4 028 Aufbau und Wirkungsweise Stetige Magnetventile (ehemaliges Sortiment der Staefa Control System AG) Das Stellgerät im HLK-Regelkreis Für eine bedarfsgerechte, rasche Regelung einer HLK-Anlage ist sowohl das statische wie auch das dynamische Verhalten des Stellgerätes von grosser Bedeutung (Bild 1). Die Qualität der Wandlung des Regelsignals zur Hubbewegung entscheidet massgeblich über Stabilität und Genauigkeit des Regelkreises. Die folgende Beschreibung bezieht sich auf die angewandten Technologien (Bild 2) und die konstruktiven Elemente des Stellgerätes (Bild 3) im Hinblick auf die HLK-spezifischen Anforderungen. MMI Stellgerät 94.0204 statisch dynamisch Regler Wärmetauscher Bild 1: Stellgerät im HLK-Regelkreis Fühler 94.0205 Stellgerät el. Schnittstelle Stellsignal verstärkt gewandelt Speisung Phasenschnitt Antrieb elektrisch mechanisch Magnet Ventil mechanisch hydraulisch hydraulisch Druckkompensation thermisch Sitzventil – – – – – – – hydr. / therm. Leistung Ventilautorität Durchfluss (kv) Eingangsverhalten Linearität Auflösung Stellgeschwindigkeit Hydraulische Schaltung Bild 2: Stellgerät: Übersicht Basis-Technologien Siemens Building Technologies Landis & Staefa Division CA1N4028D / 11.1998 1/12 Realisierung der Technologien und Merkmale des Produkts 94.0226 i k Legende 1 Ventil-Eintritt 2 Bypass 3 Ventil-Austritt a Magnetspule b Anker c Feder d Spindel e Teller f Ventilsitz oben / unten g Balg h Kompensationsöffnung i Handverstellung k elektrische Schnittstelle I a b 0 ... 20 V– c d g 1 h 1 3 f 3 e 2 2 Bild 3: Magnetventil schematisch und im Schnitt Wandlung Stellsignal → Magnetspannung Die elektrische Schnittstelle (Bild 3, k) ist an eine AC 24 V-Speisung und an den Reglerausgang mit dem Stellsignal DC 0 ... 10 V (oder DC 0 ... 20 mA) für das Ventil angeschlossen. Der interne Phasenschnitt-Generator im Anschlussgehäuse ZM../A verändert die Ausgangsleistung der Schnittstelle proportional zum Stellsignal. An diese Phasenschnittspannung ist die Magnetspule angeschlossen (Bild 4). Phasenschnitt-Generator Stellsignal DC 0 ... 10 V 94.0206 U 10 0 U 20 U t t Speisung AC 24 V Magnetspannung DC 0 ... 20 V t U U 24 t t 0 Bild 4: Wandlung Stellsignal / Magnetspannung CA1N4028D / 11.1998 2/12 Siemens Building Technologies Landis & Staefa Division Wandlung elektrisch → mechanisch a) Magnetspannung → Magnetkraft Die an der Spule (Bild 3, a) angelegte Magnetspannung erzeugt im Eisenkreis, bestehend aus dem festen Mantel und dem beweglichen Anker, ein Magnetfeld. Am Ort des grössten magnetischen Widerstandes – im Luftspalt – verursacht dieses Feld eine Anziehungskraft. Mit zunehmender Magnetspannung erhöht sich die Anziehungskraft. 94.0207 Spule (a) Anker (b) Mantel Luftspalt Pol Bild 5: Magnetfeld im Eisenkreis b) Magnetkraft → Gegenkraft → Hub Dieser Anziehung wirkt eine Federkraft entgegen. Der Anker verschiebt sich nun im Sinne der Hubbewegung so lange, bis sich wieder ein Kräftegleichgewicht zwischen Anziehungskraft und Feder gebildet hat. Damit ergibt sich zu jeder angelegten Spannung ein definierter Hub. Durch die spezielle Eisenkreis-Gestaltung ergibt sich ein linearer Zusammenhang zwischen Spannungserhöhung (Kaftzunahme) und Hub. 94.0209 Magnetspannung Magnetfeld Φ Federkraft Federkonstante CF Hub x [H] U [V] Bild 6: Zusammenhang Hub (H) und Spannung (U) Siemens Building Technologies Landis & Staefa Division CA1N4028D / 11.1998 3/12 c) Schliessbereich - Hubarbeitsbereich Der gesamte Ansteuerbereich umfasst drei Teilbereiche: – Im Öffnungs- / Schliessbereich Ventilsitz oben wirkt