€ 5,40 I FR. 7,50 E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK 43205 INTERNET WORLD Business AUSGABE 16/16 1. AUGUST 2016 / ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de Anzeige Umfrage zu Social-Media-Trends Kürzlich war die Branche noch von Snapchat fasziniert, jetzt ist es Pokémon Go: Die Trends im OnlineMarketing kommen in immer kürzeren Abständen. Welche Plattformen für User und Werbekunden tatsächlich Potenzial haben, zeigt unsere Umfrage. S. 22 Interview J. Cochet über die Pläne von Zalando Media Solutions S. 30 Online-Handel mit Werkzeug Wie die Plattformen Werkstätten ansprechen S. 16 Foto: Contorion „Die Qualität ist oft lausig“ Der Stellenmarkt für Internet-Fachkräfte S. 39 oder unter internetworld.de/stellenmarkt Im Monsterfieber Sportsponsoring Check24 in der Sportschau Die ganze Welt jagt Pokémons. Jetzt wollen auch Marketer mitspielen Das Online-Portal Check24 baut seine TV-Präsenz im Sportbereich aus. Mit Beginn der neuen Fußball-BundesligaSaison übernimmt das Unternehmen aus München das Programmsponsoring der ARD-Sportschau. Von Juli 2016 bis Juni 2017 wird das Portal in über 30 Sendungen mit jeweils siebensekündigen Trailern präsent sein. Darüber hinaus tritt Check24 bei RTL als Gewinnspielsponsor der WM-Qualifikationsspiele der deutschen Mannschaft auf. RTL zeigt zehn Spiele. (hvr) Foto: Shutterstock / Lenchanted_fairy Foto: ARD Facebook im 2. Quartal 2016 Werbeumsatz im zweiten Quartal 2016 6,2 einahe täglich werden Hit seit Second Life scheint für neue, immer unglaubliMarketing-Mitarbeiter auf der chere Zahlen zum Gaming-Hit ganzen Welt die Frage zu sein: Pokémon Go bekannt: 75 MilWas fangen wir damit an? lionen Menschen in mehr als Die Antworten fallen sehr 30 Ländern weltweit unterschiedlich aus. Die einen haben die App gehen das Thema kreativ an, bereits auf ihr die anderen mit großer Eile. Smartphone geDenn die Zeit drängt: Lustige laden. Rechnet Posts in den sozialen Medien, man die 20 größWerbung mit Pokémon-Bezug ten westlichen oder passende Guerilla-MarMärkte zusammen, keting-Aktionen werden von generieren die Nutden Nutzern noch sehr positiv zer drei Millionen aufgenommen. Das kann sich US-Dollar Umsatz durch aber schnell ändern, wenn der In-App-Käufe – täglich wohlNintendo hat mit seinem Smartphone-Spiel einen Knüller Werbedruck zu hoch wird oder gemerkt. Die virtuelle Monsdie Nutzerzahlen einbrechen. geliefert. Werbungtreibende wollen davon jetzt profitieren terjagd hat einen besseren Start Jedem ist klar: Wer noch von hingelegt als Tinder, wächst schneller als lerweile als die Killer-App ansehen, die der Pokémon Go profitieren will, muss schnell Snapchat und hat vermutlich bald mehr bisher unterschätzten Augmented-Reality- sein. Keiner weiß, wie lange der Hype Nutzer als Twitter. Technologie in der Breite zum Durch- anhält. Anno dazumal bei Second Life war Niemand kann den Erfolg des Mobile bruch verhelfen wird. Doch wichtiger als es ja auch auf einmal ganz schnell vorbei. Game recht erklären, das Experten mitt- eine Erklärung für den größten Gaming- Mehr zu Pokémon Go ab Seite 8. ◼ B E-Commerce Online-Marketing Technik Davon Anteil mobiler Werbung: 84 % 5,2 Gewinn 2,1 Angaben in Milliarden US-Dollar Schwerer Schlag Die Grenzen des Wachstums Schnittstelle zum Bankgeschäft Der Tod der beiden Unister-Mitgründer Thomas Wagner und Oliver Schilling reißt auch ihr Unternehmen in den Abgrund. Sieben Unister-Töchter haben bereits S. 12 Insolvenz angemeldet. Die Übernahme der Agentur Webguerillas zeigt: Für Digital-Agenturen wird es immer schwieriger, am Markt weiter als Einzelkämpfer zu agieren. Gefragt sind finanzS. 26 starke Partner. Die EU zwingt Banken dazu, ihre Infrastruktur zu öffnen. Das macht den Weg frei für völlig neue Geschäftsmodelle auf Basis von API-Banking und Banking-as-aS. 28 Service. Facebook: 1,7 Milliarden Nutzer pro Monat Dominanz von Google Messenger: 1 Milliarde Nutzer pro Monat Whatsapp: 1 Milliarde Nutzer pro Monat Das Facebook-Imperium wächst weiter: satte Gewinne in Q2/2016 Quelle: Facebook In diesem Jahr wird Google 57,8 Mrd. $ mit digitaler Werbung umsetzen Das sind 30,9 % der gesamten weltweiten Online-Werbeausgaben Google baut seine führende Stellung im weltweiten Online-Werbemarkt weiter aus INTERNET WORLD Business 16/16; Quelle: Emarketer Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Instagram: 500 Millionen Nutzer pro Monat WIE kann ich meinen Kunden das Bezahlen über ihre mobilen Endgeräte so komfortabel, sicher und einfach wie möglich machen? WIRECARD sellt Ihnen ein breites Produktspektrum an mobilen Zahlungsmethoden zur Verfügung: von Barcode-Payment, HCE- und 2*'0¹WYRKIR¿FIVOSRXEOXPSWIYRHZMVXYIPPI/EVXIRQMX)GLX^IMXEYĮEHYRK bis hin zu Mobile Wallets, Mobile Card Reader und Apps. 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August 2016 16/16 INTERNET WORLD Business Data Driven Marketing Conference: Die Konferenz für Adtech und Martech Inhalt SCHWERPUNKT TECHNIK Das Monsterfieber Wie das Marketing von Pokémon Go profitiert 8 E-COMMERCE Schwerer Schlag für Unister Sieben Töchter melden Insolvenz an Einladung zum Essen Marktplätze für Caterer-Vermittlung 12 14 Bohren und schrauben Der digitale Werkzeughandel nimmt Fahrt auf 16 Legal gewinnen lassen Regeln für Gewinnspiele im Netz Schnittstelle zum Bankgeschäft Neue Geschäftsmodelle im Bankensektor 28 Wie Zalando Daten für Werbezwecke nutzt Interview mit Vermarktungs-Chef Cochet 30 Duftnote im Wirbelsturm Checkout-Optimierung bei Flaconi 32 KNOW-HOW Bessere Wahrnehmung nach dem Relaunch Neue Serie: SEO beim Relaunch 20 ONLINE-MARKETING Marketing und Werbung basieren künftig noch stärker auf Daten als bisher. Wie Marketing-Verantwortliche heute bereits Daten erfolgreich für die Kundenansprache einsetzen, erfahren Sie auf der Data Driven Marketing Conference (DDMC). Facebook aus der Luft Internet per Drohne in entlegenen Regionen 33 RUBRIKEN Update 18 4 Dienstleisterverzeichnis 34 Impressum 38 Personalien 38 Stellenmarkt 39 Termine 40 Szene 41 Meinung 42 Die neue Konferenz findet das erste Mal am 23. und 24. November 2016 in München statt. Die Data Driven Marketing Conference ist eine Kombination aus Konferenz und Ausstellung, die Technologie und Marketing zusammenbringt. Teilnehmer erhalten einen Überblick über die Angebote der Marketing-Suiten und Ad-TechnologyLösungen, Best-Practice-Beispiele sowie Tipps und Tricks für eigene Strategien und Umsetzungen. Hochkarätige Experten verraten Ihnen, wie Sie User-Daten, Konsumentenverhalten und Bidding-Technologien als Treiber für digitale Marketing-Kampagnen idealerweise einsetzen. „Die Qualität ist oft lausig“ Umfrage zu Trends im Social Media Marketing 22 24 Die Grenzen des Wachstums Warum Digital-Agenturen verkauft werden 26 28 Foto: Shutterstock / Irin73bal IT-Kampf ums Marketing Interview zum Sinn von Marketing-Suiten 3 Gemeinsame Geschichte Wie Momondo kulturelle Vorurteile bekämpft 27 14 Foto: Fotolia / Sarymsakow Foto: Shutterstock / Nina Buday 32 Die Data Driven Marketing Conference wird von INTERNET WORLD Business präsentiert. Leser der Zeitschrift sparen 150 Euro mit dem Code DDMC16iwb und können so ab 450 Euro (zzgl. MwSt.) an der Konferenz teilnehmen. Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.ddmc.de Social Media Facebook: facebook.com/internetworld.de Xing: INTERNET WORLD Business Twitter: @internet_world Newsletter: www.internetworld.de/newsletter WhatsApp: www.internetworld.de/whatsapp Instagram: @internetworldbusiness Menschen in diesem Heft Wolfgang Thomas Der Inhaber der Online-MarketingAgentur Netzwerk Reklame glaubt an den Erfolg der Hype-App Pokémon Go, sieht aber noch Handlungsbedarf auf Vermarktungs- und 10 Planungsebene. Doreen Huber Die Gründerin und Geschäftsführerin des Vermittlungstools Lemoncat ist der Meinung, dass die Lieferdienste für die Caterer in puncto Digitalisierung gute Vorarbeit geleistet haben. 15 Es gibt wenig zu erklären. Georg Dieter Herbst Der Honorarprofessor und Kommunikationsexperte hält digitales Storytelling mit User Generated Content für überschätzt. Die Qualität sei oft lausig. Er bezweifelt, dass User etwas von Erzählkunst verstehen. 22 Alexander Emmendörfer Der Geschäftsführer von Plan Net Connect betont im Gespräch, dass die Anschaffung von MarketingSuiten durch IT-Abteilungen gefährliche Konsequenzen für das gesamte Marketing haben kann. 24 André M. Bajorat Der Geschäftsführer des Hamburger API-Banking-Anbieters Figo ist davon überzeugt, dass die neue PSD2Richtlinie die bestehenden Silos aufbricht und ein neuer Markt für 29 Bankdaten entstehen wird. Marion von Kuczkowsky Die Onliner-Händlerin skizziert, wie chinesische Händler der deutschen Konkurrenz schaden. Eine Kritik: In der Praxis müssen sich nur deutsche Unternehmen an die geltenden Gesetze halten, ausländische nicht. 42 UPDATE INTERNET WORLD Business Nach dem Aus des Performance-Marketing-Spezialisten Adcloud im Jahr 2013 und dem Verkauf von Nugg Ad an Zalando Media Solutions Ende 2015 hat sich die Deutsche Post jetzt auch von ihrem Digital-Dienstleister Intelliad Media getrennt. INTERNET WORLD Business hat die Deutsche Post nach den Gründen gefragt. So lautet die Antwort des Konzerns: Warum hat die Deutsche Post die Intelliad Media GmbH wieder verkauft? Die Erweiterung und der Ausbau des Kerngeschäfts im Bereich „Post – E-Commerce – Parcel“ um digitale Angebote ist wesentlich für die Deutsche Post. Um diese digitalen Angebote effektiv weiterzuentwickeln, ist in einem dynamischen Marktumfeld weniger der exklusive Besitz einzelner Tochtergesellschaften erforderlich als zunehmend ein breites und flexibles Netzwerk von Partnern. In diesem Zusammenhang hat die Deutsche Post entschieden, „Intelliad“ zu verkaufen. Arbeiten Sie künftig noch mit Intelliad zusammen? Intelliad hat bei der Deutschen Post zum sukzessiven Aufbau digitaler Fähigkeiten beigetragen. Im Rahmen unseres Partnernetzwerks werden wir auch weiterhin mit „Intelliad“ zusammenarbeiten. Optivo, ein E-Mail-MarketingDienstleister, gehört seit 2013 ebenfalls zur Deutschen Post. Planen Sie auch den Verkauf von Optivo? Der Verkauf von Intelliad hat keine Auswirkungen auf andere Tochtergesellschaften der Deutschen Post. 360-Grad-Ansichten sind eine Anwendung im Virtual-Reality-Shop KONSUMGÜTER ÜBERNAHME Online-Abo für Waschmittel & Co. Verizon kauft Yahoo Die Konzerne Unilever und Procter & Gamble wappnen sich gegen neue Konkurrenten aus dem Web, die neue Marken aufbauen und diese an den Konsumenten direkt verkaufen. So hat Unilever, Mutter von Marken wie Axe, Dove oder Rexona, laut Schätzungen des Magazins „Fortune“ rund eine Milliarde Dollar auf den Tisch gelegt, um den Rasierklingenversender Dollar Shave Club zu übernehmen. Mit seinen 3,2 Unilever: Eine Milliarde für den Dollar Shave Club Millionen Mitgliedern könnte das 2012 gegründete Unternehmen in diesem Jahr erstmals die Umsatzmarke von 200 Millionen Euro knacken. Derweil meldete Procter & Gamble, in den USA ein OnlineAbo für das Waschmittel Tide zu testen. Gleichzeitig setzt P & G auf Serviceangebote, die das eigene Produkt ergänzen: Jüngst wurde beispielsweise ein Online-Wäsche(dz) reidienst gelauncht. 404 Elm Street Wenn Nutzer sich auf einer Zalando-Website ins Nirwana klicken, können sie dort spielen, statt sich zu ärgern. In „404 Elm Street“ müssen sie als Paketzusteller Joe Pakete ausliefern – und das möglichst schnell und fehlerfrei. 15-Prozent-Beteiligung an Alibaba und an Yahoo Japan. YahooChefin Marissa Mayer will nun dem neuen Besitzer dienen. „Ich persönlich plane zu bleiben“, teilte sie den Mitarbeitern per Mail mit. Verizon selbst gibt dazu noch (dz) keine Stellungnahme ab. 4,83 Milliarden Dollar – es war ein Schnäppchenpreis, für den der größte Telekommunikationskonzern der USA, Verizon, das Kerngeschäft des einstigen Internet-Imperiums Yahoo übernahm. Analysten hatten einige Wochen zuvor den Wert des Unternehmens, dessen Quartalsverlust zuletzt 400 Millionen Dollar betrug, auf sechs bis acht Milliarden Dollar geschätzt. Doch Verizon kennt sich aus mit angeschlagenen Webpionieren: 2015 schluckte das Unternehmen bereits AOL. Beide Portale sollen nun zusammengelegt werden und Werbungtreibenden vor allem mobil eine Alternative zu Google und Facebook bieten. Immerhin zählt das Online-Portal mit seinen verschiedenen Diensten noch immer rund eine Milliarde Nutzer pro Monat. Unter dem Dach von Yahoo finden sich künftig noch die Der einstige Webriese hat einen neuen Besitzer 16/16 Mit dem Laptop zu Hause zum Carsharing anmelden QUARTALSZAHLEN Zalando erhöht Gewinnprognose Foto: Zalando Netzwerken statt besitzen Carsharing: Die Deutsche Post kooperiert mit Drive Now. Neukunden können sich über das Verfahren „Postident“ am Bildschirm mit Führerschein und Ausweis identifizieren. Seinen neuen Campus kann sich Zalando leisten Foto: Yahoo Q&A VR-Shopping: Der Online-Händler Alibaba zeigt mit Buy+, wie man sich in China das Einkaufen in der virtuellen Realität vorstellen könnte. Noch ist das Projekt aber in der Betaphase. 1. August 2016 Foto: Dollar Shave Club 4 Der europäische Marktführer im Online-Modehandel, Zalando, erfreut die Börsianer mit glänzenden vorläufigen Quartalszahlen: Der Umsatz im zweiten Quartal stieg im Jahresvergleich um 24 bis 26 Prozent auf bis zu 924 Millionen Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verbesserte sich von 30 auf 68 bis 88 Millionen Euro. Man habe trotz anhaltender Investitionen in Wachstum die Profitabilität erheblich gesteigert, kommentierte Zalando-Vorstand Rubin Ritter die Ergebnisse und stellte auch für das Gesamtjahr Umsatzzuwächse in Aussicht. Inzwischen 18,4 Millionen Kunden bestellen Mode bei den Berlinern – dies ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Plus von drei Millionen. Die Anleger zeigten sich erleichtert, dass Zalando die potenzielle Bedrohung durch die ambitionierten Online-Mode-Pläne von Amazon bislang offenbar gut wegsteckt. Der Aktienkurs legte zeitweilig um bis zu 20 Prozent zu. Zalando scheint nun die Früchte seiner hohen Anfangsinvestitionen in Marketing und Logistik zu ernten und von den in vielen Strategiepapieren gepriesenen Skalen(dz) effekten zu profitieren. LETZTE MEILE DHL liefert in Smart-Kofferräume Der Kofferraum als Paketstation – diese Idee hat für Logistiker und Automobilhersteller gleichermaßen eine große Anziehungskraft. Ein erstes Pilotprojekt startete DHL zusammen mit Amazon und Audi bereits im April 2015. Doch nachdem Amazon sich anschickt, den gelben Logistikriesen mit dem Ausbau eigener Zustelldienste und Packstationen immer stärker unter Druck zu setzen, führt der seine Experimente künf- Nutzen Sie Mobile Payment? Noch nie, und kommt auch nicht infrage Ja, regelmäßig 2% 54 % Nie, werde ich aber wahrscheinlich in Zukunft nutzen Ja, nicht regelmäßig 8% 35 % German Angst: Jeder Zweite will nie mobil bezahlen INTERNET WORLD Business 16/16 Quelle: Statista; Basis: 1.004 repräsentative Nutzer 16/16 16/16 INTERNET WORLD Business sellos via TAN und Smartphone zu öffnen, um Pakete zuzustellen oder Retouren abzuholen. Der erste Pilot ist für Herbst in Stuttgart geplant. Köln, Bonn, Berlin und drei weitere Städte sollen folgen. Für die ersten Nutzer übernimmt Smart die Umrüstung der Fahrzeuge. (dz) Smood. Unendlich groß ist das Fell, das es zu erlegen gilt, nicht: Der deutsche Markt wird auf 1,5 Milliarden Euro beziffert. (dz) sen. Mit frischen 8,2 Millionen Euro und einem Media-for Equity-Deal mit Channel 4 in den Taschen soll die Konkurrenz auf Abstand gehalten werden. Größter Wettbewerber dürfte das New Yorker Start-up Casper sein, das erst wenige Wochen zuvor seinen Start im deutschsprachigen Raum ankündigte. Das bislang mit 70 Millionen Dollar finanzierte Unternehmen, das Matratzen zum neuen LifestyleProdukt erklärt und unter anderem Leonardo di Caprio und Tobey Maguire zu seinen Investoren zählt, kam zuletzt auf einen Jahresumsatz von 100 Millionen Dollar. Eve, zum Vergleich, will in diesem Jahr 20 Millionen Dollar Umsatz ONLINE-MATRATZENHANDEL Auf klassische Matratzenhändler wie Concorde kommen harte Zeiten zu. Um das Schlafutensil ist im Online-Handel ein Wettrüsten entbrannt. So hat das deutschenglische Start-up Eve seine dritte Finanzierungsrunde abgeschlos- NEUER BESITZER Die Deutsche Post hat ihren Digital-Dienstleister Intelliad verkauft. Neuer Besitzer sind die Adtech Platform Partners, eine Privatinvestorengruppe um den Scout24-Mitgründer Christian Mangstl und Christian Näther von Emeram Private Equity. Auch das Intelliad-Management um Frank Rauchfuß und der Rest der Geschäftsführung beteiligen sich. Künftig wollen die neuen Besitzer eine ganzheitliche Plattformlösung anbieten, über die Werbungtreibende ihre Marketing-Aktivitäten vollautomatisiert bewerten, aussteuern und (sg) optimieren können. PROGRAMMATIC BUYING Spotify steigt ein erzielen. Casper baut in Berlin derzeit ein Team von 50 Mitarbeitern auf, das dafür sorgen soll, dass die Marke bekannter wird. Dieses Ziel verfolgen allerdings auch die deutschen Wettbewerber Bruno, Muun, Emma, Buddy und Home24 mit der Eigenmarke Die größten Social-Kanäle Audio-Inventar von Spotify automatisiert einkaufen – inklusive Targeting nach Alter, Deutsche Post verkauft Intelliad Der Matratzenhandel wandert ab ins Web Harter Kampf um weiche Betten Digitale Infos gibt es nun auch auf dem Spiegel Der Streaming-Anbieter Spotify führt weltweit „Programmatic Audio“ ein und arbeitet dazu mit den Plattformen App Nexus, Rubicon Project und The Trade Desk zusammen. Werbekunden können das digitale In-App- Werber können künftig Spotify-Hörer ansprechen Geschlecht, Genre und Playlist. Nach eigenen Angaben hat Spotify weltweit über 70 Millionen monatlich aktive Free-Nutzer in 59 Märkten. Jeder Nutzer hinterlegt ein individuelles Profil. (sg) KOOPERATION Visa öffnet Paypal den Weg zu Ladenkassen Der Online-Bezahldienst Paypal will über eine Partnerschaft mit Visa auch ins Geschäft an den Ladenkassen vorstoßen. Mit dem Deal sollen Paypal-Kunden an Terminals bezahlen können, die auch kontaktlose Zahlungen mit Visa-Karten unterstützen – zunächst aber nur in den USA. Über die Zusammenarbeit mit dem Kreditkartenunternehmen im Durchschnitt Facebook Whatsapp Handel 1,9 % 0 % 0,7 Telekommunikation 1,1 % 0 % 0,6 Technologie 0,9 % 0 % 0,6 Automobil 1.000 Wechat 760 310 Mit 1,7 Mrd. Nutzern pro Monat führt Facebook deutlich INTERNET WORLD Business 16/16 Quelle: Statista; Basis: eigene Angaben Foto: Shutterstock / Vladgrin Qzone 500 Watchever wird zum Jahresende abgeschaltet 18,2 % Medien & Unterhaltung 1,0 % 1.000 Messenger Twitter Der französische Medienkonzern Vivendi schließt sein deutsches Videoportal Watchever zum Jahresende. Betroffen sind knapp 20 Mitarbeiter in Berlin. Watchever wurde 2013 gegründet, doch erzielte der Dienst in Deutschland aufgrund starker Rivalen wie Amazon, Netflix oder Maxdome nur geringe Marktanteile. Die Technologie von Watchever soll künftig für andere Angebote genutzt werden. Im April hatte Vivendi eine Allianz mit Mediaset zum weltweiten Vertrieb von TVInhalten angekündigt. (dpa) Top 20 7,6 % 1.700 Instagram VIDEO-STREAMING Aus für Watchever Über soziale Medien vermittelter Traffic Monatliche Nutzer in Mio. weltweit 650 konkurriert Paypal unter anderem mit Apple Pay und Samsung Pay. Außerdem beenden beide Firmen durch die Kooperation einen jahrelang schwelenden Konflikt. Visa kritisierte, dass Paypal Kunden dazu verleite, ihre Accounts mit dem Online-Bankkonto statt der Kreditkarte zu ver(dpa) binden. 0 % 0,4 Reise 0,3 % Finanzdienstleister 1,2 % 0,9 % 0,6 % Dem Mediensektor spielen soziale Kanäle den meisten Trafficc zu. Mit weitem Abstand folgt der Online-Handel INTERNET WORLD Business 16/16 Quelle: Adobe Foto: Shutterstock / Niroworld; Scanrail1 Per TAN kann der Zusteller den Kofferraum öffnen Rundumsicht: Der Avatar präsentiert das Kleidungsstück von allen Seiten Foto:Shutterstock / Gstockstudio Foto: DHL tig ohne Amazon durch. Neuer Partner ist die Daimler-Tochter Smart. Deren Technologie für das Carsharing-Angebot Car2Go soll es künftig auch Paketboten ermöglichen, Kofferräume schlüs- Spieglein, Spieglein: „Dirror“ heißt ein digitaler Spiegel, der auf Basis von Windows 10 Wetterberichte oder Rezepte zeigt und zudem als SmartHome-Steuerung funktioniert. 5 Foto: Watchever Zwickt die Hose? Monaco Blue, ein Eigenlabel des TeleshoppingSenders Channel21, experimentiert mit einem Virtual-DressingTool. Kunden geben Gewicht und Größe ein und erhalten anschließend einen Avatar von sich. An ihm kann nicht nur die Passform getestet werden. Auch Größenempfehlungen gibt es. Foto: Shutterstock / D. Prykhodov 1. August 2016 UPDATE 6 INTERNET WORLD Business 1. August 2016 16/16 World Wide Web Emvolution bietet ein Plug-in für Browser an, mit dem die User die Hoheit über ihre Daten zurückgewinnen. Sie können detailliert bestimmen, wer sie nutzen darf. Das Surf-Verhalten des Users – wann er kommt, was er ansieht und wohin er geht –, wird stets registriert. Nutzungsdaten sind das Gold der Digital-Wirtschaft. „Wir möchten Usern aufzeigen, wie viel diese Daten wert sind“, sagt Sebastian Wolfsteiner. „Er soll seine Privatsphäre schützen und von seinen Daten profitieren.