157 3.1 · Ohr Die Hals-Nasen-Ohrenheilkunde für sich gesehen ist ein kleines, überschaubares Fach der Medizin, das jedoch in seiner Vielfalt oftmals unterschätzt wird. Krankheiten von Kopf- und Halsorganen sind keineswegs selten. Der Leidensdruck der Patienten, die an Krankheiten des Ohres oder der Nase (Verlust des Höroder Riechsinnes) leiden bzw. durch einen Tumor im Gesichts- oder Rachenbereich schwer erkrankt sind, ist enorm. Durch den Fortschritt der Medizin in der Therapie und Mikrochirurgie in den letzten Jahrzehnten haben sich neue Perspektiven in der Behandlung ergeben. Kenntnisse der HNO machen sich aber auch in anderen Disziplinen der Medizin bezahlt. So überschneiden sich regelmäßig die Fachgebiete Neurologie, Innere Medizin, Pädiatrie usw. mit dem Gebiet der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Das macht u. a. dieses Fach so vielseitig, interessant und spannend. 3.1 3.1.1 Ohr Anatomie Das komplexe Hörorgan wird anatomisch in 3 Teile gegliedert: das äußere Ohr, Mittelohr und Innenohr. 3.1.1.1 Äußeres Ohr Zu diesem Teil des Hörorgans gehören definitions­ gemäß die Ohrmuschel und der äußere Gehörgang. Elastischer Knorpel gibt der Ohrmuschel die charak­ teristische Form und differenziert die typischen Vor- . Abb. 3.1. Ductus cochlearis mit Corti-Organ; Haarzellen gelb markiert. (Aus Boenninghaus u. Lenarz 2005) (7 Farbtafelteil) 3 sprünge (Helix, Antehelix mit den Crura antehelix und der Fossa triangularis). Das knorpellose Ohrläppchen bildet den kaudalen Abschluss des äußeren Ohres. Der äußere Gehörgang ist im distalen Teil von knorpeliger, im proximalen (inneren) Teil von knöcherner Struktur. Wichtig ist die topographische Beziehung des äußeren Gehörganges zur Glandula parotis, zum Kiefergelenk, zum N. facialis und zum Mastoid. 3.1.1.2 Mittelohr Das Mittelohr gliedert sich ebenfalls in unterschiedliche anatomische Segmente. Hierzu zählen die Membrana tympani (Trommelfell), das Cavum tympani (Paukenhöhle) mit Hammer, Amboss und Steigbügel, das pneumatisierte Mastoid und die Tuba Eustachii als Verbindung zum Oropharynx. Die Abgrenzung der Paukenhöhle nach außen kommt dem Trommelfell zu. Topographische Beziehungen bestehen zu Antrum mas­ toideum, zum horizontalen Bogengang, dem N. facialis, zur mittleren Schädelgrube, dem Sinus sigmoideus, zur V. jugularis und zu Strukturen des Innenohres. 3.1.1.3 Innenohr Im Felsenbein liegend, wird das Innenohr (Labyrinth) in einen knöchernen und einen häutigen Teil untergliedert. Zwischen dem Knochen und dem häutigen Labyrinth liegt der Perilymphraum, der mit dem Subarachnoidalraum in Verbindung steht. Die Schnecke, als Teil des Innenohres, beherbergt das Hörsinnesorgan, und windet sich 2,5-mal spiralig um die Achse (Modiolus), die die Gefäße und Nerven beinhaltet. Bis zur Spitze der 158 3 Kapitel 3 · Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Schnecke werden die Windungen durch die Lamina spiralis und den Ductus cochlearis in 2 voneinander getrennte Perilymphräume geteilt (Scala vestibuli und Scala tympani). Erst im Helicotrema verbinden sich diese beiden Skalen. Die Abgrenzung zum Mittelohr bildet die Membran des runden Fensters. Der Ductus cochlearis ist mit Endolymphe gefüllt und durch die Reissner-Membran nach kranial von der Scala vestibuli getrennt. Die Grenze zur Skala tympani bildet die Basilarmembran, der das Corti-Organ aufsitzt. Den komplexen Aufbau des Innenohres zeigt . Abb. 3.1. Ein weiterer Teil des Innenohres ist das periphere Gleichgewichtsorgan (Vestibularapparat). Es besteht aus dem Sacculus, Utriculus und den 3 Bogengängen. 