PDF-Artikel - Printarchiv der absatzwirtschaft

Werbung
Internet-Adresse: http://www.marketingverband.de; E-Mail: [email protected]
DEUTSCHER MARKETING-VERBAND
Inhalt: • Clubreports
S. 51
S. 54
• Clubführung
• Veranstaltungstermine
S. 55
S. 56
CLUBREPORTS
• Clubevents
MARKETINGSERVICES 2004 – 12. BIS 14. MAI IN HAMBURG
Frische Marketing-Ideen für
neue Märkte
Die diesjährige Marketing Services und display, 7. Fachmesse
für P.O.S.-Marketing, stehen im Zeichen der osteuropäischen
EU-Erweiterung. Acht neue Staaten mit 74 Millionen Menschen
treten Anfang Mai aus dieser Region der Union bei. Damit
bieten sich west- wie osteuropäischen Mitgliedsstaaten ungeahnte Chancen und Perspektiven. Vom 12. bis 14. Mai bietet
sich auf der Fachmesse in
Hamburg ein Überblick über
die Marketing-Szene in den
osteuropäischen Beitrittsländern. In einem Podiumsvortrag treffen am 13. Mai 2004
Vertreter aus Unternehmen,
Verbänden und Wirtschaft aus
verschiedenen Mitgliedsstaaten zusammen, um die veränderten Märkte zu erörtern.
Zur Messe werden über 300
Aussteller erwartet. MarketingExperten, die nach neuen und erfolgreichen Ideen für ihre
Absatzsteigerung suchen, finden hier Anregungen.
Handel und Wirtschaft besinnen sich auf die Stärken von Marketing und Werbung bei der Vermarktung ihrer Produkte. Unter
dem Motto „taufrische Marketingideen“ findet die Marketing
Services dieses Jahr bereits zum dritten Mal in Hamburg statt.
„Unternehmen wissen, dass Investitionen in Kundenbindung
der Schlüssel zum Erfolg sind und investieren wieder“, sagt
Projektleiter Frank Pauli vom Veranstalter Messe Frankfurt
Ausstellungen GmbH. „Die Zeit ist reif für frische Marketingideen, die neuen Schwung in die Branche bringen.“ Aus den
Erfahrungen des vergangenen Jahres weiß Pauli: „Marketing
muss heute kreativ und effizient sein, der Einsatz wirtschaftlich und die Resonanz messbar. Unterstützt wird die Messe
dabei von den acht führenden Branchenverbänden. Sie bringen
ihr Know-how mit ein: Der Deutsche Marketing-Verband (DMV),
der Deutsche Direktmarketing Verband (DDV), der Fachverband
4/2004 absatzwirtschaft
Außenwerbung (FAW), der Point of Purchase Advertising
International (POPAI), die Europäische Sponsoringbörse (ESB),
der Fachverband Konzeption und Dienstleistung Design – Exhibition – Event (FAMAB), der Deutsche Multimedia Verband
(dmmv) und der Arbeitskreis Werbeartikel (AKW) werden vor
allem im Mediaforum präsent sein, das zum messebegleitenden Kongressprogramm gehört. Hier diskutieren hochkarätige Experten aktuelle Themen zu Verkaufsförderung und
Kundenbindung. Auf dem Mediaforum wird außerdem der
Nachwuchsförderpreis der Marketing Services, der Firstmove
Award, vergeben.
Mitglieder der Marketing-Clubs des Deutschen MarketingVerbandes sind nach Vorlage ihres Clubausweises oder einer
Mitgliedsbestätigung ihres Clubs berechtigt, Eintrittskarten
zum Sonderpreis an der Tageskasse zu erwerben.
MC KÖLN/BONN
16. Nationale Junioren-Tagung
liefert Spitzen-Ergebnisse
Ein Spitzen-Erlebnis war die 16. Nationale Junioren-Tagung im
Kölner Maritim Hotel. Und auch für die Partner-Unternehmen
(u. a. Deutsche Post, Sara Lee, TNT, VOX, 1. FC Köln, Tetra Pak,
koelnmesse, Tourismus, Airport Köln/Bonn) kamen SpitzenErgebnisse heraus. Rund 250 Marketing-Führungsnachwuchskräfte nahmen sich in Workshops mit großem Erfolg der
Bei der Vorstellung
der WorkshopErgebnisse war der
große Festsaal im
Maritim Hotel Köln
prall gefüllt.
