Theatermagazin Stagione 16/17 Nr.4

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DAS NEUE OPERNHAUS
#4
STAGIONE
in Kooperation mit
Theater an der Wien Magazin
März | April 2017
INHALT
Wien
Tuchlauben 8
01 535 30 53
Akris Boutique auf
www.akris.ch
4
Premiere im März
Rossinis Elisabetta
8 Ballett im April
Gespenster und Carmen
12
Im Überblick
OsterKlang '17
14
Vortrag mit Stefan Mickisch
16 Oper konzertant I
Monteverdis Ulisse
17 Oper konzertant II
Germanico in Germania
19
Konzert in der Kammeroper
The Flying Schnörtzenbrekkers
20
Premiere in der Kammeroper
Händels Pasticcio Oreste
22
Junges Ensemble
Florian Köfler, Bass
23
Ensemble: Alle Künstlerinnen
& Künstler im Überblick
EDITORIAL
Liebe Leserin, lieber Leser!
Zum Abschluss unseres Shakespeare-Schwerpunkts steht mit Königin Elisabeth I. jene
Frau im Mittelpunkt, deren politisches Geschick eine Blütezeit der englischen Geschichte
begründete. Das europäische Theater der Neuzeit erlebte in dem nach dieser beeindruckenden Frau benannten elisabethanischen Zeitalter seinen ersten Höhepunkt, der vor
allem mit dem Namen William Shakespeare verbunden ist.
Mit Elisabetta, regina d’Inghilterra gab Gioachino Rossini seinen erfolgreichen Einstand
als Komponist in Neapel, wo er sieben Jahre bleiben und die italienische Oper erneuern
sollte. Rossini warf einen historisch-romantischen Blick auf das Leben Elisabeths und
schuf mit der Titelrolle eine Paradepartie für seine spätere Gattin Isabella Colbran. Die
kanadische Sopranistin Alexandra Deshorties wird als Elisabetta unter der musikalischen
Leitung von Jean-Christophe Spinosi zum ersten Mal im Theater an der Wien zu hören
sein. Ebenfalls erstmals stellt sich Regisseurin Amélie Niermeyer mit einer Neuinszenierung vor und sieht trotz historischer Ungenauigkeiten im Libretto den Charakter von Elisabeth I. als Frau und Politikerin vorbildlich getroffen, auch als Vorbild für Politikerinnen
der Gegenwart.
Auch das Norwegische Nationalballett aus Oslo debütiert im Theater an der Wien sogar
mit zwei Produktionen: Seit der Wiedereröffnung als neues Opernhaus vor zehn Jahren haben wir dem engen Bezug zwischen Musiktheater und Tanztheater in jährlichen
Ballettproduktionen eine Bühne geboten. Mit der tänzerischen Darbietung von Georges
Bizets Oper Carmen wird das Norwegische Nationalballett diese Verbundenheit im April
verdeutlichen. Aus dem Fundus seiner nordischen Heimat stammt die zweite Produktion,
ein Ballett nach Henrik Ibsens Gespenster, in dem der norwegische Dichter die Selbstzerstörung einer Familie schildert.
In der Kammeroper zeigen wir Ihnen in der kommenden Premiere mit Oreste ein selten
gespieltes Pasticcio von Georg Friedrich Händel, dessen gesamtes Bühnenwerk eine der
tragenden Säulen unseres Programms darstellt. Ein halbes Jahrhundert vor Gluck vertonte Händel die Geschichte der Iphigenie auf Tauris nach Euripides. Der Titel verrät, dass
Händel einen eigenen, spannenden Blick auf den ebenso antiken wie immerwährenden
Mythos geworfen hat.
Es wäre toll, wenn Sie in den nächsten zwei Monaten besonders intensiv das Theater an
der Wien und die Kammeroper besuchen würden und damit den vielen neuen Künstlern
Ihre Aufmerksamkeit und Neugierde zeigen könnten. Sie werden an den Raritäten großen
Gefallen finden.
Herzlichst Ihr
Intendant Roland Geyer
Sta|gio|ne,
<lat.-it.> die, -, -n: „Jahreszeit“
1. Spielzeit eines Operntheaters 2. Ensemble
eines Operntheaters. Kennzeichnend für den
Stagionebetrieb ist, dass ein Stück über eine
längere Zeit gespielt wird. Je eine Inszenierung
wird über mehrere Abende oder Wochen
hintereinander angesetzt, es kommen nur
frisch geprobte Inszenierungen zur Aufführung.
AGRANA. FiNGeRspitzeNGeFühl FüR KultuR
ZUCKER. STÄRKE. FRUCHT. - mit diesen drei Standbeinen ist AGRANA weltweit erfolgreich tätig, doch auch das kulturelle Leben in
Österreich hat viel zu bieten. Mit unserem Fingerspitzengefühl für Kultur sorgen wir mit Engagement dafür, dass es auch so bleibt.
AGRANA ist Hauptsponsor des Theater an der Wien.
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DeR NAtüRliche MehRweRt
OPER IM MÄRZ
Die jungfräuliche Königin
Mit Elisabetta, regina d’Inghilterra gab Gioachino Rossini
seinen erfolgreichen Einstand als Komponist in Neapel
Mit 12 Jahren wirkte Gioachino Rossini erstmals als
Cembalist in der Oper von Ravenna, mit 22 Jahren
war er an der Mailänder Scala compositore di prima
classe und hatte damit den höchsten und bestbezahlten Status in der italienischen Opernwelt erklommen.
In zehn Jahren, zwischen seinem 18. und 27. Lebensjahr komponierte Rossini 29, im folgenden Jahrzehnt
noch einmal 10 Opern.
1815 nahm der 21-jährige Rossini das Angebot als
musikalischer Leiter der zwei Theater in der Opernhochburg Neapel an. Sein Vertrag sah vor, dass er
für jedes der beiden Häuser eine Oper pro Saison
komponieren sollte. Die süditalienische Metropole erlebte 1815 ein turbulentes Jahr. Der König von
Neapel, Napoleons Schwager Joachim Murat, war im
Mai von Österreichischen Truppen besiegt worden,
und Ferdinand IV., König von Sizilien, hatte die Krone
von Neapel übernommen. Rossini traf im Juli 1815 in
Neapel ein und sollte sieben Jahre bleiben. Am 4. Oktober wurde seine erste neapolitanische Oper Elisabetta, regina d’Inghilterra uraufgeführt. Am 13. Oktober
wurde Joachim Murat standrechtlich erschossen,
und am 28. Oktober stellte Rossini mit Italiana in
Algeri im Teatro die Fiorentini seine nächste Oper in
Neapel vor.
Mit der Darstellung von Königin Elizabeth I. schuf
Rossini für seine spätere Gattin Isabella Colbran eine
Paraderolle. Das Libretto verfasste der neapolitanische Hofdichter Giovanni Schmidt, der in seinem
Vorwort eingesteht, keine Quellen zur Verfügung gehabt und die Geschichte aus dem Gedächtnis nacherzählt zu haben. Grundlage war das Liebesdrama Il
paggio di Leicester des Advokaten Carlo Federici, das
sich wiederum auf einen Handlungsstrang des historischen Romans The Recess der englischen Autorin
Sophia Lee bezog.
Rossini verwendete mehrfach in seinem Leben romantische englische Stoffe, sein Schwerpunkt lag
dabei auf der Vertonung menschlicher Gefühle, an
britischer Geschichte war er wenig interessiert. Die
mündliche Überlieferungskette, die zum Libretto
von Elisabetta, regina d’Inghilterra führte, sorgte zudem für grobe Abweichungen von historischen Tatsachen. Die protestantische Queen Elizabeth I. hat ihre
katholische Rivalin Mary Stuart, Königin von Schottland, gefangen genommen. Mary hat in Schmidts
Libretto eine Tochter namens Matilde und einen
4
Sohn namens Enrico. Der Earl of Leicester, historisch
belegbarer Vertrauter von Elizabeth I., hat Matilde,
die Tochter der königlichen Widersacherin, heimlich geheiratet. Der Schluss der Oper zeigt aber
jene historische Haltung, die Elizabeth in die Geschichte als jungfräuliche Königin eingehen ließ. Sie
entsagt der Liebe, um ihrer Position als Königin gerecht zu werden.
ELISABETTA
REGINA D’INGHILTERRA
Dramma per musica in zwei Akten (1815)
MUSIK VON GIOACHINO ROSSINI
LIBRETTO VON GIOVANNI FEDERICO SCHMIDT
nach dem Schauspiel Il paggio di Leicester (1813)
Amélie Niermeyer
von Carlo Federici
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung
Jean-Christophe Spinosi
AMÉLIE NIERMEYER IM INTERVIEW
Inszenierung Amélie Niermeyer
Bühne
Alexander Müller-Elmau
Kostüme
Kirsten Dephoff
Frauen in Führungspositionen
Licht
Gerrit Jurda
Dramaturgie
Christian Carlstedt
Choreografie
Thomas Wilhelm
Elisabetta, regina d’Inghilterra Alexandra Deshorties
Leicester, generale
Norman Reinhardt
Matilde, sua segreta moglie
Ilse Eerens
Enrico, fratello di Matilde
Natalia Kawalek
Norfolc, Grande del regno
Barry Banks
Guglielmo, capitano
Erik Årman
Ensemble Matheus
Arnold Schoenberg Chor (Ltg.: Erwin Ortner)
Neuproduktion des Theater an der Wien
PREMIERE
Freitag, 17. März 2017, 19:00 Uhr
AUFFÜHRUNGEN
19. / 21. / 24. / 26. / 28. März 2017, 19.00 Uhr
EINFÜHRUNGSMATINEE
Sonntag, 12. März 2017, 11.00 Uhr
Die Regisseurin Amélie Niermeyer über ihre Inszenierung
von Rossinis Elisabetta, regina D’Inghilterra
Elisabetta, regina D’Inghilterra von Rossini und Schmidt
wird selten aufgeführt. Im Vorjahr gab es weltweit keine
szenische Produktion. Was hat Sie daran gereizt, diese
kaum bekannte Oper im Rahmen des ShakespeareSchwerpunkts im Theater an der Wien zu inszenieren?
