Merkblatt FSME Erreger: Die Frühsommer-Meningo-Encephalitis (FSME) ist eine Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns. Sie wird durch Viren hervorgerufen. Diese sind in der Tierwelt dauerhaft etabliert und werden gelegentlich durch Zecken auf den Menschen übertragen. Die Erkrankung kann zu schweren Schäden bis hin zum Tod führen. Reservoir: Einziger Überträger der Viren sind Zecken. Infektionsweg: Die Infektion erfolgt durch den Biss einer mit FSME-Viren infizierten Zecke. Die Infektionsgefahr ist jedoch gering, da nur jede 50.-100. Zecke Virusträger ist. Bei über der Hälfte der Infizierten verläuft die Erkrankung völlig unbemerkt und ohne Folgen. Die FSME-Viren werden in der Regel schnell übertragen, trotzdem sollte jede Zecke sofort mit einer Pinzette entfernt werden (nicht mit Öl oder anderen Hausmitteln).Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Inkubationszeit: Die Zeit der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit beträgt in der Regel 1-2 Wochen. Symptome: 1-2 Wochen nach dem Biss treten grippeähnliche Symptome auf. In einigen Fällen kann es nach einem kurzen, beschwerdefreien Intervall zu Komplikationen am Gehirn kommen, die sich in starken Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Verwirrtheit oder Bewusstseinsverlust äußern und mit Fieber eingehen können. Therapie: Eine spezielle Therapie gegen diese Viruserkrankung ist nicht bekannt. Bei einem Zeckenbiss in einem Verbreitungsgebiet der Viren sollte in jedem Falle ein Arzt aufgesucht werden Erregernachweis: Sie ergibt sich in hoher Wahrscheinlichkeit schon aus der Krankengeschichte Zeckenbiss. Blutuntersuchungen, allgemeine Untersuchungen sowie spezielle Labor- und neurologische Untersuchungen führen aufgrund Ausprägung der Symptome und Kombinationen ebenfalls zu diesem Resultat. In jedem Fall gehört Fieber zum Krankheitsbild. Vorbeugende Maßnahmen: Ein wichtiger Grundsatz der Prävention der FSME ist, Zeckenstiche nach Möglichkeit zu vermeiden. Bei Wanderungen, die durch Strauchwerk oder hohes Gras führen, beim Beerensuchen usw. empfiehlt sich zur leichteren Erkennung der Zecken eine helle Kleidung, die möglichst viel Kör- Seite 2 peroberfläche bedeckt. Die Anwendung von Repellents (Insektenschutz für die Haut) bietet nur einen zeitlich begrenzten Schutz. Nach naturnahem Aufenthalt in zeckengefährdeten Gebieten wird ein sorgfältiges Absuchen des Körpers empfohlen. Bei Zeckenbefall muss die Zecke umgehend, möglichst mit einer Zeckenpinzette, entfernt werden. Ein Quetschen sollte vermieden werden, da dann vermehrt Viren in den Wirtsorganismus gelangen. Aus dem gleichen Grund darf keinesfalls Öl oder Klebstoff angewandt werden. Nach Entfernung der Zecke ist eine sorgfältige Desinfektion der Wunde erforderlich. Für Haustiere bietet ein Zeckenhalsband einen zeitlich begrenzten Schutz. Auch andere Zeckenschutzmittel stehen für Haustiere zur Verfügung. Impfung: Eine gut wirkende Schutzimpfung gegen FSME ist im Handel. Folgendes Impfschema wird empfohlen: Erstimpfung, Folgeimpfung nach 2-4 Wochen, dritte Impfung nach 9-12 Monaten. Ein Impfschutz tritt ca. 2 Wochen nach der 2. Teilimpfung ein. Auffrischimpfungen sind nach 3-5 Jahren empfehlenswert Bei Menschen über 60 Jahren ist der Impferfolg nicht immer sicher. Hier empfiehlt sich eine Antikörperkontrolle ca. 4 Wochen nach der 2. Teilimpfung. Meldepflicht: Gem. § 7 Abs. 1 Nr. 14 Infektionsschutzgesetz (IfSG) ist der direkte oder indirekte Nachweis meldepflichtig. Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: Gesundheitsamt Schwarzwald-Baar-Kreis Abteilung Gesundheitsschutz und Umweltmedizin Schwenninger Straße 2 78048 Villingen-Schwenningen Tel.: 07721 913-7190 Fax: 07721 913-8918 E-Mail: [email protected] Stand: Dezember 2011