VORSCHAU / FEBRUAR 2012 _ BREUNINGER VORSCHAU / JUNI 2012 _ SCHÜCO Marke Breuninger - CRM Deutscher Marketing-Preisträger Mittlerweile gibt es bundesweit 10 Breuninger-Häuser – 6 davon haben ihren Standort in Baden-Württemberg. Unter dem Motto: »Breuninger – von der Verantwortung anders zu sein« wird uns der Referent dieses Abends – Daniel Ohr, Leiter Marketing aus dem Hause Breuninger, die Marke Breuninger vorstellen. Die bisherigen Erfolge – gemeinsam mit dem MC Region Stuttgart und Heilbronn den Deutschen Marketing-Preisträger zu präsentieren, waren sehr erfolgreich. Auch in diesem Jahr ist es uns gelungen, mit unseren Nachbarclubs den Deutschen Marketing-Preisträger 2011 – Schüco – für eine Präsentation zu gewinnen. Stattfinden wird die Veranstaltung am Montag, 25. Juni 2012. clubforum. 1/2012 VORSCHAU / MÄRZ 2012 _ MANZ Marketing am Kapitalmarkt In der Solarindustrie hat sich die Firma Manz weltweit einen Namen gemacht. Firmengründer Dieter Manz hat vor 25 Jahren das Unternehmen gegründet und beschäftigt heute weltweit fast 2000 Mitarbeiter. Die Mitglieder des Marketing-Club haben am 15. März die Gelegenheit, das Unternehmen bei einem Firmenrundgang zu besichtigen. VORSCHAU / APRIL 2012 _ FC ST. PAULI St. Pauli – 100 Jahre Markenliebe Zu einem Fussball-Leckerbissen der ganz speziellen Art lädt der Marketing-Club seine Mitglieder und sicher auch interessierten Gästen ein. »St. Pauli – 100 Jahre Markenliebe: The World’s tollster Football Club« – darüber wird uns der Geschäftsführer Michael Meeske durch den Abend führen. Diese Clubveranstaltung kann aus terminlichen Gründen nicht im April, sondern erst am 2. Mai stattfinden. Somit haben wir im Monat Mai zwei Clubveranstaltungen hintereinander! VORSCHAU / MAI 2012 _ MONTBLANC Haigerlocher Schlossgespräche Traditionell sind wir im Monat Mai wieder zu Gast auf Schloss Haigerloch. Zum Thema: »Aus der Asche auferstanden: Montblanc – Vom Schreibgerätehersteller zur Luxusmarke« wird uns Thomas Schnädter, Geschäftsführer der Montblanc Deutschland GmbH aus Hamburg den bisherigen Weg des Unternehmens aufzeigen. Neben dem qualifizierten Handel präsentiert sich die Nobelmarke Montblanc heute in rund 320 Boutiquen und Flagship-Stores. IMPRESSUM _ Clubforum Jg. 21, 1/12 Redaktion: Marketing-Club Neckar-Alb / Alexander Seliger Druck: Leibfarth & Schwarz GmbH & Co. KG, Dettingen/Erms 08 Marketing-Club Neckar-Alb e. V. VORSCHAU / JUNI 2012 _ PARAVAN Fahrzeuge behindertengerecht umgebaut newsletter des marketing-club neckar-alb e. v. mitglied im deutschen marketing-verband e. v. berufsverband des marketing-managements Die Juni-Veranstaltung führt uns auf die Schwäbische Alb nach Pfronstetten-Aichelau. Der Marketing-Club ist zu Gast bei der Paravan GmbH. Das Produktportfolio umfasst individuell der Behinderung angepasste Automobilumbauten, Elektrorollstühle, Sitzkollektionen, Rampensysteme und vieles mehr. Die Mitglieder des Marketing-Club haben vor Ort die Möglichkeit, die Herstellung der Behindertenfahrzeuge zu besichtigen. VORSCHAU / JULI 2012 _ JUBILÄUMSFEIER RÜCKBLICK / SEPTEMBER 2011 _ INTERSTUHL Sommerlounge + 30 Jahre Marketing-Club Neckar-Alb Besessen von Ergonomie und Design Liebe Mitglieder des Marketing-Clubs Neckar-Alb e. V., Schauspieler Daniel Craig will angeblich den anstrengenden Dienst im Auftrag ihrer Majestät bald quittieren. Für Judy Dench (bei einer Dame diskutiert man nicht übers Alter) könnte es allerdings noch weitergehen, denn M hat den meist etwas entspannteren Job. Letzteres liegt zumindest auch ein bisschen an Möbeln aus Meßstetten-Tieringen: »Im letzten Bond-Film hatten wir Stühle aus der Silver-Serie im Hauptquartier des MI6, im nächsten Teil ist die komplette Büroausstattung von uns,« so die Ansage von Interstuhl-Geschäftsführer Helmut Link, als er Ende September die Besucher vom Marketing-Club Neckar-Alb durch die neuen