der Anziehungskraft zusätzlich noch die Schliesskraft des flexiblen Tellers entgegen. Das Verhalten des Ventils ist in diesem Bereich durch ein extrem hohe Auflösung gekennzeichnet. Eine sehr feine Hub- und damit Wasserdosierung ist deshalb möglich. – Im Öffnungsbereich wirkt der Anziehungskraft nur noch die Federkraft entgegen. – Im Öffnungs- / Schliessbereich Ventilsitz unten ist eine Kraftreserve vorhanden, die ein Abdichten des Ventilsitzes unten erlaubt. Öffnungs-/ Schliessbereich H 40479DE Öffnungs-/ HubSchliessarbeitsbereich bereich Ventilsitz oben Ventilsitz unten U [V] 0 10 15 20 Bild 7: Arbeitsbereiche des Antriebes d) Kleinsignalbereich Der Magnetantrieb besitzt innerhalb des Hubarbeitsbereiches eine genau definierte Hysterese. Innerhalb dieser Hysterese wird der Hub mit hoher Auflösung, aber veränderter Steigung durchfahren. Diese Charakteristik trägt dazu bei, sehr schwierige Regelkreise zu stabilisieren. 40489DE H Hubarbeitsbereich Kleinsignalbereich α2 α1 10 U [V] 15 Bild 8: Veränderte Steigung innerhalb des Hubarbeitsbereichs im Kleinsignalverhalten e) Spezielle Kräfte • Überwindung der Haftreibung Die Phasenschnittspannung prägt dem Anker eine permanente, feine Vibrationsbewegung auf, wodurch der Haftreibungsanteil zwischen Anker und Spulenträger ständig überwunden wird. Relevant ist nur die Gleitreibung. Bei veränderter Steuerspannung kann die Bewegung sofort einsetzen. Konsequenz: höhere Auflösung (Illustrationsbeispiel siehe Bild 9). 94.0208 F F Nur Gleitreibung Gleitreibung Haftreibung konventionell H Staefa Magnetventil H Bild 9: Haftreibung CA1N4028D / 11.1998 4/12 Siemens Building Technologies Landis & Staefa Division • Überwindung der Druckkräfte Die Differenz der statischen Drücke über dem Regelpfad beeinflusst die Magnetkraft. Durch die Druckkompensation kann diese zusätzliche Kraftausübung weitgehend aufgehoben werden. Die Magnetkraft steht in erster Linie für die Durchflussregelung zur Verfügung. Der Wirkungsgrad dieses Wandlungsprozesses ist hoch. Konstruktiv ist diese Kompensation mit Hilfe eines Balges verwirklicht (Bild 10). Durch eine Bohrung in der Spindel wird der statische Druck p2 in den Innenraum des Balges geführt und kompensiert den an der Unterseite des Tellers wirkenden Druck p2. Der auf der Oberseite des Tellers wirkende Druck p1 wird durch die Aussenfläche des Balges kompensiert. Durch diese konstruktive Lösung entfällt eine besondere Kompensationsleitung. Der erforderliche Bauraum für diese Funktion ist minimal. Bild 10: Druckkompensation Wandlung Hub → Durchfluss Die Konstruktion des Ventils mit einem Teller als Schliesskörper führt dazu, dass das Medium im Sinne einer sehr schmalen Spaltströmung zu fliessen beginnt. Später vergrössert sich der Durchlassquerschnitt proportional zum Hub. Entsprechend steigt dann der Durchfluss linear zum Hub an (Bild 11). Dieses Verhalten gilt sowohl über den Regelpfad 1 → 3, wie über den Regelpfad 2 → 3. Im Einsatz als Mischventil summieren sich die beiden Charakteristiken zu einem konstanten Durchflusswert. kv kvs [%] 94.0410 100 100 H [%] H100 Bild 11: Durchflusscharakteristik Siemens Building Technologies Landis & Staefa Division CA1N4028D / 11.1998 5/12 Wandlung Durchfluss → Wärmemenge Als reines Durchgangsventil (Eingang 2 verschlossen) dosiert das Sitzventil die durchströmende Menge auf Grund des Regler-Stellsignals. Als Mischventil führt es Medienströme mit verschiedenen Temperaturen zusammen. Wichtig für die Güte der Regelung ist die richtige Wahl der hydraulischen Schaltung und der korrekte Einbau des Ventils in diese. Ein wichtiges Qualitätskriterium für einen Regelkreis ist ferner die minimal regelbare Wärmemenge. Wegen des beschriebenen Verhaltens im Öffnungs- / Schliessbereich ist diese Wärmemenge beim Staefa-Magnetventil sehr klein. Zusammenfassung 1) Der Staefa-Magnetantrieb ist wegen seiner direkten Konstruktion durch eine lange Lebensdauer gekennzeichnet. 