51
CLUB VOR ORT
I N F O R M AT I O N E N A U S D E M D E U T S C H E N M A R K E T I N G - V E R B A N D
In den Workshops
der Nationalen Juniorentagung – hier bei
der Deutschen Post –
wurde an konkreten
Problemlösungen
gearbeitet.
Herausforderungen der Unternehmen an und lieferten den
Partnern neuen kreativen Input.
So bekam der 1. FC Köln neue Vertriebswege für MerchandiseArtikel rund um den Geißbock aufgezeigt. „Die Ergebnisse des
Workshops sind sehr zufrieden stellend“, zog Barbara Heppeler, beim FC für Merchandising und Produktmanagement zuständig, ein positives Fazit und erklärte weiter: „Ich bin sicher,
dass wir einige von den guten Ideen umsetzen können.“ Die
Vielfalt der Themen bot auch für jeden Geschmack etwas. Die
Stadt Köln ließ sich unter dem Titel „Kicken in Köln: FußballWM 2006“ bei der Erstellung einer Internetseite kreative Hilfestellung leisten und ist damit rundum zufrieden: „Wir haben ein
konkretes Ergebnis erzielt und wollen anhand dieses Leitfadens
nun Ende März mit unserem Online-Auftritt auf Sendung gehen“, erklärt der WM-Beauftragte der Stadt Köln, Horst Meyer.
Zudem wolle man sogar mit einigen Teilnehmern des Workshops weiter zusammenarbeiten, so der Kölner WM-Chef.
„Das Feedback von den Partner-Unternehmen war sehr gut.
Alle haben neue und verwertbare Erkenntnisse gewonnen“,
bestätigte Henning Fretzdorff, Nationaler Juniorensprecher und
Vizepräsident im Deutschen Marketing-Verband, nach dem
Abschluss der viertägigen Veranstaltung. Aber auch die Teilnehmer waren von den vielen spannenden Themen in den
Arbeitskreisen begeistert.
Vorgestellt und erörtert wurden die Ergebnisse dann von allen
Nachwuchs-Marketeers im großen Festsaal des Maritim Hotels.
Mit rund 250 Teilnehmern meldeten sich zur 16. Auflage der
Veranstaltung so viele Nachwuchskräfte an wie noch nie. „Die
hohe Beteiligung war sensationell“, so Fretzdorff. Und für die
reibungslose Organisation durch den Marketing-Club Köln/
Bonn gab es von den Marketeers nur Komplimente. Dank des
Imhoff-Stollwerck-Museums, des Alten Wartesaals und der
Schifffahrtslinie KD gab es auch am Abend für die zahlreichen
Teilnehmer des Kongresses die Möglichkeit, sich in einem
schönen Ambiente auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen oder alte wieder aufzufrischen.
MC BOCHUM
Wie viel Heimat braucht ein Bier?
Dirk Link und Martin Zünkeler sind auf der Suche nach einer
Antwort auf diese Frage. Nicht ohne Grund, denn seit 2002
sind sie im Besitz der Biermarke „Schlegel“. Rund 60 Mitglieder
und Gäste des Marketing-Clubs Bochum lauschten mit Interesse den Ausführungen der beiden Wiederbegründer der kultigen
Marke, die ihr Produkt auf launige Weise präsentierten.
52
Im Jahre des 150-jährigen Jubiläums soll das Revier-Bier seine
Auferstehung feiern. 23 Jahre nach Schließung der Brauerei will
Schlegel mit neuer Ausrichtung erneut das Ruhrgebiet erobern.
2002 haben Dirk Link und Martin Zünkeler die Schlegel-Lizenz
von der Brauerei „Brinkhoffs“ erworben. „Wir sind im Studenten-Look aufgetreten, das machte die Sache günstiger“, verrät
Zünkeler mit einem Augenzwinkern. Seitdem will die „Schlegel
Bier GmbH“ der alten Marke zu neuem Glanz verhelfen. Schlegel soll als Bier fürs Ruhrgebiet positioniert werden und für Ruhrgebietswerte wie Ehrlichkeit, Treue und Geradlinigkeit stehen.