Firmenräume führte. das Clubjahr 2012 hat gerade begonnen. Höhepunkt ist dieses Jahr zweifellos das 30jährige Clubjubiläum. Wir haben es vom Dezember auf den Juli vorverlegt, um es am 6. Juli im Rahmen einer Sommerlounge angemessen feiern zu können. Schließlich verlegt auch die Queen ihre Geburtstagsfeier in die Schönwetterzeit. Ich wünsche Ihnen ein fürstliches Vergnügen mit dem neuen Clubforum. Der Marketing-Club feiert im Jahr 2012 sein 30jähriges Bestehen und die Sommerlounge ist mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Aus diesem Anlass feiert der Club beides zusammen! Lassen Sie sich überraschen – bei Musik, gutem Essen und Geselligkeit feiert der Club diesen Abend in der Künkele-Mühle in Bad Urach. Zum Thema: Tesla Motors – Charged and Ready: Von 0 auf 100 in 3,7 Sekunden – mit der Kraft von Wind, Sonne oder Wasser, wird uns Leonhard Graf von Harrach aus München sein erfolgreiches Marketing-Konzept vorstellen – mit einem Tesla-Fahrzeug vor Ort – versteht sich! SEKRETARIAT _ Marketing-Club Neckar-Alb e.V. Sabine Schiller Hindenburgstraße 54 72762 Reutlingen T 07121–201-177 F 07121–201-4177 [email protected] www.mc-neckar-alb.de EDITORIAL »Man kauft vor allem mit dem Auge, das muss dann mit dem Komfort zusammenpassen«, fasste Link, der zusammen mit seinem Vater Werner und seinem Bruder Joachim die Spitze des Familienunternehmens bildet, die Grundregeln für den Absatz zusammen. Produktplatzierungen im Fernsehen und Film sei dabei hilfreich – und bezahlbar, so lange man nicht im Abspann erscheinen wolle. Der Vertrieb erfolge für die Büromöbel von »interstuhl« und die Arbeitsstühle von »bimos« fast ausschließlich über den Fachhandel. Bei den Endkunden gehe der Trend weg vom isolierten Arbeitsplatz hin zu »kompletten Kommunikationslösungen« – mit …Y Prof. Dr. Gerhard Braun _ Clubpräsident SPONSOREN _ HERZLICHEN DANK! Corporate Design Markus Berger, b_werk Druck Susanne Rohrmann-Leibfarth, Leibfarth & Schwarz RÜCKSCHAU _ 11 VORSCHAU _ 12 SEPTEMBER _ Interstuhl_ Seite 1-2 FEBRUAR _ JANUAR _ MÄRZ _ Vocatus_ Seite 2-3 DEZEMBER _ Württembergische Philharmonie_ Seite 3-4 Tupperware_ Seite 4-5 NOVEMBER _ Börse Stuttgart_ Seite 5 OKTOBER _ Audi_ Seite 6-7 APRIL _ MAI _ JUNI _ JULI _ Marke Breuninger CRM_ Seite 8 Manz – Marketing am Kapitalmarkt_ Seite 8 FC St. Pauli – 100 Jahre Markenliebe_ Seite 8 Montblanc – Haigerlocher Schlossgespräche_ Seite 8 Schüco – Deutscher Marketing Preisträger_ Seite 8 Paravan – Fahrz. behindertengerecht umgebaut_ Seite 8 Jubiläumsfeier_ Seite 8 entsprechendem Beratungs- und Planungsbedarf, der nur über den Handel zu decken sei. Mit der provokanten These »Sitzen kann jeder« hatte Club-Vizepräsident Berthold Barth den Abend anmoderiert. Um produktiv zu arbeiten und nicht die Bandscheiben zu überlasten, »muss man aber wissen, wie man richtig sitzt«, ergänzte Link. Lediglich die in einem niedrigeren Preissegment angesiedeltenen Sitzgelegenheiten der Marke »prosedia« seien auch über Versandhändler oder Discounter zu haben. Deren Einkäufer kämen wiederum ausschließlich online an die Ware, sonst stimme die Kalkulation nicht mehr, erklärte Helmut Link, warum es in der »InterstuhlArena« genannten Produktausstellung »keinen wirklichen« Verkauf gebe. Der Markt für das eigene Produktportfolio sei ohnehin eng, in Deutschland teile sich die Branche jährlich »weniger als eine halbe Millarde Euro«. Auf den effizienten Einsatz von Ressourcen lege das Unternehmen, das freilich rund 40 Prozent im Export erziele, deshalb höchsten Wert, stellte Link einige Grundpfeiler der Firmenpolitik vor: In der Produktion lege man Wert auf möglichst sortenreine Werkstoffe, die Verpackungen seien aus Recyclingmaterial und die Belegschaft – »wir gehören hier in der Region zu den bevorzugten Arbeitgebern« – schmückt als große Portraitgalerie die Gänge der Zentrale. Wie Interstuhl dafür