Presseinformation Nervenregeneration nach Schlaganfall

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Presseinformation
Nervenregeneration nach Schlaganfall
Netzwerk zur Erforschung stammzellbasierter Therapiemöglichkeiten gegründet
Neue Impulse zur Therapie des Schlaganfalls, einer der vorherrschenden Erkrankungen
unserer Zeit, soll der nun gegründete Forschungsverbund „Stammzellbasierte Regeneration
nach Schlaganfall“ unter der Koordination von Prof. Dr. Magdalena Götz vom Institut für
Stammzellforschung am GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit und Prof.
Dr. Ulrich Dirnagl von der Charité in Berlin bringen. Der Verbund ist in das Programm
„Zellbasierte, regenerative Medizin“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
(BMBF) eingebettet.
Prof. Dr. Magdalena Götz vom GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit
betont: „Die Bildung dieses Netzwerkes mit Experten aus verschiedenen Bereichen der
Schlaganfallforschung und der Forschung zur Entstehung von Nervenzellen ist ein wichtiger
Schritt auf dem Weg, innovative und viel versprechende Ansätze zu einer Therapie dieser
Krankheit erfolgreich weiterzuverfolgen“.
Bei einem Schlaganfall werden auf Grund einer Verstopfung von Blutgefäßen bestimmte
Bereiche des Gehirns kurz- oder längerfristig unterversorgt. Da Nervenzellen in besonderem
Maße von der Zufuhr von Sauerstoff und Zucker aus dem Blut abhängen, sterben diese sehr
schnell ab – schneller als Patienten normalerweise ins Krankenhaus gebracht werden
können. Therapieansätze, die das Überleben von Nervenzellen fördern, kamen bis dato
oftmals zu spät – die Nervenzellen waren schon abgestorben, bevor die Behandlung
begann.
In dem jetzt gegründeten Verbund arbeiten Grundlagenforscher und Kliniker eng zusammen,
um neue Ansätze zu erforschen und erproben, wie Nervenzellen nach Schlaganfall wieder
neu gebildet werden können.
Einerseits wird versucht, im Gehirn vorhandene Stammzellen zur Neubildung von
Nervenzellen innerhalb der verletzten Gehirnregion anzuregen. Dass dies prinzipiell möglich
ist, haben die Forscher in ihren bisherigen Arbeiten bereits gezeigt. Die neu gebildeten
Nervenzellen müssen aber auch am Leben gehalten werden und dazu gebracht werden,
sich mit anderen Nervenzellen zu vernetzen – beides grundlegende Voraussetzungen um
die Funktionen des Gehirns wieder aufnehmen zu können. Um diesem Ziel etwas näher zu
kommen, sollen verschiedenen Ansätze in engen Zusammenarbeiten der Forscher erprobt
und verschiedene Substanzen getestet werden.
Ein weiterer Fokus liegt auf der Untersuchung, inwieweit die Zufuhr von Stammzellen
verschiedener Organe die Neubildung von Nervenzellen nach Schlaganfall dauerhaft fördern
kann, und welche Mechanismen hier zu Grunde liegen: Stammzellen anderer Organe
produzieren oft Faktoren, die den Heilungsprozess und möglicherweise auch das Überleben
neu gebildeter Neurone nach Schlaganfall fördern.
„Erst wenn diese Mechanismen verstanden sind, wird es möglich sein, diesen Ersatz so zu
maximieren, dass dies auch therapeutisch relevant ist“, erklärt Prof. Dr. Ulrich Dirnagl von
der Charité in Berlin.
Weitere Informationen:
GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 089/3187-2460
Fax 089/3187-3324
Postfach 1129
85758 Neuherberg
E-Mail: [email protected]
Neuherberg, 30. Septembner 2005
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