Ich kannte die Oper, ehrlich gesagt, auch nicht, bevor
sie mir angeboten wurde. Aber ich habe Schillers Trauerspiel Maria Stuart inszeniert, in dessen Mittelpunkt
die fiktive Begegnung der Königinnen Elizabeth I.
von England und Maria Stuart von Schottland steht.
Damals habe ich mich intensiv mit dem Elisabethanischen Zeitalter beschäftigt und die Welt der englischen Renaissance erkundet.
Das von Ihnen erwähnte Elisabethanische Zeitalter war
eine Blütezeit Englands in jeder Hinsicht. Rossinis Oper
hält sich aber kaum an historische Vorgaben, sondern
wird stattdessen als historisch-romantisch beschrieben.
Was bedeutet das für Sie?
Dieser Oper habe ich mich zuerst über das Libretto
und seine dunkle, romantische Sichtweise auf Elizabeth und ihre Zeit genähert. Im nächsten Schritt habe
ich dann versucht, genau in die Musik hineinzuhören. Verblüffend fand ich zu sehen, wie Rossini diesen
Text vertont und ihn dabei emotional aufgehellt hat.
Seine in der Tradition des Belcanto stehende Musik
beleuchtet den Inhalt oft auf ganz unerwartete Weise.
Einen Weg zu finden, um dieses besondere Text-Musik-Verhältnis in szenische Vorgänge zu überführen,
war zugegebenermaßen die schwierigste Hürde zu
Beginn der Vorbereitung.
Das Theater San Carlo, Ort der Uraufführung, war das
größte Opernhaus mit dem größten Orchester seiner Zeit
STAGIONE #4 | 5
DAS NEUE OPERNHAUS
Wie wollen Sie diese Königin auf einer Opernbühne von
heute darstellen?
Wir siedeln Elisabetta in einer gegenwärtigen Gesellschaft an, weil mich interessiert, was diese Frau für
die heutige Politik bedeutet. Unsere Inszenierung
ist in einer modernen Gesellschaft angesiedelt, und
gleichzeitig spielen wir mit der Figur der historischen
Elizabeth. Es gibt im Bühnenbild und in den Kostümen Assoziationen zur englischen Renaissance. Dabei ist unser Raum nicht realistisch, er verändert sich
mit den Emotionen der Titelrolle. Parallel dazu wird
Alexandra Deshorties als Elisabetta in verschiedene
Rollen schlüpfen. In jenen Momenten, in denen sich
Elisabetta entscheidet, ihre privaten Wünsche zurückzustellen und politisch zu handeln, schlüpft sie in eine
andere Haut, entschwindet gewissermaßen in die Elisabethanische Zeit. Die historischen Elizabeth I. hat
sich ihre vielen prachtvoll-repräsentativen Kostüme
anfertigen lassen als Instrumente ihrer Machtausübung. Gleichzeitig boten diese Kostüme ihr Schutz,
verlangen aber auch eine gewisse Haltung. Darin ist
Elizabeth für mich extrem modern, denn auch heutige Frauen in Machtpositionen überlegen viel stärker
als Männer, wie sie sich in der Öffentlichkeit präsentieren. Dabei setzen sie manchmal sehr bewusst ihr
Äußeres ein.
Amélie Niermeyer
Rossini musste in kurzer Zeit mehrere Opern für seinen
neuen Arbeitgeber schreiben. Warum wurde dieser Stoff
gewählt?
Die Oper in Neapel wollte von Rossini eine Huldigungsoper für den neuen König Ferdinando IV. komponiert bekommen. Daher haben die Theaterleiter
wohl das Sujet Königin Elizabeth I. gewählt, die ihr
Land gut und erfolgreich regiert hat und eine großartige Politikerin gewesen ist. Das ist der Grund, warum
ich Elisabetta auch unbedingt inszenieren wollte. Für
mich ist Elizabeth I. eine vorbildliche Figur. Sie hat auf
ihr Privatleben und ihr Liebesleben verzichtet, um sich
ganz dem Wohl ihres Volkes widmen zu können. Sie
hat das Land in stürmischen Zeiten erfolgreich beruhigt und als Regentin klug und besonnen gehandelt.
Unter ihrer Herrschaft erlebte England eine Blütezeit.
Der Textdichter Schmidt schreibt im Vorwort zum Libretto, dass er die Geschichte aus dem Gedächtnis erzählt
habe. Können Sie in dieser Oper auch die historische
Elizabeth erkennen?
Das Libretto ist zwar historisch ungenau, aber alles, was Elizabeth ausgemacht hat, hat Rossini
6
musikalisch wunderbar getroffen. Die Würde, Klarheit
und Ruhe, aber auch Emotionen und Eifersucht der
Rossini’schen Elisabetta haben charakterlich viel mit
der historischen Elizabeth gemein.
Als Elizabeth mit 25 Jahren zur Königin von England und
Irland gekrönt wurde, deutete nichts darauf hin, dass die
unerfahrene Regentin ihren Thronanspruch lange würde
behaupten können. Ihre Verwandte Jane Grey hielt sich
ganze neun Tage auf dem Thron, bevor sie schließlich geköpft wurde. Elizabeth aber regierte 45 Jahre lang. Wie
ist ihr das gelungen?
Sie hat keine vorschnellen Entscheidungen getroffen.
Es ist erschreckend, wie unüberlegt und emotional
heute Politiker Entscheidungen treffen, und diese
sofort an die Öffentlichkeit via Twitter weitergeben.
Elizabeth I. hat lange und ruhig überlegt, sie hat sich
mit ihren Vertrauten beraten und dann erst Entscheidungen getroffen. Ihre Verdienste werden manchmal
allein ihren guten Beratern zugeschrieben. Aber letztendlich ist es ihre Leistung gewesen, sich für die richtigen Berater zu entscheiden und dann auch auf diese
zu hören. Darin war sie einmalig.
Bei Rossini muss Elizabeth als Königin ihren Feldherrn
Leicester verurteilen, als Frau liebt sie ihn. Leicester
selbst aber hat heimlich die Tochter von Elisabeths
Konkurrentin Maria Stuart geheiratet. Hintergeht der
Held Leicester dadurch nicht seine Königin?
Auch der historische Earl of Leicester, Robert Dudley,
hat heimlich eine andere Frau geheiratet. Im Libretto
zu Elisabetta wird dieser Umstand natürlich überhöht.
Dass Rossinis Leicester als wichtigster General der
Königin heimlich die Tochter der schottischen Widersacherin Maria Stuart geheiratet hat, sollte die Geschichte dramatischer machen.
Unter den Gefangenen, die Leicester nach seinem Sieg in
Schottland gemacht hat, befindet sich auch seine eigene
Frau Matilde. Warum glauben Sie, hat sie sich als Mann
verkleidet und ist Leicester gefolgt?
Es ist ein mutiger Schritt von Matilde, dass sie heimlich in das feindliche England reist, aus Sorge um
ihren Mann und aus Eifersucht, da sie von Leicesters
enger Bindung zu Elizabeth erfahren hat. Sie lässt
sich nicht einfach irgendwo abstellen, um auf Leicesters Rückkehr zu warten, sondern bricht selbstständig
auf, um ihrem Mann beizustehen. Ich finde diese Figur großartig und ihre Schritte sehr nachvollziehbar,
sie ist eine starke Gegenspielerin zu Elizabeth.
Welche Form der Beziehung hätte sich Elizabeth mit Leicester vorgestellt?
Ich denke, sie hätte sich eine ewige Affäre gewünscht.
Der Duke of Norfolk treibt die Intrige voran. Ist Leicester
Widersacher ein klassischer Bösewicht für Sie?
Die Rolle des Norfolk ist in der Oper tatsächlich zu
eindimensional angelegt. Ich versuche mit dem Darsteller Barry Banks auch die unendliche Liebe herauszuarbeiten, die Norfolk für Elizabeth empfindet. Wir
wollen aufzeigen, woher sein zerstörerischer Drang
herrührt, damit Norfolk nicht nur als gemeiner Verräter dargestellt wird, sondern auch sein darunter liegender Schmerz sichtbar wird.
Elizabeth I. regierte im 16. Jahrhundert, Rossini komponierte Elisabetta 1815. Welche Schwierigkeiten müsste
Elizabeth 2017 überwinden?
Viele heutige Frauen in Führungspositionen und in
der Politik haben das Problem, dass sie ständig gezwungen werden, eine Rolle zu verkörpern, die ihr
die Gesellschaft vorgibt. Sie muss sich jederzeit
kontrollieren, alles andere wird als Schwäche ausgelegt. Ein Mann zum Beispiel, der zögert, gilt als
besonnen, eine Frau dagegen als entscheidungsschwach. Einem Mann, der zu laut wird, schreibt
man starke Autorität zu, eine laute Frau dagegen wird
gleich als hysterisch und überfordert gebrandmarkt.
Frauen müssen ständig überlegen, wie verhalte ich
mich in spezifischen Situationen. Gegen solche Vorurteile musste auch die absolutistische Herrscherin
Elizabeth I. kämpfen.
Am Ende verurteilt Elizabeth Norfolk und vergibt Leicester. Wie glücklich ist dieses Ende für die Königin wirklich?
Ich sehe in diesem glücklichen Ende eigentlich einen
ganz traurigen Kompromiss, den Elizabeth eingehen
muss. Und doch ist die Entscheidung richtig. Sie
weiß, ohne die Begnadigung des einflussreichen und
beliebten Leicester verliert sie die Macht in England,
und daher muss sie seine Ehe mit Matilde akzeptieren. Dieser Schluss ist die Aufgabe ihrer privaten Leidenschaft, um der Politik Genüge zu tun. Elizabeth
muss auf vieles verzichten. Das ist schade und ich
hoffe, dass Politikerinnen heute solche Kompromisse
nicht mehr in diesem Ausmaß machen müssen.