sorgt, dass keine guten Verkaufsargumente für neue Produkte ungenutzt verloren gehen, demonstrierte Marketing-Leiter HansJörg Bley am Beispiel der Markteinführung des »Air Pad«. Der ebenso leichte wie robuste Drehstuhl sei zusammen mit einem Launchbook erschienen, dass es dem Vertrieb ermögliche, auf alle erdenklichen Fragen die gleichen Antworten zu geben. Multimedia-Präsentationen auf einem namensähnlichen Mobilrechner hätten die mit dem »Air Pad« geschnürten Händlerpakete zudem noch attraktiver gemacht – »auch wenn unsere Designauszeichnungen mittlerweile auf keine Powerpoint-Folie mehr passen«, wie Link sichtlich stolz einwarf. Wissensverbreitung ist für Link indes nicht in jedem Fall angebracht: »Wir sind in Südamerika stärker vertreten als im asiatischen Raum, wo das Design-Bewusstsein nicht ganz so ausgeprägt ist«, schien Link ihm eine ansonsten eher fremde indirekte Diktion nachzuahmen. »Wer in China verkaufen will, der muss auch dort produzieren lassen«, wurde er schon wieder etwas direkter. Das Know-how auf der Basis einer »enormen Fertigungstiefe« mit wenig Zukäufen wolle Interstuhl jedenfalls in Tieringen behalten. Immerhin habe das Unternehmen seit 2008 rund 20 Millionen Euro in seinen Sitz investiert. Neben dem Geld legt Interstuhl vor Ort aber auch einen »Stuhlpfad« mit eigenen Exponaten an, den Bley als kurze Wanderstrecke empfahl. Wenn Daniel Craig den, laut Barth, »etwas versteckten Standort eines Weltmarktführers« ausfindig macht, könnte er also doch noch bei einem ausgedehnten Alb-Spaziergang Kraft für weitere 007-Missionen sammeln. 02 RÜCKBLICK / JANUAR 2012 _ VOCATUS Schöne, schöne, schöne Wildschweiiine! Waren lautstark anzupreisen, heißt noch lange nicht, sie auch profitabel auszupreisen. Asterix und Obelix machen diese Erfahrung in ihrem Kupferkessel-Abenteuer: Als Anbieter auf einem Viehmarkt akzeptieren sie das erstbeste Angebot, ruinieren damit ihr Geschäft und treiben einem Wettbewerber die Galle hoch: »Ein Verbrechen ist das! Vierzehn schöne Wildschweine für fünf Sesterzen!« Dr. Florian Bauer, Gründer des bei München ansässigen Beratungs- und Marktforschungsunternehmen Vocatus AG lieferte beim Club-Abend im Januar einige Anhaltspunkte, wie es besser geht. Sein Schlagwort lautete: »Psycho-Logical-Pricing«. Schon in seiner Anmoderation ließ Beiratsmitglied Prof. Dr. Rolf Pfeiffer keinen Zweifel daran, wie schwierig und gleichzeitig wichtig die Preisgestaltung für ein Unternehmen ist: »Ich war mal bei einem Maschinenbauunternehmen, dessen Kunden drei Jahre Wartezeit in Kauf nahmen. Selbst dort gab es einen langen und heftigen Streit um die Preise.« Für Bauer sind solche zähen Diskussionen nicht überraschend, denn der Preis stelle nun einmal den direktesten und längsten Hebel auf das Unternehmsergebnis dar. Dies verursache den Entscheidern im Unternehmen aber auch die größten Bauchschmerzen, denn die Annahmen überwögen meist das Wissen. »Den Kunden zu fragen, ist ziemlich unsinnig«, erklärte der Psychologe. Selbst für einen wohlwollenden Abnehmer sei es unmöglich, einen absoluten Maximalpreis zu nennen, denn »Menschen tasten sich über Vergleiche heran.« Das gefährliche bei der Preisbildung sei das »falsche Konsumentenbild«, der rein wirtschaftlich denkende Mensch sei nicht existent. Die Kunden suchten das billigste Schnäppchen oder sie seien lediglich danach aus, einen hohen Preis zu vermeiden. Andere suchten nur nach einer passenden Lösung für ein akutes Problem, wieder andere seien »dynamisch preisbereit«. Und schließlich gebe es den Gewohnheitskäufer: »Wenn's teurer geworden ist, nimmt der halt eine kleinere Packung.