GRUNDLAGEN MECHANIK

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TECHNISCHE BERUFSAUSBILDUNG
GRUNDLAGEN MECHANIK
Materialkunde
METALLURGIE
Bilfinger OKI Isoliertechnik GmbH
Lehrgang Isolierer – Modul Metallurgie
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Impressum
Bilfinger OKI Isoliertechnik GmbH, 82178 Puchheim
Grundlagen Mechanik, Fertigungsverfahren
Modul Meallurgie
In Zusammenarbeit mit
kik AG, bildungswerkstatt, CH-5430 Wettingen
Version 01 / 2013
Bilfinger OKI Isoliertechnik GmbH
Lehrgang Isolierer – Modul Metallurgie
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MATERIALKUNDE
METALLURGIE
Vorwort
Kenntnisse zu den Werkstoffen, die Isolierer/innen in ihrem Beruf verwenden, sind unabdingbar, um das
Verhalten der Werkstoffe bei der Bearbeitung und in ihrer Dauerhaftigkeit in den verschiedenen
Anwendungen richtig abschätzen zu können.
Lernziele
Durch diese Ausbildungseinheit soll sich der Auszubildende die erforderlichen Grundlagen der
Metallurgie-Kenntnisse aneignen.

Metallurgie Grundlagen
 Aufbau der Elemente
 Atom und Molekül
 Werkstoffe
 Metalle

