Klimawandel und Politikstrategien Globaler Klimawandel und internationale Politikstrategien Bernd Brouns, Umwelt-/Energiereferent, DIE LINKE. im Bundestag Damian Ludewig, Jugendvertreter im DNR-Präsidium Workshop der Rosa-Luxemburg-Stiftung „Klimawandel – Internationale Strategien, regionale Folgen und lokale Auswege“ 9. Juni 2007 Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 1 Klimawandel und Politikstrategien Klimawandel Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 2 Klimawandel und Politikstrategien UN-Klimaberichte 2007 ¾ Herausgeber: Zwischenstaatliches Expertengremium für Klimafragen (IPCC); gegründet 1988 von der Weltmeteorologieorganisation (WMO) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) ¾ Sachstandsberichte zum Stand der Klimawissenschaft ca. alle 5 Jahre (bisher 1990, 1995, 2001) ¾ Vierte Sachstandsbericht 2007 untergliedert in drei Teilberichte: 1. Teilbericht: Naturwissenschaftliche Grundlagen 2. Teilbericht: Auswirkungen, Anpassungsmaßnahmen, Verwundbarkeiten 3. Teilbericht: Handlungsmöglichkeiten zur Minderung von Treibhausgasemissionen Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 3 Klimawandel und Politikstrategien • Quelle: IPPC: file:///D:/content/vol4/english/wg1figts-10.htm Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 4 Klimawandel und Politikstrategien Entwicklung der CO2-Emissionen in Deutschland 100 in % 90 tatsächliche CO2Reduktion 80 nötige CO2Reduktion nach 25%Ziel 70 60 04 20 02 20 00 20 98 19 96 19 94 19 92 19 19 90 50 Jahr • Quelle: eigene Darstellung nach Statistisches Bundesamt: Umweltnutzung und Wirtschaft – Tabellen zu den Umweltökonomischen Gesamtrechnungen 2005, Wiesbaden, Tabelle 6.2.3. Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 5 Klimawandel und Politikstrategien ¾ Die globale Durchschnittstemperatur ist seit 1900 um ca. 0,8° C angestiegen. Bernd Brouns / Damian Ludewig Quelle: Hadley Centre (2007) Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur 26. Juni 2007 | Folie 6 Quelle: UNEP (2007) Klimawandel und Politikstrategien Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 7 Klimawandel und Politikstrategien IPCC-Klimaberichte 2007: 1. Teilbericht - Wissenschaftliche Grundlagen - Zentrale Aussage: „Most of the observed increase in globally averaged temperatures since mid-20th century is very likely due to the observed increase in anthropogenic greenhouse gas concentrations.“ ¾ IPCC 1995: bestätigt einen menschlichen Einfluss auf das Klima ¾ IPCC 2001: schreibt Großteil der globalen Erwärmung der letzten 50 Jahren menschlichen Aktivitäten zu (likely = >66%) Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 8 Klimawandel und Politikstrategien ¾ Abhängig von Annahmen über wirtschaftliche, technologische und Bevölkerungsentwicklung wird (ohne zusätzliche Klimapolitik) ein Anstieg von 2-7°C erwartet. Bernd Brouns / Damian Ludewig Quelle: Rahmstorf (2007) Prognostizierter Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur 26. Juni 2007 | Folie 9 Klimawandel und Politikstrategien IPCC-Klimaberichte 2007: 2. Teilbericht - Auswirkungen, Anpassungsstrategien, Verwundbarkeiten - ¾ Erste Folgen des Klimawandels sind bereits sichtbar, z.B. Gletscher-/ Arktiseisschmelze, früherer Vogelzug, Erwärmung von Flüssen/Seen. ¾ Drei Arten von Klimawandelsfolgen 1. Der schleichende Wandel (z.B. geringere Niederschläge gefährden (Trink-)Wasserversorgung und landwirtschaftliche Produktivität in trockenen Gebieten der mittleren Breiten sowie in tropischen Trockengebieten) Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 10 Klimawandel und Politikstrategien Grindelwaldgletscher 1910 und 2000 Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 11 Klimawandel und Politikstrategien IPCC-Klimaberichte 2007: 2. Teilbericht - Auswirkungen, Anpassungsstrategien, Verwundbarkeiten - ¾ Erste Folgen des Klimawandels sind bereits sichtbar, z.B. GletscherArktiseisschmelze, früherer Vogelzug, Erwärmung von Gewässern ¾ Drei Arten von Klimawandelsfolgen 1. Der schleichende Wandel 2. Zunahme von Extremwetterereignissen (z.B. Überschwemmungen, Dürren, Hurrikane, Waldbrände) Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 12 Klimawandel und Politikstrategien Oderflut 1997 Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 13 Klimawandel und Politikstrategien IPCC-Klimaberichte 2007: 2. Teilbericht - Auswirkungen, Anpassungsstrategien, Verwundbarkeiten - ¾ Erste Folgen des Klimawandels sind bereits sichtbar, z.B. GletscherArktiseisschmelze, früherer Vogelzug, Erwärmung von Gewässern ¾ Drei Arten von Klimawandelsfolgen 1. Der schleichende Wandel 2. Zunahme von Extremwetterereignissen 3. Plötzliche, irreversible Änderungen bei Überschreiten sog. Kipp-Punkte im Klimasystem bzw. durch Rückkopplungsmechanismen. Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 14 Klimawandel und Politikstrategien Selbstverstärkende Effekte • CO2-Speicherfähigkeit des Meeres • Aufweichen der Permafrostböden • Reflexion durch Polkappen Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 15 Klimawandel und Politikstrategien Grönland-Eisschild ¾ Das teilweise Abschmelzen des Grönland- und des westantarktischen Eisschilds würde zu einem Meeresspiegelanstieg von 4-6 m führen und könnte schon bei einem Anstieg der globalen Temperatur von 1-4°C eintreten. Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 16 Klimawandel und Politikstrategien Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 17 Klimawandel und Politikstrategien IPCC-Klimaberichte 2007: 2. Teilbericht - Auswirkungen, Anpassungsstrategien, Verwundbarkeiten - ¾ Die Verwundbarkeit gegenüber Klimaänderungen wird durch Armut verschärft. Der Klimawandel wird solche solche Regionen besonders treffen, die heute schon unter Dürren u.ä. leiden. ¾ Anpassung an den Klimawandel wird nicht immer möglich (bzw. zu teuer) sein. Die schlimmsten Auswüchse des Klimawandels müssen durch Emissionsminderung verhindert werden („,mitigation is the best form of adaptation“). Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 18 Klimawandel und Politikstrategien IPCC-Klimaberichte 2007: 3. Teilbericht -Verminderung des Klimawandels – ¾ Ein 2°-Pfad kann mit Technologien erreicht werden, die heute schon kommerziell verfügbar sind bzw. deren Serienreife in den kommenden Jahrzehnten erwartet wird. ¾ Stabilisierung der Treibhausgaskonzentration bei 445-535 ppm CO2equiv. (-> 2°-Pfad) mindert das globalen BSP um max. 3 % ( -> 0,12% Minderung des jährlichen BSP-Wachstums). Je später mit Emissionsminderungen begonnen wird, desto höher sind die damit verbundenen Kosten. ¾ Bepreisung von CO2 ist unverzichtbar, allerdings kann zusätzlich auf staatliche Anreize (Subvention, Regulierung u.a.) nicht verzichtet werden, um Investitionsanreize zu setzen. Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 19 Klimawandel und Politikstrategien IPCC-Klimaberichte 2007: 3. Teilbericht -Verminderung des Klimawandels – ¾ Damit die globale Durchschnittstemperatur gegenüber vorindustriellen Werten mit hoher Wahrscheinlichkeit um nicht mehr als 2-2,4° (EU-Ziel: 2°C) steigen, muss das Wachstum der globalen Treibhausgasemissionen in den nächsten 15 Jahren gestoppt werden. ¾ Bis Mitte des Jahrhunderts müssen die globalen Emissionen gegenüber 1990 halbiert werden, um auf einem 2°-Pfad zu bleiben. Dies erfordert kurz- und mittelfristig Maßnahmen. Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 20 Klimawandel und Politikstrategien Klimaschutzerfodernisse für 2°-Ziel ¾ Stabilisierungsziel <450 ppm CO2e ¾Globale Emissionen: Wachstumstrend bis 2015-2020 umkehren; Emissionsniveau bis 2050 halbieren im Vergleich zum 1990 EU Council Conclusion (March 2005): “(…) confirms that (…) the global annual mean surface temperature increase should not exceed 2°C above pre-industrial levels.” Bernd Brouns / Damian Ludewig ¾Industrieländeremissionen: Minderung bis 2020 um 1530 Prozent und bis 2050 um 80-90 Prozent 26. Juni 2007 | Folie 21 Klimawandel und Politikstrategien Klimapolitik Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 22 Klimawandel und Politikstrategien Internationale Klimapolitik bis heute Klimarahmenkonvention: - verabschiedet in Rio 1992; - legt v.a. Ziele, Prinzipien, Organe fest; - 190 Mitgliedstaaten. Kyoto-Protokoll: - verabschiedet in Kyoto 1997; - verbindliche Minderungsziele für Industrieländer für 2008-12; - Emissionshandel & Co.; - Inkrafttreten am 16. Februar 2005; - 173 Mitgliedstaaten. Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 23 Klimawandel und Politikstrategien Emissionsziele für Industrieländer im Kyoto-Protokoll Quantifizierte Emissionsbegrenzungs- oder reduktionsverpflichtung (in % des Basisjahrs oder -zeitraums) Vertragspartei - 8% Belgien, Bulgarien*, Dänemark, Deutschland, Estland*, Europ. Gemeinschaft, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien und Nordirland, Irland, Italien, Lettland*, Liechtenstein, Litauen*, Luxemburg, Monaco, Niederlande, Österreich, Portugal, Rumänien*, Schweden, Schweiz, Slowakei*, Slowenien*, Spanien, Tschechische Republik* - 7% USA - 6% Japan, Kanada, Polen*, Ungarn* - 5% Kroatien* ± 0% Neuseeland, Russische Föderation*, Ukraine* + 1% Norwegen + 8% Australien + 10% Island - 5,2% Gesamtreduktion Quelle: * Länder, die sich im Übergang zur Marktwirtschaft befinden. Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 24 Klimawandel und Politikstrategien Die Kyoto-Bilanz ¾ Ursprünglich: Minderung von 5,2 % für Industrieländer in 2008-2012 gegenüber 1990 ¾ Aber: „Nicht-Kyoto“-Staaten USA +15,8 % und Australien: +25,1% (jeweils 1990-2004) ¾ Emissionen in Entwicklungsländern 1990-2000: +29 % ¾ Global-CO2: 1990-2004 +28% Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 25 Klimawandel und Politikstrategien EU auf dem Weg zu ihren Kyoto-Zielen? Quelle: EEA (2006) Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 26 Klimawandel und Politikstrategien Post-2012 “Kyoto plus” Future action Post-Kyoto Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 27 Klimawandel und Politikstrategien Fortentwicklung des UN-Klima-Regime ¾ Stand der Dinge: - Start der Post-2012 Verhandlungen auf UN-Klimakonferenz in Montreal (Dez. 2005) auf drei Pfaden; kaum Fortschritte auf UN-Klimakonferenz in Nairobi (Nov./Dez. 2006); - Unterschiedliche Positionen der Schlüsselländer(gruppen). ¾ Herausforderungen: - Anspruchsvollere Minderungsziele; - (Re-)Integration von Entwicklungsländern und USA in ein Verpflichtungsregime; - Anpassung an den Klimawandel; - Schutz bestehender biologischer Senken; - „Unterstützung“ von OPEC-Ländern; - Abschluss der Verhandlungen bis 2009. . Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 28 Klimawandel und Politikstrategien „Kyoto Plus“ bedeutet auch: Umsetzung von Verpflichtungen auf nationaler Ebene Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 29 Klimawandel und Politikstrategien Was macht die EU? Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 30 Klimawandel und Politikstrategien Beschlüsse des EU-Frühjahrsgipfels ¾ Minderung der Emissionen bis 2020 um 20%; ¾ (EU-Rat 2005: Minderung der Industrieländeremissionen bis 2020 um 15 bis 30 %;) ¾ Minderung der Emissionen bis 2020 um 30%, wenn andere Industrieländer vergleichbare Pflichten auf sich nehmen; ¾ EU-Emissionen 1990-2004: EU-15: -0,9% (Kyoto-Ziel: -8%); EU-27: -7,3%. Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 31 Klimawandel und Politikstrategien Wie sieht es in Deutschland aus? Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 32 Klimawandel und Politikstrategien Emissionsziele ¾ Kyoto-Ziel 2008-2012: -21% (2004: -17,2%) ¾ Bis 2020: mindestens -30% (-40%?), wenn EU -30% ¾ Alt: -25% CO2 bis 2005 ¾ Alt: -40%, wenn EU -30% bis 2020 Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 33 Klimawandel und Politikstrategien Klimaschutzinstrumente ¾ Erneuerbare-Energien-Gesetz ++ ¾ CO2-Gebäudesanierungsprogramm + ¾ Ökosteuer ≈ ¾ KWK-Gesetz - ¾ Selbstverpflichtung der europäischen Autoindustrie -¾ Emissionshandel Bernd Brouns / Damian Ludewig -26. Juni 2007 | Folie 34 Klimawandel und Politikstrategien Emissionshandel & Co. Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 35 Klimawandel und Politikstrategien Flexible Mechanismen des Kyoto-Protokolls Emissionshandel: Industrieländern handeln untereinander Emissionsrechte Joint Implementation (JI): Industrieländer führen Klimaschutzprojekte in anderen Industrieländern durch und lassen sich die erzielten Emissionsminderungen auf ihre eigenen Minderungspflichten gutschreiben Clean Development Mechanism (CDM): Industrieländer führen Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern durch und lassen sich die erzielten Emissionsminderungen auf ihre eigenen Minderungspflichten gutschreiben Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 36 Klimawandel und Politikstrategien JI Industrieland Industrieland Emissionshandel zw. Staaten Emissionshandel zw. Unternehmen CDM Industrieland Entwicklungsland CDM Quelle: Wuppertal Institut Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 37 Klimawandel und Politikstrategien Funktionsweise des Emissionshandels Quelle: Fraunhofer ISI Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 38 Klimawandel und Politikstrategien Emissionshandel - Problem I : Ziele • „Cap & trade“ -> Klimawirksam ist „cap“ Ohne Anspruchsvolle Ziele kein Klimaschutz. Cap: stoßt höchstens so viel aus Trade: stoßt genau so viel aus Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 39 Klimawandel und Politikstrategien Emissionshandel - Problem I : Ziele 510 505 0,6% 500 495 490 485 480 2000-2002 2005-2007 NAP I/ZuG 2007 Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 40 Klimawandel und Politikstrategien Emissionshandel - Problem I : Ziele 510 505 +1,8% 500 495 490 485 480 2000-2002 NAP I/ZuG 2007 Bernd Brouns / Damian Ludewig 2005-2007 NAP-II-Entwurf 26. Juni 2007 | Folie 41 Klimawandel und Politikstrategien Emissionshandel - Problem I : Ziele 510 505 500 495 +5,2% 490 485 480 2000-2002 NAP I/ZuG 2007 Bernd Brouns / Damian Ludewig 2005-2007 NAP-II-Entwurf NAP-II 26. Juni 2007 | Folie 42 Klimawandel und Politikstrategien Emissionshandel - Problem I : Ziele 510 505 500 495 490 +6,8% 485 480 475 470 2000-2002 NAP I/ZuG 2007 Bernd Brouns / Damian Ludewig 2005-2007 NAP-II-Entwurf NAP-II Datenerhebung 26. Juni 2007 | Folie 43 Klimawandel und Politikstrategien Entwicklung der Preise für Emissionszertifikate Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 44 Klimawandel und Politikstrategien CO2-Emissionen im EH-Sektor 480 479 478 477 476 475 474 473 472 471 470 2000-2002 2005 2006 CO2-Emissionen Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 45 Klimawandel und Politikstrategien Effektivität des EH Kosten pro eingesparter Tonne CO2 • Per EH: 1.100 Euro • Per EEG: 57 Euro Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 46 Klimawandel und Politikstrategien Emissionshandel - Problem II : Zuteilung Optionen: • Pro Kopf an die gesamte Weltbevölkerung • Meistbietend versteigert • Am meisten Zertifikate für geringste bisherige Emissionen • Am meisten Zertifikate für geringste höchste Emissionen (grandfathering) ->Kioto-Protokoll: Wer wenig Emissionen hatte muss nicht begrenzen (entwicklungs- und Schwellenländer), wer viele hatte bekommt viele Zertifikate. -> EU-EH: Grandfathering Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 47 Klimawandel und Politikstrategien Emissionshandel - Problem II : Zuteilung ¾ Staaten/ Anlagenbetreiber erhalten Emissionszertifikate kostenlos; ¾ Energieversorger legen den Marktpreis der geschenkten Zertifikate auf den Strompreis um; ¾ Jährliche Milliardengewinne für RWE, E.ON & Co. auf Kosten der Verbraucherinnen und Verbraucher. Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 48 Klimawandel und Politikstrategien Problem III: Kompensationen -> Nicht selbst Klimaschutz betreiben, sondern andere dafür bezahlen, das Klima zu schützen. Probleme: • Niedriges Niveau in EL/SL (Bsp: HFC23 in China (Abfallprodukt Kühlindustrie), 11.700-mal so treibhauswirksam wie CO2). Statt zu einfachen Klimaschutzmaßnahmen verpflichtet zu werden verdienen Klimasünder. • Additionale Maßnahmen? (nur ca. 50%) • Nachhaltige Einsparung? Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 49 Klimawandel und Politikstrategien Klimapolitische Kehrtwende in Heiligendamm? Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 50 Klimawandel und Politikstrategien Entwurf der G8Abschlusserklärung (Februar 2007) Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 51 Klimawandel und Politikstrategien Entwurf der G8Abschlusserklärung – US-Kommentare (Mai 2007) Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 52 Klimawandel und Politikstrategien Entwurf der G8Abschlusserklärung – US-Kommentare (Mai 2007) Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 53 Klimawandel und Politikstrategien Entwurf der G8Abschlusserklärung – US-Kommentare (Mai 2007) Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 54 Klimawandel und Politikstrategien Entwurf der G8Abschlusserklärung – US-Kommentare (Mai 2007) Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 55 Klimawandel und Politikstrategien G8-Abschlusserklärung (7. Juni 2007) Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 56 Klimawandel und Politikstrategien G8-Abschlusserklärung (7. Juni 2007) Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 57 Klimawandel und Politikstrategien G8-Abschlusserklärung (7. Juni 2007) Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 58 Klimawandel und Politikstrategien Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 59 Klimawandel und Politikstrategien Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit! Bei Fragen? [email protected] [email protected] Monatlicher Newsletter „Umwelt/Energie“ zu abonnieren unter www.linksfraktion.de/newsletter Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 60 Klimawandel und Politikstrategien Was müsste geschehen? Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 61 Klimawandel und Politikstrategien Auf internationaler Ebene ¾ UN-Prozess stärken - Ansatz „Ziele & Zeitpläne“ fortentwickeln; Kyoto-Folgeabkommen bis 2009; ¾ Glaubhafte Vorreiterrolle der EU; ¾ Erhöhte Finanztransfers in Fonds zur Anpassung an den Klimawandel. Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 62 Klimawandel und Politikstrategien Auf nationaler Ebene (bzw. EU) ¾ Ziel: -40% bis 2020; ¾ Emissionshandel grundlegend reformieren; ¾ Fortführung (Strom) bzw. Intensivierung (Wärme) der Erneuerbaren-Politik; ¾ Effizienz: Mehr Ordnungsrecht wagen + Investitionsprogramme („Klotzen statt Kleckern“); ¾ KWK/Verkehr: Aus Fehlern lernen. Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 63 Klimawandel und Politikstrategien Auf lokaler Ebene (bzw. EU) ¾ Vorzeigekommunen: - Bioenergiedorf Jühnde (Niedersachsen); - Solarkommune Viernau (Thüringen; LinksparteiBürgermeister). ¾ Widerstand gegen Kohle-Kraftwerke (z.B. BI „Nein zum Kohlekraftwerk“ in Berlin). Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 64 Klimawandel und Politikstrategien Klimapolitik als zentrales Politikfeld für DIE LINKE., weil… …Klimaschutz heißt internationale Solidarität mit den Opfern des Klimawandels. …Klimaschutz (Erneuerbare/Energieeffizienz) fördert die regionale Wertschöpfung und schafft Arbeitsplätze. …Klimaschutz ist aktive Friedenspolitik. …Klimaschutz erfordert mittelfristig eine Abkehr von der Wachstumsideologie (auch der Linken), Wohlstandsverteilung erhält zentrale Bedeutung. …Klimaschutz erfordert eine Debatte über das „gute Leben“. ► „no green peace without social peace – no social peace without green peace“ Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 65 Klimawandel und Politikstrategien Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 66 Klimawandel und Politikstrategien ¾ CO2-Konzentration in der Atmosphäre ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts von 280 ppm auf 380 ppm angestiegen. Bernd Brouns / Damian Ludewig Quelle: Hadley Centre (2007) CO2-Konzentration in der Atmosphäre 26. Juni 2007 | Folie 67 Klimawandel und Politikstrategien Instrumente ¾ Erneuerbare-Energien-Gesetz ¾ CO2-Gebäudesanierungsprogramm ¾ Ökosteuer ¾ KWK-Gesetz ¾ Selbstverpflichtung der europäischen Autoindustrie ¾ Emissionshandel Bernd Brouns / Damian Ludewig 26. Juni 2007 | Folie 68