gibt es nur in der 2.Schöpfungsgeschichte, in der
Adam bereits am 3.Tag und Eva erst am 6.Tag erschaffen worden sein sollen!
Der Papst stellt dann hilflos die Frage: „Handelt es sich hier nur um die „Hilfe“ bei der
Arbeit, beim „Unterwerfen der Erde“ (vgl Gen 1,28)?“
Die Antwort hätte sich der Papst selber geben können, wenn er sich den Bibeltext genauer
durchgelesen hätte. Es handelt sich um die „Hilfe“ gegen das Alleinsein Adams’: „Dann
sprach Gott, der Herr: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt. Ich will ihm eine Hilfe
machen, die ihm entspricht.“ (Gen 2,18)
Der Papst jedoch meint:
„Mit Sicherheit handelt es sich um die Lebensgefährtin, mit der sich der Mann als mit seiner
Ehefrau verbinden kann, so dass er „ein Fleisch“ mit ihr wird und deshalb „Vater und
Mutter verlässt“. Die Darstellung der Bibel spricht also im selben Zusammenhang der
Erschaffung des Mannes und der Frau von der Einsetzung der Ehe durch Gott als
unerlässlicher Voraussetzung für die Weitergabe des Lebens an die neuen Generationen der
Menschen, zu der Ehe und eheliche Liebe ihrer Natur nach bestimmt sind: „Seid fruchtbar
und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch.“ (MD6)
Auch hier macht der Papst den Fehler des Durcheinanderwerfens: Er interpretiert die Stellung
der Frau als Ehefrau in der 1. Schöpfungsgeschichte in die Stellung der Frau als bloße Hilfe
gegen das Alleinsein Adams’ in der 2. hinein. Dabei hätten ihm doch die völlig
unterschiedlichen Frauenrollen in den einzelnen Geschichten auffallen müssen! Und darauf,
dass Gott Mann und Frau in der 1. Schöpfungsgeschichte den Ehesegen gibt, der in der 2.
fehlt, kam er natürlich auch nicht.
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Die Stellung der Frau im Judentum
Das Judentum bietet die gesamte Bandbreite der denkbaren Rollen der Frau mit Ausnahme
der der Königin als Alleinherrscherin und der Priesterin. Sie reicht also von Eva als der
bloßen „Hilfe“ gegen das Alleinsein Adams’ über Hagar, der Leibmagd Saras’, die lediglich
wie im Islam als „Saatfeld“ für Abraham diente (entsprechend Sure 2,223), über Sara, der
selbstbewussten „Herrin“ Abrahams’, über die Richterin Debora (Richter 4ff), über die
Retterinnen Israels Judit und Ester, die als Jüdin Königin im Perserreich war, bis hin zum
Idealbild der jüdischen Frau, wie sie als „tüchtige Frau“ im Buch der Sprichwörter besungen
wird. (Sprichwörter 31,10ff)
Es gibt die Einehe wie bei Adam und Eva und beim gerechten und untadeligen Noach (Gen
6,9) bis hin zur Vielweiberei Abrahams’ (Gen 25,6) und Salomons’, der 700 fürstliche Frauen
und 300 Nebenfrauen hatte. (1 Kön 11,3).
Blieb eine Frau kinderlos, so hatte Gott ihren Schoß verschlossen. (1 Sam 1,5-6) Sie hat also
bei Gott keine Gnade gefunden (Lk 1,3o), während eine Mutter von Gott gesegnet war. (Gen
17,16) Kinderlosigkeit galt daher für eine Frau als die größte Schmach und Schande. (Lk
1,25)
Nach der 2. Schöpfungsgeschichte war es dem Mann verboten, auf seine Frau zu hören. (Gen
3,17) Dieses angebliche Verbot hob Gott bei Abraham und Sara auf, denn Gott befahl
Abraham: „Hör auf alles, was dir Sara sagt!“ (Gen 21,12)
Petrus und Paulus hielten sich aber trotzdem nur an die 2. Schöpfungsgeschichte, so dass sie
den Frauen verboten, ihre Männer zu belehren. Die Frauen sollten ganz einfach still sein. (1
Petr 3,1; 1 Tim 2,11-12)
Die Frau war nach den mosaischen Gesetzen der Willkür des Mannes ausgeliefert. Gefiel sie
ihrem Mann nicht mehr, weil er an ihr etwas Anstößiges entdeckte, konnte er sie nach
Ausstellen einer Scheidungsurkunde aus seinem Haus fortschicken. (Dtn 24,1) Dies war zur
Zeit Jesu gängige Praxis, wie die Frage der Pharisäer an Jesus zeigt: „Darf man seine Frau
aus jedem beliebigen Grund aus der Ehe entlassen?“ (Mt 19,3)
Nach der 2. Schöpfungsgeschichte galt die Frau ohnehin nur als dumme Ziege, die ihre
Dummheit erkannte und klug werden wollte. (Gen 3,6) Deshalb gestand Paulus ihr auch
keinen Verstand zu, so dass er den Mann zum Haupt der Frau erklärte. (1Kor 11,3) Der Frau
bleibt nur ihr hirnloser Rumpf, den der Mann lieben soll wie seinen eigenen Leib. (Eph 5,28)
Die hirnlose Frau war natürlich auch nicht zur Liebe fähig. Deshalb forderten Petrus und
Paulus die Frauen gleich gar nicht auf, ihre Männer zu lieben. (1 Petr 3ff; Eph 5,33) Bei den
Frauen ist ohnehin Hopfen und Malz verloren! Sie sollen sich unterordnen und still sein. Und
keine Widerrede!
Petrus und Paulus hatten das Frauenbild der 2. Schöpfungsgeschichte verinnerlicht und gelebt,
das, wie Papst Johannes Paul II. schreibt, „tief in der Sitte und religiösen Tradition der Zeit
verwurzelt“ war. (MD 24) Ihre Apostelbriefe geben daher das jüdische Frauenbild zuverlässig
wieder.
Es wäre aber an der Zeit, dass sich das Christentum vom falschen Frauenbild der 2.
Schöpfungsgeschichte abwendet, die irrigen Apostelbriefe ächtet und sich endlich dem
Frauenbild der 1. Schöpfungsgeschichte zuwendet.
Die Stellung der Frau nach der Lehre Jesu
In wenigen Sätzen hat Jesus seine Lehre zur Ehe und damit auch zur Stellung der Frau
ausgedrückt, als ihn die Pharisäer fragten: „Darf man seine Frau aus jedem beliebigen Grund
aus der Ehe entlassen?“
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Jesus antwortete: „Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als
Mann und Frau geschaffen hat und dass er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und
Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein? Sie
sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht
trennen.“ (Mt 19,3-6)
Jesus verweist auf die 1. Schöpfungsgeschichte, in der es heißt: „Gott schuf also den
Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.“
(Gen 1,27) Damit verwirft Jesus das Frauenbild der 2. Schöpfungsgeschichte.
Da Gott Mann und Frau verbunden hat, darf der Mensch diese Verbindung nicht trennen, so
dass es auch keine Scheidung gibt. Der Willkür des Mannes ist damit der Boden entzogen,
seine Herrschaft über die Frau entscheidend geschwächt. Deshalb protestierten die Jünger
Jesu: „Wenn das die Stellung des Mannes in der Ehe ist, dann ist es nicht gut zu heiraten.“
(Mt 19,10)
Und dann holt Jesus zum vernichtenden Schlag gegen die Eheherren aus, den er wie folgt
vorbereitet: „Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist.“
(Mt 19,11)
Jesus hat also vor, ein ungeheuerliches Wort auszusprechen, das ohne Vorwarnung einen
Aufschrei auslösen würde. Nach dieser Vorwarnung steigt die Spannung und dann sagt er:
„Denn es ist so: Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen
dazu gemacht, und manche haben sich selbst dazu gemacht – um des Himmelreiches willen.
Wer das erfassen kann, der erfasse es.“ (Mt 19,12)
Dieses ungeheuerliche Wort zerschlägt tatsächlich das Weltbild seiner Jünger: Galt doch
bisher für alle der Auftrag Gottes in der 1.Schöpfungsgeschichte: „Seid fruchtbar, und
vermehrt euch!“ (Gen 1,28), so soll ab sofort „für manche“ das Gegenteil davon gelten,
nämlich die Ehelosigkeit und damit auch die Kinderlosigkeit um des Himmelreiches willen!
„Wer das erfassen kann, der erfasse es!“(Mt 19,12)
Jesus schuf mit seinem ungeheuerlichen Wort im Neuen Bund eine neue Lebensform:
nämlich die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen. Und diese neue Lebensform bringt es
auch für Frauen mit sich, dass der Zwang zur Ehe und zur Zeugung von Kindern entfällt. Sie
sind nun nicht mehr auf Gedeih und Verderb auf die Männer angewiesen. Ja, sie können nun
sogar ein in den Augen Gottes höherwertigeres Leben als die Ehe führen!
Paulus hat diese neue Lebensform durchaus begriffen; denn er schreibt im 1. Korintherbrief:
„Die unverheiratete Frau aber und die Jungfrau sorgen sich um die Sache des Herrn, um
heilig zu sein an Leib und Geist.“(1Kor 7,34)
Umso unverständlicher ist daher, dass er im 1.Timotheusbrief wieder in den alten jüdischen
Zeugungs- und Gebärzwang für die Frauen zurückfällt: „Sie wird aber dadurch gerettet
werden, dass sie Kinder zur Welt bringt, wenn sie in Glaube, Liebe und Heiligkeit ein
besonnenes Leben führt.“ (1 Tim 2,15)
Die Frage des Frauenpriestertums in der katholischen Kirche
Als in der anglikanischen Kirche und in den protestantischen Kirchen Frauen zu Pfarrerinnen
ordiniert wurden, ließ Papst Paul VI. von der Kongregation für die Glaubenslehre die
Erklärung „Inter Insigniores“ hinsichtlich der Frage der Zulassung der Frau zum Priesteramt
in der katholischen Kirche erstellen, die am 15.10.1976 veröffentlicht wurde.
Kernsätze dieser Erklärung sind:
„Jesus Christus hat keine Frau unter die Zahl der Zwölf berufen. Wenn er so gehandelt hat,
dann tat er das nicht etwa deshalb, um sich den Gewohnheiten seiner Zeit anzupassen, denn
sein Verhalten gegenüber den Frauen unterscheidet sich in einzigartiger Weise von dem
seiner Umwelt und stellt einen absichtlichen und mutigen Bruch mit ihr dar…“
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„Der Priester, der allein die Vollmacht hat, die Eucharistiefeier zu vollziehen, handelt also
nicht nur kraft der ihm von Christus übertragenen Amtsgewalt, sondern in persona Christi,
indem er die Stelle Christi einnimmt und sogar sein Abbild wird, wenn er die
Wandlungsworte spricht…“
„Die Sendung des Priesters ist keine Funktion, die man zur Hebung seiner sozialen Stellung
erlangen könnte. Kein rein menschlicher Fortschritt der Gesellschaft oder der menschlichen
Person kann von sich aus den Zugang dazu eröffnen, da diese Sendung einer anderen
Ordnung angehört…“
Papst Johannes Paul II. übernimmt diese Gedankengänge in seinem Apostolischen Schreiben
„Mulieris Dignitatem” vom 15.8.1988 und formuliert wie folgt:
„Wenn Christus nur Männer zu seinen Aposteln berief, tat er das völlig frei und unabhängig.
Er tat es mit derselben Freiheit, mit der er in seinem Gesamtverhalten die Würde und
Berufung der Frau betonte, ohne sich nach den herrschenden Sitten und nach der auch von
der Gesetzgebung der Zeit gebilligten Tradition zu richten. Daher entspricht die Hypothese,
er habe Männer zu Aposteln berufen, indem er der damals verbreiteten Mentalität folgte, ganz
und gar nicht der Handlungsweise Christi.“ (MD 26)
Da zwischenzeitlich in der anglikanischen Kirche und in den protestantischen Kirchen Frauen
auch zu Bischöfinnen ernannt wurden, nahm die Diskussion über das Frauenpriestertum in der
katholischen Kirche weiter zu, so dass sich Papst Johannes Paul II. gezwungen sah, erneut
dazu Stellung zu nehmen. Er tat dies in seinem Apostolischen Schreiben „Ordinatio
Saderdotalis“ vom 22.5.1994:
„Obwohl die Lehre über die nur Männern vorbehaltene Priesterweihe sowohl von der
beständigen und umfassenden Überlieferung der Kirche bewahrt als auch vom Lehramt in
den Dokumenten der jüngeren Vergangenheit mit Beständigkeit gelehrt worden ist, hält man
sie in unserer Zeit dennoch verschiedenenorts für diskutierbar, oder man schreibt der
Entscheidung der Kirche, Frauen nicht zu dieser Weihe zuzulassen, lediglich eine disziplinäre
Bedeutung zu.
Damit also jeder Zweifel bezüglich der bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche
Verfassung der Kirche selbst betrifft, beseitigt wird, erkläre ich kraft meines Amtes, die
Brüder zu stärken (vgl. Lk 22,32), dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die
Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese
Entscheidung zu halten haben.“
Wie aber kam es zur Frauenordination außerhalb der katholischen Kirche?
Der Weg dazu führt ausgerechnet über den frauenfeindlichen Apostel Paulus. Obwohl Jesus
nur den zwölf Jüngern, die alles verlassen haben und Jesus in Selbstverleugnung und
sexueller Enthaltsamkeit nachfolgten, den Auftrag erteilte, das Gedächtnismahl zu feiern (Mt
26,20-29), beauftragte Paulus verheiratete Männer als Älteste (Presbyteros) und Aufseher
(Bischöfe) damit. Er schaffte also den von Jesus für seine Jünger geforderten Zölibat ab und
machte aus dem christlichen Priestertum einen bürgerlichen Brotberuf, der den Mann und die
Familie gut ernährte (siehe hierzu die Schrift der Bruderschaft „Der Zölibat der römischkatholischen Kirche).
