PPS-Symptome Treffpunkt Regionalgruppe 71 • Neu aufgetretene Muskelschwäche und zunehmende Muskelschwäche und Muskelausfälle • Übermäßige Ermüdung, rasche Erschöpfbarkeit, verminderte Ausdauer und Funktionsverlust Bundesverband Polio e.V. • Zunehmende Schwierigkeiten beim Ankleiden, Gehen oder Treppensteigen Regionalgruppe 71 • Muskel-, Gelenk- und Nervenschmerzen, besonders im Bereich der Wirbelsäule • Atemprobleme • Schluckbeschwerden • Sprechstörungen • Außergewöhnliche Kälteintoleranz • Stürze und deren Folgen • Physische und psychische Probleme • Erschöpfungszustände • Depressionen • Aufwachprobleme aus einer Vollnarkose, sofern bei Wahl und Dosierung der Narkosemittel die durchgemachte Polio nicht berücksichtigt wurde. Da oft weder Ärzte noch Betroffene die unspezifischen Symptome auf die durchgemachte Polio zurückführen, wird oft mit Schmerzmitteln oder anderen Medikamenten therapiert. Oft werden physiotherapeutische Anwendungen verordnet (z.B. Muskelaufbautraining), die die Krankheit eher verschlimmern als helfen. Für die Diagnose des PPS gilt, dass es keine spezifischen Laborwerte oder neurophysiologischen Befunde gibt. Das PPS ist eine Ausschlussdiagnose. Das bedeutet, andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen, z.B. andere neurologische oder auch internistische Erkrankungen müssen ausgeschlossen werden. Kinderlähmung Unsere Gruppentreffen finden mindestens 6 Mal im Jahr statt im Seniorenzentrum "Eschachtreff" Freudenstädter Straße 17, 78655 Dunningen-Seedorf. An den offiziellen Treffen bieten wir ein umfangreiches Programm an, das u.a. von Ärzten, Therapeuten und Fachleuten gestaltet wird. Es finden auch landes- und bundesweit verschiedene Veranstaltungen über Polio- und PPS-relevante Themen statt, an denen wir uns auch beteiligen oder sie besuchen. Zudem beteiligen wir uns an Landes- und Kreisselbsthilfetagen sowie an Veranstaltungen, Vorträgen und Messen. Für weitere Infos stehen wir gerne zur Verfügung: BV Polio e.V. RG 71 Gruppensprecherin Margrit Marte Goethestr. 22, 78655 Dunningen Tel.: 07402 929030 Email: [email protected] oder Stellvertretende Sprecherin Gisela Wagner, Tel.: 0741 22675 Kontaktstelle der RG 71 für den Zollernalbkreis: Rudolf Köhn, Haigerloch Tel.: 07474 423 Mit freundlicher Unterstützung durch die AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg und ihre Spätfolgen das Post-Polio-Syndrom (PPS) Kinderlähmung auch Polio genannt PPS Durch die massiven Impfkampagnen in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts konnte Europa und Nordamerika von akuten PolioInfektionen befreit werden. Die Krankheit ist noch endemisch in einigen afrikanischen Ländern, in Afghanistan, Pakistan und vereinzelt in anderen asiatischen Ländern. Durch die permanente Überlastung der bei der akuten Infektion übriggebliebenen Motoneurone kommt es dann sehr oft zu der typischen Spätkomplikation, dem so genannten Post-PolioSyndrom, kurz PPS genannt. Dabei treten erneut Schwächungen von Kraft und Ausdauer sowie erneute Lähmungen der Muskulatur auf, auch in früher scheinbar nicht betroffenen Muskelpartien. Es kommt zu Einschränkungen in der Ausführung der Dinge des täglichen Lebens wie Laufen, Treppensteigen, Anziehen und Körperpflege. Zudem treten ungewöhnliche