“ Für dieses ehrgeizige Ziel hat der Wirtschaftsingenieur mit Freunden Emvolution.me gegründet und ein Plug-in entwickelt, das die Bewegungen Emvolution.me: User werden für den Schutz ihrer Daten sensibilisiert im Internet verschleiert. Wer sich bei Emvolution.me registriert, bestimmt, welche Sites Daten aufnehmen dürfen. So sollen das Bewusstsein für Datenschutz wachsen und neue Loyalty-Programme entstehen: Händler, Medien, Musik- und Spieleanbieter können mit Emvolution.me Verbraucher für die TrackingEinwilligung belohnen. Langfristig hoffentlich mit Geld: Denn Emvolution.me will am Daten-Deal der Nutzer mit der Industrie mitverdienen. Noch finanzieren Business Angels das Unternehmen, aber Spieleanbieter und Verlage zeigen bereits Interesse am System der Münchner, das Mitte August die Betaphase verlässt. (vs) WÜRZBURG / DEUTSCHLAND Bäder planen mithilfe von Virtual Reality http://www.richter-frenzel.de/reality-pro/ Die Belgische Post testet in Antwerpen die private Paketzustellung per App: Kurierdienste und Verbraucher können sich mithilfe von Bringr als Zusteller von Paketen anmelden und den Transport zum Adressaten übernehmen. Die App Bringr wurde 2014 in Belgien entwickelt und 2015 von I-Advice übernommen, einem Spezialisten für Kundenkommunikation über verschiedene elektronische Kanäle. (vs) Der Sanitärspezialist Richter + Frenzel lässt Handwerker und Verbraucher Bäder per Virtual Reality planen. Mit einem 3-DProgramm übertragen die Fachberater alle Planungsdaten an eine VR-Brille. Virtuell können die Kunden sehen, wie die gewünschte Sanitäreinrichtung wirkt und ob sie eingebaut werden kann. Zurzeit rüstet der Sanitärgroßhändler aus Würzburg seine 170 Standorte mit Virtual-One-Brillen von Zeiss aus. (vs) JACKSONVILLE / USA Abheben per Fingerabdruck http://bit.ly/mobilabheben Per iPhone am Automaten Geld abheben: Der US-amerikanische Technologiedienstleister FIS Global erweitert dazu gerade 70.000 Bankautomaten mit Lesegeräten, damit Verbraucher dort per QR-Code Geld abheben können. Das System wird in die Banking-Apps von insgesamt 34 Geldinstituten integriert. Darin geben Kunden den Betrag zum Abheben ein und erhalten dann den QR-Code. Bestätigt wird das Geldgeschäft per Fingerabdruck oder Touch ID. (vs) G + J UND VGN Keine Ad Alliance in Österreich Anders als geplant soll eine der Ad Alliance ähnliche Vermarktungsallianz aus der österreichischen Verlagsgruppe News (VGN) und IP Österreich im Nachbarland von Deutschland nun doch nicht starten. Das berichtet das Branchenmagazin Meedia unter Berufung auf Unternehmenskreise. Nachdem Gruner + Jahr im Juni bei der österreichischen Verlagsgruppe News ausgestiegen war und seine Anteile an Peter Birker verkauft hatte, sollen die Pläne in der Alpenrepublik nicht weiterverfolgt werden. In Deutschland haben die beiden Bertelsmann-Töchter RTL und Gruner + Jahr die Vermarktungsallianz Ad Alliance ins LONDON / GROSSBRITANNIEN Bezahlen mit dem Fingernagel http://bit.ly/lucies-nails Lucie Davis, Designerin aus London mit Sinn fürs Praktische, hat den RFIDChip ihrer Oyster-Card in einen künstlichen Fingernagel eingebaut – und bezahlt nun ihre Bus- und Bahnfahrten per Handauflegen am Automaten. Davis machte aus ihrer Bastelei gleich ein kleines Geschäft und verkauft nun Fingernägel in den Oyster-Farben mit eingebautem Chip. (vs) Leben gerufen. Ab dem 1. Januar 2017 soll der Vermarkter Advertisern und Agenturen crossmedi(ks) ale Kampagnen anbieten. WIRTSCHAFTLICH SCHWACH Tambini schließt Dass auch ein liebevoll gemachter Nischen-Shop, der Content und Commerce elegant verknüpft, kein Garant für nachhaltigen Geschäftserfolg ist, zeigt Foto: Tambini Start-up ANTWERPEN / BELGIEN Paketpost von Nachbarn und Freunden http://bit.ly/bringr-paket Tambini gibt auf wegen mangelnder Profitabilität BANGALORE / INDIEN Frisches Geld für Bluestone http://bit.ly/schmuck-indien Bluestone will bis 2018 sein Geschäft vervierfachen und bis dahin den Jahresumsatz auf mindestens 150 Millionen US-Dollar steigern. Dafür hat sich der indische Online-Schmuckladen knapp 30 Millionen US-Dollar Risikokapital von diversen Investoren verschafft. Mit dem Geld soll nun das Marketing, aber auch das Führungsteam verstärkt werden. (vs) das Beispiel Tambini. Der OnlineShop für Artikel rund um Kindergeburtstage aus dem Hause Gruner + Jahr, für dessen Entwicklung die Agentur Netshops verantwortlich zeichnet, schließt zwei Jahre nach der Gründung wieder seine Pforten. Und das, obwohl sich im G + J-Portfolio potente Reichweitenbringer wie „Eltern“, „Nido“, „Urbia“ oder „Vornamen.com“ finden. Tambini habe als Geschäftsmodell grundsätzlich funktioniert, doch habe sich der Markt als nicht umsatzstark genug erwiesen, lässt sich Bernd Hellermann, Geschäftsführer G + J Parenting Media, zitieren. Weil man solche Projekte dann auch konsequent beenden müsse, brauchen sechs Mitarbeiter neue Aufgaben. Für sie sollen andere Jobs im Verlag gefunden werden. Eine Garantie gebe es dafür aber (dz) nicht, heißt es. EBAY Top Pick statt Buy-Box Ebay lässt sich verstärkt von Amazon inspirieren. Nach der Einführung von „Ebay Plus“ als Antwort auf „Amazon Prime“ experimentiert der Online-Marktplatz jetzt in Großbritannien mit der Einführung eines „Top Pick“. Damit wird in Suchanfragen das Angebot eines Händlers besonders prominent präsentiert. Die Aufnahmekriterien sind noch unklar. (sg) NEWS ONLINE E-Commerce, Online-Marketing und Tools & Technik: Aktuelle News finden Sie online unter www.internetworld.de. Dort können Sie auch unseren täglich erscheinenden Newsletter bestellen. The Digital Workplace Value Der ökonomische Beitrag digitaler und mobiler Arbeitsplatzkonzepte für Unternehmen und die Volkswirtschaft GRATIS Whitepaper Lesen Sie im kostenfreien Whitepaper von und /m71d/3m m /m7m2md mm .m )%5md.m /m7m % %9C Jetzt kostenlos downloaden: http://digital.internetworld.de/citrix-wp-digital-workplace-iwp/ '7m` mmm]B )BNRSXQ;""QM"#;B SCHWERPUNKT INTERNET WORLD Business 1. August 2016 16/16 Foto: Shutterstock / Lenchanted_fairy 8 Zahlen & Fakten Das Monsterfieber Die ganze Welt jagt Pokémons: Niantic hat mit seinem Smartphone-Spiel den zt auf den Zug aufsp Knüller des Jahres geliefert. Marketer wollen jetzt aufspringen as Handy vibriert in meiner Tasche. Unvermittelt bleibe ich stehen, fische das Smartphone heraus und mache mich auf die Suche. Irgendwo hier muss sich ein Pokémon versteckt haben. Die Augen fest aufs Display gerichtet scanne ich meine Umgebung, drehe mich im Kreis. Da, mitten auf dem Weg, ein Nidoran! Das fehlt noch in meiner Sammlung. Schnell lege ich an, ziele, werfe meinen PokeBall per Fingerschnipp auf dem Handy-Screeen. Daneben! Das Nidoran, sogar ein ziemlich gutes mit 236 WP, nutzt die Gelegenheit und flieht in einer Staubwolke. Mist! Mit dem Handy in der Hand fange ich an zu laufen – weit kann das Vieh doch nicht sein. An der nächsten Straßenecke remple ich einen Gleichgesinnten an, der wie ich konzentriert auf sein Handy starrt. Ein Blick, ein Grinsen, man erkennt sich. „Vorn am PokeStop hat einer ein Lockmodul aktiviert“, gibt er mir freundlich aste mit auf den Weg. „Vielleicht haste m da Glück.“ Er hastet weiter – ihm is fehlen noch zwei Kilometer, bis sein wertvolles 10-KilometerEi ausgebrütet ist. Spätestens jetzt scheiden sich die Leser dieses Textes in zwei Gruppen: in die Unein- D geweihten, für die PokeStops, s, Arenen, Himmibeeren und Dragorans (noch) böhmische Dörfer sind – und in die Infizierten. Das Virus Pokémon Go hat esich, seit das Smartphonem Spiel erstmals am 6. Juli im ay App Store und im Google Play geStore zum Download bereitgestellt wurde, mit rasender Geschwindigkeit verbreitet. Über 75 Millionen Mal wurde das Spiel bislang weltweit heruntergeladen. Mittlerweile ist Pokémon Go in 36 Ländern der Welt verfügbar – und in jedem dieser Länder steht das Spiel in beiden App-Stores auf Platz 1 der beliebtesten Apps. Damit hat Pokémon Go einen besseren Start als die Dating-App Tinder hingelegt und dürfte mit der Zahl seiner weltweiten Nutzer bald Twitter übertreffen. Dazu d Spieler im Schnitt 43 Mikommt, dass nuten pro Tag mit der App verbringen, also mehr als mit etablierten Größen wie Snapchat, Whatsapp oder Instag gram. Und nach „Pokémon Go wird auf Google häufiger Go“ gesu als nach „sex“. gesucht Auch was den finanziellen A E Erfolg betrifft schreibt Pokém Go Geschichte: In den 20 mon größten westlichen Märkten, in denen die App bisher freigeschaltet wurde, geben ih ihre Nutzer nach Angaben des Spiele Spieleentwicklers Niantic täglich insgesam insgesamt 3 Millionen US-Dollar aus. Umgerechne Umgerechnet bringt das Spiel damit pro Tag und Nutze Nutzer rund 25 US-Cent ein – also mehr als Candy Crush, die bisherige Nummer 1 der Free-to-Play-Handyspiele. Unerwartet großer Wurf eines Gaming-Dinosauriers Der Mega-Erfolg von Pokémon Go macht Marktbeobachter auf der ganzen Welt sprach- und ratlos. Kaum jemand hätte dem Gaming-Dinosaurier Nintendo, der sowohl am Entwickler Niantic als auch am Lizenzhalter The Pokemon Company signifikante Anteile hält, einen derartigen Wurf zugetraut. Und das noch dazu ausgerechnet mit einem Handy-Game: Bisher hielt das japanische Unternehmen eisern an der Strategie fest, Spieleinhalte nur mit hauseigener Hardware – vom Gameboy bis 1. August 2016 16/16 INTERNET WORLD Business McDonald’s ist exklusiver Pokémon-Partner zum Japan-Start der App. Alle 2.900 Filialen der Fast-Food-Kette sind damit offizielle PokeStops zur Spielekonsole Wii – zu verkaufen. Pokémon Go ist Nintendos erster ernstgemeinster Versuch abseits der eigenen vier Wände. Die Entwicklung des Spiels überließ das Unternehmen der Ex-GoogleTochter Niantic, die dafür wiederum die bereits bestehende Infrastruktur von „Ingress“ nutzte, ein Augmented-RealitySpiel, das ähnlich wie Pokémon Go Standortdaten und Google-Maps-Informationen nutzt, um in der Umgebung Spielereignisse in Augmented Reality auslösen zu lassen. Ingress läuft schon seit drei Jahren und hat in dieser Zeit eine treue Nutzerschaft rund um den Globus generiert; doch das Spiel blieb immer ein Nischenprodukt für Nerds und Technik-Freaks. Erst die knuffigen, weltweit bekannten Pokémons bescherten Niantic den Erfolg, den es sich schon für Ingress erträumt, aber auch für die virtuelle Monsterjagd offenbar nicht erwartet hatte, wenn man die häufigen Server-Probleme, die offenbar uldem Massenansturm geschuldet sind, als Maßstab nimmt. „„Verschiedene Komponenten tragen zu dem aktuellen Hype bei“, wagt Prof. Claus-Peter H. Ernst von der Frankfurt University of Applied Sciences, derr tlich Pokémon Go wissenschaftlich gsveruntersucht, einen Erklärungsversuch. „Zum einen begeistert Pokémon Go generationsübergreifend. Die ältere Generation kennt Pokémon noch von früher vom ersten Game Boy, aus dem Fernsehen oder von Sammelkarten, die sie auf dem Schulhof getauscht hat. Sie kann die ursprünglichen 151 Monster des ersten Spiels oft noch benennen. Da lautet die Faszination Nostalgie. Die mittlere Generation kennt das Spiel noch vom Nintendo DS und lässt sich jetzt von den Augmented Reality-Elementen begeistern. Und die jüngsten Spieler freuen sich über die soziale Komponente, die Pokémon Go ins Spiel zurückbringt. Die Leute verabreden sich zum Pokémon -Jagen auf Facebook oder treffen sich spontan am PokéStop. Man tritt einer sehr realen Gemeinschaft bei – obwohl man ein virtuelles Spiel spielt.“ Zusätzlich setzt das Spiel auf bewährte Gamification-Konzepte – es gibt Belohnungen, der Sammlertrieb wird angesprochen, die Motivation mit vielen kleinen, leicht erreichbaren Zielen hochgehalten. Auch die für das Spiel unabdingbare Bewegungskomponente trägt sicher zum Erfolg bei – schließlich ist Sommer, da ist frische Luft die perfekte Ausrede für eine weitere Spiel-Session. Lade-Flashmob: Mobilcom-Debitel bot Spielern am Berliner Alex mobile Ladestationen und vorgeladene Powerbanks für ihre Smartphones an August spezielle Pokémon-Touren ins Programm nimmt – inklusive Besuch der für seltene Pokémon-Sichtungen bekannten Gegenden und tatkräftiger Beratung eines Pokémon-erfahrenen Stadtführers. Eine der ersten größeren Ketten in Deutschland, die auf den Hype reagiert hat, war Mobilcom-Debitel. Der Mobilfunkhändler hatte bereitss zwei Tage nach dem Deutschlandstart eine Marketing und Vertrieb wollen jetzt aufspringen Trotz aller Erklärungsversuche bleibt Pokémon Go ein völlig unerwartetes Phänomen, das die Beobachter staunend zurücklässt – und Begehrlichkeiten weckt. Schließlich zieht auf einmal eine breite, höchst engagierte Nutzerschaft regelmäßig gut gelaunt durch die Stadt, um Monster zu fangen – für gewiefte Unternehmer vor Ort ein gefundenes gefundene Fressen. Die einschlägigen Pokémon-Gruppen auf Facebook quellen Pokémon-Gru verwackelten Handyfotos von über von ve Werbeaufstellern, die Monsterjäger anWerbeaufst sprechen so sollen. Da ist der Döner-Mann, dessen Bude zufällig auf einem PokeStop steht, also einem jener Orte, an dem sich Spieler in der virtuellen Welt mit neuen Bällen für die Monsterjagd eindecken können. Dort verkündet jetzt ein handgemaltes Hinweisschild zehn Prozent Rabatt für Monsterjäger, die vor der Bude ein Pokémon fangen. Ähnlich macht es eine Pizzeria, die diejenigen Tische mit Hinweisschildern ausstattet, von denen aus Spieler einen PokeStop oder eine Arena (ein Bereich, in dem Spieler ihre Pokémons gegeneinander antreten lassen) erreichen können. Da ist die Imbissbude, die Pokémon-Spieler mit Rabatten lockt und dabei augenzwinkernd mit dem spielinternen Wettbewerb zwischen den drei Teams jongliert: 10 Prozent Rabatt für Team Rot, 5 Prozent für Team Blau – und 20 Prozent Aufschlag für Team Gelb. Oder der Berliner Anbieter von Stadtführungen Seg-Tours, der ab passende Marketing-Antwort auf das Pokémon-Fieber: Grün gewandete Mobilcom-Debitel-Mitarbeiter besetzten mit mobilen Aufladestationen bewaffnet den Berliner Alexanderplatz und boten Pokémon-Go-Spielern eine Möglichkeit, ihre von der ressourcenhungrigen Monsterjagd geschädigten Smartphone-Akkus kostenfrei wieder aufzuladen. Die Reaktionen der Spieler sind meist positiv Auch Powerbanks, also mobile Ansteckakkus fürs Handys, hatten sie im Gepäck. In den Geschäften wurden ebenfalls Ladestationen installiert und vorgeladene Akkus ins Sortiment aufgenommen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. „Die Abverkäufe in den Shops, vor allem bei den Powerbanks, haben sich dramatisch erhöht. Die Leute haben sich um unsere Schilder gescharrt“, berichtet MarketingLeiterin Kerstin Köder. „Bisher haben ▶ Auf Pokémon-Jagd: Die Berliner Seg-Tours führen Spieler in die Nähe der Taschenmonster 9 SCHWERPUNKT 10 INTERNET WORLD Business 1. August 2016 16/16 Wolfgang Thomas Der Inhaber der OnlineMarketing-Agentur Netzwerk Reklame beschäftigt sich seit 2007 mit Ingame-Advertising www.netzwerkreklame.de „Noch fehlen professionelle Strukturen“ Wie erklären Sie sich den weltumspannenden Erfolg von Pokémon Go? Wolfgang Thomas: Der weltweite Erfolg liegt an der Kombination aus sehr bekannten Figuren, eben den Pokémons, mit der Übertragung der Spielewelt in die reale Welt mittels Augmented Reality. Wie bei jeder Innovation mischen sich hier bekannte Elemente wie die Geocaching-Spielidee zu etwas Neuem. Da Pokémons als Spielcharaktere weltweit eingeführt sind, sind die Voraussetzungen für eine weite Verbreitung günstig. Wie lang wird der Hype anhalten? Thomas: Das ist unmöglich zu sagen. Der letzte vergleichbare Hype war der um den 3-D-Chat „Second Life“, der ab Juni 2006 loslegte, aber bereits Ende 2007 deutlich abflachte. Auch seinerzeit wollten große Marken wie BMW, Mercedes-Benz, Sony und die Deutsche Post möglichst schnell auf den Trend aufspringen. Lohnt es sich für Unternehmen, auf den Pokémon-Zug aufzuspringen? Thomas: Es gibt immer einen FirstMover-Vorteil für Marketer, die als Erste den Schlüssel zum Erfolg einer neuen Plattform finden. Nun ist der Anbieter in diesem Fall offenbar so überrascht vom eigenen Erfolg, dass eine professionelle Vermarktung noch nicht aufgestellt ist. Die enorme Reichweite des Spiels würde sicher größere Media-Gelder rechtfertigen. Dafür fehlen aber die elementaren Voraussetzungen wie eben Vermarktungsstrukturen mit Planungs- und Targeting-Systemen, um große Kampagnen professionell managen zu können. Da Google aber hinter Niantic steckt, müssen wir sicher nicht lange auf professionelle Systeme warten. „Die Limo“ versorgte Spieler an einem PokeStop mit kalten Getränken wir sehr positive Rückmeldungen von den Spielern bekommen, weil wir zwar werblich agieren, aber dabei im Sinne des Nutzers handeln.“ Bei Mobilcom-Debitel stand, wie bei anderen einfallsreichen Aktionen auch, der vertriebliche Nutzen im Vordergrund: Mithilfe der Monsterjäger soll der Umsatz gesteigert werden. Dabei bewegen sich die Akteure allerdings auch auf einem schmalen Grad – schließlich will man die Spieler mit zu viel Werbung auch nicht vergrätzen. „Wichtig ist, dass man nicht wirbt um der Werbung willen, sondern etwas macht, was mit dem Produkt in Verbindung steht“, ist Köder überzeugt. Erfolg der BrandbuildingMaßnahmen ist umstritten Viele Werbeleute scheinen das etwas anders zu sehen. Plötzlich sind die kleinen Taschenmonster überall anzutreffen, meist verbreitet durch mehr oder weniger lustig-originelle Posts oder Tweets in den sozialen Medien. Die Berliner Verkehrsgesellschaft hat Pokémons als Schwarzfahac t, der de SchoSc o rer in ihrer S-Bahn ausgemacht, koriegel „Pick Up“ hat ein eseltenes „Pickupchu“ geer sichtet, der Reiseanbieter eTravador wirbt mit Reiseene zielen, an denen sich seltene Pokémon finden lassen. Auch eit jeder Autovermieter Sixt, seit ktuelle her bekannt für tagesaktuelle en Zug Werbung, ist schon auf den rbt – in aufgesprungen und wirbt mon-MotAnlehnung an das Pokémon-Motto „Gotta catch them all“ – mit dem Slogan „Miet sie Dir alle“. Was den Erfolg solcher BrandbuildingAktionen betrifft, gehen die Expertenmeinungen auseinander. Von „Die Chance kann man sich nicht entgehen lassen“ über „Kann nicht schaden“ bis zu „Bloß nicht zu sehr anbiedern“ ist alles vertreten. Fakt ist: Noch klingt der Ton in den Spielerforen gegenüber solchen Aktionen fröh- Das Hauptgebäude der Nürnberger Versicherung ist ein PokeStop lich-amüsiert. Tweets und Bilder mit Unterhaltungswert werden geteilt und kommentiert. Deutlich besser kommt aber eine hme an: andere Marketing-Maßnahme nnten der Kauf von sogenannten ster Lockmodulen. Diese Booster ngekönnen in PokeStops eingesetzt werden und locken dann ns in 30 Minuten lang Pokémons die nähere Umgebung. Auf diese Weise aufgewertete Pokarte keStops sind auf der Spielkarte iehen eindeutig markiert – und ziehen damit wiederum verstärkt Spien haben ler an. Viele Unternehmen it fü i schnell begriffen, dass sie d damit für einen recht niedrigen Preis – ein Lockmodul kostet 99 Cent – neue Kunden erreichen können. Gerüchte über PokeStops, die von Firmen dauerhaft geboostet werden, verbreiten sich mit viraler Geschwindigkeit in den sozialen Netzwerken. Niantic arbeitet an Ideen zur Monetarisierung Nü be ge Versicherung V Diee Nürnberger ist eines der U ersten großen Unternehmen in Deutschland, das ei eine Aktion speziell für Pokémon G Go aufgesetzt hat – und damit schlicht die Gunst der Stunde schl nutzte. Denn zufällig ist das Hauptgebäude der VersiHa cherung eine „Arena“, auf ch dem de gesamten Areal befinden sich drei PokeStops. Die versah vers die Versicherung mit Lockmodulen und verband Lockm die Aktion mit einem GewinnAkti spiel. Hauptpreis: Powerbanks für Smartphones. Die Aktion zog rund 100 Spieler an, die, um am Gewinnspiel teilzunehmen, ein Formular mit ihren Kontaktdaten ausfüllen konnten. „Bereits vor der Aktion haben wir einen Facebook-Post zum Thema Pokémon Go veröffentlicht. Der Post erzielte eine hohe organische Reichweite und eine beachtli- Jobsuche-regional sucht PokemonTrainer mit Schildmützen-Gesicht che Anzahl an Interaktionen“, berichtet Jessika Luca, Content Marketing ManageNürnberge Versicherung. rin bei der Nürnberger „Das war für uns Anlass genug, eine MarT keting-Aktion zum Thema Pokémon Go zu planen und durchzuführen. Nach Und auch im Nachhinein war die So Resonanz via Social Media und E-Mai sehr gut. Die E-Mail Spie Spieler haben sich bed bedankt und waren pos positiv von unserer übe Aktion überrascht.“ Bei der Aktion sei es weniger um Vertrieb als um Markenbildung gegangen, so Luca. Verl i hb Aktionen Akti h b auch schon die gleichbare haben Getränkemarke „Die Limo“ und der Autobauer Mercedes in seinen Vertragsfilialen durchgeführt. Von ähnlichen Aktionen wird in Zukunft noch mehr zu hören sein. Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Spieleentwickler Niantic fleißig an Monetarisierungskonzepten für Pokémon Go feilt. Ein erstes Beispiel ist der exklusive Deal mit McDonald’s zum Japan-Start der Monsterjagd: Die Fast-Food-Kette kaufte sich für ihre 2.900 japanischen Filialen je einen PokeStop sowie 400 Arenen. Ähnliche „Sponsored Places“ hat Niantic auch schon für andere Märkte und weitere Partner angekündigt. Auch Product Placement, beispielsweise auf der Kleidung der Spielcharaktere, ist eine denkbare Option. Zuletzt könnte Niantic die Wahrscheinlichkeit seltene Pokémons in der Nähe von zahlenden Firmen zu finden signifikant erhöhen. Damit all diese schönen Ideen umgesetzt werden können, muss der Hype um die niedlichen Taschenmonster aber weiter anhalten. Das hängt vor allem davon ab, ob es Niantic gelingt, seine Spieler dauerhaft mit guten Inhalten zu begeistern. In den USA sind die Download-Zah◼ len bereits wieder rückläufig. Ingrid Lommer internetworld.de/il DSL-HIGHSPEED FÜR ZUHAUSE 1&1 DSL 9, 99 INTERNET & TELEFON Durch das PC Magazin erhobene, subjektive Kundenerfahrung, Ausgabe 04/2016 €/Monat* Sparpreis für 12 Monate, danach 24,99 €/Monat. Auf Wunsch mit 1&1 HomeServer: WLAN-Router, Telefonanlage und Heimnetzwerk in Einem. In Ruhe ausprobieren: Internet made in Germany Expertenrat? Jederzeit: 1MONAT 1ANRUF TESTEN GENÜGT Defekt? Morgen neu! 1TAG AUSTAUSCH VOR ORT 02602 / 96 90 *1&1 DSL Basic für 12 Monate 9,99 €/Monat, danach 24,99 €/Monat. Inklusive Telefon-Flat ins dt. Festnetz, Internet ohne Zeitlimit (monatlich 100 GB bis zu 16 MBit/s, danach bis 1 MBit/s) und 1&1 DSL-Modem für 0,– €. Oder auf Wunsch z. B. mit 1&1 HomeServer Tarif-Option für 4,99 €/Monat mehr. Hardware-Versand 9,90 €. 