« Knackpunkt dabei: Je nach Situation und Produkt wechsele der einzelne Kunde zwischen diesen Typengruppen hin und her, jedoch gebe es keinen Unterschied zwischen Privat- und Geschäftskunden. Was Unternehmen über ihre Kunden herausfinden sollten, seien Informationen über deren Preiswissen und Preissensivität. Am Beispiel eines teurer werdenden Zeitungsabos zeigte Bauer, dass ein signifikanter Teil der Leser in einer Befragung zwar die Kündigung erwogen. Letztendlich sei die verkaufte Auflage aber gleich geblieben, obwohl der Preis um ein Drittel nach oben gegangen sei. »Die meisten wussten gar nicht, was ihr Abo kostet«, ermutigte Bauer die Zuhörer, die natürliche Trägheit mit einzubeziehen: »Die Menschen wollen entschieden werden.« Als weiteres Beispiel nannte er die Ausstattung von Neuwagen: »Wir haben Leute im Entscheidungsprozess, die Preise für einzelne Teile schätzen lassen und sie dazu befragt, wie sie ihre eigenen Kenntnisse bewerten.« Je sicherer sich die Befragten in ihrer Schätzung waren, desto näher kamen sie auch an den tatsächlichen Preis, »aber trotzdem haben immer noch 50 Prozent davon daneben gehauen. »Bauer gab hier den Rat, sich nicht an den Preisen von Wettbewerbern zu orientieren, »denn die kaufen das Produkt nicht.« Vielmehr sei es sinnvoll, einen Ausgleich zwischen den Über- und Unterschätzungen der Kunden herzustellen. Selbstverständlich hatte Bauer auch ein paar Verkaufstricks parat: Für den Umgang mit »Angstsparern« in Krisenzeiten empfahl Bauer, nicht die Preise, sondern das Produkt zu modifizieren: Entgegen dem Branchentrend habe der Fahzeughersteller Kia 2009 in den USA zugelegt, weil er zum Leasingvertrag eine Rücknahmeversicherung anbot – die dann fast niemand in Anspruch genommen habe. Auch an Kombi-Angeboten und Paketlösungen schätzten die Kunden den Sicherheitsaspekt: »Jedem graut es davor, im Dezember zusätzliches Budget locker machen zu müssen.« Dem potenziellen Käufer helfe man auch über die Hemmschwelle, wenn in dessen Wahrnehmung »die Uhr für 10.000 Euro« vom Luxusartikel zum Familienerbstück werde. Rabatte wertete Bauer als besonders wirkungsvolle Entscheidungshilfe in komplexen Vorgängen mit vielen Einzelposten. Der Preisnachlass müsse aber immer begründet werden, »weil jeder weiß: Geschenkt gibt's nix.« Anteil an der entspannten Stimmung hatte mit Sicherheit auch Nadège Rochat. Die Cellistin aus der Schweiz, in den vergangenen Jahren mehrfach im Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« ausgezeichnet, gastierte für eine Woche für Aufnahmen in Reutlingen. Die Solistin bot Walter Gelegenheit dazu, worum er nach eigener Aussage die Leute auf den großen Bühnen beneidet: Blumen und Küsschen geben.« Das Thema Nachwuchshoffnung lenkte Intendant Cornelius Grube dann allerdings in eine ganz andere Richtung: »Das Durchschnittsalter unseres Publikums liegt an der Rentengrenze.« Grube zeichnete für seine Branche ein wenig rosiges Bild: »Die klassische Musik befindet sich in einer großen Krise. In Süddeutschland kommen wir noch besser weg, aber was sich derzeit in Frankreich oder Holland abspielt, ist absurd«, verwies der Hausherr auf Budgetkürzungen angesichts klammer öffentlicher Kassen. RÜCKBLICK / DEZEMBER 2011 _ WÜRTTEMBERGISCHE PHILHARMONIE Gastgeber und Intendant der Württebergischen Philharmonie Cornelius Grube, Wohltönender Ausklang Beiratsmitglied Karl-Heinz Walter und ein Mitglied des Orchesters. Den Rohbau der künftigen Spielstätte der Württembergischen Philharmonie hatte der Marketing-Club Neckar-Alb bereits im Sommer besichtigt. Wie es sich ab 2013 in der Reutlinger Stadthalle anhören könnte, davon gab es im Dezember einen Eindruck bei der Orchesterprobe im Studio. Club-Beiratsmitglied Karl-Heinz Walter versprach in seiner Anmoderation vom Podium einen spannenden Abend: »Wir werden sehen und hören, was das Orchester zu leisten und zu erdulden hat, wenn der Chef hier oben steht.