Frühkindlichen AuSsmus

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Au#smus Poustka,F. Au-s-sche Störungen (2004). In Eggers, Ch.; Jörg M. Fegert,J.; Resch,F. (Hrsg.), Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes-­‐ und Jugendalters (S. 798 – 813). Springerverlag Steinhausen, Ch. (2006). Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Lehrbuch des Kinder-­‐ und Jugendpsychiatrie (S.59 -­‐64), (5. Auflage), Elsevier: Urban & Fischer Becker, K. Kamp-­‐Becker,I. (2010). Au-smus-­‐Spektrum-­‐Störungen. Kindheit und Entwicklung, 19(3), 141 -­‐ 143 20.01.2011
Entwicklungsstörungen - Autismus
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Entwicklungsstörungen F80 Umschriebene Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache F81 Umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fer-gkeiten F82 Umschriebene Entwicklungsstörung der motorischen Funk-onen F83 Kombinierte umschriebene Entwicklungsstörungen F84 Tiefgreifende Entwicklungsstörungen F88 Andere Entwicklungsstörungen F89 Nicht näher bezeichnete Entwicklungsstörung 20.01.2011
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Tiefgreifende Entwicklungsstörungen F84 F84.0 Frühkindlicher Au-smus F84.1 Atypischer Au-smus F84.2 Rea-­‐Syndrom F84.3 Andere desintegra-ve Störung des Kindesalters F84.4 überak-ve Störung mit Intelligenzminderung und Bewegungsstereotypien F84.5 Asperger-­‐Syndrom F84.8 Sons-ge -efgreifende Entwicklungsstörungen F84.9 Tiefgreifende Entwicklungsstörung, nicht näher bezeichnet 20.01.2011
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Au#s#sches Spektrum Rea – Syndrom
Kindlicher
Atypischer
Au-smus Desintegra-ve Störung Au-smus schwer Schweregrad der au-s-schen Symptome Asperger Syndrom leicht Klinische Neuropsychologie kindlicher Entwicklungsstörungen: Asperger Syndrom 20.01.2011
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Frühkindlicher Au#smus : ICD -­‐ 10 „Eine ?efgreifende Entwicklungsstörung, die durch eine abnorme oder beeinträch?gte Entwicklung definiert ist und sich vor dem 3. Lebensjahr manifes?ert; außerdem ist sie durch eine gestörte Funk?onsfähigkeit in den drei folgenden Bereichen charakterisiert: In der sozialen Interak?on, der Kommunika?on und in eingeschränktem repe??ven Verhalten. (…)“ 20.01.2011
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1. Beeinträch#gung der sozialer Interak#onen Ø  In den ersten Lebensmonaten fehlende Kontaktaufnahme zur Muaer Ø  Kein Blickkontakt des Kindes, erscheint wie ein „Hindurchblicken“ Ø  Soziales Lächeln deutlich reduziert Ø  Beeinträch-gung im Gebrauch nonverbaler Verhaltensweisen Ø  Mangelhahe Integra-on sozialer, emo-onaler und kommunika-ver Verhaltensweisen Ø  Deutlich reduziertes Verständnis von Emo-onen und sozialen Situa-onen 20.01.2011
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1. Beeinträch#gung der sozialer Interak#onen Ø  Unfähigkeit, Beziehungen zu Gleichaltrigen aufzubauen Ø  Herstellen einer geteilten Aufmerksamkeit (Joint Aaen-on) gelingt nicht Ø  Auffälliges Spielverhalten o  Kein interak-ves Spielen o  Kein symbolisches Spiel auf einer So-­‐tun-­‐als-­‐ob-­‐Ebene o  Keine sozialen Rollenspiele mit anderen Kindern o  Benutzung des Spielzeugs oh zweckenjremdet o  Vorwiegendes Interesse an Teilen von Spielsachen 20.01.2011