Arbeitstechnik
 Auswahl der richtigen Werkstoffe
 Arbeitsplatz zu deren Bearbeitung einrichten
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Atome
Sichtbar gemacht
mit Rastertunnelmikroskopen.
GRUNDLAGEN
Elemente, die unsichtbaren Bausteine unserer Welt
Unüberschaubar ist die Vielfalt der in der Natur vorkommenden Stoffe. Viele
davon werden als Rohstoff oder Werkstoff in der Technik genutzt. Daneben
gibt es heute Tausende von künstlichen, vom Menschen erschaffenen Stoffe.
Tantaldisulfid-Oberfläche (30nmx20nm)
(Aufnahme: Institut für
Angewandte Physik,
Uni-Hamburg)
Die Atome sind die kleinsten Teilchen, aus denen sich ein Grundstoff
zusammensetzt. Schon vor 2500 Jahren führten die griechischen
Philosophen Leukipp und Demokrit den Begriff Atom ein. Sie verstanden
darunter die kleinsten unteilbaren Teile der Materie (atomos unteilbar).
Lange war dies eine reine Theorie. Erst in unserer Zeit
wurde der Beweis für die Existenz der Atome erbracht
aber man entdeckte auch, dass die Atome nicht die
kleinsten unteilbaren Teilchen sind.
Sie bestehen vielmehr aus einer mehr oder weniger
großen Zahl von Elementarteilchen. Die drei wichtigsten
Elementarteilchen sind: Proton, Neutron und Elektron.
Der dünnste Draht
der Welt: GoldNanodrähte. Jeder
"Hügel" in den
Reihen entspricht
einem einzelnen
Atom. (Aufnahme:
Lehrstuhl für Experimentelle Physik IV,
Universität Würzburg)
Das Proton ist die kleinste Einheit
positiver Elektrizität mit der
Elementarladung +1 und der Masse 1.
Das Elektron ist die kleinste Einheit
negativer Elektrizität mit der
Elementarladung -1. Seine Masse ist
nur der 1840ste Teil eines Protons,
also verschwindend gering. Das
Neutron hat wie das Proton die Masse
1. Es ist aber, wie der Name zeigt,
elektrisch neutral.
Elemente und ihr unglaublicher
Aufbau
Elemente bestehen aus Atomen; die
sich durch chemische Verfahren nicht
in andere Stoffe zerlegt lassen. So
gesehen hatten die beiden alten
Griechen recht.
Magnetische Eiseninseln auf einer
nichtmagnetischen
Atomlage von Eisen.
(Aufnahme: Institut für
Angewandte Physik,
Uni-Hamburg)
Jedes Atom besitzt einen Atomkern und eine ihn umgebende
Elektronenhülle. Die Atomkerne enthalten mindestens 1 maximal aber bis zu
118 elektrisch positiv geladene Protonen, dazu – ausser bei Wasserstoff –
eine Anzahl an elektrisch neutralen Neutronen. Aus der Anzahl der Protonen
leitet sich die Kernladungszahl ab; sie ist auch die Ordnungszahl (OZ) des
jeweiligen Atoms im Periodensystem.
Die Elektronen tanzen in Schalen
Die Atomkerne sind von einer Elektronenhülle umgeben. Die Elektronen
bewegen sich meistens in mehreren Schalen um den Kern. Es können
grundsätzlich bis zu sieben Schalen aufgebaut werden. Für das chemische
Verhalten des Grundstoffes sind die Elektronen auf der äußersten Schale
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verantwortlich. Wenn die in der Hülle enthaltenen negativ geladenen
Elektronen der Zahl der Protonen im Atomkern entspricht, ist das Atom
elektrisch neutral.
Atombau als
Ordnungsprinzip
(für das Periodensystem der Elemente)
Alles metallisch oder was?
Unsere „normale“ Welt setzt sich aus 92 natürlichen Elementen zusammen.
Außer den 92 „natürlichen" Elementen existieren 11 „künstliche" Elemente,
die im Labor der Atomphysiker erzeugt und nachgewiesen wurden. Heute
kennt man also 103 Elemente.
Davon sind 75 Metalle. Etwa ein Drittel der Metalle hat als Werkstoff
technische Bedeutung; insbesondere Blei, Zink, Kupfer, Eisen, Aluminium,
Silber, Zinn und Nickel.
Zu den nichtmetallischen Elementen gehören z.B. Schwefel, Phosphor,
Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Chlor und Helium. Die
Nichtmetalle , unterscheiden sich in ihren Eigenschaften stark voneinander,
im Gegensatz zu den Metallen, die sich stark gleichen.
Wie aus der untenstehenden Tabelle, dem Periodensystem der Elemente, zu
ersehen ist, werden die Elemente in der Chemie mit lateinischen oder
griechischen Namen bezeichnet, die mit Buchstaben-Kombinationen
abgekürzt und dergestalt als Symbol in Formeln chemischer Reaktionen und
bei der Werkstoffkennzeichnung benutzt werden.
1. Die Anzahl der
Protonen Z
bestimmt die
Reihenfolge der
Elemente im PSE
(= Ordnungszahl).
2. Die Schalenanzahl
entspricht der
Zeile im PSE (=
Periode).
3. Die Anzahl der
Außenelektronen
(Ausnahme: He)
entspricht den
senkrechten
Spalten und damit
der Hauptgruppen-Nummer. In
den Hauptgruppen
werden Elemente
mit ähnlichen
chemischen und
physikalischen
Eigenschaften
zusammengefasst
4. Die Anzahl der
Neutronen ergibt
sich als Differenz
von Massen- und
Ordnungszahl.
5. Die maximale
Anzahl an
Elektronen (emax)
auf den jeweiligen
Schalen (n)
errechnet sich
gemäß Niels Bohr:
2
emax = 2 · n .
Das Periodensystem bezieht sich nur auf Atome in elektrisch neutralem,
dem elementaren Zustand.
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Begriffe
Atomteilchen
Protonen sind
Elementarteilchen,
neben den Neutronen Baustein des
Atomkerns mit einer
positiven elektrischen Elementarladung und der
Ruhemasse
-27
1,673 · 10 kg
(1836-fache Masse
des Elektrons), also
etwa 1 u.
Neutronen
unterscheiden sich
von den Protonen
nur durch die
Ladung und einen
geringfügigen
Unterschied in der
Masse.
Protonen und
Neutronen bilden
die Atomkerne der
chem. Elemente.
Vom WasserstoffAtom an (1 Proton
im Kern) steigt die
Zahl der Protonen
im Atomkern von
Element zu Element
regelmäßig um 1 an.
Elektronen sind
Elementarteilchen
der Atomhülle mit
einer negativen
elektrischen Ladung
und der vernachlässigbar kleinen
Ruhemasse me =
-31
9 · 10 kg, also
1
etwa /2.000 der
Masse eines
Protons oder
Neutrons.
Bei elektrisch neutralen Atomen
entspricht die Zahl
der Protonen der
Zahl der Elektronen,
(siehe PSE).
Schalen um den Atomkern
Die
aufgeteilt,
zum
auch der
Elektronenhülle ist in Bahnen
die verschiedenen Abstände
Atomkern aufweisen; sie werden
Schalen genannt.
In jeder
nur für eine
Elektronen.
dieser Schalen bewegen sich
beschränkte Anzahl von
In der innersten Schale finden nur zwei Elektronen Platz. Die Elemente von 1,
H, Wasserstoff und 2, He, Helium, verfügen nur über diese innerste
Elektronenschale.
So befinden sich bei 2, Li, Lithium, mit drei Protonen und drei Elektronen,
zwei dieser Elektronen in der inenrsten Schale und ein einzelnes Elekton
allein in einer weiter außen liegenden Elektronenschale, die aber für maximal
acht Elektronen Platz bieten würde.
Somit haben acht Elemente, OZ 3-10, total drei bis zehn Elektronen, verteilt
auf zwei Schalen.
Bei 11, Na, Natrium, braucht es dann bereits eine weitere Elektronen-schale,
die wiederum für maximal acht Elektronen Platz bietet. Schluss ist dann
wieder bei 18, Ar, Argon, für das nächste Atom mit mehr Elektronen wird
wieder eine zusätzliche Schale benötigt.
Ganz regelmäsiig geht es aber nicht weiter. Es gibt bei den weiteren Schalen
auch solche Elektronenschalen mit 10 oder 14 Elektronen-Plätzen (zehn: OZ
21 bis 30 und 39 bis 48; vierzehn: OZ 58 bis 71 und 90 bis 103); die hier
untereinander stehenden Elemente werden als Nebengruppen bezeichnet.
Auf die Außenelektronen kommt es an
Vergleicht man die Elemente mit der gleichen
Anzahl „Außenelektronen“ (Elektronen der
jeweils äußersten Schale) oder deren
chemische Verbindungen mit jeweils einem
beliebigen anderen Element, so finden sich
unter ihnen viele Ähnlichkeiten, die darauf
beruhen, dass diese Elemente die gleiche
Anzahl an Außenelektronen besitzen.
Beispiele: Elemente mit 1 Außenelektron sind
Alkalimetalle, solche mit 7 sind Halogene und
die mit 8 sind Edelgase.
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So bestimmen die Außenelektronen die chemischen Eigenschaften
entscheidend. Diese Eigenschaften wiederholen sich den Schalen
entsprechend periodisch. Darum sind die Elemente im Periodensystem der
Elemente in Reihen, Perioden, aufgeführt. Ähnliche Elemente stehen
untereinander und bilden jeweils eine Gruppe; die so dargestellten Spalten
bilden die Elemente-Hauptgruppen.
Das Periodensystem zeigt also vorallem die Elektronenkonfiguration. Jeder
Atomkern, bis auf das Wasserstoff-Atom 1, H, enthält zudem elektrisch
ungeladene Neutronen.
Sie spielen für den Aufbau des Periodensystems keine Rolle.
Wie schwer und wie groß ist ein Atom?
Da die Masse der Elektronen an der Gesamtmasse der Atome nur einen
geringen Anteil hat, sind die Massen von Protonen und Neutronen
maßgeblich für die Atommasse (früher auch Atomgewicht genannt).
Bezeichnungen im PSE
Atommassen
Die atomare
Masseneinheit u ist
eine Einheit der
Masse. Sie wird bei
der Angabe von
Atom- und Molekülmasse verwendet.
Einheitenzeichen: u
oder amu (atomic
mass unit).
1 u hat den Wert
-27
1,6605 · 10 kg und
ist gleich 1/12 der
12
Masse eines CIsotopes, d. h. 1 u
entspricht in etwa
der Masse eines
Protons bzw.
Neutrons, noch
weiter vereinfachend
der Masse eines
Wasserstoff-Atoms.
Die Werte für alle
Elemente sind im
Periodensystem der
Elemente (PSE)
gelistet.
Die unterschiedliche Atomstruktur bedingt auch eine unterschiedliche Größe
der Atome. Die winzigen Größenordnungen überfordern aber jedes
menschliche Vorstellungsvermögen.
Nur durch millionenfache Vergrößerung und modellhaften Vergleich gelangt
man zu einer gewissen Anschaulichkeit. Innerhalb eines Atoms sind die
Größenverhältnisse ebenso erstaunlich. Zwischen dem Kerndurchmesser
und Atomdurchmesser besteht ein Verhältnis von 1:10 000 bis 1:100 000.
Der Innenraum eines
Atoms ist praktisch
leer. Stellt man sich
den Kern in der Größe
eines Streichholzkopfes mit 3 mm
Durchmesser vor, so
muss das Atom als
Kugel mit mehr als 320
m Durchmesser
gesehen werden.
Die Elektronen
bewegen sich in einem
Radius von ca. 150 m um den Kern. Ihre Bahnen um den „Streichholzkopf"
lägen in einer Kugelschale, in der ein Gebäude wie der Eifelturm mit 324 m
Höhe Platz fände.
Beispiel:
Ein Eisenatom wiegt
durchschnittlich
55,845 u bzw.
-26
9,27 · 10 kg
(0,000 000 000 000
000 000 000 000 09
27 kg). m(Fe) =
55,845 u = 9,27 · 10
26
kg.
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Kleinste Welt
Nanoteilchen
Moleküle und chemische Verbindungen
Ein Molekül ist der kleinste Teil einer chemischen Verbindung. Das Wort
stammt vom lateinischen Wort molecula, was übersetzt "Kleine Masse" heißt.
Nur selten kommen Atome einzeln vor. Meistens schließen sich zwei oder
mehrere Atome zu einem Atomverband, zu Molekülen, zusammen.
Nur Millionstel
Millimeter (Nanometer) große Partikel
spielen eine zunehmende Rolle als
Werkstoffe.
Auf dieser Ebene
entwickeln sie neue
interessante Eigenschaften.
Die Gase Wasserstoff, Sauerstoff
und Stickstoff treten zum Beispiel
normalerweise nur als zweiatomige Moleküle H2, 02 bzw. N2 auf.
Die Elektronen der beteiligten
Atome bilden eine gemeinsame
Elektronenhülle, durch die das
Molekül zusammengehalten wird.
Die meisten Moleküle setzen sich jedoch aus verschiedenen Elementen
zusammen. Beispiele hierfür sind Wasser (H2O) und Methan (CH4). Dabei
entsteht ein Stoff mit völlig neuen Eigenschaften – eine chemische
Verbindung.
Kunststoff mit
Silberplättchen.
Mit Eisenoxid
überzogene
Aluminiumplättchen
Würfel aus Metallen
und organischen
Stoffen
Carboneisen-KombiWerkstoff
(Aufnahmen:
Chemiekonzern BASF
AG in Ludwigshafen)
Die Ursache der gegenseitigen Bindung fremder Atome in einer chemischen
Verbindung liegt in dem Bestreben der Atome, in der Anordnung ihrer
Elektronenhülle einen möglichst ausgeglichenen Energiezustand zu
erreichen.
Dabei geben einige Grundstoffe Elektronen ab, während andere Elektronen
aufnehmen, wodurch elektrisch geladene Ionen entstehen. Bei Abgabe von
Elektronen wird aus dem elektrisch neutralen Atom ein positiv geladenes Ion.
Nimmt ein Atom dagegen ein oder mehrere Elektronen auf, so wird es zum
negativ geladenen Ion. Die Anziehung der entgegengesetzten Ladungen
führt zur lonenbindung; Moleküle entstehen!
Für die Eigenschaft der chemischen Verbindung ist die Anordnung der Atome
in den Molekülen von elementarer Bedeutung. So unterscheiden sich
trotz gleicher Anzahl von Wasserstoffatomen (H), Sauerstoffatomen (O)
und Kohlenstoffatomen (C) die chemische Verbindungen Ethanol (H3C–
CH2–OH) und Dimethylether (H3C–O–CH3) deutlich voneinander, denn
beide Stoffe haben völlig andere Eigenschaften.
Während Ethanol, in der Umgangssprache Alkohol oder
Spiritus genannt, nicht nur als Genussmittel, sondern
auch zur Desinfektion in der Medizin, als
Lösungsmittel in der Industrie und sogar als
Biokraftstoff verwendet wird, dient Dimethylether in
erster Linie als Treibgas für Haarsprays und
Lacksprays.
Es sind also durch die unterschiedliche Anordnung der
Atome in den Molekülen auch zwei völlig unterschiedliche
Substanzen.
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Was bedeutet Metallurgie?
Die Metallurgie ist eine übergreifende Wissenschaft und betrifft Teile der
Geologie, der Chemie und natürlich die Werkstoffwissenschaften.
Sie beschäftigt sich in der Praxis mit Suche und Abbau von Rohstoffen
(Mineralien und Erze), deren Aufbereitung und Verhüttung zu Metallen und
deren weiteren Veredelung (Reinheit und Zusammensetzung von
Legierungen) und stellt der Industrie die Werkstoffe als Halbzeuge zur
Verfügung.
Elemente
Häufigkeit der Elemente in der Erdhülle
Sauerstoff
Silizium Aluminium
Eisen
Calcium
Natrium
Magnesium
49,4%
25,8%
7,57%
4,7%
3,4%
2,64%
1,94%
Wasserstoff
Titan
Chrom
Kupfer
Zink
Lithium
Wolfram
0,88%
0,41%
0,019%
0,01%
0,01%
0,006%
0,006%
Zinn
Blei
Nickel
Quecksilber
Silber
Gold
Platin
0,003%
0,002%
0,001%
0,00004%
0,00001% 0,0000005% 0,0000005%
Die Erde ist eigentlich ein Eisenplanet. Interessant ist dabei die Verteilung
des Eisens auf und in der Erde:
Masse
Eisenanteil (%)
Eisenanteil (kg)
Erde total
5,974 × 10
24
28,18%
16,8 × 10 kg
Erdkruste
0,014 × 10
24
4,7%
0,66 × 10 kg
Erdmatel
4,08 × 10
24
5,8%
2,37 × 10 kg
Erdkern
1,88 × 10
24
79,4%
14,9 × 10 kg
Fragen zum
Überlegen:
Was sind Grundstoffe (Elemente)?
Wie viele sind bis
heute bekannt?
Wie viele Metalle
und wie viele Nichtmetalle gibt es unter
den Grundstoffen?
Nennen Sie sechs
Metalle und Nichtmetalle mit ihren
Namen und chemischen Symbolen!
Von wem und in
welchem Sinne
wurde der Begriff
„Atom" zuerst
verwendet?
Wie heißen die drei
wichtigsten am
Atomaufbau beteiligten Elementarteilchen? Welche
elektrische Ladung
besitzen sie?
23
23
23
23
Nur wenige Metalle kommen in der Natur gediegen vor, also chemisch
ungebunden, z.B. Gold und Silber: Sie sind Edelmetalle, die nur schwach
(wenn überhaupt) mit anderen Elementen reagieren und praktisch nicht
korrodieren. Um das reine Metall zu gewinnen, muss man es „nur noch“ von
Verunreinigungen trennen oder ausschmelzen.
Die meisten Metalle kommen in der Natur dagegen nur gebunden vor, also in
Verbindung mit anderen Elementen, meistens Sauerstoff und Schwefel.
Diese Verbindungen werden entweder Mineral oder Erz genannt.
Zeichnen Sie ein
Schema vom Aufbau
des Kohlenstoffatoms C. Nennen
Sie die Anzahl der
beteiligten Elementarteilchen!
Erklären Sie an
einem Beispiel die
Unterschiede
zwischen einem
physikalischen
Gemenge und einer
chemischen
Verbindung!
In welcher Weise
sind die Elektronen
für das chemische
Verhalten eines
Grundstoffes
verantwortlich?
Wodurch unterscheidet sich ein
„Ion" von einem
„Atom"?
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Metalle
Edelmetalle
Eine Gruppe von
Metallen, die an der
Luft nicht wesentlich
oxidieren (sich mit
Sauerstoff verbinden, rosten), nur
schwer chemische
Verbindungen eingehen und deshalb
als Werkstoff für
bestimmte technische Zwecke und
für Schmuck besonders geeignet sind.
Minerale und Erze
Ein Mineral wird Erz genannt, wenn der Abbau und die Verarbeitung
gewinnbringend erscheinen. Je nach Begleitelement kennt man oxidische,
sulfidische und carbonitische Erze.
Hier eine kleine Übersicht:
Gruppe
Oxide
Sulfide
Carbonate
Formel
Chem. Name
Mineral
Al2O3 × 2 H2O
Aluminiumoxid
Bauxit
Fe3O4
Eisen (II,III)-oxid Magnetit
SnO2
Zinn (IV)-oxid
Zinnstein
FeS2
Eisen (III)-Sulfid
Pyrit
ZnS
Zinksulfid
Zinkblende
PbS
Bleisulfid
Bleiglanz
FeCO3
Eisencarbonat
Spateisenstein
MnCO3
Mangancarbonat Manganspat
PbCO3
Bleicarbonat
Gold
Schwermetalle
Metalle mit einer
Dichte von mehr als
4,5 Gramm pro
Kubikzentimeter.
Blei
Leichtmetalle
Metalle mit einer
Dichte von weniger
als 4,5 Gramm pro
Kubikzentimeter.
Eisenerz Magnetit Fe3O4
Aluminium
Weißbleierz
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Erzverarbeitung am Beispiel von Eisenerz
Metalle
Anreichern
Unter Anreichern ist das Trennen von erzhaltigen und mineralischen
Gesteinen (der sogenannten Gangart) zu verstehen.
Die Roheisengewinnung wird
durch einen hohen Anteil an
mineralischen Bestandteilen
erschwert. Diese müssen mit
hohem Energieaufwand
gemeinsam mit dem Erz
geschmolzen werden. Durch das
Anreichern können auch Erze
mit weniger Eisengehalt
wirtschaftlich verhüttbar werden.
Das Anreichern kann auf verschiedene Arten erfolgen. Zum Verständnis sind
einige Methoden nachstehend beschrieben.
Magnetscheidung von Eisenerzen
Das erzlose taube Gestein wird bei diesem Verfahren magnetisch vom
eisenhaltigen Gestein getrennt.