3.1.2 Physiologie 3.1.2.1 Hörorgan Das ankommende Schallereignis wird durch die äußere Gehörmuschel aufgefangen und in den äußeren Gehörgang geleitet. Die Schallwellen erreichen so das Trommelfell, versetzen dieses in Schwingungen, die an die Gehörknöchelchen weitergegeben werden. Amboss, Hammer und Steigbügel sind in der Lage, den Schalldruck um den Faktor 1:18 bis 1:22 zu verstärken (Im­ pedanzwandlung) und geben diesen über die Steig­ bügelplatte an das ovale Fenster und damit an die Perilymphe weiter. Die dadurch induzierte Wanderwelle bewegt sich entlang der Basilarmembran des Innenohres. Die Scherkräfte, die durch die Auslenkung der Basilarmembran und der Membrana tectoria erzeugt werden, bilden den Reiz für die Haarzellen, die dadurch in der Lage sind, den mechanischen in einen elektrischen Reiz umzuwandeln. Durch die Abscherung der Stereozilien kommt es zur Kontraktion der äußeren Haarzellen. Die inneren Haarzellen sind für die Weiterleitung des Reizes über die afferenten Nervenstrukturen des N. cochlearis zur zentralen Hörbahn verantwortlich. Die endgültige Klärung der Transformationsprozesse steht bis heute jedoch noch aus. >Die Auslenkung der Basilarmembran ist frequenz­ abhängig. Die maximale Amplitude der Wanderwelle liegt bei hohen Frequenzen nahe der Stapesfuß­ plat­te und bei tiefen Frequenzen im Bereich des Heli­co­tremas. Das menschliche Gehör ist in der Lage, Fre­quenzen zwischen 20 und 20.000 Hz wahrzu­neh­ men. Bei 2000–5000 Hz liegt die höchste Empfindlichkeit. 3.1.2.2 Gleichgewichtsorgan Dieses Organ des Innenohres ist nicht als eigenständiges und unabhängiges Organ zu betrachten. Der Ves­ tibularapparat steht vielmehr mit Nervenstrukturen des Auges (Okulomotoriuskern) und Zentren der Ober­ flächen- und Tiefensensibilität sowie Rezeptoren der Halsregion in Verbindung. Durch den komplexen Aufbau des Gleichgewichtsorgans sind wir in der Lage, uns im Raum zu orientieren und Beschleunigungs- und Scherkräfte zu registrieren. Hierfür ist der Aufbau des Vestibularapparates entscheidend. Der Otholithen­ apparat ist in der Lage, tangential wirkende Kräfte zu registrieren. Der Bogengangsapparat ist aufgrund der Ausrichtung der 3 Bogengänge, die senkrecht zueinander stehen, in der Lage, Drehungen um jede Achse zu registrieren. Durch die Drehbewegungen kommt es zu einer Trägheitsströmung der Endolymphe und zu einer Ablenkung der Sinneshaare, was zu einem Reizereignis führt. Dieses wird von den Sinneszellen über den N. vestibularis ins ZNS übermittelt. Durch die Verschaltung mit den Okulomotoriuskerngebieten kommt es bei Drehbewegungen des Kopfes zu entgegengesetzten Rückstellbewegungen der Augen und so zu einer Stabilisierung des Gesichtsfeldes. 3.1.3 Untersuchung Wichtig zur Beurteilung von Krankheiten des Hörorgans ist neben apparativer Diagnostik die Erhebung der Anamnese des Patienten. Daran schließt sich die Inspektion und Palpation der Ohrmuschel und des äußeren Gehörgangs an mit der Beurteilung eventueller pathologischer Prozesse. 3.1.3.1 Otoskopie Die Otoskopie ermöglicht dem Untersucher die Beurteilung des äußeren Gehörganges und des Trommelfells. Durch Zug an der Ohrmuschel nach hinten oben kann der Ohrtrichter im Gehörgang platziert werden. Mittels einer Lichtquelle und einer Lupe, die vor den Ohrtrichter gehalten wird, ist eine gute Beurteilung des Trommelfells möglich. Eine optimale Beurteilung ist durch ein Ohrmikroskop möglich, das eine 6- bis 40-fache Vergrößerung ermöglicht. Die Otoskopie bietet weiterhin die Möglichkeit zur Entfernung von Sekret, Zerumen oder Eiter. 