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2. Beeinträch#gung in der Kommunika#on Verzögerung der Sprachentwicklung und Störung des Sprachgebrauchs Ø  Fehlen des Lallens/Brabbelns im Tonfall von Sprache vor Sprachbeginn Ø  50% der au-s-schen Kinder keine oder spät entwickelte Sprache mit Eigentümlichkeiten o  Echolalie o  Pronominalumkehr o  Neologismen Ø  Kein sozialer Gebrauchs vorhandener sprachlicher Fähigkeiten 20.01.2011
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2. Beeinträch#gung in der Kommunika#on Ø  Gramma-kalische Fehler Ø  Auffällige S-mme: wenig melodisch, inadäquate Betonung von Wörtern oder Satzteilen, Sprachmelodie gleichbleibend, Sprechrhythmus erscheint „abgehackt“ Ø  Kein Verständnis von einfachen Fragen, Anweisungen oder Witzen 20.01.2011
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3. Eingeschränkte Interessen und stereotype Verhaltensmuster Ø  Tendenz, viele alltäglicher Aufgaben starr und rou-niert auszuführen; Beharren auf das genaue Einhalten von gewohnten Abläufen Ø  Ängstlich-­‐zwanghahes Bedürfnis nach Gleicherhaltung der dinglichen Umwelt Ø  Störungen der Reak-on auf Sinnesreize Ø  Motorische Stereotypien Ø  Stereotype Beschähigungen z.B. mit Daten, Fahrplänen, meteorologischen Fakten, Fußball-­‐ Sta-s-ken, … Ø  Spezifisches Interesse an unwich-gen Teilaspekten von Objekten 20.01.2011
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Frühkindlichen Au#smus – Unterscheidung zwischen 20.01.2011
„Low-­‐func#oning-­‐
Au#smus“ „High-­‐func#oning-­‐
Au#smus“ Personen mit Intelligenzminderung und nur mit sehr geringen sprachlichen Fähigkeiten Personen ohne Intelligenzminderung und mit guten verbalen Fähigkeiten Entwicklungsstörungen - Autismus
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Asperger-­‐ Syndrom: ICD -­‐ 10 Symptomkatalog wie für frühkindlichen Au-smus Unterschied Ø  Unauffällige frühkindliche Entwicklung Ø  Meist min. durchschnialichen kogni-ve Begabung Ø  Fehlenden Entwicklungsrückstand der Sprache und der kogni-ven Entwicklung. 20.01.2011
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Epidemiologie Ans-eg der Prävalenzrate in den letzten Jahren Frühkindlicher Au-smus 7-­‐16 : 10.000 70% intell. Beeinträch-gung Männl. : weibl. = 3 -­‐ 4 : 1 Asperger-­‐Syndrom 3-­‐7 : 1000 Männl. : weibl. = 4 – 10 : 1 ? „Au-s-sches Spektrum“ Möglicherweise 1 : 100 20.01.2011
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Es gibt kein unbedingt notweniges Symptom, nur eine Symptomvielfalt 20.01.2011
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Ä#ologie Ø  Bis in die 60er Jahre: Annahme, Au-smus entstehe aufgrund der emo-onalen Kälte der Muaer („Kühlschrankmuaer“), durch lieblose Erziehung oder mangelnde Zuwendung Ø  Verschiedene Komponenten o 
o 
o 
o 
Gene-sche Faktoren Neurobiologie Neurochemie Neuropsychologische Defizite 20.01.2011
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Ä#ologie -­‐ gene#sche Faktoren Familienuntersuchungen Ø  Hinweise auf familiäre Häufung des frühkindlichen Au-smus Ø  Geschwister haben Erkrankungsrisiko von 3% Ø  Einzelne Merkmale kommen vor, die aber nicht dem Vollbild entsprechen 20.01.2011
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Ä#ologie -­‐ gene#sche Faktoren Zwillingsstudien Ø  Hohe Konkordanzrate bei eineiigen Zwillingen (bis zu 90%) und eine geringe bei zweieiigen Zwillingen Ø 
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Starke Differenzen zwischen eineiigen und zweieiigen Zwillingen im Hinblick auf gleichzei-g vorhandene kogni-ve und soziale Defizite Entwicklungsstörungen - Autismus
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Ä#ologie -­‐ gene#sche Faktoren Asperger-­‐Syndrom Ø  Noch keine systema-schen, klassisch-­‐gene-schen (Familien-­‐
oder Zwillingsstudien) oder molekulargene-schen Untersuchungen Ø  Ähnliche Persönlichkeitsmerkmale kommen in abgeschwächter Form auch bei anderen Familienmitgliedern vor 20.01.2011
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Ä#ologie – Neurobiologie Hirnelektrische Ak#vität Ø  EEG bei Au-smus häufig abnorm – aber kein typisches EEG-­‐Muster für Au-smus Ø  Bei 30% der Fälle tria Epilepsie bei geis-ger Behinderung und perinataler Komplika-on auf Anatomische Besonderheiten Ø  Verbreiterung im Schläfen-­‐, Scheitel und Hinterhauptbereich Ø  Entwicklungsanomalitäten im Hirnstamm Ø  Verkleinerte Nervenzellen im Hippocampus, in der Amygdala, in den Mamillen, im Septum 20.01.2011
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Ä#ologie – Neurobiologie Befunde in bildgebenden Verfahren Ø  Dysfunk-onen des frontalen Cortex, der Amygdala, der Basalganglien und des Balkens Ø  Aufgabe zur Gesichter-­‐ und Objekterkennungà es werden nur diejenigen Bereiche des Temporallappens ak-viert, die bei gesunden Menschen für die Objekterkennung zuständig sind Ø  Grundlegender Defekt im Erkennen von basalen Gefühlen, die sich in Gesichtern widerspiegeln = Ursache für mangelnde Kommunika-onsfähigkeit
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Ä#ologie – Neurochemie Ø  Serotonin bei 1/3 der Pa-enten erhöht und auch bei Verwandten mit ähnlichen Symptomen (Zwängen, Depression), oder Kindern mit Hyperak-vität und Intelligenzminderung Ø  Defekte von Chromosomen bedeutsam aber bisher noch keine Erkenntnisse darüber 20.01.2011
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Ä#ologie -­‐ Neuropsychologische Defizite Intelligenzstruktur Ø  HAWIK: Tendenz zu guten Leistungen bei Subskalen zur Messung visuell-­‐räumlicher Fähigkeiten und mechanischer Gedächtnisstrukturen Ø 
Asperger-­‐Syndrom: Diskrepanz zwischen dem Verbal-­‐IQ (deutlich höher) und dem Handlungs-­‐IQ Exeku#ve Funk#onen Defizite bei Planungsprozesse, Vorausschau, zielgerichtetes problemorien-ertes Handeln 20.01.2011
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Ä#ologie -­‐ Neuropsychologische Defizite Schwache zentrale Kohärenz Ø  Keine Fähigkeit, ganzheitlich, kontextbezogen zu denken und wahrzunehmen Ø 
Erklärung für Wahrnehmungsprobleme aber auch für besondere Fähigkeiten Störungen der Theory-­‐of-­‐Mind 20.01.2011
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Inselbegabung / Savants Ø  „Eine isolierte Gabe inmiaen von Defekten“ Ø  Menschen, oh mit kogni-ver Behinderung, die in einem kleinen Teilbereich außergewöhnliche Leistungen vollbringen Ø  50 Prozent der bekannten Inselbegabten sind Au-sten Ø  Beispiele Ø 
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Kim Peek – außergewöhnliches Erinnerungsvermögen Maa Savage – musikalische Begabung Stephen Wiltshire – bildende Künstler Christopher Taylor – sprachlichen Begabung Entwicklungsstörungen - Autismus
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