« Ganz so dramatisch gestaltete sich die Aufzeichnung von Édouard Lalos Cello-Konzert in d-moll dann aber nicht. Ola Rudner dirigierte das Ensemble zwar mit vollem Körpereinsatz, unterbrach den Fluss aber nur selten – dann aber recht abrupt. »Man muss von einer ganz anderen Atmosphäre plötzlich wechseln und alles vorher im Kopf haben«, erklärte der Schwede, worauf es bei der Arbeit mit dem Taktstock ankommt. Worin ihre besondere Qualität liegt, zeigten die Musiker, indem sie Rudners Korrekturen in den gewünschten Klang umsetzten: »Noch mehr Pa-Pa-PaDing!« und »Wie am Anfang, mit unheimlich viel Energie!« lauteten die Anweisungen, mit denen die Profis problemlos zurecht kamen. Stets drohende Sparzwänge, ein starres Tarifsystem »wie im öffentlichen Dienst« und den breiten Wettbewerb »durch jeden, der ein Freizeitangebot macht« nannte Grube als Hauptschwierigkeiten seiner »Sysiphos-Aufgabe«, einen zukunftsfähigen Betrieb zu gestalten. Musik beschrieb Grube als »ein flüchtiges Produkt, das noch gar nicht existiert, wenn wir die Konzertkarten anbieten.« Dennoch seien die beiden Konzertreihen der Württembergischen Philharmonie zu rund 90 Prozent ausgelastet. Wichtig sei dabei die unterschiedliche Ansprache verschiedener Zielgruppen: Von den Symphonie-Konzerten erfahre das »gut informierte Publikum« über »konservative Zeitungswerbung«. Vorab hätten die Besucher die Möglichkeit, sich das Programmheft mit vielen Details nach Hause zu bestellen, vor der eigentlichen Aufführung gebe es eine halbstündige Einführung oder – bei zeitgenössischen Stücken - auch »Entdecker-Abende im Probensaal« mit dem Komponisten. Die Reihe der Werk-Konzerte spreche dagegen »mit ironisch-frechen Plakaten« und »Stücken unter 10 Minuten« nicht ganz so aufmerksame Besucher an, die sich die Tickets überwiegend online besorgten. Insgesamt liege der Internet-Anteil am Karten-Absatz bei rund 20 Prozent. Ein großes Netz an Vorverkaufsstellen sei gerade dem älteren Publikum »wegen der Kommunikation« wichtig, skizzierte Grube die Vertriebs03 struktur, die es mit Blick auf die Gründe für einen Konzertbesuch auch zu erhalten gelte: »Geselligkeit steht an Nummer 1 – es sind besonders die Frauen, die andere Besucher mit ins Konzert schleppen.« Weiter nannte Grube dann »Unterhaltung und Prestige«, die »Liebe zur Musik« tauche dagegen nicht weit vorne auf. Zumindest für den Besuch des Clubs änderte Präsident Prof.Dr. Gerhard Braun mit seiner abschließenden Weihnachtsbotschaft diese Reihenfolge: »Musik ist göttlich«. RÜCKBLICK / NOVEMBER 2011 _ TUPPERWARE Direktverkauf hält frisch Deutschland auf der eigenen Homepage, wo ein Online-Shop niemanden überraschen würde, auf die Beraterinnen und lädt zu Partys ein. Umgekehrt verfolge Tupper Händler, die neue Ware über das Internet verkaufen, »mit Flamme und Schwert«, so Raffel. Ein aus seiner Sicht missglücktes Experiment mit einer Art Shop-in-Shop in einer amerikanischen Supermarktkette habe ausgerechnet im Heimatmarkt USA zu einem heftigen Absturz geführt. Der exklusive Direktvertrieb auf den Partys sei der einzig richtige Weg, zumal er einen entscheidenden Vorteil mit sich bringe: »Zwei Stunden lang dreht sich alles um nur eine Marke.« Wenn andere Unternehmen etwa Süßigkeiten oder einen Kinofilm mitbewerben wollten, »dann muss das die Nein, verkauft wurde erstmal nichts: An den Deckeln von Farbeimern soll sich der amerikanische Chemiker Earl S. Tupper orientiert haben, als er vor über 70 Jahren seine ersten Plastikschüsseln mit luftdichtem Verschluss entwarf. »In den 40er-Jahren verstaubten die in den Regalen der Haushaltswarengeschäfte«, beendete Moderator Thilo Schmid beinahe die Geschichte von Tupperware, bevor die November-Veranstaltung des Marketing-Club Neckar-Alb so richtig begonnen hatte. »Die Leute haben das nicht verstanden«, hakte Dr. Michael Raffel, bei Tupperware Deutschland für Geschäftskunden und Strategie zuständig, ein. Er erzählte die Geschichte von Brownie Wise, der »Mutter aller Heimvorführungen«, die mit ihrem »Party Plan« die Ladenhüter in die Wohnzimmer der Zielgruppe brachte. »Papier verkauft nicht«, zitierte Raffel einen seiner ehemaligen Chefs, »der persönliche Verkauf ist der stärkste den es gibt.