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INTERLAKEN CLASSICS 2015
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WILLKOMMEN
Es gibt keine abstrakte Musik;
es gibt nur gute Musik und schlechte Musik.
Wenn sie gut ist, bedeutet sie etwas.
Richard Strauss (1864 – 1949)
Die dieses Jahr zur Aufführung gelangenden Werke
sowie die sie interpretierenden Orchester, Dirigenten
und Solisten stehen nicht nur für gute Musik, vielmehr
folgt Highlight auf Highlight. Wir freuen uns auf Sie
und danken sehr herzlich, dass Sie diese einzigartige
Festzeit mit all den herausragenden Künstlern geniessen. Tiefes Erleben für Seele, Geist und Sinne ist garantiert. Der Schwerpunkt liegt bei den grossen und bekannten Namen der Klassik. Dem Programmheft entnehmen Sie Detailinformationen zu den Komponisten und
den Interpreten. Zu zwei Namen sei vorab immerhin Folgendes bemerkt:
Das äussert virtuose 4. Klavierkonzert von Beethoven gilt als Höhepunkt
dieser Gattung in seinem Werk, es beginnt unkonventionell mit dem
Solisten. Nebst seinem einzigen Violinkonzert nimmt insbesondere das
Tripelkonzert eine Sonderstellung ein. Wir freuen uns, auch dieses selten
gespielte, aussergewöhnliche Werk dieser wohl wichtigsten Symbolfigur
der westlichen Musik zu Gehör zu bringen. Ein weiteres Augenmerk
richten wir immer wieder auf Mendelssohn, der mit Interlaken ganz besonders verbunden war. Wir hören seine Sinfonie Nr. 4 («Italienische») und
das Violinkonzert in e-Moll. Am 6. April 2015 findet zudem in der Kirche
Ringgenberg ein Meisterkonzert statt. Im Sommer seines Todesjahres
1847 spielte Mendelssohn immer wieder auf der bei diesem Anlass
erklingenden Orgel.
Zusammen mit allen Künstlern und Organisatoren danke ich nochmals
herzlich für Ihre stetige Treue und wünsche Ihnen an unseren Konzerten
beglückende Stunden. Mein grosser Dank geht nicht zuletzt an alle
Sponsoren und Gönner, ohne deren Support die Durchführung unseres
Festivals nicht möglich wäre.
Dr. Peter Hollinger
Präsident Interlaken Classics
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IM P E R I A L E
2015/146 - Programmheft Interlaken Classics 2015 / Kirchhofer - 195BD - 120 x 210 mm - Suisse - 13/02/15
EDITORIAL
Der Zauber und die Macht der Musik bewirken unglaublich vieles. Unterhalten selbstverständlich, das
ist keine Frage, das kann Musik sehr gut. Aber sie
kann noch vieles mehr. Aufheitern und trösten, beruhigen und beleben. Erinnerungen wecken, Brücken
zwischen Menschen und Kulturen schlagen. Kommunikation erleichtern, Kinder in den Schlaf wiegen,
Begeisterung wecken, Menschen ein Leben lang begleiten, Kulturen zusammenführen.
Pablo Casals hat dafür wunderbare Worte gefunden:
«Bei denen, die nicht lieben, vertreibt Musik allen
Hass. Dem Ruhelosen gibt sie Frieden, und den Weinenden tröstet sie. Die, die nicht mehr weiter wissen, finden neue Wege,
und denen, die alles ablehnen, erwächst neue Sicherheit und Hoffnung.»
Neue Wege finden, Hoffnung schöpfen, getröstet werden und Frieden
schaffen. Musik schenkt Kräfte, die wir täglich aufs Neue nötig haben.
Lassen auch Sie sich stärken, trösten, aufheitern und begeistern. Die
Interlaken Classics bieten mit ihrem exzellenten Programm allerbeste
Gelegenheiten dazu.
Ich wünsche Ihnen unvergessliche Konzerterlebnisse!
Christine Häsler, Grossrätin &
Mitglied Patronatskomitee Interlaken Classics
(die weiteren Mitglieder finden Sie auf Seite 67)
INTERLAKEN CLASSICS 2015
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4
5
INTERLAKEN CLASSICS 2015
I N H A LT S V E R Z E I C H N I S
28. März, 17.00 Uhr, VICOTRIA-JUNGFRAU Meisterkonzert David Geringas
11
29. März, 17.00 Uhr, Aula Sekundarschule Interlaken
Kinderkonzert «Der gestiefelte Kater»
17
3. April, 19.30 Uhr, Kirche Unterseen
Abschlusskonzert Meisterkurs Violoncello
15
4. April, 17.00 Uhr, Congress Centre Kursaal Interlaken
Sinfoniekonzert European Union Youth Orchestra
19
5. April, 17.00 Uhr, Congress Centre Kursaal Interlaken Sinfoniekonzert European Union Youth Orchestra
23
6. April, 17.00 Uhr, Kirche Ringgenberg Meisterkonzert Reinhold Friedrich
27
7. April, 19.30 Uhr, Kunsthaus Interlaken Abschlusskonzert Meisterkurs Trompete
33
10. April, 19.30 Uhr, Congress Centre Kursaal Interlaken Sinfoniekonzert Zakhar Bron Festival Orchestra
35
12. April, 10.30 Uhr, Congress Centre Kursaal Interlaken Matinee Zakhar Bron Festival Orchestra
38
16. April, 19.30 Uhr, Congress Centre Kursaal Interlaken Sinfoniekonzert Zakhar Bron Festival Orchestra
43
24. April, 19.30 Uhr, VICTORIA-JUNGFRAU Meisterkonzert Zakhar Bron
49
26. April, 17.00 Uhr, Kirche Unterseen Abschlusskonzert Meisterkurs Violine
53
16. Mai, 19.30 Uhr, Lindner Grand Hotel Beau Rivage 55
Klavier-Rezital mit Antonii Baryshevskyi und Sara Daneshpour
31. Mai, 17.00 Uhr, Congress Centre Kursaal Interlaken
International Menuhin Music Academy
61
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27. März – 4. April im Hotel Interlaken
Meisterkurs Prof. David Geringas, Violoncello
65
1. – 7. April im Kunsthaus Interlaken
Meisterkurs Prof. Reinhold Friedrich, Trompete
65
21. – 26. April im Kunsthaus Interlaken
Meisterkurs Prof. Zakhar Bron, Violine
65
Programmänderungen vorbehalten. Aktuelle Informationen finden Sie unter www.interlaken-classics.ch
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F E S T I VA L S P O N S O R E N :
M E D I E N PA RT N E R :
Beiträge der öffentlichen Hand: Kanton Bern/Amt für Kultur,
Gemeinde Interlaken, Gemeinde Unterseen, Gemeinde Matten.
Die Interlaken Classics danken allen Partnern, Mitgliedern und
Gönnern für die finanzielle Unterstützung.
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O R G A N I S AT I O N
IN DER VICTORIA BAR
VORSTAN D
Präsident:
Vizepräsident:
Dr. Peter Hollinger
Marc Werren
Ruedi Schwander
Stephan Oehrli
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Peter Keller
F OTOGRAF Rodo Wyss
David Schweizer
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Tel. 0900kultur oder 0900 585 887
Mo – Fr 10.30 – 12.30 h (1.20/ Min. ab Festnetz)
Wählen Sie online Ihren Sitzplatz aus: www.kulturticket.ch
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Lassen Sie sich während den Interlaken Classics in eine
Welt voller Geschmack und 150-jähriger Geschichte in
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Wir freuen uns auf Sie!
Sowie in sämtlichen Vorverkaufsstellen von Kulturticket
Basel: BaZ am Aeschenplatz, Billettkasse im Stadtcasino;
Bern: Bern Billett, Zentrum Paul Klee; Fribourg: Fribourg Tourisme;
Interlaken: Interlaken Tourismusbüro und in der Geschäftsstelle;
Luzern: KKL, LZ Corner; Meiringen: Haslital Tourismus;
Olten: Stadttheater; Riehen: Infothek-Kulturbüro Riehen;
Solothurn: Zentrale Vorverkaufsstelle; Thun: Thun-Thunersee
Tourismus; Zürich: Musikhaus Jecklin
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Interlaken Classics, Postfach 162, 3800 Interlaken
Telefon +41 33 821 21 15, Fax +41 33 821 21 16
[email protected], www.interlaken-classics.ch
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Die Abendkasse öffnet jeweils 1 Stunde vor Konzertbeginn.
Türöffnung für alle Veranstaltungen: 30 Minuten vor Konzertbeginn.
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ERÖFFNUNGSKONZERT / MEISTERKONZERT
GRand HoteL Beau RIvaGe
Interlaken
Samstag, 28. März 2015, 17.00 Uhr
VICTORIA-JUNGFRAU Grand Hotel & Spa,
La Salle de Versailles
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«Interlaken Classics» und freut sich,
Ihr kulturelles Abendprogramm mit
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27.01.2011 16:12:47 Uhr
PROGRAMM
Alexander Glazunow (1865–1935)
Elegie op. 17 «Hommage à Liszt»
Romanze ohne Worte
Chant du menestrel op. 71
Sérénade espagnole op. 20, Nr. 2
Dmitri Schostakowitsch (1906–1975)
Sonate d-Moll, op. 40
Allegro non troppo
Allegro
Largo
Allegro
*****
Sergej Rachmaninow (1873–1943)
Sonate in g-Moll, op. 19
Lento. Allegro moderato
Allegro scherzando
Andante
Allegro mosso
Konzertdauer: ca.1 Std. 40 Min., inklusive Pause
Eintrittspreis: CHF 40.–, unnummerierte Plätze
16 Min.
23 Min.
33 Min.
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ERÖFFNUNGSKONZERT / MEISTERKONZERT
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ERÖFFNUNGSKONZERT / MEISTERKONZERT
PROF. DAVID GERINGAS
WE R K E
IAN FOUNTAIN
Kurz nach dem sensationellen Erfolg seiner Oper «Lady Macbeth von
Mzensk», der den Ruf Dmitri Schostakowitschs im Westen begründete, entstand 1934 sein eigentlich erstes kammermusikalisches Werk, die
Sonate für Violoncello und Klavier d-Moll, op. 40. Sie wurde von
Viktor Kubatsky und dem Komponisten selbst am 25. Dezember 1934
uraufgeführt.
Folkloristische Elemente prägen die ersten beiden Sätze. So liegen russische Melodien den beiden Themen des ersten Satzes zugrunde, eher
orientalisch eingefärbt ist der zweite Satz. Nach dem langsamen Satz, der
mit grossem Atem weite Melodien wie Landschaften vor dem Zuhörer
ausbreitet, kommt im Finale das Groteske, das Ironisch-Karikierende, mit
dem der junge, westlich orientierte Schostakowitsch in der Oper «Die
Nase» (1928) und im Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester
(1933) seine Landsleute schockierte, noch einmal zum Zuge.
