Lösungsansatz

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Berufsprüfung
Technischer Kaufmann
Technische Kauffrau
Prüfung 2005
Prüfungsfach
Volks- und Betriebswirtschaftslehre
Lösungsvorschlag
2005
VWL/BWL
Prüfung svtk 2005
Teil A: Volkswirtschaft
Total 50 Punkte
Lösungshinweise kursiv gedruckt
1. Mehrfachwahlaufgaben
10 Punkte, pro Teilaufgabe 1 Punkt
Bei den folgenden Mehrfachwahlaufgaben ist jeweils eine Antwort richtig. Entscheiden Sie sich für eine Antwort und tragen Sie die Lösung in folgendes Lösungsblatt
ein:
Æ Korrekte Lösung auf der jeweiligen Zeile mit einem deutlichen X eintragen.
Lösungsraster
Aufgabe
a
b
c
X
1.1
X
1.2
X
1.3
X
1.4
1.5
d
X
1.6
X
1.7
X
X
1.8
X
1.9
X
1.10
1.1 Die Überauslastung des gesamtwirtschaftlichen Potentials führt in der Regel zu
a)
b)
c)
d)
Deflation
Arbeitslosigkeit
Inflation
erhöhter Sparneigung
1.2 Der Wertschriftenmarkt ist ein typisches Beispiel für
a)
b)
c)
d)
ein Oligopol
ein Angebotsmonopol
ein Nachfragemonopol
eine vollkommene Konkurrenz
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VWL/BWL
1.3 Eine raschere Umlaufgeschwindigkeit des Geldes
a)
b)
c)
d)
ist geldmengenneutral
erhöht die Geldmenge
reduziert die Geldmenge
stärkt den Wechselkurs
1.4 Welches ist der Saldo der Zahlungsbilanz eines Landes?
a)
b)
c)
d)
die Differenz zwischen Güter-/Dienstleistungsexporten und Güter-/
Dienstleistungsimporten
die Differenz zwischen Kapitalexporten und Kapitalimporten
die Differenz zwischen Devisenzuflüssen und Devisenabflüssen
die Differenz zwischen der einheimischen Währung im Inland und im Ausland
1.5 Der US-Dollar wird auch für verschiedene Transaktionen ausserhalb der Vereinigten Staaten verwendet. Der Kurs der amerikanischen Währung wird dadurch
a)
b)
c)
d)
gestärkt
nicht berührt
destabilisiert
geschwächt
1.6 Welche Aussage zu Preisen ist richtig?
a)
b)
c)
d)
Höchstpreise erfüllen nur dann ihren Zweck, wenn sie oberhalb des Marktpreises liegen.
Höchstpreise rufen einen Nachfrageüberschuss hervor.
Mindestpreise erfüllen nur dann ihren Zweck, wenn sie unterhalb des Marktpreises liegen.
Wenn der Staat den Marktpreis senkt, vergrössert sich die am Markt gehandelte
Menge.
1.7 Wenn eine Unternehmung mit ihren Zulieferbetrieben vorteilhaftere Lieferkonditionen vereinbart, dann steigert sie damit in erster Linie ihre
a)
b)
c)
d)
Rentabilität
Wirtschaftlichkeit
Produktivität
Liquidität
1.8 Für welches der folgenden Güter ist die Nachfrageelastizität am höchsten?
a)
b)
c)
d)
Benzin
Zigaretten
Milch
Baumwollsocken
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VWL/BWL
1.9 Welches der folgenden Instrumente ist am besten geeignet, um den Struktur
wandel zu fördern?
a)
b)
c)
d)
Importkontingente
Mindestpreise
Bürgschaften für Unternehmungen
Einkommensgarantien
1.10 Von der Verwendungsseite betrachtet sind im Bruttoinlandprodukt enthalten
a)
b)
c)
d)
der Konsum und die Ersparnisse der privaten und öffentlichen Hand
sämtliche Transfers vom Inland ans Ausland ohne Berücksichtigung der Ersatzinvestitionen
Güter, Dienstleistungen, Ersparnisse und Steuern
der private Konsum, die Bruttoinvestitionen, der Konsum der öffentlichen Haushalte und die Nettoexporte
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2005
VWL/BWL
2. Lorenzkurve
9 Punkte
Die Lorenzkurve wird zur Analyse der personellen Einkommensverteilung gerne benützt. Der Grad an Gleichheit und Ungleichheit kann durch die Kurve grafisch veranschaulicht werden. Nachfolgend sehen Sie die Lorenzkurve der Schweiz für das Jahr
200x.