Diese Verbürgerlichung setzte sich in der anglikanischen Kirche und in den protestantischen
Kirchen durch Scheidungen und Wiederverheiratungen der Pfarrer fort. Als für die Frauen
Studium und Beruf selbstverständlich wurden und die Gleichberechtigung fortschritt, musste
der verbürgerlichte Pfarrerberuf auch für Frauen geöffnet werden, der sowohl ein sicheres
Einkommen als auch einen sicheren Arbeitsplatz sowie auch noch ein geräumiges Pfarrhaus
bietet, das selbst bei Wohnungsnot kein Wohnungsproblem aufkommen lässt. Der
anglikanische und protestantische Pfarrerberuf wurden seither zu beliebten Frauenberufen.
Und wie geht es in der katholischen Kirche weiter?
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Sollte in der katholischen Kirche der Zölibat fallen, würde eine völlig neue Lage entstehen,
die die von Papst Johannes Paul II. als endgültig erklärte Entscheidung wieder in Frage stellen
würde. Und der Zölibat wackelt tatsächlich ganz gewaltig! Schließlich war es ausgerechnet
das 2. Vatikanische Konzil, das den Zölibat nicht als Forderung, sondern -wie Pauluslediglich als Empfehlung Jesu darstellte! (Presbyterorum Ordinis Ziffer 16) Der damalige
Konzilspapst Paul VI., der sich durch seine Namenswahl als großer Verehrer des Paulus zu
erkennen gab, rückte die Kirche durch zwei entscheidende Konzilsdokumente von Jesus weg
und hin zu Paulus, nämlich durch „Presbyterorum Ordinis“ und „Dei Verbum“. Letzteres
Dokument machte die Paulusworte und damit auch seine Irrlehren zum Wort Gottes. Papst
Benedikt XVI. versucht dagegen, durch sein Buch und Lebenswerk „Jesus von Nazareth“ die
Hin-zu-Paulus-Bewegung der katholischen Kirche aufzuhalten und eine Hin-zu-JesusBewegung in Gang zu setzen.
Fazit
Die Apostelfürsten Petrus und Paulus waren insbesondere deshalb einem falschen Frauenbild
verhaftet, weil sie die 2.Schöpfungsgeschichte, die einer ursprünglich sumerischen Göttersage
entspringt und ein offensichtlich frauenfeindliches Tiermärchen ist, für eine göttliche
Offenbarung hielten, wonach die Herrschaft des Mannes über die Frau die gottgewollte Folge
der Sünde Evas’ sein soll. Und da die Apostelbriefe Bestandteil der christlichen Bibel wurden
und nach der Dogmatischen Konstitution „Dei Verbum“ als Wort Gottes gelten, wird deren
falsches Frauenbild nach wie vor einen falschen Einfluss auf die Menschheit ausüben.
Papst Johannes Paul II. hat in „Mulieris Dignitatem“ krampfhaft, aber vergeblich versucht,
das falsche Frauenbild des Paulus durch Umdeutung in eine gegenseitige Unterordnung
zurechtzubiegen. Er wollte in der Geschichte von Adam und Eva trotz der offensichtlichen
Widersprüche „keinen wesentlichen Widerspruch“ zur 1. Schöpfungsgeschichte sehen, weil
sonst das Wort Gottes in sich als widersprüchlich erscheinen und damit zur Verkündigung
ungeeignet würde.
Und schließlich wurde das falsche Staatsverständnis des Petrus und insbesondere des Paulus,
wonach jede staatliche Gewalt von Gott eingesetzt ist, durch die Schreckensherrschaften
gerade der getauften Christen Hitler und Stalin nachhaltig widerlegt.
Zweiter Teil
Die Frau im Islam
1. Die Entstehung des Islam
Zu Lebzeiten Mohammeds’ (570 – 632) hatten sich die Verheißungen Gottes an Abraham:
„Ich mache deine Nachkommen zahlreich wie den Staub auf der Erde“ (Gen 13,16) und an
Isaak, dessen zweitgeborenen Sohn von Sara: „Ich mache deine Nachkommen zahlreich wie
die Sterne am Himmel“ (Gen 26,4) durch Ausbreitung des Judentums und Christentums im
gesamten Mittelmeerraum und selbst in Arabien erfüllt. Auch in Mekka gab es Christen, was
sich aus der Mohammedbiographie von Ibn Ishaq (gest. 768) ergibt. Danach war Mohammeds
Onkel Waraqa „Christ geworden, las in den Schriften und hatte von den Leuten gelernt,
welche die Thora und das Evangelium befolgten“.
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Da Ismael, der von Hagar, der Leibmagd Saras, erstgeborene, aber verstoßene Sohn
Abrahams als Stammvater der Araber gilt, bestand in Teilen der arabischen Bevölkerung eine
gewisse Erwartung, dass sich endlich auch die Verheißungen Gottes an Hagar und Ismael
erfüllen mögen. Der Engel des Herrn spricht nämlich im Buch Genesis 16,10 zu Hagar:
„Deine Nachkommen will ich so zahlreich machen, dass man sie nicht zählen kann“.
Und Gott spricht zu Abraham: „Auch was Ismael angeht, erhöre ich dich. Ja, ich segne ihn,
ich lasse ihn fruchtbar und sehr zahlreich werden. Zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich
mache ihn zu einem großen Volk“.(Gen 17,20)
Die Bewohner Arabiens waren zur Zeit Mohammeds weit davon entfernt, ein großes Volk zu
sein. Arabien lag vielmehr abseits des Weltgeschehens, das hauptsächlich von Konstantinopel
aus bestimmt wurde. In Arabien gab es die mehrheitlich heidnische Bevölkerung mit ihrem
Götzenkult um die Kaaba und ihrem schwarzen Meteoriten, ferner eine starke jüdische
Minderheit, die als „Leute der Schrift“ hohes Ansehen genossen, und zerstrittene christliche
Gruppen, von denen im Koran steht: „Doch dann wurden die christlichen Sekten (Byzantiner,
Kopten und Arianer) untereinander uneins“.(Sure 43,65)
In diesem Nebeneinander und Durcheinander soll nach der Biographie von Ibn Ishaq im Jahre
610 Mohammed am Berge Hira der Erzengel Gabriel erschienen sein und zu ihm gesagt
haben: „O Mohammed, Du bist der Prophet Gottes, und ich bin Gabriel!“ Als nun
Mohammed von dieser Erscheinung seiner Ehefrau Chadidscha berichtete, soll diese
ausgerufen haben: „Freue dich, Sohn meines Onkels, und sei guten Mutes! Wahrlich, bei Ihm,
in dessen Hand Chadidschas Leben ist, hoffe ich, du mögest der Prophet dieses Volkes
werden“.
Und auch der christliche Onkel Waraqa soll nach diesem Bericht Mohammeds gesagt haben:
„Wahrlich, bei Dem, in dessen Hand Waraqas Leben liegt, du bist der Prophet dieses
Volkes“.
Die Überzeugung Mohammeds von seiner göttlichen Berufung wird in der Sure 62,2 wie folgt
ausgedrückt: „Er (Allah) ist es, Der zu den Ununterrichteten (nämlich zum Volk, das kein
Buch besitzt bzw. des Lesens und Schreibens unkundig ist, also zu den Arabern) einen
Gesandten aus ihrer Mitte entsandt hat, ihnen seine Verse vorzutragen und sie zu läutern und
sie das Buch und die Weisheit zu lehren- obwohl sie zuvor im offenkundigen Irrtum waren“.
Diese Sure gleicht der Verheißung Gottes an Moses im Buch Deuteronomium (Dtn 18,18),
auf die die Messiaserwartung der Juden zurückgeht: „Einen Propheten wie dich will ich ihnen
(den Juden) mitten unter ihren Brüdern erstehen lassen. Ich will ihm meine Worte in den
Mund legen, und er wird ihm alles sagen, was ich ihm auftrage“.
Für die Christen hat sich diese Verheißung in Jesus erfüllt, der mitten unter seinen jüdischen
Brüdern erstand.
Da diese Verheißung Gottes an Moses aber nur für die Juden gilt, nicht aber für die
Nachkommen Ismaels, lehnten Juden und Christen das von Mohammed beanspruchte
Prophetentum ab und wurden so zu dessen Gegnern.
Aber auch die heidnischen Araber wollten Mohammed in Mekka nicht als Propheten ihres
Volkes anerkennen. In Mekka befand sich schließlich die Kaaba mit zahlreichen
Götzenbildern, wozu eine uralte Wallfahrt der Araber führte. Auch Mohammed pflegte
übrigens von Kindheit an den Brauch, die Kaaba siebenmal zu umschreiten. Der typische
Araber war eben Götzendiener. Und der strenge Ein-Gott-Glaube Mohammeds hätte Mekka
als Wallfahrtsort sterben lassen.
Seine Enttäuschung über die mangelnde Gefolgschaft drückt Mohammed in der Sure 26,
geoffenbart in Mekka, wie folgt aus: „Vielleicht grämst du dich zu Tode, weil sie nicht
gläubig werden. Wenn Wir (Allah) wollten, würden Wir auf sie vom Himmel ein Wunder
hinabsenden, dem sich ihre Nacken unterwürfig beugen würden. Aber keine Mahnung des
Erbarmers kommt zu ihnen, ohne dass sie sich davon abwenden. Und sie fürwahr der Lüge
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bezichtigen. Aber schon bald wird sie Kunde von dem erreichen, was sie verspotteten.“ (Sure
26,3-6)
Mohammed verlangt in derselben Sure für sein Prophetentum Gehorsam: „Seht, ich bin für
euch ein treuer Gesandter. So fürchtet Allah und gehorcht mir! Ich verlange dafür keinen
Lohn von euch; mein Lohn ist allein beim Herrn der Welten. So fürchtet Allah und gehorcht
mir!“ (Sure 26,107-110)
Und die Mekkaner reagieren mit der Frage: „Sollen wir dir etwa glauben, wo dir nur das
Gesindel folgt?“ (Sure 26,111) Ja, sie werfen ihm seine eifernde Frömmigkeit vor: „Du bist
nichts als ein Verhexter. Und du bist nur ein Mensch wie wir, und siehe, wir halten dich
wahrlich für einen Lügner.“ (Sure 26,185-186)
Der Vorwurf, dass er lügt und ihm nur das Gesindel folgt, trifft Mohammed natürlich schwer.
Als Analphabet wurde er von den „Leuten der Schrift“, also Juden und Christen, nicht für voll
genommen. Seine Bibelkenntnisse konnte er sich ja nicht selbst durch Schriftstudium
aneignen, sondern war auf die Lesungen oder Erzählungen anderer angewiesen. Soweit
Mohammed im Koran Bibeltexte bemüht, handelt es sich daher nur um grobe
Nacherzählungen mit eigenen Interpretationen und teilweise bewussten Verfälschungen.
Diese Abweichungen konnten anhand der Bibel leicht nachgewiesen werden. Deshalb gewann
Mohammed anfangs nur wenige einfache Leute, die ebenfalls nicht lesen und schreiben und
daher auch seine falschen Bibelerzählungen nicht erkennen konnten.
Die angebliche Wahrheit seiner Predigten und damit des Korans versicherte er ihnen wie
folgt: „Er (der Koran) ist keine erfundene Geschichte, sondern eine Bestätigung dessen, was
ihm vorausging, und eine Erklärung aller Dinge und eine Rechtleitung und Barmherzigkeit
für ein gläubiges Volk.“ (Sure 12,111, geoffenbart zu Mekka)
Ja, er nimmt für seinen Koran in Anspruch, die Offenbarung Allahs zu sein, so dass jede
Kritik zu verstummen hat: „Und dieser Koran konnte von niemand ersonnen werden, außer
von Allah.“ (Sure 10,37) „Die Offenbarung des Buches ist von Allah, dem Mächtigen, dem
Wissenden.“ (Sure 40,2, ähnlich 18,1; 26, 192; 39,1; 53,4)
Also: Schluss mit der Kritik! Jede Kritik ist eine Beleidigung Allahs und seines Propheten!
Darum: Tod dem ungläubigen Kritiker! „Denke nicht, dass die Ungläubigen (Allah) auf
Erden entrinnen können. Ihre Herberge ist das Feuer, und schlimm ist die Fahrt (dorthin).“
(Sure 24,57)
Mohammed versuchte insbesondere durch Höllen- und Weltuntergangspredigten, Anhänger
zu gewinnen: „Nahegebracht wird das Paradies den Gottesfürchtigen. Und vor Augen geführt
wird die Hölle den Verirrten. Und sie werden gefragt werden: „Wo ist nun das, was ihr
angebetet habt. Außer Allah? Können sie euch nun helfen oder wenigstens sich selbst?“ Dann
werden sie kopfüber hineingeworfen, sie und die Verirrten und Iblis (des Satans) Scharen
allesamt.“ (Sure 26,90-95) „Seht, ich fürchte für euch die Strafe eines gewaltigen Tages.“
(Sure 26,135)
Den Mekkanern gingen diese Predigten auf die Nerven. Sie verspotteten Mohammed als
„Noah“ und drohten: „Wenn du nicht nachlässt, o Noah, wirst du bestimmt gesteinigt!“ (Sure
26,116) „Sie sagten: Es ist uns gleich, ob du predigst oder nicht predigst. Dies sind lediglich
alte Legenden. Und wir werden niemals Strafe erleiden.“ (Sure 26,136-138)
Für Mohammed wurde es in Mekka zunehmend gefährlicher. Im Jahre 622 flüchtete er nach
Medina. Diese Flucht (Hidschra) ist der Beginn der islamischen Zeitrechnung.
2. Beispiele verfälschter Bibelgeschichten
a) Gottes Verkündigung des Isaak an Abraham (Gen 18,1-15)
Diese Geschichte erzählt Mohammed in der Sure 11,69-71, geoffenbart zu Mekka, wie folgt:
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„Und wahrlich, Unsere Sendboten kamen zu Abraham mit der Botschaft. Sie sprachen:
„Frieden!“ Er sprach: „Frieden!“ Und er säumte nicht, ihnen ein gebratenes Kalb zu
bringen. Und als er sah, dass sie nicht zulangten, schöpfte er Verdacht gegen sie und
fürchtete sich vor ihnen. Sie sprachen: „Fürchte dich nicht, siehe, wir sind zum Volke Lots
entsandt.“ Und seine Frau stand dabei und lachte (vor Glück). Denn Wir verkündeten ihr
Isaak und nach Isaak Jakob.“ (Sure 11, 69-71)
Im Gegensatz hierzu gibt es im Buch Genesis weder Friedensgrüße noch schöpfte Abraham
Verdacht noch fürchtete er sich noch sprachen die angeblichen Sendboten: „Fürchte dich
nicht!“ Sara stand auch nicht dabei, sondern hörte am Zelteingang hinter dem Rücken
Abrahams zu. Die angeblichen Sendboten langten auch zu und aßen und sagten nicht, dass sie
zum Volke Lots entsandt sind. Und nicht Sara wurde ein Sohn verkündet, sondern Abraham.