Ein ungewöhnlich breites Repertoire vom frühesten
Barock bis zur zeitgenössischen Musik zeichnet den
Cellisten und Dirigenten David Geringas aus. Er gehört
zu der vielseitigsten Musikern unserer Zeit. Viele
Werke der russischen und litauischen Avantgarde
führte der gebürtige Litauer als erster Musiker im Westen auf. Für sein weltweites Engagement für litauische
Musik und ihre Komponisten erhielt er höchste Auszeichnungen seines Landes. David Geringas musizierte mit vielen bedeutenden Orchestern und mit den
grössten Dirigenten unserer Zeit. Seine umfangreiche
Diskographie bietet zahlreiche Aufnahmen, die mit
Schallplattenpreisen hohen Ranges ausgezeichnet
wurden. Namhafte zeitgenössische Komponisten wie
Sofia Gubaidulina, Ned Rorem, Peteris Vasks und
Erkki-Sven Tüür haben David Geringas Werke gewidmet. Als Dirigent ist David Geringas regelmässig auf
Podien im In- und Ausland vertreten. Von 2005 bis
2008 war er «Chief Guest Conductor» des Kyushu
Symphony Orchestra, Japan. 2007 debütierte David
Geringas mit dem Tokio Philharmonic Orchestra und
dem China Philharmonic Orchestra. Im Februar 2009
gab er sein Debüt als Dirigent mit den Moskauer
Philharmonikern in Moskau.
Der Pianist Ian Fountain studierte am Winchester
College sowie am Royal Northern College of Music
und wurde 1989 im Alter von neunzehn Jahren jüngster Preisträger des Internationalen Arthur-RubinsteinKlavierwettbewerbs in Tel Aviv. Seit dieser Zeit spielt
Ian Fountain in ganz Europa, den USA, im Mittleren
Osten und in Grossbritannien mit Orchestern wie dem
London Symphonie-Orchester unter Sir Colin Davis,
dem City of Birmingham Symphony Orchestra, der
Israelischen Philharmonie unter Zubin Mehta, dem
Deutschen Symphonie Orchester Berlin und dem
Singapore Symphony Orchestra. Fountain ist begeisterter Kammermusiker. In dieser Funktion verbindet
ihn eine langjährige Zusammenarbeit mit Musikern wie
Ulf Hoelscher und David Geringas. Im Jahr 2001
wurde Ian Fountain als Professor für Klavier an die
Royal Academy of Music in London berufen.
Alexander Glazunow, eine Generation jünger als Tschaikowsky und eine
Generation älter als Strawinsky und Prokofjew, steht zwischen den Grossmeistern der russischen Musik und kann sich mit seinem vielseitigen Werk
nur schwer gegen die Faszination von Tschaikowskys Ballettmusik und
gegen den revolutionären Drive der skandalumwitterten jungen Generation durchsetzen. Das war zu seinen Lebzeiten so und hat sich bis heute
kaum geändert. Glazunow, der hochgeachtete Kompositionslehrer, der
im Jahr 1900 Nikolaj Rimskij-Korsakow am St. Petersburger Konservatorium ablöste, hat Generationen von Schülern unterrichtet, bevor er 1928
im hohen Alter vor der russischen Kulturpolitik kapitulierte und nach Paris
emigrierte. Vier Stücke aus seinem reichen Werkkatalog zeigen, wie
eigenständig sich Glazunow zwischen den Generationen bewegt.
Der junge Sergej Rachmaninow war das Aushängeschild des Moskauer Konservatoriums. Schüler von Tanejew und Arensky, legte er als Abschluss seiner Studien zwei Opern vor, dazu eine Reihe brillanter Klavierkompositionen, ein Klavierkonzert, das er auch selber vortrug, und eine
Sinfonie. Schnell verbreitete sich sein Ruf als glänzender Pianist über
Russland hinaus und ebenso schnell, aber heute vergessen, wuchs sein
Ruf als Dirigent. Seinen Kompositionen hingegen blieb der Erfolg versagt.
So liess der junge Pianist das Komponieren bald bleiben und widmete
sich ganz seiner Karriere als Pianist und Dirigent mit Auftritten in Russland
und später in London. Erst nach der Rückkehr aus London fand Rachmaninow wieder Gefallen am Komponieren. In kurzer Zeit entstanden das
zweite Klavierkonzert und die Sonate für Violoncello. Dem Schwung
der beiden so unterschiedlichen Werke kann man sich bis heute nicht entziehen.
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ABSCHLUSSKONZERT
Freitag, 3. April 2015, 19.30 Uhr, Kirche Unterseen
MEISTERKURS
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Das genaue Programm wird erst in der gemeinsamen Arbeitswoche
festgelegt und damit kurzfristig bekannt gegeben.
Das Konzert ist der Höhepunkt einer intensiven Kurswoche.
Freuen Sie sich auf Perlen aus dem Violoncellorepertoire.
Nähere Informationen zum Meisterkurs finden Sie auf Seite 65.
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KINDERKONZERT
Sonntag, 29. März 2015, 17.00 Uhr
Aula Sekundarschule Interlaken
K IN D ER KO N Z ERT « D ER G E S T I E F E LT E K AT E R »
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Besetzung:
Sang Yhee, Violoncello
Keiko Tamura, Klavier
Markus Zenger, Klarinette
Erzähler:
Peter Wenger
Musik von:
Ludwig van Beethoven
Claude Debussy
Gabriel Fauré
Michail Glinka
Jacques Offenbach
u.a.
Konzertdauer:
ca. 1 Std.
Eintrittspreise:
Kinder bis 16 Jahre und Studenten CHF 10.–,
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033 822 63 70, [email protected], www.mso-net.ch
Als der Müller starb, erhielt der älteste Sohn die Mühle, der zweite bekam
einen Esel und der dritte den Kater. Der Jüngste konnte sich nicht darüber hinwegtrösten, dass er ein so armseliges Los gezogen hatte...
Da sprach der Kater: «Seid nicht traurig, mein Herr, Ihr braucht mir nur
einen Sack zu geben und mir ein Paar Stiefel machen zu lassen, mit denen
ich durchs Gebüsch streifen kann, und Ihr werdet sehen, dass Ihr gar kein
so schlechtes Teil erhalten habt, wie Ihr meint …»
Textbearbeitung und musikalische Gestaltung: Ute Kleeberg
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SINFONIEKONZERT
Karsamstag, 4. April 2015, 17.00 Uhr
Congress Centre Kursaal Interlaken, Konzerthalle
EUROP EA N UNI ON YOUTH ORCHE STRA
Dirigent: V L A D IM IR A SH K E NA Z Y
Solist:
AL E X AN DE R ROMAN OVSK Y, K LAVIER
PROGRAMM
Joseph Haydn (1732 – 1809)
Sinfonie Nr. 49, f-Moll, «La passione»
Adagio
Allegro di molto
Menuet. Trio
Finale: Presto
ZUM KENNENLERNEN Nur gültig beim Ersteintritt
PACKAGE 1 »FIRST TOUCH»
• Freier Eintritt
• Welcome Drink (exkl. Spirituosen)
• Glücksjeton im Wert v. CHF 5.00
• Gratis Parken
PACKAGE 2 «SLOT STAR»
• Freier Eintritt
• Welcome Drink (exkl. Spirituosen)
• Promoticket im Wert v. CHF 10.00
• Gratis Parken
PACKAGE 3 «GAMBLE STAR»
• Freier Eintritt
• Welcome Drink (exkl. Spirituosen)
• Glücksjetons im Wert v. CHF 25.00
• Gratis Parken
CHF 8.00
CHF 15.00
CHF 20.00
Glücksjetons und Promotickets können nicht gegen Bargeld umgetauscht werden
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Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Klavierkonzert Nr. 4, G-Dur, op. 58
Allegro moderato
Andante con moto
Rondo vivace
Solist: Alexander Romanovsky
*****
Felix Mendelssohn (1809 – 1847)
Sinfonie Nr. 4, A-Dur, op. 90, «Italienische»
Allegro vivace
Andante con moto
Con moto moderato
Saltarello. Presto
21 Min.
33 Min.
27 Min.
Konzertdauer: ca. 1 Std. 50 Min., inklusive Pause
Eintrittspreise: CHF 95.– / 75.– / 50.–, nummerierte Plätze
GEHEI MTI PP: Konzerteinführung durch
SchülerInnen des Gymnasiums Interlaken
um 15.45 Uhr im Kursaal Interlaken
+ Gourmet Buffet im Kursaal
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SINFONIEKONZERT
VL AD IMIR ASHKENAZY
Nach einer eindrücklichen pianistischen Weltkarriere
wechselte Ashkenazy 1978 ans Dirigentenpult. In den
80er- und 90er-Jahren dirigierte und leitete er die
renommiertesten Orchester Europas. Ab 2003 amtierte er als Musikdirektor des NHK Symphony Orchestra
in Tokyo, bevor er 2009 die Verantwortung beim
Sydney Symphony Orchestra übernahm.
AL EX A NDER ROMAN OVSKY
Geboren in der Ukraine im Jahr 1984, studierte Romanovsky mit Leonid Margarius an der Klavierakademie in Imola (Italien) und bei Dmitri Alexeev am Royal
College of Music in London. Im Alter von siebzehn
Jahren gewann er den ersten Preis am renommierten
Busoni-Wettbewerb in Italien. Seit 2014 ist Alexander
Romanovsky der künstlerische Leiter der Vladimir Krainev International Piano Competition Moscow.
WERKE
Von Haydns Sinfonie f-Moll ist, was bei Haydns Sinfonien nicht immer
zutrifft, die Handschrift des Komponisten erhalten. Allerdings fehlt auf
Partitur und Stimmen der Zusatz «La passione», der Name, unter dem die
Sinfonie heute bekannt ist. In Haydns Handschrift ist hingegen die Jahreszahl der Uraufführung zu lesen: 1768. Anschliessend scheint die
Sinfonie in Vergessenheit geraten zu sein, bis sie nach Haydns Tod in Wien
gespielt wurde, wozu der zeitgenössische Berichterstatter in der Allgemeinen musikalischen Zeitung vermerkte, die Sinfonie sei nun unter dem
Namen «La passione» bekannt, weil sie zum Zeitpunkt eines Trauerfalls
im Kreise des Komponisten komponiert worden sei. Das stimmt vermutlich nicht. Viel näher an der Wahrheit ist wohl die Tatsache, dass die
Sinfonie f-Moll als Zwischenaktmusik in einem französischen Drama, das
man in deutscher Übersetzung in Wien spielte, eingesetzt worden ist. In
dieseTm Theater geht es um eine junge Dame, die in der Karibik gestrandet ist und dort vieles durchmachen muss, bis es zum Happy End kommt.
Dazu passt der Name «La passione» natürlich sehr gut.
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SINFONIEKONZERT
Beethovens grosszügiger Mäzen, Fürst Lobkowitz, liess es an nichts fehlen, wenn es darum ging, seinen Schützling zu fördern. So veranstaltete
er in seinem Haus zwei Konzerte für Freunde und Bekannte aus besseren Kreisen, wo der Komponist auch als sein eigener Interpret auftrat. Im
ersten der beiden Konzerte sass Beethoven am Klavier, um sein neues
Klavierkonzert in G-Dur aus der Taufe zu heben. Der Erfolg war so
gross, dass Beethoven auf eigene Rechnung ein öffentliches Konzert veranstaltete, das wegen seiner immensen Ausdehnung in die Musikgeschichte eingegangen ist. An einem Abend erklang die 6. Sinfonie, das
Klavierkonzert D-Dur, die 5. Sinfonie, die Chorphantasie op. 80 und zwei
Teile aus der Messe in C-Dur. Ein Programm nach dem Gusto des Komponisten, für das Publikum waren aber fast drei Stunden Musik zu viel.