100%
80%
Achsenbeschriftung
60%
40%
A
20%
0%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Achsenbeschriftung
2.1 Beschriften Sie zunächst die Achsen in der Grafik.
2 Punkte
2.2 Machen Sie eine Aussage, was in Punkt A gilt.
3 Punkte
Jene 60% der Bevölkerung mit den tiefsten Einkommen verdienen 20% des
Volkseinkommens.
Oder: Jene 40% der einkommensstärksten Schweizer verdienen 80% des
Volkseinkommens.
2.3 Zeichnen Sie in der Grafik ein:
- eine mögliche Lorenzkurve für Brasilien
- die Lorenzkurve bei völliger Gleichverteilung der Einkommen
2 Punkte
5
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VWL/BWL
2.4 Welche Mittel stehen dem Staat zur Verfügung, um die Lorenzkurve stärker in
Richtung einer gleichmässigen Einkommensverteilung zu bewegen?
Nennen Sie zwei Mittel.
2 Punkte
•
progressiv ausgestaltete Einkommenssteuern
•
Sozialtransfers (Sozialversicherungen)
Lösung:
100%
(Anteile am Volks)einkommen
Achsenbeschriftung
80%
Gleichverteilung der
Einkommen
60%
40%
A
20%
Brasilien
0%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
(Anteile an der) Bevölkerung
Achsenbeschriftung
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VWL/BWL
3. Tabaksteuer
13 Punkte
Im Lande Nirgendwo hat die Regierung dem Rauchen den Kampf angesagt. Der Tabakkonsum ist in öffentlichen Gebäuden, in Bahnhöfen sowie Restaurants und Bars
verboten. Zudem führt der Staat neu eine Steuer auf Tabakwaren von 30% ein.
Erläutern Sie die Wirkung der Tabaksteuer anhand nachstehender Grafik.
Preis
0
Menge
Lösung
Preis
A‘
G‘
P2
Konsumenten
P1
P3
Produzenten
A
A
Steuer
+30%
G
B
N
0
M2 M1
Menge
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VWL/BWL
3.1 Zeichnen Sie zunächst die Angebots- und die Nachfragekurve nach
Tabakwaren vor der Einführung der Tabaksteuer ein.
2 Punkte
3.2 Zeichnen Sie in der Grafik den Effekt einer Tabaksteuer ein. Beschreiben Sie
den Vorgang.
3 Punkte
Die Steuereinführung bewirkt eine Parallelverschiebung der Angebotskurve
nach oben (Kurve A'). Preis steigt von P1 nach P2. Nachgefragte Menge sinkt
von M1 nach M2. Marktgleichgewicht verschiebt sich von G nach G'.
3.3 Hauptziel der Steuer ist, den Tabakkonsum in der Bevölkerung massgeblich zu
senken. Wird dieses Ziel wohl erreicht? Begründen Sie.
3 Punkte
Es wird nur in kleinem Ausmass gelingen (Rückgang der Menge von M1 auf
M2). Die Nachfrage nach Tabak ist unelastisch (Suchtmittel). Die
Preiserhöhung infolge der Steuer führt nur zu einem unterproportionalen
Nachfragerückgang.
3.4 Lohnt sich die Tabaksteuer für die Staatskasse? Zeigen Sie grafisch und in
Worten, wieviel das Steueraufkommen beträgt.
3 Punkte
Tabaksteuer lohnt sich, gute Einnahmequelle wegen unelastischer Nachfrage.
Steuer pro Handelseinheit (P2-P3) mal neue Handelsmenge M2. Rechteck
P3BG'P2
3.5 Welchen Teil der Tabaksteuer tragen die Produzenten? Welchen Teil können
die Produzenten auf die Konsumenten überwälzen?
2 Punkte
Produzenten: Rechteck P3 B A P1
Konsumenten: Rechteck P1 A G' P2
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VWL/BWL
4. Lohnpolitik
13 Punkte
In den vergangenen Jahren war die Wirtschaftsentwicklung in der Schweiz durch ein
relativ schwaches Wachstum des BIP gekennzeichnet. Verantwortlich dafür war eine
geringe Binnennachfrage, währenddem das Exportwachstum sich günstig entwickelte.
Vor dem Hintergrund einer anhaltenden Wachstumsschwäche wird von verschiedenen Seiten immer wieder die Forderung nach deutlichen Lohnerhöhungen erhoben.
Diese sollen die Inlandnachfrage anregen und so zu einer Zunahme des Wachstums
führen.
Beurteilen Sie die Wirkungen höherer Löhne auf nachfolgende Grössen. Begründen
Sie kurz.
4.1 Inflation
2 Punkte
Anstieg der Inflation
Arbeit wird teurer Æ Kosten der Unternehmen steigen an Æ Unternehmen
überwälzen die Kosten in Form höherer Preise (Lohn-Preis-Spirale)
4.2 Privater Konsum
1 Punkt
steigt (kurzfristig) an, da mehr verdient wird
mittelfristig könnte die Inflation den Lohnanstieg kompensieren.
4.3 Investitionen
1 Punkt
Zwei Entwicklungen möglich, eine Antwort genügt.
Zunahme: Faktorpreisverhältnis (Arbeit/Kapital) verschiebt sich zugunsten des
Kapitaleinsatzes (mehr Ausrüstungsinvestitionen)
Abnahme: Unternehmen haben aufgrund der höheren Personalkosten geringere Erträge und damit weniger Mittel für Investitionen.
4.4 Exporte
1 Punkt
Abnahme, internationale Wettbewerbsfähigkeit wird durch die erhöhten Kosten
beeinträchtigt.
4.5 Importe
1 Punkt
Zunahme, Güter aus dem Ausland werden wegen des Lohnkostenanstiegs bei
der inländischen Produktion billiger.
4.6 Beschäftigung
2 Punkte
Wird negativ beeinflusst, da der Produktionsfaktor Arbeit gegenüber dem Produktionsfaktor Kapital teurer wird. Die geringere Beschäftigung wirkt dämpfend
auf die Konsumnachfrage.
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VWL/BWL
4.7 Beurteilung von Lohnerhöhungen als Mittel zur Konjunkturstimulierung 3 Punkte
Beurteilen Sie grundsätzlich Lohnerhöhungen als Mittel zur Konjunkturstimulierung (=Erhöhung des BIP-Wachstums). Verschiedene Antworten sind möglich.
•
Lohnerhöhungen gut zur Steigerung des BIP geeignet, da die Inlandnachfrage
dadurch stimuliert werden kann.
•
Lohnpolitik schlecht zur Steigerung des BIP geeignet, da höhere Löhne Inflation, weniger Beschäftigung und/oder eine tiefere Exportnachfrage bringen.
•
Die Wirkungen der Lohnerhöhungen auf das BIP sind schwer abzuschätzen,
da von ihnen gegensätzliche Wirkungen auf das BIP ausgehen (Erhöhung privater Konsum, tiefere Exporte, weniger Beschäftigung, höhere Inflation)
4.8 Orientierungsgrösse für Lohnerhöhungen
2 Punkte
Losgelöst von den obigen konjunkturpolitischen Überlegungen stellt sich folgende Frage:
An welcher Grösse sollten sich Lohnerhöhungen in einem Unternehmen / in einer Branche orientieren?
am Wachstum der Produktivität
5. „Neues“ Europa
5 Punkte
Am 1. Mai 2004 sind die drei baltischen Staaten Estland, Lettland, Litauen sowie Polen, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Slowenien sowie die Mittelmeerinseln Zypern
und Malta der Europäischen Union (EU) beigetreten. Die neuen EU-Staaten haben
seit ihrem Beitritt ein erfreuliches Wirtschaftswachstum erlebt, das jenes der bisherigen EU-Länder im Durchschnitt deutlich übersteigt.
Nennen Sie fünf Faktoren, welche dieses positive wirtschaftliche Wachstum in den
neuen EU-Ländern im Osten und Süden Europas begünstigt haben und auch weiterhin begünstigen können.
(1 Punkt je korrekter Faktor, maximal 5 Punkte)
•
neue, noch nicht gesättigte Märkte
•
liberale Wirtschaftsordnungen machen Investitionen für ausländische Investoren
attraktiv
•
steuerliche Vorteile von Unternehmen
•
billige Arbeitskräfte
•
hohes Bildungsniveau
•
meist stabile Währungen, geringe Inflation
•
zunehmende rechtliche und politische Stabilität
•
internationale Integration (EU, Nato)
10
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VWL/BWL
Teil B: Betriebswirtschaft
6. Kurzfragen
Total 50 Punkte
21 Punkte
6.1 Nennen Sie drei Umweltsphären einer Metzgerei und skizzieren Sie jeweils einen konkreten Trend, welcher für eine Metzgerei relevant ist.
3 Punkte
Ökonomisch: allgemeiner Kostendruck, Trend hin zu günstigeren Angeboten
Sozial/Ökologisch: Trend in Richtung Klarheit über Ursprung des Fleisches und
Wunsch nach ökologisch orientierter Tierhaltung
Technologisch: Trend hin zu verstärkter Mechanisierung, B-to-B-Lösungen, etc.
6.2 Nennen Sie drei zentrale Dimensionen, welche bei der Formulierung von operativen Zielen angegeben werden müssen.
3 Punkte
Zielmassstab
Zeitlicher Bezug
Organisatorischer Bezug
6.3 Wie Sie wissen, kann zwischen Unternehmungsführung und Mitarbeiterführung
unterschieden werden. Nennen und erläutern Sie drei Unternehmungsgrundsätze (Grundsätze, welche sich vorab auf die Unternehmungsführung beziehen)
und drei Führungsgrundsätze (Grundsätze, welche sich auf die Mitarbeiterführung beziehen), welche in einem Handwerksbetrieb moderner Prägung durchaus sinnvoll sind.
9 Punkte
Mögliche Beispiele
Unternehmungsgrundsätze
Konsequente Ausrichtung auf die Bedürfnisse unserer Kernkunden.
Schuster, bleib’ bei deinen Leisten (Ausrichtung des eigenen Betriebs auf die
über Jahre aufgebauten eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen)
Goldene Bilanzregel: Langfristig ausgerichtete Kapitalverwendung (Bsp. Investitionen in Anlagevermögen) müssen auch durch langfristiges Kapital (Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital) abgedeckt sein.
Führungsgrundsätze.
Wir pflegen einen offenen, transparenten und kooperativen Führungsstil.
Konflikte lösen wir konstruktiv und versuchen, Eskalationen zu vermeiden.
Wir informieren ehrlich und offen.
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VWL/BWL
6.4 Nennen Sie drei mögliche Zielgruppen für einen Business Plan. Geben Sie diese jeweils ganz konkret und präzise an.
3 Punkte
Eigenkapitalgeber (mögliche stille/aktive Partner, Venture Kapitalgeber)
Fremdkapitalgeber (private Darlehensgeber, Geschäftsbanken)
Potenzielle / aktuelle Mitarbeitende
6.5 Nennen Sie drei zentrale Kriterien für die Wahl des Standorts für eine Sanitärunternehmung.
3 Punkte
Kunden- / marktorientierte Kriterien wie Kundenpotenzial, Wettbewerbsdruck
Arbeitsorientierte Kriterien wie Vorhandensein ausgewiesener Facharbeiter
Kostenorientierte Kriterien wie Liegenschaftspreise, Lohnniveau, Steuerquote
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VWL/BWL
7. Strategisches Management
18 Punkte
Sie können von Ihren Eltern ein kleineres Bürofachgeschäft (Büro Plus AG) in einer
Gemeinde im Kanton Zürich mit rund 15'000 Einwohnern übernehmen. Die Unternehmung hat einen ausgezeichneten Ruf hinsichtlich Kundenbetreuung, Qualität und
Kompetenz. Leider wird Büro Plus AG in den letzten Jahren von den Kunden immer
mehr nur für komplizierte und zeitaufwändige Lösungen berücksichtigt, während
Standardware wie Bürogeräte, Büromobiliar, etc. vermehrt bei Discountern und/oder
übers Internet bezogen wird. Insbesondere kaufen kleinere Unternehmungen immer
mehr ihr Büromaterial und ihre Bürogeräte in Geschäften, die früher schwergewichtig
von Heimanwendern (Privatkunden) besucht wurden. Die Kunden selber werden –
u.a. auch aufgrund der schlechten Wirtschaftslage und den unsicheren Zukunftsaussichten – immer vorsichtiger, erkundigen sich intensiv aus Fachzeitschriften, im Internet oder durch Gespräche mit Fachpersonal und werden preisbewusster. Gleichzeitig werden sie auch anspruchsvoller, die Geschäftskunden wollen Preise wie sie
es von ihren Einkäufen als Privatkunden bei Discountern gewohnt sind, Privatkunden
wollen zu Hause dieselben Möglichkeiten, wie sie es sich vom Büro her gewohnt sind
(Bsp. rascher Internetzugriff, Flachbildschirme, höchste Druckqualität, faxen können,
etc.). Getrieben durch den allgemeinen Wettbewerbsdruck reduzieren sich auch die
Margen, während die Kosten (Löhne der gut qualifizierten Mitarbeiter, Ladenmiete,
etc.) stabil bleiben oder sich leicht erhöhen.
Auf der anderen Seite werden insbesondere im Bereich der Anwendungen digitaler
Technologien (Daten, Bild, Ton, Multimedia, etc.) laufend neue Generationen von Bürogeräten entwickelt, deren Funktionalität immer grösser wird, deren Installation häufig nur noch von Profis getätigt werden kann und die auch eine immer komplexere
Bedienung erfordern.
7.1 Identifizieren Sie je zwei zentrale Stärken und Schwächen sowie je zwei Chancen und Gefahren aus Sicht von Büro Plus AG.
4 Punkte
Stärken
Chancen
Guter Ruf, hoher Bekanntheitsgrad, Seriosität, Kontinuität
Kurze Lebenszyklen und hohe Komplexität
der Produkte erfordern Fachkompetenz
und Beratung
Ausgewiesenes Fachpersonal
Privatanwender wünschen sich mehr und
mehr professionelle Büroumgebung auch
zu Hause.
Schwächen
Gefahren
Nicht konkurrenzfähige Kostenstruktur,
gleichzeitig rückläufige Umsätze und
Margen.
Immer grösser werdender Preisdruck, sich
öffnende Kosten-Erlös-Schere.
Ausrichtung auf klassische KMU und
weniger auch auf Retailgeschäft.
Discounter vergrössern ihren Marktanteil
zu Lasten alteingesessener BüroFachgeschäfte.
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VWL/BWL
7.2 Entwickeln Sie auf der Basis der im Fall angegebenen Daten, Ihres theoreti
schen Wissens zum Thema Strategie sowie Ihrer Analyse aus Antwort 7.1 eine
sinnvolle Strategie für die Büro Plus AG. Nennen, erläutern und begründen Sie
Ihre strategische Grundidee (‚Titel’ Ihrer Strategie / Vision) und führen Sie anschliessend die wesentlichsten Elemente Ihrer Strategie aus.
10 Punkte;
davon 5 für die strategische Grundidee, 5 für die wesentlichsten Elemente der
Strategie)
Mögliche Struktur und Lösung / andere sinnvolle Antworten werden akzeptiert.
Grundidee / Vision
Wir sind ein regional verankerter Systemanbieter für anspruchsvolle Gesamtlösungen im Bürobereich (Unternehmungen wie home office) sowie im Bereich von Gesamtlösungen
im heimischen Multimediabereich. Dabei wollen wir die technischen Möglichkeiten des modernen Büros Heimanwendern (im
home office wie im Wohnzimmer) anbieten.
Begründungen:
- Basierend auf eigenen Stärken unter Nutzung von Chancen.
- Konzentration auf wertschöpfungsintensivere Bereiche (Produkt-/ Leistungsführerschaft)
- Sicherstellen, dass wir mittelfristig auch Wachstumsbereiche
abdecken können (bisher eher in Bereichen der Sättigung und
des Rückgangs tätig)
Anliegen der Anspruchsgruppen
Wir wollen das wachsende Bedürfnis anspruchsvoller Kunden
im professionellen wie im home office Bereich nach Gesamtlösungen, welche längerfristig stabil funktionieren und Freude
machen, abdecken.
Leistungsangebot
Wir bieten integrierte Büro- und Multimedialösungen an, welche bezüglich Preis-/Leistungsverhältnis top sind und unseren
Kunden ganz konkrete Nutzen stiften (Bsp. eigene Bilder ohne
grosses technisches Wissen am eigenen Fernseher anschauen und fallweise kostengünstig auch zu Hause ausdrucken
können).
Wertschöpfung
Die Wertschöpfung erbringen wir einerseits durch die Verrechnung von Installationen und Schulungen, andererseits auch
durch den Verkauf passender Hard- und Software.
Kooperation
Wir arbeiten einerseits mit ausgewählten Lieferanten geeigneter Hardware, andererseits auch mit Innenarchitekten, Schulungsinstitutionen oder Einkaufsorgansiationen zusammen.
Kernkompetenzen
Wir bauen auf unserer Erfahrung mit Büroapplikationen (Bürogeräte, Büromobiliar, etc.), bilden uns aber auch im Bereich
von multimedialen Gesamtlösungen für den breiteren Markt
weiter (Bsp. Einsatz von sog. Mediacenters im Wohnbereich)
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7.3 Nennen und beschreiben Sie vier Themen, die Sie bei Umsetzung und Controlling Ihrer Strategie berücksichtigen. Hinweis: Sollten Sie die Fragen 7.1 und /
oder 7.2 nicht beantwortet haben, beantworten Sie Frage 7.3 aus theoretischer
Sicht, ansonsten beziehen Sie sich auf Ihre Antwort und den Fall.
4 Punkte
Mögliche Antwortskizze:
Intensive Kommunikation mit den betroffenen Personen (insb. mit den eigenen
Mitarbeitern)
Ausreichende Planung bei der Strategieumsetzung / Sicherstellung eines wirksamen Projektmanagements
Sicherstellung der notwendigen personellen (Bsp. Zeit für Schulung der eigenen
Mitarbeiter, Zeit für Suche nach geeigneten Kooperationspartnern) und finanziellen Ressourcen (Bsp. Investition in Musteranlagen, welche den Interessierten die Grundidee des Einzugs des Büros in das Wohnzimmer greifbar aufzeigen und ausprobieren lassen).
Sicherstellung eines schlagkräftigen und der Situation angepassten strategischen Controllings, um weitere Marktentwicklungen berücksichtigen, den Umsetzungsprozess steuern und die Wirksamkeit der Strategie messen zu können.
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8. Identifikation und Umgang mit Risiken
11 Punkte
Sie arbeiten als technischer Kaufmann / technische Kauffrau in einem mittleren Produktionsbetrieb. Der Produktionsprozess selber ist mit einigen Gefahren verbunden,
da mit grossem Druck, spanabhebenden Maschinen und teilweise auch mit hohen
Temperaturen gearbeitet wird. Teile Ihrer Produkte werden in der Medizin eingesetzt,
ein Grossteil der Produktion wird exportiert.
Entwickeln Sie schematisch einen Prozess für ein integriertes Risikomanagementsystem. Gehen Sie davon aus, dass in sehr seltenen Fällen auch tatsächlich ein
grösserer Schaden eintreten kann. Nennen und beschreiben Sie in Ihrem Prozess
mindestens vier, maximal fünf Teilschritte und erläutern Sie diese.
total 10 Punkte
Ihr Prozess sollte so aufgebaut sein, dass sich Ihr Risikomanagementsystem permanent weiterentwickeln kann.
zusätzlich 1 Punkt
Lösungsskizze:
Risiken identifizieren /
Früherkennung von Risiken
(Bsp. Personenrisiken,
Sachrisiken, Kreditrisiken,
Haftpflichtrisiken, etc.)
Professioneller Umgang bei
Eintreten von Schäden
Entwickeln von Strategien
im Umgang mit den Risiken
Æ Umsetzen Notfallplan (Ein-
Æ Prävention
dämmung des Schadens;
Bsp. Effiziente Erste Hilfe
leisten)
Æ Instandstellung
Æ Wiederherstellung und Sicherstellung, dass gleiche
Fälle möglichst nicht mehr
vorkommen können (Lernen
aus Schaden)
Æ Vermeiden / Reduzieren
Umsetzung der Risikomanagement-Strategien
Æ Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitssicherheit
Æ Versichern
Æ Selber tragen / Issue
Management (Notfallszenario)
Æ Massnahmen zur Sicherstellung der Produktqualität,
…
16
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