2) Wegen des besonderen Öffnungsverhaltens – kein Eingangssprung, konkave "Anfahrrampe" – beherrscht das stetige Magnetventil den Regelvorgang bis zu kleinsten Durchflussmengen voll. 3) Durch die reibungsarme Konstruktion ist die Auflösung des Hubes sehr gross, so dass die Durchflussmenge genau dosiert werden kann. 4) Die Eigenschaft des Magnetantriebes ermöglicht ein sehr rasches Durchfahren des Hubbereiches (1... 2 s) und damit eine annähernd verzögerungsfreie Antwort auf Veränderungen des Eingangssignals. Diese Eigenschaften sind besondere Merkmale der Staefa-Magnetventile und ermöglichen, auch schwierige HLK-Regelkreise zu beherrschen. 94.0211 Vorteil Hauptgrund Genauigkeit keine Haftreibung Einsatzbereich erweitert Linearität der HubSpannungs-Kennlinie, hohe Auflösung im Öffnungsbereich Schnelles Einfahren Stellgeschwindigkeit Schnelles Ausregeln der Störung Stellgeschwindigkeit Bild 12: Regeleigenschaften CA1N4028D / 11.1998 6/12 Siemens Building Technologies Landis & Staefa Division Regeltechnische Vorteile Die Güte eines Regelkreises hängt von vielen Einzelfaktoren ab: Von der Beschaffenheit der Regelstrecke mit ihren verschiedenen Gliedern – quantitativ erfassbar durch den Schwierigkeitsgrad –, von der Einstellung des Reglers und in starkem Masse aber auch von den regeltechnischen Qualitäten des hydraulischen Stellgerätes. Zu fragen wäre: • Wie schnell reagiert das Ventil auf eine Regelabweichung? • Wie fein löst es auf? • Wie gut beherrscht es den Teillastbereich? Von diesen Grundfragen gingen die Entwicklungsingenieure von Staefa Control System aus, als sie das Ausgangsprodukt dieser Firma konstruierten, das stetige Magnetventil. Im Zuge der fortlaufenden Verbesserung und Erweiterung dieser Marktleistung bleibt die ursprüngliche Fragestellung dieselbe, auch im Zeitalter der weitverbreiteten DDC-Technik im HLKBereich. Hohe Stellgeschwindigkeit Das einfache Konstruktionsprinzip des Magnetantriebs – nur ein beweglicher Teil, der Anker im variierenden Magnetfeld – hat zur Folge, dass die Stellgeschwindigkeit sehr gross ist. Das Magnetventil ist im Regelkreis ein praktisch verzögerungsfreies Glied. Das wirkt sich wie folgt aus: • Störgrössen werden rasch ausgeregelt. • An Sollwertänderungen passt sich das Stellgerät sofort an. • Der Schwierigkeitsgrad Sv = Tu / Tg der Regelstrecke vermindert sich erheblich, z.B. von 0,48 auf 0,36, also um 25 %, wie Vergleichs-Messungen auf Anlagen mit Magnetventilen und konventionellen Stellgeräten gezeigt haben (siehe Bild 13). x 94.0142 t Tu Tu Tg S = 0.36 S = 0.48 Tg [s] Bild 13: Einfluss der Stellgeschwindigkeit auf den Schwierigkeitsgrad V0 94.0143 100 Verminderter Schwierigkeitsgrad bedeutet aber auch, dass die zulässige Kreisverstärkung erhöht werden kann. Die Zahl der Speicherelemente der Regelstrecke reduziert sich um eines (siehe Bild 14). 70 50 40 30 20 10 3 7 5 4 4 5 3 6 2 Bild 14: Zulässige Kreisverstärkung Vo Siemens Building Technologies Landis & Staefa Division 1 0.03 0.05 0.07 0.1 0.2 0.3 0.5 7 89 0.7 10 1 Tu =S Tg CA1N4028D / 11.1998 7/12 Hohe Auflösung Der rasch und fein reagierende Magnetantrieb, kombiniert mit dem kurzhubigen Tellerventil, ergibt ein Stellgerät mit hohem Auflösungsvermögen. Das heisst: auch kleinste Regelabweichungen bewirken eine Änderung des Hubes und damit des Durchflusses. Das Ventil beherrscht das Durchflussverhalten über dem ganzen Hubbereich voll, z.B. auch dort, wo die Ventilkennlinie (kv in Funktion des Hubes) relativ steil ist. Bei den üblichen Tellerventilen von Staefa kann mit einer mittleren Auflösung ∆H : H100 von 1 : 200 gerechnet werden. Die Ventilkennlinie mit dem optimalen Teillastverhalten Die Bilder 15, 16 und 17 zeigen Typen von Kennlinien, wie sie in der HLKTechnik meistens vorkommen. Auf den Bildern 18 und 19 sind Beispiele von gemessenen Kennlinien von Staefa-Ventilen dargestellt, auf Bild 20 der Teillastbereich von 0 ...10 % Hub. Daraus ist folgendes ersichtlich: – Charakteristisch für das Staefa-Ventil ist der flache Anstieg der Kennlinie vom Nullpunkt an. Hier liegt die wichtige Abweichung vom üblichen Linearverhalten vor: kein Eingangssprung, die Krümmung ist konkav. Das Ventil regelt „tropfenweise“, es ist im Schliessbereich optimiert. – Bei der Kennlinie in Bild 20 wird bei kv = 4% die Neigungstoleranz, wie sie in den VDI/VDE -Richtlinien festgelegt ist, überschritten. Diese Toleranzen sind aber für die Staefa-Ventile nicht relevant, weil auch bei dieser Neigung, wie oben erwähnt, das Durchflussverhalten noch voll beherrschbar ist. Der dem Sinn der VDI/VDE -Richtlinien entsprechende (kritische) Grenzwert kvr ist bei Staefa-Ventilen die Leckmenge kvo. Mit dem kvr -Wert wird üblicherweise das Stellverhältnis eines Ventils berechnet: S = kvs / kvr Konventionelle Ventile weisen Stellverhältnisse im Bereich 50 ...100 auf. Bei Staefa-Ventilen, die in diesem Sinne keine maximale Neigungstoleranz und kein solches kvr aufweisen, müsste S mit kvo gerechnet werden. Dies ergibt das theoretische Stellverhältnis. Bei einer Leckmenge von kvo = 0.05% kvs erhält man 1 : 0,0005 = 2000. Mit anderen Worten: das Staefa-Ventil ist im Teillastbereich bezüglich Durchfluss so gut, dass der Begriff des Stellverhältnisses als Qualitätskriterium gar nicht massgebend ist. Die VDI/VDERichtlinien berücksichtigen das Magnetventil nicht. Sie wurden im Hinblick auf konventionelle Stellgeräte verfasst. Theoretische Kennlinien Die lineare Kennlinie (siehe Bild 15) entspricht der folgenden Gleichung: kv = kvo + nlin · H H kv kvo nlin = Hub [mm] = spezifischer Durchfluss [m3/h] = Durchfluss bei H = 0 (Eingangssprung) = Neigung der Kennlinie kv 94.0144 kvs k kvs vo ( = 1 - ––– ) kvo Bild 15: Lineare Kennlinie CA1N4028D / 11.1998 8/12 Leckmenge = Eingangssprung H H100 Siemens Building Technologies Landis & Staefa Division Die gleichprozentige (exponentielle) Kennlinie (Bild 16) hat die Gleichung: kv = kvo • e ngl • H H100 Die Neigung ist hier nicht konstant, sondern verändert sich mit H, und zwar nach demselben Exponentialgesetz. Die Grösse ngl legt fest, ob die Kurve rascher oder langsamer ansteigt. Für ein gegebenes Ventil ist sie eine Konstante. kv 94.0145 kvs kvo Bild 16: Gleichprozentige Kennlinie (theoretisch) H H100 Tatsächliche Kennlinie eines konventionellen Ventils Eine theoretisch gleichprozentige Kennlinie fällt im praktischen Fall im untersten Teillastbereich meistens konvex ab (Bild 17). Wo die Tangente erstmals die Neigungstoleranzen überschreitet, liegt der Punkt mit kv = kvr. Mit diesem Wert wird das Stellverhältnis definiert: kvs kv Sv = kvr 94.0146 kvs Tangente Neigungstoleranzen kvr Bild 17: Praktische Kennlinie (Prinzip) (nach VDI / VDE) kvo H H100 kv [%] kvs 94.0147 110 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 Hub [%] Bild 18: Kennlinie eines M3P20F-Ventils Siemens Building Technologies Landis & Staefa Division CA1N4028D / 11.1998 9/12 kv [%] kvs kv [%] kvs 94.0149 94.0148 10 110 ± 10 % 100 9 8 kv100 = 92.63 90 7 80 Messpunkte 6 70 theoretische Kennlinie Messpunkte 60 5 theoretische Kennlinie 50 kvr = 4 % 4 40 3 30 2 20 Neigungstoleranzen 10 Bild Bild 20 5 1 Neigungstoleranzen kvr = 0.3 % Hub 0 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 [%] Bild 19: Kennlinie des M3P25F-Ventils (ganzer Hubbereich) Hub 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 [%] Bild 20: Kennlinie des M3P25F-Ventils (Schliessbereich) Praktische Konsequenz: die minimal regelbare Wärmemenge Hydraulische Stellgeräte verwendet man in der HLK-Technik meistens im Zusammenhang mit einem Wärmetauscher. Sie regeln den Durchfluss von Kalt- oder Warmwasser. Diese Wärmetauscher haben in der Regel eine steile Charakteristik im Teillastbereich (siehe Bild 21), d.h. schon bei geringem Wasserdurchfluss wird rasch eine relativ grosse Energiemenge an die Luft übertragen. Weist das Ventil einen Eingangssprung auf, steigert dies die minimal regelbare Energiemenge beträchtlich. Ein solches Verhalten ist aber regeltechnisch gar nicht erwünscht, weil es zu Schwingungen führen kann. Die an sich stetige Regelung wird beim Erreichen dieses Punktes zu einer pendelnden Auf-Zu-Regelung. Zur Ermittlung dieser minimal regelbaren Wärmemenge steht ein Diagramm (Bild 21) zur Verfügung. Dabei sind noch zwei Kenngrössen erforderlich: die Auslegekennziffer a des Wärmetauschers (= Verhältnis der wasserseitigen Temperaturdifferenz zur Differenz zwischen Wassereintritts- und Luftaustrittstemperatur) und die Ventilautorität Pv (= Verhältnis der Druckdifferenz am Ventil zur gesamten Druckdifferenz im mengenvariablen Teil der hydraulischen Schaltung). Häufig auftretende Werte sind a = 0,5 und Pv = 0,5. Mit diesen Werten soll ein Staefa-Ventil mit einem konventionellen Stellgerät verglichen werden. – Konventionelles Stellgerät: Sv = 50 – Staefa-Ventil: Sv = 200 (Beim Staefa-Ventil ist in diesem Fall das Auflösungsvermögen einzusetzen. Beim konventionellen Ventil ist der Einfluss des Antriebes bereits berücksichtigt.) Aus dem Diagramm liest man die folgenden Werte heraus: – Konventionelles Ventil: – Staefa-Ventil: CA1N4028D / 11.1998 10/12 Qmin = 5,8 % QN Qmin = 1,4 % QN Siemens Building Technologies Landis & Staefa Division Qmin [%] QN 94.0150 70 50 40 a 30 25 0 0.1 20 30 0. 0 2 0. 15 40 0. 10 60 0. 8 5.8 50 0. 70 0. 90 0. 80 0. .0 1 B 5 4 3 2 B' 1.4 1 1.0 Pv 0.80 0.60 0.50 A A' 10 0.40 0.30 Sv 20 25 0 50 10 0 20 0 30 0 50 0.20 0.15 0.10 0.4 0.6 0.8 1 2 3 4 5 6 8 10 15 20 V min [%] Bild 21: Bestimmung der minimalen regelbaren Wärmeleistung Qmin aus Ventilautorität Pv, Stellverhältnis Sv und a-Wert (nach "Regeltechnik", Impulsprogramm Haustechnik) Fazit Stetige Magnetventile mit ihren regeltechnischen Eigenschaften, zusammen mit ihrer Robustheit, Wartungsfreiheit und langer Lebensdauer, eignen sich überall dort, wo Temperaturen oder Feuchtigkeitswerte sehr exakt geregelt werden müssen. Entwickelt wurden sie für HLK-Anlagen, ihr Anwendungsbereich erstreckt sich aber auch ins Gebiet der Industrieprozesse. Das Ventil allein kann freilich den Regelkreis noch nicht optimieren, aber es leistet seinen maximal möglichen Beitrag dazu. Siemens Building Technologies Landis & Staefa Division CA1N4028D / 11.1998 11/12 © 1998 Siemens Building Technologies AG CA1N4028D / 11.1998 12/12 Siemens Building Technologies Landis & Staefa Division