24 Monate Vertragslaufzeit. Preise inkl. MwSt. 1&1 Telecom GmbH, Elgendorfer Straße 57, 56410 Montabaur 1und1.de E-COMMERCE 12 INTERNET WORLD Business 1. August 2016 16/16 Schwerer Schlag Der Tod der Unister-Mitgründer Thomas Wagner und Oliver und zwei Wochen nach dem tödlichen Flugzeugabsturz der beiden UnisterMitgründer Thomas Wagner und Oliver Schilling sieht die Unternehmensbilanz verheerend aus: Gut 34 Millionen Euro fällige Verbindlichkeiten bei der Hanse-Merkur-Versicherung, 800.000 Euro Schulden beim Finanzamt, offene Rechnungen über 1,2 Millionen Euro bei Yahoo und weitere offene Beträge in jeweils sechsstelliger Höhe für verschiedene Anwaltskanzleien hat der „Spiegel“ in dem ihm vorliegenden Insolvenzantrag von Unister auf der Sollseite des Internet-Portalbetreibers gesichtet. Die Habenseite sieht übersichtlicher aus: Die liquiden Mittel inklusive Kassenbestand belaufen sich laut Insolvenzantrag auf 0,00 Euro. Belastbar sind diese Zahlen nach Ansicht des vorläufigen Insolvenzverwalters Lucas Flöther allerdings noch nicht. „Die Buchhaltung ist nicht so aussagekräftig, dass wir die notwendigen Daten zügig ableiten könnten. Wir müssen uns das sehr mühsam erarbeiten“, so Flöther in einem aktuellen Interview mit der „Leipziger Volkszeitung. Sicher ist indes, dass seit dem Absturz von Wagner und Schilling (Wagners DNA wurde an der Absturzstelle noch immer nicht eindeutig identifiziert) sieben Unister-Unternehmen Insolvenz anmelden mussten: die Unister-Holding, der Reiseveranstalter Urlaubstours, die Unister Travel Betriebsgesellschaft, unter der unter R anderem die Vermittlungsportale für Pauschalreisen und Flugtickets angesiedelt sind, die Unister GmbH, die unter anderem kleinere Portale wie Auto.de und Partnersuche.de betreibt, die U-Deals GmbH als Anbieter zeitlich befristeter Reisearrangements, die Unister Factory, in der gruppeninterne Dienstleistungen wie die Buchhaltung gebündelt sind, sowie das Callcenter CS 24 Call Support. Ihre Geschäfte werden Flöther zufolge fortgeführt. Und auch die Buchungszahlen auf den Reiseportalen hätten sich trotz stark eingeschränkten Marketings schon in der ersten Woche nach dem Insolvenzantrag der Unister Holding wieder stabilisiert. Durch konstruktive Gespräche mit Geschäftspartnern und Dienstleistern konnte sichergestellt werden, dass alle in der Vergangenheit gebuchten Reisen (seit Anfang des Jahres wickelte Unister immerhin 1,2 Millionen Buchungen ab) stattfinden und auch aktuelle Buchungen sicher sind. Das und die transparente Kommunikation haben das Vertrauen der Verbraucher offenkundig wieder hergestellt. Geldgeber werden dringend gesucht Und das ist bei der Suche nach potenziellen Investoren und Käufern derzeit wohl eines der größten Pfunde, die die Leipziger UNISTER Holding GmbH UNISTER GmbH News.de GmbH Ad Up Technology AG UNISTER Factory GmbH Keyfacts Onlineforschung GmbH Shopping.de GmbH Travel24.com AG + Töchter (Shareholder mit 78,76 % Foto: Unister Schilling reißt auch ihr Unternehmen in den Abgrund noch in ihrer Tasche haben. Flöther zufolge ist das Interesse in der Branche groß. Schon innerhalb der ersten 24 Stunden soll sich eine hohe zweistellige Zahl potenzieller Investoren gemeldet haben, die sich für das Unternehmen als Ganzes oder für Teile, darunter insbesondere die Reiseportale Ab-in-den-Urlaub.de oder Fluege.de, interessieren. Die renommierte M & A-Beratungsgesellschaft Macquarie soll das Bieterverfahren und den Verkauf koordinieren. Branchenkenner halten es allerdings für unwahrscheinlich, dass Unister als Ganzes unter den Hammer kommt. Die technische Plattformen gelten „SZ“-Informationen zufolge als veraltet, die Mitarbeiterzahl als zu hoch. Ohnehin kann der Kaufprozess aus insolvenzrechtlichen Gründen erst mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens in etwa zwei bis drei Monaten abgeschlossen werden. Den in den Medien kolportierten Firmenwert von 133 Millionen Euro dementiert der Insolvenzverwalter gegenüber der „Leipziger Volkszeitung“. Man habe den einzelnen Assets noch keine Werte zugeordnet, sagte er. Und letztlich bestimme die Nachfrage den Preis. Einen potenziellen Käufer hat das Unternehmen aber schon entschieden abgelehnt. Mitgesellschafter Daniel Kirchhof, der 15 Jahre lang als Finanzchef bei Unister agierte, aber nach dem geplatzten Verkauf der Unister-Reisesparte 2015 mit Wagner öffentlich im Clinch lag, wollte zusammen mit weiteren Investoren eine finanzielle Nothilfe bereitstellen und zusammen mit den verbliebenen Gesellschaftern die Geschäftsführung übernehmen. Doch sein Angebot fand bei den Verantwortlichen kein Gehör. Mit jedem Detail, das durch die Insolvenz ans Licht der Öffentlichkeit kommt, wird deutlich, unter welchem Zwang die Unister-Mitgründer ihre Reise nach Venedig antraten. Und letztlich kostete sie die Suche ◼ nach einem Kreditgeber ihr Leben. Daniela Zimmer internetworld.de/dz Verlauf der Travel24.com-Aktie über 5 Jahre 35 (in Euro) UNISTER Travel Betriebsgesellschaft mbH 31,17 30 Capital One AG (Shareholder mit 96,15 %) RMK Billigfluege.de GmbH Ab-in-den-Urlaub Betriebsgesellschaft mbH AERUN GmbH (50 %) Urlaubstour GmbH Travel Viva GmbH U-Deals GmbH Kurz Mal Weg GmbH Holiday Reporter GmbH Holidayshop 24 AG (CH) 25 20 15 10 CS24-Call-Support 24 GmbH 5 Indigo Reisen GmbH 1,42 0 Flugshop 24 AG (CH) Hotelshop 24 AG (CH) Sieben Gesellschaften im Unister-Organigramm sind schon insolvent. Einstige Filetstücke wie Geld.de wurden bereits verkauft 2012 2013 2014 2015 Mit einem negativen Artikel in der „Bild“ begann der Sinkflug der Aktie INTERNET WORLD Business 16/16 2016 GIGABIT-HIGHSPEED FÜR FIRMEN GLASFASER DIREKT 1 GBit/s IN 250 STÄDTEN Glasfaser-Anschluss für Firmen! Garantierte Gigabit-Bandbreite! Direkt bis zum Gebäude! Sichern Sie die Zukunft Ihres Unternehmens und machen Sie sich bereit für den digitalen Wandel. Denn bereits 2020 werden deutsche Unternehmen im Schnitt mehr als die vierfache Internet-Kapazität benötigen. Zusätzlich wird die Vernetzung von Dienstleistungen und Produktionsabläufen immer datenintensiver. Entscheiden Sie sich jetzt für 1&1 Glasfaser Business mit garantierter Gigabit-Geschwindigkeit (1.000 MBit/s)! Und wenn Sie mehr Leistung benötigen, können Sie Ihren Glasfaser-Anschluss jederzeit upgraden und nahezu unendliche Bandbreiten nutzen – ein Anruf genügt und wir schalten höhere Geschwindigkeiten frei. 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Vor der Buchung telefonierte, faxte, mailte sie und dachte immer: „Das geht doch schneller.“ Es geht viel schneller: Dafür hat Therese Köhler mit Sophie Radtke 2015 Heycater gegründet. Das Start-up baut an einem Marktplatz, der Unternehmen und Privatpersonen mit Caterern zusammenbringt. „Online“, stellt Mitgründerin Radtke fest, „verkürzt die Suche nach einem Caterer, gerade wenn es viele Vorgaben gibt oder es um große Veranstaltungen geht.“ Heycater hat sofort Konkurrenz bekommen. Das Feld Catering beackern zwischenzeitlich mindestens fünf weitere Jungunterneh- F „Caterer hatten bisher keine Unterstützung bei der Vermarktung ihrer Services und bei der Organisation“ Sophie Radtke, Mitgründerin und Geschäftsführerin Heycater, Berlin www.heycater.de men. Wie so oft gibt es Vorbilder in den USA: Hier bündeln Eatclub, Ezcater oder Zerocater Nachfrage und Angebot. Und natürlich sind bereits Investoren auf den Geschmack gekommen und finanzieren die neuen Services mit Millionen. Milliardenmarkt mit Essen Catering ist ein fragmentierter, aber aussichtsreicher Markt: Für Hochzeiten und andere Feste, vor allem aber für die diversen Veranstaltungen von Firmen werden Zulieferer von Speisen und Getränken gebraucht. Rund 17.000 Restaurants und spezialisierte Anbieter kochen hierzulande für andere, hinzu kommen Kochteams zum Mieten, Metzgereien, Bäckereien. Catering-Unternehmen wie Compass, Aramark oder Apetito setzen im Jahr Hunderte von Millionen Euro um. Insge- samt wird der Markt auf sieben bis acht Milliarden Euro Umsatz geschätzt, wobei etwa zwei Milliarden auf das Catering von Schulen, Seniorenheimen und anderen Kantinen entfallen, die per Ausschreibung vergeben werden. Oliver Giese, Mitgründer von Catero in Hamburg, macht noch eine Rechnung auf: „In Deutschland werden pro Jahr rund 400.000 Hochzeiten gefeiert, wenn nur die Hälfte davon in einem größeren Rahmen stattfindet, kommen schnell 20 bis 40 Millionen Euro zusammen.“ Das schmeckt Investoren: Unternehmensentwickler Rocket Internet ist gleich bei zwei Anbietern, Lemoncat und Caterwings, dabei. Business Angel Lukasz Gadowski und die Investmentgesellschaften Point Nine und Target Global finanzieren Lemoncat. Heycater bekam Kapital von Atlantic Food Labs, 360 Capital sowie weiteren Unternehmen. www.catero.de www.caterwings.de www.eventinc.de www.happycater.com Catero positioniert sich als Suche und Dienstleister. Hier suchen Firmen wie Verbraucher. Caterer bezahlen bis zu 69 Euro im Monat für Online-Marketing, weitere Organisationstools sollen folgen – etwa zur Abrechnung oder für die Erstellung von Angeboten. Start in London, danach Berlin, Hamburg, München: Caterwings internationalisiert bereits und erhöht die Catering-Nachfrage von Firmen und Privatpersonen durch Rabatte. Caterer bezahlen fürs Online-Marketing Provisionen aufs Auftragsvolumen. Der erste Event-Vermittler in Deutschland: Event Inc hilft Unternehmen und Konsumenten bei der Suche vor allem nach Veranstaltungsorten, aber auch nach Event-Agenturen sowie Caterern. Das Unternehmen startete 2014 in Hamburg. Noch vor dem Start: Happycater aus Berlin will sich ebenfalls als Suchmaschine für die Organisation von Unternehmensevents sowie Familienfeiern etablieren, und zwar für jedes Budget. Caterer bezahlen für die Vermittlung von Aufträgen Provisionen. xx.August 1. Monat 2016 2016 16/16 x/16 INTERNET WORLD Business www.heycater.com www.lemoncat.de Der Erste auf dem Markt: Heycater vereinfacht die Suche nach einem Caterer, berät Unternehmen und sucht in ihrem Auftrag nach Dienstleistern. Inzwischen in acht deutschen Städten aktiv umfasst die Datenbank mehr als 200 Caterer und Anbieter. Will ein Marktplatz werden: Lemoncat ist aktuell noch ein Anfragetool und vermittelt Caterer an Unternehmen. Daraus soll ein Marktplatz und eine Buchungsplattform für Catering- und Veranstaltungsservices wachsen, die ebenfalls von Provisionen profitieren. Auch Holtzbrinck und Tengelmann finanzieren neue Caterer-Vermittler. Deren Geschäfte ähneln sich, auch wenn sich einige Start-ups auf Geschäftskunden konzentrieren: Sie listen nach Städten geordnet Caterer, deren kulinarische Schwerpunkte und Leistungen auf. Kommen Buchung und Auftrag zustande, bezahlen die Lieferanten von Speisen bis zu 15 Prozent für die Vermittlung. Einzig Catero verlangt für die Marketing-Services Abo-Gebühren zwischen knapp 15 und 69 Euro im Monat. Die Hamburger wollen ihre Platt- form außerdem mit Organisationstools für Caterer ausbauen. Neue Chancen für Caterer „Wir stellen kostengünstig die OnlineSichtbarkeit für Caterer her und vermitteln bereits vorqualifizierte Aufträge“, erklärt Giese das Konzept der Marktplätze. Profitieren die Caterer vom Online- und Suchmaschinenmarketing der Start-ups, liefern deren Fragebögen eine Struktur der Kundenwünsche und helfen so bei Pla- ICH WILL MEHR UMSATZ. UND ZWAR SOFORT. Das führende Direktüberweisungsverfahren in Deutschland und Österreich. > 35.000 Online-Shops günstige Transaktionsgebühren > 100 Shopsysteme Besuchen Sie uns! Halle 2.2 / Stand A-031 nung und Angebot. Was nach wenig klingt, beinhaltet viele Chancen: „Es fängt mit Essen an und kann sich auch auf Dinge wie Geschirr, Servicepersonal, EventEquipment und Möbel erweitern“, erklärt Doreen Huber, Gründerin von Lemoncat. Jetzt in der Startphase suchen die Gründer Wachstum erst noch in der regionalen Expansion und im Aufarbeiten von CatererAdressen der Großstädte. Caterwings ist schon in Großbritannien aktiv. „Wir kennen die neuen Plattformen. Sie bieten viele Opportunitäten für unsere Branche“, sagt Kaspar Althaus, Geschäftsführer des Caterers Aveato, der bevorzugt Unternehmen beliefert. „Die Start-ups machen schon gute Umsätze mit uns, für uns ist das noch keine Riesengeschichte, aber die Plattformen sind ja noch nicht lange am Markt.“ Althaus ist überzeugt, dass die jungen Unternehmen vor allem Verbraucher zum Catering bringen. „Caterer sind meist super am Herd, aber zeitlich überfordert mit der Vermarktung“, sagt er. „Die Plattformen unterstützen ihn jetzt dabei und öffnen den Markt. Kleinere und innovative Caterer bekommen Zugang auch zu größeren Kunden, das bringt ◼ die Branche voran.“ Susanne Vieser internetworld.de/vs 15 „Lieferdienste haben die Digitalisierung im CateringBereich vorbereitet, wir müssen den Caterern nicht mehr so viel erklären“ Doreen Huber Gründerin und Geschäftsführerin Lemoncat, Berlin www.lemoncat.de E-COMMERCE INTERNET WORLD Business 1. August 2016 16/16 Foto: Contorion 16 Bohren und schrauben Der Online-Handel für Werkzeuge nimmt Fahrt auf: Plattformen sprechen Werkstätten und Unternehmen an. Doch die Kunden fordern umfassenderen Service in fragmentierter Milliardenmarkt, unübersichtliche Strukturen, undurchschaubare Preise: Normalerweise zieht so eine Lage Internet-Gründer magisch an. Durch Digitalisierung können sie Transparenz schaffen und lukrative E-CommerceGeschäfte aufbauen. Anders im Werkzeughandel: Hier sah lange Zeit nur einer Chancen im Internet. 1998 entwickelte Alexander Schmidt ein E Der älteste Online-Werkzeugshop: Svh24.de Svh24 wurde 1998 als Online-Katalog für Markenwerkzeug von Alexander Schmidt gegründet und 2002 zum Online-Shop. 2014 wurde er von der WürthTochter Hahn + Kolb übernommen. Svh24 bietet rund 300.000 Produkte an elektronisches Verzeichnis für Profiwerkzeug wie Bohrer, Deltaschleifer, Mess- und Zerspanungstechnik, Materialien für Sicherheit und vieles mehr. Schmidts Versandhaus SVH wandelte sich 2002 zum Online-Shop und erhielt sogar eine Millionenfinanzierung. Trotzdem blieb er mehrere Jahre weitgehend ohne Konkurrenz, konnte Erfahrungen sammeln und erste Millionen umsetzen. Hintergrund für das Zögern: Der Werkzeughandel spricht in erster Linie ambitionierte Heimwerker, vor allem aber Werkstätten und Unternehmen an. Außerdem folgt der E-Commerce für Unternehmen anderen Regeln. „Man kann im B2B-Bereich nicht einfach Produkte online stellen“, bestätigt Frederick Roehder, Mitgründer von Contorion, einem neuen Konkurrenten von Svh24.de. „Handwerker und Betriebe fordern ein breites und spezialisiertes Sortiment in allen Kategorien, außerdem technisches Know-how und eigenen Service.“ Unternehmen und Werkstätten versorgen sich daher bislang bei Fach- und Großhändlern oder direkt bei den Herstellern. Vor allem die Werkzeugproduzenten kommen den Kunden mit regionalen Niederlassungen und einem dicht geflochtenen Netz aus Außendienstmitarbeitern entgegen. Großabnehmer und gewiefte Verhandler können in diesem System bei den Vertretern die Listenpreise um bis zu 80 Prozent senken. Für solch eine Nähe leistet sich Würth allein in Deutschland 420 Zweigstellen, 1.600 sind es weltweit. Der schwäbische Werkzeughersteller setzte 2015 rund 11 Milliarden Euro um und gilt schon mit einem Anteil von fünf Prozent auf dem Heimatmarkt als Marktführer. Hier erlöste Würth 2015 knapp „Procato bündelt die Industrie, die mit dem Marktplatz ihre Unabhängigkeit von Amazon senkt“ Stefan-Maria Creutz, Geschäftsführer Procato, Stuttgart www.procato.de 1. August 2016 16/16 fünf Milliarden Euro. Auf den Fachhandel und Verbrauchermärkte entfielen davon lediglich 800 Millionen Euro oder 16 Prozent. Ganz ähnlich sieht die Lage bei Werkzeugmarken wie Bosch, Fischer, Layher oder Geco aus. Der Marktführer macht beim E-Commerce mit Doch die Strukturen brechen allmählich auf. Anders als in Consumer-Märkten, wo sich Handel und Marken zuerst dem E-Commerce versperrten, macht der Marktführer den Wandel mit und steht dabei in der ersten Reihe: 2014 übernahm die Würth-Tochter Hahn + Kolb aus Ludwigsburg den Online-Shop Svh24.de von Alexander Schmidt. Im gleichen Jahr starteten in Stuttgart, Berlin und Düssel- „Neben OnlineBestellmöglichkeiten spielt in unserer Branche das Telefon eine große Rolle“ Frederick Roehder, Geschäftsführer Contorion, Berlin www.contorion.de dorf mehrere Konkurrenten: Procato positioniert sich als Marktplatz für den Fachhandel und entstand auf Initiative des Online-Spezialisten Stefan-Maria Creutz und 28 Herstellern, die ihre Abhängigkeit von Amazon verringern wollen. Contorion hingegen präsentiert sich als „digitaler Fachhändler“, arbeitet mit Großhändlern und Herstellern zusammen und entstand im E-Commerce-Inkubator Project A. Der Europa-Ableger von Zoro Tools, 2011 in den USA von der Werkzeughandelsgruppe Grainger gegründet, komplettiert den Wettbewerb um die Handwerksprofis im Internet – ein Bereich, der in Europa geschätzt 300 Milliarden Euro einbringen soll. Gemeinsamkeit macht stark, Wettbewerb aber auch Die Geschäftsmodelle der Händler unterscheiden sich: Während Contorion und Svh24.de als Shops agieren, Zoro daneben noch Teilsortimente über Amazon, Ebay und andere Kanäle vertreibt, vereint Pro- INTERNET WORLD Business cato das Angebot von inzwischen 30 Fachhändlern. Die bezahlen rund acht Prozent Provision, dafür entwickeln in Stuttgart fünf Angestellte und diverse Dienstleister Strategien fürs Online-Marketing und für die Bekanntheit von Procato und sein Angebot. Suchen Handwerker wie gewohnt auf den Homepages der Hersteller, werden sie dort auf den Marktplatz geführt. „Wir sind noch in der Aufbauphase“, gibt Procato-Chef Creutz zu: „Ein eigener Shop ist für Fachhändler nur schwer zu vermarkten, und Einmarken-Shops funktionieren in dieser Branche nicht.“ Procato bündelt daher Interessen und Kräfte, setzt aber auch auf Wettbewerb unter seinen Partnern: „Wir teilen den Fachhändlern keine Kunden zu und steuern auch die Preise nicht“, erzählt Creutz. „Die Preisbildung findet auf der Plattform statt und die Kunden entscheiden je nach Preis und Verfügbarkeit.“ Wie seine Wettbewerber macht Procato keine Angaben zu Umsätzen oder Absatzmengen. Doch der Wert der Warenkörbe liegt im Schnitt bei 150 bis 200 Euro. Die Procato-Händler organisieren die Expresszustellung und liefern an Baustellen: Ein Service, den von den Shops nur Svh24.de aufgrund seiner Erfahrung leistet. Zoro und Contorion fehlen dagegen noch die Liefer- und Logistikkapazitäten. „Den ungeplanten Bedarf von Handwerksbetrieben decken wir noch nicht ab“, so Roehder. „Nach Bestellung dauert es mindestens einen Tag, bis die Ware beim Kunden ist.“ Unternehmen und Handwerksbetriebe organisieren sich nur selten mithilfe des Internets, sie gehen noch traditionell vor, führen in der Regel Auftragsbücher, telefonieren und faxen. Folglich werden auch nur zehn Prozent der Werkzeuge online geordert – und Contorion, Procato, Svh24. de oder Zoro nehmen Bestellungen per Fax an und leisten sich den eigenen Kundenservice. Contorion expandiert deshalb auch in die reale Welt: Im Herbst eröffnet der E-Commerce-Anbieter in Berlin ein Ladengeschäft mit 600 Quadratmetern – weitere Filialen werden vom Gründerteam nicht ausgeschlossen. Die Klientel differenziert sich: Etwa jeder dritte Online-Käufer ordert Werkzeug an eine Privatadresse, ist also ein selbstständiger Profi oder ein ambitionierter Heimwerker, den die Angebote der Bau- und Heimwerkermärkten nicht mehr zufriedenstellen. Die Online-Shops und Marktplätze setzen daher auch Informationen zu Maschinen, Materialien, Zubehör und Handwerkstechniken. Contorion erklärt diese bereits per Video. Anspruchsvollere Kunden und das größere Serviceangebot erschweren zudem die schnelle Expansion ins Ausland – noch ein Unterschied zum E-Commerce und noch ein Grund, warum Gründer und Investoren nur zögerlich den lukrativen Werkzeugmarkt und neue Geschäftskun◼ den erschließen. Susanne Vieser internetworld.de/vs Werkzeug online Digitaler Fachhändler: Contorion Contorion startete 2014 als Fachhändler für Werkzeug. Das Start-up kooperiert mit Großhändlern und Herstellern, eröffnet im Herbst in Berlin die erste Filiale, beschäftigt knapp 100 Mitarbeiter und bietet rund 350.000 Waren an Marktplatz für Werkzeug: Procato Procato ist das Online-Angebot von 28 Werkzeugherstellern: 30 große Fachhändler vertreiben über den Marktplatz ihre Sortimente. Dabei herrscht Preistransparenz und damit auch Konkurrenz untereinander Online-Händler aus den USA: Zoro Tools Europe Zoro Tools kam 2014 aus den USA nach Deutschland und Europa und gehört zur börsennotierten Grainger-Gruppe. Der Pure Player mit Sitz in Düsseldorf beschäftigt zurzeit 80 Mitarbeiter und bietet 400.000 Produkte an 17 RECHT 18 INTERNET WORLD Business 1. August 2016 16/16 § Foto: Shutterstock / Kasezo Sabine Heukrodt-Bauer, LL.M. Legal gewinnen lassen Bei Gewinnspielen im Internet müssen datenschutzrechtliche Regeln beachtet werden ie Veranstaltung von Gewinnspielen im Internet stellt für Unternehmen eine ziemlich einfache und kostengünstige Möglichkeit dar, Daten zu Werbezwecken zu gewinnen und gleichzeitig den Bekanntheitsgrad des Unternehmens und seiner Produkte zu steigern. Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail, denn rechtlich ist die Generierung von Teilnehmerdaten im Rahmen von Gewinnspielen nur unter engen Voraussetzungen zulässig. Die Erhebung und Verwendung von Teilnehmerdaten wie etwa des Namens, des Vornamens und der E-Mail-Adresse als personenbezogene Daten ist zunächst gemäß Paragraf 13 Abs. 1 Telemediengesetz (TMG) nur zulässig, wenn der Teilnehmer über die Erhebung und Verwendung seiner Daten aufgeklärt wird. Dies muss im Rahmen einer gesonderten Datenschutzerklärung erfolgen, nicht etwa im Rahmen der Teilnahmebedingungen für das Gewinnspiel. Es gilt zudem der Grundsatz der Datensparsamkeit – Sie dürfen nur die Daten des Teilnehmers erheben, die für die Durch- D 66 % aller abgemahnten Online-Händler setzen sich gegen die Abmahnung zur Wehr, 82 % Quelle: Trusted Shops sind damit erfolgreich. führung des Gewinnspiels wirklich erforderlich sind. Sollen die Teilnehmerdaten etwa für E-Mail-Werbung genutzt werden, bedarf es einer aktiven Einwilligung des Teilnehmers per Checkbox, welche zwingend als Opt-in-Variante auszugestalten ist. Der Einwilligende muss dabei erkennen, welche Produkte oder Dienstleistungen wel- Das müssen Sie beachten ∙ Verwenden Sie eine Datenschutzerklärung über die Erhebung und Verwendung der Teilnehmerdaten. ∙ Erheben Sie nur die für das Gewinnspiel erforderlichen Daten. ∙ Gestalten Sie die Einwilligungserklärung transparent. ∙ Gestalten Sie eine Einwilligung für Werbung per Opt-in. „Die Generierung von Teilnehmerdaten ist nur unter engen Voraussetzungen zulässig “ Peer Fischer Rechtsanwalt und Fachanwalt für IT-Recht www.bbp-legal.com cher Unternehmen von seiner Einwilligung konkret erfasst sein sollen. Mit der wettbewerbsrechtlichen Einwilligung des Teilnehmers sollte dabei gleich auch die datenschutzrechtliche Einwilligung in die Datenverarbeitung eingeholt werden. ◼ Rechts- und Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz www.res-media.net BGH: 0180er-Rufnummer im Impressum unzulässig Eine kostenpflichtige Mehrwertdiensterufnummer im Impressum einer Webseite entspricht nicht den Anforderungen an die Impressumspflicht und ist wettbewerbswidrig (Urteil des Bundesgerichtshofs vom 25.02.2016, Az.: I ZR 238/14). Ein Webseitenbetreiber hatte in seinem Impressum als Telefonnummer eine kostenpflichtige Mehrwertdiensterufnummer angegeben. Zusätzlich war seine E-Mail-Adresse aufgeführt. Ein Kontaktformular oder ähnliche Optionen gab es nicht. Die Richter bejahten einen Verstoß gegen die Impressumspflicht. Nach Paragraf 5 TMG seien im Impressum Angaben zu machen, „die eine schnelle elektronische Kontaktaufnahme und unmittelbare Kommunikation“ ermöglichen. Eine kostenpflichtige Mehrwertdiensterufnummer erschwere die Kontaktaufnahme jedoch, wobei die Höhe der Gebühren unerheblich sei. Im Impressum ist die schnelle und unmittelbare Kontaktaufnahme sicherzustellen, was auch über eine Faxnummer oder ein Kontaktformular erfolgen kann. Allerdings müssen Unternehmer beim Verkauf an Verbraucher ohnehin aufgrund der Informationspflichten im Fernabsatz immer eine Telefonnummer angeben. Peer Fischer TEXTILKENNZEICHNUNG DRITTANBIETERDIENSTE Keine Pflicht ohne Bestellmöglichkeit E-Plus darf Verantwortung nicht abschieben Ein Anbieter von Textilien muss in seinen Werbemitteln keine Angaben zu deren Zusammensetzung machen, wenn das konkrete Werbemittel keine Bestellmöglichkeit enthält. Das entschied der BGH im März 2016. Im konkreten Fall ging es um eine gedruckte Werbebroschüre, das Urteil lässt sich aber auch auf digitale Anzeigen übertragen. Besteht die Möglichkeit, Artikel zu bestellen, greift dagegen die seit 2012 geltende Textilkennzeichnungsverordnung (Az.: I ZR 7/15). Der Mobilfunk-Provider E-Plus darf bei seinen Kunden nicht einerseits Forderungen von Drittanbietern erheben, andererseits aber bei Beschwerden der Kunden die Verantwortung auf den Dritten abschieben. Das hat das Landgericht Potsdam entschieden. Im konkreten Fall ging es um eine Premiumleistung, die eine Kundin angeblich in Anspruch genommen hatte und deren Bezahlung E-Plus einforderte. Die Beschwerde der Kundin über die Rechnung wollte E-Plus aber nicht bearbeiten (Az.: 2 O 340/14). Foto: Shutterstock / Nomad Soul DB Systel stellt die Weichen für den IT-Arbeitsplatz der Zukunft Lesen Sie die aktuelle Case Study über den Einsatz von CitrixTechnologien GRATIS Whitepaper Lesen Sie im kostenlosen Whitepaper von %3mm')d %m3mm0 % m4mm 92mm0d 83~4mm %9C Jetzt kostenlos downloaden: http://digital.internetworld.de/citrix-wp-dbsystel-iwp/ '7m` mmm]B )BNRSXQ;""QM"#;B KNOW-HOW INTERNET WORLD Business 1. August 2016 16/16 Foto: Shutterstock / Franck Boston 20 Bessere Wahrnehmung nach dem Relaunch Ein neuer Internet-Auftritt bietet die Möglichkeit, die eigene Sichtbarkeit kostengünstig zu erhöhen – wenn einige Aspekte für die Suchmaschinenoptimierung beachtet werden Serie: SEO beim Relaunch Suchmaschinen sind ein wichtiges Instrument, um Besucher auf eine Webseite zu bringen. Dennoch werden die technischen sowie die inhaltlichen Anforderungen von Google und Co. bei einem Relaunch häufig außer Acht gelassen. Folge 1: Chancen nutzen und Risiken vermeiden (Ausgabe 16/2016) Folge 2: Mit welchen Mitteln die Onpage- und OffpageOptimierung gelingt (Ausgabe 17/2016) on Zeit zu Zeit steht eine Überarbeitung des Webauftritts an. Berücksichtigt man dabei die Anforderungen der Suchmaschinen, kann ein Unternehmen sein Ranking deutlich verbessern. Und es muss Maßnahmen für die Suchmaschinenoptimierung (Search Engine Optimization, SEO) nicht nachträglich implementieren. Unter dem Begriff „Relaunch“ wird die umfassende Überarbeitung oder Neugestaltung von Webauftritten verstanden. Unterschieden werden hier folgende Varianten, die häufig kombiniert werden: ∙Redesign ∙Neustrukturierung von Inhalten ∙Technische Überarbeitung ∙Umzug auf eine neue Domain ∙ Zusammenführung von Inhalten auf einer Domain ∙ Splitten von Inhalten auf mehrere Domains Jede Relaunch-Variante bringt ihre eigenen unterschiedliche Chancen und Risiken in Bezug auf die Bewertung des Auftritts durch Suchmaschinen mit. V Redesign: Neue Optik Einer der häufigsten Gründe für einen Relaunch ist, dass Design und Nutzerfüh- rung nicht mehr in die heutige Zeit und zu den aktuellen Bildschirmgrößen passen. Gleichzeitig überarbeitet Google seine Ranking-Kriterien laufend und bewertet inzwischen viel mehr als nur im Content verwendete Suchbegriffe, semantische Zusammenhänge oder die Anzahl an Backlinks. Auch die Zufriedenheit des Users mit der Handhabung der Webseite spielt beim Ranking eine wichtige Rolle. Die Usability einer Seite erfasst Google unter anderem anhand der Back-to-SERPRate. SERP steht für Search Engine Results Page, die Back-to-SERP-Rate ist für den Webmaster als Absprungrate in Webanalyse-Tools nachvollziehbar. Doch auch andere Signale wie visuelle Analysen der gerenderten Seiten oder eine Analyse der im Webbrowser Chrome erhobenen Daten zum Nutzerverhalten liefern wertvolle Usability-Hinweise. Eine Optimierung für die SmartphoneNutzung ist inzwischen Pflicht. Im April 2015 und im Mai 2016 hat Google seinen Algorithmus verändert mit dem ausdrücklichen Ziel, bessere mobile Suchergebnisse zu liefern. Dennoch sind viele Webseiten bis heute noch nicht für mobile Endgeräte optimiert. Mit der Verwendung von Responsive Webdesign wird eine Seite auf allen (mobilen) Bildschirmen optimal dargestellt, das führt auch in der GoogleSuche auf mobilen Geräten zu besseren Platzierungen. Risiko: Bei einem Redesign gering, sofern SEO-Grundregeln beachtet werden. Neue Inhalte und Navigation Doch nicht nur ein veraltetes Layout und eine mäßige Usability können Antrieb für einen Relaunch sein. Auch der Inhalt in Form von Texten oder die Struktur von Inhalten sind häufig nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Webseiten-Texte werden gestrichen, neu verfasst, erweitert oder anders strukturiert. Einzelne Seiten werden inhaltlich zusammengefasst, andere Inhalte werden auf mehrere Seiten verteilt, um den Content attraktiver zu präsentieren. Bestehende Inhalte finden in einer anderen Rubrik ihren neuen Platz. Die Nutzerführung wird überarbeitet. Dabei entstehen neue Seiten oder es werden Seiten innerhalb der URL-Struktur verschoben. Kurz: Die Navigation zu den einzelnen Seiten verändert sich, weil Inhalte umgestaltet werden, aber auch weil Links wegfallen oder neu gesetzt werden. Dies birgt Chancen und Gefahren zugleich: 16/16 INTERNET WORLD Business Grafik: Sistrix Toolbox 1. August 2016 Sichtbarkeitsverlust: Werden SEO-Aspekte während eines Relaunches nicht beachtet, kann die Sichtbarkeit leiden Google stuft qualitativ überarbeitete Inhalte häufig als wertvoll ein, was zu positiven Effekten bei Sichtbarkeit und organischem Traffic führen kann. Es kann aber auch das Gegenteil eintreten. Wenn von der Suchmaschine zuvor geschätzte Inhalte sich stark verändern, kann die Neubewertung zu einer schlechteren Platzierung führen. Auch aus technischer Sicht ist eine solche Überarbeitung kritisch. URLs, die Bekanntheit bei Google gewonnen haben und ein historisch gewachsenes und gefestigtes Vertrauen durch die Suchmaschine genießen, werden aufgelöst und durch neue URLs ersetzt, bei denen dieses Vertrauen erst erarbeitet werden muss. Weiterleitungen mit dem HTTP-Statuscode 301 („Dauerhaft verschoben“) können zwar dafür sorgen, dass ein Teil des alten Vertrauens übertragen wird, dennoch muss wegen der Neubewertung von URLs, des Contents und der internen Verlinkung auch bei fast identischen Textinhalten mit Veränderungen in den Rankings gerechnet werden. Hingegen kann eine klare Optimierung der Nutzerführung – etwa durch barrierefreie Programmierung – ein Signal für Google sein, dass eine Webseite ihren Besuchern ein gutes Nutzererlebnis bietet. Risiko: Bei einer inhaltlichen Neustrukturierung wird der Content von Google und anderen Suchmaschinen erst mit tieferen Crawls der geänderten Struktur neu erfasst und bewertet. Mit einer allgemeinen Sichtbarkeitsveränderung in den Suchmaschinen sollte daher auf jeden Fall gerechnet werden. schen Infrastruktur: wie eine verbesserte Server-Performance, die Beseitigung von veralteten oder überflüssigen Skripten und Datenbankaufrufen sowie ein insgesamt schlankerer Quellcode. Der Auftritt kann nun durch die Suchmaschinen-Bots einfacher gecrawlt werden. Risiko: Ein wichtiger Aspekt, der vielfach vergessen wird, sind die Weiterleitungen der alten, nach dem Relaunch nicht mehr existierenden URLs auf die durch das neue System erzeugten URLs. Dies ist tatsächlich der häufigste Grund für massive Ranking-Verluste. Umzug auf neue Domain Veränderungen in Unternehmen können dazu führen, dass eine bestehende Webseite auf eine neue Domain überführt werden muss. Bleiben Inhalte und Struktur identisch, sind Aufwand und Auswirkungen bei einer optimalen Umsetzung gering. Google gibt Webseitenbetreibern über die Search Console die Möglichkeit, den Umzug anzukündigen und liefert zudem Hilfestellung. Die Einrichtung von passgenauen Weiterleitungen mit dem Statuscode 301 auf die neue Domain, gepaart mit der Ankündigung des Umzugs bei Google, sollte die Sichtbarkeit in den Suchdiensten nicht verändern. Risiko: Bleibt es bei diesem Eins-zu-einsWechsel der Webseite unter Beibehaltung der Strukturen und aller Inhalte, sind die Risiken relativ gering, solange man an die korrekte Weiterleitung der alten Webseite per 301 denkt. Domains zusammenführen Technische Überarbeitung Ein technischer Grund für einen Relaunch ist häufig der Wechsel des ContentManagement- oder des Shop-Systems. Beides bringt oft massive Veränderungen der Struktur des HTML-Quelltextes, im Layout und in den Möglichkeiten der Content-Darstellung mit sich. Zudem ist eine Anpassung der URL-Struktur unausweichlich. Diese Art von Relaunch zählt zu den umfangreichsten, da nahezu gleichzeitig an allen Stellen gearbeitet wird. Der Wechsel der im Hintergrund arbeitenden Technik kommt einem totalen Abriss und kompletten Wiederaufbau der Webseite gleich. Aus SEO-Sicht steckt hier viel Potenzial für generelle Verbesserungen der techni- Sollen unterschiedliche Webseiten auf einer Domain zusammengeführt werden, hängt die Auswirkung auf das Ranking stark von den Inhalten ab. Fügt man mehrere themenverwandte Webseiten zusammen, die bisher keine Relevanz bei den Suchdiensten sowie für die Besucherzahl erreicht haben, können die Inhalte auf der neuen Domain gepaart mit den weiteren Inhalten plötzlich für Google und Co. durchaus eine höhere Ranking-Relevanz erreichen. Die gebündelten Kräfte ergänzen sich und können stärker in den Suchmaschinen punkten. Die Ranking-Relevanz kann hingegen verwässert werden, wenn man Inhalte zusammenfügt, die ein sehr breites Spektrum abdecken und die ohne direkte Art- verwandtschaft eine wesentlich breitere Zielgruppe ansprechen. Der Grund: Google kann das Hauptthema des Auftritts nicht mehr sauber erkennen und verwerten. Das Konzept einer Webseite muss also klar vor dem Relaunch geplant, irrelevante Inhalte müssen vor der Zusammenführung eliminiert werden. Risiko: Werden Webseiten mit unterschiedlichen Inhalten auf einer Domain kombiniert, kann sich die Bewertung durch Google für die einzelnen Seiten verschlechtern. Bereits erreichte Rankings der zusammenzuführenden Domains werden nicht automatisch an die zukünftige Domain übertragen. Splitten von Inhalten Ob die Aufteilung von Inhalten auf mehrere Domains sinnvoll ist, hängt von deren Inhalten und Zielgruppen ab. So kann zum Beispiel eine Trennung von B2B- und B2C-Inhalten die Relevanz der jeweiligen Webseite für ihren Themenschwerpunkt erhöhen. Die Erwartungen der Zielgruppe werden besser erfüllt und die Absprungrate insgesamt gesenkt, was seitens der Suchdienste als Faktor berücksichtigt wird. Dennoch kann die Reduzierung – jede Domain bekommt ja insgesamt weniger Inhalte als zuvor auf einer Domain gebündelt waren – auch zu Sichtbarkeitsverlusten führen. Riskant ist hingegen die pauschale Reduzierung von Inhalten. Zum einem ändert sich die von den Suchdiensten berechnete Ranking-Relevanz der wichtigsten Inhalte, zum anderen fallen Rankings im LongtailBereich weg, die vorher unter Umständen wertvolle Besucher auf den eigenen Auftritt aufmerksam gemacht haben. Risiko: Eine Verringerung des Contents birgt immer die Gefahr von Sichtbarkeitsverlusten. Wie Webseitenbetreiber bei der Onpageund Offpage-Optimierung vorgehen sollten und was sie außerhalb der OnlineKommunikation noch beachten sollten, lesen Sie im zweiten Teil, der in der kom◼ menden Ausgabe erscheint. Nils Sandfort Der Diplom-Kaufmann ist Managing Director der UDG United Digital Group in Köln und Experte für Suchmaschinenoptimierung (SEO). 21 + SEOChancen Im Rahmen eines Relaunches bieten sich Chancen zur Optimierung der Technik, der Inhalte sowie der Benutzerführung: ∙ Optimierung des Quellcodes, der Datenbank und der Server-Performance sowie der Ladezeiten ∙ Bereinigung von veralteten Inhalten und optimale Neugestaltung ∙ Anpassung der Seitenstruktur an das Surf- und Suchverhalten der Zielgruppe ∙ Anpassung an aktuelle Anforderungen wie die Optimierung für Mobile, Rich Snippets, Local Search Dadurch entfallen nachträgliche Korrekturen und Optimierungen, was wiederum unnötige Kosten verhindert. SEORisiken Der Umbau einer Website ohne die Beachtung von SEO birgt einige Risiken: ∙ Bisher erzielte Erfolge werden nicht auf die neue Seite übertragen ∙ Verlust von Ranking und Sichtbarkeit in den Suchdiensten ∙ Fehlende Ausrichtung von Technik und Inhalt an moderne Suchalgorithmen und Crawling-Verhalten der Suchdienste ∙ Erzeugung von schwerwiegenden SEO-Bugs (z.B. URL-Bomben) und Fehlermeldungen bei Nutzern und Suchdiensten (z.B. fehlende Weiterleitungen) Einige der Probleme können im Nachgang nicht oder nur mit großem Aufwand gelöst werden („nach dem Relaunch ist vor dem Relaunch“). ONLINE-MARKETING 22 INTERNET WORLD Business 1. August 2016 16/16 „Durch die neuen ContentManagementMöglichkeiten ist Snapchat noch attraktiver geworden“ „Social Media ist keine singuläre Disziplin, sondern eine integrierte Disziplin im Marketing-Reigen“ Klaus Eck Gründer und Geschäftsführer D Tales Eck Consulting Group www.d.tales.de Bruno Kollhorst Leiter Content Marketing bei der Techniker Krankenkasse www.tk.de „Digitales Storytelling mit User Generated Content ist überschätzt. Die Qualität ist oft lausig“ „Live-Videos sind ein großartiges Format, um mit unseren Usern in Live-Dialog zu treten“ Kolja Kleist Director Customer and Brand Management bei Burda Forward www.burda-forward.de Dieter Georg Herbst Honorarprofessor und Kommmunikationsexperte www.dietergeorgherbst.de „Die Qualität ist oft lausig“ Hypes sind eng mit dem Social Media Marketing verwoben. Welche Plattformen tatsächlich Potenzial besitzen und was heiße Luft ist, zeigt eine Expertenumfrage aum war der mediale Hype um Snapchat im Frühjahr 2016 ein wenig abgeklungen, war bereits das nächste Thema ein Trend: Musically. Es folgten die Bildbearbeitungs-App Prisma und jüngst Pokémon Go (siehe auch S. 8 – 10). Welchen Namen das nächste Hype-Produkt tragen wird, wissen wir heute noch nicht. Sicher ist jedoch, dass sich Marketing-Experten mit jedem dieser aufkommenden Social-Trends beschäftigen müssen und werden. Schließlich bergen die neuen Plattformen große Potenziale und erleichtern zugleich den Zugang zur begehrten jungen Zielgruppe. Häufig gibt es jedoch eine große Diskrepanz zwischen den Planungsspielen der Werber und der Realität auf den Plattformen. Nicht jede Idee lässt sich wie gewünscht realisieren und nicht jede Brand muss zwanghaft jeden neuen Kanal für die Markenkommunikation besetzen. Um mögliche Trends zu identifizieren und überschätzte Hypes zu entlarven, hat sich INTERNET WORLD Business im Vorfeld der Social Media Conference (s. Kasten S. 23) mit sieben Experten aus der Digital-Branche zu den aktuellen Tops und Flops im Social Media Marketing unterhalten. K Was ist der derzeit heißeste Trend im Social Media Marketing? Herbst: Chatbots sind textbasierte Dialogsysteme, die Apps künftig überflüssig machen. Die Technologie kann Kunden in allen Servicefragen schneller und effizienter unterstützen. Um eine Theaterkarte zu kaufen, können Facebook-User direkt die Anbieter anschreiben, Tickets kaufen, zahlen und das elektronische Ticket mit QR-Code in ihrem Chat-Fenster aufrufen. Alle erforderlichen Daten sind bei Facebook hinterlegt. Google arbeitet daran, die Chatbots mit einer eigenständigen Persönlichkeit auszustatten. Der Kunde wird künftig mit seinem persönlichen Chatbot kommunizieren. Dieser lernt, immer intelligenter und individueller zu reagieren – er übernimmt die Funktion des persönlichen digitalen Assistenten. Viele Routinetätigkeiten im klassischen Calloder Service Center werden durch den Einsatz von Chatbots in der digitalen Kundenkommunikation überflüssig. schen nutzen den Facebook Messenger. Aber auch Snapchat steht für diesen Trend. Durch die neuen Content-ManagementMöglichkeiten über Memories ist Snapchat noch attraktiver geworden. Die Inhalte sind nur 24 Stunden lang verfügbar. Dadurch wird die Exklusivität des Contents betont. Die User nehmen sich im Gegenzug allerdings Zeit, um die Storys anzusehen. Wenn man die Messenger betrachtet, darf man Bots als persönliche Assistenten nicht vergessen. Darüber eröffnen sich Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten, direkt mit ihren Stakeholdern zu kommunizieren und diese mit sehr personalisierten Inhalten zu erreichen. Die Menschen nehmen das Internet überwiegend über ihre Messenger wahr, deshalb ist es eine große Herausforderung für Unternehmen, dort ebenfalls mit ihren Marken präsent zu sein. Kleist: Erstens: Snapchat. Aus unserer Eck: Messenger sind insgesamt bedeuten- der geworden. Über eine Milliarde Men- Sicht neben Facebook, Youtube, Instagram und Twitter das große neue soziale Netz- werk. Als Publisher sind wir in ersten Gesprächen, wie wir analog zu Facebook auch bei Snapchat unsere Inhalte als Medienanbieter einfließen lassen können. Zweitens: Live Streaming Video. Großartiges neues Format, um mit unseren Usern in den Live-Dialog zu treten. Im Algorithmus von Facebook werden diese aktuell sogar priorisiert und sind mit über einer Milliarde Video-Views pro Tag mittlerweile sogar größer als Youtube. Drittens: Verkaufen auf Facebook. Die Zeit ist reif und die Technologie weit genug, damit dieser erneute Versuch endlich zum Erfolg führt. Kollhorst: Die Abkehr von der Kanal- denke. Social Media als singuläre Disziplin zu betrachten ist zunehmend nicht mehr en vogue. Vielmehr ist es eine integrierte Disziplin im Marketing-Reigen. Wir bei der Techniker Krankenkasse haben daher aus dem Social-Media-Team und den Online-Redakteuren das Team Content Marketing geschaffen. So tragen wir dem 1. August 2016 16/16 INTERNET WORLD Business Social Media Conference „Video-Content als Plattform für den Transport von Werbebotschaften ist spannend“ Benjamin von Martens Gründer der Influencer-Agentur .martensgarten www.martensgarten.com/de „Snapchat bietet Marken bei Weitem noch nicht so viele professionelle Möglichkeiten wie etablierte Networks“ „Dark Social muss man auf jeden Fall im Auge behalten“ Alexander Weltzsch Director Sales & Business Delevopment DACH bei Facelift Brand Building Technologies www.facelift-bbt.com Philipp Thurmann Geschäftsführer Strategie bei Buddybrand www.buddybrand.com Rechnung und denken die Dinge vom Inhalt her, nicht mehr vom Kanal. Thurmann: (Abgesehen von Pokémon Go): Snapchat! Hohe Nutzerinteraktion, attraktive Zielgruppe und unglaublich viel kreativer Freiraum: Snapchat hat für Marken unglaublich viel im Angebot. Trotzdem existieren nach wie vor viele Fragezeichen auf Kunden- und Agenturenseite: Was kann ich alles machen? Gibt es interessante Cases? Wie kann ich überhaupt Content im Snapchat-Stil produzieren? Von Martens: Video-Content als Plattform für das Transportieren von Werbebotschaften zu nutzen. Gerade im InfluencerMarketing auf Snapchat verzeichnen wir hier verstärkt Interesse. Zum Beispiel wenn es um das Einbinden der Produkte durch den Influencer geht. Weltzsch: Ich würde Messenger als aktuell heißesten Trend bezeichnen. Hierzu zähle ich neuere Plattformen wie Snapchat und natürlich Whatsapp oder den Facebook Messenger, der gerade die Marke von einer Milliarde Nutzer geknackt hat. Whatsapp hat das bereits Anfang 2016 geschafft. Die vier größten Messenger haben Ende 2015 in Summe die vier größten Social Networks hinter sich gelassen. Analysen zeigen zudem, dass eine wachsende Zahl von Social Shares inzwischen mehrheitlich von Messengern stammt und nicht mehr öffentlich stattfindet. Diesen Trend zu „Dark Social“ muss man auf jeden Fall im Auge behalten und man sollte sich bereits jetzt mit Marketing-Möglichkeiten wie Messenger Bots auseinandersetzen. 