STAGIONE #4 | 7
BALLETT IM APRIL
Psychothriller und Liebeswahn
Das Norwegische Nationalballett zeigt zwei seiner jüngsten Erfolge: eine
Ballettinterpretation von Henrik Ibsens Gespenster der Regisseurin Marit Moum
Aune und der Choreografin Cina Espejord sowie die Carmen des britischen
Choreografen Liam Scarlett. Von Helmut Ploebst
Die Uraufführung von Liam Scarletts Ballettinterpretation der Carmen nach Georges Bizets gleichnamiger Oper am 19. März 2015 wurde vom Publikum
der norwegischen Hauptstadt mit Begeisterung aufgenommen. Das Norwegische Nationalballett tanzt
den Dreiakter auf Musik aus Bizets Oper und u.a. aus
seiner L’Arlesienne Suite Nr. 2 mit Temperament, Witz
und einem Schuss Laszivität als ein Tanzstück, das
von der Osloer Zeitung Aftenposten als gelungene
Mischung aus „Zirkus, Tragödie und Kostümdrama“
bezeichnet wurde.
Für auf Handlungsballette spezialisierte Choreografen und – leider noch viel zu wenige – Choreografinnen ist der Carmen-Stoff wie geschaffen. Die
berühmte Bizet-Oper wurde 1875 in der Pariser
Opéra-Comique uraufgeführt, aber der hochproduktive Choreograf Marius Petipa hatte die Geschichte
bereits dreißig Jahre zuvor für sich entdeckt. 1845
war Petipa in Madrid als erster Tänzer am königlichen
Theater engagiert, als in Künstlerkreisen eine noch
nicht veröffentlichte Novelle eines französischen
CARMEN (BALLETT)
BALLETT VON LIAM SCARLETT
MUSIK VON GEORGES BIZET
AUS DER OPER CARMEN
Arrangement von Martin Yates
Musikalische Leitung
Per Kristian Skalstad
Choreografie Liam Scarlett
Ausstattung
Jon Bausor
Licht
James Farncombe
Mit Tänzern des Norwegischen Nationalballetts
Wiener KammerOrchester
Gastspiel des Norwegischen Nationalballetts Oslo
PREMIERE
Samstag, 8. April 2017, 19.00 Uhr
AUFFÜHRUNGEN
9. / 10. / 11. April 2017, 19.00 Uhr
8
Autors namens Prosper Merimée kursierte: Carmen.
Auf diese neuartige, leidenschaftliche Geschichte
schuf Petipa im selben Jahr mit Carmen et son toréro eines seiner ersten Handlungsballette – zwei Jahre
bevor die Novelle selbst im Druck erschien.
Liam Scarlett, geboren 1986 im englischen Ipswich,
wurde im Alter von nur 26 Jahren von der britischen
Presse als choreografisches „Wunderkind“ gefeiert
und zum ersten Artist-in-Residence des Londoner Royal Ballet ernannt. Für seine Carmen konnte sich der
junge Meisterchoreograf von einer facettenreichen
Interpretationsgeschichte des Stoffs im Tanz inspirieren lassen. Das 1949 entstandene Carmen-Ballett
des Franzosen Roland Petit, der den Part der Hauptfigur seiner Gattin Zizi Jeanmaire auf den Leib choreografierte, war mit über 5000 Aufführungen weltweit
vermutlich eine der einflussreichsten Tanzversionen
von Bizets Oper in der Nachkriegszeit. Auch der in
Deutschland wegen seiner sensationellen Handlungsballette gefeierte John Cranko schuf ein CarmenBallett. Die Uraufführung fand 1971 beim von Cranko
geleiteten Stuttgarter Ballett statt. Das Stück wurde
im darauffolgenden Jahr allerdings wieder vom Spielplan genommen, weil der Choreograf damit selbst
nicht zufrieden war. Nach seinem frühen Tod 1973
schien es, weil choreologisch nicht erfasst, verloren.
Doch der Tänzerin und nachmaligen Stuttgarter Ballettdirektorin Márcia Haydée, für die Cranko seine
Carmen choreografiert hatte, ist die Rettung dieses
Werks später auf abenteuerlichen Wegen gelungen –
unter anderem auf Basis eines von einem Fan illegal
gedrehten Filmmitschnitts.
Weitere Carmen-Fassungen stammen, um einige Beispiele zu nennen, von dem Kubaner Alberto Alonso
1967 mit Maja Plissezkaja in der Titelrolle, von Mats
Ek 1992 mit dem schwedischen Cullberg Ballett, Davide
Bombana 2009 für Wien oder 2015 von dem Schweden Johan Inger. Carlos Sauras Carmen-Verfilmung
aus dem Jahr 1983 mit Antonio Gades und Laura del
Sol hat die Verbindung der Geschichte mit dem Tanz
im Stil der 1980er Jahre populär gemacht.
Scarlett konzentriert sich ganz auf seine Hauptfiguren: „Ich will, dass sich das Publikum in beide, Carmen
und Don José, einfühlen kann.“ Zur von Martin Yates
Szene aus Carmen mit dem Norwegischen Nationalballett
arrangierten Bizet-Musik streicht er die dramatische
Liebesgeschichte zwischen den beiden heraus. Zeitlich ist sein Stück im Spanien der 1930er Jahre, knapp
vor Ausbruch des Bürgerkriegs angesiedelt, als die
Spannung in der Bevölkerung überall zu spüren war.
Diese Spannung überträgt Liam Scarlett auf seine
dichte Choreografie, die er ausdrucksstark und in der
Rasanz eines Actionfilms auf die Bühne bringt. Die
Ausstattung von Designer Jon Bausor erinnert dabei
durchaus an eine Filmkulisse.
Noch vor Scarletts Carmen zeigt das Norwegische
Nationalballett Gespenster nach dem Drama von
Henrik Ibsen zur Musik von Nils Petter Molvær. Es
handelt sich dabei nicht um eine Choreografie im
herkömmlichen Sinne, sondern das Stück wurde von
der Regisseurin Marit Moum Aune und der jungen
Choreografin Cina Espejord gemeinsam erarbeitet.
Aune blickt auf dreißig Jahre Regieerfahrung zurück.
Für die norwegische Tourneekompanie Riksteatret hat
sie die Gespenster schon einmal erarbeitet. Ihre 2014
uraufgeführte Ballettfassung vergleicht Aune mit einem „Psychothriller“, in dem „Unausgesprochenes
zusehends ins Unerträgliche“ wächst.
Cina Espejords Tanzstil ist von der Ballettmoderne
und -postmoderne des 20. Jahrhunderts beeinflusst.
Er zeigt Elemente vom Stil Georges Balanchines, Jiři
Kyliáns und William Forsythes, mit deren Werk sie
bereits als Tänzerin Erfahrungen gesammelt hat.
STAGIONE #4 | 9
DAS NEUE OPERNHAUS
ihres verstorbenen Gatten sei. Die komplizierten Verhältnisse der Familie, die Vertuschungen zum Erhalt
der Familienehre, die Vorspiegelungen und Grausamkeiten gegenüber den Kindern, wie sie sich in Ibsens
Text darstellen, werden vom Ballett nicht erklärt, sondern bildhaft, musikalisch und gestisch angedeutet.
In Carmen und Gespenster finden Liam Scarlett und
das Duo Marit Moum Aune/Cina Espejord für den
Transfer ihrer Stoffe in Tanz durchaus unterschiedliche Übersetzungsarten – beider choreografische
Handschriften sind aber in der Ästhetik des klassischen Handlungsballetts verankert, das im 19. Jahrhundert seine Hochblüte erlebt hat – zu der Zeit, als
auch die verarbeiteten Dramen zum ersten Mal auf
der Bühne erschienen.
GESPENSTER (BALLETT)
BALLETT VON CINA ESPEJORD
MUSIK VON NILS PETTER MOLVÆR
nach dem Drama von Henrik Ibsen
Inszenierung
Marit Moum Aune
Choreografie Cina Espejord
Szenenbild
Even Børsum
Kostüme
Ingrid Nylander
Licht
Kristin Bredal
Musiker
Nils Petter Molvær & Jan Bang
Osvald / Kapitän Alving,
Osvalds Vater
Andreas Heise
Osvald als Kind
Mikkel Skretting
Frau Alving, Osvalds Mutter
Camilla Spidsøe
Junge Frau Alving
Sonia Vinograd
Pastor Manders
Ole Willy Falkhaugen
Junger Pastor Manders
Mark Wax
Regine,
Szene aus Gespenster mit dem Norwegischen Nationalballett
Frau Alvings Hausmädchen
Grete Sofie B. Nybakken
Regine als Kind
Selma Smith Kvalvaag
Zimmermann Engstrand,
Regines Vater
Genauso vertraut ist sie aus ihrer Tänzerkarriere heraus mit der Arbeit der jüngeren Generation skandinavischer Chroreografen wie Pontus Lidberg, Kristian
Støvind und Alexander Ekman – sein Stück Cacti war
2015 an der Wiener Staatsoper zu sehen.
Wenn in der tänzerischen Umsetzung der Gespenster auch die Worte des Dramas fehlen, so bleibt sein
„Text“ in Form der Handlungsstruktur doch erhalten.
Ausgeleuchtet werden die psychischen Folgen der
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fatalen Kommunikation zwischen den Charakteren
im Stück – die Verwüstungen der permanenten Lügen
und des Zusammenbruchs der bürgerlichen Familie
an den Körpern ihrer Mitglieder. Begleitet wird dies
Geschehen von einer Musik, die Molvær zusammen
mit Jan Bang live einspielt, und von Filmprojektionen, in denen die Gespenster der Vergangenheit in
Übergröße aufscheinen. Børsums modernes Set verstärkt die so dunkle Atmosphäre der tänzerischen,
filmischen und musikalischen Prozesse im Stück. Hier
kommt deutlich mehr auf die Bühne als nur vertanztes Theater oder ein Geisterreigen von in Zwischenwelten verwehten Gesprächen.