« Wer auf einer Tupperparty mit zehn Gästen überhaupt nichts verkaufe, müsse sich schon blöd anstellen. Karin Bayer, Chefin der Tupper-Bezirkshandlung Metzingen, demonstrierte sogleich, wie ein erklärungsbedürftiges Produkt in Szene gesetzt wird, damit es als unverzichtbares Küchenutensil erscheint. Dass die Platte zum portionieren und aufrollen von Blätterteig für Hörnchen vom Publikum als Hilfe zum gleichmäßigen anschneiden von Torten angesehen wurde, wertete Raffel als kalkulierten Nebeneffekt: »Den größten Teil unserer Produktideen beziehen wir von den Beraterinnen aus deren Gesprächen mit den Kunden.« Club-Schatzmeister Schmid hatte auch sogleich eine Anregung parat: Demnach eigne sich Tupperware als Tresor für Geo-Caching. Auch ohne GPS sind in Deutschland laut Raffel rund 58.000 Beraterinnen unterwegs, betreut von 3400 Gruppenberaterinnen, die wiederum in 143 Bezirkshandlungen ihre Basis für die Logistik und die montäglichen Besprechungen haben – und zwar alle auf Provision als freie Handelsvertreterinnen. Selbständige Zeiteinteilung und kein Kapitaleinsatz machten die Tätigkeit als Beraterin attraktiv, erklärte Raffel. Allerdings brächten die Frauen ihre sozialen Beziehungen mit ein, was das Unternehmen in die Pflicht nehme: In Qualität, Funktion und Design müsse sich Tupper vom Wettbewerb abheben und die ausschließliche Bezugsquelle müsse die Beraterin sein. Tatsächlich verweist Tupperware 04 Partymuffel Fehlanzeige: Dr. Michael Raffel von Tupperware Deutschland und Thilo Schmid, Schatzmeister des Marketing-Club. Foto: Seliger Präsentation unterstützen. Wir könnten auch Handys oder Lebensversicherungen mitverkaufen – aber es darf nichts zum erklären sein«, stellte Raffel klar, dass Tupper den Beraterinnen und auch den Gastgeberinnen nichts Heikles zumuten könne: »Niemand gefährdet für uns seine Freundschaften.« Die vorwiegend weibliche Form im Vortrag kam übrigens nicht von ungefähr. Männliche Berater seien eine kleine Minderheit, »interessanterweise überwiegend Homosexuelle«, ließ Raffel erkennen, dass das Unternehmen seine Repräsentanten zwar nicht gezielt auswähle, aber dennoch ganz gut kenne. In der (Pop)Kultur habe Tupper geschlechterübergreifend einen festen Platz, beispielsweise in Form einer Ausstellung im New Yorker Museum of Modern Art oder als Thema einer Folge der »Schillerstraße«. Ihm sei etwas mulmig gewesen, die Marke einer Truppe von Comedians zu überlassen, räumte Raffel ein, »doch als Dirk Bach mit einem CD-Ständer auf eine unserer Schüsseln einprügelte, ohne dass die kaputt ging, war das die beste Werbung.« Trotz der beschriebenen rohen Gewalt kamen am Ende des Tupper-Abends sogar die bekennenden Partymuffel mit dem Shrek davon – der zierte als Wackelbild giftgrüne Vesperdosen. RÜCKBLICK / NOVEMBER 2011 _ BÖRSE STUTTGART Schnelligkeit minimiert Risiken Rasante Aufstiege, schwindelerregende Abgründe und eisigen Gegenwind gibt es sowohl im Anlagegeschäft als auch beim Speed-Bergsteigen. Die Marketing-Clubs der Regionen Stuttgart und Neckar-Alb verbanden im November beides: An der Stuttgarter Börse berichtete Benedikt Böhm, Geschäftsführer des Skitouren-Ausrüsters Dynafit, von seinem Extremsport und seinen geschäftlichen Zielen. »Utopien werden durch hartes Training zu einem festen Ziel«, wiederholte Böhm mehrfach sein Motto während des Vortrags, der die Zuhörer mit in Eisstürme am Mont Blanc und in die Todeszone des Himalaya nahm. Im Gegensatz zum konventionellen Bergsteigen verzichte die Speed-Variante auf Lagerketten für Proviant und Ausrüstung. Mit auf den Gipfel nehme man nur das Notwendigste, wieder abwärts fahre man auf Ski. Für einen 8000er benötige man so statt vier bis fünf Tage lediglich 12 Stunden, so die Kurzfassung. Besonders mit Blick auf schnell umschlagendes Wetter und die lebensfeindlichen Bedingungen über 5000 Metern Höhe bedeuteten kürzere Zeitfenster und ein geringeres Risiko. Voraussetzungen seien neben Fitness, einem perfekt eingespielten Team und der richtigen Ausrüstung »der Wille, der immer mehr zählt, als das Talent«. Zu den schwierigsten Entscheidungen gehöre, »was man nicht mitnimmt« und »ob jemand, der nicht mitzieht, der Richtige für den Gipfel ist.