„Was ER euch sagt, das tut!“ (Joh 2,5) Die Lehren Jesu und die Irrlehren von Judentum, Christentum und Islam Erster Teil Die Apostelfürsten Petrus und Paulus und die Untertänigkeit der Frau In seinem Apostolischen Schreiben über die Würde und Berufung der Frau vom 15.8.1988 (Mulieris Dignitatem) zitiert Papst Johannes Paul II. aus einer Ansprache Papst Pauls´ VI.: „Im Christentum besaß die Frau mehr als in jeder anderen Religion schon von den Anfängen an eine besondere Würdestellung, wofür uns das Neue Testament nicht wenige und nicht geringe Beweise bietet…“ (Mulieris Dignitatem I 1) Die frauenbezogenen Petrus- und Paulusbriefe Gerade das Neue Testament enthält aber Textstellen, die in alle Ewigkeit Stein des Anstoßes bleiben werden. So schreibt der Apostel Petrus im 1. Petrusbrief: „Ebenso sollt ihr Frauen euch euren Männern unterordnen…“ (1Petr 3,1) und desgleichen der Apostel Paulus im Epheser- und Kolosserbrief: „Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter…“ (Eph 5,22; Kol 3,18) Im 1.Korintherbrief schreibt Paulus: „Ihr sollt aber wissen, dass Christus das Haupt des Mannes ist, der Mann das Haupt der Frau und Gott das Haupt Christi.“ (1Kor 11,3) …“Eine Frau entehrt ihr Haupt, wenn sie betet oder prophetisch redet und dabei ihr Haupt nicht verhüllt. Sie unterscheidet sich dann in keiner Weise von einer Geschorenen. Wenn eine Frau kein Kopftuch trägt, soll sie sich doch gleich die Haare abschneiden lassen. Ist es aber für eine Frau eine Schande, sich die Haare abschneiden oder sich kahlscheren zu lassen, dann soll sie sich auch verhüllen. Der Mann darf sein Haupt nicht verhüllen, weil er Abbild und Abglanz Gottes ist; die Frau aber ist der Abglanz des Mannes. Denn der Mann stammt nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann. Der Mann wurde auch nicht für die Frau geschaffen, sondern die Frau für den Mann…“ (1 Kor 11, 5-9) Des Weiteren erteilt Paulus im Korintherbrief den Frauen ein Schweigegebot und Redeverbot: „ Wie es in allen Gemeinden der Heiligen üblich ist, sollen die Frauen in der Versammlung schweigen; es ist ihnen nicht gestattet zu reden. Sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz es fordert…“ (1 Kor 14,33-34) Im 1. Brief an Timotheus erteilt Paulus den Frauen ein Lehrverbot: „Eine Frau soll sich still und in aller Unterordnung belehren lassen. Dass eine Frau lehrt, erlaube ich nicht, auch Seite 2 von 44 nicht, dass sie über ihren Mann herrscht; sie soll sich still verhalten. Denn zuerst wurde Adam erschaffen, danach Eva.“ (1 Tim 2,11-13) Gleichzeitig gibt er Eva die Alleinschuld am Sündenfall: „ Und nicht Adam wurde verführt, sondern die Frau ließ sich verführen und übertrat das Gebot.“ (1 Tim 2,14) Zudem stellt er die Frauen unter Zeugungs- .und Gebärzwang: „Sie wird aber dadurch gerettet werden, dass sie Kinder zur Welt bringt, wenn sie in Glaube, Liebe und Heiligkeit ein besonnenes Leben führt.“ (1 Tim 2,15) Kinderlose Frauen könnten danach also nicht gerettet werden. Sie verfallen der ewigen Verdammnis. Die Apostelbriefe als Wort Gottes Soweit diese Textstellen als Lesungen in Gottesdiensten verwendet werden, bekräftigt sie der Lektor bzw. die Lektorin (obwohl es nach Paulus eine solche gar nicht geben dürfte, weil Frauen in der Versammlung zu schweigen haben) mit der Formel: „ Wort des lebendigen Gottes“, worauf die Gemeinde antwortet: „ Dank sei Gott.“ Bei dieser Formel handelt es sich nicht etwa um einen Irrtum oder eine Eigenmächtigkeit. Vielmehr hat das 2. Vatikanische Konzil die Qualität der Apostelbriefe als „Wort Gottes“ in der Dogmatischen Konstitution „Dei Verbum“ vom 18.11.1965 (DV) wie folgt bestätigt: „In ihnen (den göttlichen Schriften) zusammen mit der Heiligen Überlieferung sah sie (die Kirche) immer und sieht sie die höchste Richtschnur ihres Glaubens, weil sie, von Gott inspiriert und ein für allemal schriftlich aufgezeichnet, das Wort Gottes selbst unmittelbar vermitteln und in den Worten der Propheten und der Apostel die Stimme des Heiligen Geistes widerhallen lassen…“ (DV 21) „Die Heiligen Schriften aber enthalten das Wort Gottes, und weil inspiriert, sind sie wahrhaft Wort Gottes…“ (DV 24) Das Konzil stellt damit die Apostelbriefe gleichwertig neben Jesus, das menschgewordene Wort Gottes. ( Joh 1,14: „Und das Wort ist Fleisch geworden…“) Ihnen wird gleichsam göttliche Irrtumslosigkeit und Vollkommenheit unterstellt, obwohl Paulus von sich selbst sagt: „Jetzt erkenne ich unvollkommen…“ (1 Kor 13,12) Während Jesus für seine Worte die Wahrheits- und Ewigkeitsgarantie gibt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6) und „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen“ (Mk 13,31), tut er dies für Apostelworte nicht. Die Apostel bleiben trotz ihrer Jesuserfahrung Menschen, die nach wie vor menschlicher Begrenztheit im Erkennen und daher menschlicher Irrtumsanfälligkeit unterworfen sind. Die Gleichstellung von Apostelworten mit Worten des göttlichen Jesus als „Wort Gottes“ ist also schon deshalb irrig. Dass nicht alles, was als Wort Gottes bezeichnet wird, auch Wort Gottes ist, selbst wenn ein Prophet im Namen Gottes spricht, ergibt sich schon aus dem Buch Deuteronomium (18,22): „Wenn ein Prophet im Namen des Herrn spricht und sein Wort sich nicht erfüllt und nicht eintrifft, dann ist es ein Wort, das nicht der Herr gesprochen hat. Der Prophet hat sich nur angemaßt, es zu sprechen. Du sollst dich dadurch nicht aus der Fassung bringen lassen.“ Selbst die Gesetze des Moses sind nicht ohne Weiteres Wort Gottes. So fragten die Pharisäer Jesus: „Wozu hat dann Mose vorgeschrieben, dass man der Frau eine Scheidungsurkunde geben muss, wenn man sich trennen will?“ Und Jesus antwortete darauf: „Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so.“ (Mt 19,7-9; Dtn 24,1-4) Damit sagt Jesus, dass das Scheidungsgesetz des Moses nicht dem Willen Gottes entspricht und daher auch nicht Wort Gottes ist. Wäre die Lehre der Apostel Petrus und Paulus hinsichtlich der Unterordnung der Frau unter den Mann, der Abstammung der Frau vom Mann, des Schweigegebots der Frau in der Versammlung, des Lehrverbots, der Alleinschuld beim Sündenfall und des Kopftuch- und Seite 3 von 44 Verhüllungsgebots tatsächlich Wort Gottes, so müsste diese Lehre von der Kirche auch befolgt werden. Gerade dies tut aber die Kirche nicht: Entgegen dem paulinischen Lehrverbot für Frauen erhob ausgerechnet der Konzilspapst Paul VI. 1970 Katharina von Siena und Theresia von Avila zu Kirchenlehrerinnen. Religionslehrerinnen an Schulen und Theologieprofessorinnen gibt es schon längst. Entgegen dem Schweige- und Verhüllungsgebot werden Lesungen und Fürbitten in den Gottesdiensten seit dem Konzil allenthalben von Frauen ohne Kopftuch oder Kopfverhüllung gehalten und selbst die Unterordnung unter den Mann erklärt Papst Johannes Paul II. in Mulieris Dignitatem so: „ Sämtliche Gründe für die „Unterordnung“ der Frau gegenüber dem Mann in der Ehe müssen im Sinne einer „gegenseitigen Unterordnung“ beider „ in der Ehrfurcht vor Christus“ gedeutet werden .“(Mulieris Dignitatem 24) Das Menschen- und Weltbild von Petrus und Paulus Die Forderung von Petrus und Paulus nach Unterordnung der Frau kann nicht isoliert vom allgemeinen Menschen- und Weltbild der beiden verstanden werden, das im schroffen Gegensatz zur Lehre Jesu steht. Während nämlich Petrus und Paulus zu Unterordnung, ja zu Unterwerfung (1 Petr 2,13) auffordern, tut Jesus dies nicht. Der Grund liegt in Folgendem: Petrus und Paulus gehen vom urweltlichen natürlichen Recht des Stärkeren als gottgegeben aus, dem man sich unterzuordnen oder gar zu unterwerfen hat. So kann der körperlich stärkere Mann die körperlich schwächere Frau beherrschen, wie es schon im Buch Genesis als Folge des Sündenfalls für die Frau beschrieben ist: „Du hast Verlangen nach deinem Mann; er aber wird über dich herrschen.“ (Gen 3,16) Mohammed hat sich übrigens diesem Recht des Stärkeren voll angeschlossen und fordert seine Muslime ausdrücklich auf, gegenüber ihren Frauen davon Gebrauch zu machen. Wie der Gebrauch aussieht, schildert der Koran in Sure 4, 34: „Diejenigen (Frauen) aber, deren Widerspenstigkeit ihr fürchtet, warnt sie, meidet sie in den Schlafgemächern und schlagt sie!“ Es entspräche folglich auch dem gottgegebenen Recht des Stärkeren, wenn das stärkere Volk das schwächere unterdrückt, versklavt oder gar ausrottet und der stärkere Herrscher den schwächeren entweder verdrängt oder beseitigt. Petrus hat jedenfalls keine Probleme mit dem römischen Gewalt- und Unterdrückungsstaat, der durch Unterwerfung und Unterdrückung vieler Völker zur Weltmacht wurde und unzählige Menschen versklavte. Ja, er macht sich dessen Unterdrückungs- und Unterwerfungsmentalität zueigen und befiehlt wie ein römischer Statthalter: „Unterwerft euch um des Herrn willen jeder menschlichen Ordnung: dem Kaiser, weil er über allen steht, den Statthaltern, weil sie von ihm entsandt sind, um die zu bestrafen, die Böses tun, und die auszuzeichnen, die Gutes tun…(1 Petr 2,13-14) Erweist allen Menschen Ehre, liebt die Brüder, fürchtet Gott und ehrt den Kaiser!“ (1Petr 2,17) Auch Paulus schreibt in seinem Römerbrief: „Jeder leiste den Trägern der staatlichen Gewalt den schuldigen Gehorsam. Denn es gibt keine staatliche Gewalt, die nicht von Gott stammt; jede ist von Gott eingesetzt. Wer sich daher der staatlichen Gewalt widersetzt, stellt sich gegen die Ordnung Gottes, und wer sich ihm entgegenstellt, wird dem Gericht verfallen.“ (Röm 13,1-2) Dass alle staatliche Gewalt von Gott eingesetzt ist, scheint Jesus in seinem Vieraugengespräch mit dem Statthalter Pontius Pilatus im Johannesevangelium zu bestätigen (Joh 19,11): „Jesus antwortete: Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben gegeben wäre; darum liegt größere Schuld bei dem, der mich dir ausgeliefert hat.“ Der Sinn dieser angeblichen Worte Jesu ist dunkel und verworren. Selbst wenn es hieße: „Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von Gott gegeben wäre,“ wäre nicht Seite 4 von 44 ersichtlich, warum der, der Jesus Pilatus ausgeliefert hat, nämlich Kajaphas und der Hohe Rat sowie Judas Iskariot, größere Schuld an der Kreuzigung Jesu haben sollte als der Statthalter Pilatus, der das Todesurteil fällte, obwohl er „keinen Grund“ (Joh 19,6) fand, Jesus zu kreuzigen. Die übrigen Evangelisten erwähnen ein derartiges geheimes Vieraugengespräch zwischen Jesus und Pilatus ohnehin nicht. Wer hätte es auch mithören und weitergeben können? Hier handelt es sich um eine offensichtliche Erfindung des Evangelisten Johannes, um sich die römische Staatsmacht gewogen zu machen und das junge Christentum vor Verfolgungen zu schützen. Hätten Petrus und Paulus die Christenverfolgung unter Kaiser Nero überlebt, hätten sie eine derart vorbehaltlose Unterwerfung unter die Staatsgewalt wohl nicht mehr gefordert und Paulus hätte den grausamen Christenverfolger Nero nicht mehr als „von Gott eingesetzt“ erachtet. Petrus stellt sich auch voll auf die Seite der mächtigen und einflussreichen Sklavenhalter und gebietet wie ein führender Funktionär des Sklavenhalterverbandes: „Ihr Sklaven, ordnet euch in aller Ehrfurcht euren Herrn unter, nicht nur den guten und freundlichen, sondern auch den launenhaften.“ (1 Petr 2,18) Und Paulus tut dies ebenso. (Titus 2,9) Das Menschen- und Weltbild Jesu Jesus lehrt dagegen eine völlige Ab- und Umkehr vom Herrschaftsdenken nach dem Recht des Stärkeren. Nicht mehr die größere Kraft, Gewalt und Macht sollen bestimmend sein, sondern die größere Liebe. Im Lobpreis Mariens kommt diese Umkehr anschaulich zum Ausdruck: „Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.“ (Lk 1,52) Jesus geht mit der Herrschaftsausübung streng ins Gericht: „Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht missbrauchen“ (Mt 20,25; Mk 10,42) und stellt uns seine Vorstellung vom Miteinander der Menschen vor: „Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.“ (Mt 20,26-28) Und Jesus macht im Abendmahlssaal damit ernst. Er, der menschgewordene Gott, verrichtet an seinen Jüngern den Sklavendienst der Fußwaschung. (Joh 13, 3ff) Das Gebot: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ ist auf Gleichordnung, nicht auf Unterordnung ausgerichtet! Die Beziehung der Menschen zueinander soll also nicht mehr Herrschaft mit Über- und Unterordnung, sondern Dienst aneinander und füreinander sein. Gerade den Dienst an den Geringsten hebt Jesus besonders hervor: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Für Jesus sind alle Menschen Brüder, besonders die Hungrigen, Durstigen, Fremden, Obdachlosen, Nackten, Kranken und Gefangenen. (Mt 25,31ff). Selbst Feinden gegenüber gilt dieser Dienst: „Liebet eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen. Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch misshandeln.“ (Lk 6,27-28) Feindschaft und Hass sollen also durch Liebe überwunden werden. Hier hebt sich die Lehre Jesu wohltuend vom Islam ab, in dem Feinde und Andersgläubige vernichtet werden sollen. So geht der Islam von einem Erbfluch Allahs aus, der auf der Menschheit lastet: „Der eine sei des andern Feind!“ (Sure 2,36) Dieser Erbfluch wird in Sure 7,24 und Sure 20,123 wiederholt und soll verdeutlichen, dass Feindschaft und Hass die Grundprinzipien menschlichen Zusammenlebens sind. Diese Feindschaft gilt vor allem den Ungläubigen, denn „Allah ist ein Feind der Ungläubigen.“ (Sure 2,98) Deshalb fordert der Seite 5 von 44 Koran: „Nehmt nicht Juden und Christen zu Freunden!“ (Sure 5,51) Diese müssen vielmehr als Feinde bekämpft werden: „Vorgeschrieben ist euch der Kampf…“ (Sure 2,216) „Und bekämpft auf Allahs Pfad, wer euch bekämpft, doch übertretet nicht! Siehe, Allah liebt nicht die Übertreter. Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt! Und vertreibt sie von dort, von wo sie euch vertrieben haben; denn Verführung (zum Unglauben) ist schlimmer als Töten.“ (Sure 2, 190 und 191) „Und bekämpft sie, bis die Verführung (zum Unglauben) aufgehört hat und die Religion Allah gehört.“ (Sure 2,193) Für Jesus gibt es auch keine besondere Verehrung des Kaisers: „Dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört.“ (Lk 20,25) Dem Kaiser gehört nur die geschuldete Steuer, Gott aber unsere ganze Liebe. (Mt 22,37) Staatsführung bedeutet also nach der Lehre Jesu nicht mehr Herrschaft über Untertanen, sondern Dienst zum Wohle der Mitmenschen. Die Apostel Petrus und Paulus haben mit ihren Unterordnungs- und Unterwerfungsforderungen diese neue Sichtweise Jesu nicht nachvollzogen und sind bei ihren alten zeitgeistigen jüdischen und römischen Denkweisen stehengeblieben. Insofern sind sie überhaupt noch nicht im Christentum angekommen. Ihre diesbezüglichen Briefe sind daher absolut unchristlich und ganz einfach Irrlehren! Deren Bezeichnung als „Wort Gottes“ bedeutet vielmehr eine Verhöhnung der Lehre Jesu. Die Folgen der für das „Wort Gottes“ gehaltenen Apostelbriefe Über Irrlehrer und falsche Propheten sagt Jesus bei Matthäus 7,15-16: „ Hütet euch vor den falschen Propheten; sie kommen zu euch wie (harmlose) Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“ Die Apostelbriefe haben in der Geschichte des Christentums verheerende und beschämende Früchte hervorgebracht: So führten die Forderung nach Unterwerfung unter jede menschliche Ordnung „um des Herrn willen“ und die Anerkennung jeder staatlichen Gewalt als „von Gott eingesetzt“ zu Untertanengeist und Obrigkeitshörigkeit sowie zum absolutistischen Gottesgnadentum. Adolf Hitler konnte sich als von der „Vorsehung“ eingesetzter Führer des Deutschen Volkes aufspielen und den Untertanengeist der Christen missbrauchen. Soweit es überhaupt christlichen Widerstand gab, litt dieser gerade wegen der Apostelbriefe unter ganz gewaltigen Skrupeln. Die Forderung nach Unterordnung der Sklaven führte dazu, dass Leibeigenschaft und Sklaverei als gottgegebenes Schicksal angesehen wurden und erst im 19. Jahrhundert im Zuge der Aufklärung und der damit verbundenen Formulierung der Menschenrechte abgeschafft werden konnten. Die beschämenden Folgen der Apostelbriefe hinsichtlich der Forderung nach Unterordnung der Frauen sollen nur einige Beispiele verdeutlichen: Der Nuntius Sega betrachtete die nunmehrige Kirchenlehrerin Theresia von Avila (15151582) als „unruhiges Frauenzimmer, herumstreunend, ungehorsam und verstockt. Unter dem Schein der Frömmigkeit denkt sie sich falsche Lehren aus. Sie doziert wie ein Theologieprofessor, obwohl der heilige Paulus sagt, dass Frauen nicht lehren dürfen.“ (Martha Schad: Die berühmtesten Frauen der Weltgeschichte) Mary Ward (1585-1645), Gründerin der Englischen Fräulein, heute „Congregatio Jesu“, litt besonders unter der bis heute anzutreffenden Meinung, die Bildung von Mädchen mache sie eheuntauglich, weil gebildete Mädchen die Haushaltsführung und einen Ehemann, der weniger klug als sie selbst ist, verachten. Sie verschrieb sich daher der Gründung von Instituten zum Zwecke der Mädchenerziehung und musste dabei gegen erbitterten kirchlichen Widerstand ankämpfen. Sie bestand darauf, dass es keinen Unterschied zwischen Männern Seite 6 von 44 und Frauen gibt, der so geartet wäre, dass Frauen nicht große Dinge vollbringen könnten; ... „denn was soll man von der Redensart „nur Frauen“ halten? Als ob wir in allen Dingen irgendeinem anderen Geschöpf, das zufällig ein Mann ist, unterlegen wären!“ Die herrschende Geringachtung des weiblichen Geschlechts drückte der Priester William Harrison in einer Stellungnahme zu Mary Wards´ Kongregation dahin aus: Das Geschlecht der Frauen „ hat kein Rückgrat, ist wankelmütig und dem Irrtum verfallen, es strebt stets nach neumodischen Änderungen und ist tausenderlei Gefahren ausgesetzt.“ Am 13. Januar 1631 erließ Papst Urban VIII. seine Bulle „Pastoralis Romani Pontificis“: Die „Jesuitinnen“ hätten „Werke verrichtet, die keineswegs der Schwäche ihres Geschlechts, der weiblichen Bescheidenheit und jungfräulichen Reinheit zu Gesicht stehen.“ Mary Ward wurde daraufhin verhaftet und ins Klarissenkloster am Anger in München gebracht. Sie kam jedoch wieder frei und entschloss sich zu einer dritten Romreise. Der Papst empfing sie als seine „ verlorene Tochter“ (Martha Schad, ebenda). Da Frauen im Vergleich zu Männern keine „vollkommenen Menschen“ waren, durften sie bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts nicht als Studierende an Universitäten aufgenommen werden. Erst dank der vorwiegend kirchenfeindlichen Aufklärung und damit im Gefolge der Französischen Revolution mit dem Schlachtruf „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ kam allmählich die Wende. So war es ausgerechnet der aufgeklärte Preußenkönig Friedrich II., der Dorothea Erxleben 1741 als erste Frau zum Medizinstudium zuließ. Sie wurde damit zur ersten promovierten deutschen Ärztin (Martha Schad, ebenda). Von einem gleichberechtigten Miteinander von Mann und Frau in der Ehe hielten die bibelfesten kaiserlichen Verfasser des Bürgerlichen Gesetzbuches für das Deutsche Reich vom 18. August 1896 nichts und formulierten entsprechend den Apostelbriefen die Überordnung des Mannes über die Frau wie folgt: „§1354: Dem Manne steht die Entscheidung in allen das gemeinschaftliche eheliche Leben betreffenden Angelegenheiten zu…“ Im Zuge der Gleichberechtigung heißt es heute in § 1356 BGB: „Die Ehegatten regeln die Haushaltsführung im gegenseitigen Einvernehmen.