Erschöpfungszustände, erhebliche Knochen-, Gelenk- und Muskelschmerzen, eine abnorme Kälteempfindlichkeit und vor allem sehr oft massive Atmungs- und Schlafprobleme auf. Erwachsene mit vier oder mehr dokumentierten Polio-Impfungen im Kindes- und Jugendalter bzw. nach einer Grundimmunisierung im Erwachsenenalter gelten als vollständig immunisiert. Was wissen wir heute über Polio und seine Spätfolgen? Polio Bei der akuten Poliomyelitis (Kinderlähmung) handelt es sich um eine Infektionskrankheit mit einem äußerst infektiösen Virus, welches bevorzugt Nervengewebe befällt und zerstört. Im akuten Stadium der Erkrankung werden sowohl wichtige Steuerzentren im Hirnstamm als auch motorische Vorderhornzellen (α-Motorneurone) im Rückenmark befallen und geschädigt oder zerstört. Dies führt dann zu dem typischen Krankheitsbild mit soge-nannten "schlaffen" Lähmungen an Rumpf, Armen, Beinen und leider auch allzu oft der Atemmuskulatur. Dann ist die Beatmung in der Eisernen Lunge notwendig. In der anschließenden etwa 1–2-jährigen Erholungsphase lernen die meisten Patienten durch intensivstes Training wieder zu laufen, sei es ohne oder mit Gehhilfen wie Krücken, Gehstöcken oder Orthesen. Es folgt dann eine mehr oder minder lange stabile Phase von im Mittel etwa 35 Jahren, während der die Betroffenen meist gut in der Gesellschaft integriert leben können. Wer sind wir? Wir sind als Regionalgruppe ein Teil des Bundesverbandes Polio e.V. Der BV Polio e.V. ist flächendeckend in mehr als 70 regionalen Selbsthilfegruppen in der Bundesrepublik Deutschland vertreten. Wir sind eine Interessengemeinschaft von Personen, die an den Folgen der Kinderlähmung und deren Spätfolgen PPS leiden. So unterschiedlich wie die Polio im Akutstadium verlief, so unterschiedlich sind auch die Spätfolgen. Von zentraler Bedeutung ist deshalb der Erfahrungsaustausch. Von Nichtbetroffenen werden Sie oft nur schwer oder gar nicht verstanden. Deshalb ist es wichtig, sich mit anderen Betroffenen zu treffen und festzustellen, dass Sie mit Ihren Problemen nicht allein sind. Eine Heilung gibt es nicht, daher gilt: • Jede Art von Anstrengung vermeiden, d.h. Aktivitäten und Belastungen zurückschrauben. • Muskelaufbauende Therapien sind in der Regel obsolet, da sie durch weitere Überlastung ein schnelleres Absterben der Nervenzellen (α– Motoneuronen) verursachen. Indiziert sind hingegen muskelerhaltende Therapien. • Anpassung des persönlichen Lebensstils. • Ruhepausen einhalten. • Hilfsmittel in Anspruch nehmen wie orthopädisches Schuhwerk, Orthesen, Gehstock, Krücken, Rollstuhl, Atemgeräte, etc. • Möglichst in Bewegung bleiben. Wir i n f o r m i e r e n Wir b e r a t e n Wir h e l f e n [email protected] / www.polio.sh Unsere Aktivitäten und Ziele: • • • • • • • Aufklärung über Polio und die Spätfolgen. Fortbildung und Informationsveranstaltungen für Betroffene, Therapeuten und Ärzte. Öffentlichkeitsarbeit. Informations- und Erfahrungsaustausch. Persönliche Beratung und Hilfe. Abbau von Ängsten. Ausflüge und geselliges Beisammensein. Medizinischer Beirat Ein medizinischer Beirat bestehend aus Ärzten der unterschiedlichen Fachbereiche, die eingehende Kenntnisse und Erfahrungen mit dem Krankheitsbild Poliomyelitis und dem Post-PolioSyndrom haben, unterstützt und berät den Bundesverband.