23 Welcher Social Hype der letzten Monate ist Ihrer Meinung nach vollkommen überschätzt? Social Media meets Content Marketing – das ist das Motto der Konferenz, die im Herbst 2016 in die nächste Runde geht. Am 26. und 27. September dreht sich in Hamburg zwei Tage alles um Content Marketing, Social Advertising, Messaging Services, KPIs und Controlling. Ebenso geht es um die Frage, welches Potenzial in den neuen Social-Kanälen steckt. Die Konferenz richtet sich branchenübergreifend an MarketingVerantwortliche, die künftig verstärkt Social-Media-Kanäle nutzen oder die Maßnahmen verbessern wollen. Leser der INTERNET WORLD Business erhalten Sonderkonditionen und können für nur 640 Euro zzgl. MwSt. an der Konferenz teilnehmen. Bitte dazu folgenden Code bei der Anmeldung eingeben: SMC16iwbp www.socialmediaconference.de Welche Plattformen deutsche Unternehmen für Social Media nutzen Social Media insgesamt Herbst: Digital Storytelling mit User Generated Content. Die Qualität ist oft lausig. Kein Wunder, denn der User kann ja nicht automatisch gute Geschichten erzählen. Dies will gelernt und geübt sein. Ist es überhaupt eine Geschichte, die laut Duden mit Erzählkunst gleichgesetzt wird? Versteht es der Leser, Spannung zu erzeugen und mitreißende Geschichten zu erzählen? Marken und überschaubare Aktionen, z.B. im HR-Bereich. Einen nennenswerten mit echten Businesszielen unterlegten Erfolg für eine Marke außer „Hurra wir sind auch dabei, seht mal, wie cool wir sind“ konnte bisher keiner liefern. Wegen der vielen Veränderungen der Plattform hin zu Werbemöglichkeiten trotzdem beobachten! Thurmann: Snapchat! Die Plattform bietet Eck: Erinnern Sie sich noch an Peach? Meiner Meinung nach wurde die App, eine Mischung aus Messaging und Social Network, überbewertet. Die User konnten mit einfachen Kurzbefehlen bestimmte Features aufrufen. Mit dem Kürzel „song“ erkannte Peach beispielsweise Musiktitel, die direkt inklusive Spotify-Link weitergeleitet werden konnten. Kleist: Irgendwo wird jedes neue Thema ein wenig zu stark gehypt – letztendlich sehe ich die Vielzahl an neuen Möglichkeiten immer als einen neuen potenziellen Baustein im Kommunikationsmix. Ich glaube, dass Messenger Bots sowohl technologisch als auch bei der Nutzerakzeptanz noch ein wenig länger brauchen, um wirklich erfolgreich zu sein. Kollhorst: Snapchat. Meiner Meinung nach eignet sich Snapchat nur für wenige Marken bei Weitem noch nicht so viele professionelle Möglichkeiten wie etablierte Networks. Gefühlt wird hier gerade noch viel probiert. Was es wirklich bringen soll, ist oft aber nicht klar. 31 % Soziale Netzwerke (z.B. Facebook, Linkedin, Xing, Google+) 26 % Multimedia-Portale (z.B. Youtube, Picasa, Slideshare, Podcast) 9% Wiki / Wissensmanagementsysteme 7% Unternehmens-Weblogs oder MikrobloggingDienste (z.B. Twitter, Communote, Identi.ca) 4% Von Martens: Pokémon Go. Weltzsch: Ich bin der Meinung, dass viele neue Plattformen – erzeugt durch ihren Hype, den sie definitiv erzeugen – für skalierbares Marketing maßgeblich überschätzt werden. Jedes Jahr küren Experten und Medien mindestens einen neuen „Facebook-Killer“. Keine dieser Plattformen konnte aber bislang die Relevanz erzeugen, die Facebook bis heute definitiv besitzt. Die bloße Existenz von Snapchat ist noch kein Grund in Panik zu verfallen. Wer Google und Facebook gut im Griff hat, beherrscht schon einmal 90 Prozent seines Online-Marketings. Weitere Informationen: Deutschland; Februar bis Juli 2015 INTERNET WORLD Business 16/16 Quelle: Statistisches Bundesamt Helmut van Rinsum internetworld.de/hvr Christian Erxleben internetworld.de/erx ONLINE-MARKETING 24 INTERNET WORLD Business 1. August 2016 16/16 IT-Kampf ums Marketing Wird das Marketing zur Software-Schlacht? Nein, sagt Alexander Emmendörfer, Chef der Agentur Plan Net Connect. Aber es wird verstärkt darum gehen, wer bei der Systemlösung die beste Entscheidung trifft ie großen Marketing-Suiten sollen eigentlich die Antwort auf die komplexen Herausforderungen des digitalen Marketing sein. Tatsächlich sind sie für die Unternehmen selbst erst einmal eine große Herausforderung. Denn häufig ist unklar, wer die Entscheidung für so eine übergeordnete Systemlösung trifft und was die Software künftig leisten soll. Alexander Emmendörfer, Chef von Plan Net Connect, berät Unternehmen, die bei dieser Aufgabe Unterstützung benötigen. D … der im Zweifel das nötige MarketingKnow-how fehlt. Emmendörfer: Das ist das Problem. Denn wenn die Entscheidung alleine von den IT-Abteilungen getroffen wird, kann dies natürlich eine Gefahr für sämtliche Marketing-Einsatzszenarien sein. Denn die IT weiß nicht, welche genauen Ziele das Mar- Alexander Emmendörfer, Geschäftsführer Plan Net Connect www.plan-net.com Foto: Serviceplan Momentan hat man fast den Eindruck, als würden sich alle Werbungtreibenden mit großen Marketing-Suiten ausstatten. Ist das wirklich so? Alexander Emmendörfer: Tatsache ist: Die verschiedenen Abteilungen in den Unternehmen haben für ihre Bereiche typische Systemlösungen aufgebaut: E-Mails, Websites, Shop-Systeme, Loyalty-Programme, Adserver, Analyse-Tools und andere. Manchmal sind 20, 30 solcher Lösungen im Einsatz. An einer Stelle wurde ein Aftersales-Dialog für einen Webshop eingeklinkt, an anderer Stelle ein Tracking-System, das aber nur drei Kanäle abbilden kann – alles aus nachvollziehbaren Gründen. Jetzt aber setzt sich die Erkenntnis durch, dass man eine übergeordnete Lösung benötigt, und man steht plötzlich vor einem Problem. Denn es ist in den Unternehmen nicht klar, wer die Einkaufsentscheidung trifft – die Fachabteilung, die Management-Ebene über der Fachabteilung oder die IT-Abteilung … „Wenn die Entscheidung alleine von den IT-Abteilungen getroffen wird, kann dies eine Gefahr für sämtliche MarketingEinsatzszenarien sein“ keting verfolgt, wie es den Kunden in den Mittelpunkt stellen möchte, wohin es mit seiner Personalisierung auf welchen Touchpoints gehen will, welche Kampagnen und welche Sales-Strategien verfolgt werden sollen. Aber sind hier nicht die großen Marketing Clouds die ideale Lösung, weil man immer argumentieren kann: Egal, welche Strategie Du verfolgst, über unser System kannst Du sie anpassen? Emmendörfer: Genau das sind die Argumente, mit denen die Cloud-Anbieter Die Adobe Marketing Cloud zählt zu den umfassendsten Lösungen am Markt. Sie bietet eigenen Angaben zufolge Lösungen für jede Branche arbeiten und die Unternehmen sind dafür aufgeschlossen. Denn sie stehen unter dem Handlungsdruck, bei diesem Zukunftsthema mitmachen zu müssen. Da hilft dann die These: Wenn ich mich für eine der großen Lösungen entscheide, werde ich schon nichts falsch machen. Dann bin ich für die Zukunft gut aufgestellt. Durcheinander, nur auf höherem Niveau? Emmendörfer: Ja, aber die Lösungen bieten ein sehr großes Potenzial, in eine wirklich neue Ära der Personalisierung und Automatisierung eintreten zu können. Dass dies über Jahre auch eine andauernde Herausforderung für die Unternehmen auf mehreren Ebenen sein wird, ist allerdings ebenso richtig. Und: Sind sie damit gut aufgestellt? Emmendörfer: Grundsätzlich ja. Niemand kommt heute noch am Aufbau einer umfassenderen Marketing-Suite vorbei. Man sollte sich also genau überlegen, für wen oder was man sich entscheidet. Und darüber hinaus kann auch der Einsatz einer bestimmten Lösung ein Nachteil sein. Denn wenn sich zum Beispiel alle großen Händler einer Branche mit ähnlichen Marketing-Cloud-Lösungen ausstatten, hat der einzelne keinen Wettbewerbsvorteil mehr. Aber genau darauf legt das Marketing größten Wert. Deswegen gibt es am Markt bereits Anbieter, die versprechen, die einzelnen Cloud-Lösungen zu verknüpfen. Die Zukunft wird also sein, dass man aus den verschiedenen Angeboten für einzelne Bereiche die passenden Bestandteile heraussucht und diese miteinander verknüpft. Wo ist der Beratungsbedarf am größten? Emmendörfer: Die Lösungen sind zwar auf den ersten Blick alle sehr ähnlich, aber unter der Oberfläche liegen völlig unterschiedliche Schwerpunkte und UseCases. Zum einen geht es also darum, die Unternehmen dabei zu unterstützen, die Lösungen vernünftig einzusetzen, um das Potenzial auszuschöpfen. Zum anderen geht es verstärkt um die Frage, welche ergänzenden Lösungen es gibt, um die Automatisierungskette weiter zu optimieren. Mit anderen Worten: Die Unternehmen haben einen Ferrari in der Garage, wissen aber nicht, wie man ihn richtig fährt. Sind wir dann nicht so schlau wie vorher und haben wieder das gleiche Software- Um die Marketingprozesse automatisieren zu können, müssen die Daten entsprechend erhoben und analysiert werden. Haben die Unternehmen hier ihre Hausaufgaben gemacht? Emmendörfer: Ich kenne keinen Kunden, der alle relevanten Daten in einer zentra- 1. August 2016 16/16 len Datenbankstruktur hätte, so wie es vielleicht bei Amazon oder Facebook der Fall ist. In der Regel sind die IT-Strukturen zehn, manchmal zwanzig Jahre alt. Um wirklich automatisieren zu können, muss man erst dafür sorgen, dass die Daten für die Systeme überhaupt nutzbar sind. Dazu muss man neue Software-Lösungen und -Tools anbinden und dafür sorgen, dass Abteilungen miteinander sprechen, die vorher nicht zusammengearbeitet haben. Das alles sind organisatorische, psychologische, technische und infrastrukturelle Herausforderungen. INTERNET WORLD Business 25 Emmendörfer: Man kann in jedem Unternehmen innerhalb von vier Wochen einzelne Touchpoints personalisieren und optimieren und somit schon sehr kurzfristig Erfolge sehen. Aber wenn man wirklich den Gesamtkomplex heben will, dann sprechen wir von Experian Marketing Suite: Die datengesteuerte jahrelangen Projekten. Marketingplattform ist seit November auf dem Markt Und wenn man glaubt, ein Projekt abgeschlosDas bedeutet folglich: Die Entscheidung sen zu haben, kann man wieder von vorne app geht, reichen unter Umständen taufür eine Marketing Cloud kann im Unterbeginnen, weil sich die Systemlandschaft send Euro im Monat. Wenn ich mich aber nehmen einen kompletten weiterentwickelt hat. um eine größere Cloud-Lösung kümmere, Change-Management-Prozess die mehrere Touchpoints berücksichtigt, auslösen. Wird das Marketing zur IT- wird es schnell sechsstellig. Und wenn ich „Es geht darum, das Potenzial Schlacht? Emmendörfer: Ja, wenn ich eine zehn, fünfzehn digitale Touchpoints komauszuschöpfen. Die Unternehmen Emmendörfer: IT-Schlacht ist plett planen, messen und für die CMSUser-Journey wirklich durchdenken will, dann müssen alle Abtei- haben einen Ferrari in der Garage, übertrieben. Aber es wird um die Logik nutzen will, kann es schon mal sieFrage gehen, wer die Lösungen benstellig werden. lungen an einem Strang ziehen. wissen aber nicht, wie man ihn am besten einsetzt. Es ist also eher Und außerdem muss das Managerichtig fährt“ ein Kampf um die beste Umset- Keine kleine Investition ... ment auf oberster Ebene das zung. Thema forcieren. Emmendörfer: Wenn man die OnlineMarketing-Budgets größerer Firmen dings auch kein oder wenig Marketing- Mit welchen finanziellen Größenordnungen betrachtet, ist selbst diese Summe nur ein Klingt nach unlösbarer Aufgabe ... Know-how haben. muss ein Unternehmen heute rechnen, Bruchteil davon. Aber die wird die KomEmmendörfer: Sagen wir es so: Wir komwenn es sich eine entsprechende Marketing- munikation mit Kunden und Interesmen immer dann gut voran, wenn zumindest Online-Marketing und -Sales unter Von welchem Zeitraum sprechen wir eigent- lösung zulegen will? senten grundlegend und nachhaltig ◼ einer Hauptverantwortung liegen und lich, bis sich erste positive Effekte bemerkbar Emmendörfer: Wenn es nur um den E- verändern. machen? Mail-Kanal oder eine Lösung für WhatsInterview: Helmut van Rinsum nicht das Abteilungsdenken dominiert. Nathan Blecharczyk airbnb Wäre es eigentlich nicht die Aufgabe der Anbieter von Marketing-Suiten, die Mitarbeiter zu schulen und diese Veränderungsprozesse zu begleiten? Emmendörfer: Eigentlich schon. Und es gibt auch bei allen eine ganze Reihe an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Aber andererseits herrscht auch am Anbietermarkt ein harter Wettbewerb und daher sind alle schwer damit beschäftigt, ihre Produkte und Lösungen zu verkaufen. Sie haben oft einfach keine Zeit, die langfristige Systemintegration zu betreuen. Das war allerdings in benachbarten IT-Bereichen auch bisher nicht ihre Aufgabe. Das machen in der Regel andere ITDienstleister oder Systemhäuser. Die aller- Steve Hafner KAYAK Stephan Schambach NewStore 25.-27. September 3 TAGE / /400+ JOURNALISTEN / /400+ INVESTOREN // 5000+ TEILNEHMER Janah Leila Sama and Laxmi 10 % Rabatt Code: INTERNETWORLD ONLINE-MARKETING 26 INTERNET WORLD Business 1.xx. August Monat2016 2016 16/16 x/16 Die Grenzen des Wachstums Die Übernahme der Agentur Webguerillas zeigt: Für Digital-Agenturen wird es schwieriger, am ie letzten Wochen rannten sie ihm fast die Bude ein. Jeden Monat führte David Eicher Gespräche mit Unternehmen, die seine Digital-Agentur Webguerillas übernehmen wollten. Trotzdem kam die Nachricht, dass er seinen Laden jetzt tatsächlich verkauft, für die gesamte Branche überraschend. Zum einen, weil der Käufer Territory ist, ein noch ziemlich junges, frisch zusammengewürfeltes Unternehmen von Gruner + Jahr, das seine Schlagkraft erst noch unter Beweis stellen muss. Zum anderen, weil David Eicher als Unternehmer stets stolz auf seine Unabhängigkeit und mit dieser Haltung wirtschaftlich sehr erfolgreich war – mit vier Standorten in Deutschland, namhaften Kunden wie Saturn oder Hornbach und zuletzt einem Umsatz von rund 18 Millionen Euro. Doch am Ende genügte das alles nicht mehr. D Nötige Ressourcen für internationale Expansion Unter dem Territory-Dach habe man nun ganz andere Ressourcen und viele neue Perspektiven, beispielsweise im Hinblick auf die Internationalisierung. „Ich wollte noch einmal den Riesenschritt machen. Das ist mit Bordmitteln nur begrenzt möglich. Für eine Expansion dieser Größenordnung braucht es einen Big Bang“, sagt Eicher. Tatsächlich stehen viele kleine Spezialagenturen derzeit vor der Frage, wie es mit ihnen weitergehen soll. Die letzten Jahre haben sie ansehnliche Zuwachsraten erzielt, neue Mitarbeiter geholt, Stockwerke dazugemietet, die Zahl ihrer Standorte ausgebaut. Für den nächsten Step sind jetzt aber hohe Investitionen nötig, zudem extrem spezialisierte Angestellte sowie eine Präsenz im Ausland. Viele stehen dann vor der Wahl: weitermachen wie bisher oder sich einen starken Partner suchen. Dafür scheint der Zeitpunkt nun günstig. Agenturen, Unternehmensberatungen und Software-Häuser sehen sich am Markt gerade intensiv nach Digital-Spezialisten um, die Anteile verkaufen wollen. „Der Markt konsolidiert sich derzeit enorm“, sagt Eicher. „Viele Agenturen sind bislang nur in einem Segment stark. Entweder sind sie kreativ oder technikgetrieben“, sagt Felix Holzapfel, CEO Germany der Agentur Zone. Daher müssten viele nachrüsten oder eben zukaufen, wenn sie konkurrenzfähig bleiben wollen. Felix Holzapfel hatte mit seinem Bruder Klaus die DigitalAgentur Conceptbakery gegründet und diese im Januar an die englische DigitalAgentur Zone verkauft. Auch hier lautete das Hauptargument, dass für eine weitere Entwicklung eine kritische Größe notwendig sei, sonst könne man keine technischen High-End-Lösungen bieten. Holzapfel: „Wir in Deutschland greifen nun auf ein größeres und internationaleres Entwicklerteam zu. Und unsere Kollegen in Großbritannien profitieren vom Zugang zum deutschen Markt.“ Vor allem die großen Network-Agenturen scannen derzeit den Markt und verstärken sich in der digitalen Nische. Im Juni 2015 legte sich die Starcom Mediavest Group, die zum Publicis-Verbund zählt, die DigitalAgentur Akom 360 (Standorte in München und Düsseldorf) zu. Anfang des Jahres übernahm Havas die in Hamburg ansässige und auf Ambient und Social Media spezialisierte Agentur Beebob. Die Group M, der andere weltweit agierende Konzern, hatte bereits vor zweieinhalb Jahren das Content-Marketing-Netzwerk Plista aus Berlin aufgekauft. Die Gründe klingen immer ähnlich: Man habe nach einem starken Partner gesucht, der einem die notwendigen Ressourcen für die internationale Expansion an die Hand gebe Januar 2016: Die britische Digital-Agentur Zone übernimmt die Agentur Conceptbakery aus Köln Foto: Terrirtory Markt weiter als Einzelkämpfer zu agieren. Gefragt sind deshalb finanzstarke Partner David Eicher, Chef der Webguerillas, verkauft seine Anteile an Territory. Sein neuer CEO: Soheil Dastyari und dabei die Firma als selbstständige und unabhängige Einheit erhalte, hieß es. Doch häufig hält diese Unabhängigkeit Februar 2016: Die Havas-Worldwide-Gruppe übernimmt die Agentur Beebop, die in Hamburg gegründet wurde nicht lange vor. So mancher Gründer, der als Manager an Bord bleibt, hadert mit seiner ungewohnten Rolle als Angestellter. Nicht selten kommt es zu Spannungen, etwa dann, wenn der langjährige Inhaber zum Rapport ins Headquarter des Networks reisen und dort seine Zahlen rechtfertigen muss. Häufig trennen sich dann die einstigen Gründer endgültig von ihren Unternehmen und trösten sich mit ausgiebigen Weltreisen, die sie sich nun zeitlich und finanziell leisten können. Auch David Eicher, 55, kann sich vorstellen, sich von den Webguerillas eines Tages endgültig zu verabschieden. Es könne ihm keiner übel nehmen, wenn er mit Ende 50 aufhören würde, sagt er – bis dahin allerdings hat er noch viel vor. ◼ Helmut van Rinsum internetworld.de/hvr TOP-KAMPAGNE 1. August 2016 16/16 INTERNET WORLD Business 27 Gemeinsame Geschichte Vorgestellt von Wie der Reisevermittler Momondo Vorurteile bekämpft und Freundschaften begründet ie eigenen Wurzeln zu kennen ist ein Bedürfnis der Menschheit. Herkunft – das ist eine Antwort auf die Frage der Identität, aber auch der Abgrenzung gegenüber fremden Kulturen. Zugleich ist es eine Illusion. Denn egal, woher wir zu stammen glauben, unserer DNA nach haben wir Wurzeln in vielen Ecken der Welt. Momondo setzt dies in einem emotionalen Video um und landet damit einen Viral-Hit. In einem Sozialexperiment bringt der Reisevermittler 67 Menschen verschiedenster Nationen und Genetik-Forscher zusammen. Zunächst erläutern die Teilnehmer, welche Bedeutung ihre Herkunft D Bernadette Brown Vice President DACH und Benelux, Socialbakers Fotos: Momondo www.socialbakers.com Fotos: Momondo 67 DNA-Tests, eine Antwort: Jeder Mensch hat seine Wurzeln in den verschiedensten Ecken der Welt – Toleranz statt Hass karte der DNA. Ein Kubaner beispielsweise entdeckte seinen Ursprung auf allen fünf Kontinenten. „Ich bin ein Mann Die Ergebnisse der DNA-Untersuchung rührten den von Welt“, war sein Fazit. Genau das ist das Ziel Kubaner Carlos zu Tränen von Momondo: Beim für sie hat. Auch Ressentiments gegenüber Zuschauer Herkunftsdenken aufzusprenanderen Kulturen werden laut. Dann der gen, Neugier für die Vielfalt auf unserer emotionale Bruch: Die Forscher laden alle Welt zu wecken, damit er sie auf Reisen Teilnehmer ein, eine DNA-Probe abzuge- selbst entdecken will. ben. Mit dieser zeichnen die Forscher eine Indem Momondo uneitel Marke und die letzten 2.000 Jahre umfassende Welt- Produkt zurückstellt und sich dem wichti- gen Thema Toleranz widmet, schafft die Marke in kürzester Zeit einen Viral-Hit: Seit knapp zwei Monaten ist das Video online und hat in dieser Zeit fast sieben Millionen Views auf Youtube verzeichnet. Auf Facebook kommt das Video auf 31 Millionen Aufrufe und 68.000 Interaktionen. 