Der zeitgenössische Berichterstatter lobte vor allem Beethoven als Pianist und meinte, dieses Klavierkonzert in G-Dur sei wohl etwas vom
Schwierigsten, das es zu spielen gebe.
«Nach Neujahr will ich mich wieder an die Instrumentalmusik machen,
mehreres für’s Clavier und vielleicht noch eine oder die andere Symphonie; denn mir spuken zwei im Kopfe herum», schreibt Mendelssohn seinen Eltern aus Rom im Winter 1830, wo er auf Bildungsreise ist. Eine der
beiden Sinfonien, an welche Mendelssohn hier denkt, ist die Italienische
Sinfonie. Die Uraufführung findet am 13. Mai 1833 in den Hanover
Square Rooms in London statt. Mendelssohn tritt in diesem Konzert auch
als Pianist mit dem d-Moll-Klavierkonzert von Mozart auf. Im kunterbunten Programm des Abends sind es die beiden einzigen Werke von
Bedeutung. Daneben kamen Kompositionen von Bériot, Pixis, Rossini,
Meyerbeer und Weber zur Aufführung, ein heute kaum mehr denkbares
Programm. Von der Ankündigung aus Rom bis zur ersten Aufführung vergehen gut zweieinhalb Jahre. Das ist recht viel für einen Komponisten,
der Einfälle im Überfluss hat und in kurzer Kadenz neue Kompositionen
vorlegt. Doch gerade für die Sinfonie Nr. 4 suchte der Komponist den Ort
der Uraufführung sehr sorgfältig aus. Nachdem er ein erstes Mal England
bereist hatte (er sollte in seinem Leben elfmal nach England gehen), wusste er, dass London die Stadt war, wo seine neue Sinfonie auf bestes Echo
stossen würde. In der Tat. Der zweite Satz musste auf Publikumswunsch
wiederholt werden und Mendelssohns Freund Ignaz Moscheles notierte:
«Er war das Juwel des Abends.»
With the support of the Creative Europe Programme of the
European Union, and the 28 Member States of the European Union
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SINFONIEKONZERT
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KO NZ ERTSPO NSO R :
Ostersonntag, 5. April 2015, 17.00 Uhr
Congress Centre Kursaal Interlaken, Konzerthalle
EUROP EA N UNI ON YOUTH ORCHE STRA
Dirigent: Solistin:
V L A D IM IR A SH K E NA Z Y
M O NE H AT TO R I, V IO LI N E
PROGRAMM
Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)
Sinfonie Nr. 35, D-Dur, KV 385, «Haffner»
Allegro con spirito
Andante
Menuetto
Finale. Presto
Felix Mendelssohn (1809–1847)
Violinkonzert e-Moll, op. 64
Allegro molto appassionato
Andante
Allegro molto vivace
Solistin: Mone Hattori
*****
Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Sinfonie Nr. 7, A-Dur, op. 92
Poco sostenuto, vivace
Allegretto
Presto
Finale. Allegro con brio
28 Min.
26 Min.
38 Min.
Konzertdauer: ca. 2 Std., inklusive Pause
Eintrittspreise: CHF 95.– / 75.– / 50.–, nummerierte Plätze
G EH EI MTI PP:
Konzerteinführung durch
SchülerInnen des Gymnasiums
Interlaken um 15.45 Uhr im
Kursaal Interlaken
+ Osterdinner im Victoria-Jungfrau
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SINFONIEKONZERT
MO NE HAT TORI
wurde 1999 in Tokio in eine Musikerfamilie geboren.
Sie erhielt ihren ersten Geigenunterricht im Alter von
fünf Jahren bei Goro Masuda. Bereits ein Jahr später
wurde sie Schülerin von Akuri Suzuki und weitere zwei
Jahre später von Zakhar Bron. 2008 erspielte sie sich
den ersten Preis am 9. Wieniawski-Wettbewerb und
an der Japan Arts Competition. 2013 gewann sie den
Grand Prix am Internationalen Violinwettbewerb in
Novosibirsk und 2015 auch die Boris Goldstein Violin
Competition in Bern. Professor Bron unterrichtet
Mone Hattori heute an der Zakhar Bron Akademie in
Interlaken. Sie wird unterstützt von der Igor Tsukanov
Family Foundation.
E U R O P EAN UNION YOUT H ORCHEST R A
Das European Union Youth Orchestra ist ein angesehener und dynamischer Klangkörper. Das Orchester
vereint 140 Nachwuchsmusiker aus allen 28 EU-Ländern mit dem Ziel, kulturelle Grenzen zu überwinden
und diesen Geist weltweit in seinen Konzerten zu verbreiten. Zudem will das Orchester den jungen Künstlern auch eine professionelle Weiterbildungsmöglichkeit bieten.
WERKE
Der reiche Salzburger Bürgermeisterssohn Sigmund Haffner wird in den
Adelsstand erhoben, und das muss natürlich gefeiert sein, am besten mit
einer Auftragskomposition des Salzburger Komponisten Mozart, der damals allerdings schon in Wien lebte. Mozart war unter Druck, weil vielerlei Werke der Vollendung harrten, und wollte den Auftrag ablehnen; Vater
Leopold setzte aber Druck auf, letztlich gab Wolfgang nach und machte
sich – «ich muss die Nacht dazu nehmen», wie er selber schrieb – ans
Werk. Sechs Sätze lieferte er nach Salzburg. Zwischendurch (am 4. August) heiratete Mozart noch schnell die Sängerin Constanze Weber im
Wiener Stephansdom. Nach erfolgter Uraufführung kamen aber nur Teile
des Notenmaterials zurück, und das auch noch mit viel Verspätung. Der
Rest blieb verschwunden. Aus den noch vorhandenen Noten gestaltete
Mozart – nun in weniger grosser Eile – eine viersätzige Sinfonie, die sogenannte Haffner-Sinfonie. Und weil er gerade seine Oper «Die Entführung aus dem Serail» fertiggestellt hatte, versteckte er im Finale ein Zitat
INTERLAKEN CLASSICS 2015
25
SINFONIEKONZERT
aus dieser Oper, die Arie «O, wie will ich triumphieren, wenn sie euch zum
Richtplatz führen und die Hälse schnüren zu». Ein typischer Scherz à la
Mozart.
«Ich möchte Dir wohl auch ein Violinkonzert machen für nächsten Winter,
eins in e-Moll steckt mir im Kopfe», schreibt Mendelssohn seinem
Freund, dem grossen Violinvirtuosen Ferdinand David. Allerdings geht es
dann doch eine Weile, bis der Komponist nach mehr als einem Jahr
wieder an David schreibt: «Das ganze erste Solo soll aus einem hohen e
bestehen.» Und nochmals vergehen drei Jahre, bis endlich im Herbst
1844 das Violinkonzert e-Moll, op. 64 fertiggestellt ist. Es wird sogleich
an Ferdinand David verschickt, der es im März des folgenden Jahres in
Leipzig zur Uraufführung bringt. Es geriet nicht ganz nach Wunsch von
Komponist und Interpret, sodass die beiden das ganze Werk einer eingehenden Bearbeitung unterzogen. Doch weniger als sechs Monate später
war die Umarbeitung beendet und das Werk wird erneut aufgeführt. Der
Komponist, jetzt überzeugt von seinem neuesten Werk, stand selber am
Dirigentenpult. Das Violinkonzert machte so viel Furore, dass sich nur
einen Monat später das Wunderkind Joseph Joachim, damals kaum vierzehn Jahre alt, mit Mendelssohns neuester Komposition dem Publikum
in Dresden vorstellte.
Im Dezember 1813, in einem Wohltätigkeitskonzert zugunsten invalider
Soldaten aus der Schlacht bei Hanau, war die 7. Sinfonie zum ersten
Mal zu hören. Für dieses Benefizkonzert hatte Beethoven alles, was Rang
und Namen im musikalischen Wien hatte, im Orchester versammelt. Unter
der Leitung des Komponisten spielten im Orchester der Opernkomponist
und ehemalige Lehrer Beethovens, Antonio Salieri, der Komponist Louis
Spohr, der Klaviervirtuose und Mozart-Schüler Johann Nepomuk Hummel, Beethovens Freund Ignaz Schuppanzigh und der junge Giacomo
Meyerbeer, der später die französische Grande Opéra beherrschen sollte. Mit Meyerbeer, so ging das Gerücht, soll Beethoven allerdings nicht
zufrieden gewesen sein. Er sei ein mässig begabter Paukenspieler gewesen, befand der Meister.
Mit Doppelschlägen hatte Ludwig van Beethoven gute Erfahrungen gemacht. Kurz vor Weihnachten 1808 brachte er in seinem selbst organisierten Konzert seine fünfte zusammen mit der sechsten Sinfonie mit sehr
grossem Erfolg zur Uraufführung. Fünf Jahre später wollte der Meister
diesen Triumph wiederholen, ja wenn möglich noch übertreffen. Für den
27. Februar 1814 organisierte er deshalb nochmals eigenhändig ein Konzert, in dem die siebte Sinfonie bereits zum vierten Mal wiederholt wurde
und dazu die achte Sinfonie zur Uraufführung gelangte. Einmalig war die
für Wiener Verhältnisse überdimensionierte Orchesterbesetzung. Beethoven hielt in seinem Notizbuch fest: 36 Violinen, 14 Bratschen, 12 Violoncelli, 7 Kontrabässe, 2 Kontrafagotte und die üblichen Blasinstrumente.
INTERLAKEN CLASSICS 2015
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26
INTERLAKEN CLASSICS 2015
MEISTERKONZERT
Ostermontag, 6. April 2015, 17.00 Uhr
Kirche Ringgenberg
REI NHOLD FRIEDRI C H, TROMPE TE
E R IKO TA K E ZAWA , O R G E L
PROGRAMM
Girolamo Fantini (geboren um 1600)
Zwei Sonaten und zwei Tänze
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Allabreve D-Dur für Orgel, BWV 589
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Felix Mendelssohn (1809 – 1847)
Orgelsonate Nr. 3, A-Dur, op. 65 12 Min.
Konzertdauer: ca. 1 Std. 15 Min., inklusive Pause
Eintrittspreis: CHF 40.–, unnummerierte Plätze
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10 Min.
Georg Philip Telemann (1681 – 1767)
Trompetenkonzert f-Moll 1. Allegro – 2. Largo e piano – 3. Vivace
*****
Luca Lombardi (geb. 1945)
«Gilgul» für Trompete und Orgel
Henri Tomasi (1901 – 1971)
«La semaine sainte à Cuzco» für Trompete und Orgel
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8 Min.
6 Min.
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INTERLAKEN CLASSICS 2015
MEISTERKONZERT
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geboren in Weingarten/Baden, ist seit seinem Erfolg
beim ARD-Wettbewerb 1986 auf allen wichtigen Podien der Welt zu Gast. Sein Debüt bei den Berliner
Festwochen von 1982 mit der Sequenza X von Luciano Berio und das Debüt im Wiener Musikvereinsaal
1994 mit dem Trompetenkonzert von Joseph Haydn,
gespielt mit der Klappentrompete, umreissen das
weite Spektrum seiner Aktivitäten. Für Reinhold Friedrich gehören Neue und Alte Musik in der Auseinandersetzung mit dem Werk zusammen und bilden keinen
Gegensatz. Ebenso konsequent verbindet er in sich
den Solisten, Kammermusiker und Orchestermusiker.
