Kanton Zürich Baudirektion Die Asiatische Buschmücke Aedes japonicus Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft Abfallwirtschaft und Betriebe Biosicherheit März 2017 1/2 Zusammenfassung Erste invasive Stechmückenart, die sich in Zentraleuropa ausbreitet (kälteangepasst) Tagaktiv, verursacht schmerzhafte Stiche Erstmals nachgewiesen in der Schweiz im Kanton Aargau 2008 Kommt in der Nordostschweiz in hohen Dichten vor & breitet sich weiter aus insgesamt dritthäufigste Mückenart in der Schweiz (Schaffner & Mathis, 2013), bei Untersuchung von Larvenbrutstätten in der Stadt Zürich sogar die häufigste Art (Wagner, 2011) Übertragung von u.a. West Nile Virus, Dengue Virus, Chikungunya Virus konnte im Labor gezeigt werden, bisher weltweit keine bekannten Übertragungsfälle ausserhalb Laborbedingungen Aussehen Die Asiatische Buschmücke ist in der Regel grösser als die einheimische Gemeine Hausmücke (Culex pipiens) und die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus). Sie ist schwarz-braun und hat, ähnlich wie die Tigermücke, auffällige helle Streifen am Körper und an den Beinen. Verbreitung und Lebensweise Die Asiatische Buschmücke (Aedes japonicus) war ursprünglich in Ost- und Südostasien heimisch und verbreitete sich im vergangenen Jahrzehnt zunehmend in zahlreichen Ländern Europas und Amerikas. Wahrscheinlich wird sie beim Transport von Gütern und Personen in neue Gebiete verschleppt. In der Schweiz wurde sie das erste Mal 2008 im Aargau nachgewiesen. Seitdem hat sie sich schnell ausgebreitet und kommt in der Nordostschweiz in hohen Dichten vor. In einer schweizweiten Studie 2013 war die Buschmücke die dritthäufigste gefundene Art. Eine Untersuchung von Brutstätten in der Stadt Zürich zeigte, dass die Larven der Buschmücken dort sogar am häufigsten vorkamen. Die adulte Buschmücke lebt im Wald und im Siedlungsgebiet. Die Mücken stechen nicht nur in der Dämmerung und in der Nacht, wie unsere einheimischen Mückenarten, sondern auch am Tag. Baudirektion 2/2 Entwicklung und Ausbreitung Nur die weiblichen Mücken stechen Menschen und Tiere, um aus dem Blut die für die Produktion der Eier notwendigen Proteine zu gewinnen. Sie legen bis zu 100 Eier in kleine Wasseransammlungen oberhalb der Wasseroberfläche. Die Eier sind circa 0.5 mm gross und von Auge schwer zu erkennen. Geeignet sind z.B. Astlöcher und Baumhöhlen oder künstliche Wasserbehälter wie Blumenvasen, Giesskannen, Untersätze von Blumentöpfen, Regenwassertonnen, Kinderbadebecken, Vogelbäder oder Autoreifen. Nicht geeignet sind belebte Wasserstellen wie bspw. Gartenteiche, weil die Mückenlarven von Räubern gefressen werden. Die sogenannten „Gefässbrüter“ unterscheiden sich von den Überschwemmungsmücken, die ihre Eier im Boden ablegen und nach Überflutungen massenhaft schlüpfen. Eier (circa 0.5 mm) und Larve (Stadium 4) Die Eier der Buschmücke sind extrem resistent und können der Buschmücke. Bilder: Rainer Pospischil. mehrere Monate in trockenen und kalten Verhältnissen überdauern. Ihre Entwicklung über das Larven- und Puppenstadium bis zur Mücke ist temperaturabhängig. Bereits Mitte Januar können die ersten Larven schlüpfen. Bei 15°C dauert die Entwicklung der Larven bis zur Mücke etwa 3-4 Wochen, bei 22°C rund 2-3 Wochen und bei 26°C weniger als 2 Wochen. Die Mücken halten sich meist in einem nahen Umkreis (wenige 100 m) von dem Ort auf, an dem sie geschlüpft sind. Schäden Die Buschmücke ist eine aggressive Stechmücke. Ihre Stiche sind schmerzhafter als die der einheimischen Hausmücke, können grössere rote Flecken verursachen und allergische Reaktionen auslösen. Die Buschmücke ist ein möglicher Überträger von tropischen Krankheiten wie zum Beispiel dem WestNil-Virus, Dengue oder Chikungunya. Bisher konnte dies allerdings nur unter Laborbedingungen gezeigt werden. Es gibt weltweit ausserhalb des Labors keine bekannten Übertragungsfälle. Vorbeugung und Eindämmung Indem Sie mögliche Brutstätten trockenlegen, wird verhindert, dass sich neue Mücken entwickeln können. Dies gilt auch für die Belästigung durch andere Mückenarten. Vermeiden Sie Gefässe, die sich mit Wasser füllen können oder leeren Sie diese regelmässig aus! z.B. Blumenvasen, Giesskannen, Untersätze von Blumentöpfen, Regenwassertonnen, Wassertanks, Kinderbadebecken, Getränkedosen, Vogelbäder, Autoreifen, Löcher oder Spalten in Mauern, in denen sich Regenwasser ansammeln kann. Bitte lesen Sie dazu auch das Merkblatt zur Buschmückeneindämmung. Kontakt: Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft, Abfallwirtschaft und Betriebe, Walcheplatz 2, 8090 Zürich, [email protected], Telefon +41 43 259 32 60, www.neobiota.zh.ch