42.000 Mal wurde es geteilt und von 26 Accounts gesondert veröffentlicht. Für die Marke Momondo zahlt sich die Kampagne in puncto Sichtbarkeit mehr als aus: In der Veröffentlichungswoche stieg die Zahl der Facebook-Fans auf 79.000. Inzwischen sind es 1,7 Millionen Fans. ◼ Dieser Augenblick, wenn aus einem Fremden dein Cousin wird Steckbrief: ∙ Auftraggeber: Momondo ∙ Kampagne: Let’s Open Our World – The DNA Journey ∙ Agentur: & Co. (www.andco.dk) ∙ Kanäle: Digital Out-of-Home, Snapchat, Instagram, Twitter, Facebook, Print ∙ Start: 2. Juni 2016 Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister Babbel Um die Bekanntheit der Sprachlern-App zu steigern, geht im September ein neuer Spot an den Start. Die Message: Fehler machen gehört zum Lernen einfach dazu. Leo Burnett, Frankfurt am Main DEVK Als Löwenbändiger präsentiert sich der Versicherer in seiner neuen Kampagne, die unter dem Motto „Wir machen Ihr Problem zu unserem“ als Pre-Roll und Plakat sichtbar wird. Grabarz & Partner, Hamburg Bahlsen Der Kekshersteller rollt eine Einführungskampagne für seine Cookie Chips aus. Überraschend erhielt Dojo dabei den Vorzug vor der Stammagentur Kolle Rebbe. Dojo, Berlin Donnerstalk Bayern Tourismus Marketing Um vom Hype um Pokémon Go zu profitieren, wird ein digitaler Reiseführer entwickelt, der zeigt, welche Monster es an welchen bayerischen Sehenswürdigkeiten gibt. User Centered Strategy, Nürnberg Für die Gesprächssendung „Donnerstalk“ von KNSK, Hamburg Dunja Hayali, die mit dem Claim „Herz, Haltung, Hayali“ beim ZDF-Publikum punkten will, wird in Hamburg eine Kampagne konzipiert. Hellö Check24 Ab der Bundesliga-Saison 2016/2017 übernimmt das Vergleichsportal das ProgrammSponsoring für die ARD-Sportschau. Havas Worldwide, München Zum Europa-Launch des Fernbusnetzes „Hellö“ Splay, Stockholm setzt die Österreichische Bundesbahn (ÖBB) auf eine Influencer-Kampagne in insgesamt sechs Ländern. Deutsche Telekom Launch der neuen Corporate-Kampagne (Print, Out-of-Home, Youtube, Social Media) in zwölf europäischen Ländern. Serviceplan Campaign, Hamburg Sosportens Sikkerhedsrad Um Menschenleben zu retten, setzt der dänische Segelsicherheitsrat in seiner neuen Aufklärungskampagne auf ein drastisches Mittel: Fischfutter aus Ertrunkenen. Hjatelin Stahl, Kopenhagen TECHNIK 28 INTERNET WORLD Business 1. August 2016 16/16 Schnittstelle zum Bankgeschäft Die EU zwingt Banken, ihre Infrastruktur zu öffnen. Das macht den Weg frei für völlig neue Geschäftsmodelle auf Basis von API-Banking und Banking-as-a-Service s vergeht kaum eine Woche, in der nicht ein neues Fintech für Schlagzeilen sorgt, eine Bank eine neue App launcht, ein neuer Service zum Abheben, Verwalten oder Anlegen von Geld auf den Markt kommt – immer mit dem Versprechen, alles bequemer und leichter für den Kunden zu machen. Keine Frage: Die Digitalisierungswelle hat die Finanzbranche erfasst und bringt Bewegung in den Markt. Eine wesentliche Voraussetzung für das Entstehen der neuen Services ist das Aufbrechen der bislang abgeschotteten Bankensysteme. Mit der Verabschiedung der Zahlungsverkehrsrichtlinie PSD2 Ende 2015 hat die EU die Banken verpflichtet, ihre Infrastruktur in den kommenden Jahren für andere Anbieter zu öffnen. Damit haben prinzipiell alle, also auch bankfremde Unternehmen, die im Rahmen ihres Geschäftsmodells Finanzdienste anbieten möchten, Zugang zu Bankprozessen und zu Kundendaten der Banken. Die Stichworte dazu lauten WhiteLabel-Banking, API-Banking und Banking-as-a-Service, kurz BaaS. Vorreiter dieser Entwicklung sind die sogenannten White-Label-Banken. Zu ihnen zählen etwa die Fidor Bank aus München, die BIW Bank aus Frankfurt oder auch die Wirecard AG mit der Wirecard Bank aus Aschheim bei München. Andere wie zum Beispiel die Deutsche Kreditbank (DKB) öffnen sich mehr und mehr für branchenfremde Unternehmen und bieten White-Label-Lösungen an. White-Label-Banken dienen zum einen als technische Dienstleister, die diejenigen Bankprozesse zur Verfügung stellen, die zur Abwicklung von Finanztransaktionen nötig sind. Zum anderen erfüllen sie die gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), da sie im Besitz einer Banklizenz sind. Beides ermöglicht Firmen, eigene Finanzservices anzubieten, ohne selbst eine Banklizenz beantragen und eine Bankinfrastruktur aufbauen zu müssen. Zwei Beispiele: Das Berliner Start-up Number26, das seit Januar 2015 ein komplett Smartphone-basiertes Girokonto anbietet, hat als Partner Wirecard mit ins Boot geholt. Die Aschheimer steuern die komplette technische Infrastruktur für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs bei – und bislang auch die Banklizenz. Vor einigen Tagen hat Number26 eine eigene Banklizenz erhalten. Ebenso hat sich O2 einen Partner gesucht: Der Telekommunikationsanbieter greift für sein neues Angebot „O2 Ban- WhiteLabelBank Die White-LabelBank erfüllt für Unternehmen, die selbst keine Banklizenz besitzen, die regulatorischen Anforderungen der Bankenaufsicht Bafin und wickelt bei Bedarf auch die Bankprozesse ab, die hinter einem Finanz- oder Bezahlservice stehen. Dabei tritt sie als Marke (Label) nicht in Erscheinung, daher die Bezeichnung WhiteLabel-Bank. APIs (Application Programming Interface = Programmierschnittstelle) dienen der standardisierten Verknüpfung eines oder mehrerer Software-Systeme. Banking-APIs und darauf beruhende Lösungen ermöglichen den Zugriff auf Software-Systeme und Anwendungen von Banken, sodass Unternehmen Bankprozesse oder Kundendaten der Banken für ihre Services nutzen können. Dieses Vorgehen nennt man APIBanking. APIBanking Bankingas-aService Banking-as-aService (BaaS) oder Banking-asa-Platform (BaaP) bezeichnet eine Plattform, über die unterschiedliche Software-Lösungen bereitstehen, um Finanzservices realisieren zu können. Das können Bankprozesse für die Abwicklung von Zahlungsverkehr, die Kreditvergabe oder die Depotverwaltung sein. Technische Voraussetzung für BaaS sind APIs, die den Zugang zu den nötigen Prozessen ermöglichen. Foto: Shutterstock / Irin73bal E king“ auf die Technologie und die Banklizenz der Fidor Bank zurück. Im Oktober soll das ebenfalls ausschließlich per Smartphone zugängliche Girokonto starten. API-Banking ermöglicht Dritten den Bankzugang Neben den White-Label-Banken haben sich in jüngerer Zeit diverse Unternehmen dem API-Banking verschrieben. Unter API-Banking versteht man Banking-Anwendungen, die über eine API, also eine standardisierte Schnittstelle, auf die für den Service nötigen Daten der Finanzdienstleister zugreifen. Ziel ist die einfache und schnelle Integration von BankingFunktionen in die Services Dritter. Auch hier ein Beispiel: Das Kasseler Fintech Fino Digital bietet einen automatisierten Kontowechselservice an. Dafür greift Fino – nach der Zustimmung des wechselwilligen Kunden – über eine API auf seine Kontodaten bei der alten Bank zu, analysiert die Transaktionen und ermittelt so regelmäßig erscheinende Zahlungsempfänger und -absender. Diese werden dann per Post oder Fax über den Kontowechsel und die neuen Kontodaten informiert. Technischer Dienstleister hinter Fino Digital ist das Hamburger Unternehmen Figo. Es hat sich auf API-Banking spezialisiert und stellt die nötige API bereit. Die 2012 gegründete Firma kann nahezu alle Banken in Deutschland via API anbinden – rund 3.000 Stück. Dazu kommen rund 80 Prozent der Banken in Österreich. Die Expansion in die Niederlande steht schon auf der Tagesordnung. Ähnliche Produkte bieten der Bankensoftware-Hersteller Teaminvest mit seinem Produkt „Fin API“ und das Münchner Start-up NDGIT mit seinem Produkt „Next Banking API“ an. 1. August 2016 16/16 Auf der Basis solcher Banking-APIs ist die dritte Gruppe der neuen Bankdienstleister entstanden: Unternehmen, die Bankingas-a-Service oder Banking-as-a-Platform anbieten. Zu ihnen gehören Firmen wie die 2015 gegründete Solarisbank. Die Berliner Bank wurde von dem ebenfalls in der Hauptstadt ansässigen Fintech-Inkubator Finleap auf den Weg gebracht. Seit März 2016 besitzt die Solarisbank eine Vollbanklizenz. Das Ziel solcher Banking-as-a-ServiceAngebote oder -Plattformen ist es, eine Art Baukasten mit verschiedenen Lösungen und Modulen für die unterschiedlichsten Nutzungsszenarien von Finanzdaten bereitzustellen, sodass diese schnell und einfach in andere Anwendungen integriert oder für sie nutzbar gemacht werden können. Damit erhalten Firmen, die einen Finanzservice anbieten möchten, einen modularen Zugang zu Bankprozessen und Finanzdaten: Sie können exakt die Einzelleistung nutzen, die sie wirklich benötigen. Banking-as-a-Service stellt die IT-Infrastruktur bereit Ein weiterer BaaS-Anbieter ist die Sutor Bank. Die in den 1920er-Jahren gegründete Privatbank hat im März dieses Jahres gemeinsam mit dem Software-Anbieter Pass Consulting ihr BaaS-Angebot gestartet. Gleich ob webbasiert oder mobile, ob Geschäftsmodelle zum Sparen und Geldanlegen, zur Zahlungsabwicklung, dem Darlehensgeschäft oder dem Verleihen von Geld zwischen zwei Privatpersonen: Die Plattform stellt die nötige ITInfrastruktur bereit. Auch die Sutor Bank verfügt über eine Vollbanklizenz, kann also die Bafin-Anforderungen erfüllen. Nochmals zwei Beispiele: Das niederländische Unternehmen Fashioncheque bietet eine Mode-Gutscheinkarte, die bei rund 30.000 Händlern in vier Ländern einsetzbar ist. Damit befindet sich das auf die Karte eingezahlte Geld in einem offenen Zahlungskreislauf. Deswegen braucht Fashioncheque eine E-Geld-Lizenz. Diese liefert die Solarisbank. Gleichzeitig nutzt das Unternehmen das „Treuhand“-Modul, um die Gutscheinsummen zu verwalten. Der Kreditmarktplatz Creditshelf bringt wiederum kreditsuchende mittelständische Unternehmen mit Investoren zusammen. Für sein im Herbst 2015 gestartetes Angebot baut das Frankfurter Start-up auf die Sutor Bank. Sie liefert die Banklizenz und stellt mit der „Sutor Kreditplattform“ die Technologie bereit. Ob nun White-Label-Bank, API-Banking oder BaaS – die wenigsten Anbieter passen in nur eine Schublade. Oft sind die Übergänge fließend: Der API-BankingAnbieter Figo versteht sich auch als BaaSAnbieter (siehe Interview rechts), BaaSAnbieter wie die Sutor oder die Solarisbank erfüllen mit ihren Banklizenzen auch die Funktion einer White-Label-Bank. Zudem werden die Begriffe unterschiedlich eingesetzt, sowohl von den Anbietern und ihren Kunden als auch den Medien. INTERNET WORLD Business Ein Telco als Bank: Mit dem Partner Fidor steigt der Mobilfunkanbieter in das Bankgeschäft ein Letztlich eint ein Anspruch die Anbieter: die Aggregation von Daten und Prozessen, um sie für neue Services verfügbar zu machen. Bislang haben viele Fintechs nur eine Speziallösungen für jeweils eine bestimmte Herausforderung innerhalb der Banking-Wertschöpfungskette geliefert. Übergreifende Konzepte, die mehrere Services bündeln und dem Kunden damit das Banking an verschiedenen Stellen gleichzeitig erleichtern, sind bisher die Ausnahme. Nicht zuletzt deswegen scheint die Chance, dass Start-ups einen wirklich großen Kundenkreis gewinnen, fragwürdig. Denn kaum ein Nutzer lädt sich fünf verschiedene Apps auf sein Smartphone, um damit fünf einzelne Aufgaben rund um seinen Geldverkehr zu bewältigen. Dies wird sich mit BaaS und API-Banking ändern. Und dabei spielen nicht nur die Start-ups mit – auch die traditionellen Banken sehen mittlerweile die Vorteile. Die Deutsche Bank macht es vor: Als ein Teil der im April angelaufenen DigitalOffensive hat die Bank ihre neue Banking- 29 Alles aus einer Hand: Gebündelte Angebote haben Zukunft, etwa der Tages- und Festgeldservice von Zinspilot App auf dem Markt gebracht. Dafür entwickelt Figo gerade eine Multi-Bank-Aggregation, über die Deutsche-Bank-Kunden ab Herbst alle ihre Konten über die App verwalten können – egal, bei welcher Bank sie geführt werden. Ebenso soll Zinspilot, ein Service von Deposit Solutions, eingebunden werden. Über Zinspilot können Kunden die unterschiedlichen Tages- und Festgeldangebote vieler Banken nutzen, ohne bei der jeweiligen Bank ein Konto eröffnen zu müssen. Ein zentrales Konto bei Zinspilot reicht aus. Als Partner ist hier übrigens die Sutor Bank mit im Boot. Alle Konten auf einen Blick, die Bündelung vieler Tagesgeldangebote und das alles in einer App: Das schafft Mehrwert für Kunden. Und es zeigt, dass traditionelle Kreditinstitute profitieren, wenn sie – wie die Fintechs – frische Ideen entwickeln. ◼ Christiane Fröhlich internetworld.de/cf „Wir werden einen neuen Markt für Bankdaten erleben“ Mit der EU-Bankenrichtlinie PSD2 bricht die abgeschottete Welt der Banken auf. Bestehende Online-Banking-Daten können in völlig neuem Kontext genutzt werden. Was genau macht Figo? André M. Bajorat: Wir sind eine BankingAPI. Gleichzeitig verstehen wir uns aber auch als Banking-as-a-Service-Plattform, weil wir unseren Kunden eine komplette Software-Architektur zur Verfügung stellen, über die sie auf die von uns angebundenen Banken zugreifen können, ohne sich selbst mit dem Thema Anbindung beschäftigen zu müssen. Was macht API-Banking so spannend? Bajorat: Banking war über lange Zeit gefangen in den Silos von Banken, das war eine völlig abgeschottete Welt. Ich als Kunde konnte gar nicht darüber entscheiden, ob und wie ich mein OnlineBanking auch an anderen Stellen nutzen möchte. Durch die Zunahme Cloudbasierter Dienste und Apps hat sich das massiv verändert: Mein Bankkonto und meine Bankdaten haben eine ganz neue Relevanz bekommen. Ich kann meine bestehenden Online-Banking-Daten ein- setzen, um andere Services zu nutzen, so wie ich eine Kreditkarte auch nutzen kann, um Dienstleistungen wie etwa eine Hotelbuchung abzusichern. Und dafür braucht es moderne APIs. Dazu kommt, dass die Ende 2015 verabschiedete EURichtlinie PSD2 Banken verpflichtet, ihre Infrastruktur zu öffnen. Wir werden in den nächsten Jahren einen komplett neuen Markt erleben für Bankdaten, die ich als Kunde selbst für bestimmte Dienste freigebe. Können Sie mir Anwendungsbeispiele von Figo nennen? Bajorat: Gemeinsam mit der Deutschen Bank entwickeln wir gerade eine MultiBank-Aggregation. Das heißt, dass Sie als Kunde der Deutschen Bank entscheiden können, ob Sie in Ihrer Banking-App auch Ihre weiteren Bankbeziehungen im Online-Banking der Deutschen Bank angezeigt bekommen möchten. Das kann ein Sparkassen-Konto sein, aber auch André M. Bajorat Geschäftsführer des Hamburger API-Banking-Anbieters Figo www.figo.io ein Paypal-Konto, eine LufthansaMiles &More-Kreditkarte oder sogar ein Number26-Konto. Ein anderes Beispiel ist Payback Pay: Dort sind wir zur Kontoverifikation eingebunden. Will ein Nutzer sein Konto bei Payback Pay hinterlegen, dann klopfen wir einmal kurz bei seinem Online-Banking an und fragen nach, ob es dieses Konto gibt. Anschließend muss er mit der Eingabe seiner PIN bestätigen, dass es sein Konto ist. So wird das Konto verifiziert. TECHNIK 30 INTERNET WORLD Business 1. August 2016 16/16 Wie Zalando Daten für Werbezwecke nutzt Zalando ist nicht nur ein großer Online-Modehändler, sondern auch ein Vermarkter. Die 18 Mio. aktive Konsumenten in 15 Märkten Rund 60 % mobiler Traffic Quelle: Zalando Media Solutions Jérome Cochet verantwortet als Managing naging Director bei Zalando Media Solutions den Media-Einkauf, den Umsatz mit owie das Bestandskunden sowie Media Selling. Tochter Zalando Media Solutions entwickelt Kampagnen und ist im Datengeschäft aktiv alando arbeitet seit gut eineinhalb Jahren an der Umsetzung einer Plattformstrategie. Ursprünglich als Fashion-Retailer gestartet, will der Online-Händler seine Aktivitäten ausweiten und Modemarken mit Konsumenten verbinden – auf den unterschiedlichsten Wegen und in verschiedenen Kontexten. Zalando Media Solutions GmbH, die Vermarktungseinheit des Händlers, spielt dabei eine wichtige Rolle. Zalando Media Solutions bietet Modemarken Werbedienstleistungen an, entwickelt Kampagnen und liefert sie auf den eigenen und auf Seiten von Dritten aus. Zusätzlich werden Z Nutzerdaten gesammelt und für Targeting-Zwecke verwendet. So kann auch mit Shop-Besuchern Geld verdient werden, die nichts bei dem Händler kaufen. INTERNET WORLD Business hat mit Jérome Cochet, Managing Director bei Zalando Media Solutions, über die Entwicklung des Werbegeschäfts bei dem Fashion-Retailer gesprochen. Zalando Media Solutions ist gut ein Jahr alt. Was sind die Schwerpunkte dieser Geschäftseinheit? Jérome Cochet: Zalando Media Solutions ist aktuell haup hauptsächlich als Mediavermarkter und im Datengeschäft aktiv. Als Mediavermarkte Mediavermarkter entwickeln wir für Markenpartner Anzeigenformate Anze für unsere eigenen und für Drittseiten und sprechen Nutzer mit zielgerichteter zielg Werbung an. Mithilfe der Technologie Tec von Nugg Ad aggregieren wir Nutzerdaten in den 15 Märkten, in den denen Zalando als Händler aktiv ist. Das sind Kauf- und Zielgruppendaten. Wir analys analysieren anonymisierte Profile und das Verh Verhalten auf unseren Seiten und nutzen diese Daten für Targeting und Retargeting. Zusätzlich Zus bauen wir gerade ein neues Produ Produkt im Influencer Marketing auf. Was hat h es mit dem Influencer Marke Marketing genau auf sich? Cochet: Wir bauen zurzeit eine Coche Influe Influencer-Plattform auf. Wenn eine Modemarke heute ein n neues Produkt auf den Markt bringt, geschieht das in mehrer Phasen. Eine ist, das mehreren Produkt von Influencern antiziz lassen. Die Fans und pieren zu Follower, die diese Influencer haben, sind ffür Marken sehr wertvoll. Wir wol wollen eine Infrastruktur schaffen, um Marken mit solchen Influence zusammenzubringen. Influencern Dadurch wird dieses Marketing skalierbar und messbarer. Die Plattform ist aktuell noch in der Betaphase Betaphase. erkennen, ein, bilden daraus beispielsweise passgenaue Audiences für Vermarkter und bieten diese über Nugg Ad an. Die Datenbasis, auf der Nugg Ad aufsetzt, wird durch die Zalando-Daten noch stichhaltiger als in der Vergangenheit. Wir möchten auch andere Datenhalter dazu motivieren, ihr Wissen mithilfe von Nugg Ad zu monetarisieren. Gleichzeitig bietet die NuggAd-Lösung Kontrolle darüber, wer Daten unter welchen Bedingungen nutzen darf. Was ist Ihr langfristiges Ziel im Datengeschäft? Cochet: Unser Ziel ist, eine Plattform zu bauen, die möglichst genaue Informationen zu Lifestyle-bewussten Audiences von möglichst vielen relevanten Datenhaltern enthält. Denn wenn man sich aktuell auf dem Markt umschaut, welche Daten verfügbar sind, stellen wir fest, dass die Urheberschaft von Daten oft nicht klar ist. Wir ermöglichen es, Informationen datenschutzkonform und sehr strukturiert einzugeben, um sie als gebrandetes Produkt zu monetarisieren. Sie wollen weitere Unternehmen dazu bringen, ihre Daten dem Markt zur Verfügung zu stellen. Welche zusätzlichen Daten könnten das sein? Cochet: Alle Punkte, die im Alltag relevant sind und Lebenswirklichkeit beschreiben, können uns helfen, eine bestimmte Zielgruppe noch klarer zu umreißen. Das reicht von Reisen bis zum Autokauf. Mit diesem Plan, einen Datenpool aufzubauen, tritt Zalando in den Wettbewerb mit anderen Datendienstleistern wie Emetriq oder Kupona. Was unterscheidet die NuggAd-Dienstleistung vom Angebot des Mitbewerbs? Cochet: Ich kann nur über unser eigenes Angebot sprechen. Wir glauben an aussagekräftige Daten, und E-CommerceDaten sind aussagekräftig. Der Wert dieser Daten kann mit der Infrastruktur, die wir bauen, sehr genau zugewiesen werden. Was erhalten Unternehmen für die Daten? Daten Im Datengeschäft sind Sie schon weiter. W Wie nutzen Sie dafür Nugg Ad, das seit Januar 2016 zu Zalando gehört? geh Cochet: Nugg Ad ist Spezialist für Targeting und Data Management und unterschiedlichste Zielgruppenstellt untersc Wir bringen mithilfe segmente bereit. be Nugg-Ad-Technologie die anoder Nugg-A nymisierten Zalando-Daten, also bestimmte Kundentypen, die wir Cochet: Mit unserer Attribution kann der Wertbeitrag von verschiedenen Datenpunkten sehr genau beschrieben werden. Jedes Unternehmen, das Datenpunkte zur Verfügung gestellt hat, um eine Zielgruppe zu beschreiben und zu erreichen, wird dementsprechend auch am Erlös beteiligt. Zalando stellt Infos über Shop-Besucher und Kunden als gebrandete Datensätze bereit. Was fließt genau in diese Datenbank? 