« Das gelte auch für Dynafit: Die Marke habe ihren Umsatz verdoppelt, indem sie das Sortiment verkleinerte. »Der Gewinn stirbt im Lager«, sagte Böhm. »Wir haben unsere Produktion 10 Prozent unter dem Marktpotenzial gehalten, Begehrlichkeiten geweckt und Freiräume für Innovationen geschaffen.« Den Anspruch, mit Dynafit in der »Formel 1 des Bergsteigens« aktiv zu sein, untermauerte Böhm einerseits, indem er die hohe Funktionalität einzelner Produkte präsentierte. »Auf 7000 Metern braucht man alleine 10 Minuten, um sich die Schuhe zu binden. Einfache Abläufe und Automatismen sind überlebensnotwendig«, begründete der Extrem-Bergsteiger aus München, warum er mit einem Handgriff die Steigeisen aus dem geschulterten Rucksack ziehen können muss. Andererseits spiele die Exklusivität auch eine große Rolle: »Ski für 1000 Euro gab es vorher nicht, aber das gehört zu unserer Top-Position.« Wie Böhm weiter erklärte, habe er selbst schon »Jacken von guter Qualität 30 Prozent unter unserem Preis« beim Kaffeeröster gesehen, »die verkaufen aber keine Emotionen.« Als »Love Brand« stünden Dynafit mehr Türen offen: »Die Marke überwindet Krisen besser als ein reiner Produktanbieter.« Ein latenter Krisenherd seien schlechtes Wetter und langfristig der Klimawandel, eine neue Tür stoße das Unternehmen deshalb in Richtung einer Sommerkollektion auf. »Damit machen wir in 10 Jahren mehr Umsatz als jetzt mit dem Winter«, so Böhms Prognose. Für den Fall, dass es anders kommen sollte, hatte der Alpinist einen weiteren Leitsatz parat: »Man kann Fehler machen, wenn man sie nachher korrigiert«, sagte Böhm – kurz nachdem er davon berichtet hatte, wie auf 7300 Metern Höhe entkräftete Teilnehmer einer anderen Gruppe »in unseren Armen gestorben« seien. Zur Risikominimierung gehöre es auch, den Plan nicht ohne Not zu ändern und die Zeitfenster richtig einzuschätzen: »Ich habe mal 30 Meter unter dem Gipfel umgedreht, sonst hätte ich den Abstieg nicht mehr geschafft.« Die Botschaft kam offensichtlich beim Publikum an, auch wenn sie mehr Faszination als Lust auf eigene Hochgebirgstouren erzeugte. Der Stuttgarter Club-Präsident Prof. Dr. Dr. Ekbert Hering hatte am Schluss für Böhm noch augenzwinkernd einen Vergleich parat: »Sie fahren mit Vollgas über die Kreuzung, damit Sie dem Querverkehr möglichst kurz eine Trefferfläche bieten.« NEUE MITGLIEDER _ HERZLICH WILLKOMMEN! RONALD M. ARNDT Geschäftsführer Chocolato.de GmbH, Reutlingen GOTTFRIED ERNE Geschäftsführer Walter Möbeltransport GmbH, Reutlingen RAINER GEKELER Geschäftsführer Heinrich Schmid GmbH u. Co. KG, Tübingen FLORIAN HOFMANN Geschäftsführer Modellia Karl Hofmann GmbH u. Co., Geislingen EVELIN SAUER Geschäftsführerin Holz + Form Schreinerei GmbH, Tübingen FRANK SAUER Geschäftsführer Holz + Form Schreinerei GmbH, Tübingen ULI SCHWENK Geschäftsführer Wings Mode GmbH, Münsingen HARTMUT STAIGER Geschäftsführung Georg Hauser GmbH & Co., Ulm 05 Das Männerspielzeug R8 als ideales Requisit für die lässige Pose. Schall und Steiner ist der verheißene Fahrspaß anzusehen. RÜCKBLICK / OKTOBER 2011 _ AUDI Höre und probiere! Die Kombination aus Automobil- und Weinproduktion hatte sich schon früher als Tagesprogramm des Mar­ keting-Clubs Neckar-Alb bewährt. So ging es im wahrlich goldenen Oktober in die Gegend um Heilbronn: ClubVizepräsident Hans Steiner hatte eine Tour durch die Fertigung des Sportwagens R8 bei der Audi-Tochter Quattro GmbH vermittelt. Beiratsmitglied Ute Schall war die anschließende Verkostung im Obersulmer Weingut Heinrich zu verdanken. Wegen der umliegenden Salzminen sei die Fläche des Audi-Werksgeländes eng begrenzt, erklärte »Werks­ führer« Dieter Gross: »Wenn wir anbauen wollen, geht das nur noch nach oben.