Der Nostalgietrinker, der Schlegel-Bier in den 50er-Jahren unter
die Top Ten der deutschen Biere prostete, ist dabei nur noch
ein kleiner Teil der Zielgruppe. Die neue Heimat von „Schlegel
Privat“, wie das Bier nun heißt, ist die Szenegastronomie. Schlegel soll chic sein als Flaschenbier in der 0,33-Liter-LongneckFlasche. Damit sollen insbesondere die 18- bis 29-Jährigen angesprochen werden. Als regionales Szene- und Trend-Bier soll
Schlegel seinen Platz finden. Mehr als 60 Gastronomie-Partner
denken bereits ebenso. Vom Fass gibt es Schlegel inzwischen
auch, „aber positionieren wollen wir Schlegel als Flaschenbier“,
so Martin Zünkeler.
(v.l.) Dr. Klaus-Peter
Schütt (Präsident
MC Bochum), Dirk
Link und Martin
Zünkeler.
Die alten Heimatmärkte von Schlegel werden zuerst bedient.
Dabei handelt es sich um Bochum, Gelsenkirchen, Recklinghausen, Herne und den Ennepe-Ruhr-Kreis. Später sollen auch
Essen, Duisburg, Oberhausen und Mülheim folgen. Schlegel
wird nach dem Willen der Macher günstiger als Heineken, Millers oder Corona angeboten. Der Flaschenpreis in der Gastronomie liegt zwischen 2,20 und 2,80 Euro, vom Fass kostet das
Schlegel zwischen 1,50 und 2,30 Euro. Im Handel gibt es Schlegel auch. „Derzeit machen wir das aber nur, um die Nostalgietrinker zu bedienen“, erklärt Zünkeler. Der Verkaufspreis im
Handel entspricht darum auch dem der Gastronomie. Erobert
werden soll die Marktnische in der Ruhrgebietsszene ohne
großen Werbeetat. „Wir haben kein Geld. Darum müssen wir
eine laute Kampagne fahren nach dem Motto ‚Guerilla, Guerilla, Guerilla‘“, beschreibt Dirk Link das Vorgehen. Mit Kreativität
und Schnelligkeit will Schlegel seinen Platz finden. „Wir wollen
was für die Gastronomen tun“, so Link. Individuelle Plakate für
absatzwirtschaft 4/2004
I N F O R M AT I O N E N A U S D E M D E U T S C H E N M A R K E T I N G - V E R B A N D
CLUBREPORTS
jeden Partner und spezielle Schlegel-Events sollen die Gast- Sexleben bringen – von edlen Dessous über aphrodisierende
stätten füllen. An Fantasie fehlt es den Schlegel-Machern je- Wellness-Produkte, luststeigernde Tees und Schokoladen bis
denfalls nicht. Markige Sprüche mit einer gehörigen Portion zu trendigen Sex-Toys.
Frechheit sollen „Schlegel Privat“ den Weg vom Arbeiter- zum
Szene-Bier ebnen. Dass dieser Weg steinig ist, weiß Martin
Zünkeler nur zu genau: „Geld verdienen wir noch nicht mit
Schlegel. Uns war von Beginn an klar, dass das mindestens drei MC MAINFRANKEN
Jahre dauert.“
Marketing-Trends
MC FRANKFURT
Neuer Sex-Appeal für die Marke
Beate Uhse
Mit einem Brand-Wert von 59 Millionen Euro gehört Beate
Uhse zu den 100 Top-Marken in Deutschland. Beate Uhse steht
für Sex und Erotik. Der Awareness-Wert von 98 Prozent macht
Beate Uhse zum Gattungsbegriff. Die Firmengründerin Beate
Rotermund hat der Marke Seriosität und Kompetenz verliehen.