1. August 2016 16/16 INTERNET WORLD Business Zalando will Modemarken mit jungen Zielgruppen verbinden Cochet: Wenn beispielsweise ein Nutzer bei uns nach Sportschuhen sucht, erhalten wir viele Insights. So ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Nutzer Sport-affin ist. Aus dem Marken-Kaufverhalten lassen sich Annahmen über den Lifestyle ableiten, denn Marken sind Ausdrucksmittel dafür. Zudem haben wir soziodemografische Daten und natürlich Informationen zur Kaufabsicht. Alle Insights und Zielgruppeninformationen werden pseudonymisiert und datenschutzkonform behandelt. Unser Partner Nugg Ad wurde bereits mehrfach zertifiziert, beispielsweise mit dem ePrivacy Seal und dem Trust Seal der European Interactive Digital Advertising Alliance. des Werbekunden entsprechen. Daraus resultiert, wie viele Kontakte auf unseren eigenen und auf Drittseiten stattfinden sollen. Das hängt stark von der Zielsetzung der Kampagne ab. Audience Extension, das bedeutet, das Wiederfinden der gewählten Zielgruppe auf Drittseiten, ist für uns substanziell. Schlüsseln Sie die Zahl auch für einzelne Märkte auf? Wie hoch ist sie für den deutschen Markt? Cochet: Nein, wir schlüsseln sie nicht für einzelne Märkte auf. Im März 2015 hat Zalando den AdtechSpezialisten Metrigo gekauft. Welche Funktion erfüllt Metrigo? Cochet: Wir haben Metrigo gekauft, um daraus unser technisches Backbone für Advertising zu machen. Wie viel trägt Zalando Media Solutions zum gesamten Umsatz von Zalando bei? Cochet: Dazu veröffentlichen wir keine Zahlen. Wenn Zalando Media Solutions in der Rolle als Media-Agentur Inventar einkauft, wie verteilen Sie die Impressions auf Ihren eigenen Seiten und auf Drittseiten? Zalando als Plattform: Titelseite des Geschäftsberichts 2015 Cochet: Der Mediaplan muss den Zielen Wie groß ist die Reichweite von Zalando Media Solutions? Cochet: Wir veröffentlichen keine UniqueUser-Zahl. Im ersten Quartal 2016 betrug die Zahl der Visits in den 15 Märkten, in denen Zalando aktiv ist, eine knappe halbe Milliarde. Ist Zalando als Vermarkter Mitglied in der Agof? Cochet: Nein. Wir haben uns zuerst auf die operativen Aufgaben konzentriert. Die Agof-Messung sind wir noch nicht angegangen. Wir sind vor einem Jahr gestartet und haben im dritten Quartal 2015 die ersten Kampagnen gelauncht. Seitdem haben wir mit über 80 Marken Kampagnen gemacht. 31 Sie betrachten digitales Storytelling als ein Muss und als neue Disziplin. Was verstehen Sie genau darunter? Cochet: Es geht um eine differenzierte Kreation und um differenziertes Targeting. Um Konsumenten zu verstehen und gezielt ansprechen zu können, benötigt man Daten. Für mich bedeutet digitales Storytelling spezifische Inhalte für spezifische Zielgruppen unter frühem Einbezug der Consumer Insights bereits in der Konzeptionsphase einer Kampagne. Rund 160 Mio. Visits pro Monat … … auf Webseiten in den 15 Märkten, in denen Zalando aktiv ist Quelle: Zalando Media Solutions Was sind Ihre strategischen Ziele für 2016? Cochet: Wir haben im letzten Jahr die Grundlage für die Vermarktung gelegt, sodass wir das Geschäft jetzt weiter skalieren können. ◼ Interview: Ingrid Schutzmann Treffen Sie uns auf der eology Am 14. und 15. September 2016 in Köln In Halle 6 am Stand A052 Hier erhalten Sie unser kostenloses SUCHMASCHINEN OPTIMIERUNG SUCHMASCHINEN WERBUNG CONTENT MARKETING TEXTE FÜR ONLINESHOPS Whitepaper „SEO für Onlineshops“ SEO FÜR ONLINESHOPS Whitepaper über die Herausforderungen für Onlineshop-Betreiber und E-Commerce Entscheider im Bereich der Suchmaschinenoptimierung inkl. Strategie- und Handlungsempfehlungen. MITGLIED Ihr Onlineshop auf Platz 1 2016 Specialized in: Search ads Display ads Shopping ads SEO eology GmbH - Spitalstraße 23 - 97332 Volkach - 09381/58290 00 - [email protected] - www.eology.de eology eology GmbH Spitalstraße 23 97332 Volkach 09381/58290 00 [email protected] www.eology.de TECHNIK 32 INTERNET WORLD Business 1.xx. August Monat2016 2016 16/16 x/16 Duftnote im Wirbelsturm Wie Flaconi durch Checkout-Optimierung die Conversion s war ein gewagter Schritt, als Paul Schwarzenholz und Björn Kolbmüller sich im April 2011 dazu entschieden, eine Online-Parfümerie an den Start zu bringen. Ihr Angebot Flaconi begann in einem hart umkämpften Markt, der vom Branchenprimus Douglas sowohl online wie auch im Ladengeschäft beherrscht wird. Und auch sonst gilt: Der Verkauf von Luxusprodukten ist kein leichtes Terrain. Nach mehr als fünf Jahren können die beiden Gründer ein positives Zwischenfazit ziehen: Es ist gelungen, mit Flaconi eine emotionale Plattform für Luxusprodukte in Deutschland zu etablieren und damit eine markante Duftnote zu setzen. Das ist Pro Sieben Sat1 nicht entgangen: Die Gruppe übernahm vor einem Jahr die Online-Parfümerie. E Weniger Schnittstellen Einer der Faktoren, die den Erfolg von Flaconi stark vorantreiben, ist eine gute Usability, die in einem simplen CheckoutProzess ihren Abschluss findet. Dafür setzt Flaconi seit dem Umstieg von der Shop-Software Magento auf eine eigens programmierte Lösung und das CheckoutProdukt des Payment-Providers Klarna. „Klarna bietet für uns drei Vorteile: alle relevanten Zahlarten, ein klares TechMindset und eine klare Kundenorientierung“, erläutert Flaconi-Mitbegründer Schwarzenholz die Zusammenarbeit. Die Anbindung des Tools erfolgt technisch über ein iFrame (HTML-Element zur Strukturierung von Webseiten). „Der Vorteil daran ist, dass der Händler nicht ∙ Die Online-Parfürmerie wurde im April 2011 in Berlin von Björn Kolbmüller und Paul Schwarzenholz gegründet. ∙ Das Ziel der beiden Gründer: emotionales Online-Shopping für Beauty-Produkte. ∙ Seit 2015 ist das Unternehmen eine 100-prozentige Tochter des Münchner Medienhauses Pro Sieben Sat1. ständig an seiner Seite arbeiten muss, da wir das iFrame zur Verfügung stellen und bearbeiten“, erklärt Jens Lütcke, Senior Vice President DACH bei Klarna. Wollte ein Kunde auf Flaconi bislang ein neues Parfüm oder einen Lippenstift kaufen, musste er mehrere Schritte durchlaufen. Nach der Bestätigung des Produktkaufs folgte im Hintergrund ein Bonitätscheck, der die möglichen Zahlarten für den User ausspuckte. Dadurch kam es gegebenenfalls bereits zu Einschränkungen. Anschließend: Dateneingabe, Datenüberprüfung, erneute Bestätigung und finaler Kaufabschluss. Seit dem Umstieg auf Klarna hat sich das Prozedere für Flaconi als Unternehmen und für den Nutzer deutlich vereinfacht. „Anstelle von zehn Schnittstellen brauchen wir nur noch zwei“, sagt Schwarzenholz. Das sind die Kontaktstellen für Paypal und Klarna. „Außerdem sparen wir einen Klick und können dem Kunden den in Deutschland beliebten Kauf auf Rechnung anbieten“, fügt der Flaconi-CEO hinzu. Mehr Nutzerfreundlichkeit Anstelle zahlreicher Bestätigungsklicks kommt der Flaconi-Kunde nun aus dem Warenkorb direkt zu Klarna. Hat er dort bereits seine Kundendaten hinterlegt, werden alle Felder automatisch ausgefüllt, mit einem weiteren Klick wird der Kauf abgeschlossen. Wie wertvoll ein kurzer und nutzerfreundlicher Checkout-Prozess ist, belegt auch eine aktuelle Studie, die von der „Negatives Feedback aufgrund nicht angebotener Zahlungsarten gibt es deutlich weniger“ Paul Schwarzenholz Gründer und Geschäftsführer der Berliner Online-Parfümerie Flaconi www.flaconi.de Foto: Shutterstock / Nina Buday steigert und bei Kundenservice und Buchhaltung spart ∙ Der Zahlungsanbieter Klarna wurde 2005 in der schwedischen Hauptstadt Stockholm gegründet. ∙ 2014 folgte der Zusammenschluss mit dem Unternehmen Sofort zur Klarna Group. ∙ Klarna beschäftigt 1.400 Mitarbeiter, ist in 18 Märkten aktiv und arbeitet weltweit mit 65.000 Händlern zusammen. amerikanischen Optimierungsplattform Optimizely mittels einer Online-Befragung im Juni 2016 unter rund 3.000 Nutzern durchgeführt wurde. Die Ergebnisse sind eindeutig: Ein simpler Checkout-Prozess ist für 47 Prozent der befragten Frauen und 34 Prozent der Männer ein wichtiges Kriterium. Hinzu kommt, dass eine nicht angebotene Zahlart (zum Beispiel der Kauf auf Rechnung) bei mehr als jedem zweiten Online-Shopper (52 Prozent) schon einmal zu Frustration und damit zum Worst-Case-Szenario, dem Warenkorbabbruch, geführt hat. Schlechte Erfahrungen beim digitalen Einkauf wiederum führen nach zwei oder drei Vorfällen bei 51 Prozent der Kunden zu einem Wechsel zur Konkurrenz. Bei 29 Prozent reicht sogar schon ein schlechter Eindruck aus. Sparpotenziale und Fazit Da sich Flaconi mit einem großen Teil des Umsatzes in die Hände eines einzigen Dienstleisters begeben hat, war das Risiko nicht zu unterschätzen. Doch die aktuellen Ergebnisse der Zusammenarbeit scheinen den Schritt der Online-Parfümerie zu rechtfertigen. Flaconi profitiert auf insgesamt drei Ebenen von der neuen Checkout-Lösung. „40 Prozent der Transaktionen in Deutschland kommen aus dem Checkout-Produkt“ Jens Lütcke Senior Vice President in Deutschland, Österreich und der Schweiz bei Klarna www.klarna.com/de An erster Stelle stehen dabei Einsparungen im Bereich des Kundenservice. Aufgrund des vereinfachten Kaufprozesses sank das Volumen der eingehenden Payment-Anfragen im Kundencenter von Flaconi nach den Angaben von Paul Schwarzenholz um 20 Prozent. In einem ähnlichen Bereich bewegen sich die Einsparungen in der Finanzbuchhaltung. Der Grund hierfür ist die Qualität der zurückkommenden Daten. Diese sind qualifizierter und einheitlicher und erleichtern somit die Einordnung und Arbeit mit ihnen. Die beste Nachricht aus der Sicht des Flaconi-Mitbegründers Schwarzenholz dürfte jedoch in der gestiegenen Conversion-Rate liegen: „Die Checkout-Conversion ist um 44 Prozent angestiegen.“ Aufgrund der Einführung im Oktober und dem erhöhten Ansturm in der digitalen Parfümerie zur Weihnachtszeit lässt sich der Anstieg jedoch nicht vollständig auf die Checkout-Optimierung zurückführen. „Der tatsächliche Wert liegt aber definitiv im zweistelligen Bereich“, so ◼ Schwarzenholz. Christian Erxleben internetworld.de/erx 1. August 2016 16/16 INTERNET WORLD Business 33 Facebook aus der Luft PraxisTipp Zugang zum Internet – und vor allem zu Facebook – soll die Drohne „Aquila“ in abgelegenen Gebieten ermöglichen. Ein erster Testflug war jetzt erfolgreich napp zwei Drittel der Menschheit – etwa vier Milliarden Menschen – haben derzeit keinen Zugang zum Internet. Ein Grund ist, dass sie in schwer erreichbaren Gebieten mit schlechter Infrastrukturversorgung leben. Facebook-Chef Mark Zuckerberg will das ändern: Mit einem unbemannten Flugzeug soll das Internet selbst in entlegenste Ecken der Welt gelangen. Im April hatte Zuckerberg das Projekt auf der Entwicklerkonferenz F8 vorgestellt, jetzt hat „Aquila“, ein Prototyp der Drohne, erfolgreich einen ersten Testflug absolviert. Die durch Solarenergie betriebene Drohne besteht aus Karbon und wiegt daher nur rund 400 Kilogramm, also deutlich weniger als ein Kleinwagen. Die Flügelspannweite entspricht der eines großen Passagierflugzeugs. „Aquila“ wird von einem Ballon in die Luft gebracht und fliegt dann in einer Höhe von 18.000 bis 27.0000 Metern. Drei Monate soll sie in der Luft bleiben können, bevor die Akkus nachgeladen werfen müssen. Ein Laserstrahl schickt das Internet-Signal an die Drohne. Von dort aus wird es mit einer Geschwindigkeit im zweistelligen Gigabit-Bereich über eine Entfernung von 16 Kilometern übertragen. So soll im Umkreis von 80 Kilometern rund um die Drohne ein Webzugang bestehen. Noch allerdings ist die Technik nicht so weit: Beim ersten Flug blieb der kleinere Prototyp 90 Minuten in der Luft – dreimal so lange, wie die Techniker gehofft hatten. „Wir sind ermutigt, haben aber noch eine Michael Heuer K Area Vice President und Country Manager Central Europe des Cloud-Anbieters Acquia www.acquia.com/de In fünf Schritten zu personalisierten Inhalten „Aquila“, der Adler: Facebook hat einen Prototypen der Solardrohne getestet Menge Arbeit vor uns“, so der FacebookTechnikchef Jay Parikh. Bis zu einer Flugdauer von drei Monaten sei es noch ein langer Weg. Laut Parikh liegt der Weltrekord einer solarbetriebenen Drohne derzeit bei einer Flugdauer von zwei Wochen. hat nahezu zeitgleich den britischen Drohnenbauer Ascenta übernommen. Das Ziel ist klar: Wenn Facebook das Web in unterversorgte Gebiete bringt, entscheidet auch Facebook, zu welchen Seiten und Services die Menschen Zugang haben – ein probates Mittel, die eigenen Dienste und Werbung zu pushen. Kritiker fürchten daher um die Netzneutralität, wenn Konzerne wie Facebook oder Google als Netzbetreiber fungieren, vor allem, wenn die Menschen nur wählen können, ob sie überhaupt keinen Webzugang haben oder eben einen über Facebook. In Indien haben bereits 750.000 Menschen per E-Mail bei der Telekommunikationsbehörde gegen Facebooks Pläne protestiert. ◼ Netzneutralität im Fokus Facebook ist nicht der einzige Konzern, der sich darum bemüht, die ganze Welt mit Internet zu versorgen: Google testet seit Jahren mit „Project Loon“ eine ähnliche Technologie mit Ballons. Zudem hat Google im Frühjahr 2014 den Drohnenhersteller Titan Aerospace gekauft – ein Unternehmen, an dem angeblich auch Facebook großes Interesse hatte. Facebook seinerseits Viele Unternehmen wollen ihren Nutzern individuell an jeder beliebigen Stelle auf der Website die jeweils passenden Informationen bieten. Die wichtigsten Schritte zu einer Personalisierungsstrategie: 1. Ziele festlegen Legen Sie Ziele der Personalisierung fest, um den Erfolg auch messen zu können. Mögliche Ziele sind: Konversionsraten steigern, Vertriebszyklen verkürzen oder Umsatz steigern. 2. Besucherdaten erfassen Erfassen Sie die Daten zu den einzelnen Besuchern Ihrer Website und speichern Sie diese in einem einheitlichen Kundenprofil: Welche einzelnen Seiten steuert der Besucher an? Hat er persönliche Daten hinterlassen? Damit werden aus anonymen Besuchern ansprechbare Interessenten. Christiane Fröhlich 3. Besucher segmentieren Werten Sie die erfassten Daten aus und verbinden Sie diese mit bereits vorhandenen Kundendaten. Segmentieren Sie Ihre Besucher nach gemeinsamen Interessen. Neugeschäft Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Web-Auftritt Auftraggeber Auftrag Dienstleister Admeira Einsatz der Programmatic-Technologie durch das im April neu gegründete Schweizer Vermarktungs-Joint-Venture von Ringier, Swisscom und der Schweizerischen Fernseh- und Radiogesellschaft Improve Digital Atelier Goldener Schnitt Einsatz des Product Information Management System „iPIM“ Novomind Computeruniverse Einführung der Bezahlart „Barzahlen“ in dem Elektronik-Shop Cash Payment Solutions Europa-Park Konzeption, Design und technische Umsetzung einer Mobile-App Sinner Schrader GEA Publishing Einsatz der Local-Commerce-Plattform für die digitale Anbindung lokaler Einzelhändler und Dienstleister der Region Reutlingen Yatego Local Internetstores Einführung des Bonussystems im Online-Shop Fahrrad.de Payback Lidl Stiftung Einsatz der „Webmethods Integration“-Plattform zur Standardisierung des Datentransfers von Filialsystemen und der Warenwirtschaft Software AG Pro Sieben Sat1 Transkodierung und Auslieferung von Virtual-Reality-Videos zu der TV-Wissenssendung „Galileo“ Akamai Rostocker Volks- und Raiffeisenbank Einsatz des Online-Video-Legimitationsverfahrens für die Kontoeröffnung bei der Genossenschaftsbank WebID Solutions Thomas Cook Implementierung der Storage- und Virtualisierungslösung von Virtuzzo für die Hosting-Infrastruktur Netclusive Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] 4. Programm erarbeiten Grundlage für ein Personalisierungsprogramm ist die Definition der Segmente. Dazu gehört eine Dokumentation aller Aktivitäten eines Besuchers zu jedem Zeitpunkt der Customer Journey. In einem Personalisierungsprogramm wird auch festgelegt, welche Bilder, Texte und Inhalte in den einzelnen Segmenten präsentiert werden. Ebenfalls enthalten sind Hypothesen, die beschreiben, was einen Besucher letztlich zum Kauf veranlasst. 5. Ergebnisse auswerten Testen Sie, ob Ihre Hypothesen dem tatsächlichen Verhalten der Interessenten und Kunden entsprechen und stellen Sie fest, was funktioniert und was nicht. Die Auslieferung personalisierter Inhalte ist ein iterativer Prozess, dessen Wirksamkeit fortlaufend getestet und angepasst werden muss. 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Markus Forster ist neuer Director Sales & Business Development. www.gutefrage.net Seit 1. Juli verantwortet Michael Klar als neuer Leiter den E-CommerceBereich der Schwab Versand GmbH in Hanau. In seiner neuen Funktion ist der 41-Jährige, der seine Karriere 2006 beim Modeunternehmen Bonprix startete, für alle E-Commerce-Aktivitäten der Marke Schwab sowie des zu Schwab gehörenden Plus Size Labels 16/16 Sheego zuständig. Klar folgt auf Philipp Winklhofer, der das Unternehmen bereits 2015 auf eigenen Wunsch verlassen hat. Zuletzt war Klar bei der Otto-Tochter Bonprix, bei der er unterschiedliche Positionen innehatte, als Abteilungsleiter Geschäftsentwicklung Neue Medien tätig. Zum 1. August hat Daniel Herdeg beim Digital-Vermarkter und Publisher Burda Forward die Leitung des automatisierten Sales-Geschäfts übernommen. Der neue Head of Programmatic Sales berichtet an Sabrina Büchel, Director Programmatic & Agency Management. www.burda-forward.de www.schwab.de Stefanie Puschke Otto, Hamburg Tobias Hefele Kinetic, Frankfurt Tom Alby Kolle Rebbe, Hamburg Matthew Timms Eon, Essen Die Out-of-HomeAgentur Kinetic Worldwide Germany holt Tobias Hefele als Director Digital Out of Home an Bord, um diese Geschäftseinheit auszubauen. Der 32-Jährige, der zuletzt bei Ströer/Infoscreen als Leiter Sales Development tätig war, soll Programmatic Buying vorantreiben. www.kineticww.de Die neu geschaffene Position des Executive Digital Director hat Tom Alby bei der Kreativagentur Kolle Rebbe übernommen. Der 44-Jährige, der zuvor bei Google Deutschland Sales Lead Enterprise Analytics war, soll die digitale Transformation der Agentur und ihrer Kunden vorantreiben. www.kolle-rebbe.de Die Leitung einer neu geschaffenen DigitalBusiness-Unit übernimmt Matthew Timms zum 1. August bei Eon. Der Energiekonzern will mit Timms, der bislang das digitale Geschäft von SAP in London verantwortete, die Entwicklung von Big-Data-Lösungen und digitalen Produkten sowie die Digitalisierung von Prozessen vorantreiben. www.eon.com Elke Thomsen Yieldlab, Hamburg Peter Eck Metoda, München Elke Thomsen verstärkt künftig das Führungsteam des Programmatic-Advertising-Anbieters Yieldlab als Director Marketing & PR. Vor ihrem Wechsel in die neu geschaffene Position war sie als Marketing- und PRInterim-Manager tätig, unter anderem bei der Otto Group Media. www.yieldlab.de Die neu geschaffene Position des Chief Sales Officer hat Peter Eck beim E-Commerce-Marktfoscher Metoda in München übernommen. Zuvor war der 50-Jährige, der das Sales-Team und sämtliche Vertriebsaktivitäten verantwortet, als Vice President Sales bei Blue Yonder in Karlsruhe beschäftigt. www.metoda.com Karsten Courtin iCompetence, Frankfurt Die Hamburger Digital-Agentur iCompetence eröffnet einen Standort in Frankfurt, den künftig Karsten Courtin leitet. Der neue Director Digital Strategy kommt von DER Touristik Online, wo er als Head of Digital Analytics beschäftigt war. www.icompetence.de Als Head of Partner Management & Brand Solutions ist Stefanie Puschke, bislang Account Manager Special Sales bei Interactive Media, zur Otto Group Media gewechselt. Sie soll vor allem den Pre-Sales der E-CommerceShops der Otto Group vorantreiben. www.ottogroup.media Martin Korosec Flughafen München Als Nachfolger von Michael Otremba, der zum Touristik-Chef der Stadt Hamburg berufen wurde, kommt Martin Korosec als Leiter Werbung, Medien und Marketing zum Flughafen München. Der ehemalige Geschäftsführer des Verlags Werben & Verkaufen verantwortet die Vermarktung aller Werbeflächen des zweitgrößten Flughafens in Deutschland, unter anderem digitale Marketingprojekte. Der 47-Jährige berichtet an Rainer Beeck, Leiter Commercial Activities. www.munich-airport.de INTERNET WORLD Business Mitarbeiter dieser Ausgabe: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Redaktion Print / Online: Christian Erxleben (erx), [email protected] Schlussredaktion: Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Christiane Fröhlich (cf), [email protected] Susanne Gillner (sg), [email protected] Art Directorin: Ingrid Lommer (il), [email protected] Gestaltung: ISSN 1433-3309 Stefan Hofer Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17–0, Fax –101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 3, 89073 Ulm Geschäftsführer Florian Ebner, Dr. Günter Götz Chefredakteur: Dr. Günter Götz (gg), Maria-Luise Sailer Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Laura Melchior (lm), [email protected] Verena Greimel, Hedi Hefele, Katharina Schneider (ks), [email protected] Cornelia Pflanzer, Karoly Pokuta, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Sebastian Scharnagl, Christian Schumacher, Nicole Üblacker, Mathias Vietmeier Helmut van Rinsum (hvr), [email protected] Anzeigenberatung Jens Schmidtmann, Anzeigenleiter Klaus Ahlering, Senior Sales Manager Susanne Vieser (vs), [email protected] INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung Anzeigendisposition und Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz Telefon: (089) 741 17–281 Fax: (089) 741 17–269 E-Mail: [email protected] Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 20 vom 01.10.2015 im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe Manuela Keller, Simone Köhnke, Ingrid Schutzmann (is), [email protected] [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17–205, Fax: (089) 741 17–101 E-Mail: [email protected] Thomas Wingenfeld, Senior Sales Manager Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Frank Kemper (fk), Daniela Zimmer (dz), Fax: (089) 741 17–269 [email protected] [email protected] E-Mail: [email protected] 47608 Geldern Telefon: (089) 741 17–125 zweiwöchentlich am Montag. jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 70,20 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer beträgt 5,40 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 81,90 Euro im Halbjahr, in der Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17–111, E-Mail: [email protected] Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42 – 50, Stellvertretender Chefredakteur: für den Internet-Entscheider und erscheint Schweiz 97,50 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. 