Da ist die Witwe Helene Alving und ihre Haushälterin Regine, in die sich Alvings heimgekehrter Sohn
Osvald verliebt. Und da ist auch Pastor Manders,
der von der Mutter erfährt, dass Regine, Stieftochter
des Tischlers Jakob Engstrand, eine uneheliche Tochter
Kristian Alm
Mit dem Norwegischen Nationalballett und
Tänzern der Ballettschule des Norwegischen Nationalballetts
Gastspiel des Norwegischen Nationalballetts Oslo
PREMIERE
Montag, 3. April 2017, 19.30 Uhr
AUFFÜHRUNG
4. April 2017, 19.30 Uhr
STAGIONE #4 | 11
DAS NEUE OPERNHAUS
OSTERKLANG WIEN
Von Totentanz bis Habanera
Das Programm des einundzwanzigsten Festivals im Überblick
Kulturhistorisch ist der Tanz ein ambivalentes Phänomen. Er wurde als schlimmstes Laster ebenso verteufelt
wie als Weg ins Paradies gelobt. Das Programm des 21.
OsterKlang-Festivals, das von 3. bis 16. April im Theater
an der Wien, im Wiener Konzerthaus und in der Hofburgkapelle zu erleben sein wird, stellt die Kunstform
Tanz in ihren vielfältigsten Facetten in den Mittelpunkt.
Erstmals ist das Norwegische Nationalballett zu Gast
im Theater an der Wien und präsentiert mit Gespenster
nach Ibsen und Carmen nach Bizet zwei Ballettabende.
Conférencier Georg Wacks und sein Ensemble, erfolgreiche Begründer der legendären historischen Kabaretts
in der Hölle, laden in das Souterrain des Theater an
der Wien und bitten zum Höllentanz.
Elisabeth Kulman präsentiert im Theater an der Wien
ihr Programm La femme c’est moi, eine emotionale
Achterbahnfahrt mit Musik von Bizet und Britten bis
Verdi und Strauss.
„Ballet Russe“ am Gründonnerstag: Unter der musikalischen Leitung von Alexander Sladkovsky spielt das
Staatliche Sinfonieorchester Russland die Romeo und
Julia-Suite von Sergei Prokofiew und Igor Strawinskis
Le sacre du printemps. Im Konzertabend Totentanz
geben Bariton Markus Butter und Pianist Christopher
Hinterhuber am Karfreitag Lieder von Franz Schubert
und Modest Mussorgski in der Hofburgkapelle zum
Besten.
Unter der Leitung ihres Chefdirigenten Philippe Jordan präsentieren die Wiener Symphoniker am Ostersonntag traditionellerweise ihren Frühling in Wien und
schließen mit diesem Konzert das Festival OsterKlang
Wien. Im blumengeschmückten Großen Saal des Wiener Konzerthauses erklingt 2017 ein amerikanisches
Programm mit Werken von Leonard Bernstein und
George Gershwin.
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Ballett 1
GESPENSTER
BALLETT VON CINA ESPEJORD
MUSIK VON NILS PETTER MOLVÆR
NACH DEM DRAMA VON HENRIK IBSEN
Marit Moum Aune Inszenierung
Cina Espejord Choreografie
Even Børsum Szenenbild
Ingrid Nylander Kostüme
Kristin Bredal Licht
Nils Petter Molvær & Jan Bang Musiker
Mit dem Norwegischen Nationalballett und Tänzern
der Ballettschule des Norwegischen Nationalballetts
Gastspiel des Norwegischen Nationalballetts Oslo
Ballett 2
CARMEN
Ballett/ Konzertant
BALLET RUSSE
BALLETT VON LIAM SCARLETT
MUSIK VON GEORGES BIZET
AUS DER OPER CARMEN, L’ ARLESIENNE u.a.
Arrangement von Martin Yates
STAATLICHES SINFONIEORCHESTER RUSSLAND
Alexander Sladkovsky Musikalische Leitung
Per Kristian Skalstad Musikalische Leitung
Liam Scarlett Choreografie
Jon Bausor Ausstattung
James Farncombe Licht
Igor Strawinski
Le sacre du printemps (1913)
Samstag, 8. April 2017 (Premiere) | 19.00 Uhr
Sonntag, 9. April 2017 | 19.00 Uhr
Montag, 10. April 2017 | 19.00 Uhr
Dienstag, 11. April 2017 | 19.00 Uhr
Theater an der Wien
Sergei Prokofjew
Suite aus Romeo und Julia (1936)
Gründonnerstag, 13. April 2017 | 19.30 Uhr
Theater an der Wien
Konzert
TOTENTANZ
Markus Butter Bariton
Christopher Hinterhuber Klavier
Konzert
LA FEMME C’EST MOI
Richard Wagner
Karfreitagszauber aus Parsifal
Musik von Georges Bizet, Cole Porter, Benjamin
Britten, Franz Schubert, W. A. Mozart, Richard Wagner,
Kurt Weill, Giuseppe Verdi, Richard Strauss u.a.
Modest Mussorgski
Lieder und Tänze des Todes
Elisabeth Kulman Gesang
Franz Liszt
Totentanz (Dies Irae)
Idee und Konzept: Elisabeth Kulman
Arrangements: Tscho Theissing
Franz Schubert
Lieder aus der Winterreise
Mittwoch,12. April 2017 | 19.30 Uhr
Theater an der Wien
Karfreitag, 14. April 2017 | 19.30 Uhr
Hofburgkapelle
Montag, 3. April 2017 (Premiere) | 19.30 Uhr
Dienstag, 4. April 2017 | 19.30 Uhr
Theater an der Wien
Konzert
AMERICAN DANCES
FRÜHLING IN WIEN
WIENER SYMPHONIKER
Philippe Jordan Musikalische Leitung
Kabarett
HÖLLENTANZ
Jean-Yves Thibaudet Klavier
Leonard Bernstein
Ouvertüre zu Candide
Georg Wacks Konzeption und Regie
Stefan Fleischhacker Ausstattung
George Gershwin
Konzert in F für Klavier und Orchester Mit Elena Schreiber, Stefan Fleischhacker,
Robert Kolar, Martin Thoma & Georg Wacks
An American in Paris
Ensemble „Albero Verde“
Mittwoch, 5. April 2017 (Premiere) | 20.00 Uhr
Donnerstag, 6. April 2017 | 20.00 Uhr
Freitag, 7. April 2017 | 20.00 Uhr
Hölle – Pausenraum des Theater an der Wien
Leonard Bernstein
Symphonische Tänze aus West Side Story
Elisabeth Kulman
Ostersonntag, 16. April 2017 | 19.30 Uhr
Wiener Konzerthaus | Großer Saal
STAGIONE #4 | 13
VORTRAG MIT MUSIK
Der Opernführer an der Wien
Stefan Mickisch erläutert Die Fledermaus
Am Ostersonntag, den 5. April 1874, erlebte die Gattung
der Operette im Theater an der Wien mit der Uraufführung von Die Fledermaus ihren Höhepunkt und wurde
später durch die aufkommende Alt-Wien-Mode in den
1920er Jahren zur Goldenen Operettenära verklärt.
„Das klingt ans Ohr und rieselt durch das Blut hinab
bis in die Beine, und der faulste Mensch im Zuschauerraum fängt unwillkürlich zu nicken an mit dem Kopfe und wiegt den Leib und strampelt mit den Füßen“,
schrieb die Morgenpost über die begeisterte Aufnahme
des Meisterwerks von Johann Strauss.
Erst die Aufführungspraxis hat Die Fledermaus als amourösen Silvesterschwank gedeutet, in den Tagen der Uraufführung war sie eine kritische Reflexion einer egomanen und gierigen Gesellschaft. In Europa war eine
der gravierendsten Wirtschaftskrisen erst überwunden
worden, die die Gründerzeit beendet hatte. In Die Fledermaus achtet jeder auf seinen eigenen Vorteil, jeder
betrügt jeden und am Ende bleiben trotz beschwingter
Beschuldigung des unschuldigen Champagners alle Beteiligten fraglos und verloren zurück.
Stefan Mickisch
Stefan Mickisch wird sich nach seinen musikalischen
Vorträgen von Die Zauberflöte und Fidelio zum dritten
Mal in diesem Jahr einem Stück, das eng mit dem Haus
verbunden ist, zuwenden. Zum ersten Mal hat sich der
Pianist und Musikwissenschafter mit Die Fledermaus
beschäftigt und wird seine Überlegungen am Ort der
Uraufführung präsentieren.
er eben
mehr
Die Fledermaus
Samstag, 25. März 2017, 19.30 Uhr
mit allen sinnen.
LANG
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OPER KONZERTANT
Mut zur
Entscheidung
Tödlicher Stolz, rettende Güte
René Jacobs leitet Claudio Monteverdis
Il ritorno d’Ulisse in patria
Claudio Monteverdi hat mit L’Orfeo 1607 als 40-jähriger Kapellmeister am Hof von Mantua das erste bis
heute bedeutende Werk der Gattung Oper erschaffen.
Weitere Werke Monteverdis aus dieser Zeit sind nur
in Fragmenten überliefert. Drei Jahrzehnte später war
Monteverdi als Kapellmeister des Markusdoms in Venedig tätig und wandte sich noch einmal der Oper
zu. In Venedig waren seit 1637 die ersten öffentlichen
Opernhäuser entstanden und die Gattung richtete sich
nicht mehr nur an adelige Mäzene, die an ihren Höfen Opern zur Erbauung der Oberschicht finanzierten.
In Venedig fand ein breites Publikum, das sich Eintrittskarten kaufen konnte, Zutritt zu den Aufführungen.
Die neue Öffentlichkeit der Gattung ermöglichte auch
neue Stoffe und Themen. Das Volkstheater nahm Einfluss auf die Libretti, und komische Figuren tauchten
IL RITORNO D’ULISSE IN PATRIA
Dramma per musica in einem Prolog und drei Akten (1640)
MUSIK VON CLAUDIO MONTEVERDI
LIBRETTO VON GIACOMO BADOARO
Konzertante Aufführung in italienischer Sprache
Musikalische Leitung René Jacobs
Ulisse Stéphane Degout
Penelope Katarina Bradić
Telemaco / Giove
Anizio Zorzi Giustiniani
Iro
Jörg Schneider
Eurimaco
Pierre Derhet
Eumete Thomas Walker
Amore / Giunone
Mirella Hagen
Pisandro
Mark Milhofer
Anfinomo
Magnus Staveland
Antinoo
Marcos Fink
Minerva / Umana Fragilità Marie-Claude Chappuis
Fortuna / Ericlea / Melanto
Mary-Ellen Nesi
Tempo / Nettuno
Ugo Guagliardo
B’Rock Orchestra Gent
Mittwoch, 22. März 2017, 19.00 Uhr
16
DAS NEUE OPERNHAUS
OPER KONZERTANT
Für Germanico in Germania komponierte Nicola Porpora
Paraderollen für seine besten Schüler
René Jacobs
erstmals auf den Opernbühnen auf. Spektakuläre Bühneneffekte wurden forciert, das Instrumentarium im Orchester reduziert. In zwei aufeinanderfolgenden Jahren
schuf Monteverdi in Venedig seine letzten zwei Opern
Il ritorno d’Ulisse in patria und L’incoronazione di Poppea.
Für die Heimkehr des Odysseus griff Librettist Giacomo Badoaro auf Homers Epos zurück. In Monteverdis vorletzter Oper sind die Menschen noch Spielball
der Götter, die lenkend in die Handlung eingreifen. In
seiner das Lebenswerk abschließenden Poppea vertonte Monteverdi zum ersten Mal in der Operngeschichte
das Schicksal einer historischen Figur.
Die musikalische Einrichtung von Monteverdis Il ritorno
d’Ulisse in patria für eine heutige Aufführung fordert den
Mut zur Entscheidung, zu Dutzenden von Entscheidungen, wie Dirigent René Jacobs meint. Wurde der Druck
von Monteverdis erster Oper L’Orfeo noch vom Mantuaner Hof finanziell unterstützt, konnte sich ein privates
Opernunternehmen diese Form der Archivierung nicht
mehr leisten. Die Manuskripte zu Il ritorno d’Ulisse in
patria sind nur aus zweiter Hand und in divergierenden
Fassungen erhalten, den notierten Melodien mit beziffertem Bass fehlt die Instrumentierung, für die sich jeder
Dirigent heute selbst entscheiden muss. Die venezianischen Musiker der ausklingenden Renaissance improvisierten anhand der erhaltenen Bezifferung, zwei Aufführungen konnten demnach völlig unterschiedlich klingen.
Jede Realisierung sei gleichzeitig ein Akt der Liebe und
des Verrats, schreibt René Jacobs einleitend über seine
Einspielung des Ulisse. Eine Umarbeitung für moderne Instrumente ist für ihn ebenso „anti-theatergerecht“
wie eine rein puristische Instrumentalbegleitung, die die
Situation eines venezianischen Theaters im Jahr 1641
imitiert, das ein kleiner Holzbau gewesen ist, in dem
vier Streicher vielfach genügten.
Mit der Cervantes-Vertonung Don Chisciotte in Sierra Morena von Francesco Conti stellte René Jacobs im November 2015 das B’Rock Orchestra aus seiner belgischen
Heimatstadt Gent im Theater an der Wien vor. Mit Il ritorno d’Ulisse in patria leitet er Monteverdis Spätwerk,
das er mehrfach aufgeführt und eingespielt hat. Die Titelrolle übernimmt Stéphane Degout, der neben vielen anderen Rollen im Theater an der Wien bereits die Titelrolle
von Monteverdis L’Orfeo unter René Jacobs gesungen hat.
Der Neapolitaner Nicola Porpora war der führende Gesangslehrer des 18. Jahrhunderts und Komponist von
mehr als 60 Opern. Er bildete in seiner Heimatstadt
die legendären Kastraten Farinelli und Caffarelli aus und
scheint im Streben um Perfektion keine Kompromisse
eingegangen zu sein. Porpora unterbrach seine eigene
Karriere als Konservatoriumsprofessor für drei Jahre, um
sich ganz der Ausbildung Farinellis widmen zu können,
und mit Cafarelli soll er eine einzige Seite mit Übungen
sechs Jahre lang geprobt haben. Der Tagesablauf, den
er seinen Schülern vorschrieb, war rigoros. Noch vor
dem Mittagessen sollte ein Porpora-Schüler vier Stunden
mit unterschiedlichen Gesangsübungen und eine Stunde
mit literarischen Studien verbringen. Freizeit, sofern sie
noch vorhanden war, sollte mit Cembalo-Üben und Komponieren von Vokalmusik verbracht werden, immerhin
durfte ein Student sich nach seinen Neigungen selbst
für sakrale oder weltliche Kompositionen entscheiden.
Sein Erfolg als Komponist und die Qualität der von ihm
ausgebildeten Sänger machten ihn zu einem in ganz Europa begehrten Musiker. Er folgte einem Ruf als Lehrer
an die berühmte Musikschule für Waisen Ospedale degli
Incurabili nach Venedig und komponierte für das Teatro
Capranica in Rom 1732 die Opera seria Germanico in
Germania. In Rom herrschte der Papst und nach seinem
Edikt durften keine Frauen auf Bühnen auftreten. Die
GERMANICO IN GERMANIA
Opera seria in drei Akten (1732)
MUSIK VON NICOLA ANTONIO PORPORA
Uraufführung war daher rein männlich besetzt. Die Titelrolle des Germanico, verwirrenderweise ein römischer
Befehlshaber, übernahm Altkastrat Domenico Annibali
und sein germanisches Gegenüber Arminio der Soprankastrat Caffarelli, den sein eigener Lehrer Porpora zwar
für seine Unverschämtheiten verabscheute und doch für
den besten Sänger hielt, den das Königreich Neapel je
hervorgebracht hat.
Germanicos Heer besiegt in der Schlacht Arminios
Germanen, doch die Fronten in Germania, das heißt
jenseits von Rhein und Donau, sind alles andere als
geregelt und verlaufen in barocken Libretti vor allem
quer durch Familien. Denn Arminios Schwiegervater,
der Germanenfürst Segeste, hat sich längst mit den
neuen Machthabern arrangiert und seine Schwägerin
Ersinda sogar einen Römer geheiratet. Doch der stolze Arminio beugt sich nicht den römischen Besatzern
und wird zum Tode verurteilt. Er begrüßt das Ende
seines Leidens und sehnt sich nach dem Henkerbeil.
Der römische Befehlshaber zeigt Größe: Arminios Stolz
werde seine Güte nicht übertreffen. Er begnadigt seinen Widersacher. Rom und Germanien sollen fortan in
Freundschaft und Frieden vereint sein.
Germanico in Germania wurde 2015 bei den Innsbrucker
Festwochen der Alten Musik erstmals seit der Uraufführung wieder in einer szenischen Produktion mit Max
Emanuel Cencic in der Titelrolle aufgeführt. Unter dem
Dirigat von Jan Tomasz Adamus, der die Capella Cracoviensis leitet, übernimmt der Mezzosopranist Cencic
die Titelrolle der konzertanten Aufführung im Theater
an der Wien, die gemischt besetzt ist. Den germanischen Widersacher Arminio singt die griechische Mezzosopranistin Mary-Ellen Nesi.
LIBRETTO VON NICOLA COLUZZI
Konzertante Aufführung in italienischer Sprache
Musikalische Leitung Jan Tomasz Adamus
Germanico
Max Emanuel Cencic
Arminio
Mary-Ellen Nesi
Ersinda
Julia Lezhneva
Rosmonda
Dilyara Idrisova
Segeste
György Hanczar
Cecina
Hasnaa Bennani
Capella Cracoviensis
Donnerstag, 30. März 2017, 19.00 Uhr
Max Emanuel Cencic
STAGIONE #4 | 17
DAS NEUE OPERNHAUS
KONZERT IN DER KAMMEROPER
Die Unangefangene
Ivica Strauß ist auf der Unterbühne des Theater an der
Wien aufgetaucht. Er riecht nach Kanalisation und
singt eine Vokalise über das Harry-Lime-Thema… Sorgen
über seinen Gesundheitszustand drängen sich auf. Er stand
nur für ein kurzes Interview zur Verfügung.
Herr Strauß, nachdem Ihre Familiengeschichte im Dezember in der Kammeroper präsentiert wurde, stellen Sie neue
Werke ins Licht und ins Dunkel. Was ist zu erwarten?
Lassen Sie mich dazu bitte auf unorthodoxe Weise antworten: Ich habe mich mit dem Rucolakaiser zu diesem
Thema x-fach ausgetauscht – um nicht zu sagen „oft“
(Macht spitzbübisch: gnihihihi.) –, und am Ende des Tages
muss ich die Frage reinen Gewissens einfach mit Nein
beantworten. Der Rucolakaiser und ich, wir waren schon
immer ein gutes Team, auch als wir noch ein schlechtes
Team waren, und daran möchte ich festhalten, egal was
da kommen mag, seien es Installateure, Giraffen oder
Aufforderungen, der mazedonischen Geheimgesellschaft zum Erhalt der Bleistifte mit dem Radierdings
oben drauf beizutreten. Jaja… Nein!