Die Kehrseite der Traditionsmarke: In 50 Jahren hatte sie von
ihrem Glanz verloren. Ihr zu einem
frischeren Image zu verhelfen, dieser
herausfordernden Aufgabe stellte sich
Assia Tschernookoff, als sie vor drei
Jahren die Leitung der Unternehmenskommunikation bei der Beate Uhse AG
übernahm. In ihrem Vortrag „Von der
personengeprägten Marke zur wertvollsten Erotik-Brand“ zeigte sie den
spannenden Re-Branding-Prozess auf,
den sie in Zusammenarbeit mit dem
Assia Tschernookoff,
Vorstand und den Geschäftsführern des
Leitung UnternehKonzerns initiierte. Mit einem neuen
menskommunikation
Schriftzug erhielt die Marke neues Sexder Beate Uhse AG.
Appeal – der Witz daran: Die Buchstaben
„ea“ des Logos sind mit Absicht farblich hervorgehoben und stehen offen zugewandt gegenüber. „Wie zwei Personen, die miteinander kommunizieren“, veranschaulicht Assia Tschernookoff
in ihrer Präsentation. Um die eigene Achse gedreht, ergeben sie
die Zahl „69“, Sinnbild der bekannten Liebesstellung in der „ars
armandi“. In Verbindung mit dem Slogan „Sex up your Life“
bringt die Wort-Bild-Marke auf den Punkt, wofür das Unternehmen steht: Mehr Spaß am Sex und im Leben. Mit der Einführung
des Logos landet Beate Uhse einen Treffer. Eine Online-Studie
bestätigt: 85 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass der
neue Slogan sehr gut zu Beate Uhse passt. Die neue Bilderwelt
aus erotischen Motiven, die nicht alles zeigen und Freiräume
für die eigene Fantasie lassen, runden das neue Image der
Marke ab und geben ihr erotischen Esprit.
Ein Novum im Erotik-Markt dürfte mit Sicherheit die erste
Ladenkette speziell für Frauen sein, mit der Beate Uhse als
erstes großes Unternehmen startet. Unter dem Label „Mae B.“
sollen Frauen angesprochen werden, die selbstbewusst mit
dem Thema Erotik umgehen. Mae B. – der Name ist erotische
Inspiration, ein geheimnisvolles Wortspiel: Alles kann, nichts
muss. Denn die Frau von heute hat die Wahl. In einem stilvollen Ambiente findet sie Produkte, die mehr Fantasie ins
4/2004 absatzwirtschaft
Neue Marketingkonzepte sprießen wie Pilze aus dem Boden:
Virus-Marketing, Ambient Media, Erlebnismarketing, Lovemarks und viele mehr. Von den Erfindern wird jedes dieser Konzepte selbstverständlich als die Lösung aller Probleme angepriesen. Was aber bringen sie wirklich? Wie verändern sich
Kunden, Märkte und Werte? Mit dieser Frage beschäftigte sich
eine Veranstaltung des Marketing-Clubs Mainfranken in Würzburg. Anja Förster, Autorin des Buchs „Marketing Trends“
sprach vor rund 80 Gästen zum Thema: „Marketing Trends:
Neue Konzepte, neue Kunden, neue Werte“. Ihr Vortrag griff
ausgewählte Innovationen im Marketing auf, zeigte die Ansätze
in der Praxis, Best-Practice-Beispiele sowie wichtige Erfolgskriterien. Der Aufbau und die Gestaltung von Kundenbeziehungen, so Förster, ist für Unternehmen in den vergangenen
Jahren immer komplexer geworden. War es früher noch ausreichend, einfach nur ein gutes Produkt zu einem fairen Preis
anzubieten, so reicht das heute schon lange nicht mehr. Die
Komplexitätsspirale des Konsums schraubt sich immer höher.
In dieser Situation muss das Marketing auf vielerlei Fragen
neue Antworten finden. So beispielsweise Antworten darauf,
wie Unternehmen im Zeitalter der Informationsüberflutung es
dennoch schaffen können, die Aufmerksamkeit des Kunden zu
erringen. Förster stellte dazu zwei interessante Konzepte vor,
Virus-Marketing und Ambient Media, die Unternehmen dabei
unterstützen können, mit ihren Botschaften zum Kunden
durchzudringen. Eine weitere wichtige Frage, auf die das
Marketing eine Antwort finden muss, ist die, wie man Herz und
Hirn des Kunden erreichen kann. Zwei interessante Konzepte,
die die emotionale Aufladung von Leistungsangeboten zum
Ziel haben, sind das Lovemark-Konzept und das Erlebnismarketing. Förster stellte hierzu interessante Best-PracticeBeispiele von Unternehmen vor, die diese Ansätze bereits sehr
erfolgreich umgesetzt haben.
Ein weiterer sehr wichtiger Punkt bei der erfolgreichen Gestaltung der modernen Kundenbeziehung ist, direkt wahrnehmbaren Nutzen für den Kunden zu schaffen. Dieser Nutzen kann
beispielsweise dadurch realisiert werden, dass die Komplexität
der Leistungsangebote drastisch reduziert wird. Auch hier stellte Förster eine Reihe interessanter Beispiele vor, die zeigen, wie
Unternehmen diesen wichtigen Aspekt sehr erfolgreich in die
Praxis umgesetzt haben. Aber Unternehmen müssen noch mehr
tun, als die Komplexität für den Kunden zu reduzieren. Sie müssen auch Glaubwürdigkeit und Verantwortung übernehmen. In
Zeiten von Wirtschaftsskandalen einer bisher unbekannten
Größenordnung, wie beispielsweise die spektakulären Pleiten
von Enron und Parmalat, haben Unternehmen mit einer
Vertrauenskrise auf Seiten der Verbraucher zu kämpfen. Sie
müssen sich täglich aufs Neue das Vertrauen der Kunden verdienen – und zwar durch offene und ehrliche Kommunikation
und glaubwürdiges Handeln.
53
CLUBREPORTS
I N F O R M AT I O N E N A U S D E M D E U T S C H E N M A R K E T I N G - V E R B A N D
MC WESER-EMS
Kunden wollen Löcher und
keine Bohrer
CLUBEVENTS
Dem Marketing-Club Weser-Ems gelang es erneut, einen hochkarätigen Referenten zu verpflichten. Prof. Dr. Dr. h.c. Johann
Löhn, Regierungsbeauftragter für Technologietransfer BadenWürttemberg, verdeutlichte an zahlreichen Beispielen, wo er
Chancen und Risiken für mittelständische Unternehmen im
Strukturwandel sieht. „Zu viel Produktion plus geringere Abnahme erzeugt weniger Arbeitsplätze, das ist ein Naturgesetz“,
so der Vorstandsvorsitzende der Steinbeis-Stiftung. Wer sich
dem Wandel stellt, und er kennt eine Reihe von unbekannteren
mittelständischen Unternehmen, die dies erfolgreich tun, beweist echtes Unternehmertum und verdient gutes Geld. Technologien zu beherrschen, nicht beliebig austauschbar zu sein
und Qualifizierung sind für Löhn wichtige Voraussetzungen für
den Erfolg. „Qualität ist, wenn der Kunde zurückkommt und
nicht das Produkt.“
Unzureichende Finanzierung, geringe Eigenkapitalquoten, aber
auch ein Übermaß an Subventionen sind Hemmschuhe für die
Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Löhns
MC BERGISCH LAND
Ein bühnenreifer Geburtstag:
Club in Party-Stimmung
Prof. Dr. Dr. h.c. Johann Löhn,
Regierungsbeauftragter für
Technologietransfer BadenWürttemberg und Vorstandsvorsitzender der Steinbeis-Stiftung.
Vorschlag ist einfach, aber auch revolutionär: Abschreibung auf
Eigenkapital. „Diese Forderung erfreut keinen Finanzminister,
würde aber mittelfristig das Wirtschaftswachstum fördern.“ Die
erotische Beziehung der Deutschen zu Formularen ist ein Grund
für die Regulierungswut, die für den Standort Deutschland Nachteile bedeuten. Dieser gilt es auch in den eigenen Unternehmen
zu begegnen. Unternehmenswerte und regionale Identität
werden in Zukunft eine große Rolle spielen, so Löhn. „Nur wer
seine Märkte, seine Kunden und seine Mitarbeiter kennt und
diese ihn, ist glaubwürdig und damit erfolgreich.“
werk zur Verbindung von Wissen und Erfahrung einerseits und
der Praxis andererseits zu schaffen und auszubauen“, so der
Clubpräsident mit Blick in die Zukunft.
Über zwei Stunden lang erlebten Mitglieder und Clubfreunde
eine abwechslungsreiche Show mit kultig-zeittypischer Musik,
Videopräsentationen aus Werbung, Gesellschaft und Kultur,
Spieleinlagen und schauspielerischen Darbietungen. Durch
das Programm führte Moderator Bernd Oesterling, Redaktionsleiter der Westfälischen Rundschau. Großen Anteil am Gelingen hatte die Band „The Goodefellas“, die den Gästen im Stil
der 70er kräftig einheizten. Auch wenn einige altgediente ClubVorstände beim Präsidenten-Quiz „Erkennen Sie die Melodie?“
Diesmal war alles anders: der Termin, die Location, der Anlass.
Zum 25-jährigen Bestehen hatte der Marketing-Club Bergisch
Land sein monatliches Abend-Meeting auf einen Freitag verlegt
und zur Fete in das legendäre Rex-Theater in Wuppertal eingeladen. Publizistisch begleitet wurde das Jubiläum durch eine
dreiseitige Geburtstagsbeilage in den wichtigsten Tageszeitungen der Region, der Westdeutschen Zeitung Wuppertal, Remscheider Tageblatt und Solinger Tageblatt. Darin enthalten
waren neben einem Grußwort des Bundespräsidenten Johannes
Rau umfassende Beiträge über die Club-Aktivitäten. Auf der
Party bot sich den rund 200 Gästen ein Ambiente, das das Flair
des Clubgründungs-Jahres 1978 wiederaufleben ließ. Mit schrillen Krawatten und bunten Kleidern waren viele der Bitte in der
Einladung nach originalgetreuer Garderobe gefolgt.
Zur Begrüßung mit Früchtebowle und Käse-Igeln ließ Präsident
Knut Aretz kurz die MC-Geschichte Revue passieren und hob
die besondere Bedeutung hervor, die diese Vereinigung für das
Marketing in der Region hat. Die Gründung eines MarketingClubs bot sich in diesem von unternehmerischer Initiative und
Ideenreichtum geprägten Umfeld an, um die Weitergabe von
Erfahrungen sicherzustellen. Heute, in einer wirtschaftlich
schwierigen Zeit, sieht Aretz den Club weiterhin gefordert. „Ziel
ist es, den vagen Optimismus, die Aufbruchstimmung, das neue Ausnahmsweise mal ratlos – die Präsidentenriege des MC Bergisch Land
Selbstbewusstsein aufzugreifen und im Rahmen unserer Mög- beim Musikquiz (v.l.): Knut Aretz, Dieter Lübcke, Hartmut Happich und
lichkeiten neue Impulse zu geben. Unsere Aufgabe ist, ein Netz- Klaus Stolte.
54
absatzwirtschaft 4/2004
I N F O R M AT I O N E N A U S D E M D E U T S C H E N M A R K E T I N G - V E R B A N D
CLUBEVENTS
ein wenig aus dem Takt gerieten – der Begeisterung tat das
keinen Abbruch. Ein Höhepunkt der Vorstellung war der Auftritt von An Kuohn von den Wuppertaler Bühnen. Die Schauspielerin, die an diesem Abend exklusiv und ohne Gage für den
Club gekommen war, zeigte, dass Marketing durchaus einen
hohen literarischen Wert besitzt. So warb bereits Karl Valentin
mit seinem Artikel „Zwangstheater“ für einen verstärkten
Besuch von Schauspiel und Oper. Völlig neu dagegen war die
Interpretation der Verbindung Faust, Mephisto und Gretchen
als Verhältnis zwischen Auftraggeber, Marketingexperte und
Verbraucher. An Kuohn stellte dabei die Frage, ob das bisherige Rollenverständnis der beteiligten Personen gegebenenfalls
überdacht werden muss. Denn Faust als Auftraggeber, der das
unschuldige Gretchen mit allen Mitteln für seine Zwecke verführen wollte, ist doch der eigentlich Skrupellose und nicht, wie
immer behauptet, Mephisto, der schließlich nur den Wunsch
seines Kunden ausgeführt habe. Der Vortrag der Goetheschen
Textpassagen war so brillant und lebendig, dass eine Absicht
von An Kuohn garantiert Erfolg hatte: erfolgreiches Theater-Marketing zu machen.