3.1.3.2 Tonaudiometrie Bei der Tonaudiometrie werden dem Patienten Töne in Schritten von 5 Hz zwischen 125 Hz und 12.000 Hz über Kopfhörer dargeboten. Knochen- und Luftleitung 159 3.1 · Ohr 3 . Abb. 3.2. Tonschwellenaudiogramm bei Schwerhörigkeiten. (Aus Buchta et al. 2004) können für beide Ohren getrennt bestimmt werden und ermöglichen die Festlegung der individuellen Hörschwelle in dB (. Abb. 3.2). Typische Befunde sind die C5-Senke bei Lärmschwerhörigkeit, Presbyakusis. 3.1.3.3 Stimmgabelversuch nach Weber und Rinne Diese mit einer a1-Stimmgabel (440 Hz) durchgeführte Standardverfahren dienen der generellen Differenzierung von Schallleitungs- und Schallempfindungsschwerhörigkeit (. Abb. 3.3). Besonderheiten in der Durchführung und Ergebnisinterpretation sind in 7 Tab. 3.1 erläutert. 3.1.3.4 Hörprüfungen Bei den folgenden Untersuchungsverfahren handelt es sich um überschwellige Hörprüfungen. Der Fowler-Test dient der Überprüfung des Lautheitsausgleichs bei einseitiger Schwerhörigkeit. Das bedeutet, dass bei Schwerhörigkeit eines Ohres überschwellig dargebotene Töne gleich laut auf beiden Ohren empfunden werden. Bei Lautheitsausgleich liegt eine kochleäre Schädigung vor (sog. positives Recruitment). Fehlt dieser, handelt es sich um einen retrokochleären Defekt. SISI-Test. Prüfung des Diskriminierungsvermögens bei Tonschwellenverstärkung eines Prüftons (20 Hz) um 1 dB. Bei Innenohrschwerhörigkeit ist der Patient in der Lage, nahezu alle der 20 Erhöhungen zu registrieren, während unter physiologischen Bedingungen maximal 5 Erhöhungen bemerkt werden. Positives Recruitment bedeutet eine Detektion von mehr als 80% der darge­ botenen Reize → kochleäre Schädigung. Unter 20% bedeutet negatives Recruitment → retrokochleäre Schädigung. Lüscher-Test. Prüfung der Intensitätsunterschiedsschwelle bei Schalldrücken >60 dB; sog. Amplitudenmodulation bei Innenohrschädigungen. Ist eine Dis­ kriminierung von Intensitätsunterschieden von 1 dB möglich, spricht dies für einen kochleäre Schaden. Höhere Werte weisen auf eine neuronale Schädigung hin. >Bei Störungen im Bereich des Innenohres ist der erhobene Befund dieser überschwelligen Tests immer positiv, d. h. Vorliegen eines Recruitment. Liegt ein retrokochleärer Schaden zugrunde, ist das Testergeb­ nis meist negativ und es wird weiterführend eine Hirn­ stammaudiometrie durchgeführt. 160 Kapitel 3 · Hals-Nasen-Ohrenheilkunde 3 . Abb. 3.3. Mindmap Klinische Untersuchungsmethoden zur Schallleitung 161 3.1 · Ohr 3 . Tab. 3.1. Stimmgabelversuch nach Weber und Rinne Weber Rinne Indikation Prüfung der Knochenleitung Prüfung der Luftleitung Durchführung Vibrierende Stimmgabel wird auf die Kopfmitte aufgesetzt Schritt 1: Ansetzen der Stimmgabel auf das Mastoid. Ist kein Ton mehr zu hören, Schritt 2: Verlagerung der Stimmgabel vor den äußeren Gehörgang Physiologisches Ergebnis Ton liegt mittig, wird auf beiden Ohren gleichlaut gehört Ton wird in Schritt 2 wieder gehört → Rinne-positiv Befundinterpretation Schallleitungsschwerhörigkeit: Lateralisation ins kranke Ohr Schallempfindungsschwerhörigkeit: Lateralisation ins gesunde Ohr Schallleitungsschwerhörigkeit >25 dB: Mastoidton wird länger gehört → Rinne- negativ Schallempfindungsschwerhörigkeit: Ton vor dem Ohr wird länger gehört → Rinne- positiv 3.1.3.5 Otoakustische Emissionen (OAE) Diese objektiven Hörtests werden durchgeführt zur Erfassung der Innenohrfunktion, genauer gesagt der Funktion der Haarzellen. Durch einen dargebotenen akustischen Reiz (z. B. Klick) werden durch die äußeren Haarzellen Schallwellen produziert, die mit Mikrophonen im äußeren Gehörgang aufgenommen und ausgewertet werden. Diese Methoden werden z. B. bei Neugeborenen als Screeningmethode eingesetzt. Sie sind wichtige Tests zur Innenohrdiagnostik. 