Magnetit, auch Magneteisenstein, ist gut magnetisierbar.
Verfahrenstechnisch genügen Schwachmagnetfelder von
Permanentmagneten (Dauermagneten). Das Erz muss zum Trennen
auf Korngrößen von 0,01 ... 2mm vermahlen werden.

Hämatit, auch Roteisenstein, ist ein schwach magnetisierbares Erz.
Dieses wird auf Korngrößen von 0,02 ... 1mm vermahlen und mit
Starkmagnetfeldern von Elektromagneten getrennt.

Sind die Magnetfelder stark genug, können auch Titan-, Chrom-,
Mangan- und Nickelverbindungen von der Gangart getrennt werden.
Nassaufbereitung von Eisenerzen:
Die das Metall enthaltene
chemische Verbindung (Oxid,
Sulfid) ist schwerer als die
Gangart.

Zur Trennung wird eine
bestimmte Flüssigkeit
bereitet, in welcher die
Gangart schwimmt und
das schwere, haltige Erz
nach unten sinkt.
Magneteisenstein
Aufgrund seines
hohen Eisenanteils
von bis zu 72,4 %
und seines starken
Magnetismus gehört
Magnetit zu den
wichtigsten
Eisenerzen. Das
Mineral kommt
weltweit gesehen
zwar eher selten vor,
bildet aber bei
lokaler Anhäufung
große Erzlagerstätten.
Roteisenstein
Hämatit enthält im
reinen Zustand 70 %
Eisen und ist das
wichtigste Eisenerz.
Insgesamt konnte
das Mineral auf der
Erde an über 9000
Fundorten nachgewiesen werden.
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Metalle
Flotation (Schwimmaufbereitung)
Eisenverhüttung
Bei dieser Methode wird die Eigenschaft von Wasser ausgenutzt, dass sich
nicht alle Stoffe gleich benetzen lassen. Dieses Verhalten kann durch
Chemikalien noch verstärkt werden.
Eisenerz wird im
Tagebau und im
Tiefbau (Untertagebau) gewonnen.
Dort, wo die als
abbauwürdig
erkannten Eisenerzlagerstätten offen
zutage treten, kann
das Erz im weniger
aufwändigen Tagebau gewonnen
werden.