“ Die in den Apostelbriefen geforderte Unterordnung der Frauen führte dazu, dass ihnen lange das Wahlrecht verweigert wurde. Erst 1919 wurde es im Deutschen Reich eingeführt. Letztlich haben die Apostelbriefe den Kampf der Geschlechter nur verhärtet und verschärft. Der Mann musste seine angeblich gottgewollte Überlegenheit ständig beweisen, um so die Unterordnung seiner Frau zu rechtfertigen. Er stand dauernd unter Erfolgszwang und musste immer Recht behalten sowie das letzte Wort haben. Der männlichen Rechthaberei wurden Tür und Tor geöffnet. Die zur Unterordnung verdammte Frau konnte sich zunächst nur in die Passivität zurückziehen. Ihre untergeordnete Position verbesserte sich erst dann, wenn sich der Mann selbst als Versager erkannte. Dann war ihm allerdings der Spott als „Pantoffelheld“ gewiss. Die Überhöhung des Mannes führte besonders im militaristischen Preußentum und später im Nationalsozialismus mit ihren Kriegsheldenkulten zu einem Männlichkeitswahn sondergleichen. Es müsste eigentlich für jeden einsichtig sein, dass es einen Mann geradezu adelt, wenn er von einer gebildeten, selbstbewussten und lebenstüchtigen Frau geliebt statt von einer ungebildeten, ängstlichen, lebensuntüchtigen und daher unterwürfigen Kindfrau angeklammert wird. Eine derart ungleiche Beziehung kann nur in einer Geringschätzung der Frau enden. Sind derart ungleiche Beziehungen in einer Gesellschaft üblich, führt dies zu einer Geringschätzung der Frauen im Allgemeinen, wie dies nicht nur in den Apostelbriefen, sondern auch in den beschriebenen Äußerungen des Nuntius Sega im Falle von Theresia von Avila sowie des Priesters William Harrison und des Papstes Urban VIII. im Falle von Mary Ward zum Ausdruck kam. Seite 7 von 44 Fazit Die Apostelfürsten Petrus und Paulus haben sich also nicht nur hinsichtlich des Staatsverständnisses und der Sklaverei, sondern auch hinsichtlich der Stellung der Frau als Irrlehrer und falsche Propheten erwiesen. Insbesondere aus den Paulusbriefen spricht eine derart geifernde Frauenfeindlichkeit, die mit einer Inspiration durch den Heiligen Geist nichts zu tun haben kann. Hier offenbart sich vielmehr blanker Ungeist eines unausgereiften Charakters. Das 2. Vatikanische Konzil irrt daher, wenn es diese Irrlehren als „Wort Gottes“ bezeichnet. Es bedarf folglich zur Richtigstellung eines 3. Vatikanischen Konzils, das auch dafür Sorge trägt, dass diese Richtigstellung in den Bibelausgaben als Kommentar aufscheint. Ansonsten würden nämlich Bibelleser weiterhin dahin irregeleitet werden zu glauben, es sei gottgewollt, dass der Mann die Unterordnung der Frau fordern und sich die Frauen in die Unterordnung fügen müssten. Das Christentum erscheint gerade wegen der Irrlehren von Petrus und Paulus als überholte Religion, die nicht mehr auf der Höhe der Zeit steht. Die Massenaustritte sind Indiz hierfür. Da diese Irrlehren auch gegen das Diskriminierungsverbot in Artikel 14 der Europäischen Menschenrechtskonvention verstoßen, müsste die katholische Kirche außerdem als menschenrechtsfeindliche Organisation behandelt werden, wenn sie an den Irrlehren als „Wort Gottes“ festhielte. Das von den Aposteln Petrus und Paulus vertretene falsche Frauenbild führte wegen der Überhöhung des Mannes auch zu einem falschen Mannesbild und damit insgesamt zu einem falschen Menschenbild. Auf dieses falsche Menschenbild aufgebaute angeblich christliche Gesellschaften können in Wahrheit nur als kranke Gesellschaften bezeichnet werden. Die Einzelkritik am 1. Petrusbrief Der Apostel Petrus schreibt: „Ihr Sklaven, ordnet euch in aller Ehrfurcht euren Herren unter, nicht nur den guten und freundlichen, sondern auch den launenhaften…“ (1 Petr 2,18) „Ebenso sollt ihr Frauen euch euren Männern unterordnen, damit auch sie, falls sie dem Wort (des Evangeliums) nicht gehorchen, durch das Leben ihrer Frauen ohne Worte gewonnen werden, wenn sie sehen, wie ehrfürchtig und rein ihr lebt…“ (1 Petr 3,1-2) „So haben sich einst auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten: Sie ordneten sich ihren Männern unter. Sara gehorchte Abraham und nannte ihn ihren Herrn. Ihre Kinder seid ihr geworden, wenn ihr recht handelt und euch vor keiner Einschüchterung fürchtet. Ebenso sollt ihr Männer im Umgang mit euren Frauen rücksichtsvoll sein, denn sie sind der schwächere Teil; ehrt sie, denn auch sie sind Erben der Gnade des Lebens. So wird euren Gebeten nichts mehr im Weg stehen.“ (1 Petr 3,5-7) a) Die Frau als stumme Sklavin des Mannes ? Dem Bibelleser drängt sich der Verdacht auf, dass Petrus tatsächlich meint, die Frauen sollen sich ihren Männern ebenso unterordnen wie die Sklaven ihren Herrn. Die Frau also eine Sklavin des Mannes? Eine schlimmere Erniedrigung der Frau wäre nicht vorstellbar! In keiner anderen Religion gibt es so etwas! Wenn die Päpste Paul VI. und Johannes Paul II. behaupten, die Frau besäße im Christentum mehr als in jeder anderen Religion eine besondere Würdestellung, so müssen sie sich von allen übrigen als frauenfeindlich hingestellten Religionen diesen Petrusbrief vorhalten lassen. Zweifel daran, dass Petrus die Frauen tatsächlich den Sklaven gleichstellte, ergeben sich zwar Seite 8 von 44 daraus, dass Petrus das „Ebenso“ auch im Zusammenhang mit den Männern gebraucht, die sich natürlich nicht den Frauen unterordnen, sondern nur rücksichtsvoll sein sollen. Der Verdacht bleibt jedoch, weil Petrus den Sklavenstand als gottgegeben und nicht als himmelschreiendes Unrecht ansah und damals im Judentum die Frau gegenüber ihrem Mann ebenso wie ein Sklave gegenüber seinem Herrn recht- und schutzlos war. So durfte ein Mann seine Frau nach Ausstellung einer Scheidungsurkunde aus seinem Haus fortschicken, wenn sie ihm- aus welchen Gründen auch immer- nicht mehr gefiel. (Dtn 24,1; Mt 19,3ff) Papst Johannes Paul II. zog es jedenfalls in seinem Apostolischen Schreiben „Mulieris Dignitatem“ vor, sich nur mit dem Epheserbrief des Paulus zu befassen und den Petrusbrief nicht zu erwähnen. Der Petrusbrief ist aber auch noch aus anderen Gründen empörend: Frauen sollen ihr Glaubenswissen an ungläubige Männer deshalb nicht weitergeben dürfen, weil eine Belehrung ihrer Männer die Überlegenheit der Frauen bedeuten würde und damit ihrer Verpflichtung zur Unterordnung entgegenstünde. Paulus drückt dies so aus: „Dass eine Frau lehrt, erlaube ich nicht, auch nicht, dass sie über ihren Mann herrscht; sie soll sich still verhalten.“ (1Tim 2,12) Deshalb soll nach der Vorstellung des Petrus der Glaube ohne Worte dadurch weitergegeben werden, dass die gläubige Frau sich ihrem Mann unterordnet oder zumindest ihre Unterordnung vortäuscht. Von diesem Verhalten sollen dann die Männer derart angetan sein, dass sie den Glauben an Jesus annehmen! Nur- was hat die Unterwürfigkeit der Frau mit dem Glauben an die Menschwerdung Gottes und die Auferstehung Jesu zu tun? Hier will der ehemalige Fischer vom See Genesareth, der zum Menschenfischer wurde (Mt 4,19), die Unterwürfigkeit der Frau als Köder einsetzen, um ungläubige Männer für den Glauben einzufangen. Eine skurrile Idee- und eine perfide noch dazu! Denn werden die Männer nicht gläubig, müssen sich die Frauen auch noch den Vorwurf gefallen lassen, sie seien nicht unterwürfig genug gewesen! b) Die „heilige“ Sara als Vorbild für christliche Frauen Petrus bezeichnet Sara, die Frau Abrahams, späte Mutter Isaaks und damit Stammmutter des Judentums, als „heilige“ Frau, was angesichts ihrer Lebensgeschichte nicht nachvollziehbar ist: Nachdem nämlich Gott dem Abraham das eine Mal eine so zahlreiche Nachkommenschaft wie den Staub auf der Erde (Gen 13,16) und das andere Mal wie die unzähligen Sterne (Gen 15,5) verheißen hatte, Sara aber nicht schwanger wurde, glaubte sie, die Verwirklichung der Verheißungen Gottes durch einen von ihr organisierten Ehebruch selbst in die Hand nehmen zu müssen. Sie bestimmte also ihre Leibmagd Hagar dazu, dem 86-jährigen Abraham zu Willen zu sein und sich von ihm schwängern zu lassen (Gen 16,1-4) statt ihr einen jungen Ehemann zuzubringen. Als Hagar schwanger wurde, stand fest, dass nicht Abraham impotent, sondern Sara unfruchtbar war. Sara verlor deshalb bei Hagar an Achtung, wofür sich Sara bitter rächte. Im Buch Genesis heißt es: „Da behandelte Sarai sie so hart, dass ihr Hagar davonlief.“ (Gen 16,6) Ja, Sara wäre sogar ohne das wunderbare Eingreifen Gottes zur Doppelmörderin an Hagar und Ismael geworden, als sie Abraham dazu brachte, die beiden zu verstoßen und in die Wüste zu schicken, damit Ismael nicht Erbe Abrahams wurde. (Gen 21,10 ff) Diese erste „Heiligsprechung“ durch den ersten Papst Petrus ging fürwahr völlig daneben! Es fällt auf, dass Petrus Maria, die Mutter Jesu, die „mehr als alle anderen Frauen“ von Gott gesegnet ist (Lk 1,42), mit keinem Wort erwähnt, während sie sein Nachfolger Papst Johannes Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben „Mulieris Dignitatem“ selbstverständlich in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen stellt. Der Grund hierfür liegt darin, dass sich Maria nicht als Vorbild für die Unterordnung der Frau eignet: Petrus dürfte Maria das erste Mal auf der Seite 9 von 44 Hochzeit zu Kana begegnet sein (Joh 2, 1-5), wo Maria den Weinnachschub organisierte und den Dienern gebot: „Was er euch sagt, das tut!“ (Joh 2,5) Ein derart selbstbewusstes, ja gebieterisches Auftreten einer Frau passte nicht in das Frauenbild des Petrus. Und Jesus entzog Petrus auch die Möglichkeit, irgendeine Herrschaft über seine Mutter auszuüben, weil er sie vom Kreuz herab seinem Lieblingsjünger Johannes zur Mutter gab. (Joh 19,26-27) c) Die angeblich gehorsame Sara Dass Sara dem Abraham gehorchte, wie Petrus meint, findet sich nur an einer Stelle, als nämlich Abraham die drei Gottesmänner bewirten wollte, dabei eiligst ins Zelt zu Sara lief und ihr zurief: „Schnell drei Sea feines Mehl! Rühr es an und backe Brotfladen!“ (Gen 18,6) Ansonsten hat es eher den Anschein, dass Abraham seiner Sara gehorchte, der er das Kompliment machte: „Ich weiß, du bist eine schöne Frau.“ (Gen 12,11) Selbst Gott sprach zu Abraham: „Hör auf alles, was dir Sara sagt!“ (Gen 21, 12) Und Sara hatte Abraham wirklich im Griff! Solange sie lebte, hatte er, außer dem von Sara selbst organisierten Ehebruch Abrahams mit Hagar, keine anderen Frauen. Erst als Sara starb, entwickelte sich Abraham mit schon 137 Jahren zu einem wahren Wüstling und hatte neben seiner zweiten Frau Ketura noch weitere namentlich nicht bekannte Nebenfrauen, mit denen er eine zahlreiche Nachkommenschaft zeugte. (Gen 25,1-6) d) Saras’ „Herr“ Abraham Petrus schließt aus der Tatsache, dass Sara Abraham ihren „Herrn“ nannte, auf ihre Unterordnung. Wörtlich sagt Sara: „Auch ist mein Herr doch schon ein alter Mann!“ (Gen 18,12) Zum einen wird man diese Bemerkung schwerlich als Kompliment und Ausdruck von Unterwürfigkeit auffassen können. Zum anderen übersieht Petrus, dass Sara ausgerechnet „Herrin“ heißt (Gen 17,15). Abraham redete also seine Sara immer als seine „Herrin“ an. Damit erweist sich der Schluss des Petrus als Trugschluss. Sein Bemühen, die Unterordnung der Frauen zu begründen, ist kläglich gescheitert. e) Die Gegenleistung der Männer Als Gegenleistung für die Unterordnung der Frauen sieht Petrus vor, dass die Männer den Frauen gegenüber rücksichtsvoll sind und sie ehren. Gegenseitige Liebe in der Ehe, wie sie schon durch das Gebot der Nächstenliebe selbstverständlich sein sollte, gibt es bei Petrus nicht. Arme christliche Ehe! kann man da nur sagen. Und von seinem Eheherrendenken aus betrachtet macht Petrus die Frauen zwangsläufig als den von vorneherein schwächeren Teil aus. Das stimmt zwar in den meisten Fällen hinsichtlich der Körperkraft, nicht aber in geistiger, willensmäßiger und charakterlicher Hinsicht. Schon das Buch der Sprichwörter kennt das Lob der tüchtigen Frau, der „das Herz ihres Mannes vertraut.“ (Spr 31,10ff) Und die Bücher Judit und Ester sind Huldigungen an jüdische Frauen, die ihr Volk gerettet haben. Aber auch gesundheitlich sind Frauen oft robuster als die Männer. Jedenfalls übertrifft ihre Lebenserwartung die der Männer bei weitem. Wird der Mann krank, müssen sie vielfach allein für den Familienunterhalt aufkommen, wie es schon im bekannten Lied eines Uhrmachers aus dem Schwarzwald beschrieben ist: „Die Uhr schlägt Sieben. Krankheit kam, mich bang und trüb gefangen nahm; mein Weib ging für mich schaffen.“ Wenigstens einen Trost hält Petrus für die Frauen bereit: dass sie nämlich ebenso wie die Männer Erben der Gnade des Lebens sind und damit die ewige Seligkeit erlangen können. Seite 10 von 44 f) Das Fazit des Petrusbriefes Statt einen derartigen Brief zu schreiben, hätte Petrus am besten geschwiegen. Dabei hätte er nur zu schreiben brauchen: „Ihr Frauen, liebt euere Männer wie euch selbst! Und ihr Männer, liebt euere Frauen wie euch selbst! Unterdrückt sie nicht! Bedenkt, dass sie von Gott dieselbe Würde und Berufung zur Heiligkeit erhalten haben wie ihr!“ Aber dazu reichte es bei dem ungelehrten und einfachen (Apg 4,13) ehemaligen Fischer, einem typischen Unterschichtler, nicht. Petrus hatte offensichtlich vor seiner Berufung zum Apostel die übliche Ehe der einfachen Leute geführt, in der der Mann als Eheherr das alleinige Sagen und seine Frau als Ehemagd zu gehorchen und zu dienen hatte. Insgesamt kann der Petrusbrief hinsichtlich der Gründe für die Unterordnung der Frau nur als falsch und peinlich bezeichnet werden. Um die Autorität des Petrus nicht vollständig zu untergraben, zweifeln Exegeten an dessen Verfasserschaft. Dies macht die Sache aber eigentlich noch schlimmer, weil dann der Brief eines Lügners und Fälschers, der sich der Autorität des Petrus bediente, in die Heilige Schrift aufgenommen worden wäre. Und dieser falsche Brief wäre dann nach Meinung der Dogmatischen Konstitution „Dei Verbum“ „Wort Gottes“! Papst Johannes Paul II. wollte seinem bedeutendsten Vorgänger nicht widersprechen oder ihn gar berichtigen, weil er dann als Nachfolger eines Irrlehrers dastehen würde. Und damit wäre das Papstamt als höchstes Lehramt der katholischen Kirche beschädigt. Lieber werden die unbedarften Bibelleser weiter in die Irre geführt! Folglich ging der Papst in seinem Apostolischen Schreiben „Mulieris Dignitatem“ auf den Petrusbrief überhaupt nicht ein. Er hat ihn ganz einfach verschwiegen. Vielmehr befasste er sich ausschließlich mit dem Epheserbrief des Paulus, von dem er glaubte, er sei im Sinne der Gleichberechtigung von Mann und Frau auslegungsfähig.(Mulieris Dignitatem 23) Die Einzelkritik am Epheserbrief des Paulus Papst Johannes Paul II. geht in Mulieris Dignitatem auf den Epheserbrief ein und lässt dabei offen, ob dieser Brief tatsächlich von Paulus stammt. Er spricht nämlich nur vom „Verfasser“ des Briefes. (Mulieris Dignitatem 23) Sollte aber Paulus nicht der Verfasser sein, ergäbe sich dieselbe Problematik wie beim eventuell gefälschten Petrusbrief. Ein unerträglicher Gedanke! Aufgrund des teilweise sehr persönlichen Inhalts (Eph 3,1ff) und der typischen paulinischen Diktion ergeben sich jedoch keine durchgreifenden Zweifel an der Verfasserschaft des Paulus. Paulus schreibt also: „Einer ordne sich dem andern unter in der gemeinsamen Ehrfurcht vor Christus. Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn (Christus); denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Kirche ist; er hat sie gerettet, denn sie ist sein Leib. Wie aber die Kirche sich Christus unterordnet, sollen sich die Frauen in allem den Männern unterordnen. Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie Christus die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat, um sie im Wasser und durch das Wort rein und heilig zu machen…(Eph5,21-26) Darum sind die Männer verpflichtet, ihre Frauen so zu lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst. Keiner hat je seinen eigenen Leib gehasst, sondern er nährt und pflegt ihn, wie auch Christus die Kirche. Denn wir sind Glieder seines Leibes...(Eph 5,28-30) Was euch angeht, so liebe jeder von euch seine Frau wie sich selbst, die Frau aber ehre den Mann.“ (Eph 5,33) Bei flüchtiger Betrachtung klingt der Brief durchaus angenehm und theologisch, bei näherer Betrachtung erweist er sich als noch schlimmer als der Petrusbrief! Seite 11 von 44 a) Die gegenseitige Unterordnung Paulus verlangt eine generelle gegenseitige Unterordnung, die es jedoch so nicht geben kann. Als vernunftbegabte Wesen müssen wir von Fall zu Fall prüfen, ob der andere aufgrund seines Wissens, seiner Erfahrung und seines Charakters in einer konkreten Lage Vertrauen verdient. Kein vernünftiger Mensch wird sich einem Trunkenbold, Geisteskranken oder gar Verbrecher unterordnen, selbst wenn er Familienangehöriger ist! So gesehen erweist sich die Forderung nach gegenseitiger Unterordnung als hohle Phrase. b) Die Unterordnung der Frau unter den Mann Dass die gegenseitige Unterordnung nicht im Verhältnis Mann – Frau gilt, besagen die nachfolgenden Sätze: „Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn (Christus);…“ „Wie aber die Kirche sich Christus unterordnet, sollen sich die Frauen in allem den Männern unterordnen…“ Paulus setzt also den Mann im Verhältnis zur Frau dem göttlichen Herrn Jesus Christus im Verhältnis zur Kirche gleich. Der Mann rückt für die Frau an die Stelle Gottes und wird damit tatsächlich zum „Göttergatten“. Während der Mann die Stelle des sündelosen göttlichen Jesus einnimmt, bleibt für die Frau entsprechend der sündigen Kirche nur die Stelle der armen Sünderin. Und diese Stelle weist Paulus der Frau tatsächlich auch im 1. Timotheusbrief zu, wo er schreibt: „Und nicht Adam wurde verführt, sondern die Frau ließ sich verführen und übertrat das Gebot.“ (1Tim 2,14) Für Paulus gibt es denknotwendig nur die Unterordnung der sündigen Frau unter ihren „Göttergatten“. Ansonsten hat sie sich still zu verhalten. Basta! (1 Tim 2,11 und 12) c) Die Kirche als mystischer Leib Christi Jesus gebrauchte zwei Bilder, die sein Verhältnis zur Kirche widerspiegeln sollten, nämlich das des guten Hirten zu seinen Lämmern und Schafen (Mt 18,12-14; Joh 10,1-16; 21,15-18) und das des Bräutigams zur Braut (Mt 9,15; 25,1-13; Mk 2,19-20; Lk 5,34; Joh 3,29) Paulus kannte das Bild vom Bräutigam; denn er schreibt im 2. Korintherbrief: „Ich habe euch einem einzigen Mann verlobt, um euch als reine Jungfrau zu Christus zu führen.“ (2 Kor 11,2) Paulus genügte dieses Bild vom bloßen Verlöbnis, das jederzeit gelöst werden kann, nicht. Er wollte vielmehr die Verbundenheit der Kirche mit Jesus noch inniger dargestellt wissen und entwarf im Epheserbrief das Bild von der Kirche als mystischem Leib Christi, an dem Jesus das Haupt, die Gläubigen aber die Glieder dieses Leibes, insgesamt also der Rumpf, sind. (Eph 5,23 und 30) Dabei übersah er in seinem Übereifer Folgendes: Während das Haupt Jesus den Sitz des Verstandes und des Willens darstellt, verfügt der Rumpf, also die Gesamtheit der Gläubigen, über keinen Verstand und keinen eigenen Willen. Die einzelnen Glieder dieses Rumpfes können sich nur dann bewegen, wenn vom Haupt, also von Jesus her, die Befehle dazu kommen. Die Gläubigen werden in diesem Bild zu vernunftund willenlosen Wesen, denen damit die Personschaft und folglich das Menschsein überhaupt fehlt. Letztlich funktionieren sie nur wie Hampelmänner an den Fäden Jesu. Dass diese „Hampelmanntheologie“, die den freien Willen des Menschen verneint, irrig sein muss, liegt auf der Hand. „Das gesamte Handeln Gottes in der Geschichte der Menschen achtet immer den freien Willen des menschlichen „Ich“, schreibt Papst Johannes Paul II. in Mulieris Dignitatem (Ziffer 4). Die Bilder Jesu vom guten Hirten und vom Bräutigam achten dagegen die freie Willensentscheidung der Gläubigen: Seite 12 von 44 So zeigt das Bild vom guten Hirten und seiner Schafherde einerseits den großen qualitativen Unterschied zwischen dem göttlichen Hirten und den Menschen ähnlich dem zwischen dem menschlichen Hirten und den Tieren, andererseits aber auch die Freiheit der Menschen, sich von Jesus abzuwenden ähnlich den Schafen, die sich von der Herde trennen, weil sie abseits davon besseres Futter zu finden meinen. Hirt und Herde sind ein Gegenüber unterschiedlicher Lebewesen, und nicht wie beim Bild vom mystischen Leib Christi, wo Haupt und Rumpf unselbständige Bestandteile eines einzigen Ganzen bilden. Dieses selbständige Gegenüber wird besonders deutlich in den Gleichnissen vom Bräutigam und seiner Braut. Die Braut ging zwar durch das Verlöbnis eine vorläufige Bindung ein, hat aber immer noch die Freiheit, sie zu lösen, so dass der Bräutigam weiterhin in der Position des Werbenden um die Gunst seiner Braut steht. d) Die Liebe der Männer zu ihren Frauen wie zu ihrem eigenen Leib Bereits im Buch Levitikus steht: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“. (Lev 19,18) Jesus wiederholt dieses Gebot auf die Frage eines Pharisäers. (Mt 22,39) Demgegenüber erfindet Paulus ein neues Liebesgebot, nämlich die Liebe des Mannes zur Frau wie die Liebe zum eigenen Leib: „Darum sind die Männer verpflichtet, ihre Frauen so zu lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst. Keiner hat je seinen eigenen Leib gehasst, sondern er nährt und pflegt ihn, wie auch Christus die Kirche.