3.1.3.6 Akustisch evozierte Potenziale Dies sind objektive Hörprüfungen bei Neugeborenen, Säuglingen, Kleinkindern und unkooperativen Patien­ ten zur Funktionsdiagnostik des Innenohres. Das wichtigste dieser Verfahren ist die Hirnstammaudiometrie (BERA). Durch die Ableitung von Hirnstammströmen via EEG ist es möglich auch bei fehlender Kooperation der Patienten nach Darbietung eines akustischen Reizes nervale Hirnaktivität zu registrieren. Dadurch lässt sich der Verlauf der Hörbahn bis in die Hirnrinde verfolgen, um so Laufzeitdifferenzen oder Leitungsunterbrechungen zu diagnostizieren. 3.1.3.7 Tubenfunktionsprüfung Valsalva-Press-Versuch. Patient presst bei zugehaltener Nase Luft in den Pharynx. Durch die Öffnung der Tuben empfindet der Patient ein Knacken im Ohr und die Bewegung des Trommelfells ist nachweisbar. Politzer-Verfahren. Patient bekommt während der Artikulation eines K-Lautes Luft über einen Ballon in die Nase geblasen. Durch den Verschluss des Pharynx bei der Sprechbewegung werden kompensatorisch die Tuben geöffnet. Gellé-Versuch. Beim Gellé-Versuch wird ein Politzer- Ballon luftdicht in den Gehörgang eingelegt. Drückt man den Ballon zusammen, steigt der Druck auf das Trommelfell, wodurch die Gehörknöchelchenkette unbeweglicher wird. Der Ton einer auf den Kopf gesetzten Stimmgabel wird jetzt einem Gesunden im Vergleich zu vorher leiser erscheinen (Gellé-Versuch positiv). Ist die Kette jedoch z. B. durch eine Otosklerose krankhaft fixiert, erscheint der Ton dem Patienten unverändert (Gellé-negativ). 3.1.3.8 Bildgebende Verfahren Neben der Möglichkeit der erweiterten radiologischen Diagnostik durch CT und MRT ermöglichen Spezialaufnahmetechniken des Ohres die Beurteilung von Mastoid, Paukenhöhle, des inneren Gehörgangs, Felsenbeins und des Sinus sigmoideus (. Abb. 3.4). 4 Aufnahme nach Stenvers: Darstellung und Be­ urteilung des gesamten Felsenbeins, der Pyramidenspitze, des inneren Gehörgangs und des Labyrinths 4 Aufnahme nach Schüller: Darstellung von Mas­ toid, Sinus sigmoideus und des Antrum mastoi­ deum sowie zur Diagnostik von Felsenbeinlängsfrakturen 162 Kapitel 3 · Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Ätiopathogenese. Durch tangentiale, abscherende Krafteinwirkung auf die Ohrmuschel kommt es zur Ausbildung eines Hämatoms mit deutlicher Schwellung. Gefährdet sind v. a. Boxer, Ringer, Sackträger. Symptomatik. Schmerzen und schwellungsbedingtes Spannungsgefühl werden begleitet von einem serösen, blutigen Erguss an der Vorderseite der Ohrmuschel mit Fluktuation. 3 Komplikationen. Aufgrund des erhöhten Drucks auf das Knorpelgewebe kann es zu Knorpelnekrosen kommen. Auch die Entwicklung einer Perichondritis mit bindegewebiger Organisation kann zur Verunstaltung der Ohrmuschel führen (sog. »Boxerohr« oder »Blumenkohlohr«). Therapie. Indiziert ist eine Punktion oder Inzision des . Abb. 3.4. Schematische Darstellung der Röntgen-Spezialaufnahmen nach Schüller und Stenvers. (Aus Buchta et al. 2004) 3.1.4 Erkrankungen des äußeren Ohres 3.1.4.1 Angeborene Fehlbildungen des äußeren Ohres Angeborene Veränderungen des äußeren Ohres können vielfältige morphologische Formen annehmen. Die wichtigsten Anomalien sind: 4 Anotie: Komplettes Fehlen der Ohrmuschel. 