Das fein gemahlene Erz wird durch das Rührwerk im Wasser in
Schwebe gehalten.

Von unten wird Luft eingeblasen.

Die aufsteigenden Luftbläschen tragen die vom Wasser nicht
benetzten Teilchen nach oben.

An der Oberfläche bildet sich durch Chemikalien Schaum, welcher
die Teilchen festhält.

Der Schaum kann mit den Teilchen abgezogen werden.
Rösten
Heute wird Eisenerz
hauptsächlich in
Südamerika, besonders Brasilien, im
Westen Australiens,
in der Volksrepublik
China, in Osteuropa
(Ukraine) und
Kanada auf diese
Weise abgebaut.
Rösten ist das Erhitzen der gemahlenen Erze unter geregelten Luftzutritt. Je
nach Erz hat das Rösten verschiedene Aufgaben:
Von allen Wirtschaftssektoren
setzt die Eisen- und
Stahlindustrie am
meisten CO2 frei.
Das liegt an der
Größe dieses
Wirtschaftsbereichs
und dem enormen
Energieverbrauch
beim Abbau und
Transport von
Eisenerz, dem
Schmelzen in
Hochöfen und der
Verarbeitung von
Eisen zu Stahl.
Aufgrund seines

Sulfide werden geröstet um sie in Oxide zu überführen. Der Schwefel
verbrennt zu Schwefeldioxid (SO2). Dieses wird zu Schwefelsäure
weiterverarbeitet.

Spateisenstein wird zu Roteisenstein geröstet.

Magneteisenstein und Roteisenstein werden geröstet um sie rissig zu
machen. Dadurch wird der Hochofenprozess begünstigt.

Durch das Rösten wird SO2, CO2 und auch Wasser ausgetrieben.
Dadurch sinkt das Gewicht der Erze um bis zu 30%. Wird das Erz am
Fundort geröstet können die Frachtkosten zum Hüttenwerk erheblich
reduziert werden.
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Herstellen der günstigsten Korngrösse
Sieben und Brechen
Das Anreichern und das
Verhütten verlangen
bestimmte Korngrößen. Staub
und Feinerze müssen
abgesiebt, große Brocken
zerkleinert werden. Für den
Hochofenprozess haben sich
Korngrößen mit ca. 30mm als
günstig erwiesen.
Stückigmachen
Feinerze müssen zum Verhütten, damit sie den Hochofen nicht verstopfen,
auf ein bestimmte Körnigkeit gebracht werden.
Metalle
Eisen spezial
Das durchschnittliche Eisenatom hat
etwa die 56-fache
Masse eines
Wasserstoffatoms.
Sintern
Beim Sintern werden das
Eisenerz und die Zuschläge, der
sogenannte Möller, in
unterschiedlich große Stücke
zusammengebacken. Dieser
Vorgang läuft im ersten Teil der
Sinteranlage auf dem
sogenannten Sinterband ab.
Das Sinterband ist ein umlaufender, durchlässiger Ofenrost, auf dem das
gemischte Sintergut in einer Höhe von ca. 0,5 m aufgeschichtet ist. Ein
Zündbrenner von oben und durchgesaugte Luft von unten bewirken, dass das
grobpulverige Feingut vom Mischbett bei Temperaturen von 900 ... 1350°C
von oben nach unten wie beim Rauchen einer Pfeife gebrannt und
zusammengebacken, eben gesintert, wird. Es entstehen poröse gasdurchlässige Stücke. Diese lassen sich sehr gut reduzieren.
Pelletisieren (pellet (engl.) = Kügelchen)
Pelletisieren hat sich für Feinerze mit
Korngrößen unter 0,2mm als günstig
erwiesen. Die Feinerze werden bei diesem
Verfahren mit bindenden Stoffen gemischt
und zu Pellets gerollt. Die weichen Pellet
müssen in Schacht- oder Drehöfen gesintert
werden, damit sie den hohen Druck des
Gewichts im Hochofen standhalten.
Kleiner geht es
nimmer: Dieser
magnetische Datenspeicher (Illustration)
besteht aus nur
zwölf Eisenatomen
in zwei Reihen. Der
Atomblock, den
Forscher nun
konstruiert haben,
lässt sich durch
einen Stromstoß
zwischen zwei
Magnetzuständen
umschalten (+/-).
Stahlproduktion
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Metalle
Aufbau des Hochofens
Dimensionen
Eisenverhüttung
Der Hochofen ist ein "Schachtofen" mit
einer Höhe von 25-30 m, einem
Durchmesser von rund 15 Metern und
einer Höhe von bis zu 80 m.
Der Ofen ist mit feuer-festem Steingut
ausge-kleidet wird permanent mit
Wasser gekühlt.
Hochreines (99,97
%+) elektrolytisch
hergestelltes
Eisen.
Mittlere Öfen haben eine
Tagesleistung von 6000 t, große bis zu
14000 t Roheisen pro Tag.
Impressionen der
Eisenverhüttung
Die Ofenreise
Der Hochofen ist 10 Jahre ununterbrochen in Betrieb und während dieser Zeit
setzt er sich mehr und mehr mit Asche und Schlacke zu.
Am Ende der "Ofenreise" sind umfangreiche Reparatur- und
Modernisierungsmaßnahmen fällig - die feuerfeste Verkleidung wird komplett
erneuert, und der Hochofen auf den neuesten Stand der Technik gebracht.
Reduktion
Die Hauptaufgabe des Hochofenprozesses besteht in der Reduktion der
Eisenerze. Die Reduktion ist eine chemische Reaktion, bei welcher der im
Erz gebundene Sauerstoff entfernt wird.
Als Reduktionsmittel dient zum einen der Koks, zum anderen das
Kohlenstoffmonoxid, das im Hochofen bei der Verbrennung des Kokses
entsteht.
Man unterscheidet zwischen der direkten Reduktion und der indirekten
Reduktion des Erzes.
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Eisengewinnung
Bei der direkten Reduktion existiert ein direkter Kontakt zwischen der Koksund Erzbeschickung in den heißen
Zonen des unteren Hochofenschachtes. Bei der indirekten Reduktion
erfolgt die Reduktionsreaktion durch
Kohlenstoffmonoxid, einem
Gasbestandteil im Hochofen. Es
entsteht bei der Verbrennung des
Kokses mit heißer Luft, dem
sogenannten Heißwind. Der Heißwind aus den Winderhitzern wird mit Hilfe
von gekühlten Düsen, die als "Blasformen" bezeichnet werden, in den oberen
Bereich des Gestells unterhalb der Rast eingeblasen.
Der Hochofen arbeitet nach einem
Gegenstromprinzip. Von unten wird
zunächst Heißluft in den Ofen
eingeblasen. Diese reagiert mit dem
Koks, wobei Reduktionsgase
entstehen, die im Hochofen nach oben
strömen. Das Gas wird als Gichtgas
bezeichnet.
Elektroofen Dillinger Stahlwerke
Die Beschickung des Hochofens mit den Einsatzstoffen (Erz, Möller und
Koks) läuft dem Gasstrom von oben nach unten entgegen. Bei Temperaturen
zwischen 1200 °C und 1400 °C tropft zunächst das reduzierte, metallische
Roheisen aus den Lagen der Beschickung in den Unterofen. Bei erhöhten
Temperaturen folgen die Kalkschlackenanteile. Das erschmolzene Roheisen
und die spezifisch leichtere Schlacke, die auf dem Roheisen schwimmt,
sammeln sich dann dort unten im Hochofengestell.
Will man aus
Eisenerz (Eisenoxid)
reines Eisen
gewinnen, benötigt
man einen Stoff, der
dem Eisenoxid die
chemisch gebundenen SauerstoffAtome wegnimmt.
Hierfür eignet sich
jeder Stoff, der sich
lieber mit Sauerstoff
verbindet. Dies sind
alle Metalle, die bei
der Oxidation mit
Sauerstoff ein
geringeres Normalpotenzial als das
Eisen besitzen. Aber
auch Kohle besitzt
diese Eigenschaft.
Nach dem heutigen
Verständnis der
Chemie ist jede
chemische Reaktion, bei der Elektronen aufgenommen werden, eine
Reduktion.
Als Rohstoffe eignen
sich Eisenerze, die
Hämatit, Limonit
oder Magnetit
enthalten, sie sind
stets mit Begleitmineralien, der
Gangart, verunreinigt. Beim Pelletieren werden Erze
wie das Roteisenerz
mit einem Bindemittel versetzt und
zu kleinen Pellets
geformt. Beim
Sintern nimmt man
bereits eine Vorreduktion vor. Das Erz
wird teilweise auch
mit Kalk vermischt
und beim Verbrennen von Koks zu
porenreichem Sinter
verarbeitet.
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Eisengewinnung
Der Hochofen wird
oben immer
abwechselnd mit
einem Gemisch aus
Erz und Kalk (=
Möller) und mit Koks
beschickt. Im
äußeren Mauerwerk
befinden sich
Hohlräume, durch
die ständig Wasser
zur Kühlung fließt.
Im unteren Bereich
münden Düsen in
den Hochofen.
Durch diese wird
unter Druck bis zu
1200°C heiße Luft in
den Hochofen geblasen. Die heißen Abgase verlassen den
Hochofen im oberen
Teil. Dieser wird
auch Gicht genannt.
Durch die leicht
nach unten verbreiterte Form kann das
oben zugegebene
Material ständig
nachrutschen. Je
höher die Temperatur ist, umso mehr
dehnt sich das
Material aus. Die
über die Ringleitungen zugeblasene
Heißluft strömt im
Gegenstromprinzip
an dem nachrutschenden Möller und
Koks vorbei. In der
Schmelz- und Verbrennungszone
reagiert der zugefügte Koks mit der
Heißluft. Bei dieser
exothermen Reaktion wird auch
Wärme freigesetzt,
die zum Aufheizen
des Ofens genutzt
wird.
Es entstehen
Temperaturen von
bis zu 2000°C.
Veredelung des Roheisens nach dem Sauerstoffblasverfahren
Roheisen aus dem Hochofen ist mit bis zu 10% an
Fremdstoffen verunreinigt und besitzt einen viel zu
hohen Kohlenstoffgehalt. Außerdem ist es spröde
und nicht schmiedbar. Zu reines Eisen wäre aber
wieder zu weich, daher wird bei der Stahlherstellung nur ein Teil der Verunreinigungen entfernt.
Hochofen-Produkte
Ein riesiger Behälter,
der sogenannte
Konverter, wird zu etwa
70% mit flüssigem
Roheisen und zu 30%
mit Stahlschrott befüllt.
Ein einziger Konverter
kann bis zu 400 Tonnen an Material fassen. Beim Frischen bläst man bis zu
20 Minuten lang reinen Sauerstoff auf die Schmelze.
Dabei wird der Kohlenstoffgehalt auf etwa 2% gesenkt, wobei der Sauerstoff
mit den Verunreinigungen reagiert:
Schwefel
Phosphor
Kohlenstoff
Silicium
+
+
+
+
Sauerstoff
Sauerstoff
Sauerstoff
Sauerstoff
Schwefeldioxid
Phosphorpentoxid
Kohlenstoffdioxid
Siliciumdioxid
Nach dem Blasvorgang wird die weißglühende Schmelze von der Schlacke
getrennt und in Formen gegossen. In einem Ofen lässt man den Stahl bis zur
Rotglut abkühlen. Der rotglühende Stahl wird in einem Walzwerk in mehreren
Arbeitsgängen zu Schienen, Blechen oder Stahlträgern gewalzt.
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Die Metalle - Das Wichtigste in Kürze
Wir unterscheiden drei Hauptgruppen, nämlich:
 Edelmetalle
 Schwermetalle
 Leichtmetalle.
Edelmetalle
Edelmetalle sind besonders korrosionsbeständig. Gold und Silber, sind deswegen seit dem
Altertum zur Herstellung von Schmuck und Münzen in Gebrauch. Im Laufe der letzten vier
Jahrhunderte wurde Platin entdeckt, das eine ähnliche Korrosionsbeständigkeit wie Gold zeigt.
Metall
Bild
Zeichen Eigenschaften
Verwendung
Gold wird als Schmuckmetall sowie in der
Elektronik und in der Zahnmedizin verwendet.
Darüber hinaus hat es als Währungsmetall große
Bedeutung.
Gold
Au, 79
Gelb glänzendes, ziemlich
weiches und sehr
dehnbares Edelmetall.
Iridium
Ir, 77
Silberweißes, sprödes
und sehr hartes
Edelmetall.
Wird zur Herstellung von Elektroden,
elektrischen Kontakten und Füllfederspitzen
sowie von Schalen und Tiegeln für chemische
Zwecke verwendet.
Os, 76
Das schwerste aller
Metalle und das
schwerste natürlich
vorkommende Element
auf der Erde.
Kommt in Industriekatalysatoren und als
Kontrastmittel für die Arbeit mit Elektronenmikroskopen zum Einsatz. Es wird in
Legierungen mit Platin für elektrische Kontakte
und mit Iridium für Füllfederspitzen verwendet.
Palladium
Pd, 46
Silberweißes,
schmiedbares Edelmetall
mit der ausgeprägten
Eigenschaft, Wasserstoff
aufzunehmen.
Palladium wird als Katalysator bei Hydrierungen,
zur extremen Reinigung von Wasserstoff, als
Überzugsmetall auf Schmuck sowie als
Legierungsmetall verwendet.
Platin
Pt, 78
Grauweiß glänzendes,
ziemlich weiches und
dehnbares Edelmetall.
Platin wird für Schmuck, für elektrische und
medizinische Geräte sowie für Katalysatoren
verwendet.
Hg, 80
Silberglänzend, bei 20° C
flüssig, Dämpfe sehr
giftig. Es gehört zu den
seltensten Elementen der
Erde.
Quecksilber wird zur Füllung von Thermometern
und Manometern, als Sperrflüssigkeit für Gase
sowie zur Gewinnung von Gold verwendet.
Rh, 45
Silberweißes, dehnbares
Edelmetall, das in allen
Säuren unlöslich ist.
Rhodium wird wegen seiner chemischen
Resistenz für Spezialtiegel, für hauchdünne
Überzüge von Spiegeln, für medizinische Geräte
sowie als Katalysator verwendet.
Ru, 44
Silberweißes, sehr hartes
und sprödes Edelmetall,
das sehr selten ist.
Ruthenium wird zur Herstellung feuerfester
keramischer Farbstoffe und als
Legierungsbestandteil für Füllfederspitzen und
Spinndüsen verwendet.
Ag, 47
Weiß glänzend,
polierfähig, weich und
sehr dehnbar. Bester
metallischer Wärme- und
elektrischer Stromleiter.
Silber wird zur Herstellung von Schmuck,
Münzen und Bestecken sowie von
wissenschaftlichen und chirurgischen
Instrumenten verwendet. Außerdem kommt es
als Katalysator und in der Fotochemie zum
Einsatz.
Osmium
Quecksilber
Rhodium
Ruthenium
Silber
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Fragen zum
Überlegen:
In welche
Wertschöpfungsstufe gehören die
folgenden 5 Fertigungsverfahren:
Gießen, Walzen,
Strangpressen,
Schmieden, Sintern?
Welches waren die
entscheidenden
Voraussetzungen für
die Entwicklung des
Formgießens im
Altertum?
In welchen Ländern
und Kontinenten, in
welcher Reihenfolge, wurden
erstmals Gießereitechnologien
eingesetzt?
Welcher metallischer
Werkstoff wurde als
erster vergossen.
Warum?
Welche Gießverfahren wurden
zuerst in der
Vergangenheit
genutzt? Warum?
Von flüssig nach
fest; Gießen wird in
jedem Anwendungsbereich eingesetzt.
Überlegen Sie sich,
wo Gussteilarten in
unterschiedlichen
Lebens- und
Industriebereichen
zur Anwendung
kommen.
Was sind die drei
wesentlichen
Kristallorientierungen (Gitterformen)
von Metallen?
Schwermetalle
In der Technik fallen unter den Begriff Schwermetall alle NE-Metalle und
deren Legierungen mit einer Dichte über 5 g/cm³.
Zu den „Schwermetallen“ werden
üblicherweise unter anderem die
Edelmetalle sowie Bismut, Eisen,
Kupfer, Blei, Zink, Zinn, Nickel,
Cadmium, Chrom und Uran
gerechnet. Der Abbau von
„Schwermetallen“ geht häufig mit
einer hohen Belastung der Böden
einher.
Pechblende (Uraninit) mit farbigen, uranhaltigen Verwitterungsprodukten.
Leichtmetalle
Als Leichtmetalle werden allgemein Metalle und Legierungen bezeichnet,
deren Dichte unter 5 g/cm³ liegt.
Alle anderen Metalle sind
Schwermetalle, von denen
Europium mit einer Dichte von
5,244 g/cm³ das leichteste ist.
Im technischen Bereich sind vor
allem Aluminium, Magnesium,
Titan sowie in geringem Umfang
Beryllium und Lithium im
Gebrauch - sowie weitere Elemente als Legierungselemente in geringer
Konzentration.
Die Verarbeitung metallischer Werkstoffe erfolgt bei Leichtmetallen
grundsätzlich wie bei anderen Metallen auch.
Siebzig der 94 natürlich in der Erdkruste
vorkommenden Elemente sind Metalle.
Die meisten Metalle sind von silbern-weißgrauer Farbe, einige wie z.B. Gold oder
Messing zeigen gelbliche Farbe, Kupfer
kommt rötlich daher.
Den meisten Menschen unbekannt ist, dass
Metalle auch von ganz anderer Farbe sein
können
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Wichtige Stoffe, die Metalle beeinflussen
Wasser, Wasserstoff und Sauerstoff
Wasser
Für alle Lebewesen ist das Wasser eine lebensnotwendige Voraussetzung.
Von den 510 Millionen km2 Erdoberfläche sind 360 Millionen km2 vom Wasser
bedeckt. Das sind 70% der Erdoberfläche.
Die Lebewesen bestehen durchschnittlich zu 70% aus Wasser. Außer dem
Salzwasser der Meere ist auch das Wasser auf dem Festland nicht rein,
sondern enthält aufgelöste Mineralien. Es sind hauptsächlich Kalzium- und
Magnesiumsalze, durch die das Wasser seine Härte bekommt. Chemisch
reines Wasser muss in besonderen Verfahren hergestellt werden. Das älteste
Verfahren ist die Destillation.
Dabei wird Wasser verdampft und in
einem Kühler wieder kondensiert. Es hat
die lateinische Bezeichnung aqua
destillata = destilliertes Wasser.
Wasser ist eine chemische Verbindung
von Wasserstoff und Sauerstoff: Ein
Molekül Wasser besteht aus 2 Atomen
Wasserstoff und 1 Atom Sauerstoff. Es
hat die chemische Formel: H2O.
Wasser
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Fragen zum
Überlegen:
Aus welchen Grundstoffen besteht ein
Wassermolekül?
Wie lautet die
chemische Formel!
Durch welche Stoffe
erhält das Wasser
seine „Härte"?
Welche Eigenschaften hat Sauerstoff?
Woher stammt der
Sauerstoff in der
Erdatmosphäre?
Wie viel Prozent
Sauerstoff hat die
Erdatmosphäre?
Was ist der größte
Anteil der Luft, die
wir atmen?
Was ist eine
Oxidation?
Erklären Sie den
chemischen
Vorgang einer
Verbrennung!
Welcher chemische
Vorgang wird als
Reduktion bezeichnet?
Was sind Reduktionsmittel?
Welcher Stoff dient
im Hüttenprozess
als Reduktionsmittel?
Was ist schwerer:
Wasserstoff oder
Sauerstoff?
Wie viel Prozent der
Erdoberfläche sind
mit Wasser
bedeckt?
Was ist Rost?
Was ist ein
Metalloxid?
Wasserstoff (Hydrogenium, H).
Wasserstoff ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas. Bei der Verbrennung an der Luft bildet er
mit Sauerstoff Wasser Er ist das leichteste Gas. 1
Liter H, wiegt rund 0,09 g, er ist 14%mal leichter als
die Luft. Infolge dieser Leichtigkeit hat Wasserstoff
großen Auftrieb, und man verwendet ihn daher zum
Füllen von Ballons. Wasserstoff bildet einen
Hauptbestandteil des normalen Stadtgases. Reiner
Wasserstoff kommt wie Sauerstoff in Stahlflaschen in
den Handel; Kennfarbe: rot.
Entzündet man ein Gemisch aus Wasserstoff und
Sauerstoff (oder Luft), so erfolgt die Verbrennung mit
lautem Knall. Daher nennt man ein solches Gemisch
Knallgas. Die heftige Reaktion beruht darauf, dass eine
größere Gasmenge in kürzester Zeit schlagartig
verbrennt.
Sauerstoff (Oxygenium, 0).
Sauerstoff kommt in der Natur nicht nur als
chemischer Bestandteil des Wassers, sondern in
Verbindung mit fast allen übrigen Elementen und
als wichtiger Bestandteil der Luft vor. Auf
Sauerstoff entfallen ca. 21% und auf Stickstoff ca. 79% des
Luftvolumens. Noch größer ist der Anteil des Sauerstoffes an der
Zusammensetzung der Erdrinde, die bis etwa 16 km Tiefe zur Hälfte aus
chemisch gebundenem Sauerstoff besteht.
Sauerstoff ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas, 1,1mal so schwer
wie Luft- Sauerstoff ermöglicht und fördert die Verbrennung, ist aber selbst
unbrennbar.
Der Mensch atmet Luft ein, um leben zu können.
Eigentlich benötigen wir aber nur den Sauerstoff
(als Moleküle, O2), der — zusammen mit viel
mehr Stickstoff (N2) und kleinsten Mengen
weiterer Gase — in der Luft enthalten ist.
Die technische Gewinnung des Elements erfolgt
meistens im Linde-Verfahren. Dabei wird Luft
durch starke Abkühlung verflüssigt. Erwärmt sie sich wieder, so verdampft bei
-196 °C der Stickstoff, und reiner Sauerstoff bleibt flüssig zurück, er siedet
erst bei -183 °C. Der Sauerstoff kommt in druckfesten Stahlflaschen
(gasförmig) in den Handel. Kennfarbe für Sauerstoff: blau.
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Oxidation und Reduktion
Oxidation und
Reduktion
Oxidation
Bei normaler Temperatur verlieren viele Metalle an der Luft ihren Glanz: Blei
läuft dunkelgrau an, Kupferblech wird bräunlich, Zinkblech bildet eine
grauweiße Schicht, und Eisen überzieht sich bei gleichzeitiger Einwirkung von
Feuchtigkeit mit rotem Rost.
Schema
Die Metalle haben sich an ihrer
Oberfläche mit Sauerstoff chemisch
verbunden. Die chemische
Vereinigung eines Stoffes mit
Sauerstoff nennt man Oxidation. Der
neugebildete Stoff heißt Oxid.
Glüht man ein Metall oder schmilzt es,
so vollzieht sich die Oxidation
wesentlich schneller. Das beim
Glühen entstandene Oxid nennt man bei Stahl und Kupfer Zunder oder
Hammerschlag. Kupferne Lötkolben überziehen sich mit einer dicken dunklen
Oxidschicht, die bei Abkühlung abplatzt und zu Metallverlust führt. Bei Blei,
Zink und Aluminium sind die Oxidschichten sehr dicht und haften fest auf der
Metalloberfläche. Sie halten den Sauerstoff fern und schützen dadurch das
darunterliegende Metall vor weiterer Oxidation und Zerstörung.
Eine Oxidation, die schnell und
unter Feuer- und Lichterscheinung
verläuft, nennt man Verbrennung.
Die festen, flüssigen und
gasförmigen Brennstoffe bestehen
hauptsächlich aus Kohlenstoff und
Wasserstoff. Damit die
Verbrennung vollständig ist, muss
immer genügend Sauerstoff
herangeführt werden, Kohlenstoff
(Carboneum, C) verbrennt bei ausreichender Luftzufuhr zu Kohlendioxid:
CO2. Fehlt der nötige Sauerstoff, so ist die Verbrennung unvollständig, und es
entsteht das sehr giftige Kohlenmonoxid: CO. Da das CO-Gas noch brennbar
ist, ist eine Verbrennung mit höherem CO-Gehalt der Abgase ein Zeichen für
einen ungünstigen Wirkungsgrad der Verbrennungsanlage. Außerdem stellt
das entweichende CO-Gas eine gesundheitliche Gefahr dar.
Brennstoffe aus Kohlenwasserstoffverbindungen oxidieren zunächst den
leicht brennbaren Wasserstoffanteil der Verbindungen zu Wasser. Bei
Sauerstoffmangel bleibt der Kohlenstoff unverbrannt übrig und führt zum
Rußen. Bei vollständiger Verbrennung darf nur Wasserdampf und CO2-Gas
entstehen.
Rost (Eisen)
Rost (Eisen)
Kupfer-Patina
Oxidiertes Silber
Schutz vor Oxidation
durch Oberflächenbehandlung
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Van Gogh
Farbprobe vom
Vincent van GoghBild „Bank der
Seine“. UV-Licht
verwandelt sattes
Gelb relativ schnell
in ein Schokobraun.
Reduktion
Die Metalle werden in der Natur meistens als Oxide (Erze) gefunden.
Um das reine Metall zu gewinnen, muss man aus dem Metalloxid den
Sauerstoff ausscheiden. Die Entziehung von Sauerstoff aus einer
Sauerstoffverbindung bzw. aus einem Oxid nennt man Reduktion
(Zurückführung).
Oxidation und Reduktion sind
entgegengesetzte Vorgänge.
Um das chemische
Rätsel zu lösen, griff
man zunächst auf
die Reste fast 200
Jahre alter Chromgelb-Farbtuben
zurück.
Bei Bestrahlung der
Farbe mit UV-Licht
zeigte sich, dass sie
sich an der Oberfläche relativ schnell
in ein Schokobraun
verwandelte.
Das wiederum war
einer chemischen
Reduktion von
Cr(VI) in CR(III)
geschuldet, wie die
Forscher im Fachblatt Analytical
Chemistry berichten.
Van Gogh hat
solche giftigen
Chromfarben noch
verwendet und sie
außerdem noch mit
Weiß gemischt, was
zusammen mit
Lichteinwirkung zur
Verdunkelung führte.
Einige Metalloxide lassen sich mit
Hilfe anderer Metalle, die leicht
Sauerstoff an sich binden
reduzieren; dies sind meist
aufwändige und teure Prozesse.
Eindrucksvolles Beispiel einer Redoxreaktion zu Beginn des Starts eines Space Shuttle
mit der Verbrennung von Wasserstoff und Sauerstoff in den Haupttriebwerken.
Etliche Metalloxide lassen sich auch unter Beimischung von Kohlenstoff
reduzieren. Dieses Reduktionsmittel hat eine so große Affinität
(Verwandtschaft) zum Sauerstoff, dass dieser bei
hoher Temperatur das Metall verlässt, um sich mit
dem Kohlenstoff zu verbinden.
Bei der technischen Gewinnung von Eisen, Kupfer,
Zink, Blei und Zinn aus ihren Erzen verwendet man
Koks als Reduktionsmittel.
Säuren und Laugen
Säuren
Säuren entstehen, wenn sich die Oxide
von Nichtmetallen in Wasser auflösen.
So liefert Schwefel die Schwefelsäure,
Phosphor die Phosphorsäure,
Kohlenstoff die Kohlensäure und
Stickstoff die Salpetersäure.
Chlor macht insofern eine Ausnahme, als es unmittelbar mit Wasserstoff die
Salzsäure bildet.
Säuren haben einen sauren Geschmack, einige sind sehr giftig!
Man erkennt sie daran, dass sie das (mit dem Pflanzenfarbstoff Lackmus
gefärbte) blaue Lackmuspapier rot färben.
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In Wasser gelöst leiten Säuren den elektrischen Strom.
Hierbei erfolgt eine Elektrolyse, bei der sich an der
Kathode (dem Minuspol) Wasserstoff und an der Anode (dem
Pluspol) der neutralisierte Stoff des Säureanions bilden, bei
der Salzsäure z. B. Chlor. An der Kathode erfolgt eine
Reduktion (Elektronenaufnahme) und an der Anode erfolgt
eine Oxidation (Elektronenabgabe).
Starke Säuren, wie z. B. Salz- und
Schwefelsäure, verwendet man, um oxidierte
Metalle blank zu beizen. Andererseits können
diese aber auch durch Säuren zerstört werden.
Daher muss man nach dem Beizen oder Löten
auf dem Metall verbliebene Säurereste gründlich
abwaschen. In Werkstätten freiwerdende
Säuredämpfe verursachen schnelles Rosten
der Werkzeuge und Maschinen.
Säuren sind chemische Verbindungen,
die in der Lage sind,
Protonen (H+) an
einen Reaktionspartner zu übertragen.
Säuren greifen
besonders unedle
Metalle und Kalk an,
aber auch alle
organischen Materialien (Kleidung,
Haut und Augen).
Waschanlage für Bänder/Bleche
Wässrige Lösungen von Säuren bewirken eine Farbveränderung von
Indikatoren, zum Beispiel färben sie blaues Lackmuspapier rot.
Die „Gegenspieler der Säuren“ sind die Basen (Basenlösung = Lauge). Sie
können Säuren neutralisieren. Auch Basen sind ätzend und greifen viele
andere Stoffe an, die mit Säuren nicht unbedingt reagieren.
Schwefelsäure, H2SO4.
Sie wird aus der schwefligen Säure H2S03 durch Oxidation in großen Mengen
technisch hergestellt. Schwefelsäure ist für die Chemie so wichtig wie das
Eisen für die Industrie.
Die farb- und geruchlose Säure löst schon in verdünntem Zustand fast alle
Metalle unter Entwicklung von Wasserstoff auf. Sie ist ein vorzügliches
Beizmittel für Bleche und Gegenstände, die mit metallischen Überzügen
versehen werden sollen.
Verdünnt dient sie u. a. zum
Füllen von Akkumulatoren (z.B.
Autobatterien).
Konzentrierte Säure erhitzt sich
beim Mischen mit Wasser sehr
stark.
Man darf deshalb beim Verdünnen nie das Wasser zur Säure geben. Die
einzelnen Wassertropfen erhitzen sich so stark, dass sie plötzlich verdampfen
und mit Säureteilchen explosionsartig herausgeschleudert werden.
Es gibt starke und
schwache Säuren.
Chlorwasserstoff ist
eine starke Säure
und vermischt sich
mit Wasser vollständig. Die wässrige
Lösung nennt man
Salzsäure.
Essigsäure ist eine
schwächere Säure
und vermischt sich
mit Wasser nur zum
Teil.
Säuren kann man
mit Wasser verdünnen, dabei wird ihre
Wirkung je nach
Verdünnung deutlich
schwächer. Beim
Verdünnen entsteht
Wärme. Vor allem
beim Verdünnen von
konzentrierter
Schwefelsäure kann
die Säurelösung
wegspritzen. Daher
gilt: „Zuerst das
Wasser, dann die
Säure, sonst geschieht das
Ungeheure.“
Säuren sind nicht
immer Flüssigkeiten
sind (z.B. fest: Vitamin C, und Citronensäure; gasförmig:
Chlorwasserstoff.
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Kenntnisse der
Säuren
Wohl die älteste
bekannte Säure (lat.
acidum) ist Essig
(lat. acetum), eine
etwa fünfprozentige
wässrige Lösung der
Verbindung Essigsäure.
Salpetersäure, HNO
Sie ist gleichfalls eine farblose, an der Luft rauchende Flüssigkeit.
Salpetersäure ist nächst der Schwefelsäure die stärkste Mineralsäure. Nur
wenige Metalle (Gold und Platin) widerstehen der oxidierenden und lösenden
Wirkung dieser Säure. Man kann diese Edelmetalle daher von anderen, z. B.
Silber und Kupfer, mit Salpetersäure scheiden, weshalb man die
Salpetersäure auch Scheidewasser nennt. Sehr häufig benutzt man
Salpetersäure zum Ätzen von Kupfer und Stahl, zum Gelbbrennen von
Bronze und Messing.
Königswasser
1 Teil konzentrierte Salpetersäure und 3
Teile konzentrierte Salzsäure lösen
sogar Gold und Platin, die Könige der
Metalle, auf.
Säuren waren etwas
Essigartiges (oxos
od. acidus).
In der Alchemie galt
Säure als ein
Urstoff.
Die sauren Eigenschaften basierten
auf einer einzigen
Ursäure, die in
verschiedenen
Substanzen zur
Wirkung kam.
Salzsäure, HCI
Salzsäure ist eine saure, ätzende, giftige Flüssigkeit. Rohe Salzsäure
(handelsrein) ist von den eisernen Bereitungsgefäßen her durch Eisensalze
etwas verunreinigt und dadurch schwach gelb gefärbt. Reine Salzsäure ist
wasserklar. Die Salzsäure ist eine Lösung des Gases Chlorwasserstoff (HCl)
in Wasser. Konzentrierte Salzsäure ist mit Chlorwasserstoff gesättigt; sie ist
etwa 38%ig; 100 g Säure enthalten 38 g Chlorwasserstoff. Salzsäure löst die
meisten Metalle auf.
Säuren lassen Kalk
bzw. Carbonate
aufschäumen,
haben eine ätzende
Wirkung und einen
sauren Geschmack.
Bis Ende des 13. Jh.
waren wohl neben
Essig und anderen
Pflanzensäften keine
Säuren bekannt.
Salzsäure auf Kalkstein
Man verwendet sie zum Blankbeizen von Metallen- Konzentrierte Salzsäure
„raucht": Chlorwasserstoff verdunstet und bildet mit der Luftfeuchtigkeit
Nebeltröpfchen. Die Dämpfe riechen stechend, verursachen Atemnot und
greifen Metalle an.
Kohlensäure (H2CO3)
Reaktionsprodukt Kohlenstoffdioxid (CO2) mit Wasser. Die Salze der
zweiprotonigen Säure heißen Carbonate bzw. Hydrogencarbonate. Das Gas
CO2 ist im Vergleich zu O2 und N2 relativ gut löslich in Wasser und reagiert zu
einem geringen Anteil (etwa 0,2 %, je nach Temperatur) zu Kohlensäure.
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Das Gas CO2 wird umgangssprachlich oft ungenau als Kohlensäure
bezeichnet. Tatsächlich ist die eigentliche Säure das H2CO3. Sie spielt eine
wichtige Rolle im Säure-Basen-Haushalt sowohl des Wassers als auch des
Blutes und der Körperflüssigkeiten.
Laugen
Metalloxide oder die Metalle selbst bilden mit Wasser Laugen (Basen). So
liefert das Natrium Natronlauge (NaOH), das Kalium Kalilauge (KOH), das
Kalzium Löschkalk (Ca(OH)2). Auch Sodalösung und Salmiakgeist sind
Laugen.
Heiße Lauge löst Fett und verbindet sich mit ihm zu Seife; diese ist wiederum
in Wasser löslich. Daher benutzt man Laugen zum Reinigen und zur
Seifenherstellung. Frischer (noch feuchter) Kalk- und Zementmörtel enthält
Lauge und greift Kupfer, Zink, Blei und Aluminium an. Gefährdete Metalle
müssen durch Bitumenanstrich oder durch Umhüllung mit Bitumenpappe
geschützt werden.
Bestimmen des Säure- oder Laugengehalts
Bestimmte Farbstoffe (Lackmus, Kongorot, Phenolphthatein) reagieren durch
Farbänderung auf Anwesenheit von Säure oder Lauge und werden deshalb
als Erkennungsmittel (Indikator) verwendet.
Je mehr Wasserstoffionen (H+) eine Säure enthält, desto stärker ist sie.
Andererseits ist die Zahl der Hydroxidionen (OH-) ein Maß für die Stärke einer
Lauge. Zur genauen Angabe des Säure- bzw. Laugengrades bedient man
sich des sog. pH-Wertes. Der pH-Wert sagt etwas aus über den
Gewichtsanteil der Wasserstoffionen in der untersuchten Lösung.
Laugen (Basen)
Laugen finden vor
allem als Reinigungs- und Waschmittel Verwendung.
Sie sind ätzend und
haben auf organische Stoffe zerstörende Wirkung (oft
stärker als Säuren).
Laugen (Base) nehmen von anderen
Stoffen Protonen
auf.
Basen reagieren mit
Säuren unter Bildung von Wasser
und Salzen.
Viele Basen sind in
Wasser löslich (z. B.
Natriumhydroxid,
Ammoniak), jedoch
nicht alle.
Aus Ölen und Fetten
bilden sie Seifen und
Glycerin.
Es gibt starke und
schwache Basen.
Basen kann man mit
Wasser verdünnen,
dabei wird ihre
Wirkung je nach
Verdünnung deutlich
schwächer.
Die basischen
Lösungen führen zu
einer Rötung von
Phenolphthalein und
färben rotes Lackmus-Papier blau.
Es gibt verschiedene Methoden zur Messung des pH-Wertes. Einfach in der
Handhabung ist pH-Indikatorpapier, das man in die Lösung eintaucht. Der
entstandene Farbumschlag wird mit einer mitgelieferten Farbskala verglichen
und der zugehörige pH-Wert abgelesen.
Neutrales Wasser hat den pH-Wert 7, unter 7 sind die Lösungen sauer, über
7 sind sie alkalisch.
Kleidung, Haut und
Augen sind bei
Kontakt in Gefahr.
Es ist darauf zu
achten, eine Schutzbrille zu tragen, da
Verätzungen immer
vorkommen können.
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Portrait: Eisen(III)-oxid Fe2O3
Vorkommen
Mineralien Roteisenerz (Hämatit)
und Maghemit
Molmasse: 159,688 g/mol
AGW: 3mg/m3 (TRGS 900)
Dichte: 5,25 g/cm3
Schmelzpunkt: +1539 °C
Wasserlöslichkeit: unlöslich
Deutscher Name
Englischer Name
Eisen(III)-oxid
Iron(III) oxide
Rotes Pulver
Eigenschaften
Eisen(III)-oxid ist nicht wasserlöslich, es ist sehr licht- und wetterfest und
beständig gegen Salzsäure. Beim offenen Erhitzen auf über 1200 °C geht es
unter Sauerstoffabgabe in Eisen(II,III)-oxid (Fe3O4) über. Mit unedlen Metallen
(Aluminium, Magnesium) und mit Wasserstoff erfolgt in einer heftigen Reaktion
Reduktion zu elementarem Eisen. Ein Beispiel dafür ist die exotherme
Thermitreaktion:
Fe2O3 + 2 Al
2 Fe + Al2O3
ΔHR = -852 kJ/mol
Herstellung
Eisen(III)-oxid wird durch das Mahlen von Roteisenerz und
einem anschließenden Reinigungsprozess gewonnen. Man
erhält es auch durch das Glühen von Eisen(III)-nitrat oder
Eisensulfat und beim Rösten von Pyrit.
Verwendung
Große Bedeutung hat das Eisen(III)-oxid zur Herstellung von
Roheisen im Hochofen.
Als Eisenoxidrot wird es als beständiges Pigment für
Rostschutzanstriche, Anstrichfarben und zum Färben von Keramik
verwendet. Thermitmischungen für das Thermitschweißen enthalten
ebenfalls Eisen(III)-oxid. Es ist als Lebensmittelzusatzstoff (E 172)
zugelassen und eignet sich zum Anfärben von Wurstwaren.
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