“ (Eph 5,28-29) Jedermann weiß, dass man seinen eigenen Leib sehr wohl hassen kann, wenn er nämlich schrecklich verunstaltet ist oder durch Krankheit unerträgliche Schmerzen verursacht. Paulus muss doch die schrecklich entstellten Aussätzigen der damaligen Zeit gekannt haben, die aus der menschlichen Gesellschaft ausgestoßen waren! Sie haben sicherlich ihren Leib gehasst! Jedermann weiß aber auch, dass der Leib nicht das Ganze eines Menschen ausmacht, sondern Verstand, Willen und Charakter als persönlichkeitsprägend hinzukommen. Wer also seine Frau nicht wie sich selbst, sondern nur wie seinen eigenen Leib liebt, liebt nicht ihre ganze Person, sondern ein Minus, nämlich nur ihren Leib. Damit ist der Mann nach Paulus nur verpflichtet, seine Frau wie eine Hure zu lieben, bei der es auch nicht auf ihre Persönlichkeit ankommt, sondern lediglich auf ihren Leib, der ein flüchtiges sexuelles Vergnügen ermöglicht. Freilich wird man Paulus nicht den Vorwurf machen können, er habe mit der Erfindung seines neuen Liebesgebotes die Liebe zur Frau ernsthaft wie zu einer Hure gemeint. Das Beispiel zeigt jedoch, dass der Vielschreiber und Vieldiktierer Paulus seine Äußerungen nicht sorgfältig genug bis ans Ende durchdachte. Dass es dadurch zu Streit und Spaltungen in den damaligen christlichen Gemeinden kam (1 Kor 1,10ff; 2 Kor 10,1ff; Gal 6,17; 2 Tim 1,15), darf nicht verwundern. Petrus urteilt über die missverständlichen Paulusbriefe väterlich milde: „In ihnen ist manches schwer zu verstehen, und die Unwissenden, die noch nicht gefestigt sind, verdrehen diese Stellen ebenso wie die übrigen Schriften zu ihrem eigenen Verderben.“ (2 Petr 3,16) Einige Verse später kehrt Paulus übrigens zur herkömmlichen Nächstenliebe zurück: „Was euch angeht, so liebe jeder von euch seine Frau wie sich selbst, die Frau aber ehre den Mann.“ (Eph 5,33) Kaum möchte man erleichtert aufatmen, kommt schon der nächste Pferdefuß daher: Für die Frau gilt offenbar das Gebot der Nächstenliebe gegenüber ihrem Mann nicht. Sie braucht ihren Mann nur ehren, wie man eine höher gestellte Persönlichkeit, z.B. einen Kaiser ehrt (1 Petr 2,17), aber nicht liebt. Der Mann ist für die Frau also überhaupt kein Nächster! Womöglich hält Paulus die Frau gar nicht als zur Liebe fähig. Da nämlich der Mann das Haupt der Frau ist (Eph 5,23), bleibt der Frau selbst nur ihr eigener Rumpf, der natürlich Seite 13 von 44 keinen Verstand, keinen Willen und keinen Charakter hat, die aber für die Nächstenliebe unerlässlich sind. Ohne sie kann man nur wie ein Tier Instinkte haben. Damit scheint für Paulus die Frau nur ein besseres Tier zu sein! Man sieht: Bei näherer Betrachtung tun sich haarsträubende Abgründe auf. Und dieser Irrsinn soll von der Kirche bis in alle Ewigkeit als „Wort Gottes“ verkündet werden! Die von Papst Johannes Paul II. geforderte „Neuevangelisierung Europas“ wird damit nicht gelingen können. e) Die Auslegung des Epheserbriefes durch Papst Johannes Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben „Mulieris Dignitatem“ Der Papst zitiert zunächst aus dem Epheserbrief 5,25 und 32, worin Paulus sein Bild von der Kirche als mystischem Leib Christi darstellt, und kommt zu folgendem überraschenden und nicht nachvollziehbaren Schluss: „In diesem Brief spricht der Verfasser die Wahrheit über die Kirche als Braut Christi aus…“ (Mulieris Dignitatem 23) Im gesamten Epheserbrief gebrauchte Paulus den Begriff der Kirche als „Braut Christi“ kein einziges Mal, sondern spricht von der Kirche als Leib Christi! Ebenso wenig nennt er Christus einen Bräutigam der Kirche, sondern das Haupt der Kirche! (Eph 5,23) Deshalb stimmt auch der Satz des Papstes nicht: „Wenn der Verfasser des Epheserbriefes Christus einen Bräutigam und die Kirche eine Braut nennt, bestätigt er mit dieser Analogie indirekt die Wahrheit über die Frau als Braut.“ (MD 29) Der Schluss des Papstes ist aber auch noch deshalb unverständlich, weil Paulus sich in den Versen Eph 5,21ff mit dem Verhältnis der Eheleute, nicht aber der Brautleute zueinander befasst. Wenn der Papst geschrieben hätte: „In diesem Brief spricht der Verfasser die Wahrheit über die Kirche als Ehefrau Christi aus“, wäre dieser Schluss noch eher hinnehmbar. Der Papst schreibt weiter: „Nach dem Bild und Gleichnis Gottes als „Einheit von zweien“ erschaffen sind beide (Mann und Frau) zu einer bräutlichen Liebe berufen.“ (MD 23) Hier kann der Papst offensichtlich die enthaltsame bräutliche Liebe von der ehelichen Liebe nicht auseinanderhalten. Nach dem Schöpfungsbericht sind Mann und Frau ja gerade nicht zur bräutlichen Liebe, sondern zur fruchtbaren ehelichen Liebe berufen: „Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch…“ (Gen 1,2728) Schließlich offenbart der Papst sein Wunschdenken, indem er schreibt: „Der Verfasser (des Epheserbriefes, also Paulus) weiß, dass diese Auflage (nämlich die Unterordnung der Frau), die so tief in der Sitte und religiösen Tradition der Zeit verwurzelt ist, in neuer Weise verstanden und verwirklicht werden muss: als ein gegenseitiges Sich-Unterordnen in der gemeinsamen Ehrfurcht vor Christus.“ (MD 24) Woher nimmt eigentlich der Papst das Wissen, dass Paulus weiß, dass die Unterordnung der Frau als gegenseitige Unterordnung verstanden und verwirklicht werden muss? Es stimmt zwar, dass Paulus im Galaterbrief schreibt: „Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid „einer“ in Christus Jesus.“ (Gal 3,28) Aber bei der Frage der Unterordnung der Frau unter den Mann bleibt er hart. Das belegen seine weiteren Aussagen im 1. Korintherbrief (1Kor 11,1-16; 14,33-36), im Kolosserbrief (Kol 3,18) und im 1.Timotheusbrief.(1 Tim 2,11) Und was ist eigentlich unter dem neuen Gebot der gegenseitigen Unterordnung in der gemeinsamen Ehrfurcht vor Christus zu verstehen? Der Papst gibt darauf keine Antwort. Sie bleibt der Phantasie jedes Einzelnen überlassen. Seltsam ist: Die christliche Ehe mit ihrer gegenseitigen Unterordnung atmet den dumpfen Geruch der Unfreiheit und Erniedrigung, während die bürgerliche Ehe mit ihrem Seite 14 von 44 gegenseitigen Einvernehmen (§1356 BGB) Freiheit und gegenseitige Achtung ausstrahlt. Die Umdeutung der Unterordnung der Frau in eine gegenseitige Unterordnung durch den Papst war keine berauschende Idee! f) Die angebliche Abstammung der Frau vom Mann Paulus schreibt im 1. Korintherbrief: „Der Mann darf sein Haupt nicht verhüllen, weil er Abbild und Abglanz Gottes ist; die Frau ist der Abglanz des Mannes. Denn der Mann stammt nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann“ (1Kor 11,8) und im 1. Timotheusbrief: „Dass eine Frau lehrt, erlaube ich nicht, auch nicht, dass sie über ihren Mann herrscht; sie soll sich still verhalten. Denn zuerst wurde Adam erschaffen, danach Eva.“ (1Tim 2,12-13) Paulus setzt sich damit über die 1. Schöpfungsgeschichte hinweg, in der es heißt: „Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er ihn. Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, und vermehrt Euch, bevölkert die Erde …“(Gen 1,27-28) Nach dieser 1. Schöpfungsgeschichte ist der Mensch als zweigeschlechtliches Wesen, also als Mann und Frau, geschaffen und auch als Mann und Frau Abbild Gottes. Die Frau ist folglich genauso wie der Mann Abbild Gottes und nicht, wie Paulus meint, nur Abglanz des Mannes. Da Gott den Menschen als Mann und Frau schuf, irrt Paulus auch mit seiner Meinung, Adam sei zuerst erschaffen worden und danach erst Eva. Gott schuf vielmehr Mann und Frau gleichzeitig, weil der Mensch ein zweigeschlechtliches Wesen ist. Paulus stützt sich auf die gegensätzliche 2. Schöpfungsgeschichte unter dem Titel „Das Paradies“ mit der Erzählung von Adam und Eva und dem Sündenfall (Gen 2,4b-3,24), deren Qualität Papst Johannes Paul II. in Mulieris Dignitatem vorsichtig wie folgt beschreibt: „Sie erinnert an die Sprache der damals bekannten Mythen“ und meint: „Dennoch lässt sich kein wesentlicher Widerspruch zwischen den beiden Texten feststellen.“ (MD 6) Die 2. Schöpfungsgeschichte galt für Paulus und die Pharisäer zur Zeit Jesu als göttliche Offenbarung des Verhältnisses von Mann und Frau, so dass sie auch bei der Frage der Pharisäer an Jesus eine Rolle spielte. Die Pharisäer fragten nämlich: „Darf man seine Frau aus jedem beliebigen Grund aus der Ehe entlassen?“ (Mt 19,3) und Jesus antwortete: „Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat und dass er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein?“ (Mt 19,4-5) Jesus zitiert aus beiden Schöpfungsgeschichten (Gen 1,27; 2,24) und zeigt dadurch, dass er beide kennt, jedoch hinsichtlich der Erschaffung des Menschen der 1. Schöpfungsgeschichte folgt, wonach der Mensch als Mann und Frau gleichzeitig erschaffen wurde. Die 2. Schöpfungsgeschichte wurde für Paulus und die Pharisäer, ja für alle jüdischen Männer zu einer Lieblingsgeschichte, weil sie die Herrschaft des Mannes über das Recht des Stärkeren hinaus als von Gott geboten rechtfertigt. Dabei strotzt sie nur so von Ungereimtheiten, ja offensichtlichen Falschheiten und frauenfeindlichen Unverschämtheiten, dass sich jedem vernünftigen Bibelleser Zweifel an der Ernstlichkeit dieser Geschichte aufdrängen müssten: So soll Gott den Adam schon vor Feldsträuchern, Feldpflanzen und Tieren (Gen 4b-7), also bereits zu Beginn des 3. Schöpfungstages und nicht erst am 6. nach der 1. Schöpfungsgeschichte, erschaffen haben, was völlig widersinnig gewesen wäre, weil Adam dann keine Nahrung gehabt hätte und sofort verhungert wäre. Man fragt sich unwillkürlich, was das für ein Trottelgott sein muss, der zunächst Adam erschafft und dann erst dessen Lebensgrundlage! Umgekehrt hätte es sein müssen, wie es ja auch in der 1.Schöpfungsgeschichte steht! Außerdem hätte Adam Millionen Jahre alt werden müssen, bis Seite 15 von 44 er am 6. Schöpfungstag seine Eva bekam! Alle wissenschaftlichen Erkenntnisse bestätigen übrigens die 1. Schöpfungsgeschichte, wonach der Mensch als letztes Lebewesen in die Welt trat. Mit dieser Falschdarstellung verfolgte der altjüdische Verfasser die Absicht, Adam als Ersterschaffenen vor allen Lebewesen herauszuheben und ihm das Recht des Erstgeborenen weit vor der Frau zu sichern. Weiter will Gott angeblich dem Adam gegen das Alleinsein nur eine Hilfe machen und versucht es zunächst mit der Gesellschaft von Tieren- allerdings vergebens. Da diese Hilfe Adam nicht entspricht, entnimmt ihm Gott eine Rippe und baut daraus eine Frau. (Gen 2,2022) Der altjüdische Verfasser, der die Überhöhung des Mannes über die Frau im Auge hatte und sie deshalb nur als Hilfe hinstellt, beabsichtigt mit der göttlichen Rippenentnahme, Adam als „Vater“ der Eva erscheinen zu lassen und ihm die höhere Vaterstellung gegenüber seiner „Tochter“ Eva zu verschaffen. Dadurch, dass die Frau nur zur Hilfe gegen das Alleinsein Adams erniedrigt wird, wird die Bedeutung der Zweisamkeit von Mann und Frau und damit der Ehe überhaupt ganz entscheidend verkürzt; denn die eheliche Zweisamkeit bietet ja nicht bloß Hilfe gegen die Einsamkeit, sondern entscheidend mehr, nämlich gegenseitige Fürsorge und Verantwortung. Sie ist auf die Weitergabe des Lebens und damit auf die Verantwortung zur Vaterschaft und Mutterschaft ausgelegt. Gerade in der Elternschaft erlangen Mann und Frau ihre menschliche Vollreife. Und nur für diese eheliche Zweisamkeit bekamen sie von Gott in der 1. Schöpfungsgeschichte den Segen, der in der 2. Schöpfungsgeschichte für die Frau als bloße Hilfe gegen das Alleinsein Adams bezeichnenderweise fehlt. (Gen 1,28) Die frauenverachtende Tendenz der 2. Schöpfungsgeschichte kommt aber erst so richtig bei der Schilderung des Sündenfalls zum Ausdruck: Der altjüdische Verfasser lässt den Satan in die allegorische Gestalt einer Giftschlange schlüpfen, die, wie er betont, „schlauer als alle Tiere des Feldes“ und damit auch z.B. einer Ziege war. Und auf diese schlauere Giftschlange fällt natürlich die dumme Ziege von Frau herein! Was kann man auch von einer dummen Frau anderes erwarten!? Eva wird darüber hinaus noch dahin verhöhnt, dass sie ja selbst wusste, wie dumm sie war, denn sie nahm die verbotene Frucht vom Baum, um klug zu werden. (Gen 3,16) Schließlich lässt der Verfasser seinen Gott die Strafe für die Frau verkünden, auf die die ganze Geschichte hinausläuft und die die Herrschaft des Mannes über die Frau rechtfertigen soll: „Du hast Verlangen nach deinem Mann; er aber wird über dich herrschen.“ (Gen 3,16) Damit ist die Absicht des frauenverspottendenden Verfassers erreicht: Der jüdische Mann kann zu seiner Frau sagen: Schon in der Bibel steht, dass Gott die Herrschaft des Mannes über die Frau will. Ordne dich also in allem mir unter! Und ab sofort keine Widerrede mehr! Aber damit noch nicht genug! Obwohl Eva zu Adam kein einziges Wort gesagt hatte, lässt der Verfasser seinen Gott der Eva auch noch unterstellen, sie habe Adam verführt, indem er zu Adam spricht: „Weil du auf deine Frau gehört hast und von dem Baum gegessen hast, von dem zu essen ich dir verboten hatte: So ist verflucht der Ackerboden deinetwegen. Unter Mühsal wirst du von ihm essen alle Tage deines Lebens…“(Gen 3,17) Der Erstvorwurf an Adam ist also nicht das Essen der verbotenen Frucht, sondern dass Adam auf seine Frau gehört hat. Gott verbietet nach dieser Geschichte also dem Mann, auf seine Frau zu hören! Hört er auf seine Frau, ergeht es ihm wie Adam: Im Schweiße seines Angesichtes muss er sein Brot essen, bis er zum Ackerboden zurückkehrt! (Gen 3,19) Die eigentlich erschreckende Botschaft dieses Gottes ist aber: Das Verhältnis von Mann und Frau soll nicht Liebe, sondern Herrschaft sein! Und diese Botschaft ist genau das Gegenteil von dem, was der Mensch gewordene Gott Jesus lehrt! Damit entpuppt sich der Gott der 2. Schöpfungsgeschichte in Wirklichkeit als Satan, und der kann Adam und Eva natürlich nicht segnen, sondern nur verfluchen! Seite 16 von 44 In dieser Geschichte wollten also nicht nur Adam und Eva wie Gott sein (Gen 3,5), sondern auch der Satan! Wenn der Satan der „Vater der Lüge“ und der Teufel (griech.: Durcheinanderwerfer) der Verwirrer und Verdreher ist, dann sind die Verse von Adam und Eva wahrlich „satanische Verse“. Petrus, aber insbesondere Paulus fielen auf sie herein und entwickelten eine beispiellos beschämende, ja satanische Frauenfeindlichkeit, die beide hinderte, Maria, die Mutter Jesu, als Vorbild für die Frauen in ihren Briefen zu erwähnen. Und mit dieser Frauenfeindlichkeit muss sich das Christentum bis heute herumschlagen! Und da die Apostelbriefe seit der Dogmatischen Konstitution „Dei Verbum“ vom 18.11.1965 auch noch als „Wort Gottes“ gelten, wird die Frauenfeindlichkeit im Christentum und namentlich in der Katholischen Kirche kein Ende nehmen. Aber auch Mohammed fiel auf die satanischen Verse von Adam und Eva herein und lässt den vermeintlichen Allah den Erbfluch aussprechen: „Der eine sei des andern Feind!“ (Sure 2,36; 7,24; 20,123) Während im Christentum Gott die Liebe ist (1Joh 4,16b), verdammt Allah im Islam zu Feindschaft und Hass. Schon früh kamen Leser der 2. Schöpfungsgeschichte ins Grübeln und fragten sich, ob Gott für den Fall, dass Adam bereits am 3. Schöpfungstag erschaffen worden wäre, diesen Adam überhaupt als Mann und nicht als geschlechtsloses Einzelwesen erschaffen hat; denn auf die Idee, eine Frau zu erschaffen, kam ja Gott angeblich erst, als Adam in den Tieren keine Hilfe fand. (Gen 2,20ff) Diese Fragen wurden damit beantwortet, dass in Kapitel 5 der Genesis der Liste der Geschlechterfolge nach Adam folgender Vorspruch als Klarstellung hinzugefügt wurde: „Am Tag, da Gott den Menschen erschuf, machte er ihn Gott ähnlich. Als Mann und Frau erschuf er sie, er segnete sie und nannte sie Mensch an dem Tag, da sie erschaffen wurden.“ (Gen 5,1-2) Die Erschaffung des Menschen als Mann und Frau fand also an einem Tag statt und nicht an verschiedenen Tagen. Und damit auch der letzte Zweifel beseitigt wird, erwähnt der Vorspruch zweimal den Erschaffungstag: Es ist der Tag, da Gott den Menschen (als Mann und Frau) erschuf, und es ist der Tag, da sie erschaffen wurden. Damit wurde die 1. Schöpfungsgeschichte nochmals ausdrücklich bestätigt und die getrennte Erschaffung von Mann und Frau in der 2. Schöpfungsgeschichte verworfen. Es ergibt sich also schon aus dem Buch Genesis selbst, dass es sich bei der Geschichte von Adam und Eva um ein Lügenmärchen handelt. Jesus selbst hat sich im Gespräch mit den Pharisäern der 1. Schöpfungsgeschichte angeschlossen: „Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat…“ (Mt 19,4) Er erteilt damit der 2. Schöpfungsgeschichte mit der Erschaffung von Adam als Einzelwesen und der späteren Erschaffung von Eva eine klare Absage. Trotzdem hat das Christentum dieses Lügenmärchen von Anfang an als göttliche Offenbarung verbreitet und hält bis heute daran fest. Ja- schon in den ersten Religionsstunden werden Kleinkinder damit belehrt und ihnen so ein völlig falsches Gottes- und Menschenbild vermittelt. Für das Christentum sind die Irrlehren der Apostelfürsten Petrus und Paulus offensichtlich wichtiger als die Lehre Jesu! g) Adams erste Frau Lilith Papst Johannes Paul II. fühlte sich bei der Interpretation der Adam-und- Evageschichte an die Sprache der damals bekannten Mythen erinnert (MD6). Tatsächlich erzählten sich schon die Seite 17 von 44 alten Sumerer in Mesopotamien im 3. Jahrtausend v. Chr. Göttersagen vom Paradiesgarten der Göttin Inanna und von der Sintflut, die sie aufgrund der Erfindung der Keilschrift auf Tontafeln der Nachwelt überliefern konnten. Bis heute haben sich dadurch Fragmente des Gilgamesch-Epos erhalten. Abraham und Sara, die ja aus Ur in Mesopotamien und damit aus dem Land der Sumerer stammten, konnten folglich diese Göttersagen durchaus gekannt und an ihre Nachkommen weitergegeben haben. Eine dieser sumerischen Göttersagen handelt von Lilith, der Göttin des Windes in großer Höhe, und wurde im Alphabet des Bin Sira zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert n.Chr. wie folgt nacherzählt: „Als Gott Adam erschuf, sagte er: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Daher erschuf er für ihn eine Gehilfin aus der gleichen Erde und nannte sie Lilith. Sobald sie geschaffen war, begann sie einen Streit und sagte: Weshalb sollte ich unten liegen? Ich bin ebensoviel wert wie du, wir sind beide aus Erde geschaffen. Als aber Lilith sah, dass sie Adam nicht überwältigen konnte, sprach sie den unaussprechlichen Gottesnamen aus und flog in die Luft.“ Sie soll sich am Roten Meer mit Dämonen gepaart und täglich 1000 Kinder geboren haben. Adam beklagte sich daraufhin bei Gott über seine Einsamkeit, so dass Gott Eva aus der Rippe Adams erschuf. Im Buch Jesaja wird Lilith wie folgt zitiert: „Auch Lilith, das Nachtgespenst, ruht sich dort aus und findet für sich eine Bleibe.“ (Jes 34,14) In Goethes Faust erscheint sie in der Walpurgisnacht. Der altjüdische Verfasser der Adam-und-Evageschichte fand die Lilithgeschichte offensichtlich zu sexistisch, emanzipatorisch und dämonisch und daher nicht bibeltauglich, so dass er sie in seiner 2. Schöpfungsgeschichte einfach wegließ. Die Lilithgeschichte zeigt, dass es sich bei ihr ebenso wie bei der Adam-und-Evageschichte um ein menschliches Phantasieprodukt aus der sumerischen Sagenwelt handelt, das das Verhältnis von Mann und Frau und damit die Frage der Herrschaft des Mannes und der Unterordnung der Frau zum Gegenstand hat. Ernsthafte theologische Folgerungen können an sie ebenso wenig geknüpft werden wie an die griechischen, römischen und germanischen Göttersagen. Ein Relikt der sumerischen Göttersagen findet sich weiterhin ganz augenscheinlich im Buch Genesis (Gen 6,1-4): „Als sich die Menschen über die Erde hin zu vermehren begannen und ihnen Töchter geboren wurden, sahen die Gottessöhne, wie schön die Menschentöchter waren, und sie nahmen sich von ihnen Frauen, wie es ihnen gefiel. Da sprach der Herr: Mein Geist soll nicht für immer im Menschen bleiben, weil er auch Fleisch ist; daher soll seine Lebenszeit hundertzwanzig Jahre betragen. In jenen Tagen gab es auf der Erde die Riesen, und auch später noch, nachdem sich die Gottessöhne mit den Menschentöchtern eingelassen und diese ihnen Kinder geboren hatten.“ Lilith wurde übrigens im Feminismus zur Symbolfigur für die Frauenemanzipation. h) Die angebliche Alleinschuld Evas’ am Sündenfall Paulus schiebt sowohl im 1. Timotheusbrief als auch im 2. Korintherbrief Eva die Alleinschuld am Sündenfall zu. Im 1. Timotheusbrief schreibt er: „Und nicht Adam wurde verführt, sondern die Frau ließ sich verführen und übertrat das Gebot“ (1Tim 2,14) und im 2. Korintherbrief schreibt er: Seite 18 von 44 „Ich fürchte aber, wie die Schlange einst durch ihre Falschheit Eva täuschte, könntet auch ihr in euren Gedanken von der aufrichtigen und reinen Hingabe an Christus abkommen.“ (2 Kor 11,3) Abgesehen davon, dass Paulus die 2. Schöpfungsgeschichte nicht als wahr unterstellen durfte, gibt auch der Bibeltext eine Alleinschuld Evas nicht her. In der Genesis steht: „Darauf sagte die Schlange zur Frau: Nein, ihr werdet nicht sterben. Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse. Da sah die Frau, dass es köstlich wäre, von dem Baum zu essen, dass der Baum eine Augenweide war und dazu verlockte, klug zu werden. Sie nahm von seinen Früchten und aß; sie gab auch ihrem Mann, der bei ihr war, und auch er aß.“ (Gen 3,6) Adam war also bei dem Gespräch der Schlange mit Eva dabei und hörte alles. Er konnte folglich selbst entscheiden, ob er von der verbotenen Frucht essen wollte oder nicht. Er entschied sich zu essen, weil er zusammen mit Eva werden wollte wie Gott. (Gen 3,5) Es wurden also beide von der Schlange verführt und beide übertraten das Gebot. Die Behauptung des Paulus von der Alleinschuld Evas lässt sich folglich aus dem Bibeltext nicht rechtfertigen. Trotzdem hält sich aufgrund der unkritischen Lektüre der Paulusbriefe die Mär von der Frau als Verführerin des Mannes. Papst Johannes Paul II. geht in Mulieris Dignitatem auf die Paulusstelle „Und nicht Adam wurde verführt, sondern die Frau ließ sich verführen und übertrat das Gebot“ wie folgt ein: „Es besteht kein Zweifel, dass unabhängig von dieser „Rollenverteilung“ im biblischen Bericht jene erste Sünde die Sünde des Menschen ist, der von Gott als Mann und Frau erschaffen wurde.“ (MD 9) Der Papst will sich also nicht damit befassen, ob tatsächlich nur die Frau verführt wurde, weil er ansonsten Paulus, dessen Namen er als Papstnamen führt, widersprechen müsste. Lieber geistert die Frau weiter als alleinschuldige Verführerin des Mannes durch die Menschheitsgeschichte! Überhaupt wollte sich der Papst mit der 2. Schöpfungsgeschichte, die ihn „an die Sprache der damals bekannten Mythen“(MD 6) erinnerte, nicht näher befassen, weil sie ihm wegen der damit verbundenen und vom Judentum und vom Islam abgelehnten Lehre von der Erbsünde zu heiß geworden wäre. Er zog es deshalb vor, in den beiden Schöpfungsgeschichten „keinen wesentlichen Widerspruch“ (MD6) zu sehen. Überraschenderweise schwenkt Paulus im Römerbrief von der Alleinschuld Evas’ zur Alleinschuld Adams’ um: „Ist durch die Übertretung des einen der Tod zur Herrschaft gekommen, durch den einen, so werden erst recht alle, denen die Gnade und die Gabe der Gerechtigkeit reichlich zuteil wurde, leben und herrschen durch den einen, Jesus Christus. Wie es also durch die Übertretung eines einzigen für alle Menschen zur Verurteilung kam, so wird es auch durch die gerechte Tat eines einzigen für alle Menschen zur Gerechtsprechung kommen, die Leben gibt…“(Röm 5,17-18) Wenn es Paulus also darum geht, die Frau zur Unterordnung unter den Mann zu bringen, muss die Frau als Alleinschuldige für den Sündenfall herhalten. Will Paulus aber Jesus als Gegensatz zu Adam herausstellen, dann ist Adam der Alleinschuldige. So einfach ist das! Echt paulinische Theologie eben! Dabei ist die Gegenüberstellung von Adam und Jesus schon deshalb falsch, weil ja auch Eva gesündigt hat. Paulus hätte richtigerweise schreiben müssen: „Ist durch die Übertretung der beiden (Adam und Eva) der Tod zur Herrschaft gekommen…“ Ja, weil er im 1.Timotheusbrief (1Tim 2,14) und im 2. Korintherbrief (2Kor 11,3) Eva zur Alleinschuldigen am Sündenfall erklärt, hätte er eigentlich Eva allein Jesus gegenüberstellen müssen! Jesus also als „neue Eva“ oder „Anti-Eva“! Im Übrigen kommen Adam und Eva in der Verkündigung Jesu überhaupt nicht vor. Adam, den es als solchen nie gab und ein bloßes Phantasieprodukt eines altjüdischen Märchenerzählers ist, hat ja keine Lehre verkündet, die Jesus ergänzen, berichtigen oder Seite 19 von 44 widerlegen müsste. Jesus ist daher kein neuer Adam oder Anti-Adam, sondern der Mensch gewordene Gott und zugleich der von Gott im Buch Deuteronomium verheißene neue Moses, nämlich der Messias. Die Verheißung Gottes an Moses erwähnt Adam nicht. Sie lautet: „Einen Propheten wie dich will ich ihnen (den Juden) mitten unter ihren Brüdern erstehen lassen. Ich will ihm meine Worte in den Mund legen, und er wird ihnen alles sagen, was ich ihm auftrage. Einen Mann aber, der nicht auf meine Worte hört, die der Prophet in meinem Namen verkünden wird, ziehe ich selbst zur Rechenschaft.“ (Dtn 18,18-19) Auf dieser Verheißung baut Papst Benedikt XVI. auch sein Buch „Jesus von Nazareth“ auf (siehe seine Einleitung). Paulus dagegen erfindet mit seinem Adam- Jesus- Vergleich eine eigene Theologie, die auf der frauenfeindlichen Lügengeschichte von Adam und Eva beruht und von daher schlicht falsch ist. Und diese falsche Theologie führte zur Lehre von der Erbsünde! i) Die Frau als „Hilfe“ des Mannes in der Auslegung von Papst Johannes Paul II. in „Mulieris Dignitatem“ Papst Johannes Paul II. schreibt: „Von Anfang an erscheinen sie (Mann und Frau) als „Einheit von zweien“, und das bedeutet die Überwindung der ursprünglichen Einsamkeit, in welcher der Mensch „keine Hilfe fand, die ihm entsprach“ (Gen 2,20 und MD6) In diesem einen Satz hat der Papst schon beide Schöpfungsgeschichten vermengt: Aus der ersten entnahm er die Einheit von zweien, die ja in der zweiten ausdrücklich durch die Ersterschaffung des Adam verneint wird, und aus der zweiten die Darstellung der Frau als „Hilfe“. Der Papst wirft beides durcheinander und betreibt hier das Handwerk, das dem Teufel (griech.: Durcheinanderwerfer) zugeschrieben wird und das er als Papst eigentlich bekämpfen müsste. Es rächt sich nun, dass er sich vor einer Analyse der 2. Schöpfungsgeschichte gedrückt hat. In der 1. Schöpfungsgeschichte gibt es ja gerade keine „ursprüngliche Einsamkeit“, weil Gott den Menschen als Mann und Frau am selben Tag, nämlich am 6., erschuf! Diese „ursprüngliche Einsamkeit“ gibt es nur in der 2.Schöpfungsgeschichte, in der Adam bereits am 3.Tag und Eva erst am 6.Tag erschaffen worden sein sollen! Der Papst stellt dann hilflos die Frage: „Handelt es sich hier nur um die „Hilfe“ bei der Arbeit, beim „Unterwerfen der Erde“ (vgl Gen 1,28)?“ Die Antwort hätte sich der Papst selber geben können, wenn er sich den Bibeltext genauer durchgelesen hätte. Es handelt sich um die „Hilfe“ gegen das Alleinsein Adams’: „Dann sprach Gott, der Herr: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.“ (Gen 2,18) Der Papst jedoch meint: „Mit Sicherheit handelt es sich um die Lebensgefährtin, mit der sich der Mann als mit seiner Ehefrau verbinden kann, so dass er „ein Fleisch“ mit ihr wird und deshalb „Vater und Mutter verlässt“. Die Darstellung der Bibel spricht also im selben Zusammenhang der Erschaffung des Mannes und der Frau von der Einsetzung der Ehe durch Gott als unerlässlicher Voraussetzung für die Weitergabe des Lebens an die neuen Generationen der Menschen, zu der Ehe und eheliche Liebe ihrer Natur nach bestimmt sind: „Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch.“ (MD6) Auch hier macht der Papst den Fehler des Durcheinanderwerfens: Er interpretiert die Stellung der Frau als Ehefrau in der 1. Schöpfungsgeschichte in die Stellung der Frau als bloße Hilfe gegen das Alleinsein Adams’ in der 2. hinein. Dabei hätten ihm doch die völlig unterschiedlichen Frauenrollen in den einzelnen Geschichten auffallen müssen! Und darauf, dass Gott Mann und Frau in der 1. Schöpfungsgeschichte den Ehesegen gibt, der in der 2. fehlt, kam er natürlich auch nicht. Seite 20 von 44 Die Stellung der Frau im Judentum Das Judentum bietet die gesamte Bandbreite der denkbaren Rollen der Frau mit Ausnahme der der Königin als Alleinherrscherin und der Priesterin. Sie reicht also von Eva als der bloßen „Hilfe“ gegen das Alleinsein Adams’ über Hagar, der Leibmagd Saras’, die lediglich wie im Islam als „Saatfeld“ für Abraham diente (entsprechend Sure 2,223), über Sara, der selbstbewussten „Herrin“ Abrahams’, über die Richterin Debora (Richter 4ff), über die Retterinnen Israels Judit und Ester, die als Jüdin Königin im Perserreich war, bis hin zum Idealbild der jüdischen Frau, wie sie als „tüchtige Frau“ im Buch der Sprichwörter besungen wird. (Sprichwörter 31,10ff) Es gibt die Einehe wie bei Adam und Eva und beim gerechten und untadeligen Noach (Gen 6,9) bis hin zur Vielweiberei Abrahams’ (Gen 25,6) und Salomons’, der 700 fürstliche Frauen und 300 Nebenfrauen hatte. (1 Kön 11,3). Blieb eine Frau kinderlos, so hatte Gott ihren Schoß verschlossen. (1 Sam 1,5-6) Sie hat also bei Gott keine Gnade gefunden (Lk 1,3o), während eine Mutter von Gott gesegnet war. (Gen 17,16) Kinderlosigkeit galt daher für eine Frau als die größte Schmach und Schande. (Lk 1,25) Nach der 2. Schöpfungsgeschichte war es dem Mann verboten, auf seine Frau zu hören. (Gen 3,17) Dieses angebliche Verbot hob Gott bei Abraham und Sara auf, denn Gott befahl Abraham: „Hör auf alles, was dir Sara sagt!“ (Gen 21,12) Petrus und Paulus hielten sich aber trotzdem nur an die 2. Schöpfungsgeschichte, so dass sie den Frauen verboten, ihre Männer zu belehren. Die Frauen sollten ganz einfach still sein. (1 Petr 3,1; 1 Tim 2,11-12) Die Frau war nach den mosaischen Gesetzen der Willkür des Mannes ausgeliefert. Gefiel sie ihrem Mann nicht mehr, weil er an ihr etwas Anstößiges entdeckte, konnte er sie nach Ausstellen einer Scheidungsurkunde aus seinem Haus fortschicken. (Dtn 24,1) Dies war zur Zeit Jesu gängige Praxis, wie die Frage der Pharisäer an Jesus zeigt: „Darf man seine Frau aus jedem beliebigen Grund aus der Ehe entlassen?“ (Mt 19,3) Nach der 2. Schöpfungsgeschichte galt die Frau ohnehin nur als dumme Ziege, die ihre Dummheit erkannte und klug werden wollte. (Gen 3,6) Deshalb gestand Paulus ihr auch keinen Verstand zu, so dass er den Mann zum Haupt der Frau erklärte. (1Kor 11,3) Der Frau bleibt nur ihr hirnloser Rumpf, den der Mann lieben soll wie seinen eigenen Leib. (Eph 5,28) Die hirnlose Frau war natürlich auch nicht zur Liebe fähig. Deshalb forderten Petrus und Paulus die Frauen gleich gar nicht auf, ihre Männer zu lieben. (1 Petr 3ff; Eph 5,33) Bei den Frauen ist ohnehin Hopfen und Malz verloren! Sie sollen sich unterordnen und still sein. Und keine Widerrede! Petrus und Paulus hatten das Frauenbild der 2. Schöpfungsgeschichte verinnerlicht und gelebt, das, wie Papst Johannes Paul II. schreibt, „tief in der Sitte und religiösen Tradition der Zeit verwurzelt“ war. (MD 24) Ihre Apostelbriefe geben daher das jüdische Frauenbild zuverlässig wieder. Es wäre aber an der Zeit, dass sich das Christentum vom falschen Frauenbild der 2. Schöpfungsgeschichte abwendet, die irrigen Apostelbriefe ächtet und sich endlich dem Frauenbild der 1. Schöpfungsgeschichte zuwendet. Die Stellung der Frau nach der Lehre Jesu In wenigen Sätzen hat Jesus seine Lehre zur Ehe und damit auch zur Stellung der Frau ausgedrückt, als ihn die Pharisäer fragten: „Darf man seine Frau aus jedem beliebigen Grund aus der Ehe entlassen?“ Seite 21 von 44 Jesus antwortete: „Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat und dass er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein? Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht trennen.“ (Mt 19,3-6) Jesus verweist auf die 1. Schöpfungsgeschichte, in der es heißt: „Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.“ (Gen 1,27) Damit verwirft Jesus das Frauenbild der 2. Schöpfungsgeschichte. Da Gott Mann und Frau verbunden hat, darf der Mensch diese Verbindung nicht trennen, so dass es auch keine Scheidung gibt. Der Willkür des Mannes ist damit der Boden entzogen, seine Herrschaft über die Frau entscheidend geschwächt. Deshalb protestierten die Jünger Jesu: „Wenn das die Stellung des Mannes in der Ehe ist, dann ist es nicht gut zu heiraten.“ (Mt 19,10) Und dann holt Jesus zum vernichtenden Schlag gegen die Eheherren aus, den er wie folgt vorbereitet: „Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist.“ (Mt 19,11) Jesus hat also vor, ein ungeheuerliches Wort auszusprechen, das ohne Vorwarnung einen Aufschrei auslösen würde. Nach dieser Vorwarnung steigt die Spannung und dann sagt er: „Denn es ist so: Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht, und manche haben sich selbst dazu gemacht – um des Himmelreiches willen. Wer das erfassen kann, der erfasse es.“ (Mt 19,12) Dieses ungeheuerliche Wort zerschlägt tatsächlich das Weltbild seiner Jünger: Galt doch bisher für alle der Auftrag Gottes in der 1.Schöpfungsgeschichte: „Seid fruchtbar, und vermehrt euch!“ (Gen 1,28), so soll ab sofort „für manche“ das Gegenteil davon gelten, nämlich die Ehelosigkeit und damit auch die Kinderlosigkeit um des Himmelreiches willen! „Wer das erfassen kann, der erfasse es!“(Mt 19,12) Jesus schuf mit seinem ungeheuerlichen Wort im Neuen Bund eine neue Lebensform: nämlich die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen. Und diese neue Lebensform bringt es auch für Frauen mit sich, dass der Zwang zur Ehe und zur Zeugung von Kindern entfällt. Sie sind nun nicht mehr auf Gedeih und Verderb auf die Männer angewiesen. Ja, sie können nun sogar ein in den Augen Gottes höherwertigeres Leben als die Ehe führen! Paulus hat diese neue Lebensform durchaus begriffen; denn er schreibt im 1. Korintherbrief: „Die unverheiratete Frau aber und die Jungfrau sorgen sich um die Sache des Herrn, um heilig zu sein an Leib und Geist.“(1Kor 7,34) Umso unverständlicher ist daher, dass er im 1.Timotheusbrief wieder in den alten jüdischen Zeugungs- und Gebärzwang für die Frauen zurückfällt: „Sie wird aber dadurch gerettet werden, dass sie Kinder zur Welt bringt, wenn sie in Glaube, Liebe und Heiligkeit ein besonnenes Leben führt.“ (1 Tim 2,15) Die Frage des Frauenpriestertums in der katholischen Kirche Als in der anglikanischen Kirche und in den protestantischen Kirchen Frauen zu Pfarrerinnen ordiniert wurden, ließ Papst Paul VI. von der Kongregation für die Glaubenslehre die Erklärung „Inter Insigniores“ hinsichtlich der Frage der Zulassung der Frau zum Priesteramt in der katholischen Kirche erstellen, die am 15.10.1976 veröffentlicht wurde. Kernsätze dieser Erklärung sind: „Jesus Christus hat keine Frau unter die Zahl der Zwölf berufen. Wenn er so gehandelt hat, dann tat er das nicht etwa deshalb, um sich den Gewohnheiten seiner Zeit anzupassen, denn sein Verhalten gegenüber den Frauen unterscheidet sich in einzigartiger Weise von dem seiner Umwelt und stellt einen absichtlichen und mutigen Bruch mit ihr dar…“ Seite 22 von 44 „Der Priester, der allein die Vollmacht hat, die Eucharistiefeier zu vollziehen, handelt also nicht nur kraft der ihm von Christus übertragenen Amtsgewalt, sondern in persona Christi, indem er die Stelle Christi einnimmt und sogar sein Abbild wird, wenn er die Wandlungsworte spricht…“ „Die Sendung des Priesters ist keine Funktion, die man zur Hebung seiner sozialen Stellung erlangen könnte. Kein rein menschlicher Fortschritt der Gesellschaft oder der menschlichen Person kann von sich aus den Zugang dazu eröffnen, da diese Sendung einer anderen Ordnung angehört…“ Papst Johannes Paul II. übernimmt diese Gedankengänge in seinem Apostolischen Schreiben „Mulieris Dignitatem” vom 15.8.1988 und formuliert wie folgt: „Wenn Christus nur Männer zu seinen Aposteln berief, tat er das völlig frei und unabhängig. Er tat es mit derselben Freiheit, mit der er in seinem Gesamtverhalten die Würde und Berufung der Frau betonte, ohne sich nach den herrschenden Sitten und nach der auch von der Gesetzgebung der Zeit gebilligten Tradition zu richten. Daher entspricht die Hypothese, er habe Männer zu Aposteln berufen, indem er der damals verbreiteten Mentalität folgte, ganz und gar nicht der Handlungsweise Christi.“ (MD 26) Da zwischenzeitlich in der anglikanischen Kirche und in den protestantischen Kirchen Frauen auch zu Bischöfinnen ernannt wurden, nahm die Diskussion über das Frauenpriestertum in der katholischen Kirche weiter zu, so dass sich Papst Johannes Paul II. gezwungen sah, erneut dazu Stellung zu nehmen. Er tat dies in seinem Apostolischen Schreiben „Ordinatio Saderdotalis“ vom 22.5.1994: „Obwohl die Lehre über die nur Männern vorbehaltene Priesterweihe sowohl von der beständigen und umfassenden Überlieferung der Kirche bewahrt als auch vom Lehramt in den Dokumenten der jüngeren Vergangenheit mit Beständigkeit gelehrt worden ist, hält man sie in unserer Zeit dennoch verschiedenenorts für diskutierbar, oder man schreibt der Entscheidung der Kirche, Frauen nicht zu dieser Weihe zuzulassen, lediglich eine disziplinäre Bedeutung zu. Damit also jeder Zweifel bezüglich der bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche selbst betrifft, beseitigt wird, erkläre ich kraft meines Amtes, die Brüder zu stärken (vgl. Lk 22,32), dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben.“ Wie aber kam es zur Frauenordination außerhalb der katholischen Kirche? Der Weg dazu führt ausgerechnet über den frauenfeindlichen Apostel Paulus. Obwohl Jesus nur den zwölf Jüngern, die alles verlassen haben und Jesus in Selbstverleugnung und sexueller Enthaltsamkeit nachfolgten, den Auftrag erteilte, das Gedächtnismahl zu feiern (Mt 26,20-29), beauftragte Paulus verheiratete Männer als Älteste (Presbyteros) und Aufseher (Bischöfe) damit. Er schaffte also den von Jesus für seine Jünger geforderten Zölibat ab und machte aus dem christlichen Priestertum einen bürgerlichen Brotberuf, der den Mann und die Familie gut ernährte (siehe hierzu die Schrift der Bruderschaft „Der Zölibat der römischkatholischen Kirche). Diese Verbürgerlichung setzte sich in der anglikanischen Kirche und in den protestantischen Kirchen durch Scheidungen und Wiederverheiratungen der Pfarrer fort. Als für die Frauen Studium und Beruf selbstverständlich wurden und die Gleichberechtigung fortschritt, musste der verbürgerlichte Pfarrerberuf auch für Frauen geöffnet werden, der sowohl ein sicheres Einkommen als auch einen sicheren Arbeitsplatz sowie auch noch ein geräumiges Pfarrhaus bietet, das selbst bei Wohnungsnot kein Wohnungsproblem aufkommen lässt. Der anglikanische und protestantische Pfarrerberuf wurden seither zu beliebten Frauenberufen. Und wie geht es in der katholischen Kirche weiter? Seite 23 von 44 Sollte in der katholischen Kirche der Zölibat fallen, würde eine völlig neue Lage entstehen, die die von Papst Johannes Paul II. als endgültig erklärte Entscheidung wieder in Frage stellen würde. Und der Zölibat wackelt tatsächlich ganz gewaltig! Schließlich war es ausgerechnet das 2. Vatikanische Konzil, das den Zölibat nicht als Forderung, sondern -wie Pauluslediglich als Empfehlung Jesu darstellte! (Presbyterorum Ordinis Ziffer 16) Der damalige Konzilspapst Paul VI., der sich durch seine Namenswahl als großer Verehrer des Paulus zu erkennen gab, rückte die Kirche durch zwei entscheidende Konzilsdokumente von Jesus weg und hin zu Paulus, nämlich durch „Presbyterorum Ordinis“ und „Dei Verbum“. Letzteres Dokument machte die Paulusworte und damit auch seine Irrlehren zum Wort Gottes. Papst Benedikt XVI. versucht dagegen, durch sein Buch und Lebenswerk „Jesus von Nazareth“ die Hin-zu-Paulus-Bewegung der katholischen Kirche aufzuhalten und eine Hin-zu-JesusBewegung in Gang zu setzen. Fazit Die Apostelfürsten Petrus und Paulus waren insbesondere deshalb einem falschen Frauenbild verhaftet, weil sie die 2.Schöpfungsgeschichte, die einer ursprünglich sumerischen Göttersage entspringt und ein offensichtlich frauenfeindliches Tiermärchen ist, für eine göttliche Offenbarung hielten, wonach die Herrschaft des Mannes über die Frau die gottgewollte Folge der Sünde Evas’ sein soll. Und da die Apostelbriefe Bestandteil der christlichen Bibel wurden und nach der Dogmatischen Konstitution „Dei Verbum“ als Wort Gottes gelten, wird deren falsches Frauenbild nach wie vor einen falschen Einfluss auf die Menschheit ausüben. Papst Johannes Paul II. hat in „Mulieris Dignitatem“ krampfhaft, aber vergeblich versucht, das falsche Frauenbild des Paulus durch Umdeutung in eine gegenseitige Unterordnung zurechtzubiegen. Er wollte in der Geschichte von Adam und Eva trotz der offensichtlichen Widersprüche „keinen wesentlichen Widerspruch“ zur 1. Schöpfungsgeschichte sehen, weil sonst das Wort Gottes in sich als widersprüchlich erscheinen und damit zur Verkündigung ungeeignet würde. Und schließlich wurde das falsche Staatsverständnis des Petrus und insbesondere des Paulus, wonach jede staatliche Gewalt von Gott eingesetzt ist, durch die Schreckensherrschaften gerade der getauften Christen Hitler und Stalin nachhaltig widerlegt. Zweiter Teil Die Frau im Islam 1. Die Entstehung des Islam Zu Lebzeiten Mohammeds’ (570 – 632) hatten sich die Verheißungen Gottes an Abraham: „Ich mache deine Nachkommen zahlreich wie den Staub auf der Erde“ (Gen 13,16) und an Isaak, dessen zweitgeborenen Sohn von Sara: „Ich mache deine Nachkommen zahlreich wie die Sterne am Himmel“ (Gen 26,4) durch Ausbreitung des Judentums und Christentums im gesamten Mittelmeerraum und selbst in Arabien erfüllt. Auch in Mekka gab es Christen, was sich aus der Mohammedbiographie von Ibn Ishaq (gest. 768) ergibt. Danach war Mohammeds Onkel Waraqa „Christ geworden, las in den Schriften und hatte von den Leuten gelernt, welche die Thora und das Evangelium befolgten“. Seite 24 von 44 Da Ismael, der von Hagar, der Leibmagd Saras, erstgeborene, aber verstoßene Sohn Abrahams als Stammvater der Araber gilt, bestand in Teilen der arabischen Bevölkerung eine gewisse Erwartung, dass sich endlich auch die Verheißungen Gottes an Hagar und Ismael erfüllen mögen. Der Engel des Herrn spricht nämlich im Buch Genesis 16,10 zu Hagar: „Deine Nachkommen will ich so zahlreich machen, dass man sie nicht zählen kann“. Und Gott spricht zu Abraham: „Auch was Ismael angeht, erhöre ich dich. Ja, ich segne ihn, ich lasse ihn fruchtbar und sehr zahlreich werden. Zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich mache ihn zu einem großen Volk“.(Gen 17,20) Die Bewohner Arabiens waren zur Zeit Mohammeds weit davon entfernt, ein großes Volk zu sein. Arabien lag vielmehr abseits des Weltgeschehens, das hauptsächlich von Konstantinopel aus bestimmt wurde. In Arabien gab es die mehrheitlich heidnische Bevölkerung mit ihrem Götzenkult um die Kaaba und ihrem schwarzen Meteoriten, ferner eine starke jüdische Minderheit, die als „Leute der Schrift“ hohes Ansehen genossen, und zerstrittene christliche Gruppen, von denen im Koran steht: „Doch dann wurden die christlichen Sekten (Byzantiner, Kopten und Arianer) untereinander uneins“.(Sure 43,65) In diesem Nebeneinander und Durcheinander soll nach der Biographie von Ibn Ishaq im Jahre 610 Mohammed am Berge Hira der Erzengel Gabriel erschienen sein und zu ihm gesagt haben: „O Mohammed, Du bist der Prophet Gottes, und ich bin Gabriel!“ Als nun Mohammed von dieser Erscheinung seiner Ehefrau Chadidscha berichtete, soll diese ausgerufen haben: „Freue dich, Sohn meines Onkels, und sei guten Mutes! Wahrlich, bei Ihm, in dessen Hand Chadidschas Leben ist, hoffe ich, du mögest der Prophet dieses Volkes werden“. Und auch der christliche Onkel Waraqa soll nach diesem Bericht Mohammeds gesagt haben: „Wahrlich, bei Dem, in dessen Hand Waraqas Leben liegt, du bist der Prophet dieses Volkes“. Die Überzeugung Mohammeds von seiner göttlichen Berufung wird in der Sure 62,2 wie folgt ausgedrückt: „Er (Allah) ist es, Der zu den Ununterrichteten (nämlich zum Volk, das kein Buch besitzt bzw. des Lesens und Schreibens unkundig ist, also zu den Arabern) einen Gesandten aus ihrer Mitte entsandt hat, ihnen seine Verse vorzutragen und sie zu läutern und sie das Buch und die Weisheit zu lehren- obwohl sie zuvor im offenkundigen Irrtum waren“. Diese Sure gleicht der Verheißung Gottes an Moses im Buch Deuteronomium (Dtn 18,18), auf die die Messiaserwartung der Juden zurückgeht: „Einen Propheten wie dich will ich ihnen (den Juden) mitten unter ihren Brüdern erstehen lassen. Ich will ihm meine Worte in den Mund legen, und er wird ihm alles sagen, was ich ihm auftrage“. Für die Christen hat sich diese Verheißung in Jesus erfüllt, der mitten unter seinen jüdischen Brüdern erstand. Da diese Verheißung Gottes an Moses aber nur für die Juden gilt, nicht aber für die Nachkommen Ismaels, lehnten Juden und Christen das von Mohammed beanspruchte Prophetentum ab und wurden so zu dessen Gegnern. Aber auch die heidnischen Araber wollten Mohammed in Mekka nicht als Propheten ihres Volkes anerkennen. In Mekka befand sich schließlich die Kaaba mit zahlreichen Götzenbildern, wozu eine uralte Wallfahrt der Araber führte. Auch Mohammed pflegte übrigens von Kindheit an den Brauch, die Kaaba siebenmal zu umschreiten. Der typische Araber war eben Götzendiener. Und der strenge Ein-Gott-Glaube Mohammeds hätte Mekka als Wallfahrtsort sterben lassen. Seine Enttäuschung über die mangelnde Gefolgschaft drückt Mohammed in der Sure 26, geoffenbart in Mekka, wie folgt aus: „Vielleicht grämst du dich zu Tode, weil sie nicht gläubig werden. Wenn Wir (Allah) wollten, würden Wir auf sie vom Himmel ein Wunder hinabsenden, dem sich ihre Nacken unterwürfig beugen würden. Aber keine Mahnung des Erbarmers kommt zu ihnen, ohne dass sie sich davon abwenden. Und sie fürwahr der Lüge Seite 25 von 44 bezichtigen. Aber schon bald wird sie Kunde von dem erreichen, was sie verspotteten.“ (Sure 26,3-6) Mohammed verlangt in derselben Sure für sein Prophetentum Gehorsam: „Seht, ich bin für euch ein treuer Gesandter. So fürchtet Allah und gehorcht mir! Ich verlange dafür keinen Lohn von euch; mein Lohn ist allein beim Herrn der Welten. So fürchtet Allah und gehorcht mir!“ (Sure 26,107-110) Und die Mekkaner reagieren mit der Frage: „Sollen wir dir etwa glauben, wo dir nur das Gesindel folgt?“ (Sure 26,111) Ja, sie werfen ihm seine eifernde Frömmigkeit vor: „Du bist nichts als ein Verhexter. Und du bist nur ein Mensch wie wir, und siehe, wir halten dich wahrlich für einen Lügner.“ (Sure 26,185-186) Der Vorwurf, dass er lügt und ihm nur das Gesindel folgt, trifft Mohammed natürlich schwer. Als Analphabet wurde er von den „Leuten der Schrift“, also Juden und Christen, nicht für voll genommen. Seine Bibelkenntnisse konnte er sich ja nicht selbst durch Schriftstudium aneignen, sondern war auf die Lesungen oder Erzählungen anderer angewiesen. Soweit Mohammed im Koran Bibeltexte bemüht, handelt es sich daher nur um grobe Nacherzählungen mit eigenen Interpretationen und teilweise bewussten Verfälschungen. Diese Abweichungen konnten anhand der Bibel leicht nachgewiesen werden. Deshalb gewann Mohammed anfangs nur wenige einfache Leute, die ebenfalls nicht lesen und schreiben und daher auch seine falschen Bibelerzählungen nicht erkennen konnten. Die angebliche Wahrheit seiner Predigten und damit des Korans versicherte er ihnen wie folgt: „Er (der Koran) ist keine erfundene Geschichte, sondern eine Bestätigung dessen, was ihm vorausging, und eine Erklärung aller Dinge und eine Rechtleitung und Barmherzigkeit für ein gläubiges Volk.“ (Sure 12,111, geoffenbart zu Mekka) Ja, er nimmt für seinen Koran in Anspruch, die Offenbarung Allahs zu sein, so dass jede Kritik zu verstummen hat: „Und dieser Koran konnte von niemand ersonnen werden, außer von Allah.“ (Sure 10,37) „Die Offenbarung des Buches ist von Allah, dem Mächtigen, dem Wissenden.“ (Sure 40,2, ähnlich 18,1; 26, 192; 39,1; 53,4) Also: Schluss mit der Kritik! Jede Kritik ist eine Beleidigung Allahs und seines Propheten! Darum: Tod dem ungläubigen Kritiker! „Denke nicht, dass die Ungläubigen (Allah) auf Erden entrinnen können. Ihre Herberge ist das Feuer, und schlimm ist die Fahrt (dorthin).“ (Sure 24,57) Mohammed versuchte insbesondere durch Höllen- und Weltuntergangspredigten, Anhänger zu gewinnen: „Nahegebracht wird das Paradies den Gottesfürchtigen. Und vor Augen geführt wird die Hölle den Verirrten. Und sie werden gefragt werden: „Wo ist nun das, was ihr angebetet habt. Außer Allah? Können sie euch nun helfen oder wenigstens sich selbst?“ Dann werden sie kopfüber hineingeworfen, sie und die Verirrten und Iblis (des Satans) Scharen allesamt.“ (Sure 26,90-95) „Seht, ich fürchte für euch die Strafe eines gewaltigen Tages.“ (Sure 26,135) Den Mekkanern gingen diese Predigten auf die Nerven. Sie verspotteten Mohammed als „Noah“ und drohten: „Wenn du nicht nachlässt, o Noah, wirst du bestimmt gesteinigt!“ (Sure 26,116) „Sie sagten: Es ist uns gleich, ob du predigst oder nicht predigst. Dies sind lediglich alte Legenden. Und wir werden niemals Strafe erleiden.“ (Sure 26,136-138) Für Mohammed wurde es in Mekka zunehmend gefährlicher. Im Jahre 622 flüchtete er nach Medina. Diese Flucht (Hidschra) ist der Beginn der islamischen Zeitrechnung. 2. Beispiele verfälschter Bibelgeschichten a) Gottes Verkündigung des Isaak an Abraham (Gen 18,1-15) Diese Geschichte erzählt Mohammed in der Sure 11,69-71, geoffenbart zu Mekka, wie folgt: Seite 26 von 44 „Und wahrlich, Unsere Sendboten kamen zu Abraham mit der Botschaft. Sie sprachen: „Frieden!“ Er sprach: „Frieden!“ Und er säumte nicht, ihnen ein gebratenes Kalb zu bringen. Und als er sah, dass sie nicht zulangten, schöpfte er Verdacht gegen sie und fürchtete sich vor ihnen. Sie sprachen: „Fürchte dich nicht, siehe, wir sind zum Volke Lots entsandt.“ Und seine Frau stand dabei und lachte (vor Glück). Denn Wir verkündeten ihr Isaak und nach Isaak Jakob.“ (Sure 11, 69-71) Im Gegensatz hierzu gibt es im Buch Genesis weder Friedensgrüße noch schöpfte Abraham Verdacht noch fürchtete er sich noch sprachen die angeblichen Sendboten: „Fürchte dich nicht!“ Sara stand auch nicht dabei, sondern hörte am Zelteingang hinter dem Rücken Abrahams zu. Die angeblichen Sendboten langten auch zu und aßen und sagten nicht, dass sie zum Volke Lots entsandt sind. Und nicht Sara wurde ein Sohn verkündet, sondern Abraham. Und von Jakob, einem der beiden Zwillingssöhne von Isaak, konnte bei Sara natürlich noch nicht die Rede sein. Abgesehen von dieser falschen Nacherzählung übersah Mohammed das Entscheidende oder wollte es bewusst übersehen: Gott offenbarte sich Abraham als dreifaltiger und dreieiniger Gott durch die Erscheinung dreier Männer, die eben nicht bloß Sendboten Gottes waren, wie Mohammed meint, sondern Gott selbst. Denn es heißt in der Genesis: „Der Herr erschien Abraham bei den Eichen von Mamre. Abraham saß zur Zeit der Mittagshitze am Zelteingang. Er blickte auf und sah vor sich drei Männer stehen. Als er sie sah, lief er ihnen vom Zelteingang aus entgegen, warf sich zur Erde nieder und sagte: Mein Herr (nicht: meine Herren!), wenn ich dein Wohlwollen (nicht: euer Wohlwollen!) gefunden habe, geh doch an deinem (nicht: geht doch an euerem) Knecht nicht vorbei!“ (Gen 18,1-3) Und später heißt es: „Da sprach der Herr zu Abraham: Warum lacht Sara und sagt: Soll ich wirklich noch Kinder bekommen, obwohl ich so alt bin? Ist beim Herrn etwas unmöglich?“ (Gen 18,13-14) Dass bei Gott nichts unmöglich ist, begegnet uns wieder bei der Verkündigung Jesu an Maria im Lukasevangelium. (Lk 1,37) Für Mohammed, der die heidnische arabische Vielgötterei durch einen strengen Ein-GottGlauben ersetzen wollte, war das Christentum mit seiner Lehre vom dreifaltigen und dreieinigen Gott ein Rückfall in die heidnische Vielgötterei. Seine Verachtung, ja Verteufelung des Christentums drückt er in mehreren Suren aus wie: „Siehe, wer Allah Götter an die Seite stellt, dem hat Allah das Paradies verwehrt, und seine Behausung ist das Feuer. Ungläubig sind fürwahr, die da sprechen: „ Siehe, Allah ist ein Dritter von dreien.“ Es gibt doch keinen Gott außer dem einzigen Gott. Wenn sie von ihrer Behauptung nicht ablassen, dann ereilt die Ungläubigen unter ihnen gewiss schmerzliche Strafe.“ (Sure 5, 72-73) „Und rufe nicht neben Allah eine andere Gottheit an, damit du nicht gestraft wirst!“ (Sure 26, 213) „Was? Ein Gott neben Allah? Nein! Doch sie sind ein Volk, das ihm Götzen gleichsetzt.“ (Sure 27,60) Mohammeds Verteufelung der christlichen Vorstellung vom dreifaltigen und dreieinigen Gott ist deshalb widersprüchlich, weil er im Koran Allah von sich sehr häufig als „Wir“ sprechen lässt. So heißt es bei der Verkündigung Isaaks: „Und wahrlich, Unsere Sendboten kamen zu Abraham…“ (Sure 11,69) und „Denn Wir verkündeten ihr Isaak und Jakob.“ (Sure 11,71) Mohammeds Allah stellt sich damit als in Gemeinschaft seiender Gott dar. Auch wenn man nur den Pluralis Maiestatis wie bei Päpsten und Fürsten annehmen wollte, soll das „Wir“ doch auch beim Pluralis Maiestatis zum Ausdruck bringen, dass es sich bei der „WirEntscheidung“ nicht um eine einsame Entscheidung handelt, sondern dass hinter ihr ein Berater- und Entscheidungsgremium steht. Der christliche dreifaltige und dreieinige Gott ist eben kein einsamer Allah im Himmel, sondern ein Gott, der in sich vollkommene Gemeinschaft ist und sich als Vater, Sohn und Seite 27 von 44 Heiliger Geist offenbart. „Gott ist Liebe und lebt in sich selbst ein Geheimnis personaler Liebesgemeinschaft.“ (Papst Johannes Paul II. in Familiaris Consortio Ziffer 11) Bereits in der 1. Schöpfungsgeschichte spricht Gott: „Lasst Uns Menschen machen als Unser Abbild, Uns ähnlich…“ (Gen 1,26) Gleichzeitig ist er aber der eine Gott, denn es heißt später: „Gott schuf also den Menschen als sein Abbild, als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, und vermehrt euch…“ (Gen 1,27-28) So gesehen ist die menschliche Familie aus Mann, Frau und Kind Abbild der göttlichen dreifaltigen und dreieinigen Gemeinschaft. Mohammed hat sich mit diesen theologischen Fragen nicht auseinandergesetzt. Ja, er weiß nicht einmal, dass die Christen die Dreifaltigkeit als Vater, Sohn und Heiliger Geist definieren. Vielmehr meint er, die Christen glaubten an Allah, Jesus und Maria als Dreifaltigkeit. In der Sure 5,116 heißt es nämlich: „Und wenn Allah fragen wird: „O Jesus, Sohn der Maria! Hast du zu den Menschen gesprochen: „Nehmt mich und meine Mutter als zwei Götter neben Allah an!?“, dann wird er sagen: „Preis sei Dir! Es steht mir nicht zu, etwas zu sagen, das nicht wahr ist.“ Mohammed, der sich entsprechend der Sure 62,2 als Gesandter zu den „Ununterrichteten“ sieht, erweist sich selbst in erschreckender Weise als „ununterrichtet“. Wenn er schon den christlichen Dreifaltigkeits- und Dreieinigkeitsglauben verteufelt, hätte er sich wenigstens vorher über seine Definition informieren müssen. So aber verbreitet er über das Christentum glatte Lügen, die von seinen „ununterrichteten“ Anhängern blind geglaubt werden. Zu Recht wurde er schon damals in Mekka als Lügner bezeichnet. (Sure 26,186) b) Abrahams Opfer (Gen 22,1-19) Diese Geschichte erzählt Mohammed in der Sure 37,99-112, geoffenbart zu Mekka, wie folgt: „Und er (Abraham) sprach: „Seht, ich begebe mich zu meinem Herrn. Er wird mich rechtleiten. O mein Herr! Gib mir einen rechtschaffenen Sohn.“ Daraufhin kündigten Wir (Allah) ihm einen gutmütigen Sohn (Ismael) an. Als dieser nun alt genug war, um mit ihm zu arbeiten, sprach er: „O mein Sohn! Siehe, ich sah im Traum, dass ich dich opfern müsste. Schau, was meinst du dazu?“ Er sprach: „O mein Vater! Tu, was dir befohlen wird. Du wirst mich, so Allah will, standhaft finden.“ Sobald beide sich Allah ergeben hatten und er ihn mit dem Gesicht nach unten auf den Boden gelegt hatte, riefen Wir ihm zu: „O Abraham! Du hast das Traumgesicht bereits erfüllt!“ Wahrlich, so belohnen Wir die Rechtschaffenen. Fürwahr, dies war eine offensichtliche Prüfung! So lösten Wir ihn durch ein großes Schlachtopfer aus und bewahrten sein Ansehen unter den nachfolgenden Generationen. „Friede sei mit Abraham!“ So belohnen Wir die Rechtschaffenen. Er gehörte gewiss zu Unseren gläubigen Dienern. Und Wir kündigten ihm Isaak an, einen Propheten unter den Rechtschaffenen.“ Im Gegensatz hierzu heißt es in der Genesis 22,2: „Gott sprach: Nimm deinen Sohn, den einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija, und bring ihn dort auf einem Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar!“ Mohammed vertauscht also im Koran den zu opfernden Sohn. Statt Isaak sollte Ismael geopfert werden! Während Abraham im Buch Genesis vor Isaak den Auftrag Gottes, ihn als Brandopfer darzubringen, selbstverständlich verschweigt, um Isaak die Todesangst zu ersparen, offenbart im Koran Abraham Ismael sofort den Traum, ihn opfern zu müssen, was eine beispiellose, ja abartige Gefühlskälte Abrahams bedeutet hätte. Und das Kind Ismael soll dann auch noch mit schier unvorstellbarer Todesverachtung seinen Vater Abraham aufgefordert haben: „Tu, was dir befohlen wird!“ Seite 28 von 44 Bei dieser abwegigen Darstellung Mohammeds drängt sich der Verdacht auf, dass er an einem bedenklichen, ja fast wahnhaften Realitätsverlust litt. Sein Bemühen, seinen angeblichen Stammvater Ismael als todesverachtendes und gottergebenes Vorbild hinzustellen, machte ihn für die Wahrheit blind. So heißt es im Koran, Sure 19,54: „Und berichte im Buche von Ismael: Er hielt stets sein Versprechen und war ein Gesandter, ein Prophet. Er gebot seinem Volk Gebet und Almosen und war seinem Herrn wohlgefällig“. Im Buch Genesis findet man solche Lobeshymnen auf Ismael nicht. Von Prophetentum ist nicht die Rede. Im Gegenteil: Über ihn heißt es: „Er wird ein Mensch sein wie ein Wildesel. Seine Hand gegen alle, die Hände aller gegen ihn! Allen seinen Brüdern setzt er sich vors Gesicht.“ (Gen 16,12) „Über alle seine Brüder fiel er her.“ (Gen 25,18) Für die Juden waren Ismael und seine Nachkommen und damit auch Mohammed nur aus einem Ehebruch mit einer Sklavin namens Hagar stammende minderwertige Bastarde. Paulus drückt diese Verachtung wie folgt aus: „In der Schrift wird gesagt, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Sklavin (Hagar), den andern von der Freien (Sara). Der Sohn der Sklavin wurde auf natürliche Weise gezeugt, der Sohn der Freien aufgrund der Verheißung. Darin liegt ein tieferer Sinn: Diese Frauen bedeuten die beiden Testamente. Das eine Testament stammt vom Berg Sinai und bringt Sklaven zur Welt; das ist Hagar…(Gal 4,22-24) Ihr aber, Brüder, seid Kinder der Verheißung wie Isaak. Doch wie damals der Sohn, der auf natürliche Weise gezeugt war, den verfolgte, der kraft des Geistes gezeugt war, so geschieht es auch jetzt. In der Schrift aber heißt es: Verstoß die Sklavin und ihren Sohn! Denn nicht der Sohn der Sklavin soll Erbe sein, sondern der Sohn der Freien. Daraus folgt also, meine Brüder, dass wir nicht Kinder der Sklavin sind, sondern Kinder der Freien.“ (Gal 4,28-31) Obwohl Ismael der erstgeborene und erstbeschnittene Sohn Abrahams ist und ihm daher sowohl das Erstgeburtsrecht als auch das Erbrecht zustünde, schließt Gott nicht mit ihm einen ewigen Bund und macht nicht seine Nachkommen zu seinem auserwählten Bundesvolk, sondern tut dies mit Isaak. Im Buch Genesis (Gen 17,19-21) heißt es nämlich: „Gott entgegnete (Abraham): Nein, deine Frau Sara wird dir einen Sohn gebären, und du sollst ihn Isaak nennen. Ich werde meinen Bund mit ihm schließen als einen ewigen Bund für seine Nachkommen. Auch was Ismael angeht, erhöre ich dich. Ja, ich segne ihn, ich lasse ihn fruchtbar und sehr zahlreich werden. Zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich mache ihn zu einem großen Volk. Meinen Bund aber schließe ich mit Isaak, den dir Sara im nächsten Jahr um diese Zeit gebären wird.