1. August 2016 16/16 INTERNET WORLD Business Stellenmarkt DACHCOM DACHCOM ist eine Kommunikationsagentur mit fünf Standorten – in der Schweiz, Deutschland und dem Fürstentum Liechtenstein. Betreut werden nationale und internationale Kunden. Für unsere Online Division suchen wir am Standort München einen Für unseren Standort in Rheineck am Bodensee suchen wir einen: SENIOR ONLINE MARKETING MANAGER(M|W) IHRE AUFGABEN – Entwicklung von Online Marketing Strategien für unsere nationalen und internationalen Kunden – Beratung unserer Kunden in allen Bereichen des Online Marketings – Konzeption, Planung und Realisierung von Online Marketing Projekten – Leitung und Weiterentwicklung unserer Online Marketing Abteilung – Standortübergreifende Zusammenarbeit mit unserer Digital- und Klassikabteilung – Evaluierung neuer Trends und Entwicklungen im Online Marketing – Aufbau von Spezialwissen in Zusammenarbeit mit den Online Marketing Fachspezialisten Online Coordinator/Manager (m/w) CLINIQUE & ORIGINS Als eines der international führenden Kosmetikunternehmen bieten die ESTÉE LAUDER Companies Ihnen eine Anstellung als Online Coordinator/Manager (m/w). Mit Leidenschaft und Begeisterung arbeiten wir in über 150 Ländern an innovativen Beauty-Produkten. Dank Kreativität und Unternehmergeist behaupten wir eine führende Position im Prestige-Beauty-Markt. Ihre Aufgaben IHR PROFIL – Mindestens drei Jahre Berufserfahrung im Bereich Online Marketing – Abgeschlossene Ausbildung im Bereich Online Marketing – Erfahrung im Umgang mit Social Media (Facebook, Twitter, XING usw.) – Erfahrung im Bereich Webanalyse (Google Analytics) – Erfahrung im Bereich Suchmaschinenoptimierung, Kenntnisse von SEO-Tools (z.B. XOVI) – Erfahrung im Bereich Suchmaschinenwerbung (Google AdWords) – Erfahrung im Bereich Social Media Werbung – Sprachgewandt in Deutsch, gute Sprachkenntnisse in Englisch/Französisch von Vorteil – Kenntnisse im Bereich CMS (TYPO3, Wordpress usw.) Wir freuen uns über Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen: [email protected] Kontinuierliche Weiterentwicklung und Optimierung der beiden Marken im Bereich E-Commerce und digitalem Marketing Strategische Planung, konzeptionelle Ausrichtung und Management der Brand OnlineShops Planung und Optimierung des Online-Marketing Budgets Kontrolle & Steuerung der wesentlichen e-Commerce und Digital Media KPIs sowie der Bereiche Warenmanagement und Logistik Planung, Durchführung & Analyse von digitalen Media Aktivitäten/Kampagnen mit besonderem Fokus auf Performance, SEM und Omnichannel Ansätzen Zentraler Ansprechpartner für strategische Kooperationen Planung, Durchführung & Weiterentwicklung der Online-Aktivitäten unserer OnlineHandelspartner sowie Optimierung der Markenauftritte Ihr Profil Abgeschlossenes Hochschulstudium im Bereich Betriebswirtschaft, Kommunikationswissenschaft oder ein vergleichbares Studium Affinität für den Kosmetikbereich, neue Medien sowie ein sehr gutes Markenverständnis Mindestens 3-4 Jahre Berufserfahrung im Online Marketing/e-Commerce Umfeld Sehr gute konzeptionelle, analytische Fähigkeiten sowie unternehmerisches Denken Vertrauter Umgang mit Photoshop, Drupal, Adobe Analytics & Google Analytics Erfahrung mit SEM, Omnichannel Kampagnen und Projektmanagement Sehr gute Kenntnisse in Microsoft Office besonders in MS Excel Teamplayer mit hoher Eigeninitiative und Durchsetzungsfähigkeit Ausgeprägte Kommunikationsstärke in Deutsch sowie verhandlungssicheres Englisch Hohes Maß an Kreativität Wir bieten Ihnen eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit in einem sehr sympathischen und hoch motivierten Team. Sind Sie an einer Mitarbeit in einem innovativen und international agierenden Unternehmen interessiert? DACHCOM.CH AG Communication LSA Appenzellerstrasse 40 9424 Rheineck www.dachcom.com Dann bewerben Sie sich jetzt online über unser Karriereportal, das Sie erreichen über: http://elcompanies-karriere.jobs Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter www.internetworld.de/stellenmarkt Senior Performance Spezialist/-in Coop CH-Basel Online Coordinator Manager (m/w) Estèe Lauder Companies GmbH München Senior Online Marketing Manager (m/w) DACHCOM CH.AG Junior Online Marketing Manager/in FID Verlag GmbH CH-Rheineck am Bodensee Bonn Junior Online Data Manager (m/w) Hallhuber GmbH München Werkstudent(in) für Content Management Neue Mediengesellschaft Ulm mbH München Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige: 089/74117–283 î[email protected] 39 PERSONALIEN 22 40 INTERNET WORLD Business Rolf Lange Schalk & Friends, München Bei der Digital-Agentur Schalk & Friends ist Rolf Lange als weiterer Geschäftsführer neben Sven Maier und Tobias Schalkhaußer eingestiegen. Lange wird für die Kundenberatung wie auch die Personalentwicklung und die Weiterentwicklung der Kreationskompetenz zuständig sein. www.schalk-and-friends.de 1. 14. August März2016 2016 Bastian Schwärmer Markus Müller Travel Audience, Berlin Initiative, Hamburg Als Managing Partner Digital ergänzt Bastian Schwärmer künftig das Führungsteam um Mathias Glatter im Digital-Bereich bei der Agentur Initiative in Hamburg. In seiner neuen Position verantwortet er die weitere strategische Ausrichtung des Digital-Geschäfts. Bei Initiative kümmert sich Schwärmer gemeinsam mit Christian Schmittgen 16/16 6/16 und Anette Grieshaber, die das Team in den letzten Jahren als Direktoren aufgebaut haben, um das Neugeschäft, die Projektarbeit sowie um die Bereiche Mobile Marketing und Search. Zuvor war Schwärmer als Director Digital Consulting bei Carat beschäftigt. www.initiative.com Die Führungsmannschaft von Travel Audience, einer Demand Side Platform für die Reisebranche, verstärkt künftig Markus Müller. Der neue Head of Data & Analytics war bislang bei Hotels.com als Director Analytics für ein weltweites Team von Analysten zuständig. Bei Travel Audience berichtet Müller direkt an den Gründer und Geschäftsführer Alexander Trieb. www.travel-audience.com Foto: Theresa Herzog Timo Hobbie Cleverreach, Rastede Timo Hobbie übernimmt Marketing und Vertrieb beim E-MailMarketing-Anbieter Cleverreach. Der Marketing-Experte verantwortet die Entwicklung strategischer, crossmedialer Performance- und Marketing-Kampagnen. Er berichtet an Christian Schmidt, Geschäftsführer bei Cleverreach. www.cleverreach.de Claus Kreitmeier Explido, Augsburg Ab 1. September leitet Claus Kreitmeier den Fachbereich Affiliate Marketing & Lead Generation bei Explido iProspect. Kreitmeier, seit neun Jahren im Unternehmen, folgt auf Dino Leupold von Löwenthal, der eine internationale Management-Position bei einem Affiliate-Netzwerk übernehmen wird. www.explido.de Termine Contra Auf der Conversion- und Traffic-Konferenz erfahren Teilnehmer, wie sie durch mehr Besucher mehr Umsatz und höhere Kaufraten generieren. Maximal 350 Besucher können vor Ort teilnehmen, weitere Interessierte können die Vorträge per Live-Stream verfolgen. Speaker sind unter anderem Dominik Wöber, Head of Performance Solutions DACH von Google, sowie Sedo-Gründer Tim Schumacher. Termin: Düsseldorf, 1. und 2. September 2016 Kosten: 399 Euro zzgl. MwSt. (für Frühbucher bis 11. August) www.die-contra.de Info: Ifa Auf der weltweit größten Fachmesse für Consumer Electronics und Home Appli- Daniela Tollert / Christian Wilkens / Lars Kirschke Group M, Düsseldorf Stühlerücken innerhalb der Media Holding Group M: Zum 1. August wechselt Daniela Tollert, bisher Geschäftsführerin Digital bei der Agenturtochter Mediacom, zu Group M Germany. Als Chief Integration Officer verstärkt die 38-Jährige in Zukunft die neue Führungsstruktur um CEO Matthias Brüll. Sie soll insbesondere Schnittstellen zu den Media-Agenturen und Spezialdienstleistern der Holding in allen digitalen Belangen aufbauen. Bei Mediacom folgt ihr Christian Wilkens nach, der den Posten des Chief Digital Officer übernimmt. Seit Juli 2013 war der 36-Jährige, der künftig direkt an den Deutschland-CEO von Mediacom Paul Remitz berichtet, als Managing Director bei Xaxis Deutschland tätig. Dort war er für die Bereiche Business Development, Produkt, Beratung und Operations zuständig. Bei Mediacom soll Wilkens nun vor allem die digitale Transformation vorantreiben. Seinen bisherigen Posten bei Xaxis hat ances werden mehr als 1.500 Aussteller und 200.000 Besucher erwartet. Termin: Berlin, 2. bis 7. September 2016 Kosten: 39 Euro inkl. MwSt. (Tagesausweis für Fachbesucher) Info: www.ifa-berlin.de Dmexco Noch bis einschließlich 15. August läuft die Vergabe der kostenlosen Besuchertickets. Das Motto der diesjährigen Dmexco, die wie immer Messe und Kongress miteinander verbindet, lautet: „Digital is everything – not every thing is digital“. Damit beziehen sich die Veranstalter auf die fortschreitende Digitalisierung der Wirtschaft und des täglichen Lebens. Termin: Köln, 14. und 15. September 2016 Kosten: Ab 653,31 Euro inkl. MwSt. www.dmexco.de Info: Lars Kirschke übernommen. Der 51-Jährige verantwortet damit auch die gleichen Bereiche, für die Wilkens bisher zuständig war. Kirschke hatte bislang innerhalb der Group M Holding als CEO von MEC gearbeitet. Er berichtet nun an Caspar Schlickum, CEO Xaxis EMEA. www.groupm.com Robert Herrmann Score Media Group, Düsseldorf Robert Herrmann hat bei der Score Media Group die Position des Director Sales Strategy übernommen. Der 38-Jährige wird Vermarktungskonzepte entwickeln und ist auch für das Business Development zuständig. Bislang war Herrmann Director Sales Strategy und Director Strategic Solutions bei Yahoo, wo er unter anderem den Bereich Content Marketing aufbaute. Herrmann ist Co-Founder von 52masterworks. www.score-media.de Next 16 Unter dem Motto „It’s me, your digital ego“ diskutieren rund 1.300 Digital-Entscheider zum zehnten Mal über digitale Trends, Nutzerbedürfnisse und Geschäftsmodelle der Zukunft. Zu den Speakern gehören auch der Trendanalyst Brian Solis und der Facebook Product Design Manager Jason Cale. Termin: Hamburg, 22. bis 23. September 2016 Kosten: Teilnahme nur auf Einladung möglich; Anfragen können auf der Website gestellt werden Info: www.nextconf.eu Bits & Pretzels Das dreitägige Gründerfestival bringt 5.000 Gründer, Investoren und Journalisten zusammen. Als Speaker sind unter anderem Nathan Blecharczyk, Co-Founder von AirBnB, und Mitchell Baker, Chair- Julian Simons Plan Net / Mediaplus, München Mit einem Joint Venture bündeln die beiden Serviceplan-Töchter Mediaplus und Plan Net ihre Kompetenzen im Bereich Programmatic Advertising. Die Leitung von PREX Programmatic Exchange übernehmen Julian Simons (Foto), Geschäftsführer Mediascale, sowie Manfred Klaus, Geschäftsführer Plan Net, und Mediaplus-Geschäftsführer Andrea Malgara. www.serviceplan.com Claudia Thäns DCMN, Berlin Nach zwölf Jahren bei Axel Springer wechselt Claudia Thäns als Senior Business Development Manager für die DACH-Region zum Digital-Dienstleister DCMN in Berlin. Sie soll digitale Marken mit Marketinglösungen unterstützen. www.dcmn.com woman der Browser-Schmiede Mozilla, mit dabei. Am dritten Tag steht Networken auf dem Oktoberfest auf dem Programm. Termin: München, 25. bis 27. September 2016 Kosten: Ab 369 Euro inkl. MwSt. Info: www.bitsandpretzels.com OMCap Unter dem Motto „Was kommt, was bleibt und wie lassen sich die aktuellen Trends und Entwicklungen im Online-Marketing praktisch umsetzen“ vermitteln internationale Speaker Insights und Tipps aus allen Bereichen des Marketings. Termine: Berlin, 5. und 6. Oktober 2016 Kosten: Ab 199 Euro (Seminare), 449 Euro (Konferenz) zzgl. MwSt. Für unsere Leser 10 Prozent Rabatt (Code: MP-IWB) www.omcap.de Info: SZENE 1. August 2016 16/16 INTERNET WORLD Business 41 Admanagerforum feiert Fünfjähriges Die Networking- und Weiterbildungsveranstaltung für Ad-Operations-Fachleute lud zum Fest nach München Das Admanagerforum organisiert seit fünf Jahren Weiterbildungsveranstaltungen für Ad-Operations-Spezialisten im Online-Marketing. Um die Inhalte passgenauer auf die Anforderungen der Teilnehmer zuzuschneiden, laden die Schotts Vertreter von Vermarktern und Agenturen jeweils zu getrennten Veranstaltungen ein. Die Fachleute diskutieren dabei Themen, die die Branche bewegen, aktuell beispielsweise Programmatic Advertising, Entwicklungen bei Adservern oder Werbebetrug. Da Ad Operations ein relativ junger und ein sehr spezifischer Beruf ist, schätzen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, sich mit Fachkollegen austauschen zu können. Auch in London findet ein Admanagerforum (für Publisher) statt, das nächste am 29. September 2016. ◼ 01 01 Das Team von Scout24 und Bosiljka Panic (re.), IDG TechNetwork 02 Hannes Modes, Julia Kostka und Tibor Gaddum vom Vermarkter Quarter Media kamen aus Hamburg (von links) 03 Denny Bartelt, Netzathleten.net, Christin Rölz, Börse Go AG, und Ingo Hobl, Netzathleten.net (von links) 02 04 Monika und Alexander Schott, Admanagerforum, und die Gewinner der Tomobola: Julia Kostka, Quarter Media, Philip Westhoff, Pilot Hamburg, Ioannis Toutountzidis, Scout24, und Aleksandra Wawrzun, IP Deutschland (von links) Fotos: Admanagerforum on weit her kamen die Gäste, um mit Alexander und Monika Schott, den Gründern und Veranstaltern des Admanagerforums den fünften Geburtstag des Networking- und Weiterbildungsevents zu feiern. Aus Hamburg, Berlin, Köln, Wien und London reisten viele der über 100 Gäste eigens für das Sommerfest nach München an. V 04 03 Banking-Szenarien in der fernen Zukunft Das Beratungsinstitut Ibi Research hat zu einem Partnertag nach Regensburg eingeladen 01 02 Sommerfest bei Pilot Kunden und Partner der Pilot-Niederlassung München trafen sich im Café Reitschule ut besucht war das Sommerfest von Pilot München. Wie auch in den vergangenen Jahren lud die Media-Agentur mit Hauptsitz in Hamburg ins Münchner Café Reitschule. Etwa 300 Gäste, darunter viele bekannte Köpfe aus der Digital- G Branche, freuten sich über die Gelegenheit, an einem sonnigen Abend entspannt bei einem Aperitiv und Abendessen zu plaudern. Eingeladen waren Kunden, Geschäftspartner und Freunde des Hauses. ◼ 01 Die Geschäftsführer von Pilot München: Volkmar Amedick (li.) und Oliver Roth 02 Marvin Lange, CEO Maxdome (li.), und Marcus Prosch, Leiter Konzernkommunikation, Pro Sieben Sat1 Media 03 Gruppenbild einiger Gäste 03 eim Partnertag von Ibi Research an der Universität Regensburg blickte Geschäftsführer Hans-Gert Penzel 20 Jahre in die Zukunft. Zur Unterhaltung der anwesenden Partner von Banken, Beratungsunternehmen, IT-Dienstleistern und Softwarehäusern präsentierte er Thesen, wie das Banking im Jahr 2035 B aussehen könnte: Autos zahlen selbst – wobei automatisches Fahren auf der Überholspur für Inländer und Ausländer gleichermaßen teuer ist. Auch andere Güter bestellen sich selbst – von der Milch bis zum Waschmittel. Die Zahl überschuldeter Haushalte explodiert, weil das Zahlen so einfach ist. Erst das „Gesetz zur verbrauchergerechten Begrenzung von Käufen mit elektronischen Währungen“ schafft Abhilfe, indem es Kaufbegrenzungen erzwingt. Und Altkanzler Cem Özdemir rechtfertigt die damit verbundene Massendatenspeicherung. Anlageberatung bis 50.000 Euro heißt Selbstberatung mit Unterstützung von Robotern der Banken. Google und Facebook, zu AlphaFace vereint, haben das Bankgeschäft nicht an sich ziehen können, denn wegen ihres Datenhungers ◼ traut ihnen kein Europäer mehr. Hans-Gert Penzel, Geschäftsführer Ibi Research an der Universität Regensburg, blickt ins Jahr 2035 MEINUNG 42 INTERNET WORLD Business 1. August 2016 16/16 Die China-Connection Wie chinesische Händler der deutschen Konkurrenz schaden Aufwand kostet. Alternativ bay und Amazon laden immer bleibt die Ware in Deutschmehr chinesische Verkäufer aktiv land, kostet dann aber pro ein, auf den Plattformen zu verkauSendung einen Aufschlag fen. Die Folgen bekommen deutsche von 0,25 Euro. Wieder ein Händler deutlich zu spüren. Wettbewerbsvorteil für die Ein Beispiel: Ich verkaufe bei Chinesen, weil sie ihre Ware verAmazon einen Artikel für 6,98 teilen können, ohne sich um steuEuro, den ich selbst in China für 1,20 erliche Anmeldungen Gedanken Euro gekauft und auf eigene Kosten zu machen. nach Deutschland verschifft habe. In der Theorie müssen sich alle Nun kommt ein Chinese, der sich Online-Händler an eine Vielzahl einen Platz in der Buy Box sichern von Gesetzen halten, in der Praxis könnte, wenn er meinen Preis nur können (und werden) nur deutum einen Cent unterbieten würde. sche Unternehmen geprüft und Stattdessen aber bietet er den Artikel müssen bei Verstößen mit emp(Prime) für 2,98 Euro an. Die Amafindlichen Geldstrafen rechnen. zon-Kosten betragen 2,77 Euro. BleiBei chinesischen Firmen können ben 22 Cent übrig, dafür muss er den „In der Theorie müssen sich alle weder Prüfmuster angefordert Artikel kaufen und nach Deutschland schicken. Da China laut Welt- Online-Händler an Gesetze halten, in der noch Bußgelder verhängt werden. Entsorgungsgebühren, Verpostvertrag als Entwicklungsland Praxis nur deutsche“ packungsverordnung: Das alles eingestuft ist, werden die Versandinteressiert den chinesischen kosten subventioniert. Marion von Kuczkowsky, Händler gar nicht – kein Wunder Dem deutschen Staat entsteht Online-Händlerin und Buchautorin www.take-me-to-auction.de also, dass wir in vielen Produktdabei doppelter Schaden: Der chinekategorien gar nicht mehr wettsische Händler zahlt gar keine Steubewerbsfähig sind. ern – und da ich diesen Artikel auch nicht mehr verkaufe, zahle ich auch keine deutschen Verkäufer unterm Strich weniInzwischen denken einige UnternehSteuern. Auch Amazon macht weniger ger bezahlt hätte, weil er die Umsatzsteuer men bereits darüber nach, selbst nach Umsatz. Die Chinesen sollten zwar Steu- ausweisen kann. Zwar sollen Verkäufer, China auszuwandern, allerdings kann ern zahlen, zum Beispiel Einfuhrumsatz- die keine Rechnung ausstellen können, das nicht das Ziel sein. Als hilfreich wird steuer, doch wenn sie es nicht tun, müssen darauf hinweisen, nur machen sie es nicht. es immer wieder angesehen, wenn man sie keine Konsequenzen fürchten, weil es Und wer schaut schon bei einem Kauf über eine eigene Marke aufbauen kann. Doch zwischen Deutschland und China kein Prime ins Impressum des Verkäufers? wenn dann bald jeder seine Produkte Neuerdings sollen deutsche Verkäufer selbst labelt, finden wir bei Ebay & AmaAmtshilfeabkommen gibt. Ärgerlich ist es auch, wenn ich als Un- ihre FBA Ware (Fulfillment by Amazon) zon das identische Produkt mit unterternehmer bei Amazon einen Artikel aus für den Versand aus anderen europäischen schiedlichen Markennamen in x-facher der Buy Box kaufe, um dann später festzu- Ländern freigeben. Wenn sie sich dafür Ausfertigung, und ob das dann zu einem stellen, dass der Verkäufer keine Rech- entscheiden, werden sie in anderen Län- „Kauferlebnis“ für die Kunden führt, darf nung ausstellen kann und ich bei einem dern umsatzsteuerpflichtig, und dieser bezweifelt werden. ◼ E Chinesische Händler Was andere schreiben Jennifer Apitz, Afterbuy Auf dem deutschen Markt genießen die deutschen Händler zwar noch einen Vertrauensbonus, eine steigende Zahl asiatischer Anbieter macht sich allerdings genau dieses Vertrauen inzwischen zunutze und erweckt in ihren Angeboten den Anschein, ein deutscher Händler zu sein. Diese Händler sitzen selbst in China, versenden ihre Waren in Deutschland jedoch über einen lokalen Logistikdienstleister und umgehen trotzdem das deutsche Recht. Dieses Vorgehen täuscht dem potenziellen Kunden vor, er erhalte seine Waren aus Deutschland. Philipp Lücke, Via Online Solange China seine Sonderstellung als Entwicklungsland im Weltpostverein (WPV) behält, wird der internationale Online-Handel extrem verzerrt. Dieser Wettbewerbsvorteil ärgert viele deutsche Händler und es gibt bereits einige nationale Organisationen, die sich innerhalb des WPV versuchen, dagegen zu wehren. #fußballstars Zitat Giuseppe Paletta, Händlerbund 109.756 mal wurde in der Woche vom 5. bis 11. Juli 2016 der deutsche Wikipedia-Artikel zum französischen Star-Stürmer Antoine Griezmann aufgerufen Der Artikel zu Cristiano Ronaldo kam nur auf 75.838 Abrufe Quelle: Wikipedia Foto: Shutterstock / Enterlinedesign Amazon möchte offenbar mehr Umsätze in China generieren. Dafür geht das Unternehmen nun aktiv auf Online-Händler aus China zu und geht in Konkurrenz zu Alibaba. Denn Amazon.com hat die Versandgebühren für kleine Gegenstände wie Ladekabel, Smartphone-Hüllen oder Smartphone-Schutzhüllen gesenkt – gerade die Produktkategorien, die oftmals von chinesischen Händlern vertrieben werden. „Facebook ist nicht sozial, dann wäre es offen und transparent. Es ist unsozial“ Datenschutzexperte Thilo Weichert hadert mit der Zuckerberg-Company. Quelle: Spiegel.de JOSS WA JOSS WA DIE SUCHFUNKTION FÜR IHREN ONLINE-SHOP! 10 % HABEN SIE WENIGER CONVERSION-RATE IN DER SUCHE? Am Stand E068 in Halle 6 sind wir für Sie da. FINDOLOGIC GmbH . Jakob-Haringer-Str. 5a . A-5020 Salzburg . Tel. +43/6 62/45 67 08 . office@findologic.com . www.findologic.com 23./24. November 2016 München Die Konferenz zu Adtech und Martech Themen (u.a.): Überblick zu den verschiedenen Marketingplattformen Customer Relationship Management Data-Management-Plattformen UNSERE LESER SPAREN € 140,mit Code DDMC16IWB Entwicklung des Programmatic Advertising Marktes in Europa Programmatic Advertising aus Buyer- und Publisher-Sicht Ausblick Mobile und Out-of-Home data-driven-marketing-conference.de #ddmc16 Präsentiert von: Veranstalter: