Zecken - Schiller-Gymnasium Witten

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Zecken
Was sind Zecken?
Zecken gehören zu den Spinnentieren, genau gesagt zu den Milben. Sie haben 8 Beine. Schildzecken und Holzbockzecken sind die verbreitetsten
Zeckenarten in Deutschland. Zecken können nur bis
zu 1,5 Meter hoch klettern, sie lassen sich also
nicht wie oft gedacht wird, von Bäumen auf ihre
Opfer fallen. Sie „setzen“ sich auf kleinere Sträucher und warten darauf, dass ein Opfer an dem
Ast vorbei streift und sie so mitnimmt. Haben sie
Körperkontakt gefunden, suchen sie oft stundenlang nach einer geeigneten, oft feuchtwarmen
Stelle, wie z.B. zwischen den Beinen, in den Kniekehlen, unter den Armen, im Nacken und am Haaransatz.
Zecken besitzen ein sogenanntes Hypostom ( siehe
Abb. 4), das mit einem Widerhaken versehen ist.
Dieses dringt in die Haut ein und beginnt durch den
Stichkanal das Blut auszusaugen. Deshalb spricht
man von einem Stich und nicht von einem Biss. Die
Zecken geben Substanzen ab, die die Einstichstelle
betäuben, die Blutgerinnung verhindern, aber auch
gefährliche Krankheiten übertragen können. Deshalb bemerkt man Zeckenstiche nicht. Um länger
an der Haut zu bleiben, erzeugen sie eine Art Klebstoff, mit dem sie sich an die Haut kleben. Zecken
halten sich vorwiegend in niedriger Vegetation auf
(Gräser, Sträucher, Unterholz). Diese Bedingungen
findet man vor allem an Wald- und Bachrändern
und in Misch- und Laubwäldern. Deshalb empfiehlt
es sich, den Kontakt zur Vegetation zu meiden.
Schutz vor Zecken
Schutz vor Zeckenstichen bietet Kleidung, die
möglichst viel Haut bedeckt und den Kontakt mit
der Vegetation meiden. Im Anschluss an einen
Waldspaziergang empfiehlt es sich, den Körper
nach Zecken abzusuchen. Die Bakterien. der LymeBorreliose werden (im Gegensatz zu FSME-Viren)
in der Regel erst einen Tag,
nachdem sich die Zecke festgesetzt hat, übertragen; umgehendes Entfernen der Zecke verringert
also das Infektionsrisiko.
Entfernen der Zecke (siehe Abb. 1)
Die Zecke wird dafür nahe der Haut mit einer Pinzette (bzw. mit einer speziellen Zecken-Pinzette aus
der Apotheke, auch Zeckenzange genannt) gegriffen
und vorsichtig durch leichtes Ziehen gelöst. Man
sollte die Stichstelle desinfizieren. .
Das Leben einer Zecke
In ihrem Leben durchläuft die Zecke drei Entwicklungsstadien. Das erste Stadium ist die Larve ( ca.
0,5 mm groß, 6 Beine ). Sie befällt kleine Säugetiere
wie Mäuse und nur selten Kleinkinder. Danach häutet
sie sich zur ungefähr 1 mm großen Nymphe die auch
Menschen angreift und 8 Beine hat. Die ausgewachsene, in der Fachsprache adulte Zecke ( 2-4 mm
groß, 8 Beine ) kann mit Blut vollgesaugt das 100 –
200 fache ihres normalen Gewichts erreichen. Nach
der Blutaufnahme verlässt sie den Wirt und legt Eier, aus denen später wieder Larven schlüpfen
FSME
FSME, (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis), eine vor allem in Mitteleuropa (Süddeutschland, Österreich,
Tschechien und Slowakei) zwischen März und November
(mit Höhepunkt im Juli und August) auftretende Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns. Der Erreger der
Entzündung ist das FSME-Virus. In Deutschland wurden
2004 insgesamt 274 FSME-Fälle aufgezeichnet; in 254
dieser Fälle ließ sich der Infektionsort ermitteln: 87
Prozent davon entfielen auf Baden-Württemberg und
Bayern. Das FSME-Virus ist in Europa und in Asien verbreitet. In jedem hundertsten Holzbock ( die verbreiteste Zeckenart in Deutschland) aus Süddeutschland
wurden FSME-Erreger gefunden. 2004 wurden für
Deutschland 90 Kreise als Risikogebiete ausgewiesen,
davon 81 in Bayern und Baden-Württemberg.( siehe Abb.
2) Ein Landkreis gilt als Risikogebiet, wenn dort innerhalb eines Jahres zwei FSME-Fälle oder innerhalb von
fünf Jahren fünf Fälle auftreten. In Österreich besteht insbesondere in den Flussniederungen entlang der
Donau ein hohes Infektionsrisiko, in der Schweiz vor
allem am Bodensee und im Rheintal. Die Erkrankung zeigt
einen zweiphasigen Verlauf: Es kommt zu grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Abgeschlagenheit und
Kopfschmerzen. Es folgt eine vier- bis fünftägige fieberfreie Pause , danach findet bei circa 10 Prozent der
Infizierten ein erneuter Fieberanstieg, Bewusstseinsund Sprachstörungen statt. Manchmal kommt es zu Lähmungserscheinungen. Die Sterblichkeit liegt bei ungefähr 1 Prozent. Eine Behandlung der FSME-Erkrankung
mit Medikamenten ist nicht möglich.
Seit 1976 ist ein wirksamer aktiver Impfstoff verfügbar: Es werden drei Teilimpfungen verabreicht, nach
drei Jahren erfolgt eine Auffrischung. Personen, die in
Risikogebieten Zecken in besonderem Maße ausgesetzt
sind (Waldarbeiter, Förster, Wanderer), wird eine aktive (vorbeugende) Impfung empfohlen.. In Deutschland
übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen in Risikogebieten die Kosten für eine FSME-Impfung.
Lyme-Borreliose
Im Allgemeinen beginnt die Krankheit mit
grippeartigen Symptomen, manchmal zusammen mit einer sich ringförmig ausbreitenden Rötung um die Einstichstelle. ( siehe Abb. 3). Erfolgt in diesem Frühstadium
keine Behandlung, entwickelt sich in den
meisten Fällen zwei Wochen bis zwei Monate nach Auftreten der ersten Krankheitszeichen vor allem an größeren Gelenken wie dem Kniegelenk eine Arthritis.
Diese kann in Schüben auftreten, die wochen- oder monatelang andauern und möglicherweise über Jahre hinweg chronisch
wiederkehren. Die Infektion kann zudem
Herz und Nervensystem schädigen und
Meningitis verursachen.
Ein Antibiotikum dient zur Behandlung der
Lyme-Krankheit im Frühstadium. Die LymeBorreliose ist im Gegensatz zu FSME eine
bakterielle Infektion, gegen die keine vorbeugende Impfung möglich ist.
Zecken
Abb. 1
Entfernen einer Zecke
Abb. 2
FSME Verbreitungskarte
Abb. 4
Abb. 3
Die Zecke gräbt sich in die Haut des Wirtes.
Wanderröte
Informationsblatt
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