Inhalt Seite 1 Vorwort 4 Die Demokratie – Eine kurze Einführung 5- 6 - Der Ursprung der Demokratie im antiken Athen 2 Erscheinungsbilder der Demokratie - 3 7 - 11 Formen der Demokratie Die Entwicklung der Demokratie Die Demokratie in der Praxis – Demokratie in unserem Alltag Demokratie, demokratisch, demokratisieren ... – Begriffserklärungen U A Prinzipien einer Volksherrschaft 12 - 21 H C O V 4 Werte einer demokratischen Gesellschaft 22 - 24 5 Demokratische, teilweise demokratische und nichtdemokratische Länder 25 - 26 6 Das Demokratie-Kreuzworträtsel 27 7 Demokratie – Das weiß ich! 28 8 Die Lösungen 29 - 32 Seite 3 Wir lernen Demokratie Wie funktioniert die Volksherrschaft? S R – Bestell-Nr. P11 674 - Die Bundesrepublik Deutschland – ein demokratischer Staat - Die Gewaltenteilung - Die Grundrechte im Grundgesetz - Die Medien in einer Demokratie - Wahlen - Wahlen und ihre Auswirkungen - Wählen ab 16? - Kritik an der Demokratie in Deutschland - Direkte Demokratie - Direkte Demokratie – Pro und Contra zur Vollversion Vorwort Liebe Kolleginnen und Kollegen, der vorliegende Band setzt sich mit einem sehr bildungsrelevanten, lebensbedeutsamen Thema auseinander. Zielsetzungen des Bandes sind, Schülern* grundlegende Kenntnisse zur Demokratie zu vermitteln. Im Weiteren gilt es, die Heranwachsenden zum Eintreten für Demokratie sowie möglichst zum Mitwirken daran zu bewegen. Die dargebotene Materialsammlung weist unterschiedliche selbst erstellte Informations- und Arbeitsblätter auf. Diese sind für den Einsatz in der Sekundarstufe vorgesehen. U A Auch die eigene Meinung der Schüler ist gefragt und wird bewusst gefordert, da nur sie zur politischen Mündigkeit erzieht. Die Materialien sind zum Einsatz in verschiedenen Klassenstufen geeignet. Die Auswahl obliegt Ihnen als Lehrkraft. H C Mögen die Kopiervorlagen möglichst effektiv dazu beitragen, das Demokratieverständnis, das Demokratiebewusstsein der Schüler sowie deren Mitwirken an der Demokratie zu fördern. In diesem Sinne wünschen Ihnen und Ihren Schülern zahlreiche Lernerfolge der KohlVerlag und S R *Mit den Schülern bzw. Lehrern sind im ganzen Heft selbstverständlich auch die Schülerinnen und Lehrerinnen gemeint! Einzelarbeit Bedeutung der Symbole: EA Schreibe ins Heft/ in deinen Ordner GA Partnerarbeit PA Arbeiten in kleinen Gruppen Seite 4 GA Wir lernen Demokratie Wie funktioniert die Volksherrschaft? O V – Bestell-Nr. P11 674 Friedhelm Heitmann Arbeiten mit der ganzen Gruppe zur Vollversion Die Demokratie – Eine kurze Einführung Der Begriff Demokratie wird aus den griechischen Wörtern „démos“ (Volk) und „kratein“ (herrschen) zusammengesetzt und heißt wörtlich übersetzt „Herrschaft des Volkes“. Die antike „Demokratie“ in Athen stellt einen Vorläufer der heutigen Demokratien dar und entstand als Reaktion auf zu große Machtfülle und Machtmissbrauch der Herrscher. Doch erst in der Aufklärung (17./18. Jahrhundert) formulierten Philosophen die wesentlichen Elemente einer modernen Demokratie: Gewaltentrennung, Grundrechte- und Menschenrechte, Religionsfreiheit sowie Trennung von Kirche und Staat. Üblicherweise grenzt man die Demokratie oft gegen folgende andere, schon bei den alten Griechen bekannten Herrschaftsformen ab: Monarchie, Aristokratie, Oligarchie, Tyranei. Weltweit sind heute die meisten demokratischen Staaten Republiken, was heißt: sie kennen keine erblichen Ämter. Einige Staaten Europas, insbesondere in West- und Nordeuropa (Großbritannien, Belgien, Niederlande, Luxemburg, Norwegen, Schweden...) haben aber als konstitutionelle Monarchien das Königtum bzw. Fürstentum beibehalten. Deren Verfassung garantiert jedoch trotzdem alle demokratischen Grundrechte und schränkt Aufgaben und Kompetenzen des Monarchen bzw. der Monarchin wesentlich ein. U A H C S R Verbinde die folgenden Begriffe mit den richtigen Erklärungen. EA O V Aristokratie Oligarchie ... ist griechisch und bedeutet so viel wie „Herrschaft der Wenigen“. Damit ist sie der Aristokratie sehr ähnlich. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass sich die Adligen in einer Aristokratie für das Gemeinwohl einsetzen, während sie in einer Oligarchie nur zum Eigennutz über den Staat herrschen. ...kann als entartete und nicht legitime Form der Monarchie beschrieben werden. In der Tyrannei herrscht genauso wie in der Monarchie ein Einzelner. Die Tyrannei stellt im Gegensatz zur Monarchie eine willkürliche und absolute Herrschaft dar, die nicht auf den ursprünglich gültigen Gesetzen, sondern allein auf dem persönlichen Willen des Herrschers basiert. Tyrannei ... stammt aus dem Griechischen und bedeutet überstetzt „Herrschft der Besten“. Das bedeutet, dass eine bestimmte Gruppe auf Grund ihrer Abstammung, ihres Besitzes oder einer bestimmten Funktion besondere Rechte hat und die Herrschaft ausübt. Meist waren das in früheren Zeiten Angehörige der adligen Oberschicht. Aufgabe 2: EA Was ist das besondere an einer Republik, was an einer konstitutionellen Monarchie? Wie stehen sie mit der Demokratie in Verbindung? Seite 5 – Bestell-Nr. P11 674 Aufgabe 1: Wir lernen Demokratie Wie funktioniert die Volksherrschaft? 1 zur Vollversion Erscheinungsbilder der Demokratie Aufgabe 3: EA Trage die folgenden Begriffe an den richtigen Stellen in den Lückentext ein. Verwirklichung der Menschen- und ______________________ Die _____________________ wird geschützt. Die Entfaltung der _______________________ ist gegeben. ______________ Wahlen Verschiedene Parteien sind zu einem __________________________________ zugelassen. U A Eine Beteiligung am ____________________ Geschehen ist möglich. Schutz von _____________________ Soziale ________________________ wird angestrebt. H C __________________________ in Legislative, Exekutive und Judikative. __________________ bei Wahlen und Abstimmungen bestimmen die Entscheidung. PA S R Was haben folgene Bilder mit der Demokratie zu tun? O V – Bestell-Nr. P11 674 Aufgabe 4: Wir lernen Demokratie Wie funktioniert die Volksherrschaft? 2 Seite 9 zur Vollversion Prinzipien einer Volksherrschaft Die Grundrechte im Grundgesetz Aufgabe 5: Im ersten Teil des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland sind Grund- und damit auch Menschenrechte erfasst. Artikel 1, 2: U A ! Artikel 3, 4: H C S R O V Artikel 5, 6: Artikel 7, 8: – Bestell-Nr. P11 674 EA Nimm dir nun ein Grundgesetz zur Hilfe und schreibe die Kernaussage aus den genannten Artikeln nieder. Wir lernen Demokratie Wie funktioniert die Volksherrschaft? 3 Artikel 9, 10: Seite 14 zur Vollversion Prinzipien einer Volksherrschaft Wahlen und ihre Auswirkungen Wahlen sind ein sehr wichtiger Bestandteil der Demokratie. In der Bundesrepublik Deutschland haben deutsche Staatsangehörige in der Regel alle 4 oder 5 Jahre die Möglichkeit, Abgeordnete und Parteien für den Bundestag, den Landtag und das kommunale Parlament zu wählen. Bei den Wahlen für den deutschen Bundestag sowie die Länderparlamente gilt fast ausnahmslos die „Fünf-Prozent-Klausel“ (Ausnahme z.B.: Südschleswigscher Wählerverband). Nur Parteien, die mehr als fünf Prozent Wählerstimmen oder 3 Direktmandate erreicht haben, dürfen in den Bundestag einziehen. Damit indet jeweils nach der Wahl ein Teil der Wählerstimmen keine Berücksichtigung nämlich die Wählerstimmen, die sich für Parteien mit weniger als 5% aller Stimmen und weniger als 3 Direktmandaten ausgesprochen haben. Absicht der Fünfprozentklausel soll sein, dass die Bildung einer funktionierenden Regierung nicht durch viele kleine „Splitterparteien“ verhindert wird. So war es zur Zeit der Weimarer Republik. Mit dieser Regelung soll die Demokratie heute stabiler gemacht werden. U A H C O V Aufgabe 12: EA S R Verbessere die folgenden falschen Aussagen in deinem Heft/ in deinem Ordner. a) Bundestagswahlen inden gewöhnlich alle 5 Jahre statt. b) Aufgrund der Fünfprozentklausel müssen Parteien bei Wahlen mehr als 5% der Wählerstimmen erreichen, um im Parlament überhaupt vertreten zu sein. c) Für Beschlüsse in Parlamenten ist in der Regel jeweils die Zweidrittelmehrheit erforderlich. d) Abgeordnete sind bei der Entscheidungsindung in deutschen Parlamenten an Vorgaben durch ihre Partei gebunden. Aufgabe 13: EA ! Was wäre, wenn es keine Fünfprozentklausel gäbe? Seite 17 – Bestell-Nr. P11 674 Politische Entscheidungen werden in Parlamenten normalerweise durch Mehrheitsindungen getroffen. Was die Mehrheit der Abgeordneten (= absolute Mehrheit) entscheidet, gilt als Beschluss und möglicherweise als Gesetz. Damit müssen sich die Abgeordneten abinden, die eine andere Meinung vertreten. Bei Abstimmungen sind die Abgeordneten per Grundgesetz nicht an das gebunden, was sie vielleicht vor der Wahl versprochen haben. Vielmehr sind die Abgeordneten laut Grundgesetz (Art.38) als „Vertreter des ganzen Volkes... nur ihrem Gewissen unterworfen“. Wir lernen Demokratie Wie funktioniert die Volksherrschaft? 3 zur Vollversion Prinzipien einer Volksherrschaft Direkte Demokratie Mehr denn je zuvor in der Bundesrepublik Deutschland setzen sich Menschen für die direkte Demokratie ein. Direkte Demokratie bedeutet: Bürger wollen und sollen bei Entscheidungen wichtiger politischer Fragen unmittelbar (= direkt) per Abstimmung beteiligt sein. Die Entscheidungen im Sinne der direkten Demokratie sollen nicht allein durch gewählte Abgeordnete (= Delegierte) getroffen werden. U A Das seit Gründung der BRD im Jahr 1949 geltende Grundgesetz sieht direkte Demokratie nur in den beiden Fällen Neugliederung der Bundesländer (Art. 29) und Verfassungsänderung (Art.146) vor. Ein wesentlicher Grund für das fast gänzliche Fehlen direkter Demokratie im Grundgesetz sind negative Erfahrungen in der Zeit der Weimarer Republik (1919-1933). Zwar dominiert in den meisten Bundesländern, Bezirken, Gemeinden und Kreisen die repräsentative Demokratie (= indirekt), jedoch ist in den genannten einzelnen Bereichen oft direkte Demokratie in Form von Volksbegehren und etwaigen Volksentscheiden bzw. Bürgerbegehren und etwaigen Bürgerentscheiden möglich. S R O V Aufgabe 17: EA Durch ein erfolgreiches Begehren wird die jeweilige Exekutive oder Legislative veranlasst, sich erneut mit diesem Thema zu befassen oder gar eine Entscheidung durch abstimmungsberechtigte Bürger zuzulassen. Überlege dir 6 Fragen zum vorangegangenen Text. Gib sie anschließend deinem Nachbarn zur Beantwortung. Schreibe in dein Heft/in deinen Ordner. – Bestell-Nr. P11 674 H C Von einem Volksbegehren und einem Volksentscheid wird - bezogen auf ein Bundesland - gesprochen, wenn z. B. eine Umgestaltung des Schulwesens geplant ist. Bürgerbegehren und Bürgerentscheide kommen auf kommunaler Ebene vor, z.B. wenn es um den Bau eines Ferienzentrums geht. Dem Volksentscheid geht in der Regel ein erfolgreiches Volksbegehren voraus, dem Bürgerentscheid ein erfolgreiches Bürgerbegehren. Damit ein solches Begehren und solche Entscheidungen auch tatsächlich stattinden, müssen die Initiatoren durch Unterschriftenaktionen nachweisen könne, dass eine gweisse Mindestanzahl an Bürgern das Begehren unterstützt. Wir lernen Demokratie Wie funktioniert die Volksherrschaft? 3 Frage 1: _____________________________________________________ ..... Antwort: _____________________________________________________ Seite 20 zur Vollversion Die Lösungen Aufgabe 4: Gewaltenverschränkung bedeutet: Gewalten haben das Recht, in andere Gewalten einzugreifen, diese zu kontrollieren ... Aufgabe 5: Individuelle Lösungen. Aufgabe 6: Die Medien werden sowohl positiv als auch negativ dargestellt. Aufgabe 7: Medien können Ungerechtigkeiten und andere Missstände im Staat aufdecken oder dazu beitragen. Gewissermaßen kontrollieren sie die Politik(er). Andererseits können Medien die Meinungsbildung in der Öffentlichkeit beeinlussen, ja Nutzer der Medien sogar manipulieren. Aufgabe 8: Die Medien haben einen enormen Einluss auf die Öffentlichkeit. Aufgabe 9: Zusammengehörende Paare: Allgemeines Wahlrecht = Alle, die wahlberechtigt sind, dürfen wählen. Gleiches Wahlrecht = Jede Stimme hat denselben Wert. Keine Stimme zählt mehr als eine andere. Freie Wahl = Niemand hat die Plicht, zu wählen. Geheime Wahl = Jeder kann ungesehen seine Wahlentscheidungen treffen. Niemand ist später verplichtet zu sagen, wen oder was er gewählt hat. Unmittelbare Wahl = Die Wähler entscheiden sich direkt für Personen, Parteien oder Wahlgruppierungen, nicht zum Beispiel für Wahlmänner wie in den USA. U A Aufgabe 10: In dieser Reihenfolge: wählen, gewählt, Wahlberechtigte, Staatsangehörigkeit, 18 Aufgabe 11: a) & b) Individuelle Lösungen. Aufgabe 12: a) Bundestagswahlen inden gewöhnlich alle 4 Jahre statt. b) Aufgrund der Fünfprozentklausel müssen Parteien bei Wahlen mindestens 5% der Wählerstimmen erreichen, um im Parlament vertreten zu sein. c) Für Beschlüsse in Parlamenten ist in der Regel die absolute Mehrheit erforderlich. d) Abgeordnete sind bei der Entscheidungsindung in deutschen Parlamenten nicht an Vorgaben durch ihre Partei gebunden, sondern laut Grundgesetz nur ihrem Gewissen verantwortlich. Aufgabe 13: Gäbe es keine Fünfprozentklausel, wären alle Parteien, für die bei der Landtags- oder Bundestagswahl eine Stimme abgegeben wurde, auch im Parlament vertreten. Dadurch wären auch viele kleine Parteien im Parlament, was jedoch das Regieren schwieriger macht. Denn dafür ist es notwendig, das Entscheidungen von einer Mehrheit im Parlament unterstützt werden. Mehrheiten lassen sich aber leichter inden, wenn es weniger Parteien gibt. H C S R Aufgabe 14: Pro Contra Es ist die Chance, dass sich Jugendliche für die Politik interessieren. Jugendliche unter 18 Jahren haben zu wenig Interesse an der Politik. Heute sind Jugendliche in der Entwicklung weiter als früher. Heranwachsende brauchen Zeit, sie sind nicht genügend selbstständig, noch nicht geschäftsfähig. O V Ab 16 Jahren haben Jugendliche schon Rechte, Den Jugendlichen mangelt es an Urteilsfähigz.B. dürfen sie mit Zustimmung der Eltern schon keit, sie sind leicht zu manipulieren. heiraten. Jugendliche wollen ernst genommen werden, ihnen sollte man mehr zutrauen. 16- und 17-Jährige sind noch zu wenig verantwortungsbewusst und verstehen nicht genügend die Folgen ihrer Wahlentscheidungen. Auch Erwachsene sind sich nicht den Auswirkungen ihrer politischen Entscheidungen bewusst und sind beeinlussbar. Mit 16 Jahren ist man noch nicht volljährig. Aufgabe 15: Individuelle Lösungen. Aufgabe 16: Individuelle Lösungen. Aufgabe 17: Individuelle Lösungen. Seite 30 – Bestell-Nr. P11 674 3 Wir lernen Demokratie Wie funktioniert die Volksherrschaft? 8 zur Vollversion