Und von Jakob, einem der beiden Zwillingssöhne von Isaak, konnte bei Sara natürlich noch
nicht die Rede sein.
Abgesehen von dieser falschen Nacherzählung übersah Mohammed das Entscheidende oder
wollte es bewusst übersehen: Gott offenbarte sich Abraham als dreifaltiger und dreieiniger
Gott durch die Erscheinung dreier Männer, die eben nicht bloß Sendboten Gottes waren, wie
Mohammed meint, sondern Gott selbst. Denn es heißt in der Genesis: „Der Herr erschien
Abraham bei den Eichen von Mamre. Abraham saß zur Zeit der Mittagshitze am Zelteingang.
Er blickte auf und sah vor sich drei Männer stehen. Als er sie sah, lief er ihnen vom
Zelteingang aus entgegen, warf sich zur Erde nieder und sagte: Mein Herr (nicht: meine
Herren!), wenn ich dein Wohlwollen (nicht: euer Wohlwollen!) gefunden habe, geh doch an
deinem (nicht: geht doch an euerem) Knecht nicht vorbei!“ (Gen 18,1-3) Und später heißt es:
„Da sprach der Herr zu Abraham: Warum lacht Sara und sagt: Soll ich wirklich noch Kinder
bekommen, obwohl ich so alt bin? Ist beim Herrn etwas unmöglich?“ (Gen 18,13-14)
Dass bei Gott nichts unmöglich ist, begegnet uns wieder bei der Verkündigung Jesu an Maria
im Lukasevangelium. (Lk 1,37)
Für Mohammed, der die heidnische arabische Vielgötterei durch einen strengen Ein-GottGlauben ersetzen wollte, war das Christentum mit seiner Lehre vom dreifaltigen und
dreieinigen Gott ein Rückfall in die heidnische Vielgötterei. Seine Verachtung, ja
Verteufelung des Christentums drückt er in mehreren Suren aus wie:
„Siehe, wer Allah Götter an die Seite stellt, dem hat Allah das Paradies verwehrt, und seine
Behausung ist das Feuer. Ungläubig sind fürwahr, die da sprechen: „ Siehe, Allah ist ein
Dritter von dreien.“ Es gibt doch keinen Gott außer dem einzigen Gott. Wenn sie von ihrer
Behauptung nicht ablassen, dann ereilt die Ungläubigen unter ihnen gewiss schmerzliche
Strafe.“ (Sure 5, 72-73)
„Und rufe nicht neben Allah eine andere Gottheit an, damit du nicht gestraft wirst!“ (Sure 26,
213)
„Was? Ein Gott neben Allah? Nein! Doch sie sind ein Volk, das ihm Götzen gleichsetzt.“
(Sure 27,60)
Mohammeds Verteufelung der christlichen Vorstellung vom dreifaltigen und dreieinigen Gott
ist deshalb widersprüchlich, weil er im Koran Allah von sich sehr häufig als „Wir“ sprechen
lässt. So heißt es bei der Verkündigung Isaaks: „Und wahrlich, Unsere Sendboten kamen zu
Abraham…“ (Sure 11,69) und „Denn Wir verkündeten ihr Isaak und Jakob.“ (Sure 11,71)
Mohammeds Allah stellt sich damit als in Gemeinschaft seiender Gott dar. Auch wenn man
nur den Pluralis Maiestatis wie bei Päpsten und Fürsten annehmen wollte, soll das „Wir“ doch
auch beim Pluralis Maiestatis zum Ausdruck bringen, dass es sich bei der „WirEntscheidung“ nicht um eine einsame Entscheidung handelt, sondern dass hinter ihr ein
Berater- und Entscheidungsgremium steht.
Der christliche dreifaltige und dreieinige Gott ist eben kein einsamer Allah im Himmel,
sondern ein Gott, der in sich vollkommene Gemeinschaft ist und sich als Vater, Sohn und
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Heiliger Geist offenbart. „Gott ist Liebe und lebt in sich selbst ein Geheimnis personaler
Liebesgemeinschaft.“ (Papst Johannes Paul II. in Familiaris Consortio Ziffer 11)
Bereits in der 1. Schöpfungsgeschichte spricht Gott: „Lasst Uns Menschen machen als Unser
Abbild, Uns ähnlich…“ (Gen 1,26)
Gleichzeitig ist er aber der eine Gott, denn es heißt später: „Gott schuf also den Menschen als
sein Abbild, als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie
und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, und vermehrt euch…“ (Gen 1,27-28)
So gesehen ist die menschliche Familie aus Mann, Frau und Kind Abbild der göttlichen
dreifaltigen und dreieinigen Gemeinschaft.
Mohammed hat sich mit diesen theologischen Fragen nicht auseinandergesetzt. Ja, er weiß
nicht einmal, dass die Christen die Dreifaltigkeit als Vater, Sohn und Heiliger Geist
definieren. Vielmehr meint er, die Christen glaubten an Allah, Jesus und Maria als
Dreifaltigkeit. In der Sure 5,116 heißt es nämlich: „Und wenn Allah fragen wird: „O Jesus,
Sohn der Maria! Hast du zu den Menschen gesprochen: „Nehmt mich und meine Mutter als
zwei Götter neben Allah an!?“, dann wird er sagen: „Preis sei Dir! Es steht mir nicht zu,
etwas zu sagen, das nicht wahr ist.“
Mohammed, der sich entsprechend der Sure 62,2 als Gesandter zu den „Ununterrichteten“
sieht, erweist sich selbst in erschreckender Weise als „ununterrichtet“. Wenn er schon den
christlichen Dreifaltigkeits- und Dreieinigkeitsglauben verteufelt, hätte er sich wenigstens
vorher über seine Definition informieren müssen. So aber verbreitet er über das Christentum
glatte Lügen, die von seinen „ununterrichteten“ Anhängern blind geglaubt werden. Zu Recht
wurde er schon damals in Mekka als Lügner bezeichnet. (Sure 26,186)
b) Abrahams Opfer (Gen 22,1-19)
Diese Geschichte erzählt Mohammed in der Sure 37,99-112, geoffenbart zu Mekka, wie folgt:
„Und er (Abraham) sprach: „Seht, ich begebe mich zu meinem Herrn. Er wird mich
rechtleiten. O mein Herr! Gib mir einen rechtschaffenen Sohn.“ Daraufhin kündigten Wir
(Allah) ihm einen gutmütigen Sohn (Ismael) an. Als dieser nun alt genug war, um mit ihm zu
arbeiten, sprach er: „O mein Sohn! Siehe, ich sah im Traum, dass ich dich opfern müsste.
Schau, was meinst du dazu?“ Er sprach: „O mein Vater! Tu, was dir befohlen wird. Du wirst
mich, so Allah will, standhaft finden.“ Sobald beide sich Allah ergeben hatten und er ihn mit
dem Gesicht nach unten auf den Boden gelegt hatte, riefen Wir ihm zu: „O Abraham! Du hast
das Traumgesicht bereits erfüllt!“ Wahrlich, so belohnen Wir die Rechtschaffenen. Fürwahr,
dies war eine offensichtliche Prüfung! So lösten Wir ihn durch ein großes Schlachtopfer aus
und bewahrten sein Ansehen unter den nachfolgenden Generationen. „Friede sei mit
Abraham!“ So belohnen Wir die Rechtschaffenen. Er gehörte gewiss zu Unseren gläubigen
Dienern. Und Wir kündigten ihm Isaak an, einen Propheten unter den Rechtschaffenen.“
Im Gegensatz hierzu heißt es in der Genesis 22,2: „Gott sprach: Nimm deinen Sohn, den
einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija, und bring ihn dort auf einem Berge,
den ich dir nenne, als Brandopfer dar!“
Mohammed vertauscht also im Koran den zu opfernden Sohn. Statt Isaak sollte Ismael
geopfert werden!
Während Abraham im Buch Genesis vor Isaak den Auftrag Gottes, ihn als Brandopfer
darzubringen, selbstverständlich verschweigt, um Isaak die Todesangst zu ersparen, offenbart
im Koran Abraham Ismael sofort den Traum, ihn opfern zu müssen, was eine beispiellose, ja
abartige Gefühlskälte Abrahams bedeutet hätte. Und das Kind Ismael soll dann auch noch mit
schier unvorstellbarer Todesverachtung seinen Vater Abraham aufgefordert haben: „Tu, was
dir befohlen wird!“
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Bei dieser abwegigen Darstellung Mohammeds drängt sich der Verdacht auf, dass er an einem
bedenklichen, ja fast wahnhaften Realitätsverlust litt. Sein Bemühen, seinen angeblichen
Stammvater Ismael als todesverachtendes und gottergebenes Vorbild hinzustellen, machte ihn
für die Wahrheit blind. So heißt es im Koran, Sure 19,54: „Und berichte im Buche von
Ismael: Er hielt stets sein Versprechen und war ein Gesandter, ein Prophet. Er gebot seinem
Volk Gebet und Almosen und war seinem Herrn wohlgefällig“.
Im Buch Genesis findet man solche Lobeshymnen auf Ismael nicht. Von Prophetentum ist
nicht die Rede. Im Gegenteil: Über ihn heißt es:
„Er wird ein Mensch sein wie ein Wildesel. Seine Hand gegen alle, die Hände aller gegen
ihn! Allen seinen Brüdern setzt er sich vors Gesicht.“ (Gen 16,12) „Über alle seine Brüder fiel
er her.“ (Gen 25,18)
Für die Juden waren Ismael und seine Nachkommen und damit auch Mohammed nur aus
einem Ehebruch mit einer Sklavin namens Hagar stammende minderwertige Bastarde.
Paulus drückt diese Verachtung wie folgt aus: „In der Schrift wird gesagt, dass Abraham zwei
Söhne hatte, einen von der Sklavin (Hagar), den andern von der Freien (Sara). Der Sohn der
Sklavin wurde auf natürliche Weise gezeugt, der Sohn der Freien aufgrund der Verheißung.
Darin liegt ein tieferer Sinn: Diese Frauen bedeuten die beiden Testamente. Das eine
Testament stammt vom Berg Sinai und bringt Sklaven zur Welt; das ist Hagar…(Gal 4,22-24)
Ihr aber, Brüder, seid Kinder der Verheißung wie Isaak. Doch wie damals der Sohn, der auf
natürliche Weise gezeugt war, den verfolgte, der kraft des Geistes gezeugt war, so geschieht
es auch jetzt. In der Schrift aber heißt es: Verstoß die Sklavin und ihren Sohn! Denn nicht der
Sohn der Sklavin soll Erbe sein, sondern der Sohn der Freien. Daraus folgt also, meine
Brüder, dass wir nicht Kinder der Sklavin sind, sondern Kinder der Freien.“ (Gal 4,28-31)
Obwohl Ismael der erstgeborene und erstbeschnittene Sohn Abrahams ist und ihm daher
sowohl das Erstgeburtsrecht als auch das Erbrecht zustünde, schließt Gott nicht mit ihm einen
ewigen Bund und macht nicht seine Nachkommen zu seinem auserwählten Bundesvolk,
sondern tut dies mit Isaak. Im Buch Genesis (Gen 17,19-21) heißt es nämlich:
„Gott entgegnete (Abraham): Nein, deine Frau Sara wird dir einen Sohn gebären, und du
sollst ihn Isaak nennen. Ich werde meinen Bund mit ihm schließen als einen ewigen Bund für
seine Nachkommen. Auch was Ismael angeht, erhöre ich dich. Ja, ich segne ihn, ich lasse ihn
fruchtbar und sehr zahlreich werden. Zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich mache ihn zu
einem großen Volk. Meinen Bund aber schließe ich mit Isaak, den dir Sara im nächsten Jahr
um diese Zeit gebären wird.“
Mohammed kann also noch so fromm sein und für die Sache Allahs eifern: Er als
Nachkomme Ismaels gehört nicht zum Bundesvolk Gottes und kann auch nicht die von Gott
gewollte und verheißene Religion begründen.
Mohammed litt schwer unter dem Hochmut der schriftkundigen Juden, die ihn nicht als
Propheten anerkennen wollten, sondern als Bastardenabkömmling verachteten. Seine
Bemühungen, Ismael als ebenbürtigen Propheten neben Isaak darzustellen, wurden von den
Juden zu Recht als bloße Lügen abgetan. Mohammed hasste deshalb die Juden, ja er bedrohte
sie sogar mit der Vernichtung: „Das Gleichnis derer, welche mit der Last der Thora
ausgezeichnet wurden, aber ihr dann nicht folgen wollten, ist das eines Esels, der eine Last
von Büchern trägt. Schlimm steht es um Leute, welche Allahs Offenbarung der Lüge zeihen.
Denn Allah leitet kein Volk von Ungerechten. Sprich: „O ihr Juden! Wenn ihr behauptet, dass
ihr allein, vor allen andern Menschen, Allahs Freunde seid, dann wünscht euch den Tod,
sofern ihr wahrhaft seid!“ (Sure 62,5-6)
Im Jahre 623 bricht Mohammed mit dem Judentum, was sich im Koran wie folgt
niederschlägt: „Jenes Volk ist nun Vergangenheit. Ihm wurde nach Verdienst vergolten, und
so wird euch nach euerem Verdienst vergolten; und ihr seid nicht für sie verantwortlich.“
(Sure 2,134 und141 geoffenbart zu Medina)
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Dieser Bruch mit dem Judentum äußert sich auch in der Änderung der Gebetsrichtung (Qibla)
von Jerusalem zur Kaaba nach Mekka. „Wende dein Gesicht in Richtung auf die
unverletzliche Moschee. Und wo immer ihr seid, wendet euer Gesicht in Richtung auf sie.“
(Sure 2,144)
Die Kaaba war ein altarabisches Götzenheiligtum. Um sie zum Mittelpunkt des Islam
bestimmen zu können, erfand Mohammed die Geschichte von der Erbauung der Kaaba durch
Abraham und Ismael: „Und als Abraham und Ismael die Grundmauern des Hauses legten,
sprachen sie: „O unser Herr! Nimm es von uns an. Siehe, Du bist der Hörende, der
Wissende.“ (Sure 2,127)
Die Kaaba konnte unmöglich von Abraham und Ismael erbaut worden sein: Abraham hielt
sich zumindest seit der Geburt Ismaels im Gebiet des heutigen Israel auf und wurde von
Ismael und Isaak in Hebron bestattet. (Gen 25,9) Die Entfernung nach Mekka beträgt über
1000 km, was eine Wüstenwanderung von mindestens einem Monat erfordert hätte. Hierzu
hätte Abraham eine Karawane zusammenstellen und Sara mit dem Gesinde und den Herden
über Monate alleine zurücklassen müssen, was angesichts der unsicheren Verhältnisse im
damaligen Palästina völlig unverantwortlich gewesen wäre. Zudem bestand für Abraham auch
kein Anlass für eine derartige Wanderung. Der Ort Mekka kommt in der gesamten Bibel nicht
vor. Und es ist sehr zweifelhaft, ob es ihn damals überhaupt schon gab. Jedenfalls wird uns im
Buch Genesis von einer derartigen Wanderung nichts berichtet.
Auch hier zeigt sich, dass Mohammed mit der Wahrheit sehr freizügig umgeht. Wenn er es
für vorteilhaft hält, erfindet er kurzerhand eine Geschichte! Er ist, wie es schon damals in
Mekka von ihm hieß, ein Lügner.
c) Mariä Verkündigung (Lk 1,26-38)
Diese Geschichte erzählt Mohammed in der Sure 19,19-22, geoffenbart zu Mekka, wie folgt:
„Er (der Erzengel Gabriel) sprach: „Ich bin nur ein Bote deines Herrn, um dir einen lauteren
Sohn zu bescheren.“ Sie (Maria) sprach: „Wie soll ich einen Sohn bekommen, wo mich kein
Mann berührt hat und ich keine Dirne bin?“ Er sprach: „So sei es! Dein Herr hat gesagt:
„Das ist mir ein leichtes! Und wir wollen ihn zu einem Zeichen für die Menschen machen und
zu einer Barmherzigkeit von Uns. Und das ist eine beschlossene Sache.“ Und so empfing sie
ihn und zog sich mit ihm an einen entlegenen Ort zurück …“
Gerade in dieser Geschichte offenbart sich das inkonsequente und widersprüchliche Denken
Mohammeds: Einerseits erkennt er zwar die Vaterschaft Allahs für Jesus aus Maria und damit
eigentlich dessen Gottessohnschaft an; andererseits lehnt er sie einige Verse später wieder ab:
„Es ist mit Allah nicht vereinbar, einen Sohn zu zeugen.“ (Sure 19,35) Und doch stellt er
noch im selben Vers fest, dass dies Allah eigentlich doch möglich wäre: „Gepriesen sei Er!
Wenn Er eine Sache beschließt, so spricht Er nur zu ihr: „Sei!“ und sie ist.“
Letztlich verwirft er aber doch eine Gottessohnschaft Jesu ganz entschieden, weil er sonst
Christ werden müsste und damit sein Prophetentum überflüssig würde: „Der Schöpfer der
Himmel und der Erde, woher sollte Er ein Kind haben, wo Er doch keine Gefährtin hat?“
(Sure 6,101) „Und es (das Buch des Koran) soll diejenigen warnen, die da behaupten: „Allah
hat sich einen Sohn genommen.“ Darüber besitzen weder sie noch ihre Väter Wissen.
Ungeheuer ist das Wort, das aus ihrem Mund kommt! Sie äußern nichts als Lügen.“ (Sure
18,4-5) „Der Messias, der Sohn der Maria, ist nichts anderes als ein Gesandter.“ (Sure 5,75)
Eine Gottessohnschaft Jesu stünde aber auch Mohammeds strengem Ein-Gott-Glauben
entgegen, so dass sie für ihn ganz einfach nicht sein kann und sein darf. Deshalb ist das
Christentum schlichtweg Schwachsinn: „Und die Christen sagen: „Der Messias ist Allahs
Sohn.“ Allahs Fluch über sie! Wie sind sie doch völlig ohne Verstand!! Sie nehmen ihre
Rabbiner und Mönche und den Messias, Sohn der Maria, neben Allah zu Herren an, obwohl
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ihnen doch allein geboten war, dem einzigen Gott zu dienen, außer Dem es keinen Gott gibt.“
(Sure 9,30-31)
Mohammed behauptet hier ganz bewusst, die Christen würden ihre Heiligen als Götter
anbeten, um seine Anhänger gegen die schwachsinnigen, Vielgötterei treibenden Christen
aufhetzen zu können. Und das gelingt ihm bis heute!
Und weil das Christentum für ihn der größte Schwachsinn ist, bedurfte es des Propheten
Mohammed als letzten und endgültigen Propheten: „Mohammed ist nicht der Vater eines
euerer Männer, sondern Allahs Gesandter und das Siegel (also der letzte) der Propheten.“
(Sure 33,40)
Und nur Mohammed predigt das letzte und endgültige Wort Gottes: „Der Koran ist keine
erfundene Geschichte, sondern eine Bestätigung dessen, was ihm vorausging und eine
Erklärung aller Dinge und eine Rechtleitung und Barmherzigkeit für ein gläubiges Volk.“
Sure 12,111)
Alles Vorausgegangene läuft auf den Propheten Mohammed hinaus: „Und siehe, er (der
Koran) ist eine Offenbarung des Herrn der Welten. Mit ihm kam der getreue Geist herab. Auf
dein Herz, damit du einer der Warner seiest. In klarer arabischer Sprache. Und wahrlich, er
ist in den vorausgegangenen Offenbarungsschriften enthalten.“ (Sure 26,192-196)
Mohammed bezieht nicht nur die Messiasverheißung an Moses (Dtn 18,18) auf sich, sondern
auch die Worte Jesu bei Johannes 14,26: „Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der
Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern,
was ich euch gesagt habe.“ Mohammed lässt nämlich im Koran Jesus folgendes sagen: „O
ihr Kinder Israels! Ich bin wirklich Allahs Gesandter für euch, bestätigend die Thora, die vor
mir war, und einen Gesandten ankündigend, der nach mir kommen und dessen Name
Mohammed sein wird.“ (Sure 61,6)
Der von Mohammed beanspruchte Vorrang vor allen früheren Propheten gipfelt in der
Erzählung der berühmten Nachtreise bei Ibn Ishaq: „Der Gesandte und Gabriel reisten ihres
Weges, bis sie beim Tempel von Jerusalem ankamen, wo sie Abraham, Moses und Jesus
inmitten mehrerer Propheten trafen. Nachdem der Gottgesandte als Imam ihr gemeinsames
Gebet geleitet hatte, wurden ihm zwei Gefäße gebracht, deren eines Wein, das andere Milch
enthielt. Er nahm die Milch, trank sie und verschmähte den Wein. Gabriel sagte hierzu: „Du
bist wohlberaten gewesen, Mohammed, und also wird es auch dein Volk sein. Wein ist euch
verboten.“
Damit ist für jeden Muslim klar: Mohammed ist der größte und einzig wahre Prophet und der
Islam die einzig wahre Religion! Im Koran heißt es deshalb triumphierend: „ Allah ist es, der
seinen Gesandten mit der Rechtleitung und der Religion der Wahrheit entsandt hat, um sie
jede andere Religion überstrahlen zu lassen, auch wenn es den Ungläubigen zuwider ist.“
(Sure 9,33)
Diese beanspruchte Überlegenheit des Islam berechtigt die Muslime auch zur Weltherrschaft:
„Verheißen hat Allah denen von euch, die glauben und das Rechte tun, dass er sie zu
Statthaltern Seiner Macht auf Erden einsetzen wird.“ (Sure 24,55) Und Mohammed
prophezeit: „Wahrlich, die Ungläubigen werden schon sehen, wem die Zukunft gehört.“ (Sure
13,42)
Mohammed erwähnt die Lehre Jesu von der Nachfolge und Jüngerschaft in Selbstverleugnung
und Kreuztragen nicht. Das darauf zurückgehende Mönchtum tut er nur wie folgt ab: „Das
Mönchtum jedoch erfanden sie (die Christen) selber.“ (Sure 57,27) Er hält das Mönchtum für
überzogen: „Wir (Allah) schrieben ihnen nur vor, nach Allahs Wohlgefallen zu trachten, aber
das nahmen sie nicht in Acht, wie es in Acht genommen zu werden verdient.“ (Sure 57,27)
Mohammed folgt vielmehr der jüdischen Vorstellung, dass Gott die Gläubigen ebenso wie
Abraham mit Reichtum, zahlreicher Nachkommenschaft und hohem Alter segnet. (Gen
24,1und 35, aber auch Psalm 112, der in der katholischen Kirche zur Verwirrung der
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Gläubigen als Vesper (Gotteslob Nr. 630) gesungen wird, als ob es in der Nachfolge Jesu auf
„mächtige Nachkommen, Wohlstand und Reichtum“ ankäme!)
Im Koran heißt es entsprechend der jüdischen Vorstellung: „Abraham war fürwahr ein
Vorbild der Tugend, gehorsam gegen Allah, lauter im Glauben und kein Götzendiener… So
gaben wir ihm im Diesseits Gutes.“ (Sure 16,120 und 122) „Er (Allah) wird den Himmel in
Strömen auf euch regnen lassen und euch reich an Besitz und Kindern machen und euch
Gärten und fließende Gewässer geben.“ (Sure 71 11-12) „Allahs Parteigänger sind gewiss
die Erfolgreichen.“ (Sure 58,22)
Dementsprechend geht es den Ungläubigen schon auf Erden schlecht: „Katastrophen werden
die Ungläubigen immer wieder treffen oder sich nahe bei ihren Wohnungen einstellen, bis
Allahs Verheißung sich erfüllt.“ (Sure 13,31) „Sie (die Ungläubigen) erhalten schon im
irdischen Leben Strafe. Aber die Strafe des Jenseits ist wahrlich härter.“ (Sure 13,34)
In Mohammeds Vorstellungswelt passte es deshalb ganz und gar nicht, dass Jesus, den er ja
als Gesandten Gottes und Propheten anerkannte, von Gott der schmachvollen Kreuzigung
überlassen und damit vom irdischen Glück ausgeschlossen wurde. Jesus konnte also
unmöglich gekreuzigt worden sein! „Und weil sie sprachen: „Siehe, wir haben den Messias
Jesus, den Sohn der Maria, den Gesandten Allahs, getötet“- doch sie töteten ihn nicht und
kreuzigten ihn nicht (zu Tode), sondern es erschien ihnen nur so- (darum straften Wir sie)…
Und sie töteten ihn mit Gewissheit nicht. Ganz im Gegenteil: Allah erhöhte ihn zu Sich; und
Allah ist mächtig und weise.“ (Sure 4,157-158)
Aus der Sicht Mohammeds war Jesus letztlich aber doch nur ein gescheiterter Prophet: Er
wurde weder reich noch hatte er Kinder noch wurde er alt.
d) Jesu Geburt (Lk 2,1-20)
Die Weihnachtsgeschichte erzählt Mohammed in der Sure 19,23-3o, geoffenbart zu Mekka,
wie folgt:
„Und die Wehen trieben sie (Maria) zum Stamm einer Palme. Sie sprach: „O dass ich doch
zuvor gestorben und ganz und gar vergessen wäre!“ Da rief unter ihr jemand: „Sorge dich
nicht! Dein Herr lässt unter dir Wasser fließen. Und schüttele nur den Stamm der Palme,
dann werden frische reife Datteln auf dich herunterfallen. So iss und trink und sei guten
Mutes. Und wenn du einen Menschen siehst, dann sprich: „Siehe, ich habe dem Erbarmer
gelobt, mich der Rede zu enthalten. Deshalb spreche ich heute zu niemand.“ Und sie brachte
ihn zu ihren Leuten, ihn mit sich tragend. Sie sprachen: „O Maria! Fürwahr, du hast etwas
Unerhörtes getan! O Schwester Aarons! Dein Vater war kein Bösewicht und deine Mutter
keine Dirne!“ Da verwies sie auf ihn. Sie sagten: „Wie sollen wir mit ihm, einem kleinen Kind
in der Wiege, reden?“ Er (Jesus) sprach: „Seht, ich bin Allahs Diener. Er hat mir das Buch
gegeben und mich zum Propheten gemacht.“
Diese Geschichte hat mit der Geburtsgeschichte bei Lukas nichts zu tun. Von Geburtswehen
ist bei Lukas schon deshalb keine Rede, weil sich an Maria die Verheißung beim Propheten
Jesaja (66,7-8) erfüllte: „Noch ehe die Frau ihre Wehen bekommt, hat sie schon geboren; ehe
die Wehen über sie kamen, brachte sie einen Knaben zur Welt. Wer hat so etwas je gehört,
wer hat je dergleichen gesehen?“
Und die Schande der unehelichen Geburt brauchte Maria nicht zu fürchten, da sie ja nach
jüdischem Recht mit Josef verheiratet war und folglich Jesus als ehelicher Sohn Josefs galt.
Mohammed legt seiner Geburtsgeschichte die Offenbarung des Johannes (Offb 12,1-6)
zugrunde, die eine Vision der verfolgten Kirche ist, nicht aber eine Tatsachenschilderung der
Geburt Jesu. In der Offenbarung des Johannes heißt es nämlich:
„Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der
Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. Sie war
schwanger und schrie vor Schmerz in ihren Geburtswehen. Ein anderes Zeichen erschien am
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Himmel: ein Drache, groß und feuerrot, mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und mit sieben
Diademen auf seinen Köpfen. Sein Schwanz fegte ein Drittel der Sterne vom Himmel und warf
sie auf die Erde herab. Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte; er wollte ihr Kind
verschlingen, sobald es geboren war. Und sie gebar ein Kind, einen Sohn, der über alle
Völker mit eisernem Zepter herrschen wird. Und ihr Kind wurde zu Gott und zu seinem Thron
entrückt. Die Frau aber floh in die Wüste, wo Gott ihr einen Zufluchtsort geschaffen hatte;
dort wird man sie mit Nahrung versorgen, zwölfhundertsechzig Tage lang.“ (Offb 12, 1-6)
Um seine Geburtsgeschichte Jesu wirklichkeitsnäher erscheinen zu lassen, lässt Mohammed
die Zeichen am Himmel, also die sonnenbekleidete und sternenbekränzte Frau sowie den
Drachen, weg und macht dafür Jesus zu einem Zeichen für die Menschen. (Sure 19,21)
Marias Verzweiflung, die Dattelpalme, die Wasserquelle unter Maria, die Vorwürfe der Leute
und die Säuglingsworte Jesu erfindet Mohammed hinzu.
