VO Farbe Kap.02, Vs.14 2 Optische Täuschungen Die Illusionen von Bewegungen oder schiefen Linien in stehenden Bildern werden durch die ununterbrochenen Mikrobewegungen der Augen und durch die Bildverarbeitungsfähigkeiten der gesamten Retina verursacht (Abb. oben links). Dabei werden in der Natur nicht vorkommende Muster mit dem (im Erwachsenenalter bereits fix verdrahteten) Erfahrungsschatz über sehr wohl vorkommende Effekte falsch interpretiert. Auch spielt eine Rolle, dass das Auge nur zeitliche Unterschiede wahrnehmen kann, nicht aber eine konstante Reize. Alle Effekte werden aber nicht ganz verstanden! Auch werden Farben, Helligkeiten, Größen, Entfernung usw. oft nicht absolut, sondern relativ zu ihrer Umgebung wahrgenommen und interpretiert (Abb. oben Mitte). Das Gehirn kann unvollständige Formen (die es kennt!) problemlos ergänzen (Abb. Mitte), erkennt andererseits selbst bekannte Formen nicht, wenn sie von anderen Dingen überlagert werden (Abb. oben rechts). Weitere Täuschungen werden durch lokale Adaption, Farb- und Helligkeitskonstanz und Komplementärfarbeneffekte ausgelöst. Der Mach-Band-Effekt (Abb. unten links) und die Vasarely-Illusion (Abb. unten rechts) beruhen auf der Fähigkeit des Auges, Kanten stärker zu sehen als sie sind. Die folgenden Bilder zeigen ein paar Effekte: Viele weitere Illusionen (und anderes!) findet man auf den Folien zur Vorlesung und im Web z.B. auf http://www.ritsumei.ac.jp/~akitaoka/index-e.html http://www.michaelbach.de/ot/ http://www.panoptikum.net/optischetaeuschungen/ http://www.oppisworld.de/extras/illusionen/index.html Seite 7