“ Mohammed kann also noch so fromm sein und für die Sache Allahs eifern: Er als Nachkomme Ismaels gehört nicht zum Bundesvolk Gottes und kann auch nicht die von Gott gewollte und verheißene Religion begründen. Mohammed litt schwer unter dem Hochmut der schriftkundigen Juden, die ihn nicht als Propheten anerkennen wollten, sondern als Bastardenabkömmling verachteten. Seine Bemühungen, Ismael als ebenbürtigen Propheten neben Isaak darzustellen, wurden von den Juden zu Recht als bloße Lügen abgetan. Mohammed hasste deshalb die Juden, ja er bedrohte sie sogar mit der Vernichtung: „Das Gleichnis derer, welche mit der Last der Thora ausgezeichnet wurden, aber ihr dann nicht folgen wollten, ist das eines Esels, der eine Last von Büchern trägt. Schlimm steht es um Leute, welche Allahs Offenbarung der Lüge zeihen. Denn Allah leitet kein Volk von Ungerechten. Sprich: „O ihr Juden! Wenn ihr behauptet, dass ihr allein, vor allen andern Menschen, Allahs Freunde seid, dann wünscht euch den Tod, sofern ihr wahrhaft seid!“ (Sure 62,5-6) Im Jahre 623 bricht Mohammed mit dem Judentum, was sich im Koran wie folgt niederschlägt: „Jenes Volk ist nun Vergangenheit. Ihm wurde nach Verdienst vergolten, und so wird euch nach euerem Verdienst vergolten; und ihr seid nicht für sie verantwortlich.“ (Sure 2,134 und141 geoffenbart zu Medina) Seite 29 von 44 Dieser Bruch mit dem Judentum äußert sich auch in der Änderung der Gebetsrichtung (Qibla) von Jerusalem zur Kaaba nach Mekka. „Wende dein Gesicht in Richtung auf die unverletzliche Moschee. Und wo immer ihr seid, wendet euer Gesicht in Richtung auf sie.“ (Sure 2,144) Die Kaaba war ein altarabisches Götzenheiligtum. Um sie zum Mittelpunkt des Islam bestimmen zu können, erfand Mohammed die Geschichte von der Erbauung der Kaaba durch Abraham und Ismael: „Und als Abraham und Ismael die Grundmauern des Hauses legten, sprachen sie: „O unser Herr! Nimm es von uns an. Siehe, Du bist der Hörende, der Wissende.“ (Sure 2,127) Die Kaaba konnte unmöglich von Abraham und Ismael erbaut worden sein: Abraham hielt sich zumindest seit der Geburt Ismaels im Gebiet des heutigen Israel auf und wurde von Ismael und Isaak in Hebron bestattet. (Gen 25,9) Die Entfernung nach Mekka beträgt über 1000 km, was eine Wüstenwanderung von mindestens einem Monat erfordert hätte. Hierzu hätte Abraham eine Karawane zusammenstellen und Sara mit dem Gesinde und den Herden über Monate alleine zurücklassen müssen, was angesichts der unsicheren Verhältnisse im damaligen Palästina völlig unverantwortlich gewesen wäre. Zudem bestand für Abraham auch kein Anlass für eine derartige Wanderung. Der Ort Mekka kommt in der gesamten Bibel nicht vor. Und es ist sehr zweifelhaft, ob es ihn damals überhaupt schon gab. Jedenfalls wird uns im Buch Genesis von einer derartigen Wanderung nichts berichtet. Auch hier zeigt sich, dass Mohammed mit der Wahrheit sehr freizügig umgeht. Wenn er es für vorteilhaft hält, erfindet er kurzerhand eine Geschichte! Er ist, wie es schon damals in Mekka von ihm hieß, ein Lügner. c) Mariä Verkündigung (Lk 1,26-38) Diese Geschichte erzählt Mohammed in der Sure 19,19-22, geoffenbart zu Mekka, wie folgt: „Er (der Erzengel Gabriel) sprach: „Ich bin nur ein Bote deines Herrn, um dir einen lauteren Sohn zu bescheren.“ Sie (Maria) sprach: „Wie soll ich einen Sohn bekommen, wo mich kein Mann berührt hat und ich keine Dirne bin?“ Er sprach: „So sei es! Dein Herr hat gesagt: „Das ist mir ein leichtes! Und wir wollen ihn zu einem Zeichen für die Menschen machen und zu einer Barmherzigkeit von Uns. Und das ist eine beschlossene Sache.“ Und so empfing sie ihn und zog sich mit ihm an einen entlegenen Ort zurück …“ Gerade in dieser Geschichte offenbart sich das inkonsequente und widersprüchliche Denken Mohammeds: Einerseits erkennt er zwar die Vaterschaft Allahs für Jesus aus Maria und damit eigentlich dessen Gottessohnschaft an; andererseits lehnt er sie einige Verse später wieder ab: „Es ist mit Allah nicht vereinbar, einen Sohn zu zeugen.“ (Sure 19,35) Und doch stellt er noch im selben Vers fest, dass dies Allah eigentlich doch möglich wäre: „Gepriesen sei Er! Wenn Er eine Sache beschließt, so spricht Er nur zu ihr: „Sei!“ und sie ist.“ Letztlich verwirft er aber doch eine Gottessohnschaft Jesu ganz entschieden, weil er sonst Christ werden müsste und damit sein Prophetentum überflüssig würde: „Der Schöpfer der Himmel und der Erde, woher sollte Er ein Kind haben, wo Er doch keine Gefährtin hat?“ (Sure 6,101) „Und es (das Buch des Koran) soll diejenigen warnen, die da behaupten: „Allah hat sich einen Sohn genommen.“ Darüber besitzen weder sie noch ihre Väter Wissen. Ungeheuer ist das Wort, das aus ihrem Mund kommt! Sie äußern nichts als Lügen.“ (Sure 18,4-5) „Der Messias, der Sohn der Maria, ist nichts anderes als ein Gesandter.“ (Sure 5,75) Eine Gottessohnschaft Jesu stünde aber auch Mohammeds strengem Ein-Gott-Glauben entgegen, so dass sie für ihn ganz einfach nicht sein kann und sein darf. Deshalb ist das Christentum schlichtweg Schwachsinn: „Und die Christen sagen: „Der Messias ist Allahs Sohn.“ Allahs Fluch über sie! Wie sind sie doch völlig ohne Verstand!! Sie nehmen ihre Rabbiner und Mönche und den Messias, Sohn der Maria, neben Allah zu Herren an, obwohl Seite 30 von 44 ihnen doch allein geboten war, dem einzigen Gott zu dienen, außer Dem es keinen Gott gibt.“ (Sure 9,30-31) Mohammed behauptet hier ganz bewusst, die Christen würden ihre Heiligen als Götter anbeten, um seine Anhänger gegen die schwachsinnigen, Vielgötterei treibenden Christen aufhetzen zu können. Und das gelingt ihm bis heute! Und weil das Christentum für ihn der größte Schwachsinn ist, bedurfte es des Propheten Mohammed als letzten und endgültigen Propheten: „Mohammed ist nicht der Vater eines euerer Männer, sondern Allahs Gesandter und das Siegel (also der letzte) der Propheten.“ (Sure 33,40) Und nur Mohammed predigt das letzte und endgültige Wort Gottes: „Der Koran ist keine erfundene Geschichte, sondern eine Bestätigung dessen, was ihm vorausging und eine Erklärung aller Dinge und eine Rechtleitung und Barmherzigkeit für ein gläubiges Volk.“ Sure 12,111) Alles Vorausgegangene läuft auf den Propheten Mohammed hinaus: „Und siehe, er (der Koran) ist eine Offenbarung des Herrn der Welten. Mit ihm kam der getreue Geist herab. Auf dein Herz, damit du einer der Warner seiest. In klarer arabischer Sprache. Und wahrlich, er ist in den vorausgegangenen Offenbarungsschriften enthalten.“ (Sure 26,192-196) Mohammed bezieht nicht nur die Messiasverheißung an Moses (Dtn 18,18) auf sich, sondern auch die Worte Jesu bei Johannes 14,26: „Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ Mohammed lässt nämlich im Koran Jesus folgendes sagen: „O ihr Kinder Israels! Ich bin wirklich Allahs Gesandter für euch, bestätigend die Thora, die vor mir war, und einen Gesandten ankündigend, der nach mir kommen und dessen Name Mohammed sein wird.“ (Sure 61,6) Der von Mohammed beanspruchte Vorrang vor allen früheren Propheten gipfelt in der Erzählung der berühmten Nachtreise bei Ibn Ishaq: „Der Gesandte und Gabriel reisten ihres Weges, bis sie beim Tempel von Jerusalem ankamen, wo sie Abraham, Moses und Jesus inmitten mehrerer Propheten trafen. Nachdem der Gottgesandte als Imam ihr gemeinsames Gebet geleitet hatte, wurden ihm zwei Gefäße gebracht, deren eines Wein, das andere Milch enthielt. Er nahm die Milch, trank sie und verschmähte den Wein. Gabriel sagte hierzu: „Du bist wohlberaten gewesen, Mohammed, und also wird es auch dein Volk sein. Wein ist euch verboten.“ Damit ist für jeden Muslim klar: Mohammed ist der größte und einzig wahre Prophet und der Islam die einzig wahre Religion! Im Koran heißt es deshalb triumphierend: „ Allah ist es, der seinen Gesandten mit der Rechtleitung und der Religion der Wahrheit entsandt hat, um sie jede andere Religion überstrahlen zu lassen, auch wenn es den Ungläubigen zuwider ist.“ (Sure 9,33) Diese beanspruchte Überlegenheit des Islam berechtigt die Muslime auch zur Weltherrschaft: „Verheißen hat Allah denen von euch, die glauben und das Rechte tun, dass er sie zu Statthaltern Seiner Macht auf Erden einsetzen wird.“ (Sure 24,55) Und Mohammed prophezeit: „Wahrlich, die Ungläubigen werden schon sehen, wem die Zukunft gehört.“ (Sure 13,42) Mohammed erwähnt die Lehre Jesu von der Nachfolge und Jüngerschaft in Selbstverleugnung und Kreuztragen nicht. Das darauf zurückgehende Mönchtum tut er nur wie folgt ab: „Das Mönchtum jedoch erfanden sie (die Christen) selber.“ (Sure 57,27) Er hält das Mönchtum für überzogen: „Wir (Allah) schrieben ihnen nur vor, nach Allahs Wohlgefallen zu trachten, aber das nahmen sie nicht in Acht, wie es in Acht genommen zu werden verdient.“ (Sure 57,27) Mohammed folgt vielmehr der jüdischen Vorstellung, dass Gott die Gläubigen ebenso wie Abraham mit Reichtum, zahlreicher Nachkommenschaft und hohem Alter segnet. (Gen 24,1und 35, aber auch Psalm 112, der in der katholischen Kirche zur Verwirrung der Seite 31 von 44 Gläubigen als Vesper (Gotteslob Nr. 630) gesungen wird, als ob es in der Nachfolge Jesu auf „mächtige Nachkommen, Wohlstand und Reichtum“ ankäme!) Im Koran heißt es entsprechend der jüdischen Vorstellung: „Abraham war fürwahr ein Vorbild der Tugend, gehorsam gegen Allah, lauter im Glauben und kein Götzendiener… So gaben wir ihm im Diesseits Gutes.“ (Sure 16,120 und 122) „Er (Allah) wird den Himmel in Strömen auf euch regnen lassen und euch reich an Besitz und Kindern machen und euch Gärten und fließende Gewässer geben.“ (Sure 71 11-12) „Allahs Parteigänger sind gewiss die Erfolgreichen.“ (Sure 58,22) Dementsprechend geht es den Ungläubigen schon auf Erden schlecht: „Katastrophen werden die Ungläubigen immer wieder treffen oder sich nahe bei ihren Wohnungen einstellen, bis Allahs Verheißung sich erfüllt.“ (Sure 13,31) „Sie (die Ungläubigen) erhalten schon im irdischen Leben Strafe. Aber die Strafe des Jenseits ist wahrlich härter.“ (Sure 13,34) In Mohammeds Vorstellungswelt passte es deshalb ganz und gar nicht, dass Jesus, den er ja als Gesandten Gottes und Propheten anerkannte, von Gott der schmachvollen Kreuzigung überlassen und damit vom irdischen Glück ausgeschlossen wurde. Jesus konnte also unmöglich gekreuzigt worden sein! „Und weil sie sprachen: „Siehe, wir haben den Messias Jesus, den Sohn der Maria, den Gesandten Allahs, getötet“- doch sie töteten ihn nicht und kreuzigten ihn nicht (zu Tode), sondern es erschien ihnen nur so- (darum straften Wir sie)… Und sie töteten ihn mit Gewissheit nicht. Ganz im Gegenteil: Allah erhöhte ihn zu Sich; und Allah ist mächtig und weise.“ (Sure 4,157-158) Aus der Sicht Mohammeds war Jesus letztlich aber doch nur ein gescheiterter Prophet: Er wurde weder reich noch hatte er Kinder noch wurde er alt. d) Jesu Geburt (Lk 2,1-20) Die Weihnachtsgeschichte erzählt Mohammed in der Sure 19,23-3o, geoffenbart zu Mekka, wie folgt: „Und die Wehen trieben sie (Maria) zum Stamm einer Palme. Sie sprach: „O dass ich doch zuvor gestorben und ganz und gar vergessen wäre!“ Da rief unter ihr jemand: „Sorge dich nicht! Dein Herr lässt unter dir Wasser fließen. Und schüttele nur den Stamm der Palme, dann werden frische reife Datteln auf dich herunterfallen. So iss und trink und sei guten Mutes. Und wenn du einen Menschen siehst, dann sprich: „Siehe, ich habe dem Erbarmer gelobt, mich der Rede zu enthalten. Deshalb spreche ich heute zu niemand.“ Und sie brachte ihn zu ihren Leuten, ihn mit sich tragend. Sie sprachen: „O Maria! Fürwahr, du hast etwas Unerhörtes getan! O Schwester Aarons! Dein Vater war kein Bösewicht und deine Mutter keine Dirne!“ Da verwies sie auf ihn. Sie sagten: „Wie sollen wir mit ihm, einem kleinen Kind in der Wiege, reden?“ Er (Jesus) sprach: „Seht, ich bin Allahs Diener. Er hat mir das Buch gegeben und mich zum Propheten gemacht.“ Diese Geschichte hat mit der Geburtsgeschichte bei Lukas nichts zu tun. Von Geburtswehen ist bei Lukas schon deshalb keine Rede, weil sich an Maria die Verheißung beim Propheten Jesaja (66,7-8) erfüllte: „Noch ehe die Frau ihre Wehen bekommt, hat sie schon geboren; ehe die Wehen über sie kamen, brachte sie einen Knaben zur Welt. Wer hat so etwas je gehört, wer hat je dergleichen gesehen?“ Und die Schande der unehelichen Geburt brauchte Maria nicht zu fürchten, da sie ja nach jüdischem Recht mit Josef verheiratet war und folglich Jesus als ehelicher Sohn Josefs galt. Mohammed legt seiner Geburtsgeschichte die Offenbarung des Johannes (Offb 12,1-6) zugrunde, die eine Vision der verfolgten Kirche ist, nicht aber eine Tatsachenschilderung der Geburt Jesu. In der Offenbarung des Johannes heißt es nämlich: „Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. Sie war schwanger und schrie vor Schmerz in ihren Geburtswehen. Ein anderes Zeichen erschien am Seite 32 von 44 Himmel: ein Drache, groß und feuerrot, mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und mit sieben Diademen auf seinen Köpfen. Sein Schwanz fegte ein Drittel der Sterne vom Himmel und warf sie auf die Erde herab. Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte; er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war. Und sie gebar ein Kind, einen Sohn, der über alle Völker mit eisernem Zepter herrschen wird. Und ihr Kind wurde zu Gott und zu seinem Thron entrückt. Die Frau aber floh in die Wüste, wo Gott ihr einen Zufluchtsort geschaffen hatte; dort wird man sie mit Nahrung versorgen, zwölfhundertsechzig Tage lang.“ (Offb 12, 1-6) Um seine Geburtsgeschichte Jesu wirklichkeitsnäher erscheinen zu lassen, lässt Mohammed die Zeichen am Himmel, also die sonnenbekleidete und sternenbekränzte Frau sowie den Drachen, weg und macht dafür Jesus zu einem Zeichen für die Menschen. (Sure 19,21) Marias Verzweiflung, die Dattelpalme, die Wasserquelle unter Maria, die Vorwürfe der Leute und die Säuglingsworte Jesu erfindet Mohammed hinzu. Bei solch freizügigem, ja willkürlichem Umgang mit Bibeltexten durfte sich Mohammed nicht beklagen, dass er von den Mekkanern als Lügner beschimpft wurde. 3. Der Vorwurf fehlender Wunder an Mohammed Juden und Christen wiesen Mohammed darauf hin, dass Moses und Jesus Wunder wirkten und sich dadurch als Prophet bzw. Sohn Gottes auswiesen. Sie sagten daher zu Mohammed, der sich Gesandter Gottes und Prophet nannte: „Du bist nur ein Mensch wie wir! Bringe doch ein Wunder, falls du die Wahrheit sagst!“ (Sure 26,154) Und Mohammed antwortet darauf: „Diese Kamelstute hat eine Zeit zum Tränken, und ihr habt eine Zeit zum Tränken, an einem bestimmten Tag. Tut ihr nichts Böses an, sonst erfasst euch die Strafe eines gewaltigen Tages. Sie aber zerschnitten ihr die Sehnen. Doch bereuten sie es schon am Morgen. Denn es erfasste sie die Strafe. Darin war wahrlich ein Zeichen!“ (Sure 26, 155-158, geoffenbart zu Mekka) Wer ein Wunder wie die Heilung eines Blinden, Lahmen oder Aussätzigen oder gar die Erweckung vom Tod erwartet hatte, sieht sich enttäuscht. Dass jemand, der einem Kamel die Sehnen zerschneidet, bestraft werden muss, ist selbstverständlich. In einer Strafe kann kein besonderes Zeichen gesehen werden. Da Mohammed nicht mehr bot, musste er feststellen: „Doch wollten die meisten von ihnen nicht glauben.“ (Sure 26,158) Gott ließ Mohammed, den selbsternannten größten Propheten aller Zeiten, keine Wunder wirken, weil der Islam nicht die von Gott verheißene Religion, sondern eine von Mohammed in Anlehnung an das Judentum und an heidnisch-arabische Bräuche selbstgemachte Religion ist. Und hierfür versagte Gott die Gnade der Wundertätigkeit. Dabei beeindruckt Mohammeds religiöser Eifer und der seiner Anhänger durchaus! Bei jeder Anrufung Allahs werfen sich die Muslime zum Zeichen der Anbetung nieder, während in den christlichen Kirchen Knie- und Kommunionbänke verschwinden. Der Christ beugt vor Gott sein Knie nicht mehr! Und die Tabernakel, die unsere Kirchen erst zu Gotteshäusern machen und deshalb den Mittelpunkt bilden müssten, wandern in Nebenräume ab! Vor Betreten der Moschee ziehen Muslime ihre Schuhe aus gemäß der Anweisung Gottes aus dem brennenden Dornbusch an Moses: „Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden!“ (Ex 3,5 und Sure 20,12) Und nicht wenige Muslime folgen von der Morgendämmerung bis Mitternacht fünfmal dem Ruf des Muezzins zum Gebet und versammeln sich in den Moscheen. Sie essen kein Schweinefleisch und trinken keinen Alkohol. Juden und Christen forderten Mohammed auf, sich ihnen anzuschließen, so dass es im Koran heißt: „Und sie sprechen: „Werdet Juden oder Christen, damit ihr rechtgeleitet seid.“ Sprich: Seite 33 von 44 „Nein; die Religion Abrahams, der den rechten Glauben bekannte und kein Götzendiener war, ist unsere Religion.“ (Sure 2,135) Mohammed will sich mit dieser Antwort als wahrer Nachkomme Abrahams darstellen, verkennt aber, dass die Religion Abrahams erst der Anfang einer gewaltigen Religionsentwicklung war, die in der mosaischen Gesetzgebung einen ersten Höhepunkt erreichte und schließlich in der Lehre Jesu ihre Vollendung fand. Der Islam erweist sich insofern als rückwärtsgewandt und letztlich als Rückschritt gegenüber Judentum und Christentum. Das Verbot jeglicher Kritik am Koran, dessen Wahrheit nicht angezweifelt werden darf, bedeutet ein Denkverbot und verhindert so die Entwicklung der islamischen Gesellschaft, so dass islamische Staaten nicht den Standard der 1. Welt erreichen. Die oft lebensgefährliche Flucht aus ihnen nach Europa ist ein vernichtendes Urteil über den Islam. Mohammed wusste um seine theologische und intellektuelle Unterlegenheit. Er setzte daher auf Gewalt und Terror. Als er in Medina die Stadtherrschaft erlangt hatte, verlegte er sich auf die Eroberung seiner Heimatstadt Mekka, was ihm im Jahre 630 gelang. Nach dem Tode Mohammeds am 8.6.632 in Medina bemächtigte sich dessen Schwiegervater Abu Bekr durch Mord an Sad ben Ubada der Nachfolge. Seither wurde der Islam hauptsächlich durch Krieg und Terror ausgebreitet. Zwar heißt es in der Sure 2,256: „Kein Zwang sei im Glauben!“ Doch hat andererseits ein Ungläubiger eigentlich kein Recht zum Leben: „Wer nicht an Allah glaubt und Seinem Gesandten, für diese Ungläubigen haben Wir eine Feuersglut bereitet.“ (Sure 48, 13) „Siehe, wer ungläubig ist und als Ungläubiger stirbt, auf ihnen lastet der Fluch Allahs und der Engel und der Menschen insgesamt.“ (Sure 2, 161) „Muhammad ist der Gesandte Allahs. Seine Anhänger sind streng gegen die Ungläubigen, aber barmherzig untereinander.“ (Sure 48, 29) Und welch unmenschlicher Zwang auf die Gläubigen selbst ausgeübt wird, zeigt eine Vorschrift im Kitab al-Umda von Ibn Qudama: „Versäumt ein Muslim aus Nachlässigkeit seine Gebete, so soll man ihn dreimal zum Bereuen auffordern. Bereut er, ist alles in Ordnung; weigert er sich, soll er nach dem Gesetz mit dem Tode bestraft werden:“ Das schlimmste Verbrechen aber ist die Verführung zum Abfall vom Islam: „Verführung (zum Unglauben) ist schlimmer als Töten.“ (Sure 2, 191 und 217) Um die Gefahr des Glaubensabfalls zu bannen, schreibt der Koran vor: „Nehmt nicht Juden und Christen zu Freunden! Sie nehmen einander zu Freunden. Wer von euch sie zu Freunden nimmt, siehe, der wird einer von ihnen.“ (Sure 5,51) Muslimen ist letztlich eine Integration in andere als islamisch geprägte Gesellschaften nicht möglich, weil diese dem Willen Allahs nicht entsprechen. Integration bedeutet vielmehr Abfall vom Glauben. Die Forderung nach Integration ist Verführung zum Unglauben und muss abgelehnt, ja bekämpft werden. „Und bekämpft sie, bis die Verführung aufgehört hat und die Religion Allah gehört.“ (Sure 2,193) Dabei haben Muslime große Probleme, Allah zu verstehen: Einerseits sind sie seine treuen Gläubigen, die er eigentlich gegenüber den ungläubigen Juden und insbesondere den „schwachsinnigen, Schweinefleisch fressenden, Alkohol saufenden und sittlich verkommenen“ Christen bevorzugen müsste, so dass die Muslime als Statthalter Allahs über Juden und Christen herrschen können. Andererseits müssen sie erkennen, dass ihnen Juden und Christen in Wissenschaft, Technik, Staats-, Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung sowie Wohlstand weit überlegen sind. Für gläubige Muslime ist diese Welt verkehrt. Sie muss zur Herrschaft Allahs und des Islam umgedreht werden. Hassprediger und Hetzer stoßen dabei auf offene Ohren und bereiten dem islamistischen Terror den Boden. 4. Die Erschaffung des Menschen nach dem Koran Seite 34 von 44 Die Muslime behaupten, der Koran müsse schon deshalb von Gott stammen, weil in ihm wissenschaftliche Erkenntnisse enthalten seien, die Mohammed zur damaligen Zeit nicht haben konnte. Diese Behauptung trifft jedenfalls für Mohammeds Darstellung von der Erschaffung des Menschen nicht zu. Nach der mittlerweile auch vom Vatikan anerkannten Evolutionslehre entstand der Mensch nicht aus einem augenblicklichen Schöpfungsakt Gottes, wie ihn das frauenfeindliche Tiermärchen von Adam und Eva mit der sprechenden Schlange erzählt, sondern entwickelte sich über die Primaten und Hominiden allmählich zum Homo sapiens. Gerade bibeltreue Christen, die die Adam-und-Evageschichte nicht als menschliches Phantasieprodukt durchschauen, sondern als Offenbarung Gottes glauben, verschließen sich der Evolution. Dabei steht die Evolutionslehre mit der 1. Schöpfungsgeschichte voll im Einklang, wonach unsere Welt auch nicht an einem Tag erschaffen wurde, sondern eine Entwicklung erfuhr und noch weiter erfährt. Gott wird durch die Evolution ja überhaupt nicht geleugnet. Vielmehr setzen das Sein der Welt und ihre Entwicklung gerade einen Schöpfer voraus, der dieser Welt ihre wunderbare Ordnung und Entwicklungsfähigkeit gab, die unser menschliches Begreifen und Können übersteigen und die wir erst ansatzweise erkennen. Und dass auch Verstand und Charakter der Evolution unterliegen, ergibt sich schon daraus, dass Gott sich nur schrittweise und erst dann endgültig in Jesus offenbart, als „die Zeit erfüllt war“. (Mk 1,15) Mohammed dagegen übernimmt bezüglich der Erschaffung des Menschen im Wesentlichen die Adam-und-Evageschichte (Gen 2,4b-24) und erfindet noch die Erschaffung der Engel und den Fall des Engels Iblis hinzu: „Und wahrlich, Wir (Allah) haben den Menschen aus trockenem Lehm, aus formbarem Schlamm, erschaffen. Und die Dschinn (Engel) erschufen Wir zuvor aus dem Feuer des glühenden Windes. Und als dein Herr zu den Engeln sprach: „Seht, Ich erschaffe einen Menschen aus trockenem Lehm, aus formbarem Schlamm. Und wenn Ich ihn gebildet und ihm von Meinem Geist eingehaucht habe, dann werft euch vor ihm nieder!“ Da warfen sich alle Engel insgesamt nieder. Außer Iblis; der wollte sich nicht niederwerfen. Er sprach: „O Iblis! Was ist mit dir, dass du dich nicht niedergeworfen hast?“ Er sprach: „Nie werde ich mich vor einem Menschen niederwerfen, den Du aus trockenem Lehm, aus formbarem Schlamm, erschaffen hast.“ Er sprach: „Weg mit dir! Du bist verflucht! Fürwahr, der Fluch soll auf dir lasten bis zum Tage des Gerichts.“ (Sure 15,26-35, geoffenbart zu Mekka; ähnlich Sure 55,14-15 neben anderen) Die Vorstellung, Gott hätte eine Lehm- und Schlammpuppe geformt und sie durch Einhauchung seines Geistes belebt, ist so falsch wie primitiv. Gott erschafft aus dem Nichts und braucht kein Material dazu. Außerdem hat das menschliche Zellgewebe mit Lehm und Schlamm nichts zu tun. Dieser falschen Vorstellung liegt der Gedanke vom Kreislauf des Lebens zugrunde, wie er im „Fluch Gottes“ an Adam beschrieben ist: „Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zum Ackerboden; von ihm bist du ja genommen. Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück:“ (Gen 3,19) Dieser Fluch weist den Verfasser der Adamsgeschichte als einen frühen Sadduzäer aus, der nicht an die Auferstehung der Toten glaubte (Apg 23,8); denn der Mensch ist ja nicht Staub, sondern Abbild Gottes (Gen 1,26), und kehrt auch nicht zum Staub zurück, sondern zu Gott, vor dem er sich verantworten muss. Dementsprechend ist auch die Übernahme dieses Fluches in die Aschenkreuzformel am Aschermittwoch falsch: „Gedenke, o Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehren wirst!“ Richtigerweise müsste sie heißen: „Gedenke, o Mensch, dass du Abbild Gottes bist und dich vor Gott verantworten musst!“ Mohammed scheint bezüglich der Erschaffung des Menschen aus Lehm und Schlamm selbst Bedenken gehabt zu haben; denn er zeigt noch andere Erschaffungsmöglichkeiten auf: „Er hat den Menschen aus einem Samentropfen erschaffen“. (Sure 16,4 neben anderen) In der Sure 32 kombiniert Mohammed die beiden Erschaffungsmöglichkeiten: „Zunächst formte er den Menschen aus Lehm. Dann bildete Er seine Nachkommen aus dem Tropfen Seite 35 von 44 einer verächtlichen wässerigen Flüssigkeit. Dann formte er ihn und blies von seinem Geist in ihn.“ (Sure 32,7-9) In der Sure 25 zeigt Mohammed eine weitere Erschaffungsmöglichkeit auf: „Und Er ist es, Der den Menschen aus Wasser erschaffen hat.“ (Sure 25,54) Schließlich heißt es in der Sure 96: „Er schuf den Menschen aus einem sich Anklammernden.“ (Sure 96,2) In der Sure 22 kombiniert er nochmals die verschiedenen Erschaffungsmöglichkeiten: „O ihr Menschen! Wenn ihr über die Auferstehung im Zweifel seid, so haben Wir euch doch aus Staub erschaffen, dann aus einem Samentropfen, dann aus etwas sich Anklammerndem, dann aus Fleisch, teils geformt, teils ungeformt, um euch manches klarzumachen.“ (Sure 22,5) Da Mohammed den Koran als Wort Gottes bezeichnet, bekommt man den Eindruck, dass bei den vielen verschiedenen Erschaffungen des Menschen Gott selbst nicht mehr weiß, wie er eigentlich den Menschen erschaffen hat! Dank der Evolutionslehre von Charles Darwin können wir Gott diesbezüglich Nachhilfe geben! 5. Die Erschaffung der Frau nach dem Koran Mohammed setzt sich über die 1. Schöpfungsgeschichte (Gen 1,27) sowie über deren Nachtrag (Gen 5,2) hinweg, wonach Gott den Menschen als Mann und Frau und damit gleichzeitig erschuf, und schließt sich dem frauenfeindlichen Tiermärchen von Adam und Eva mit der sprechenden Schlange an (Gen 2,4b-25), wonach Gott zunächst Adam und später Eva erschaffen haben soll: „Er ist es, der euch aus einem einzigen Menschen erschuf; aus ihm machte Er seine Frau, auf dass er ihr zuneige.“ (Sure 7,189; 30,21; 39,6; 42,11) Die göttliche Rippenentnahme im Adam-und-Evamärchen(Gen 2,21) erwähnt Mohammed nicht. Es bleibt daher der Phantasie des Koranlesers überlassen, wie Gott die Frau aus dem Mann gemacht haben will. 6. Adam als Abbild Gottes nach dem Koran Während nach der 1. Schöpfungsgeschichte (Gen 1,27) Gott Mann und Frau als sein „Abbild“ und nach dem Nachtrag (Gen 5,1) als „gottähnlich“ erschuf, verwendet Mohammed diese Begriffe nicht. Er will ja eine eigene, nämlich die einzig wahre Religion schaffen und nicht bloß von der Bibel übernehmen. Dementsprechend erfindet er ein eigenes Bild für die Würde des Menschen, nämlich die Niederwerfung der Engel vor Adam auf Befehl Allahs: „Dann sprachen Wir (Allah) zu den Engeln: „Werft euch vor Adam nieder!“ (Suren 7,11; 2,34; 20,116) Die Geste der Niederwerfung gebührt ausschließlich Allah. Dadurch, dass Allah den Engeln die Niederwerfung vor Adam befiehlt, erhöht er Adam über die Engel und macht ihn gottähnlich bzw. zum Abbild Gottes. Vor Eva dagegen brauchen sich die Engel nicht niederzuwerfen. Es ist also nach der Absicht Mohammeds Allah selbst, der der Frau die Gottesebenbildlichkeit und Gottesähnlichkeit abspricht und ihr einen geringeren Wert als dem Mann zumisst. Mohammed und Paulus, der ja der Frau ebenfalls die Gottesebenbildlichkeit abspricht und sie nur als „Abglanz des Mannes“ bezeichnet (1 Kor 11,7), begegnen sich also hinsichtlich der Geringschätzung der Frau auf gleicher Stufe. Seite 36 von 44 7. Der Sündenfall a) Der verbotene Baum Im Buch Genesis heißt es: „Dann gebot Gott, der Herr, dem Menschen: Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen, doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn sobald du davon isst, wirst du sterben.“ (Gen 2,16-17) Gott will also nach diesem Adam-und-Evamärchen nicht, dass der Mensch Gut und Böse erkennen und damit ein sittliches Bewusstsein entwickeln kann. Vielmehr soll der Mensch in der tierischen Unschuld verharren. Es ist aber gerade die Erkenntnis von Gut und Böse, die den Menschen über das Tier erhebt, ihn überhaupt erst zum Menschen und damit zum Abbild Gottes macht und ihn befähigt, durch Gesetzgebung und Rechtsprechung höhere Gemeinschaften bis hin zum modernen Rechtsstaat zu bilden. Die Erkenntnis von Gut und Böse ist unerlässliche Voraussetzung für die Sünde; denn sündigen kann nur der, der trotz der Erkenntnis von Gut und Böse sich für das Böse entscheidet! Adam und Eva hatten vor dem Essen der Frucht diese Erkenntnis nicht und konnten folglich auch nicht sündigen! Das Verbot Gottes war daher völlig sinnlos. Vielmehr hätte Gott zuerst Adam und Eva die Erkenntnis von Gut und Böse geben müssen. Dann erst hätte er das Verbot aussprechen können! Wenn dann Adam und Eva entgegen dem Verbot vom Baum gegessen hätten, hätten sie gesündigt. Die Sünde von Adam und Eva, aus der das Christentum die Erbsünde machte, gibt es also gar nicht! Im Übrigen ist Sünde immer höchstpersönliche Schuld, die niemals vererbt werden kann. Der Sünder nimmt sie mit ins Grab. Das Judentum, das ja das Adam-und-Evamärchen erfunden hat, und der Islam lehnen die Lehre von der Erbsünde ab. Nach katholischer Lehre wird der Mensch durch die Taufe von der Erbsünde befreit. Wenn also getaufte Christen ein Kind zeugen, könnten sie, weil sie ja von der Erbsünde befreit sind, diese ohnehin nicht weiter vererben. Hinzu kommt: Die katholische Kirche versteht ihre Erbsünde offensichtlich selbst nicht; denn im Kompendium zum Katechismus der katholischen Kirche heißt es: „Diese Weitergabe (der Erbsünde) ist ein Geheimnis, das wir nicht völlig verstehen können.“ (Kompendium Ziffer 76) Und weil getaufte Christen trotz Befreiung von der Erbsünde weiter sündigen, erfand man einfach die „Konkupiszenz“, also eine angeblich verbleibende Neigung zur Sünde, die dann doch wieder eine Art von Erbsünde ist, so dass die Taufe sich letztlich als wirkungslos erweist. Jedenfalls schafften es die getauften und damit von der angeblichen Erbsünde befreiten Adolf Hitler und Josef Stalin, zu den größten Verbrechern der Menschheit zu werden. Die Erfindung der „Konkupiszenz“ offenbart im Übrigen die pessimistische Sicht des Menschen durch die katholische Kirche. Dass der Großteil der Menschen sehr wohl bestrebt ist, sich nichts zuschulden kommen zu lassen, wird völlig ignoriert. Die oft bewundernswerte Spenden-, Opfer- und Hilfsbereitschaft sowie die Vielzahl und Vielfalt ehrenamtlicher Tätigkeit sprechen viel eher für eine Neigung des Menschen zum Guten. Dass der Mensch sich auch für das Böse und damit für die Sünde entscheiden kann, liegt nun einmal in dem von Gott gewollten freien Willen des Menschen begründet. Jesus selbst hat niemals von einer Erbsünde gesprochen und den Sündenfall von Adam und Eva niemals erwähnt. Er hat sich auch niemals als Erlöser von einer Erbsünde bezeichnet. Sein Taufauftrag (Mt 28,19 und Mk 16,16) enthält keinerlei Hinweis, dass mit der Taufe eine etwaige Erbsünde getilgt würde. Jesus ist vielmehr der im Buch Deuteronomium verheißene neue Moses, nämlich der Messias, der alles sagt, was Gott ihm aufträgt. (Dtn 18,18-19) Mit der Erlösung von einer ohnehin nicht bestehenden Erbsünde war Seite 37 von 44 Jesus folglich nicht beauftragt. Ansonsten hätte er uns eine durchaus nicht unwichtige Glaubenslehre verheimlicht und seinen göttlichen Lehrauftrag nicht erfüllt. Die Lehre von der Erbsünde beruht auf zwei falschen Pfeilern, nämlich auf dem frauenfeindlichen Tiermärchen von Adam und Eva mit der sprechenden Schlange und dem falschen Adam/ Eva/ Jesus- Vergleich des Paulus. (Röm 5,17-18) Sie ist doppelt falsch! Der altjüdische Verfasser hat sein Adam-und-Evamärchen- vielleicht sogar bewusstfalsch konstruiert. Er hätte, um zu einer Sünde von Adam und Eva zu kommen, diesen die Erkenntnis von Gut und Böse von Anfang an zugestehen müssen und den Baum, „der in der Mitte des Gartens steht“(Gen 3,3), entweder nicht weiter benennen dürfen oder anders als „Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“ benennen müssen! Dem altjüdischen Verfasser ging es aber auch gar nicht um die richtige Konstruktion einer Ursünde oder Erbsünde, sondern um die Erniedrigung der Frau unter die Herrschaft des Mannes! Mohammed erkannte offensichtlich die Problematik, die mit dem „Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“ verbunden ist, und beschreibt ihn zunächst nicht näher. In der Sure 7,19 heißt es nur: „O Adam! Du und deine Frau, bewohnt das Paradies und esst, wovon ihr wollt. Nähert euch jedoch nicht diesem Baum, sonst tut ihr unrecht.“ In der Sure 20,120 lässt Mohammed Adam und Eva vom „Baum der Ewigkeit“ essen, den Gott in der biblischen Adamsgeschichte als „Baum des Lebens“ den beiden verschwiegen hatte. (Gen 3,22) Mit dem Menschsein sind die Erkenntnis von Gut und Böse und der freie Wille, sich für das eine oder andere zu entscheiden, untrennbar verbunden. Diese Erkenntnisfähigkeit und Entscheidungsfreiheit können nicht als „Erbsünde“ bezeichnet werden. Andernfalls müsste man den Menschen als Fehlkonstruktion Gottes bezeichnen. Die auf dem frauenfeindlichen Tiermärchen von Adam und Eva beruhende Erbsünde brachte auch das Dogma von der „Unbefleckten Empfängnis Mariens“ hervor. Da es eine Erbsünde jedoch nicht gibt, konnte Maria auch nicht bereits vom Zeitpunkt ihrer Empfängnis im Schoß ihrer Mutter Anna von der Erbsünde befreit gewesen sein. Da nach katholischer Lehre Säuglinge durch die Taufe ebenfalls wie Maria von der Erbsünde befreit werden, läge der Vorzug Mariens gegenüber den getauften Säuglingen ohnehin nur in einem zeitlichen Vorsprung, nämlich der Dauer der Schwangerschaft von 9 Monaten und der Zeit von der Geburt bis zur Taufe. Trotz Taufe und damit Befreiung von der Erbsünde können sich Säuglinge sogar zu den größten Verbrechern der Menschheitsgeschichte entwickeln, wie die Beispiele Adolf Hitler und Josef Stalin zeigen. Die Sündelosigkeit Mariens kann also nicht an der bloßen Befreiung von der Erbsünde liegen. Nach katholischer Lehre hängt die Sündhaftigkeit Getaufter allein von einer verbleibenden „Konkupiszenz“ ab, so dass das Dogma von der „Unbefleckten Empfängnis Mariens“ neben der Befreiung von der Erbsünde folgerichtig auch noch die Befreiung Mariens von der „Konkupiszenz“ hätte erklären müssen! Die Sündelosigkeit Mariens hat aber nichts mit einer angeblich fehlenden Erbsünde und Konkupiszenz zu tun, sondern ist eine besondere Gnade Gottes. Dementsprechend spricht der Engel Gabriel im Lukasevangelium (Lk 1,28) Maria an: „Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir!“ Man sieht: Wird das frauenfeindliche Tiermärchen von Adam und Eva mit der sprechenden Schlange als „Wort Gottes“ unterstellt, gebiert es nur immer neue Irrtümer und Irrlehren, angefangen von der Erschaffung Adams aus Erde, der Erschaffung des Paradieses und der Erschaffung Evas aus der Rippe Adams bis hin zur Herrschaft des Mannes über die Frau und zur Erbsünde. Seite 38 von 44 b) Die Folgen des Essens der verbotenen Frucht Die Drohung Gottes: „Sobald du davon isst, wirst du sterben“ (Gen 2,17) erweist sich als leere Drohung und Lüge; denn Adam und Eva fallen nach dem Genuss der verbotenen Frucht nicht tot um, sondern leben weiter. Adam wurde sogar 930 Jahre alt! (Gen 5,5) Dagegen bewahrheitet sich ausgerechnet die Aussage des Satans in Gestalt der Giftschlange: „Nein, ihr werdet nicht sterben. Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse.“ (Gen 3,4-5) Und so ist es dann auch: „Da gingen beiden die Augen auf, und sie erkannten, dass sie nackt waren.“ (Gen 3,7) Adam und Eva entwickelten also, weil sie nun Menschen waren, im Gegensatz zu den Tieren ein Schamgefühl. Und Gott stellt zu seinem Entsetzen fest: „Seht, der Mensch ist geworden wie wir: er erkennt Gut und Böse.“ (Gen 3,22) Ja, Gott ruft hilflos und verzweifelt aus: „Dass er jetzt nicht die Hand ausstreckt, auch vom Baum des Lebens nimmt, davon isst und ewig lebt!“ (Gen 3,22) Gott bekommt sogar richtig Angst vor dem neuen Ungeheuer Mensch, vor dem er sich unbedingt schützen muss; denn „er vertrieb den Menschen und stellte östlich des Gartens von Eden die Kerubim auf und das lodernde Flammenschwert, damit sie den Weg zum Baum des Lebens bewachten.“ (Gen 3,24) Nach dieser Lügengeschichte erweist sich also Gott aufgrund seiner leeren Drohung als der Lügner und Satan als der Ehrliche. Und es ist ausgerechnet der Satan, der dem Menschen zur Erkenntnis von Gut und Böse und damit zur Gottesebenbildlichkeit verhilft! Erst durch den Satan erhebt sich der Mensch kraft seiner gewonnenen Erkenntnis von Gut und Böse über das erkenntnislose Tier und wird durch sein sittliches Bewusstsein zum Menschen. Nach der Adamsgeschichte verdanken wir also dem Satan unser Menschsein und unsere Gottesebenbildlichkeit, und nicht Gott! Gott wollte unser Menschsein ja sogar verhindern! Also ist nach der Adamsgeschichte Schluss mit: Gott sei Dank! Vielmehr müsste es heißen: Dem Satan sei Dank! Damit müsste eigentlich jedem aufgehen, dass es sich bei der Geschichte von Adam und Eva um eine satanische Lügengeschichte handelt, die folglich niemals „Wort Gottes“ sein kann! Paulus, der den satanischen Charakter dieser Lügengeschichte nicht erkannte, sondern sie glaubte, legt die Drohung Gottes: „Sobald du davon isst, wirst du sterben“ dahin aus, dass Gott den Menschen ursprünglich als unsterblich erschuf. Erst durch den Sündenfall sei der Mensch sterblich geworden: „Durch einen einzigen Menschen kam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod, und auf diese Weise gelangte der Tod zu allen Menschen, weil alle sündigten.“ (Röm 5,12) Diese Auslegung lässt zwar die Drohung Gottes nicht als leere Drohung erscheinen, steht aber wiederum im Gegensatz zu Vers Gen 3,22, wonach Gott dem Menschen den „Baum des Lebens“ verheimlichte und Adam und Eva aus dem Paradies vertrieb, damit sie nicht auch noch vom „Baum des Lebens“ aßen und unsterblich würden. Gott schuf also auch nach der Lügengeschichte keinen unsterblichen Menschen! Außerdem widerspräche die ursprüngliche Unsterblichkeit den irdischen Gegebenheiten von Geburt und Tod, Werden und Vergehen des im Buch Genesis geschilderten irdischen Paradieses, in dem Eufrat und Tigris fließen, wobei es dieses irdische Paradies ohnehin nie gegeben hat. Es ist eine Erfindung sumerischer Sagenund Märchenerzähler, die der altjüdische Verfasser der Adam-und-Evageschichte übernommen und zu einem anschaulichen neuen Märchen verarbeitet hat. Die Auslegung des Paulus von der ursprünglichen Unsterblichkeit des Menschen widerspricht daher der von ihm geglaubten Adam-und-Evageschichte und ist schlicht irrig. Ja, er fügt der Lügengeschichte die weitere Lüge von der ursprünglichen Unsterblichkeit des Menschen hinzu! Mohammed seinerseits geht nicht von der ursprünglichen Unsterblichkeit des Menschen aus; denn er lässt den Satan Adam und Eva in Sure 7,20 einflüstern: „Euer Herr hat euch diesen Seite 39 von 44 Baum nur verboten, damit ihr nicht Engel oder unsterblich werdet.“ Und in Sure 20,120 lässt er den Satan flüstern: „O Adam! Soll ich dich zu dem Baume der Ewigkeit und in ein Reich führen, das nie vergeht?“ Da aber das Paradies trotz der Nennung der Flüsse Eufrat und Tigris (Gen 2,14) auf Erden nicht zu lokalisieren ist und der „Baum des Lebens“, der ewiges Leben schenkt (Gen 3,22), ebenfalls nicht auf der Erde vorkommt, verlegt Mohammed das in der Lügengeschichte beschriebene irdische Paradies kurzerhand ins Jenseits und lässt Allah bei der Vertreibung Adams und Evas aus dem jenseitigen Paradies sprechen: „Hinab mit euch! Einer sei des anderen Feind. Auf der Erde sollt ihr eueren Wohnsitz und einen Nießbrauch auf Zeit haben!“ (Sure 7,24) Wie Adam und Eva aus dem jenseitigen Paradies auf die Erde kamen, überlässt Mohammed der Phantasie seiner Koranleser. Vielleicht half damals schon die Schimmelstute, deren Hufabdrücke bei Mohammeds Himmelfahrt angeblich im Felsendom zu Jerusalem zu sehen sind?! c) Die Strafen Gottes aufgrund des Sündenfalls Der altjüdische Verfasser der Adamsgeschichte macht Gott auch noch durch den Ausspruch absurder Strafen lächerlich: Zunächst nämlich straft Gott die Giftschlange wie folgt: „Auf dem Bauch sollst du kriechen und Staub fressen alle Tage deines Lebens.“ (Gen 3,14) Als ob die Schlange jemals aufrecht gegangen wäre! Und die Strafe des Staubfressens befolgt die Schlange bis heute nicht! Weiter straft Gott die Schlange: „Feindschaft setze ich zwischen dich und die Frau, zwischen deinen Nachkommen und ihren Nachwuchs. Er trifft dich am Kopf und du triffst ihn an der Ferse.“ (Gen 3,15) Diese Strafe ist deshalb banal, weil sich der Mensch wegen der Gefahr des tödlichen Bisses ohnehin nicht mit einer Giftschlange anfreundet. Gott brauchte also gar keine Feindschaft setzen! Um eine Giftschlange zu töten, muss man ihr den Kopf zertreten. Andererseits trifft die am Boden kriechende Schlange natürlich nicht den Kopf oder die Schulter des Menschen mit ihrem Biss, sondern nur die Ferse. Gott spricht hier also völlig überflüssige Binsenweisheiten aus! Es fällt allerdings auf, dass dieser lächerliche Lügengott nur Feindschaft setzt zwischen der Schlange und der Frau, nicht aber zum Mann, obwohl dieser nach einem Biss der Giftschlange ebenso sterben müsste wie die Frau. Der Grund hierfür ist, dass der Mann der Schlange seine Herrschaft über die Frau verdankt. Gott spricht nämlich zur Frau: „Du hast Verlangen nach deinem Mann; er aber wird über dich herrschen.“ (Gen 3,16) Deshalb kann Adam der Giftschlange auch nicht böse sein! Mohammed, der das satanische Lügenmärchen nicht durchschaut, greift die Strafe der Feindschaft zwischen Schlange und Frau auf und macht sie im Koran zum schicksalsschweren Erbfluch für die ganze Menschheit, indem er Allah sprechen lässt: „Hinab mit euch! Einer sei des anderen Feind!“ (Sure 7,24) Allah offenbart sich hier als menschenfeindlicher Gott und Menschenhasser und verbreitet furchterregende dumpfe Finsternis. Die Feindschaft wird im Islam zum schrecklichen Grundprinzip menschlichen Zusammenlebens. Damit verstößt der Islam als Religion gegen Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1948, in der es heißt: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“ Eva bestraft Gott wie folgt: „Viel Mühsal bereite ich dir, sooft du schwanger wirst. Unter Schmerzen gebierst du Kinder. Du hast Verlangen nach deinem Mann; er aber wird über dich herrschen.“ (Gen 3,16) Geburtswehen entsprechen den irdischen Lebensbedingungen Seite 40 von 44 und können nicht als Strafe angesehen werden. Ihr sukzessives Einsetzen ermöglicht sogar die notwendige Vorbereitung der Geburt. Wenn Geburtswehen die Folge der Erbsünde wären, dürften christliche Frauen, die ja durch die Taufe von der Erbsünde befreit wurden, keine Geburtswehen mehr bekommen, was aber nicht der Fall ist. Dass Maria, die in der Konsequenz paulinischer Theologie als neue Eva bezeichnet wird, von den Geburtswehen verschont wurde, ist ein Privileg, das mit der Lügengeschichte von Adam und Eva nichts zu tun hat, sondern auf der Weissagung im Buch Jesaja beruht: „Noch ehe die Frau ihre Wehen bekommt, hat sie schon geboren; ehe die Wehen über sie kamen, brachte sie einen Knaben zur Welt.“ (Jes 66,7) Im Übrigen wird in der Strafe für Eva der falsche Eindruck erweckt, als ob nur die Frau Verlangen nach dem Mann hat, der Mann aber nicht nach der Frau! Zuletzt bestraft Gott auch Adam und zwar damit, dass er arbeiten muss. (Gen 3,17-19) Dabei geht der Verfasser der Lügengeschichte zu Unrecht davon aus, dass Müßiggang das höchste Glück bedeutet. Gerade die Arbeit ist es, die den Menschen fordert, ihn weiter und höher entwickelt und ihm in besonderem Maße ein Selbstwertgefühl vermitteln kann. d) Fazit der Auswirkungen der Geschichte von Adam und Eva Das offensichtlich frauenfeindliche Tiermärchen von Adam und Eva mit der sprechenden Schlange bestimmte in erheblichem Maße die Theologie von Paulus und Mohammed und damit von Christentum und Islam. Beide, Paulus und Mohammed, versuchten auf ihre Weise, diese Lügengeschichte zurechtzubiegen, und erzeugten dadurch wieder neue Lügen und Irrtümer. Dass es sich letztlich um eine satanische Lügengeschichte handelt, erkannten beide nicht. Das eigentlich Erschreckende aber ist, dass Christentum und Islam diesen offensichtlichen Schwachsinn seit Jahrhunderten als Wort Gottes verkünden und damit ein völlig falsches Gottes- und Menschenbild verbreiten, das ein Großteil der Menschheit auch noch glaubt! 8. Die Stellung der Frau im Islam Der geringere Wert der Frau gegenüber dem Mann hat nach dem Koran zwei Ursachen: Zum einen befiehlt Allah den Engeln, sich nur vor Adam niederzuwerfen, um ihn dadurch als Abbild Gottes (Gen 1,27) oder gottähnlich (Gen 5,1) anzuerkennen. (Sure 7,11) Diese Ehre lässt Allah Eva nicht zukommen. Zum anderen machte Allah aus Adam dessen Frau, „auf dass er ihr zuneige.“ (Sure 7,189) Eva stammt also ebenso wie bei der biblischen Lügengeschichte von Adam ab, so dass Adam als „Vater“ der Eva erscheint und daher die höhere Stellung gegenüber seiner „Tochter“ Eva erhält. Diese Höherwertigkeit des Mannes führt dazu, dass das Zeugnis eines Mannes nur durch das Zeugnis zweier Frauen ersetzt werden kann (Sure 2,282), ein Knabe den Anteil zweier Mädchen erbt (Sure 4,11) und der Mann bei der kinderlosen Frau die Hälfte, während die Frau beim kinderlosen Mann nur ein Viertel erbt. (Sure 4,12) Zwar steht der Frau ebenso wie dem Mann ein Scheidungsrecht zu. Weil aber der Mann diesbezüglich das letzte Wort hat, ist es praktisch wertlos. (Sure 2,228) Hinsichtlich der Behandlung der Ehefrauen heißt es im Koran (Sure 2,223): „Euere Frauen sind euch ein Saatfeld. Geht zu euerem Feld, wie ihr wollt; aber tut zuvor etwas für euere Seelen. Und fürchtet Allah und wisset, dass ihr Ihm begegnen werdet.“ Seite 41 von 44 Mohammed bringt hier in anerkennenswerter Weise zum Ausdruck, dass jede Handlung, insbesondere wegen ihrer Tragweite jede sexuelle Handlung, vor Gott verantwortet werden muss. Die Frau darf nicht als Lustobjekt missbraucht werden. Andererseits verkürzt die Beschränkung auf den Gebrauch der Frau als Saatfeld die Bedeutung der ehelichen Liebe. Die Frau darf ja nicht als bloßes Mittel zur Fortpflanzung gebraucht werden, sondern darf nach christlicher Auffassung als dem Mann gleichwertige Person seine vorbehaltlose Liebe erwarten. (Familiaris Consortio Ziffer 11) Der Gebrauch einer Frau als bloßes Fortpflanzungsmittel oder wie eine Sache, nämlich wie ein Saatfeld, verstößt ganz einfach gegen ihre Menschenwürde und erniedrigt sie. Ist sie nicht mehr als Saatfeld zu gebrauchen, läuft sie Gefahr, wie wertloser Abfall weggeworfen zu werden! Es fällt auf, dass Mohammed als Nachkomme Ismaels das Verhalten Abrahams gegenüber Hagar, der Leibmagd von dessen Frau Sarah, seiner Ehevorstellung zugrunde legt: Abraham gebrauchte Hagar nur zur Zeugung eines Nachkommen, nämlich des Ismael. Geliebt aber hat er Sarah. (Gen 16,1-4) Weil Abraham Hagar nur als Saatfeld gebrauchte, nicht aber liebte, konnte er sie zusammen mit Ismael auch in die Wüste schicken und dort ihrem ungewissen Schicksal überlassen. (Gen 21,14) Man würde allerdings Mohammed Unrecht tun, wenn man ihm vorwürfe, für ihn sei die Liebe zwischen Mann und Frau ein Fremdwort gewesen. Mohammed lebte bis zum Tod seiner Frau Chadidscha monogam und zeugte mit ihr mehrere Kinder. Er hat sie sicherlich geliebt. Dementsprechend heißt es im Koran: „Zu Seinen (Allahs) Zeichen gehört auch, dass Er euch Gattinnen aus euch selbst schuf, damit ihr bei ihnen ruht. Und Er hat zwischen euch Liebe und Barmherzigkeit gesetzt.“ (Sure 30,21) Nur hielt Mohammed die beiderseitige Liebe eben nicht für eine wesentliche Voraussetzung für die Ehe, weil damals üblicherweise die Ehegatten von ihren Eltern ausgehandelt und verkuppelt wurden und sich vor der Eheschließung meist gar nicht kannten. Und so ist es in vielen islamischen Staaten bis heute geblieben. Von derart zustande gekommenen Ehen ging wohl auch Paulus aus, wenn er im Titusbrief schreibt: „Sie (die älteren Frauen) müssen fähig sein, das Gute zu lehren, damit sie die jungen Frauen dazu anhalten können, ihre Männer und Kinder zu lieben, besonnen zu sein, ehrbar, häuslich, gütig und ihren Männern gehorsam, damit das Wort Gottes nicht in Verruf kommt.“ (Titus 2,3-5) Gegenseitige Liebe setzt eine gewisse Reife der Ehegatten voraus, an der es damals schon deshalb fehlte, weil zumindest die Mädchen vielfach bereits vor Eintritt ihrer Geschlechtsreife verheiratet wurden. Im Übrigen galten Frauen gemeinhin nicht als zur Liebe fähig. Sie wurden wie Waren verkauft und verschachert. Damit die Eheschließung nicht ausschließlich als Frauenkauf erschien, fordert Mohammed die Männer auf: „Und gebt den Frauen ihr Brautgeld wie ein Geschenk!“ (Sure 17,123) Mohammed richtete sich nach dem Vorbild Abrahams gemäß der Weisung im Koran: „Dann offenbarten Wir (Allah) dir: Folge der Religion Abrahams, des Lauteren im Glauben, der kein Götzendiener war!“ (Sure 17,123) Und Abraham stand unter einem fürchterlichen Zeugungszwang, ja sogar Zeugungswahn, hatte ihm doch Gott prophezeit: „Ich mache deine Nachkommen zahlreich wie den Staub auf der Erde. Nur wer den Staub auf der Erde zählen kann, wird auch deine Nachkommen zählen können.“ (Gen 13,16) Dieser Zeugungswahn ließ Abraham nicht davor zurückschrecken, seine Ehe mit Sarah zu brechen, Hagar, deren Leibmagd, als bloßes „Saatfeld“ zu missbrauchen und mit ihr den Nachkommen Ismael zu zeugen. Nach dem Tod Saras nahm sich Abraham noch Ketura zur Frau und zeugte mit ihr sechs Söhne. Ferner zeugte er mit nicht näher bekannten Nebenfrauen weitere Kinder. (Gen 25,1-6) Seite 42 von 44 Mohammed sah sich als Nachkomme Abrahams nicht nur der Verheißung Gottes an diesen verpflichtet, sondern auch der an Ismael: „Aber auch den Sohn der Magd will ich zu einem großen Volk machen, weil auch er dein Nachkomme ist. (Gen 21,13) Um selbst eine große Nachkommenschaft zu zeugen, nahm sich Mohammed nach dem Tod seiner Frau Chadidscha zahlreiche Frauen, die im Koran wie folgt aufgeführt sind: „O Prophet! Wir erlaubten dir deine Gattinnen, denen du ihre Brautgabe gegeben hast, und jene, die du von Rechts wegen besitzt von denen, die dir Allah (als Kriegsgefangene) gab, und die Töchter deiner Vaterbrüder und deiner Vaterschwestern sowie die Töchter deiner Mutterbrüder und deiner Mutterschwester, die mit dir auswanderten, und jede gläubige Frau, die sich dem Propheten schenkt, sofern der Prophet sie zu heiraten wünscht: ein besonderes Privileg für dich, nicht für andere Gläubige.“ (Sure 33,50) Mohammed hatte also einen Harem mit mehr als einem Dutzend Frauen. Wie viele Frauen anderen Gläubigen zustehen sollten, ergibt sich nicht unmittelbar aus dem Koran. Da der Koran aber nur die Ehe mit bis zu vier Waisenmädchen erlaubt, kann man daraus schließen, dass Mohammed vier Frauen als Höchstgrenze ansah: „Und wenn ihr fürchtet, sonst den Waisen nicht gerecht werden zu können, nehmt euch als Frauen, was euch gut erscheint, zwei, drei oder vier.“ (Sure 4,3) Die Zahl der vier Frauen erinnert an die vier Frauen Jakobs, nämlich Lea, Rahel, Bilha und Silpa (Gen 29 und 30), die insgesamt zwölf Söhne gebaren, die die Väter der zwölf Stämme Israels wurden. Da aber bereits Abraham Nebenfrauen hatte(Gen 25,6), galt die Beschränkung von vier Frauen auf die Hauptfrauen. Die Vielweiberei war unter den nichtchristlichen Arabern eine Selbstverständlichkeit. Und weil Mohammed zur Gewinnung seiner Anhängerschaft auf sie angewiesen war, die Vielweiberei zudem durchaus biblisch ist, behielt sie Mohammed für seine Anhänger bei. Nach der Vorstellung Mohammeds soll der Islam die Welt beherrschen. (Sure 24,55) Dies kann natürlich um so eher geschehen, wenn jeder Muslim für eine zahlreiche Nachkommenschaft sorgt. Dann kann auch die Drohung eher Wirklichkeit werden: „Wahrlich, die Ungläubigen werden schon sehen, wem die Zukunft gehört.“ (Sure 13,42) Für die Erlangung der Weltherrschaft kommt es Mohammed nicht auf die gegenseitige Liebe von Mann und Frau an, sondern auf zahlreiche Nachkommen. Es genügt also, die Frauen wie Saatfelder zu gebrauchen und wie Legehennen in einen Käfig namens Harem zu sperren. Hauptsache, der Islam wird stark! 9. Die Folgen der islamischen Vielweiberei Der Erwerb und der Unterhalt eines Harems sind eine kostspielige Angelegenheit, erfordern sie doch ein geräumiges Haus oder eine geräumige Wohnung und die finanziellen Mittel zum Frauenkauf und zur Ernährung einer vielköpfigen Familie. Mohammed beispielsweise ließ sich zur Finanzierung seines Harems einfallen, für Audienzen Geld zu verlangen: „O ihr, die ihr glaubt! Wenn ihr euch mit dem Gesandten besprechen wollt, dann schickt der Unterredung eine Spende voraus.“ (Sure 58,12) In Großbritannien wurde die Sozialhilfe für polygam verheiratete Immigranten zum Wahlkampfthema, weil diese jährlich bis zu 10 000 Pfund für die zusätzlichen Ehefrauen sowie 1000 Pfund für jedes Kind beträgt. Hinzu kommen Gratisleistungen des Nationalen Gesundheitsdienstes für alle Familienangehörigen. Außerdem haben die polygamen Großfamilien Anspruch auf gemeindeeigene Sozialwohnungen, die der Größe der Familie angemessen sind: eine teuere Angelegenheit für den britischen Steuerzahler, der entweder ledig ist oder monogam lebt und nicht einsieht, für die menschenunwürdige Vielweiberei islamischer Immigranten zu arbeiten und sie mit seinen Steuern zu finanzieren. Schon ein geringer Prozentsatz notleidender Haremshaushalte an der Gesamtzahl der Haushalte würde Seite 43 von 44 unseren Sozialstaat und unser Sozialversicherungssystem sprengen. Wer also den Islam ins Land lässt, lässt den Kuckuck ins Nest! Je größer der Harem, je reicher der Haremsherr und je zahlreicher seine Nachkommenschaft war und ist, desto mehr galt und gilt auch heute noch der Haremsherr als von Allah gesegnet. So konnte es vorkommen, dass in islamischen Städten die wohlhabendere Hälfte der Männer die gesamte Frauenschaft besaß und die andere Hälfte leer ausging. Dieser offensichtliche Frauenmangel führte zu einem schwunghaften Mädchen- und Frauenhandel im Islam, wobei wiederum die wohlhabenderen Männer die höheren Preise bieten und mit den hübscheren Mädchen ihre Harems füllen konnten. Diese Haremsgesellschaft erwies sich deshalb als krass unsoziale Gesellschaft. Dabei konnten die Haremsherren das sexuelle Überangebot in ihren Harems überhaupt nicht befriedigen. Mohammed spricht hier aus eigener leidvoller Erfahrung: „Euch wird es niemals möglich sein, in Gerechtigkeit gegen euere Ehefrauen zu verfahren, wie sehr ihr es euch auch wünschen mögt. Doch wendet euch nicht gänzlich einer zu, so dass ihr die andere wie in der Schwebe lasst.“ (Sure 4,129) Die sexuelle Unzufriedenheit der Haremsfrauen mit ihrem Herrn, aber auch Ekelgefühle ihm gegenüber sowie Neid und Eifersucht untereinander führten zwangsläufig zu erheblichen Problemen im Harem, für deren Lösung Mohammed zur Gewaltanwendung rät: „Diejenigen (Frauen) aber, deren Widerspenstigkeit ihr fürchtet, warnt sie, meidet sie in den Schlafgemächern und schlagt sie!“ (Sure 4,34) Viele Haremsherren behalfen sich mit der Anstellung von Eunuchen, um die Ordnung im Harem aufrechtzuerhalten, oder ließen ihre Frauen beschneiden, um keine sexuelle Unzufriedenheit aufkommen zu lassen. Seinen eigenen Frauen droht Mohammed an: „O Frauen des Propheten! Wenn eine von euch sich offenkundig unanständig verhält, wird ihre Strafe verdoppelt werden. Und dies ist Allah ein leichtes.“ (Sure 33,30) Weiter gibt er ihnen folgende Anweisungen: „Wenn ihr gottesfürchtig seid, dann zeigt euch nicht zu gefällig im Reden, sondern sprecht geziemend, damit der, in dessen Herz Krankheit ist, keine Erwartungen hegt. Und haltet euch zuhause auf. Und stellt euch nicht zur Schau wie in der früheren Zeit der Unwissenheit.“ (Sure 33,3233) Ganz besonders liegt Mohammed die Verhüllung der Frauen am Herzen, so dass er Allah sprechen lässt: „O Prophet! Sage deinen Frauen und deinen Töchtern und den Frauen der Gläubigen, dass sie etwas von ihrem Übergewand über sich ziehen sollen. So werden sie eher erkannt (als anständige Frauen) und nicht belästigt.“ (Sure 33,59) Die Verhüllung der Frau wurde damit ein Gebot Allahs. Ein Kopftuchverbot bedeutet also, dass eine Muslima gegen ein Gebot Allahs verstoßen muss. Ein Staat, der ein Kopftuchverbot verhängt, handelt daher gegen Allah und muss beseitigt werden. Seinen Anhängern schreibt Mohammed folgenden Umgang mit seinen Frauen vor: „Und wenn ihr sie um einen Gegenstand bittet, bittet sie von hinter einem Vorhang. Solches ist reiner für euere und ihre Herzen. Und es geziemt euch nicht, dem Gesandten Allahs Verdruss zu bereiten, noch nach ihm je seine Witwen zu heiraten. Siehe, solches wäre bei Allah eine ungeheuerliche Sache.“ (Sure 33,53) Die Frauen im Harem wissen natürlich, dass außerhalb ein Großteil der Männer unbeweibt ist und sich wie sexhungrige Wölfe auf jede sich bietende sexuelle Gelegenheit stürzen würden. Begibt sich daher eine Frau ohne Begleitung und unverschleiert auf die Straße, wird ihr dies dahin ausgelegt, dass sie im Harem sexuell nicht befriedigt wird und einen Liebhaber sucht. In vielen islamischen Ländern dürfen sich daher die Frauen außerhalb des Harems nur in der Burka oder im Schador, teilweise nur zusätzlich mit Gesichtsmaske oder Gesichtsgitter, bewegen, um jede Kontaktaufnahme zu verhindern. Es klingt wie Hohn, wenn Mohammed, der in seinem Harem im sexuellen Überfluss lebte und seine zahlreichen Frauen unmöglich sexuell befriedigen konnte, den leer ausgehenden Männern vorschreibt: „Doch diejenigen, welche niemand zur Ehe finden, sollen keusch leben, bis Allah sie aus Seinem Überfluss reich macht.“ (Sure 24,33) Seite 44 von 44 Insgesamt betrachtet bedeutet die Vielweiberei nicht nur eine himmelschreiende Erniedrigung der Frau, sondern hat auch verheerende gesellschaftliche Folgen. Sie kann in Europa nicht geduldet werden. Diesbezüglich hat das Recht der freien Religionsausübung eindeutig hinter das Recht auf Achtung der Menschenwürde der Frau und deren allgemeines Persönlichkeitsrecht zurückzutreten. Schlussbeurteilung Die Behauptung von Papst Paul VI.: „Im Christentum besaß die Frau mehr als in jeder anderen Religion schon von den Anfängen an eine besondere Würdestellung…“ kann aufgrund der Irrlehren der Apostelfürsten Petrus und Paulus bezüglich der Untertänigkeit der Frau nur mit ganz erheblichen Abstrichen nachvollzogen werden. Ihre Gleichberechtigung erlangte die Frau ja nicht durch das Christentum, sondern durch die Aufklärung und die damit verbundene Formulierung der Menschenrechte. Diese Gleichberechtigung wird weiterhin durch die Lügengeschichte von Adam und Eva und die Irrlehren von Petrus und Paulus, die als Wort Gottes verkündet werden, sowie insbesondere durch den Koran bedroht. Die Irrlehren von Petrus und Paulus haben dem Christentum und darüber hinaus der Menschheit schwer geschadet und bedrohen das Christentum von innen her. Sie haben wesentlich zu den Spaltungen in der Christenheit beigetragen. Und dennoch: Irrtümer und Fehlentwicklungen bieten auch immer wieder die Chance eines neuen Aufbruchs und eines Neuanfangs. Gerade die notwendige Ächtung der frauenfeindlichen Irrtümer von Petrus und Paulus und deren falschen Staatsverständnisses sowie die Aufgabe der Irrlehre von der Erbsünde könnten zu einer großartigen ökumenischen Bewegung führen, die die zerstrittenen christlichen Konfessionen einander näher bringen könnte. Zuletzt bleibt aber immer als Trost und Hoffnung: Trotz aller Irrtümer hat die auf den Felsen Petrus gebaute katholische Kirche von Gott eine Bestandsgarantie erhalten: „Die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“ (Mt 16,18) Diese Bestandsgarantie darf aber nicht zu Überheblichkeit und Blindheit führen, die ihrerseits wieder nur neue Irrtümer und Fehlentwicklungen hervorrufen. Das Ringen um die Wahrheit bleibt daher eine ewige Aufgabe für die Menschheit, die nur mit friedlichen Mitteln bewältigt werden darf. _____ München, den 26. April 2009