Seit Neugründung des Lucerne Festival Orchestra
2003 ist er dort als Solotrompeter engagiert. Er ist
Professor für Trompete an der Hochschule für Musik
Karlsruhe und des Weiteren Honorarprofessor an der
Royal Academy of Music in London und Gastprofessor an der Royal Academy of Music in Århus (Dänemark) und an der Elisabethen-Hochschule für Musik
in Hiroshima /Japan.
E R IKO TA K E ZAWA
wurde in Hiroshima geboren und erhielt seit dem fünften Lebensjahr Klavierunterricht. 1984 kam sie nach
Deutschland und schloss 1995 ihr Studium mit Auszeichnung ab. Sie errang Auszeichnungen bei Wettbewerben auf nationaler und internationaler Ebene,
zuletzt den ersten Preis beim internationalen Klavierwettbewerb in Ostuni (Italien) und als Klavierduo mit
ihrem Ehemann Christoph Sischka erste Preise in
Rom 1997 und in Cortemilia 1998 sowie im Jahr 2000
einen zweiten Preis in Tokio. Zu einer regen Konzerttätigkeit in Deutschland, Korea, Spanien, Österreich,
Italien, Frankreich, Bulgarien und der Slowakei kommen Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen.
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INTERLAKEN CLASSICS 2015
30
MEISTERKONZERT
WERKE
Gleich zweimal ist Girolamo Fantini, der italienische Startrompeter der
Monteverdi-Zeit, in die Geschichte eingegangen. Einmal war er der erste
Trompeter, der eine Trompetenschule drucken liess mit präzisen Spielanleitungen, Übungen und Beispielen. Dann war er der erste Komponist,
der Werke für Trompete und Cembalo oder Orgel veröffentlichte und damit
signalisierte, dass die Trompete nicht länger nur ein Instrument der Militärmusik und öffentlicher Zeremonien war, sondern ihren Platz in der
Kunstmusik hatte. Fantinis Leistungen ebneten so der Trompete den
Zugang ins Orchester und zur Kammermusik einerseits, boten Trompetenschülern andererseits ein durchdachtes Lehrbuch. Seine Sonaten
gehören zur Kammermusik, seine Tänze hingegen erinnern mehr an
höfische Zeremonien.
Als bereits bekannter Organist und Komponist hat Bach im Alter von
30 Jahren angefangen, italienische und französische Musik seiner Zeit zu
sammeln. Er kaufte sich sogar eine alte Ausgabe von Frescobaldis «Fiori
musicali» und studierte Werke von Corelli. Als unmittelbare Folge entstanden Orgelwerke im Stile der Franzosen und Italiener, darunter das
Allabreve in D-Dur, dem eine Komposition Corellis als Vorlage diente.
Bach verwendete den Titel Allabreve, wie ihn die Italiener fünfzig Jahre
zuvor gebrauchten, nämlich als Bezeichnung für eine vierteilige Komposition. Zu Bachs Zeiten hiess Allabreve allerdings bereits «im Marschtempo». Der Komponist setzte also, sicher bewusst, einen altmodischen Titel.
In seinem Lebenslauf aus dem Jahr 1718 schreibt Georg Philipp Telemann: «Alldieweil aber die Veränderung belustiget, so machte ich mich
in jenen Jahren (gemeint sind die Jahre von 1708 bis 1712) auch über
Konzerte her. Hiervon muss ich bekennen, dass sie mir niemals recht von
Herzen gegangen sind, obschon ich deren eine ziemliche Menge gemacht
habe.» Eine ziemliche Menge ist in diesem Fall sehr viel. Rund hundert
Konzerte hat Telemann komponiert, Trompetenkonzerte allerdings erstaunlich wenige. Sei es, dass er an der Trompete keinen Gefallen fand,
sei es, dass er in seiner Umgebung, anders als etwa Johann Sebastian
Bach, keinen guten Trompeter hatte.
Luca Lombardi studierte Klavier und Komposition in Rom, Wien, Köln
und Berlin, arbeitete mit Karlheinz Stockhausen und liess sich von BerndAlois Zimmermann und Paul Dessau weiter ausbilden. Daneben schloss
er ein Studium in deutscher Literatur an der Universität Rom ab. Von 1973
bis 1993 unterrichtete Lombardi Komposition an den Konservatorien von
Pesaro und Mailand. Heute lebt er in Italien und Israel.
INTERLAKEN CLASSICS 2015
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MEISTERKONZERT
«Gilgul» ist ein hebräisches Wort und meint die wilden Bewegungen der
Seele, die den Körper verlässt, wenn dieser unter zugefügten Schmerzen
stirbt. Das Werk ist den Opfern des Naziterrors im Dorf Sant’Anna di Stazzema gewidmet. Der Komponist schreibt dazu: «Immer wenn ich in
Deutschland bin, denke ich an Dinge, die geschahen, kurz bevor ich auf
die Welt kam. Wie etwa das Geschehen in Sant’Anna di Stazzema. Es ist
ein Schmerzensgesang, geschrieben mit den Werken von Johann Sebastian Bach im Hintergrund und einem Zitat des Chorals ‹Oh Haupt voll Blut
und Wunden›.»
Abraham Mendelssohn meinte es gut mit seinen Kindern, aber erzog sie
streng. Unterricht in Sprachen und Musik waren Pflicht für Fanny und
Felix, Klavierunterricht ebenso. Felix wurde vom gefeierten Virtuosen
Ludwig Berger im Violin- und Bratschenspiel unterrichtet, Carl Friedrich
Zelter, der Leiter der Berliner Singschule, brachte ihm Kontrapunkt und
Komposition bei. Dazu kam Zeichenunterricht bei Samuel Rösel. Der
elfjährige hochbegabte Felix erhielt neu noch Orgelunterricht dazu. Die
Mutter, Lea Mendelssohn, führte ihre Kinder zu Johann Sebastian Bachs
Musik hin. Die dreizehnjährige Schwester Fanny spielte Bachs Präludien
und Fugen auswendig, der vierzehnjährige Felix bekam eine Abschrift der
Matthäus-Passion geschenkt.
1829 ermöglichten die Eltern dem jungen Komponisten eine ausgedehnte Bildungsreise, von der Felix Mendelssohn nicht nur Zeichnungen mit
nach Hause brachte, sondern in vielen Briefen auch von allen Orgeln
berichtete, die er, wo immer er eine offene Kirche fand, gespielt hatte.
Kompositionen für Orgel stehen zwar nicht im Mittelpunkt des Schaffens von Mendelssohn, zeigen aber alle eine perfekte Beherrschung des
Kontrapunkts und allergrösste Kenntnis von den Möglichkeiten des
Instruments.
«Obwohl ich der Verwendung der meisten modernen Ausdrucksformen
nicht aus dem Weg gegangen bin, bin ich doch im Inneren stets Melodiker geblieben. Ich kann Systeme und Sektierertum nicht ausstehen. Ich
schreibe für ein grosses Publikum. Musik, die nicht von Herzen kommt,
ist keine Musik.» So äusserte sich Henri Tomasi in einem Interview. Der
Komponist, der auch ein begnadeter Dirigent war und eigentlich gerne
Matrose geworden wäre, macht in seinen Kompositionen häufig Anleihen
bei sehr unterschiedlichen Musiktraditionen. Elemente der Volksmusik aus
seiner Heimat Korsika treten neben exotische Klänge aus Südamerika,
Kambodscha, Laos, der Sahara und Tahiti. La semaine sainte à Cuzco
berichtet musikalisch vom Aufeinanderprallen der indianischen Kultur in
den peruanischen Anden mit derjenigen der christlichen Eroberer. Der
Klang ist gewalttätig, disharmonisch, die Trompete imitiert Kriegsgeschrei,
und eine düster beladene Passionsmusik mit fremden Harmonien prägt
den eigenwilligen Schluss.
INTERLAKEN CLASSICS 2015
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INTERLAKEN CLASSICS 2015
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ABSCHLUSSKONZERT
Dienstag, 7. April 2015, 19.30 Uhr, Kunsthaus Interlaken
MEISTERKURS
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Konzertdauer: ca. 1 Std. 30 Min., inklusive Pause
Eintrittspreis: CHF 20.–, unnummerierte Plätze
(Kinder und Jugendliche gratis)
Wer Abschlusskonzerte von Meisterkursen besucht hat, erinnert sich
gerne an die hochkarätigen Darbietungen. Freuen Sie sich auf ein schönes Konzert mit den Stars der Zukunft! Das Programm wird gegen Ende
der Kurswoche unter www.interlaken-classics.ch publiziert.
Nähere Informationen zum Meisterkurs finden Sie auf Seite 65.
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INTERLAKEN CLASSICS 2015
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SINFONIEKONZERT
Freitag, 10. April 2015, 19.30 Uhr
Congress Centre Kursaal Interlaken, Konzerthalle
Z A KHA R BRON FESTI VA L ORCHE STRA
H A NSJÖ R G SC H E L L E NB ERGER
ZA K H A R B R O N U ND E STHER Y OO, BEI DE V I OLI N E
DAV ID G E R ING A S, V IO L ON C ELLO
H E NR I SIG F R ID SSO N, K LAV I ER
Leitung: Solisten: PROGRAMM
Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Violinkonzert D-Dur, op. 61
Allegro ma non troppo
Larghetto
Rondo
Solistin: Esther Yoo
*****
Ludwig van Beethoven
Tripelkonzert C-Dur, op. 56 Allegro
Largo
Rondo alla pollacca
Solisten: Zakhar Bron, Violine
David Geringas, Violoncello
Henri Sigfridsson, Klavier
42 Min.
35 Min.
Konzertdauer: ca. 1 Std. 50 Min., inklusive Pause
Eintrittspreise: CHF 95.– / 75.– / 50.– nummerierte Plätze
TI PP: Gourmet Buffet
im Kursaal
NICHTS
AUS DEM
Musikfestwoche Meiringen
3. – 11. Juli 2015
INTERLAKEN CLASSICS 2015
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SINFONIEKONZERT
ZA K H A R B R O N FE S TIVA L ORCHEST RA
Das Zakhar Bron Festival Orchestra wurde 2011 von Zakhar Bron als Adhoc-Orchester ins Leben gerufen. Darin vereint er Meisterkünstler aus
Köln, Madrid und Zürich zu einem einzigartigen Klangkörper. Ein Zusammenspiel von Perfektion, Hingabe und Leidenschaft. Grosse Nachwuchstalente aus aller Welt, die mitten in ihrer solistischen Karriere stehen, vereint zu einem Orchester der Spitzenklasse.
HANS JÖRG SCHELLEN BERGER
studierte nach dem Abitur zunächst nebeneinander
Oboe und Mathematik. Nach dem Abschluss seiner
Ausbildung wurde Schellenberger 1971 Oboist des
Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchesters. Seit 2000 unterrichtet Hansjörg Schellenberger an der «Escuela
Superior de Musica Reina Sofia» in Madrid.
HE NRI SIGFRIDSSON
spielt regelmässig in der Tonhalle Zürich, im Konzerthaus Berlin, in den Philharmonien von Köln, Budapest
und St. Petersburg oder im Herkulessaal München.
Als Krönung seiner Wettbewerbserfolge ist die Beethoven Competition Bonn 2005 anzusehen, bei der
er den ersten Preis, den Publikumspreis und den
Kammermusikpreis gewann. Auf dem Gebiet der
Kammermusik arbeitete er u. a. mit Gidon Kremer,
Mischa Maisky, Leonidas Kavakos, Patricia Kopachinskaya und Sol Gabetta zusammen.
E S THER YOO
Geboren in den USA und aufgewachsen in Europa,
erlangte Esther Yoo im Alter von 16 Jahren als jüngste Gewinnerin des Sibelius-Violinwettbewerbs internationale Aufmerksamkeit. Auch beim Concours Reine
Elisabeth in Brüssel ging sie als eine der jüngsten
Preisträgerinnen in die Geschichte ein. Die Zusammenarbeit mit brillanten Dirigenten wie Lorin Maazel
oder Vladimir Ashkenazy hat die amerikanisch-koreanische Geigerin geprägt. 2014/15 wird sie u. a. mit
dem BBC Symphony Orchestra debütieren.
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SINFONIEKONZERT
WE R K E
«Concerto par Clemenza pour Clement primo Violino e direttore al theatro a Vienna, dal L. v. Bhvn.,1806», schrieb Beethoven auf das Titelblatt
seines einzigen Violinkonzerts. Der etwas erzwungen humoristische Titel
in Italienisch und Französisch (beides Sprachen, die der Komponist nur
rudimentär beherrschte) sollte darauf hinweisen, dass das Konzert dem
Geiger Franz Clement zugedacht ist, der damals Konzertmeister im
Theater an der Wien war. Er war denn auch der Interpret der Uraufführung, die allerdings keine Publikumsresonanz fand. Der Komponist fertigte sofort eine Fassung für Klavier statt Violine und Orchester an, doch
auch diese Variante fand keinen Anklang. Erst als der 13-jährige Joseph
Joachim das Werk in London unter der Stabführung von Mendelssohn
spielte, begann das musikalische Publikum die herausragenden Qualitäten des Werks zu erkennen. Mendelssohn selbst setzte noch im Jahr
dieses Londoner Konzerts den Schlussstrich unter sein eigenes Violinkonzert, das deutlich dem Beethovenschen Vorbild verpflichtet ist.
Ebenfalls wenig Glück hatte Beethoven mit seinem Tripelkonzert. Der
Rezensent der Allgemeinen musikalischen Zeitung schrieb nach der Uraufführung: «Auch hörten wir ein Concertino von Beethoven für Pianoforte, Violine und Violoncello mit Begleitung des Orchesters, welches aber
keinen rechten Eingang finden wollte.» Nun ist das sogenannte Tripelkonzert nicht gerade ein Leichtgewicht, ein «Concertino», wie der Rezensent
sich ausdrückte, sondern ein recht grosses Stück Musik und die Besetzung mit drei Solisten alles andere als alltäglich. Beethoven bereitete die
Uraufführung, die im Mai 1808 stattfand, ganz besonders sorgfältig vor.
Bereits im Frühjahr 1804, also ganze vier Jahre vor der ersten öffentlichen
Aufführung, probte der Komponist das Tripelkonzert im Haus des Fürsten
Lobkowicz, dem das Konzert auch gewidmet ist. Zweimal hintereinander
veranstaltete der Fürst daraufhin Privataufführungen in seinem Palais, wo
Beethoven auch noch die dritte Sinfonie, die Eroica, für die Gäste des
Hauses aufführte. Der Fürst liess sich die Sache einiges kosten, er engagierte und bezahlte Solisten und Orchester für alle Proben und Aufführungen. Der Komponist übernahm den Klavierpart im Tripelkonzert und konnte auch die Gelegenheit beim Schopf packen und während der Proben
noch etliche Korrekturen an seinen Werken anbringen. Nach den beiden
Privatkonzerten und einer gründlichen Revision hielt Beethoven das
Tripelkonzert für ausgereift genug, um es öffentlich aufführen zu lassen.
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M AT I N E E
M AT I N E E
ZA K H A R B R O N
Sonntag, 12. April 2015, 10.30 Uhr
Congress Centre Kursaal Interlaken, Konzerthalle
ZAK H A R B R O N F EST I VA L O R C H E S T R A
Leitung / Violine:
Solisten:
INTERLAKEN CLASSICS 2015
Z AH K A R BRON
ELVIN GAN IYEV, ELLINOR D’MELON ,
EL EA NICK (ALLE VIOLIN E)
H ANS JÖRG SCHELLENBERGER, OBOE
P ROGRA MM
Pablo de Sarasate (1844 – 1908)
Zigeunerweisen, op. 20 Solistin: Elea Nick
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)
Violinkonzert Nr. 4, D-Dur, KV 218
Allegro
Andante cantabile
Rondeau: Andante grazioso
Solist: Elvin Ganiyev
*****
Arvo Pärt (geb. 1935)
Cantus in memoriam Benjamin Britten
Henryk Wieniawski (1835 – 1880)
Fantaisie brillante über Themen aus Gounods
«Faust», op. 20
Solistin: Ellinor D’Melon
8 Min.
25 Min.
8 Min.
E LV IN G A NIYE V
geboren 1997 in Ankara, stand 2006 zum ersten Mal
vor grossem Publikum, das er mit einem Vivaldi-Konzert verzauberte. Noch im gleichen Jahr erhielt er
einen Förderpreis in Moskau. Konzerte in Aserbaidschan, in der Türkei, in Brüssel und in arabischen
Staaten folgten. Seit einigen Jahren arbeitet er mit
Professor Zakhar Bron zusammen.
E L E A NIC K
20 Min.
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Doppelkonzert für Violine und Oboe, c-Moll, BWV 1060 14 Min.
Allegro
Adagio
Allegro
Konzertdauer: ca. 2 Std., inklusive Pause
Eintrittspreis: CHF 40.–, unnummerierte Plätze
ist ein ebenso inspirierender wie bewegender Geiger.
In einer Vielzahl von eindrücklichen CD-Einspielungen
wie auch in Konzertsälen bewundern die Zuhörer
seine makellose Technik und sein Verständnis für die
sensibelsten Interpretationen der gesamten klassischen Musikliteratur. Er war Preisträger bei den
renommiertesten Wettbewerben, einschliesslich des
Prix Concours Reine Elisabeth und des WieniawskiWettbewerbs. Insbesondere machte er sich einen
Namen als Lehrer von Stars wie Vadim Repin, Maxim
Vengerov, Daniel Hope oder in jüngster Zeit Chloe
Hanslip und David Garrett.
wurde am 9. August 1999 in Zürich geboren. Mit fünf
Jahren begann sie Klavier zu spielen, ein halbes Jahr
später bekam sie ihren ersten Geigenunterricht. Schon
sehr bald wurde ihre spezielle Begabung auf der Geige
deutlich spürbar. Im Mai 2012 wurde sie schliesslich
als jüngste Studentin in die Klasse von Zakhar Bron
an der Hochschule der Künste in Zürich aufgenom-
E L L INO R D ’ M E L O N
Sie begann mit vier Jahren Geigenunterricht zu
nehmen. Im Mai 2005 hatte sie ihren ersten Auftritt,
begleitet von ihrer Mutter am Klavier. Seit dem Studienjahr 2010/2011 wird sie an der Reina Sofia School
of Music von Professor Zakhar Bron unterrichtet,
gesponsert von Telefònica.
Beschriebe zum Zakhar Bron Festival Orchestra und
Hansjörg Schellenberger finden Sie auf Seite 36.
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M AT I N E E
WERKE
Nach Paganinis Tod drängten sich zahlreiche Violinvirtuosen auf die
grossen Podien Europas, um sich als würdige Nachfolger des «Teufelsgeigers» vorzustellen. Niemandem gelang dies so überzeugend wie dem
Spanier Pablo de Sarasate, dem Sohn eines Militärkapellmeisters, der
bereits als kleiner Junge in Paris studierte, mit 13 Jahren als Wunderkind
herumgereicht wurde und bald als legitimer Erbe von Paganinis Vermächtnis galt. Komponiert hat Sarasate vor allem für sein Instrument, gewagtes Komponieren lag ihm fern, Virtuosität ist das Markenzeichen seines
Stils.
Die 1877 entstandenen Zigeunerweisen in Form eines breit angelegten
ungarischen Csárdás, die sich Sarasate auf den Leib schrieb, vereinigen
alle Raffinessen halsbrecherischen Geigenspiels und stellen nach wie vor
eine Herausforderung für alle grossen Geiger dar.
«Nur eines bitte ich mir aus, und das ist: dass ich nicht bey der Violin
bleibe. Keinen Geiger gebe ich nicht mehr ab; beym Clavier will ich dirigieren.»
So bestimmt vermeldete Wolfgang Amadeus Mozart seinem Vater,
dass er nicht mehr als Geiger auftreten wolle, nachdem er jahrelang als
Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle fast ausschliesslich als Geiger
hervortrat und bei jeder sich bietenden Gelegenheit um einen Solovortrag
gebeten wurde. Vom Pianisten, Dirigenten und Opernkomponisten allerdings wollte man in Salzburg damals wenig wissen.
Vergebens hielt der Vater dagegen und schrieb: «Du weisst selbst nicht,
wie gut du Violin spielst, wenn du nur mit Figur, Herzhaftigkeit und Geist
spielen willst, so, als wärest du der erste Violinspieler in Europa.»
Mozarts Entschluss, nicht mehr als Geiger aufzutreten, zeigt sich auch
ganz klar, wenn man sich die Kompositionsdaten der fünf Violinkonzerte
vor Augen führt: Das erste wurde im April 1775 fertiggestellt, das fünfte
und letzte bereits im Dezember des gleichen Jahres. Von da an zeigte
sich Mozart als Dirigent, Komponist und bis kurz vor seinem Tode als phänomenaler Pianist, der für sich selber immer wieder Klavierkonzerte
schrieb, insgesamt immerhin dreissig an der Zahl.
Der estnische Komponist Arvo Pärt änderte im Alter von mehr als vierzig Jahren in allerkürzester Zeit seinen Stil komplett. Nach ersten Werken
im Zwölftonstil versuchte er sich mit Collagetechniken, die er bald wieder
verliess, um sich während einer langen schöpferischen Pause – von 1968
bis 1976 – der russisch-orthodoxen Kirche zuzuwenden. 1976 hatte er
endlich ein neues Kompositionsprinzip gefunden, den sogenannten
Tintinnabuli-Stil (Glöckchen-Stil). Sein Hauptmerkmal ist eine tonale
Grundhaltung mit einer Melodiestimme, einer Stimme in Dreiklangbewegungen und einer Bassstimme, die fast immer auf dem gleichen Ton
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M AT I N E E
verbleibt. Als bekanntestes Beispiel aus den ersten Jahren dieses Stils gilt
der Cantus in memoriam Benjamin Britten von 1977. Einem zehnstimmigen Streichorchester steht ein Tintinnabulum, ein Glöckchen, gegenüber, das seine Tonhöhe ja nicht verändern kann. Das Stück beginnt
mit Glockenschlägen, die in Gruppen mit Abständen von 18 Taktschlägen
erklingen.
Wieniawski schrieb seine Fantaisie brillante über Themen aus Gounods Oper «Margarethe» im Jahre 1865, sechs Jahre nach der Premiere
der Oper, die zwar offiziell Margarethe hiess, aber unter dem Namen
«Faust» populär wurde. Volle zehn Jahre stand Gounods Oper ununterbrochen auf dem Spielplan des Pariser Théâtre Lyrique. Wieniawski
schliesst sich mit seiner Fantasie einer langen Reihe von Bearbeitungen
an, die alle auf Faust-Vertonungen basieren und vor allem das Pariser
Publikum begeisterten. Franz Liszt und Hector Berlioz nahmen sich des
Themas an, aber auch viele weniger bekannte Komponisten und vor allem
Virtuosen wie etwa François Burgmüller schrieben Faust-Variationen,
Faust-Fantasien, Faust-Reminiszenzen und Ähnliches. Meist liegen ihnen
Originalkompositionen von Berlioz, Gounod oder Franz Liszt zugrunde,
seltener Werke von Schubert, Wagner oder Schumann, die sich ebenfalls
mit dem Fauststoff auseinandersetzten.
Dass Bachs Konzerte für ein oder mehrere Cembali Bearbeitungen von
früheren Werken für Streich- oder Blasinstrumente sind, vermuteten
Forscher schon um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Abschriften und alte
Aufführungsdokumente legen nahe, dass Bach in Köthen, wo er als
Musikdirektor vor allem Orchesterwerke zu komponieren und zu dirigieren hatte, eine ganze Sammlung solcher Konzerte angelegt hat. Allein, sie
sind fast durchwegs verschollen, hingegen existieren Bearbeitungen für
Tasteninstrumente. Und von ganz wenigen Konzerten sind beide Fassungen, einmal für Violine, einmal für Cembalo, erhalten.
Bachs c-Moll-Konzert, BWV 1060, das in der Fassung für zwei Cembali
bekannt geworden ist, lässt sich auf ein Konzert für Violine und Oboe zurückführen, wie der Musikforscher Wilfried Fischer zwingend dargelegt
hat. Seine Fassung überzeugte Forscher und ausführende Musiker, unter
denen der Oboist Bruce Haynes einer der grossen Befürworter dieser Urfassung ist. So hat denn Bach wohl in Köthen ein Konzert für Violine
und Oboe komponiert, das vermutlich in c-Moll oder d-Moll stand. Die
Noten dazu muss Bach mit nach Leipzig genommen und dort für zwei
Cembali arrangiert haben. Die Noten der Cembalo-Fassung sind in Bachs
Nachlass gefunden worden.
INTERLAKEN CLASSICS 2015
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Donnerstag, 16. April 2015, 19.30 Uhr
Congress Centre Kursaal Interlaken,
Konzerthalle
Z A KHA R BRON FESTIVA L ORCHE STRA
Leitung:
Hochwertige
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Solisten:
JU ST U S F R A NT Z (1 . T EI L) UN D
ZA K H A R B R O N (2 . T E IL )
M O NE H AT TO R I U ND ZA KHA R BRON , BEI DE V I OLI N E
NO B U KO IM A I, V IO L A
PROGRAMM
Niccolò Paganini (1782 – 1840)
Cantabile und Moto perpetuo Solistin: Mone Hattori
9 Min.
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)
Sinfonia concertante für Violine und
Viola Es-Dur, KV 364
Allegro maestoso
Andante
Presto
Solisten: Nobuko Imai, Viola
Zakhar Bron, Violine
*****
Peter Tschaikowsky (1840 – 1893)
Serenade für Streichorchester C-Dur, op. 48
Pezzo in forma di sonatina
Walzer
Elegie
Finale: Tema russo
30 Min.
28 Min.
Konzertdauer: ca. 1 Std. 40 Min., inklusive Pause
Eintrittspreise: CHF 95.– / 75.– / 50.–, nummerierte Plätze
TI PP: Gourmet Buffet
im Kursaal
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SINFONIEKONZERT
Seine aussergewöhnliche Musikerkarriere begann im
Jahre 1967, als Justus Frantz den internationalen
Musikwettbewerb der ARD gewann. Der Schritt in die
internationale Spitzenklasse der Pianisten gelang
Justus Frantz 1970 mit den Berliner Philharmonikern
unter der Leitung von Herbert von Karajan. Fünf Jahre
später feierte er sein USA-Debüt mit den New Yorker
Philharmonikern unter Leonard Bernstein, mit dessen
musikalischen Idealen er sich bis heute verbunden
fühlt. Bernsteins Traum von einem internationalen,
jungen und vor allem professionellen Orchester inspirierte Justus Frantz 1995 zur Gründung der Philharmonie der Nationen,
ein Orchester, dass er inzwischen in die Reihe der besten Klangkörper der
Welt geführt hat. Justus Frantz gelingt es immer wieder, auf unkonventionelle Weise einem breiten Publikum den Zugang zur klassischen Musik
zu verschaffen. 1986 initiierte er das Schleswig-Holstein Musik Festival,
dessen Intendant er neun Jahre lang war und das er zu einem der grössten Musikfestivals der Welt gemacht hat.
NO B U KO IM A I
Sie gilt als eine der herausragendsten Bratschistinnen
unserer Zeit. Ihre Solokarriere, die sie mit den bedeutendsten Orchestern weltweit zusammenführte, verbindet sie mit zahlreichen Auftritten mit Kammermusikpartnern wie Gidon Kremer, Yo Yo Ma, Itzhak
Perlman, András Schiff, Isaac Stern oder Pinchas
Zukerman.
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SINFONIEKONZERT
WE R K E
Ein Perpetuum mobile oder, wie es oft auf Italienisch geschrieben wird,
ein Moto perpetuo, ist eine Werkbezeichnung, die besonders Niccolò
Paganini, Carl Maria von Weber und Felix Mendelssohn Bartholdy verwendeten, um kurze publikumswirksame Virtuosenstücke zu kennzeichnen. Ihr Charakteristikum ist einmal ein extrem hoher Schwierigkeitsgrad
und dann eine von Anfang bis Ende durchgehende Bewegung mit gleichbleibenden, kleinen Notenwerten in schneller Bewegung. Alle drei genannten Komponisten haben ein Moto perpetuo für eigene Konzertauftritte geschrieben, nicht ganz ohne Hintergedanken, denn das Publikum
sollte merken, dass da nicht nur ein Virtuose (Paganini) auf der Bühne
stand, sondern auch ein Komponist, beziehungsweise nicht nur ein Komponist (Weber und Mendelssohn), sondern auch ein ernstzunehmender
Interpret.
Die Gattung Sinfonia concertante, bei der sich zwei Solisten auf der Bühne
nicht nur als Virtuosen, sondern auch als integrale Partner des Orchesters präsentierten, war gerade gross in Mode, als Mozart als reisender
Virtuose in Deutschland und Frankreich konzertierte. Kein Wunder, dass
auch er für seine eigenen Auftritte eine Sinfonia concertante im Gepäck
haben wollte. Allein seine ersten drei Versuche scheiterten. Zuerst kam
eine Fassung für Klavier, Violine und Orchester nicht übers Skizzenstadium hinaus. Das gleiche Schicksal erlitt eine Sinfonia concertante für
Bläser und Orchester, und ein dritter Versuch für Streichtrio und Orchester gedieh überhaupt nicht über den ersten Anlauf hinaus. Erst beim vierten Versuch klappte es. Im Sommer 1779 schrieb Mozart die Sinfonia
concertante in Es-Dur für Violine, Viola und Orchester für ein Konzert in Salzburg. Eine Besonderheit der Bratsche in diesem Werk ist die
Skordatur, das heisst die Umstimmung der Saiten, die einen Halbton
höher gestimmt werden sollen, wahrscheinlich, um dem Ton im Vergleich
zur Violine und zum Orchester mehr Glanz zu verleihen.
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«Ich hätte mir kein schöneres Geschenk wünschen können, denn Mozart
ist mein Gott», schrieb Peter Tschaikowsky seinem Verleger Jurgenson,
nachdem dieser dem Komponisten zu Weihnachten eine Gesamtausgabe von Mozarts Werken geschenkt hatte. Kurz darauf, und von
Tschaikowsky selber als Hommage an Mozart bezeichnet, wurde die
Streicherserenade in C-Dur im privaten Rahmen gespielt. Freunde
waren begeistert und drängten auf eine öffentliche Aufführung. Diese kam
ein Jahr später auch zustande. Das St. Petersburger Publikum jubelte,
der Walzer musste sogar wiederholt werden und der Komponist schrieb
seinem Verleger: «Ich liebe diese Serenade schrecklich.» Für das russische Publikum sofort erkennbar waren zwei Volkslieder, die Tschaikowsky im letzten Satz verwendet hat, nämlich «Auf der grünen Wiese» und
«Unter dem grünen Apfelbaum».
INTERLAKEN CLASSICS 2015
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MEISTERKONZERT
Freitag, 24. April 2015, 19.30 Uhr
VICTORIA-JUNGFRAU Grand Hotel & Spa,
La Salle de Versailles
Z A KHA R BRON, V I OLINE
M A U R IZIO SC IA R R E T TA , V IO L INE
IR INA V INO G R A D OVA , K L AV IE R
Violine:
ZAKHAR BRON
MAURIZIO SCIARRE TTA
Klavier:
IRIN A VIN OGRADOVA
PROGRAMM
Georg Friedrich Händel (1685 – 1759)
Sonate für 2 Violinen
Solisten: Maurizio Sciarretta und Zakhar Bron
... zeitgemäss, schnell und sicher
Richard Strauss (1864 – 1949)
Violinsonate in Es-Dur, op. 18
Allegro ma non troppo
Improvisation, andante cantabile
Finale, andante, allegro
*****
Sergej Prokofiev (1891 – 1953)
Sonate für 2 Violinen, C-Dur, op. 56 Andante cantabile
Allegro
Comodo (quasi allegretto)
Allegro con brio
Solisten: Zakhar Bron und Maurizio Sciarretta
Henryk Wieniawski (1835 – 1880)
Legende, op. 17
Fassung für Violine und Klavier
Thème original varié, op. 15
Arbeitsbühnen
KONSAG
033 822 14 24
Stapfackerweg 14
3805 Goldswil
Konzertdauer: ca. 1 Std. 45 Min., inklusive Pause
Eintrittspreis: CHF 40.–, unnummerierte Plätze
10 Min.
27 Min.
17 Min.
8 Min.
12 Min.
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MEISTERKONZERT
MAU RIZIO SCIARRET TA
wurde in Bologna geboren und studierte von 1994 bis
1996 am dortigen Konservatorium Geige unter der
Leitung von Massimo Quarta. Zwischen 1995 und
1999 studierte er in Köln und Lübeck.
Maurizio Sciarretta gewann zahlreiche Wettbewerbe,
wie den ersten Preis beim «Premio Paolo Borciani»
und den ersten Preis «Premio Michelangelo Abbado»
in Mailand.
IRINA VIN ORADOVA
Als Absolventin des Moskauer Konservatoriums und
Schülerin des legendären Lev Naumov stammt Irina
Vinogradova aus einer Künstlerschmiede ersten
Ranges. Bereits in sehr jungen Jahren holte sich die
Pianistin den Preis des Prager Klavierwettbewerbs.
Nach ihrer Wahl zur Professorin ans Moskauer Konservatorium verlegte sie sich immer mehr auf die
Begleitung von Geigern wie Vadim Repin und Maxim
Vengerov oder Zakhar Bron, mit dem sie eine sehr
lange freundschaftliche Zusammenarbeit verbindet.
Von 1977 bis 1989 war sie als Professorin für das
Hauptfach Klavier am Moskauer Konservatorium tätig.
Neben solistischer Tätigkeit unterrichtet sie seit 2011
an der Musikhochschule Köln.
WERKE
Georg Friedrich Händel liess seine Sonaten erst im späteren Alter von
fünfzig Jahren drucken, geschrieben aber hatte er solche Kompositionen
seit seiner frühen Jugend. Als 14-Jähriger brachte er die erste Sonate zu
Papier, in den Jahren zwischen 1715 und 1720 verbrachte der Komponist regelmässig Zeit damit, neben Opern und Oratorien auch Sonaten zu
schreiben, und zehn Jahre später verarbeitete er eine grosse Zahl von
Einzelnummern aus Opern, Oratorien und anderen Kirchenwerken zu
Sonaten für zwei Soloinstrumente, meistens Violinen. Überhaupt
schien ihm die Veröffentlichung von Kompositionen erst im Alter Vergnügen zu bereiten, denn neben den Sonaten hat er auch seine berühmten
Orgelkonzerte, die Concerti grossi und seine grossangelegten CembaloSuiten erst um 1740 veröffentlicht. Zeitgenossen berichten, Händel habe
diese Werke unvergleichlich improvisiert, und die gedruckten Fassungen
seien nur ein schwacher Abklatsch. So wie wir sie heute kennen, sind die
Sonaten und Konzerte aber immer noch Kompositionen ersten Ranges.
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MEISTERKONZERT
Mit der Violinsonate stellte der 23-jährige Komponist Richard Strauss
sein immenses technisches Können ein erstes Mal ins Rampenlicht. Mit
einer grossen Bewegung wischte er alle Vorbilder von Beethoven bis
Brahms zur Seite, schrieb einen überdimensionierten ersten Satz, dessen
erstes Thema schon zwanzig Takte lang ist. An Virtuosität und Klangfarbenreichtum lässt die Komposition nichts zu wünschen übrig. Vor dem
effektvollen Finale, das an manchen Stellen wie ein virtuos gestalteter
Klavierauszug einer Strauss-Oper klingt, setzt der Komponist einen langsamen Satz mit dem Titel Improvisation, der aber eher an ein Lied ohne
Worte denken lässt. «Zerstäubende Klänge», notierte dazu ein Musikkritiker.
Die Uraufführung im Jahr 1888 in Elberfeld war ein Erfolg, bei einer Aufführung noch im gleichen Jahr in seiner Heimatstadt München setzte sich
der Komponist sogar selber ans Klavier.
In seiner Selbstbiografie, die Prokofiev, dem Vorbild Strawinsky folgend,
bereits im Alter von fünfzig Jahren schrieb, heisst es einmal: «Das Anhören schlechter Musik bringt einen manchmal auf gute Ideen. Einmal hörte
ich eine miserable Sonate für zwei Violinen und Klavier, da kam mir der
Gedanke, auch einmal ein Duett für zwei Geigen zu versuchen. Allerdings
länger als fünfzehn Minuten sollte es nicht sein, das würde kein Mensch
aushalten.» In den Sommerferien 1932 in St. Tropez setzte der Komponist diesen Gedanken in die Tat um und schrieb in kurzer Zeit die Sonate für zwei Violinen im Auftrag einer Pariser Konzertgesellschaft nieder.
Schon im Dezember wurde die Sonate uraufgeführt mit dem Geiger
Samuel Dushkin, einem Freund Strawinskys, und mit Robert Soetens.
Allerdings war es nur fast eine Uraufführung, denn drei Wochen zuvor
spielten zwei russische Geiger das Werk bereits in Moskau, ganz entgegen den Abmachungen mit der Pariser Konzertgesellschaft. Auch hier
wandelte der Komponist in den Fussstapfen Strawinskys, der solche
«Doppeluraufführungen» gegen alle Verträge gern geschehen liess.
Henryk Wieniawski kam als Ausnahmetalent bereits mit acht Jahren von
Warschau nach Paris und erhielt sofort einen der begehrten Plätze am
Conservatoire. Er war noch nicht dreizehn, da verliess er mit einer Goldmedaille ausgezeichnet das Konservatorium, bildete sich da und dort in
Paris weiter, lernte Chopin kennen und begleitete den belgischen Virtuosen Henri Vieuxtemps auf Konzertreisen. Da muss ihn die Freude am
Komponieren gepackt haben. Vor allem schrieb er sich als junger Star am
Violinhimmel für seine eigenen Konzerte Virtuosenstücke auf den Leib.
Sein erstes Violinkonzert, op. 14, ist dafür ein gutes Beispiel; die beiden
anschliessend komponierten Thème original, op. 15 und Legende,
op. 17 schliessen mit ihrem virtuosen Gestus nahtlos ans Violinkonzert
an.
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ABSCHLUSSKONZERT
Sonntag, 26. April 2015, 17.00 Uhr, Kirche Unterseen
MEISTERKURS
Z A KHA R BRON, V I OLINE
Konzertdauer: ca. 2 Std., inklusive Pause
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Solisten zum Abschluss der Kurswoche ein festliches Konzert mit einem
abwechslungsreichen Streifzug durch die Violinliteratur. Das genaue Programm steht erst am Ende der Kurswoche fest.
Nähere Informationen zum Meisterkurs finden Sie auf Seite 65.
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Samstag, 16. Mai 2015, 19.30 Uhr
Lindner Grand Hotel Beau Rivage
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UND SA RA DA NESHP OUR, USA
(SIE G E R IN P R IX D U P IA NO IC 2 0 15 )
PROGRAMM
1. Teil: Die erste Konzerthälfte wird durch Sara Daneshpour –
die Gewinnerin des Prix du Piano 2015 – gestaltet. Der Prix du Piano
2015 fand am 21. Februar 2015 im Kursaal Bern statt.
2. Teil: Antonii Baryshevskyi
Alessandro Scarlatti (1660 – 1725)
Sonaten in: A-Dur K. 113
C-Dur K. 159
D-Dur K. 96
György Ligeti (1923 – 2006)
Musica Ricercata
26 Min.
I Sostenuto – Misurato – Prestissimo
II Mesto, rigido e ceremoniale
III Allegro con spirito
IV Tempo di valse (poco vivace «à l’orgue de Barbarie»)
V Rubato. Lamentoso
VI Allegro molto capriccioso
VII Cantabile, molto legato
VIII Vivace. Energico
IX (Béla Bartók in memoriam) Adagio. Mesto – Allegro maestoso
X Vivace. Capriccioso
XI (Omaggio a Girolamo Frescobaldi) Andante misurato e
tranquillo
Frédéric Chopin (1810 – 1849)
Drei Mazurken
Ristorante Mercato
Bar «Las Rocas»
City Hotel Oberland
Höheweg 7
im Zentrum von Interlaken
Tel. 033 827 87 87
www.city-oberland.ch
12 Min.
12 Min.
Konzertdauer: ca. 2 Std., inklusive Pause
Eintrittspreise: CHF 40.– unnummerierte Plätze
Schüler, Lehrlinge, Studierende mit Ausweis: Ermässigung von 50 %
INTERLAKEN CLASSICS 2015
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K L A V I E R - R E Z I TA L
A NTO NII BA RYSH E V SK YI
wurde 1988 in Kiew in der Ukraine
geboren. Er begann mit dem Klavierspiel im Alter von sechs Jahren.
Zurzeit absolviert er ein Nachdiplomstudium bei Prof. Valerii Kozlov
an der Nationalen Musikakademie
in der Ukraine. Aktuell ist Antonii
Baryshevskyi ebenfalls Student von
Prof. Marian Rybicki an der Ecole
Normale de musique de Paris.
2006 nahm er am Euro Radio Youth
Concert in München teil und gewann 2014 schliesslich in Bern den
Prix du Piano Interlaken Classics.
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Die Amerikanerin mit iranischen Wurzeln ist Absolventin des Curtis Institute of Music in Philadelphia, wo sie zuerst unter Leon Fleisher und nun
unter Dr. Oleg Volkov studiert. Mit 21 Jahren hatte sie nicht nur in ihrer
Heimatstadt Washington D.C. Auftritte, sondern auch in New York, Russland, Deutschland, Schweden u. a.
2014 wurde Daneshpour Preisträgerin des Seoul International Music
Competition in Korea, und 2015 erhielt sie am Publikumswettbewerb Prix
du Piano die meisten Stimmen und gewann.
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Z
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ABEND
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K L A V I E R - R E Z I TA L
WE R K E
555 Sonaten für Cembalo komponierte Domenico Scarlatti. Eine magische Bedeutung hat diese Zahl natürlich nicht, obwohl es bis heute ein
Rätsel ist, wann, wo und in welchem Zeitraum der Komponist diesen
unendlichen Schatz von Cembalowerken komponiert hat. Von Scarlatti
eigentlich als Übungsstücke oder Etüden für seine Schüler gedacht und
darum immer mit dem Titel «Esercizi» versehen, sind die Sonaten so reich
an Einfällen, dass sie den Weg aufs Konzertpodium gefunden haben.
Allerdings erst seit gut fünfzig Jahren. Denn die gesamte Sammlung von
fünfzehn Bänden mit den Cembalosonaten ruhte während zweihundert
Jahren unentdeckt in einem Archiv. Erst um 1940 fand und inventarisierte der amerikanische Cembalist Ralph Kirkpatrick diesen Bestand. Seither tragen die Sonaten Scarlattis Nummern mit einem K für Kirkpatrick.
Wer viel ins Kino geht, dem ist vielleicht der Soundtrack zu Stanley
Kubricks «Eyes wild shut» in Erinnerung. Es handelt sich um das zweite
Stück von György Ligetis Musica Ricercata. Die elf Stücke entstanden zwischen 1951 und 1953 bei Experimenten mit minimalistischen
Strukturen von Rhythmus und Klang, um, wie es Ligeti selber ausdrückte, «sozusagen eine Neue Musik aus dem Nichts heraus zu bauen». Im
ersten Stück wird ein einziger Ton verwendet, zu dem am Ende noch ein
Ton hinzukommt, im zweiten besteht die Musik aus drei Tönen, im dritten
aus vier, bis im letzten Stück zwölf Töne gebraucht werden. Die Uraufführung fand erst siebzehn Jahre nach der Fertigstellung der Komposition
statt.
Familie Beeler und Mitarbeiter
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Frédéric Chopin hat 57 Mazurken komponiert, mehr als von jeder
anderen Gattung – wie Etüden, Walzer oder Nocturnes –, die der Komponist oft verwendete. Er hat die Mazurka wohl wegen ihrer polnischen
Herkunft so deutlich bevorzugt, doch übernahm er nie eine fertige Melodie, sondern liess sich von melodischen oder rhythmischen Elementen
aus verschiedenen Volkstänzen wie Oberek, Mazur und Krakowjak inspirieren. Sie seien nicht zum Tanzen, hielt der Komponist nachdrücklich fest,
sondern fürs häusliche Musizieren bestimmt. Darum hat er sie gerne als
Zeichen freundschaftlicher Gesinnung Bekannten gewidmet, ins Album
geschrieben oder als Manuskript geschenkt. Einer Gewohnheit folgend
hat Chopin seine Mazurken immer aus dem Gedächtnis niedergeschrieben. Auch wenn er sie einem Freund schenkte, so notierte er an Ort und
Stelle die gesamte Komposition ohne Vorlage. Einträge in musikalische
Alben und Erinnerungsbücher machte er stets auswendig. Daraus erklärt
sich, dass viele Mazurken in leicht unterschiedlichen Fassungen vorhanden sind.
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INTERLAKEN CLASSICS 2015
IMMA
Sonntag, 31. Mai 2015, 17.00 Uhr
Congress Centre Kursaal Interlaken, Theatersaal
INTERNATI ONA L M ENUHI N MUSIC ACADE MY
Leitung / Solist:
O L E G K A SK IV, V IO LI N E
PROGRAMM
Peter Tschaikowsky (1840 – 893)
Souvenir de Florence, op. 70 Für Streichorchester bearbeitet von Alberto Lysy
*****
Astor Piazzolla (1921 – 1992)
Las cuatro estaciones porteños
(The four seasons of Buenos Aires)
Nach Vivaldis «Vier Jahreszeiten»
Solist: Oleg Kaskiv
34 Min.
27 Min.
Konzertdauer: ca. 1 Std. 25 Min., inklusive Pause
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Schüler, Lehrlinge, Studierende mit Ausweis: Ermässigung von 50 %
O L E G K A SK IV
wurde 1978 in der kleinen ukrainischen Stadt Kremenez in eine Musikerfamilie geboren. Er studierte zunächst an der Krushelnytska Special Music
School und wechselte später zum Lysenko-Konservatorium in Lviv über.
Im Jahr 1996 gewann Oleg ein Stipendium, um in der Schweiz an der
berühmten «Internationalen Menuhin Music Academy» zu studieren und
wurde von Alberto Lysy, dem einzigen Schüler von Yehudi Menuhin,
unterrichtet. Heute ist Oleg Kaskiv Solist und künstlerischer Leiter an der
IMMA.
INT E R NAT IO NA L M E NU H IN M U SIC A C A DEM Y
Die IMMA wurde von einem der bedeutendsten Geiger des zwanzigsten
Jahrhunderts – Yehudi Menuhin – in Gstaad gegründet. Die Akademie gilt
weltweit als eine der renommiertesten Schweizer Musikinstitutionen und
bietet jedes Jahr Geigenvirtuosen und Musiker anderer Saiteninstrumenten ein dreijähriges Stipendium in der Schweiz an.
Das Spielen im Orchester ist eines der Hauptziele und ein fester Bestandteil der Ausbildung an der IMMA. Sie ermöglicht den Studenten, sich mit
der Disziplin und dem Spielen im Orchester in der Öffentlichkeit vertraut
zu machen.
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Kennen wir
uns schon?
IMMA
WE R K E
Lionel Bringuier
Chefdirigent
Peter Tschaikowsky arbeitete in den Jahren 1889 und 1890 in einem
Florentiner Hotel an seiner Oper «Pique Dame». Nach Hause zurückgekehrt, schrieb er schnell, fast atemlos und in einem Zug das Streichsextett «Souvenir de Florence», ein Titel, der aber nur darauf hinweisen soll,
dass der Komponist die gute Zeit in Florenz vermisste, denn in dieser
Komposition gibt es keine programmatischen Ansätze und keine folkloristischen Italien-Zitate, noch sonst etwas, das auf den Florenzaufenthalt
hinweisen würde. Im Juni 1890 sandte der Komponist die fertige Partitur
nach St. Petersburg, fragte aber voller Angst und Sorge, ob die Komposition auch gut sei, er verbiete jede Drucklegung und öffentliche Aufführung des Werkes, bevor er es nicht persönlich im privaten Rahmen gehört und alle «schlechten» Stellen korrigiert habe. Die Privataufführung
kam zustande, Tschaikowsky zog sein Werk, das ihn nicht befriedigte,
wieder zurück und arbeitete im Sommer 1891 noch einmal daran. Seinen
Freunden schrieb er, das Werk sei missglückt, voller technischer Fehler
und musikalisch unbefriedigend. Das war aber nicht das letzte Wort. Aus
Paris meldete der Komponist wieder voller Freude und Stolz, er habe jetzt
zwei freie Wochen, und die würde er einsetzen, um das Streichsextett zu
verbessern. Endlich, im Juni 1892, druckte der Verlag Jurgenson Partitur
und Stimmen des «Souvenir de Florence». Nach rund sieben Jahren der
Beschäftigung mit dieser Komposition fand endlich die erfolgreiche Uraufführung statt.
In den 60er-Jahren gründete Astor Piazzolla zwei Kammermusikgruppen, die in Buenos Aires bald Kultstatus erreichten: das Octet Buenos
Aires und das Quinteto Nuevo Tango. Für diese Gruppen schrieb er neue,
unkonventionelle Musik, die sein Lieblingsinstrument, das Bandoneon,
fast immer in den Mittelpunkt stellte. Sein Stil ist gekennzeichnet durch
eine Mischung aus Ravel, Strawinsky und Bartók, die er in seiner Studienzeit in Paris kennenlernte, und aus dem Jazz der 50er-Jahre, den er
von seinen Auftritten mit Gerry Mulligan und Gary Burton her kannte. Das
brachte ihm vollen Erfolg in der Heimat, während er in Europa erst eine
Generation später entdeckt wurde.
Seine Cuatro estaciones (Vier Jahreszeiten), die ganz leicht an Vivaldis
Jahreszeiten erinnern, sind nicht als Zyklus komponiert worden, sondern
einzeln. Zuerst entstand der Sommer, gedacht als Bühnenmusik, am
Schluss der Winter, in dem Piazzolla alle kompositorischen Mittel, die er
bei Nadja Boulanger in Paris gelernt hatte, zusammenfassen wollte. Anschliessend ergänzte er die beiden Teile zu einem Zyklus für Streichquintett, Klavier, Elektrogitarre, Bass und natürlich Bandoneon. Heute wird das
Werk meistens in Bearbeitungen für Streichorchester gespielt, wie hier in
der Fassung von Alberto Lysy, dem Meisterschüler von Yehudi Menuhin.
Wir sind
Ihr Orchester.
©Priska Ketterer
Pro Saison spielen wir über 100 Konzerte
zusammen mit namhaften Dirigenten und Solisten.
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Wir wissen, wo die Musik spielt. Darum sind wir bei den
Interlaken Classics wieder dabei. Für alle, die Leidenschaft
und Weltklasseniveau nicht nur auf der Bühne erwarten,
sondern auch in der täglichen Regionalberichterstattung:
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DREI MEISTERKURSE –
WIR TUN MEHR FÜR DEN NACHWUCHS!
27. März – 4. April
im Hotel Interlaken
P ROF. DAVID GE RINGAS
V IOLONCE L L O
1. – 7. April
im Kunsthaus Interlaken
P ROF. RE INHOL D F RIE DRICH
TROMPE TE
21. – 26. April
im Kunsthaus Interlaken
P ROF. ZAKHAR BRON
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Ihre Teilnahme als passive/r Teilnehmer/in
Wer an einem Meisterkurs als passiver Teilnehmer in der ersten Reihe sitzt,
erhält eine immense Fülle von Eindrücken. Die Arbeit der Dozenten mit
den aktiven Teilnehmern wird aus nächster Nähe miterlebt, die Ideen und
Korrekturen können eins zu eins für die eigene Arbeit, die eigene Technik
umgesetzt werden.
Die passive Teilnahme an einem Meisterkurs in Interlaken ist hochinteressant und äusserst lehrreich für alle, die sich nicht exponieren wollen, sich
nicht in der Lage fühlen, den hohen Anforderungen einer aktiven Teilnahme zu genügen, oder sich noch in der Ausbildung befinden. Persönliche
Kontakte mit den jungen Musikern und Dozenten runden das Erlebnis ab.
Mehr Informationen und die detaillierten Kursausschreibungen finden Sie
unter www.interlaken-classics.ch.
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WERDEN SIE MITGLIED DER INTERLAKEN CLASSICS
Mit Ihrem jährlichen Beitrag unterstützen Sie die Stars der Zukunft!
Die Interlaken Classics können in dieser Form nur dank grosszügiger
Beiträge von Sponsoren, Subventionen der öffentlichen Hand und
Ihren Mitgliederbeiträgen bestehen.
SI E KÖN N EN WI E FOLGT MI T GLI ED W ER D EN :
Wie klingt
Engagement?
JAHRESBEITRAG
FREIKARTEN MATINEE
Einzelmitglied
Ehepaar / Partner
Firmen mit 1 bis 20 Mitarbeitern
Firmen mit 21 bis 200 Mitarbeitern
Gönner
Freunde der Interlaken Classics
CHF 100.–
CHF 150.–
CHF 400.–
CHF 900.–
CHF 1’000.–
CHF 2’500.–
1 Freikarte
2 Freikarten
3 Freikarten
5 Freikarten
2 Freikarten *
2 Freikarten **
* Zusätzliche Leistungen für Gönner (für jeweils 2 Personen):
– Sinfoniekonzert nach Wahl mit Gourmet-Buffet
– Künstlerempfang im Anschluss an das Sinfoniekonzert
**Zusätzliche Leistungen für Freunde Interlaken Classics
(für jeweils 2 Personen):
– Sinfoniekonzert nach Wahl mit Gourmet-Buffet
– Künstlerempfang im Anschluss an das Sinfoniekonzert
– Übernachtung im VICTORIA-JUNGFRAU Grand Hotel & Spa
Detaillierte Infos finden Sie unter www.interlaken-classics.ch
Verlangen Sie das Anmeldeformular via Telefon 033 821 21 15 oder
E-Mail [email protected]
P AT R O N AT S K O M I T E E I N T E R L A K E N C L A S S I C S
(in alphabetischer Reihenfolge)
Prof. Dr. Thomas Cottier, Urs Graf, Christine Häsler,
Hans-Jürg Käser, Christian König, Christa Markwalder,
Hanna Muralt Müller, Doris Portmann, Dr. Jürg Rieben,
Werner Schmitt und Dr. Claude E. Thomann
Klassische Musik unterhält nicht nur,
sie berührt – auch uns. Deshalb unterstützt
die Credit Suisse Interlaken Classics
seit 2010.
credit-suisse.com/sponsoring
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T 033 826 16 26
[email protected]
www.werren-inTerlaken.ch
Planung, Ausführung & Reparaturen von:
∙ Elektroinstallationen
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∙ Blitz- & Überspannungsschutz
∙ EDV & Telekommunikation
∙ Glasfaserinstallationen
Aarmühlestrasse 23 ∙ 3800 Interlaken ∙ Tel. 033 822 17 35
www.elektrobrunner.ch ∙ [email protected]
www.ricola.com
Berühmt für ihre Chrüterchraft
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Fabio Luisi und die Philharmonia Zürich präsentieren einen
Livemitschnitt von Hector Berlioz’ «Symphonie fantastique»
sowie eine Doppel-CD mit Ouvertüren und Zwischenspielen
von Richard Wagner. Verdis «Rigoletto» in der gefeierten
Zürcher Inszenierung von Tatjana Gürbaca ist mit George
Petean, Aleksandra Kurzak und Saimir Pirgu in den
Hauptrollen die erste DVD-Veröffentlichung auf dem
neuen Label Philharmonia Records.
Ab sofort weltweit erhältlich
www.philharmonia-records.com
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philharmonia • rec
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