Bei solch freizügigem, ja willkürlichem Umgang mit Bibeltexten durfte sich Mohammed
nicht beklagen, dass er von den Mekkanern als Lügner beschimpft wurde.
3. Der Vorwurf fehlender Wunder an Mohammed
Juden und Christen wiesen Mohammed darauf hin, dass Moses und Jesus Wunder wirkten
und sich dadurch als Prophet bzw. Sohn Gottes auswiesen. Sie sagten daher zu Mohammed,
der sich Gesandter Gottes und Prophet nannte: „Du bist nur ein Mensch wie wir! Bringe doch
ein Wunder, falls du die Wahrheit sagst!“ (Sure 26,154)
Und Mohammed antwortet darauf: „Diese Kamelstute hat eine Zeit zum Tränken, und ihr habt
eine Zeit zum Tränken, an einem bestimmten Tag. Tut ihr nichts Böses an, sonst erfasst euch
die Strafe eines gewaltigen Tages. Sie aber zerschnitten ihr die Sehnen. Doch bereuten sie es
schon am Morgen. Denn es erfasste sie die Strafe. Darin war wahrlich ein Zeichen!“ (Sure
26, 155-158, geoffenbart zu Mekka)
Wer ein Wunder wie die Heilung eines Blinden, Lahmen oder Aussätzigen oder gar die
Erweckung vom Tod erwartet hatte, sieht sich enttäuscht. Dass jemand, der einem Kamel die
Sehnen zerschneidet, bestraft werden muss, ist selbstverständlich. In einer Strafe kann kein
besonderes Zeichen gesehen werden. Da Mohammed nicht mehr bot, musste er feststellen:
„Doch wollten die meisten von ihnen nicht glauben.“ (Sure 26,158)
Gott ließ Mohammed, den selbsternannten größten Propheten aller Zeiten, keine Wunder
wirken, weil der Islam nicht die von Gott verheißene Religion, sondern eine von Mohammed
in Anlehnung an das Judentum und an heidnisch-arabische Bräuche selbstgemachte Religion
ist. Und hierfür versagte Gott die Gnade der Wundertätigkeit.
Dabei beeindruckt Mohammeds religiöser Eifer und der seiner Anhänger durchaus! Bei jeder
Anrufung Allahs werfen sich die Muslime zum Zeichen der Anbetung nieder, während in den
christlichen Kirchen Knie- und Kommunionbänke verschwinden. Der Christ beugt vor Gott
sein Knie nicht mehr! Und die Tabernakel, die unsere Kirchen erst zu Gotteshäusern machen
und deshalb den Mittelpunkt bilden müssten, wandern in Nebenräume ab!
Vor Betreten der Moschee ziehen Muslime ihre Schuhe aus gemäß der Anweisung Gottes aus
dem brennenden Dornbusch an Moses: „Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist
heiliger Boden!“ (Ex 3,5 und Sure 20,12) Und nicht wenige Muslime folgen von der
Morgendämmerung bis Mitternacht fünfmal dem Ruf des Muezzins zum Gebet und
versammeln sich in den Moscheen. Sie essen kein Schweinefleisch und trinken keinen
Alkohol.
Juden und Christen forderten Mohammed auf, sich ihnen anzuschließen, so dass es im Koran
heißt: „Und sie sprechen: „Werdet Juden oder Christen, damit ihr rechtgeleitet seid.“ Sprich:
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„Nein; die Religion Abrahams, der den rechten Glauben bekannte und kein Götzendiener
war, ist unsere Religion.“ (Sure 2,135)
Mohammed will sich mit dieser Antwort als wahrer Nachkomme Abrahams darstellen,
verkennt aber, dass die Religion Abrahams erst der Anfang einer gewaltigen
Religionsentwicklung war, die in der mosaischen Gesetzgebung einen ersten Höhepunkt
erreichte und schließlich in der Lehre Jesu ihre Vollendung fand. Der Islam erweist sich
insofern als rückwärtsgewandt und letztlich als Rückschritt gegenüber Judentum und
Christentum. Das Verbot jeglicher Kritik am Koran, dessen Wahrheit nicht angezweifelt
werden darf, bedeutet ein Denkverbot und verhindert so die Entwicklung der islamischen
Gesellschaft, so dass islamische Staaten nicht den Standard der 1. Welt erreichen. Die oft
lebensgefährliche Flucht aus ihnen nach Europa ist ein vernichtendes Urteil über den Islam.
Mohammed wusste um seine theologische und intellektuelle Unterlegenheit. Er setzte daher
auf Gewalt und Terror. Als er in Medina die Stadtherrschaft erlangt hatte, verlegte er sich auf
die Eroberung seiner Heimatstadt Mekka, was ihm im Jahre 630 gelang. Nach dem Tode
Mohammeds am 8.6.632 in Medina bemächtigte sich dessen Schwiegervater Abu Bekr durch
Mord an Sad ben Ubada der Nachfolge. Seither wurde der Islam hauptsächlich durch Krieg
und Terror ausgebreitet.
Zwar heißt es in der Sure 2,256: „Kein Zwang sei im Glauben!“ Doch hat andererseits ein
Ungläubiger eigentlich kein Recht zum Leben: „Wer nicht an Allah glaubt und Seinem
Gesandten, für diese Ungläubigen haben Wir eine Feuersglut bereitet.“ (Sure 48, 13) „Siehe,
wer ungläubig ist und als Ungläubiger stirbt, auf ihnen lastet der Fluch Allahs und der Engel
und der Menschen insgesamt.“ (Sure 2, 161) „Muhammad ist der Gesandte Allahs. Seine
Anhänger sind streng gegen die Ungläubigen, aber barmherzig untereinander.“ (Sure 48, 29)
Und welch unmenschlicher Zwang auf die Gläubigen selbst ausgeübt wird, zeigt eine
Vorschrift im Kitab al-Umda von Ibn Qudama: „Versäumt ein Muslim aus Nachlässigkeit
seine Gebete, so soll man ihn dreimal zum Bereuen auffordern. Bereut er, ist alles in
Ordnung; weigert er sich, soll er nach dem Gesetz mit dem Tode bestraft werden:“
Das schlimmste Verbrechen aber ist die Verführung zum Abfall vom Islam: „Verführung
(zum Unglauben) ist schlimmer als Töten.“ (Sure 2, 191 und 217)
Um die Gefahr des Glaubensabfalls zu bannen, schreibt der Koran vor: „Nehmt nicht Juden
und Christen zu Freunden! Sie nehmen einander zu Freunden. Wer von euch sie zu Freunden
nimmt, siehe, der wird einer von ihnen.“ (Sure 5,51)
Muslimen ist letztlich eine Integration in andere als islamisch geprägte Gesellschaften nicht
möglich, weil diese dem Willen Allahs nicht entsprechen. Integration bedeutet vielmehr
Abfall vom Glauben. Die Forderung nach Integration ist Verführung zum Unglauben und
muss abgelehnt, ja bekämpft werden. „Und bekämpft sie, bis die Verführung aufgehört hat
und die Religion Allah gehört.“ (Sure 2,193)
Dabei haben Muslime große Probleme, Allah zu verstehen: Einerseits sind sie seine treuen
Gläubigen, die er eigentlich gegenüber den ungläubigen Juden und insbesondere den
„schwachsinnigen, Schweinefleisch fressenden, Alkohol saufenden und sittlich
verkommenen“ Christen bevorzugen müsste, so dass die Muslime als Statthalter Allahs über
Juden und Christen herrschen können. Andererseits müssen sie erkennen, dass ihnen Juden
und Christen in Wissenschaft, Technik, Staats-, Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung sowie
Wohlstand weit überlegen sind. Für gläubige Muslime ist diese Welt verkehrt. Sie muss zur
Herrschaft Allahs und des Islam umgedreht werden. Hassprediger und Hetzer stoßen dabei
auf offene Ohren und bereiten dem islamistischen Terror den Boden.
4. Die Erschaffung des Menschen nach dem Koran
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Die Muslime behaupten, der Koran müsse schon deshalb von Gott stammen, weil in ihm
wissenschaftliche Erkenntnisse enthalten seien, die Mohammed zur damaligen Zeit nicht
haben konnte. Diese Behauptung trifft jedenfalls für Mohammeds Darstellung von der
Erschaffung des Menschen nicht zu.
Nach der mittlerweile auch vom Vatikan anerkannten Evolutionslehre entstand der Mensch
nicht aus einem augenblicklichen Schöpfungsakt Gottes, wie ihn das frauenfeindliche
Tiermärchen von Adam und Eva mit der sprechenden Schlange erzählt, sondern entwickelte
sich über die Primaten und Hominiden allmählich zum Homo sapiens. Gerade bibeltreue
Christen, die die Adam-und-Evageschichte nicht als menschliches Phantasieprodukt
durchschauen, sondern als Offenbarung Gottes glauben, verschließen sich der Evolution.
Dabei steht die Evolutionslehre mit der 1. Schöpfungsgeschichte voll im Einklang, wonach
unsere Welt auch nicht an einem Tag erschaffen wurde, sondern eine Entwicklung erfuhr und
noch weiter erfährt. Gott wird durch die Evolution ja überhaupt nicht geleugnet. Vielmehr
setzen das Sein der Welt und ihre Entwicklung gerade einen Schöpfer voraus, der dieser Welt
ihre wunderbare Ordnung und Entwicklungsfähigkeit gab, die unser menschliches Begreifen
und Können übersteigen und die wir erst ansatzweise erkennen. Und dass auch Verstand und
Charakter der Evolution unterliegen, ergibt sich schon daraus, dass Gott sich nur schrittweise
und erst dann endgültig in Jesus offenbart, als „die Zeit erfüllt war“. (Mk 1,15)
Mohammed dagegen übernimmt bezüglich der Erschaffung des Menschen im Wesentlichen
die Adam-und-Evageschichte (Gen 2,4b-24) und erfindet noch die Erschaffung der Engel und
den Fall des Engels Iblis hinzu:
„Und wahrlich, Wir (Allah) haben den Menschen aus trockenem Lehm, aus formbarem
Schlamm, erschaffen. Und die Dschinn (Engel) erschufen Wir zuvor aus dem Feuer des
glühenden Windes. Und als dein Herr zu den Engeln sprach: „Seht, Ich erschaffe einen
Menschen aus trockenem Lehm, aus formbarem Schlamm. Und wenn Ich ihn gebildet und ihm
von Meinem Geist eingehaucht habe, dann werft euch vor ihm nieder!“ Da warfen sich alle
Engel insgesamt nieder. Außer Iblis; der wollte sich nicht niederwerfen. Er sprach: „O Iblis!
Was ist mit dir, dass du dich nicht niedergeworfen hast?“ Er sprach: „Nie werde ich mich
vor einem Menschen niederwerfen, den Du aus trockenem Lehm, aus formbarem Schlamm,
erschaffen hast.“ Er sprach: „Weg mit dir! Du bist verflucht! Fürwahr, der Fluch soll auf dir
lasten bis zum Tage des Gerichts.“ (Sure 15,26-35, geoffenbart zu Mekka; ähnlich Sure
55,14-15 neben anderen)
Die Vorstellung, Gott hätte eine Lehm- und Schlammpuppe geformt und sie durch
Einhauchung seines Geistes belebt, ist so falsch wie primitiv. Gott erschafft aus dem Nichts
und braucht kein Material dazu. Außerdem hat das menschliche Zellgewebe mit Lehm und
Schlamm nichts zu tun. Dieser falschen Vorstellung liegt der Gedanke vom Kreislauf des
Lebens zugrunde, wie er im „Fluch Gottes“ an Adam beschrieben ist: „Im Schweiße deines
Angesichtes sollst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zum Ackerboden; von ihm bist du ja
genommen. Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück:“ (Gen 3,19)
Dieser Fluch weist den Verfasser der Adamsgeschichte als einen frühen Sadduzäer aus, der
nicht an die Auferstehung der Toten glaubte (Apg 23,8); denn der Mensch ist ja nicht Staub,
sondern Abbild Gottes (Gen 1,26), und kehrt auch nicht zum Staub zurück, sondern zu Gott,
vor dem er sich verantworten muss. Dementsprechend ist auch die Übernahme dieses Fluches
in die Aschenkreuzformel am Aschermittwoch falsch: „Gedenke, o Mensch, dass du Staub
bist und zum Staub zurückkehren wirst!“ Richtigerweise müsste sie heißen: „Gedenke, o
Mensch, dass du Abbild Gottes bist und dich vor Gott verantworten musst!“
Mohammed scheint bezüglich der Erschaffung des Menschen aus Lehm und Schlamm selbst
Bedenken gehabt zu haben; denn er zeigt noch andere Erschaffungsmöglichkeiten auf:
„Er hat den Menschen aus einem Samentropfen erschaffen“. (Sure 16,4 neben anderen)
In der Sure 32 kombiniert Mohammed die beiden Erschaffungsmöglichkeiten: „Zunächst
formte er den Menschen aus Lehm. Dann bildete Er seine Nachkommen aus dem Tropfen
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einer verächtlichen wässerigen Flüssigkeit. Dann formte er ihn und blies von seinem Geist in
ihn.“ (Sure 32,7-9)
In der Sure 25 zeigt Mohammed eine weitere Erschaffungsmöglichkeit auf:
„Und Er ist es, Der den Menschen aus Wasser erschaffen hat.“ (Sure 25,54)
Schließlich heißt es in der Sure 96:
„Er schuf den Menschen aus einem sich Anklammernden.“ (Sure 96,2)
In der Sure 22 kombiniert er nochmals die verschiedenen Erschaffungsmöglichkeiten:
„O ihr Menschen! Wenn ihr über die Auferstehung im Zweifel seid, so haben Wir euch doch
aus Staub erschaffen, dann aus einem Samentropfen, dann aus etwas sich Anklammerndem,
dann aus Fleisch, teils geformt, teils ungeformt, um euch manches klarzumachen.“ (Sure
22,5)
Da Mohammed den Koran als Wort Gottes bezeichnet, bekommt man den Eindruck, dass bei
den vielen verschiedenen Erschaffungen des Menschen Gott selbst nicht mehr weiß, wie er
eigentlich den Menschen erschaffen hat! Dank der Evolutionslehre von Charles Darwin
können wir Gott diesbezüglich Nachhilfe geben!
5. Die Erschaffung der Frau nach dem Koran
Mohammed setzt sich über die 1. Schöpfungsgeschichte (Gen 1,27) sowie über deren
Nachtrag (Gen 5,2) hinweg, wonach Gott den Menschen als Mann und Frau und damit
gleichzeitig erschuf, und schließt sich dem frauenfeindlichen Tiermärchen von Adam und Eva
mit der sprechenden Schlange an (Gen 2,4b-25), wonach Gott zunächst Adam und später Eva
erschaffen haben soll:
„Er ist es, der euch aus einem einzigen Menschen erschuf; aus ihm machte Er seine Frau, auf
dass er ihr zuneige.“ (Sure 7,189; 30,21; 39,6; 42,11)
Die göttliche Rippenentnahme im Adam-und-Evamärchen(Gen 2,21) erwähnt Mohammed
nicht. Es bleibt daher der Phantasie des Koranlesers überlassen, wie Gott die Frau aus dem
Mann gemacht haben will.
6. Adam als Abbild Gottes nach dem Koran
Während nach der 1. Schöpfungsgeschichte (Gen 1,27) Gott Mann und Frau als sein „Abbild“
und nach dem Nachtrag (Gen 5,1) als „gottähnlich“ erschuf, verwendet Mohammed diese
Begriffe nicht. Er will ja eine eigene, nämlich die einzig wahre Religion schaffen und nicht
bloß von der Bibel übernehmen. Dementsprechend erfindet er ein eigenes Bild für die Würde
des Menschen, nämlich die Niederwerfung der Engel vor Adam auf Befehl Allahs:
„Dann sprachen Wir (Allah) zu den Engeln: „Werft euch vor Adam nieder!“ (Suren 7,11;
2,34; 20,116)
Die Geste der Niederwerfung gebührt ausschließlich Allah. Dadurch, dass Allah den Engeln
die Niederwerfung vor Adam befiehlt, erhöht er Adam über die Engel und macht ihn
gottähnlich bzw. zum Abbild Gottes.
Vor Eva dagegen brauchen sich die Engel nicht niederzuwerfen. Es ist also nach der Absicht
Mohammeds Allah selbst, der der Frau die Gottesebenbildlichkeit und Gottesähnlichkeit
abspricht und ihr einen geringeren Wert als dem Mann zumisst.
Mohammed und Paulus, der ja der Frau ebenfalls die Gottesebenbildlichkeit abspricht und sie
nur als „Abglanz des Mannes“ bezeichnet (1 Kor 11,7), begegnen sich also hinsichtlich der
Geringschätzung der Frau auf gleicher Stufe.
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7. Der Sündenfall
a) Der verbotene Baum
Im Buch Genesis heißt es: „Dann gebot Gott, der Herr, dem Menschen: Von allen Bäumen
des Gartens darfst du essen, doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht
essen; denn sobald du davon isst, wirst du sterben.“ (Gen 2,16-17)
Gott will also nach diesem Adam-und-Evamärchen nicht, dass der Mensch Gut und Böse
erkennen und damit ein sittliches Bewusstsein entwickeln kann. Vielmehr soll der Mensch in
der tierischen Unschuld verharren. Es ist aber gerade die Erkenntnis von Gut und Böse, die
den Menschen über das Tier erhebt, ihn überhaupt erst zum Menschen und damit zum Abbild
Gottes macht und ihn befähigt, durch Gesetzgebung und Rechtsprechung höhere
Gemeinschaften bis hin zum modernen Rechtsstaat zu bilden.
Die Erkenntnis von Gut und Böse ist unerlässliche Voraussetzung für die Sünde; denn
sündigen kann nur der, der trotz der Erkenntnis von Gut und Böse sich für das Böse
entscheidet! Adam und Eva hatten vor dem Essen der Frucht diese Erkenntnis nicht und
konnten folglich auch nicht sündigen! Das Verbot Gottes war daher völlig sinnlos. Vielmehr
hätte Gott zuerst Adam und Eva die Erkenntnis von Gut und Böse geben müssen. Dann erst
hätte er das Verbot aussprechen können! Wenn dann Adam und Eva entgegen dem Verbot
vom Baum gegessen hätten, hätten sie gesündigt.
Die Sünde von Adam und Eva, aus der das Christentum die Erbsünde machte, gibt es also gar
nicht! Im Übrigen ist Sünde immer höchstpersönliche Schuld, die niemals vererbt werden
kann. Der Sünder nimmt sie mit ins Grab.
Das Judentum, das ja das Adam-und-Evamärchen erfunden hat, und der Islam lehnen die
Lehre von der Erbsünde ab.
Nach katholischer Lehre wird der Mensch durch die Taufe von der Erbsünde befreit. Wenn
also getaufte Christen ein Kind zeugen, könnten sie, weil sie ja von der Erbsünde befreit sind,
diese ohnehin nicht weiter vererben.
Hinzu kommt: Die katholische Kirche versteht ihre Erbsünde offensichtlich selbst nicht; denn
im Kompendium zum Katechismus der katholischen Kirche heißt es: „Diese Weitergabe (der
Erbsünde) ist ein Geheimnis, das wir nicht völlig verstehen können.“ (Kompendium Ziffer
76)
Und weil getaufte Christen trotz Befreiung von der Erbsünde weiter sündigen, erfand man
einfach die „Konkupiszenz“, also eine angeblich verbleibende Neigung zur Sünde, die dann
doch wieder eine Art von Erbsünde ist, so dass die Taufe sich letztlich als wirkungslos
erweist. Jedenfalls schafften es die getauften und damit von der angeblichen Erbsünde
befreiten Adolf Hitler und Josef Stalin, zu den größten Verbrechern der Menschheit zu
werden.
Die Erfindung der „Konkupiszenz“ offenbart im Übrigen die pessimistische Sicht des
Menschen durch die katholische Kirche. Dass der Großteil der Menschen sehr wohl bestrebt
ist, sich nichts zuschulden kommen zu lassen, wird völlig ignoriert. Die oft bewundernswerte
Spenden-, Opfer- und Hilfsbereitschaft sowie die Vielzahl und Vielfalt ehrenamtlicher
Tätigkeit sprechen viel eher für eine Neigung des Menschen zum Guten.
Dass der Mensch sich auch für das Böse und damit für die Sünde entscheiden kann, liegt nun
einmal in dem von Gott gewollten freien Willen des Menschen begründet.
Jesus selbst hat niemals von einer Erbsünde gesprochen und den Sündenfall von Adam
und Eva niemals erwähnt. Er hat sich auch niemals als Erlöser von einer Erbsünde
bezeichnet. Sein Taufauftrag (Mt 28,19 und Mk 16,16) enthält keinerlei Hinweis, dass mit
der Taufe eine etwaige Erbsünde getilgt würde. Jesus ist vielmehr der im Buch
Deuteronomium verheißene neue Moses, nämlich der Messias, der alles sagt, was Gott ihm
aufträgt. (Dtn 18,18-19) Mit der Erlösung von einer ohnehin nicht bestehenden Erbsünde war
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Jesus folglich nicht beauftragt. Ansonsten hätte er uns eine durchaus nicht unwichtige
Glaubenslehre verheimlicht und seinen göttlichen Lehrauftrag nicht erfüllt.
Die Lehre von der Erbsünde beruht auf zwei falschen Pfeilern, nämlich auf dem
frauenfeindlichen Tiermärchen von Adam und Eva mit der sprechenden Schlange und
dem falschen Adam/ Eva/ Jesus- Vergleich des Paulus. (Röm 5,17-18) Sie ist doppelt
falsch!
Der altjüdische Verfasser hat sein Adam-und-Evamärchen- vielleicht sogar bewusstfalsch konstruiert. Er hätte, um zu einer Sünde von Adam und Eva zu kommen, diesen
die Erkenntnis von Gut und Böse von Anfang an zugestehen müssen und den Baum,
„der in der Mitte des Gartens steht“(Gen 3,3), entweder nicht weiter benennen dürfen
oder anders als „Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“ benennen müssen!
Dem altjüdischen Verfasser ging es aber auch gar nicht um die richtige Konstruktion
einer Ursünde oder Erbsünde, sondern um die Erniedrigung der Frau unter die
Herrschaft des Mannes!
Mohammed erkannte offensichtlich die Problematik, die mit dem „Baum der Erkenntnis von
Gut und Böse“ verbunden ist, und beschreibt ihn zunächst nicht näher. In der Sure 7,19 heißt
es nur: „O Adam! Du und deine Frau, bewohnt das Paradies und esst, wovon ihr wollt.
Nähert euch jedoch nicht diesem Baum, sonst tut ihr unrecht.“
In der Sure 20,120 lässt Mohammed Adam und Eva vom „Baum der Ewigkeit“ essen, den
Gott in der biblischen Adamsgeschichte als „Baum des Lebens“ den beiden verschwiegen
hatte. (Gen 3,22)
Mit dem Menschsein sind die Erkenntnis von Gut und Böse und der freie Wille, sich für
das eine oder andere zu entscheiden, untrennbar verbunden. Diese Erkenntnisfähigkeit
und Entscheidungsfreiheit können nicht als „Erbsünde“ bezeichnet werden. Andernfalls
müsste man den Menschen als Fehlkonstruktion Gottes bezeichnen.
Die auf dem frauenfeindlichen Tiermärchen von Adam und Eva beruhende Erbsünde brachte
auch das Dogma von der „Unbefleckten Empfängnis Mariens“ hervor. Da es eine Erbsünde
jedoch nicht gibt, konnte Maria auch nicht bereits vom Zeitpunkt ihrer Empfängnis im Schoß
ihrer Mutter Anna von der Erbsünde befreit gewesen sein.
Da nach katholischer Lehre Säuglinge durch die Taufe ebenfalls wie Maria von der Erbsünde
befreit werden, läge der Vorzug Mariens gegenüber den getauften Säuglingen ohnehin nur in
einem zeitlichen Vorsprung, nämlich der Dauer der Schwangerschaft von 9 Monaten und der
Zeit von der Geburt bis zur Taufe.
Trotz Taufe und damit Befreiung von der Erbsünde können sich Säuglinge sogar zu den
größten Verbrechern der Menschheitsgeschichte entwickeln, wie die Beispiele Adolf Hitler
und Josef Stalin zeigen. Die Sündelosigkeit Mariens kann also nicht an der bloßen Befreiung
von der Erbsünde liegen. Nach katholischer Lehre hängt die Sündhaftigkeit Getaufter allein
von einer verbleibenden „Konkupiszenz“ ab, so dass das Dogma von der „Unbefleckten
Empfängnis Mariens“ neben der Befreiung von der Erbsünde folgerichtig auch noch die
Befreiung Mariens von der „Konkupiszenz“ hätte erklären müssen!
Die Sündelosigkeit Mariens hat aber nichts mit einer angeblich fehlenden Erbsünde und
Konkupiszenz zu tun, sondern ist eine besondere Gnade Gottes. Dementsprechend spricht der
Engel Gabriel im Lukasevangelium (Lk 1,28) Maria an: „Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr
ist mit dir!“
Man sieht: Wird das frauenfeindliche Tiermärchen von Adam und Eva mit der sprechenden
Schlange als „Wort Gottes“ unterstellt, gebiert es nur immer neue Irrtümer und Irrlehren,
angefangen von der Erschaffung Adams aus Erde, der Erschaffung des Paradieses und der
Erschaffung Evas aus der Rippe Adams bis hin zur Herrschaft des Mannes über die Frau und
zur Erbsünde.
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b) Die Folgen des Essens der verbotenen Frucht
Die Drohung Gottes: „Sobald du davon isst, wirst du sterben“ (Gen 2,17) erweist sich als
leere Drohung und Lüge; denn Adam und Eva fallen nach dem Genuss der verbotenen Frucht
nicht tot um, sondern leben weiter. Adam wurde sogar 930 Jahre alt! (Gen 5,5)
Dagegen bewahrheitet sich ausgerechnet die Aussage des Satans in Gestalt der Giftschlange:
„Nein, ihr werdet nicht sterben. Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die
Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse.“ (Gen 3,4-5) Und so ist es dann
auch: „Da gingen beiden die Augen auf, und sie erkannten, dass sie nackt waren.“ (Gen 3,7)
Adam und Eva entwickelten also, weil sie nun Menschen waren, im Gegensatz zu den Tieren
ein Schamgefühl.
Und Gott stellt zu seinem Entsetzen fest: „Seht, der Mensch ist geworden wie wir: er erkennt
Gut und Böse.“ (Gen 3,22) Ja, Gott ruft hilflos und verzweifelt aus: „Dass er jetzt nicht die
Hand ausstreckt, auch vom Baum des Lebens nimmt, davon isst und ewig lebt!“ (Gen 3,22)
Gott bekommt sogar richtig Angst vor dem neuen Ungeheuer Mensch, vor dem er sich
unbedingt schützen muss; denn „er vertrieb den Menschen und stellte östlich des Gartens von
Eden die Kerubim auf und das lodernde Flammenschwert, damit sie den Weg zum Baum des
Lebens bewachten.“ (Gen 3,24)
Nach dieser Lügengeschichte erweist sich also Gott aufgrund seiner leeren Drohung als der
Lügner und Satan als der Ehrliche. Und es ist ausgerechnet der Satan, der dem Menschen zur
Erkenntnis von Gut und Böse und damit zur Gottesebenbildlichkeit verhilft! Erst durch den
Satan erhebt sich der Mensch kraft seiner gewonnenen Erkenntnis von Gut und Böse über das
erkenntnislose Tier und wird durch sein sittliches Bewusstsein zum Menschen. Nach der
Adamsgeschichte verdanken wir also dem Satan unser Menschsein und unsere
Gottesebenbildlichkeit, und nicht Gott! Gott wollte unser Menschsein ja sogar verhindern!
Also ist nach der Adamsgeschichte Schluss mit: Gott sei Dank! Vielmehr müsste es heißen:
Dem Satan sei Dank!
Damit müsste eigentlich jedem aufgehen, dass es sich bei der Geschichte von Adam und Eva
um eine satanische Lügengeschichte handelt, die folglich niemals „Wort Gottes“ sein kann!
Paulus, der den satanischen Charakter dieser Lügengeschichte nicht erkannte, sondern sie
glaubte, legt die Drohung Gottes: „Sobald du davon isst, wirst du sterben“ dahin aus, dass
Gott den Menschen ursprünglich als unsterblich erschuf. Erst durch den Sündenfall sei der
Mensch sterblich geworden: „Durch einen einzigen Menschen kam die Sünde in die Welt und
durch die Sünde der Tod, und auf diese Weise gelangte der Tod zu allen Menschen, weil alle
sündigten.“ (Röm 5,12)
Diese Auslegung lässt zwar die Drohung Gottes nicht als leere Drohung erscheinen, steht
aber wiederum im Gegensatz zu Vers Gen 3,22, wonach Gott dem Menschen den „Baum des
Lebens“ verheimlichte und Adam und Eva aus dem Paradies vertrieb, damit sie nicht auch
noch vom „Baum des Lebens“ aßen und unsterblich würden. Gott schuf also auch nach der
Lügengeschichte keinen unsterblichen Menschen! Außerdem widerspräche die ursprüngliche
Unsterblichkeit den irdischen Gegebenheiten von Geburt und Tod, Werden und Vergehen des
im Buch Genesis geschilderten irdischen Paradieses, in dem Eufrat und Tigris fließen, wobei
es dieses irdische Paradies ohnehin nie gegeben hat. Es ist eine Erfindung sumerischer Sagenund Märchenerzähler, die der altjüdische Verfasser der Adam-und-Evageschichte
übernommen und zu einem anschaulichen neuen Märchen verarbeitet hat.
Die Auslegung des Paulus von der ursprünglichen Unsterblichkeit des Menschen widerspricht
daher der von ihm geglaubten Adam-und-Evageschichte und ist schlicht irrig. Ja, er fügt der
Lügengeschichte die weitere Lüge von der ursprünglichen Unsterblichkeit des Menschen
hinzu!
Mohammed seinerseits geht nicht von der ursprünglichen Unsterblichkeit des Menschen aus;
denn er lässt den Satan Adam und Eva in Sure 7,20 einflüstern: „Euer Herr hat euch diesen
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Baum nur verboten, damit ihr nicht Engel oder unsterblich werdet.“ Und in Sure 20,120 lässt
er den Satan flüstern: „O Adam! Soll ich dich zu dem Baume der Ewigkeit und in ein Reich
führen, das nie vergeht?“ Da aber das Paradies trotz der Nennung der Flüsse Eufrat und
Tigris (Gen 2,14) auf Erden nicht zu lokalisieren ist und der „Baum des Lebens“, der ewiges
Leben schenkt (Gen 3,22), ebenfalls nicht auf der Erde vorkommt, verlegt Mohammed das in
der Lügengeschichte beschriebene irdische Paradies kurzerhand ins Jenseits und lässt Allah
bei der Vertreibung Adams und Evas aus dem jenseitigen Paradies sprechen: „Hinab mit
euch! Einer sei des anderen Feind. Auf der Erde sollt ihr eueren Wohnsitz und einen
Nießbrauch auf Zeit haben!“ (Sure 7,24)
Wie Adam und Eva aus dem jenseitigen Paradies auf die Erde kamen, überlässt Mohammed
der Phantasie seiner Koranleser. Vielleicht half damals schon die Schimmelstute, deren
Hufabdrücke bei Mohammeds Himmelfahrt angeblich im Felsendom zu Jerusalem zu sehen
sind?!
c) Die Strafen Gottes aufgrund des Sündenfalls
Der altjüdische Verfasser der Adamsgeschichte macht Gott auch noch durch den Ausspruch
absurder Strafen lächerlich:
Zunächst nämlich straft Gott die Giftschlange wie folgt: „Auf dem Bauch sollst du kriechen
und Staub fressen alle Tage deines Lebens.“ (Gen 3,14) Als ob die Schlange jemals aufrecht
gegangen wäre! Und die Strafe des Staubfressens befolgt die Schlange bis heute nicht!
Weiter straft Gott die Schlange: „Feindschaft setze ich zwischen dich und die Frau, zwischen
deinen Nachkommen und ihren Nachwuchs. Er trifft dich am Kopf und du triffst ihn an der
Ferse.“ (Gen 3,15) Diese Strafe ist deshalb banal, weil sich der Mensch wegen der Gefahr des
tödlichen Bisses ohnehin nicht mit einer Giftschlange anfreundet. Gott brauchte also gar keine
Feindschaft setzen!
Um eine Giftschlange zu töten, muss man ihr den Kopf zertreten. Andererseits trifft die am
Boden kriechende Schlange natürlich nicht den Kopf oder die Schulter des Menschen mit
ihrem Biss, sondern nur die Ferse. Gott spricht hier also völlig überflüssige Binsenweisheiten
aus!
Es fällt allerdings auf, dass dieser lächerliche Lügengott nur Feindschaft setzt zwischen der
Schlange und der Frau, nicht aber zum Mann, obwohl dieser nach einem Biss der
Giftschlange ebenso sterben müsste wie die Frau. Der Grund hierfür ist, dass der Mann der
Schlange seine Herrschaft über die Frau verdankt. Gott spricht nämlich zur Frau: „Du hast
Verlangen nach deinem Mann; er aber wird über dich herrschen.“ (Gen 3,16) Deshalb kann
Adam der Giftschlange auch nicht böse sein!
Mohammed, der das satanische Lügenmärchen nicht durchschaut, greift die Strafe der
Feindschaft zwischen Schlange und Frau auf und macht sie im Koran zum schicksalsschweren Erbfluch für die ganze Menschheit, indem er Allah sprechen lässt: „Hinab mit
euch! Einer sei des anderen Feind!“ (Sure 7,24) Allah offenbart sich hier als
menschenfeindlicher Gott und Menschenhasser und verbreitet furchterregende dumpfe
Finsternis. Die Feindschaft wird im Islam zum schrecklichen Grundprinzip menschlichen
Zusammenlebens. Damit verstößt der Islam als Religion gegen Artikel 1 der Allgemeinen
Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1948, in der es
heißt: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit
Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“
Eva bestraft Gott wie folgt: „Viel Mühsal bereite ich dir, sooft du schwanger wirst. Unter
Schmerzen gebierst du Kinder. Du hast Verlangen nach deinem Mann; er aber wird über
dich herrschen.“ (Gen 3,16) Geburtswehen entsprechen den irdischen Lebensbedingungen
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und können nicht als Strafe angesehen werden. Ihr sukzessives Einsetzen ermöglicht sogar
die notwendige Vorbereitung der Geburt.
Wenn Geburtswehen die Folge der Erbsünde wären, dürften christliche Frauen, die ja durch
die Taufe von der Erbsünde befreit wurden, keine Geburtswehen mehr bekommen, was aber
nicht der Fall ist.
Dass Maria, die in der Konsequenz paulinischer Theologie als neue Eva bezeichnet wird, von
den Geburtswehen verschont wurde, ist ein Privileg, das mit der Lügengeschichte von Adam
und Eva nichts zu tun hat, sondern auf der Weissagung im Buch Jesaja beruht: „Noch ehe die
Frau ihre Wehen bekommt, hat sie schon geboren; ehe die Wehen über sie kamen, brachte sie
einen Knaben zur Welt.“ (Jes 66,7) Im Übrigen wird in der Strafe für Eva der falsche
Eindruck erweckt, als ob nur die Frau Verlangen nach dem Mann hat, der Mann aber nicht
nach der Frau!
Zuletzt bestraft Gott auch Adam und zwar damit, dass er arbeiten muss. (Gen 3,17-19) Dabei
geht der Verfasser der Lügengeschichte zu Unrecht davon aus, dass Müßiggang das höchste
Glück bedeutet. Gerade die Arbeit ist es, die den Menschen fordert, ihn weiter und höher
entwickelt und ihm in besonderem Maße ein Selbstwertgefühl vermitteln kann.
d) Fazit der Auswirkungen der Geschichte von Adam und Eva
Das offensichtlich frauenfeindliche Tiermärchen von Adam und Eva mit der sprechenden
Schlange bestimmte in erheblichem Maße die Theologie von Paulus und Mohammed und
damit von Christentum und Islam. Beide, Paulus und Mohammed, versuchten auf ihre Weise,
diese Lügengeschichte zurechtzubiegen, und erzeugten dadurch wieder neue Lügen und
Irrtümer. Dass es sich letztlich um eine satanische Lügengeschichte handelt, erkannten beide
nicht. Das eigentlich Erschreckende aber ist, dass Christentum und Islam diesen
offensichtlichen Schwachsinn seit Jahrhunderten als Wort Gottes verkünden und damit ein
völlig falsches Gottes- und Menschenbild verbreiten, das ein Großteil der Menschheit auch
noch glaubt!
8. Die Stellung der Frau im Islam
Der geringere Wert der Frau gegenüber dem Mann hat nach dem Koran zwei Ursachen:
Zum einen befiehlt Allah den Engeln, sich nur vor Adam niederzuwerfen, um ihn dadurch als
Abbild Gottes (Gen 1,27) oder gottähnlich (Gen 5,1) anzuerkennen. (Sure 7,11) Diese Ehre
lässt Allah Eva nicht zukommen.
Zum anderen machte Allah aus Adam dessen Frau, „auf dass er ihr zuneige.“ (Sure 7,189)
Eva stammt also ebenso wie bei der biblischen Lügengeschichte von Adam ab, so dass Adam
als „Vater“ der Eva erscheint und daher die höhere Stellung gegenüber seiner „Tochter“ Eva
erhält.
Diese Höherwertigkeit des Mannes führt dazu, dass das Zeugnis eines Mannes nur durch das
Zeugnis zweier Frauen ersetzt werden kann (Sure 2,282), ein Knabe den Anteil zweier
Mädchen erbt (Sure 4,11) und der Mann bei der kinderlosen Frau die Hälfte, während die
Frau beim kinderlosen Mann nur ein Viertel erbt. (Sure 4,12)
Zwar steht der Frau ebenso wie dem Mann ein Scheidungsrecht zu. Weil aber der Mann
diesbezüglich das letzte Wort hat, ist es praktisch wertlos. (Sure 2,228)
Hinsichtlich der Behandlung der Ehefrauen heißt es im Koran (Sure 2,223):
„Euere Frauen sind euch ein Saatfeld. Geht zu euerem Feld, wie ihr wollt; aber tut zuvor
etwas für euere Seelen. Und fürchtet Allah und wisset, dass ihr Ihm begegnen werdet.“
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Mohammed bringt hier in anerkennenswerter Weise zum Ausdruck, dass jede Handlung,
insbesondere wegen ihrer Tragweite jede sexuelle Handlung, vor Gott verantwortet werden
muss. Die Frau darf nicht als Lustobjekt missbraucht werden.
Andererseits verkürzt die Beschränkung auf den Gebrauch der Frau als Saatfeld die
Bedeutung der ehelichen Liebe. Die Frau darf ja nicht als bloßes Mittel zur Fortpflanzung
gebraucht werden, sondern darf nach christlicher Auffassung als dem Mann gleichwertige
Person seine vorbehaltlose Liebe erwarten. (Familiaris Consortio Ziffer 11) Der Gebrauch
einer Frau als bloßes Fortpflanzungsmittel oder wie eine Sache, nämlich wie ein Saatfeld,
verstößt ganz einfach gegen ihre Menschenwürde und erniedrigt sie. Ist sie nicht mehr als
Saatfeld zu gebrauchen, läuft sie Gefahr, wie wertloser Abfall weggeworfen zu werden!
Es fällt auf, dass Mohammed als Nachkomme Ismaels das Verhalten Abrahams gegenüber
Hagar, der Leibmagd von dessen Frau Sarah, seiner Ehevorstellung zugrunde legt: Abraham
gebrauchte Hagar nur zur Zeugung eines Nachkommen, nämlich des Ismael. Geliebt aber hat
er Sarah. (Gen 16,1-4)
Weil Abraham Hagar nur als Saatfeld gebrauchte, nicht aber liebte, konnte er sie zusammen
mit Ismael auch in die Wüste schicken und dort ihrem ungewissen Schicksal überlassen. (Gen
21,14)
Man würde allerdings Mohammed Unrecht tun, wenn man ihm vorwürfe, für ihn sei die Liebe
zwischen Mann und Frau ein Fremdwort gewesen. Mohammed lebte bis zum Tod seiner Frau
Chadidscha monogam und zeugte mit ihr mehrere Kinder. Er hat sie sicherlich geliebt.
Dementsprechend heißt es im Koran: „Zu Seinen (Allahs) Zeichen gehört auch, dass Er euch
Gattinnen aus euch selbst schuf, damit ihr bei ihnen ruht. Und Er hat zwischen euch Liebe
und Barmherzigkeit gesetzt.“ (Sure 30,21) Nur hielt Mohammed die beiderseitige Liebe eben
nicht für eine wesentliche Voraussetzung für die Ehe, weil damals üblicherweise die
Ehegatten von ihren Eltern ausgehandelt und verkuppelt wurden und sich vor der
Eheschließung meist gar nicht kannten. Und so ist es in vielen islamischen Staaten bis heute
geblieben.
Von derart zustande gekommenen Ehen ging wohl auch Paulus aus, wenn er im Titusbrief
schreibt: „Sie (die älteren Frauen) müssen fähig sein, das Gute zu lehren, damit sie die jungen
Frauen dazu anhalten können, ihre Männer und Kinder zu lieben, besonnen zu sein, ehrbar,
häuslich, gütig und ihren Männern gehorsam, damit das Wort Gottes nicht in Verruf kommt.“
(Titus 2,3-5)
Gegenseitige Liebe setzt eine gewisse Reife der Ehegatten voraus, an der es damals schon
deshalb fehlte, weil zumindest die Mädchen vielfach bereits vor Eintritt ihrer Geschlechtsreife
verheiratet wurden. Im Übrigen galten Frauen gemeinhin nicht als zur Liebe fähig. Sie
wurden wie Waren verkauft und verschachert. Damit die Eheschließung nicht ausschließlich
als Frauenkauf erschien, fordert Mohammed die Männer auf: „Und gebt den Frauen ihr
Brautgeld wie ein Geschenk!“ (Sure 17,123)
Mohammed richtete sich nach dem Vorbild Abrahams gemäß der Weisung im Koran: „Dann
offenbarten Wir (Allah) dir: Folge der Religion Abrahams, des Lauteren im Glauben, der kein
Götzendiener war!“ (Sure 17,123) Und Abraham stand unter einem fürchterlichen
Zeugungszwang, ja sogar Zeugungswahn, hatte ihm doch Gott prophezeit: „Ich mache deine
Nachkommen zahlreich wie den Staub auf der Erde. Nur wer den Staub auf der Erde zählen
kann, wird auch deine Nachkommen zählen können.“ (Gen 13,16) Dieser Zeugungswahn ließ
Abraham nicht davor zurückschrecken, seine Ehe mit Sarah zu brechen, Hagar, deren
Leibmagd, als bloßes „Saatfeld“ zu missbrauchen und mit ihr den Nachkommen Ismael zu
zeugen. Nach dem Tod Saras nahm sich Abraham noch Ketura zur Frau und zeugte mit ihr
sechs Söhne. Ferner zeugte er mit nicht näher bekannten Nebenfrauen weitere Kinder. (Gen
25,1-6)
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Mohammed sah sich als Nachkomme Abrahams nicht nur der Verheißung Gottes an diesen
verpflichtet, sondern auch der an Ismael: „Aber auch den Sohn der Magd will ich zu einem
großen Volk machen, weil auch er dein Nachkomme ist. (Gen 21,13)
Um selbst eine große Nachkommenschaft zu zeugen, nahm sich Mohammed nach dem Tod
seiner Frau Chadidscha zahlreiche Frauen, die im Koran wie folgt aufgeführt sind:
„O Prophet! Wir erlaubten dir deine Gattinnen, denen du ihre Brautgabe gegeben hast, und
jene, die du von Rechts wegen besitzt von denen, die dir Allah (als Kriegsgefangene) gab, und
die Töchter deiner Vaterbrüder und deiner Vaterschwestern sowie die Töchter deiner
Mutterbrüder und deiner Mutterschwester, die mit dir auswanderten, und jede gläubige Frau,
die sich dem Propheten schenkt, sofern der Prophet sie zu heiraten wünscht: ein besonderes
Privileg für dich, nicht für andere Gläubige.“ (Sure 33,50)
Mohammed hatte also einen Harem mit mehr als einem Dutzend Frauen. Wie viele Frauen
anderen Gläubigen zustehen sollten, ergibt sich nicht unmittelbar aus dem Koran. Da der
Koran aber nur die Ehe mit bis zu vier Waisenmädchen erlaubt, kann man daraus schließen,
dass Mohammed vier Frauen als Höchstgrenze ansah: „Und wenn ihr fürchtet, sonst den
Waisen nicht gerecht werden zu können, nehmt euch als Frauen, was euch gut erscheint, zwei,
drei oder vier.“ (Sure 4,3)
Die Zahl der vier Frauen erinnert an die vier Frauen Jakobs, nämlich Lea, Rahel, Bilha und
Silpa (Gen 29 und 30), die insgesamt zwölf Söhne gebaren, die die Väter der zwölf Stämme
Israels wurden. Da aber bereits Abraham Nebenfrauen hatte(Gen 25,6), galt die Beschränkung
von vier Frauen auf die Hauptfrauen.
Die Vielweiberei war unter den nichtchristlichen Arabern eine Selbstverständlichkeit. Und
weil Mohammed zur Gewinnung seiner Anhängerschaft auf sie angewiesen war, die
Vielweiberei zudem durchaus biblisch ist, behielt sie Mohammed für seine Anhänger bei.
Nach der Vorstellung Mohammeds soll der Islam die Welt beherrschen. (Sure 24,55) Dies
kann natürlich um so eher geschehen, wenn jeder Muslim für eine zahlreiche
Nachkommenschaft sorgt. Dann kann auch die Drohung eher Wirklichkeit werden:
„Wahrlich, die Ungläubigen werden schon sehen, wem die Zukunft gehört.“ (Sure 13,42)
Für die Erlangung der Weltherrschaft kommt es Mohammed nicht auf die gegenseitige Liebe
von Mann und Frau an, sondern auf zahlreiche Nachkommen. Es genügt also, die Frauen wie
Saatfelder zu gebrauchen und wie Legehennen in einen Käfig namens Harem zu sperren.
Hauptsache, der Islam wird stark!
9. Die Folgen der islamischen Vielweiberei
Der Erwerb und der Unterhalt eines Harems sind eine kostspielige Angelegenheit, erfordern
sie doch ein geräumiges Haus oder eine geräumige Wohnung und die finanziellen Mittel zum
Frauenkauf und zur Ernährung einer vielköpfigen Familie. Mohammed beispielsweise ließ
sich zur Finanzierung seines Harems einfallen, für Audienzen Geld zu verlangen: „O ihr, die
ihr glaubt! Wenn ihr euch mit dem Gesandten besprechen wollt, dann schickt der
Unterredung eine Spende voraus.“ (Sure 58,12)
In Großbritannien wurde die Sozialhilfe für polygam verheiratete Immigranten zum
Wahlkampfthema, weil diese jährlich bis zu 10 000 Pfund für die zusätzlichen Ehefrauen
sowie 1000 Pfund für jedes Kind beträgt. Hinzu kommen Gratisleistungen des Nationalen
Gesundheitsdienstes für alle Familienangehörigen. Außerdem haben die polygamen
Großfamilien Anspruch auf gemeindeeigene Sozialwohnungen, die der Größe der Familie
angemessen sind: eine teuere Angelegenheit für den britischen Steuerzahler, der entweder
ledig ist oder monogam lebt und nicht einsieht, für die menschenunwürdige Vielweiberei
islamischer Immigranten zu arbeiten und sie mit seinen Steuern zu finanzieren. Schon ein
geringer Prozentsatz notleidender Haremshaushalte an der Gesamtzahl der Haushalte würde
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unseren Sozialstaat und unser Sozialversicherungssystem sprengen. Wer also den Islam ins
Land lässt, lässt den Kuckuck ins Nest!
Je größer der Harem, je reicher der Haremsherr und je zahlreicher seine Nachkommenschaft
war und ist, desto mehr galt und gilt auch heute noch der Haremsherr als von Allah gesegnet.
So konnte es vorkommen, dass in islamischen Städten die wohlhabendere Hälfte der Männer
die gesamte Frauenschaft besaß und die andere Hälfte leer ausging. Dieser offensichtliche
Frauenmangel führte zu einem schwunghaften Mädchen- und Frauenhandel im Islam, wobei
wiederum die wohlhabenderen Männer die höheren Preise bieten und mit den hübscheren
Mädchen ihre Harems füllen konnten. Diese Haremsgesellschaft erwies sich deshalb als krass
unsoziale Gesellschaft. Dabei konnten die Haremsherren das sexuelle Überangebot in ihren
Harems überhaupt nicht befriedigen. Mohammed spricht hier aus eigener leidvoller
Erfahrung: „Euch wird es niemals möglich sein, in Gerechtigkeit gegen euere Ehefrauen zu
verfahren, wie sehr ihr es euch auch wünschen mögt. Doch wendet euch nicht gänzlich einer
zu, so dass ihr die andere wie in der Schwebe lasst.“ (Sure 4,129)
Die sexuelle Unzufriedenheit der Haremsfrauen mit ihrem Herrn, aber auch Ekelgefühle ihm
gegenüber sowie Neid und Eifersucht untereinander führten zwangsläufig zu erheblichen
Problemen im Harem, für deren Lösung Mohammed zur Gewaltanwendung rät: „Diejenigen
(Frauen) aber, deren Widerspenstigkeit ihr fürchtet, warnt sie, meidet sie in den
Schlafgemächern und schlagt sie!“ (Sure 4,34) Viele Haremsherren behalfen sich mit der
Anstellung von Eunuchen, um die Ordnung im Harem aufrechtzuerhalten, oder ließen ihre
Frauen beschneiden, um keine sexuelle Unzufriedenheit aufkommen zu lassen.
Seinen eigenen Frauen droht Mohammed an: „O Frauen des Propheten! Wenn eine von euch
sich offenkundig unanständig verhält, wird ihre Strafe verdoppelt werden. Und dies ist Allah
ein leichtes.“ (Sure 33,30) Weiter gibt er ihnen folgende Anweisungen: „Wenn ihr
gottesfürchtig seid, dann zeigt euch nicht zu gefällig im Reden, sondern sprecht geziemend,
damit der, in dessen Herz Krankheit ist, keine Erwartungen hegt. Und haltet euch zuhause
auf. Und stellt euch nicht zur Schau wie in der früheren Zeit der Unwissenheit.“ (Sure 33,3233)
Ganz besonders liegt Mohammed die Verhüllung der Frauen am Herzen, so dass er Allah
sprechen lässt: „O Prophet! Sage deinen Frauen und deinen Töchtern und den Frauen der
Gläubigen, dass sie etwas von ihrem Übergewand über sich ziehen sollen. So werden sie eher
erkannt (als anständige Frauen) und nicht belästigt.“ (Sure 33,59) Die Verhüllung der Frau
wurde damit ein Gebot Allahs. Ein Kopftuchverbot bedeutet also, dass eine Muslima gegen
ein Gebot Allahs verstoßen muss. Ein Staat, der ein Kopftuchverbot verhängt, handelt daher
gegen Allah und muss beseitigt werden.
Seinen Anhängern schreibt Mohammed folgenden Umgang mit seinen Frauen vor: „Und
wenn ihr sie um einen Gegenstand bittet, bittet sie von hinter einem Vorhang. Solches ist
reiner für euere und ihre Herzen. Und es geziemt euch nicht, dem Gesandten Allahs Verdruss
zu bereiten, noch nach ihm je seine Witwen zu heiraten. Siehe, solches wäre bei Allah eine
ungeheuerliche Sache.“ (Sure 33,53)
Die Frauen im Harem wissen natürlich, dass außerhalb ein Großteil der Männer unbeweibt ist
und sich wie sexhungrige Wölfe auf jede sich bietende sexuelle Gelegenheit stürzen würden.
Begibt sich daher eine Frau ohne Begleitung und unverschleiert auf die Straße, wird ihr dies
dahin ausgelegt, dass sie im Harem sexuell nicht befriedigt wird und einen Liebhaber sucht.
In vielen islamischen Ländern dürfen sich daher die Frauen außerhalb des Harems nur in der
Burka oder im Schador, teilweise nur zusätzlich mit Gesichtsmaske oder Gesichtsgitter,
bewegen, um jede Kontaktaufnahme zu verhindern.
Es klingt wie Hohn, wenn Mohammed, der in seinem Harem im sexuellen Überfluss lebte und
seine zahlreichen Frauen unmöglich sexuell befriedigen konnte, den leer ausgehenden
Männern vorschreibt: „Doch diejenigen, welche niemand zur Ehe finden, sollen keusch leben,
bis Allah sie aus Seinem Überfluss reich macht.“ (Sure 24,33)
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Insgesamt betrachtet bedeutet die Vielweiberei nicht nur eine himmelschreiende
Erniedrigung der Frau, sondern hat auch verheerende gesellschaftliche Folgen. Sie kann in
Europa nicht geduldet werden. Diesbezüglich hat das Recht der freien Religionsausübung
eindeutig hinter das Recht auf Achtung der Menschenwürde der Frau und deren allgemeines
Persönlichkeitsrecht zurückzutreten.
Schlussbeurteilung
Die Behauptung von Papst Paul VI.: „Im Christentum besaß die Frau mehr als in jeder
anderen Religion schon von den Anfängen an eine besondere Würdestellung…“ kann
aufgrund der Irrlehren der Apostelfürsten Petrus und Paulus bezüglich der Untertänigkeit der
Frau nur mit ganz erheblichen Abstrichen nachvollzogen werden. Ihre Gleichberechtigung
erlangte die Frau ja nicht durch das Christentum, sondern durch die Aufklärung und die damit
verbundene Formulierung der Menschenrechte. Diese Gleichberechtigung wird weiterhin
durch die Lügengeschichte von Adam und Eva und die Irrlehren von Petrus und Paulus, die
als Wort Gottes verkündet werden, sowie insbesondere durch den Koran bedroht.
Die Irrlehren von Petrus und Paulus haben dem Christentum und darüber hinaus der
Menschheit schwer geschadet und bedrohen das Christentum von innen her. Sie haben
wesentlich zu den Spaltungen in der Christenheit beigetragen.
Und dennoch: Irrtümer und Fehlentwicklungen bieten auch immer wieder die Chance eines
neuen Aufbruchs und eines Neuanfangs. Gerade die notwendige Ächtung der
frauenfeindlichen Irrtümer von Petrus und Paulus und deren falschen Staatsverständnisses
sowie die Aufgabe der Irrlehre von der Erbsünde könnten zu einer großartigen ökumenischen
Bewegung führen, die die zerstrittenen christlichen Konfessionen einander näher bringen
könnte.
Zuletzt bleibt aber immer als Trost und Hoffnung: Trotz aller Irrtümer hat die auf den Felsen
Petrus gebaute katholische Kirche von Gott eine Bestandsgarantie erhalten: „Die Mächte der
Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“ (Mt 16,18)
Diese Bestandsgarantie darf aber nicht zu Überheblichkeit und Blindheit führen, die ihrerseits
wieder nur neue Irrtümer und Fehlentwicklungen hervorrufen. Das Ringen um die Wahrheit
bleibt daher eine ewige Aufgabe für die Menschheit, die nur mit friedlichen Mitteln bewältigt
werden darf.
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München, den 26. April 2009
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