« Für die wenigen Meter vom Empfang zur R8-Montage bestiegen die Besucher dennoch den »weltweit einzigen Audi-Bus«, wie Gross witzelte. Schon mit Beginn der Besichtigung legten die Hausherren großen Wert auf einen straffen Zeitplan, eine geschlossene Formation sowie weggesteckte Kameras – und vermittelten damit gekonnt den Eindruck, dass nicht jeder einfach so Einlass findet. 06 Die Produktion des R8 bezeichnet Audi als Manufaktur. Das klingt nicht nur edel, sondern wird auch dem hohen Anteil an Handarbeit gerecht: Laut Gross liegt der Automatisierungsgrad gerade einmal bei 25 Prozent. An einigen Stellen erinnerten die Arbeitsplätze der insgesamt 800 Mitarbeiter an eine übergroße Werkstatt. Gross betonte mehrfach die herausgehobenen fachlichen Qualitäten der R8-Mitarbeiter gegenüber anderen Audi-Kollegen und entschuldigte sich sogar ein wenig für die Radiomusik bei einer Arbeitsgruppe: »Solange sie ihre Leistung bringen, kann man das nicht verbieten«, schwang bei ihm ein wenig Bedauern mit. Deutlich kam heraus, dass das Erscheinungsbild penibelst ordentlicher Hallen und die ausführlich erklärten Maßnahmen zur Qualitätssicherung auch Verkaufsargumente sein dürften. Bei den Produktionsmethoden stellt Audi auch nicht sein Licht unter den Scheffel: Im Lichtbogen-LaserSchweißen von Aluminium, aus dem die R8-Karosserie besteht, bilde das Unternehmen Fachkräfte von anderen Firmen aus. Die Niet-Stanz-Technik komme auch beim Flugzeugbau zum Einsatz und das Flow-Drill-Verfahren ermögliche es fast unbegrenzt, Teile zusammen- und wieder auseinanderzuschrauben, bis wirklich alles in die Toleranz von einem halben Millimeter auf zwei Metern Länge passe. Dass auch im kleinsten Details alles stimmen muss, verdeutlichte Gross anhand der Liste der gut 480 Zulieferer aus 26 Ländern, von den über 5100 verschiedene Teile stammen. Besonders augenfällig wurde das Komponenten-Puzzle bei der so genannten Hochzeit zwischen Karosserie und Antriebsstrang: Auf den Getrieben prangt neben den vier Ringen auch der Kampfstier Murciélago, den einst Ferruccio Lamborghini zu seinem Firmensymbol erkor. Ein Stück weit ist der von Audi postulierte »Vorsprung durch Technik« offenbar auch Verdienst der 1998 »adoptierten« italienischen Tochter. Inwieweit die doppelte Marke zu einem exklusiven Premium-Produkt passt und welche Strategien die Mitglieder der weitverzweigten Volkswagen-Familie in Sachen Konzernstruktur und Markenführung fahren, könnte bei einem weiteren Besuch in Neckarsulm oder einem Schwester-Standort geklärt werden. Zurück im Audi-Forum gab es aber erst einmal reichlich Gelegenheit, Neuwagenduft einzusaugen oder in der gastierenden Landesausstellung zu 125 Jahren Automobil die Oldtimer zu streicheln. Dann folgte ein wenig Gruppendynamik: Meike Baehr, Leiterin der Gästebetreuung, sprach über Kundenbegeisterung. Positive Überraschungen und emotionale Erlebnisse machten hier den Unterschied, der richtige Typen-Mix in der Belegschaft sei die Grundlage für den Erfolg. Im Club scheint die Mischung jedenfalls zu stimmen, denn beim abschließenden Experiment ordneten sich die Mitglieder gemäß ihrer eigenen Einschätzungen der hervorstechendsten Eigenschaften zu fast gleichmäßigen Anteilen in die Gruppen »menschlich fair«, »mutig-leidenschaftlich«, »verantwortungsvoll« und »erfolgsorientiert« ein. Wer am Abendessen mit Weinprobe teilnahm, durfte sich noch das Label »genussfreudig« anheften. Bei den Passagieren in den beiden Schürmann-Bussen sollen dann auf der Heimfahrt noch »entspannt« und »vergnügt« hinzugekommen sein. 07