Eine ominöse Publikation hat unlängst die Frage aufgeworfen, dass Sie möglicherweise ein „Diabolus in musica“
seien. Wie stehen Sie zu dieser These?
Ja, das stand im Kompost, dem Organ der Interessengemeinschaft verlorener Regenschirme. Das ist einer
dieser erbärmlichen Versuche, mich herabzuwürdigen.
Aber das höre ich schon gar nicht mehr. Es geht mir
schlicht am Ar*** vorbei. Lieber Diabolus als Anabolikus. Ich finde diese Antwort nicht gut, bin aber grad
gehemmt, und etwas Besseres fällt mir auch jetzt nach
meiner wöchentlichen Rebirthing-Sitzung nicht ein.
Wie schaffen Sie es immer wieder, sich inspirieren zu lassen?
Ich schaffe es nicht, ich bin uninspiriert. Ich versuche
es immer wieder, gehe spazieren, ins Kaffeehaus, ins
Theater. Es gab eine Zeit, in der ich Ideen hatte. Aber
THE FLYING SCHNÖRTZENBREKKERS
Neues von Ivica Strauß – Auf den Spuren eines
zu Recht Vergessenen
Kontrabass
Georg Breinschmid
Violine Sebastian Gürtler
Akkordeon Tommaso Huber
Samstag, 18. März 2017, 19.30 Uhr
Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien
The Flying Schnörtzenbrekkers
jetzt nicht mehr. Einkaufen inspiriert mich manchmal:
Wenn ich Bananen kaufe und dann auf der Suche nach
der Waagentaste 1 bin, dann kommen mir manchmal
Ideen. Aber sobald ich drücke, sind sie dann weg. Ich
drücke sie weg. (Plötzlich aufgeregt.) Das ist der Grund,
warum ich nur noch unvollendet schreibe und manchmal gar nicht erst anfange.
Haben Sie eine Muse?
Mit meiner Muse hatte ich einfach Pech... (Seufzt.)
Die löscht immer meine Ideen. Sie hat ihre Aufgabe
nie wirklich verstanden, aber das konnte ich damals
nicht ahnen, als ich sie kaufte. Ich versuche, meine
Ideen vor ihr zu verstecken, aber irgendwie findet sie
sie und lässt sie verschwinden. Die sind dann weg.
Ratzeputz weg. Auf Nimmerwiederhören. Jetzt bediene ich mich aber einer von mir entwickelten, neuen
Kompositionstechnik. Ich zäume das Pferd von hinten
auf – und fange meine Werke von hinten an. Das
hat sie noch nicht durchschaut! Daher gibt es auch
unangefangene Werke von mir. Meine Symphonie Die
Unangefangene zum Beispiel… (Summt leise.) Absolute
Neuheit. Leider wird sie oft missverstanden… Und den
Titel ändern auch viele…
Komponieren Sie im Kopf, am Klavier oder an einer futuristischen Höllenmaschine?
Ausschließlich im Kopf – ich beginne damit, die Noten
auf das Notenpapier zu DENKEN und verharre regungslos mehrere Stunden. Mit dem Feuerlöscher mache
ich dann Korrekturen. Eine andere Technik: Intensives
Weinen auf Notenblätter. Manchmal bastele ich einen
Papierflieger und schicke ihn über den Naschmarkt.
Da bleibt viel hängen.
Herr Strauß, Danke für Ihre Zeit!
Wo ist das Klo nochmal? (Zupft an seinem Pullover.)
STAGIONE #4 | 19
DAS NEUE OPERNHAUS
PREMIERE IN DER KAMMEROPER
Die Blutspur der Atriden
„Jedweder Fremde riskiert in unserem Land sein Leben“:
Kay Link inszeniert Händels Pasticcio Oreste
Der Opferung durch ihren eigenen Vater Agamemnon
auf Aulis konnte Iphigenie knapp entgehen. Dann erdolchte ihre Mutter Klytämnestra ihren Vater. Ihr Bruder
Oreste rächte den Vater und tötete die Mutter. Sie selbst
hält ihren Bruder ebenfalls für tot. Was für ein Schicksal
hat ein Fluch diesem Geschlecht der Atriden beschert:
Solange der frevlerische Stammvater Tantalos, Stammvater von Iphigenie und Oreste, noch Nachfahren hat,
soll jeder einzelne von ihnen ein weiteres Familienmitglied töten.
„Die Determination des Schicksals, dass etwas passieren muss, weil ein Orakel es vorausgesagt hat, lässt sich
auf Individuen – und die interessieren mich auf der Bühne – nicht eins-zu-eins übertragen“, sagt Regisseur Kay
Link, der zum ersten Mal in der Kammeroper eine szenische Produktion verantwortet. „Ein Familienmitglied
tötet zwar das nächste und dieser Kreislauf der Rache
hält an, doch besonders die Frauenfiguren in Händels
Adaption zeigen, dass dieser Zyklus nicht unabänderlich ist. Iphigenie, die auf Tauris täglich politische Morde, getarnt als religiöse Opfer, vollbringen muss, kann
am Ende keinen weiteren Tropfen Blut sehen.“
Natürlich sei Kay Link im Laufe der Ausbildung und der
Arbeit auf Teilbereiche des Atridenstoffs gestoßen und
kannte die Hauptfiguren auch aus anderen Opern: „Ich
habe dann für diese Produktion versucht, mir eine Übersicht über diese Familie zu schaffen und einen Stamm-
Junges Ensemble des Theater an der Wien
20
baum erstellt, um zu sehen, wer mit wem verwandt ist
und wer wen getötet hat.“
Zu Beginn der Saison 1734 war Händel in London einmal mehr gezwungen, ein neues Opernunternehmen
zu gründen. Sein Pachtvertrag im Haymarket Theatre
war abgelaufen und das Theater sollte fortan von seiner
Konkurrenz, der Opera of the Nobility, bespielt werden,
die zudem sämtliche berühmten und in London beliebten Sängerinnen und Sänger engagiert hatte. Händel
wechselt in das neue Covent Garden Theatre und führte
im Dezember das Pasticcio Oreste nach dem Atridenstoff auf, das in Anwesenheit des Königs mit großem
Applaus aufgenommen wurde.
„Zuerst habe ich gedacht“, sagt Link, der nach Giove
in Argo bei den Händel Festspielen in Halle sein zweites Händel-Pasticcio inszeniert, „dass ein Mythos dieser Übergröße schwierig zu erarbeiten ist, gleichzeitig
habe ich aber auch bemerkt, dass diese Mythen zutiefst
menschliche Probleme thematisieren und immerwährende Geschichten erzählen, dass etwa Hass immer
Hass gebärt oder wie Gewaltspiralen entstehen. Auch
wenn heutige Familien nicht die gleiche Blutspur der
Atriden hinter sich her ziehen, denke ich doch, dass
wir uns in den grundlegenden Emotionen beziehungsweise Vorgängen dieser Oper wie Machtmissbrauch,
Liebe, Sadismus, Treue, Solidarität, Intoleranz durchaus
wiederfinden können.“
Händels Pasticcio basiert auf einem Libretto von Giovanni Gualberto Barlocci nach Euripides’ Drama Iphigenie bei den Taurern, benennt aber nicht wie später Gluck
und Goethe Iphigenie, sondern ihren Bruder als Titelfigur. Für Kay Link ist der Titel Oreste inhaltlich begründet, „da im Libretto Orestes Gattin Hermione, die im
Mythos erst später vorkommt, bereits als Figur eingeführt wird. Diese neue Frauenfigur, die sicher auch aufgrund der Konvention der Oper eine Rolle spielt, verrückt den inhaltlichen Fokus auf interessante Weise. Bei
Händel treffen sich mehrere Personen, die miteinander
verbunden sind und in deren Mitte Oreste steht. In
seiner Person bündelt sich die Liebe dreier Menschen:
Hermione, Iphigenie und Pylades.“
Der unter Zeitdruck stehende Händel stellte Oreste aus
eigenen Werken zusammen, die er im Verlauf von 27
Jahren komponiert hatte. Als „erzählerischer Regisseur“
möchte Link eine Geschichte erzählen, die auch ohne
Kenntnisse des komplizierten Mythos verstanden werden kann. Die Form des Pasticcios kommt ihm seiner
Meinung nach diesmal entgegen: „Dadurch, dass die
Musik aus verschiedenen anderen Opern zusammengestellt ist, lässt Oreste Luft und Spalten zwischen den einzelnen Nummern. Zusammenzufügen, was ursprünglich nicht zusammengehörte – das schafft Raum, aber
auch geradezu den Zwang zur Interpretation, wenn man
glaubhafte Figuren und verständliche Vorgänge haben
möchte. Diesen Freiraum genieße ich sehr.“
Geographischer Raum der Geschichte ist das mythische
Tauris, das heute entweder mit der Halbinsel Krim oder
der kleinen Insel Šćedro in der Adria gleichgesetzt wird.
Entscheidend ist seit Euripides, dass Tauris nur über das
Meer erreicht werden kann. In der Insel als Schauplatz
sieht Kay Link vor allem „Isolation“: „Das kann die Idylle
ebenso wie das komplette Gegenteil bedeuten. Die sichersten Gefängnisse wie Alcatraz wurden lange auf Inseln errichtet, weil dort die beste Form der Abschottung
möglich ist. In einer Diktatur, die sich abriegelt, kann
man zwar ankommen, aber nie wieder entkommen.
Die Naturgewalt des Meeres sichert Tauris zusätzlich
diesen Schutz.“
Auf Tauris herrscht ein von Angst zerfressener Tyrann:
Thoas weiß, dass ein Grieche kommen und ihn töten
wird. Der Diktator reagiere panisch, meint Link: „Er
hat ein bis auf die Zähne bewaffnetes Überwachungsregime errichtet, allem Fremdem gegenüber feindselig
abgeschottet. Meine Ausstatterin, Olga von Wahl, und
ich möchten dies, ohne uns auf ein genaues Jahr festzulegen, in einer patinierten Gegenwart ansiedeln, weil
dadurch Assoziationen zu modernen Diktaturen hergestellt werden können, ohne eineindeutig zu werden. Wir
müssen nur das Radio einschalten, um aktuelle Assoziationen zu Thoas Aussage zu erhalten: ,Jedweder Fremde riskiert in unserem Lande hier sein Leben‘.“
Das Händel-Pasticcio weist in der Besetzung deutliche
Abweichungen zum antiken Mythos und zur späteren
Goethe-Version auf, die der Pragmatik des Opernbetriebs geschuldet waren. In Oreste dient Iphigenie auf
Tauris ebenfalls als Priesterin, ihr Bruder Oreste aber
trifft allein ein. Sein Freund Pylades folgt mit Orestes
Frau Hermione, die bei Euripides noch nicht enthalten
ist und als Rolle für Händels Primadonna Anna Maria
Strada konzipiert war.
„Pylades und Hermione erreichen Tauris aus einer Demokratie kommend als eine Art naives Rettungsteam“,
deutet Link die im antiken Mythos nicht enthaltene Konstellation. Man höre der Musik deutlich an, wie Oreste in zärtlicher Freundschaft zu Pylades verbunden sei,
aber er liebe auch seine Frau, in der Link eine starke Figur erkennt: „Hermione ist sehr mutig, sie reist ihrem
Mann nach und riskiert viel, konnte sich aber vorher
nicht wirklich vorstellen, auf was sie sich bei der Rettung
ihres Mannes einlassen würde, also welche Zustände in
einer Diktatur herrschen. Diesen Mut kann ich mir nur
mit ihrer großen Liebe erklären.“
Oreste hält sich an die Konvention der Gattung und endet mit einem vordergründig glücklichen Ende. Nur der
Diktator Thoas wird von den Griechen getötet, statt wie
in der barocken Oper bei Tyrannenfiguren vielfach üblich, reuevoll und einsichtig verschont zu werden. Für
Kay Link ist das ein „zweideutiges Ende, denn die Revolte gegen Thoas wird zwar von den Frauen initiiert,
die Krone setzt sich dann aber doch mit Oreste wieder
ein Mann auf. Das Blut des Tyrannen fließt noch und
schon wird ein neuer, besserer Staat ausgerufen. Oreste
hält seine Ansprache an das Volk mit blutigen Händen.
Ob dann das Elysium folgt, da möchte ich ein großes
Fragezeichen anbringen. Orestes Blutrausch am Ende
der Oper zeigt: Die Blutspur geht weiter. Zum Entsetzen
aller, die Oreste liebten und retten wollten.“
ORESTE
Opernpasticcio in drei Akten (1734)
MUSIK VON GEORG FRIEDRICH HÄNDEL
LIBRETTO NACH GIOVANNI GUALBERTO BARLOCCI
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung
Rubén Dubrovsky
Inszenierung
Kay Link
Ausstattung Olga von Wahl
Licht
Franz Tscheck
Oreste
Eric Jurenas
Ermione
Frederikke Kampmann
Ifigenia
Carolina Lippo
Pilade
Julian Henao Gonzalez
Toante
Matteo Loi
Filotete
Florian Köfler
Bach Consort Wien
Neuproduktion des Theater an der Wien in der Kammeroper
PREMIERE
Montag, 6. März 2017, 19:00 Uhr
AUFFÜHRUNGEN
9./ 11./ 13. / 20./ 23./ 27./ 29./ 31. März 2017,
2. April 2017, 19.00 Uhr
EINFÜHRUNGSMATINEE
Sonntag, 5. März 2017, 11.00 Uhr
STAGIONE #4 | 21
JUNGES ENSEMBLE DES THEATER AN DER WIEN
Florian Köfler,
Bass
J E T br
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Der Bassist studierte Tuba am Tiroler Landeskonservatorium und war Mitglied des Wiener Jeunesse Orchesters und der Jungen Philharmonie Wien. An der
Universität für Musik und darstellende Kunst war er als
Figaro in Mozarts Le nozze di Figaro sowie als Masetto
und Leporello in Don Giovanni zu hören. Im November 2014 gastierte er als Monterone in Verdis Rigoletto
im Theater Regensburg, zu dessen Ensemble er seit
2015 gehörte. Er debütierte im Theater an der Wien in
Richard Strauss’ Capriccio. Seit der Spielzeit 2016/17
gehört Florian Köfler dem Jungen Ensemble des Theater an der Wien an.
Welche musikalische Erfahrung hat Sie als Kind geprägt?
Ich erinnere mich daran, wie ich schon als kleines
Kind meinem Vater mit seiner Jazz-Combo in unserem
Wohnzimmer beim Proben zugehört habe. Die Musik
von Charlie Parker und John Coltrane war die Klangkulisse, in der ich aufgewachsen bin. Aus jugendlichem
Trotz habe ich mich später natürlich nicht sehr für Jazz
interessiert, inzwischen hab ich selber eine Sammlung
an Jazzplatten zuhause.
Erinnern Sie sich an Ihren ersten Auftritt auf einer Bühne?
In meiner Schulzeit am Musikgymnasium Innsbruck bin
ich im Konservatorium als Bartolo in Le nozze di Figaro
zum ersten Mal auf der Bühne gestanden. Damals bin
ich in dieses Projekt mehr oder weniger hinein gestolpert und fühlte mich auf der Bühne noch nicht sehr zuhause. Heute ist das zum Glück anders.
Wann wussten Sie, dass Sie Sänger werden wollen?
Ich kam erst verhältnismäßig spät zur Oper. Mit 17 Jahren sah ich in Innsbruck mit dem Fliegenden Holländer
von Wagner meine erste Oper und war sofort gefesselt.
Da es in dieser Woche keine andere Oper in Innsbruck
zu sehen gab, bin ich spontan nach Wien gefahren
und in die Staatsoper auf den Stehplatz gegangen. Wie
es der Zufall wollte, war dies Wagners Parsifal. Nach
PORTRAITKONZERT
FLORIAN KÖFLER Bass
Klavier: Marcin Koziel
Donnerstag, 16. März 2017, 19.30 Uhr
Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien
22
ENSEMBLE MÄRZ / APRIL
DAS NEUE OPERNHAUS
ELISABETTA REGINA D’INGHILTERRA
Jean-Christophe
Spinosi
(Dirigent)
Amélie Niermeyer
(Inszenierung)
Alexandra
Norman Reinhardt Barry Banks
Ilse Eerens
Natalia Kawalek
Erik Årman
Deshorties
(Leicester,
(Norfolc,
(Matilde,
(Enrico,
(Guglielmo,
(Elisabetta,
generale)
Grande del regno) sua segreta moglie) fratello di Matilde) capitano)
regina d’Inghilterra)
GESPENTER (BALLETT)
Marit Moum
Aune
(Inszenierung)
Cina Espejord
(Choreografie)
CARMEN (BALLETT)
THE FLYING SCHNÖRTZENBREKKERS
Per Kristian
Skalstad
(Dirigent)
Georg
Breinschmid
(Kontrabass)
Liam Scarlett
(Choreografie)
Sebastian
Gürtler
(Violine)
Tommaso Huber
(Akkordeon)
IL RITORNO D’ULISSE IN PATRIA
diesem Erlebnis war es mein größter Wunsch Sänger
zu werden.
Spielen Sie privat noch Tuba und was reizt Sie an den tiefen
Tönen?
Wenn sich die Gelegenheit bietet, spiele ich noch gerne
in der Musikkapelle meines Heimatdorfes mit. Neben
Tuba spiele ich noch Bassposaune und E-Bass. Das
kann wohl kein Zufall sein, auch wenn ich meine Faszination für die tiefen Töne nicht wirklich erklären kann.
Welche Bücher lesen Sie gerne?
Ich bin begeisterter Vielleser, besonders am Herzen liegen mir die Werke von Thomas Bernhard, Franz Kafka
sowie Ernest Hemingway und die zeitgenössische amerikanische Literatur.
Gibt es ein Musikalbum, das Sie als Jugendlicher gekauft
haben, für das Sie sich heute schämen?
Wahrscheinlich müsste ich an dieser Stelle all meine
Rammstein-Alben erwähnen. Aber wenn ich ehrlich bin,
finde ich sie heute immer noch großartig.
Was ist Ihr größtes Laster?
Meine Playstation 4.
Fahren Sie Ski oder halten Sie es mit Winston Churchill:
No Sports?
Zum Entsetzen meiner Tiroler Landsleute fahre ich seit
Jahren nicht mehr Ski und halte mich lieber mit anderen
Sportarten wie Schwimmen und Radfahren fit.
Wenn Sie nicht Sänger geworden wären, was wäre Ihr
Berufswunsch?
Höchstwahrscheinlich wäre ich im Orchestergraben als
Tubist zu finden, abgesehen davon hätte mich ein Studium der Philosophie und Germanistik auch sehr gereizt.
René Jacobs
(Dirigent)
Stéphane Degout
(Ulisse)
Mark Milhofer
Mirella Hagen
(Amore / Giunone) (Pisandro)
Katarina Bradić
(Penelope)
Jörg Schneider
Anizio Zorzi
(Iro)
Giustiniani
(Telemaco / Giove)
Magnus Staveland Marcos Fink
(Antinoo)
(Anfinomo)
GERMANICO IN GERMANIA
Jan Tomasz
Adamus
(Dirigent)
Pierre Derhet
(Eurimaco)
Thomas Walker
(Eumete)
Marie-Claude
Chappuis
(Minerva /
Umana Fragilità)
Mary-Ellen Nesi
(Fortuna / Ericlea /
Melanto)
Ugo Guagliardo
(Tempo / Nettuno)
VORTRAG
Max Emanuel
Cencic
(Germanico)
Mary-Ellen Nesi
(Arminio)
Julia Lezhneva
(Ersinda)
Dilyara Idrisova
(Rosmonda)
György Hanczar
(Segeste)
Hasnaa Bennani
(Cecina)
Kay Link
(Inszenierung)
Eric Jurenas
(Oreste)
Frederikke
Kampmann
(Ermione)
Carolina Lippo
(Ifigenia)
Julian Henao
Gonzalez (Pilade)
Matteo Loi
(Toante)
Stefan Mickisch
ORESTE
Rubén Dubrovsky
(Dirigent)
Florian Köfler
(Filotete)
I M PR E S S U M:
Theater an der Wien – Intendant Prof. DI Roland Geyer | Medieninhaber/Herausgeber: Vereinigte Bühnen Wien Ges.m.b.H. | Geschäftsführer Prof. Dr. Franz Patay
Ein Unternehmen der Wien Holding | Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Tel. (+43/1) 588 30-1010 | [email protected] | www.theater-wien.at
Für den Inhalt verantwortlich: Intendant Prof. DI Roland Geyer | Redaktion: Johannes Penninger | Grafik: Constanze Nečas
Theater an der Wien-Team: Karin Bohnert, Andrea Brandner, Jochen Breiholz, Sylvia Hödl, Iska Imb, Sabine Seisenbacher, Claudia Stobrawa, Ugo Varela, Philipp Wagner, Ksenija Zadravec
Marketing & Produktion: Tina Reithofer | Redaktionsschluss: 16. Februar 2017 | Herstellung: Johann Sandler GesmbH & Co KG, Druckereiweg 1, 3671 Marbach
Änderungen und Irrtümer vorbehalten | DVR 0518751
B I LDNAC HWE I S:
Cover: beyond | Mara Burmester // S. 5 & 6 Amélie Niermeyer © Peter M. Mayr // S. 9 Carmen Ballett © Erik Berg // S. 10 - 11 Gespenster Ballett © Erik Berg // S. 13 Elisabeth Kulman © Stephan Polzer // S. 14 Stefan Mickisch © Dimo Dimov
S. 16 René Jacobs © Josep Molina // S. 17 Max Emanuel Cencic © Anna Hoffmann // S. 19 The Flying Schnörtzenbrekkers © Julia Wesely // S. 21 Junges Ensemble © Peter M. Mayr // S. 22 Florian Köfler © Peter M. Mayr
5. MÄRZ BIS 16. APRIL 2017
DAS NEUE OPERNHAUS
Oreste
Opernpasticcio in drei Akten von Georg Friedrich Händel (1734)
Dirigent: Rubén Dubrovsky | Inszenierung: Kay Link | Mit: Eric Jurenas, Frederikke Kampmann, Carolina Lippo, Julian Henao Gonzalez, Matteo Loi,
Florian Köfler | Bach Consort Wien | Premiere: Montag, 6. März, 19.00 Uhr | Aufführungen: 9. / 11. / 13. / 20. / 23. / 27. / 29. / 31. März 2017, 2. April 2017, 19.00 Uhr
Tickets: € 51 | 40 | 29 | 19 | Einführungsmatinee: Sonntag, 5. März 2017, 11.00 Uhr | Tickets: € 5 | Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien
Portraitkonzert Florian Köfler
Klavier: Marcin Koziel | Donnerstag, 16. März 2017, 19.30 Uhr | Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien | Tickets: € 10
Elisabetta Regina d’Inghilterra
Dramma per musica in zwei Akten von Gioachino Rossini (1815)
Dirigent: Jean-Christophe Spinosi | Inszenierung: Amélie Niermeyer | Mit: Alexandra Deshorties, Norman Reinhardt, Ilse Eerens, Natalia Kawalek, Barry Banks,
Erik Årman | Ensemble Matheus | Arnold Schoenberg Chor | Premiere: Freitag, 17. März 2017, 19.00 Uhr | Aufführungen: 19. / 21. / 24. / 26. / 28. März 2017,
19.00 Uhr | Tickets: € 148 | 126 | 99 | 89 | 68 | 48 | 25 | Einführungsmatinee: Sonntag, 12. März 2017, 11.00 Uhr | Tickets: € 5
The Flying Schnörtzenbrekkers
Neues von Ivica Strauß – Auf den Spuren eines zu Recht Vergessenen | Georg Breinschmid, Sebastian Gürtler, Tommaso Huber
Samstag, 18. März 2017, 19.30 Uhr | Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien | Tickets: € 51 | 40 | 29 | 19
Il ritorno d´Ulisse in patria
Dramma per musica in einem Prolog und drei Akten von Claudio Monteverdi (1640)
Dirigent: René Jacobs | Mit: Stéphane Degout, Katarina Bradić, Anizio Zorzi Giustiniani, Jörg Schneider, Pierre Derhet, Thomas Walker, Mirella Hagen,
Mark Milhofer, Magnus Staveland, Marcos Fink, Marie-Claude Chappuis, Mary-Ellen Nesi, Ugo Guagliardo | B’Rock Orchestra Gent
Mittwoch, 22. März 2017, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13
Die Fledermaus | Vortrag mit Musik | Samstag, 25. März 2017, 19.30 Uhr | Tickets € 51 | 43 | 35 | 30 | 25 | 17 | 11
Opera seria in drei Akten von Nicola Antonio Porpora (1732)
Dirigent: Jan Tomasz Adamus | Mit: Max Emanuel Cencic, Mary-Ellen Nesi, Julia Lezhneva, Dilyara Idrisova, György Hanczar, Hasnaa Bennani | Capella Cracoviensis
Donnerstag, 30. März 2017, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13
Stefan Mickisch
Germanico in Germania
Gespenster (Ballett)
Ballett von Cina Espejord
Inszenierung: Marit Moum Aune | Musiker: Nils Petter Molvær, Jan Bang | Mit dem Norwegischen Nationalballett und Tänzern der Ballettschule des
Norwegischen Nationalballetts | Premiere: Montag, 3. April 2017, 19.30 Uhr | Aufführung: 4. April 2017, 19.30 Uhr | Tickets: € 98 | 84 | 68 | 52 | 40 | 28 | 14
Carmen (Ballett)
Ballett von Liam Scarlett
Dirigent: Per Kristian Skalstad | Mit Tänzern des Norwegischen Nationalballetts | Wiener KammerOrchester
Premiere: Samstag, 8. April 2017, 19.00 Uhr | Aufführungen: 9. / 10. / 11. April 2017, 19.00 Uhr | Tickets: € 98 | 84 | 68 | 52 | 40 | 28 | 14
OsterKlang 2017
KARTEN
Freier Vorverkauf an der Tageskasse im Theater an der Wien
und am Wien-Ticket Pavillon sowie per Telefon und Internet.
Schriftliche Bestellungen: Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien
Tageskassen: Theater an der Wien: Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Mo-Sa 10-18 Uhr
Wien-Ticket Pavillon: Karajan-Platz (neben der Staatsoper) | tägl. 10-19 Uhr
Internet: www.theater-wien.at (Online-Bestellungen nur mit Kreditkarte)
Ö1 Clubmitglieder erhalten für hauseigene Produktionen auf maximal
zwei Karten pro Vorstellung eine Ermäßigung von 10%.
Abonnement: Das Abonnementprogramm senden wir Ihnen auf Anfrage
gerne kostenlos zu. Kontakt: [email protected]
Änderungen der Vorstellungszeiten, Preise, Preiskategorien, Öffnungszeiten sowie Besetzungen vorbehalten.
Kartentelefon:
täglich 8 bis 20 Uhr
Hauptsponsor
FÜHRUNGEN
1. & 20. März 2017, jeweils 16.00 Uhr
Dauer: 1 Stunde | Preis: ¤ 7/5 (ermäßigt)
Schulklassen: ¤ 3 | Kinder unter 6 Jahren frei
Information: +43/1/58830 2015 oder
[email protected]
Vereinigte Bühnen Wien, 1060 Wien, Österr. Post AG, Sponsoring. Post,
GZ 03Z034773 S, Retouren an: Postfach 555, 1008 Wien
KlangBlatt 3/2017 | DVR 0518751
GESPENSTER | Ballett von Cina Espejord | Premiere: Montag, 3. April 2017, 19.30 Uhr | Aufführung: 4. April 2017, 19.30 Uhr
Theater an der Wien | Tickets: € 98 | 84 | 68 | 52 | 40 | 28 | 14
HÖLLENTANZ | Konzeption und Regie: Georg Wacks | Premiere: Mittwoch, 5. April 2017, 20.00 Uhr | Aufführungen: 6. / 7. April 2017, 20.00 Uhr
Hölle – Pausenraum des Theater an der Wien | Tickets: € 20
CARMEN | Ballett von Liam Scarlett | Premiere: Samstag, 8. April 2017, 19.00 Uhr | Aufführungen: 9. / 10. / 11. April 2017, 19.00 Uhr
Theater an der Wien | Tickets: € 98 | 84 | 68 | 52 | 40 | 28 | 14
LA FEMME C’EST MOI | Idee und Konzept: Elisabeth Kulman | Mittwoch, 12. April 2017, 19.30 Uhr | Theater an der Wien | Tickets: € 58 | 48 | 40 | 30 | 22 | 13
BALLET RUSSE | Staatliches Sinfonie Orchester Russland | Gründonnerstag, 13. April 2017, 19.30 Uhr | Theater an der Wien | Tickets: € 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13
TOTENTANZ | Mit Markus Butter, Christopher Hinterhuber | Karfreitag, 14. April 2017, 19.30 Uhr | Hofburgkapelle | Tickets: € 40 | 28 | 17 | 8 (sichtbehindert)
AMERICAN DANCES | Frühling in Wien | Wiener Symphoniker | Ostersonntag, 16. April 2017, 19.30 Uhr | Wiener Konzerthaus, Großer Saal
Tickets: € 95 | 89 | 78 | 67 | 58 | 50 | 45 | 40
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