MC-Präsident Dieter
Schulte (r.) überreichte
Ministerpräsident Prof.
Georg Milbradt eine
geschnitzte Nuss mit Goethes „Faust“ in Miniaturausgabe als Erinnerungsgeschenk mit den Worten,
er habe künftig sicherlich
noch viele Nüsse zu
knacken…
schen Ambitionen unterstützen den Prozess Aufbau Ost emotional und wirken als Motor für die gesamte Region.“ Ministerpräsident Prof. Milbradt ist zuversichtlich, dass ganz Deutschland mobilisiert wird und die nationale Wirtschaft dahinter
stehen wird. „Wir müssen den Mut haben, eigene Entscheidungen zu treffen.“
MC LEIPZIG
Alles, was Rang und Namen in Wirtschaft, Politik, Kultur und
Medien hat, gab sich in einer Halle des neuen BMW-Werkes
in Leipzig ein Stelldichein. Mit maßgeblichem Engagement des
MC Leipzig schlossen sich das Regierungspräsidium Leipzig, die
Handwerkskammer und die IHK zu Leipzig sowie der Unternehmerverband Sachsen zusammen und versammelten mehr
als 800 prominente Gäste zum Jahresempfang.
Getreu dem Motto des Abends „Gemeinsam für die Region“
richtete Sachsens Ministerpräsident Prof. Dr. Georg Milbradt
seine Worte wirtschaftlich-olympisch aus: „Wenn alle zusammenhalten, können wir viel erreichen. Wir haben gemeinsam für
die Spiele gekämpft und wollen sie nach wie vor! Die olympi-
MC BIELEFELD
Vorstandswahl
Auf der Mitgliederversammlung des MC Bielefeld wurden die
Präsidentin Susanne Schaefer-Dieterle, der Geschäftsführer
André Mielitz, der Schatzmeister Hubert von Schnakenburg sowie Dieter Fleiter (Programmarbeit), Sabine Häring (Veranstaltungen), Prof. Dr. Uwe Rössler (Betreuung Junioren, Kontakt zu Hochschulen), Dirk Zimmermann (Jury Marketing
OWL) und Michael Vollmer (Sprecher Juniorenkreis) in ihrem
Amt bestätigt. Neu im Vorstand sind Gudrun Frensch-Groß
(Mitgliederbetreuung, Veranstaltungen) und Florian Möckel
(Programmarbeit, Kontakt zu Hochschulen). Dem Beirat
gehören an: Michael Leeuw (Öffentlichkeitsarbeit, Internet),
Axel Steinhardt (Veranstaltungen) sowie Ehrenpräsident
Dieter Baader.
CLUBFÜHRUNG
Jahresempfang im
BMW-Werk Leipzig
CLUBPREISE
MC Chemnitz
Zum siebten Mal vergab der MC Chemnitz den „Chemnitzer Meilenstein“. Die Entscheidung fiel für das Maschinenbauunternehmen Niles-Simmons. Das mittelständische
Unternehmen mit insgesamt 730 Mitarbeitern, davon 270
in Chemnitz, betreibt Verkaufs- und Servicebüros in Peking,
Sydney, Johannesburg, Nizhny Novgorod (Russland) und
Detroit und produziert in Chemnitz, Erkelenz (Niederrhein)
und Albany/N.Y. Im Jahr 2000 hat Niles-Simmons als
erstes ostdeutsches Unternehmen einen westdeutschen
Werkzeugmaschinenhersteller, die Firma Hegenscheidt
MfD, erworben und profitiert von Synergieeffekten, insbesondere bei Produkten für die Automobil- und die Eisenbahnindustrie.
4/2004 absatzwirtschaft
Niles-Simmons-Firmenchef Dr. Naumann erhält vom Chemnitzer
Clubpräsidenten, Dr. Volker Türschmann, Meilenstein und Urkunde,
links: Vorjahrespreisträgerin Ingrid Mössinger.
55
Herunterladen