4 Mikrotie: Ohrmuschel ist klein und verformt. 4 Makrotie: Ohrmuschel ist zu groß. 4 Apostatis otis (abstehende Ohren): Durch Fehlen des Antehelixwulstes kommt es zu einer Tiefen­ ausdehnung des Cavum conchae und einer Zunahme des Ohr-Kopf-Winkels >30° und des ConchaScapha-Winkels >90°. 4 Schneckenohr: Oberer Helixrand ist einwärtsgerollt. 4 Ohrfistel: Hier liegt ein epithelialisierter Gang vor dem Tragus, der sich u. U. bis zum lateralen Hals erstrecken kann. Es kommt zur Absonderung von Detritus. Mögliche Folgen sind Abszedierung oder Zystenbildung! 3.1.4.2 Nichtentzündliche Erkrankungen des äußeren Ohres Othämatom Definition. Hierbei handelt es sich um ein Hämatom, das sich zwischen Knorpel und Perichondrium aus­bildet. Hämatoms unter sterilen Bedingungen zur Vermeidung einer Perichondritis. Bei Rezidiven erfolgt eine Exzision eines Knorpelstückes, was zur Verklebung des Perichondriums führt und so eine erneute Flüssigkeitsansammlung verhindert. Cerumen obturans Definition. Es handelt sich um einen Ohrpfropf aus Sekret der Ceruminaldrüsen des Ohres und epithelialen Hautschuppen, der durch Verlegung des Gehörganges die Schallleitung mindert. Ätiopathogenese. Durch fehlende oder gestörte Selbstreinigung des äußeren Gehörganges und vermehrte Produktion von Sekret durch die Talgdrüsen kommt es zur Verlegung des Gehörganges durch gelbbraune Talgmassen. Beim Baden oder Schwimmen kann es durch Quellung zu einem vollständigen Verschluss des Gehörganges kommen. Reinigungsversuche mit Wattestäbchen führen zu einer Verlagerung des Pfropfes in die Tiefe, daher ist eine tägliche Reinigung des Ohres nicht sinnvoll. Symptomatik. Es tritt meist einseitig eine Schall­ leitungsschwerhörigkeit auf, häufig auch ein dumpfes Gefühl im Ohr. Therapie. Hilfreich ist die Ohrspülung bei intaktem Trommelfell mit körperwarmem Wasser. Bei festsit­ zendem Pfropf wird zuvor eine Lösung mit glyzerol­ haltigen Ohrentropfen instilliert. Bei defektem Trommelfell wird der Pfropf mit Hilfe einer Kürette entfernt. 163 3.1 · Ohr !Cave Keine Spülung bei defektem Trommelfell und laterobasalen Frakturen des Felsenbeins wegen der Gefahr von Schwindelanfällen und Otitis media bzw. Meningitis. Verletzungen der Ohrmuschel Definition. Durch scharfe oder stumpfe Gewaltein­ wirkung auf das äußere Ohr herbeigeführte Substanz­ defekte. Ätiopathogenese. Diese Art der Verletzungen treten aufgrund der exponierten Lage der Ohrmuschel häufig im Rahmen von Schlägereien auf. Therapie. Indiziert ist eine chirurgische Primärnaht 3 eines Othämatoms ausgelöst. Auch postoperativ kann es zu einer Infektion der Ohrmuschel kommen. Haupterreger sind Pseudomonas aeruginosa, Proteus vulgaris und Staphylococcus aureus. Symptomatik. Es zeigt sich eine äußerst schmerzhafte Schwellung der Ohrmuschel mit Rötung und Verlust des Ohrmuschelreliefs. Das Ohrläppchen ist nie be­ teiligt. Komplikationen. Durch die ausgeprägte Schwellung kann es zu Durchblutungsstörungen des Knorpels kommen mit Nekrosen des Ohrmuschelknorpels. Mögliche Folgen sind Abszedierung, Schrumpfung der Ohrmuschel. von Riss- oder Stichwunden. Eventuell ist eine plas­ tische Deckung bei großem Substanzverlust notwendig. Therapie. Wichtig ist eine hochdosierte gezielte Anti­ Erfrierungen der Ohrmuschel Definition. Erfrierungen werden in 3 Schweregrade eingeteilt und unterscheiden sich durch die narbenlose oder narbenbildende Heilung. 4 Grad 1: Verminderte Durchblutung 4 Grad 2: Blasenbildung 4 Grad 3: Gewebsnekrosen und Substanzverlust Otitis externa circumscripta (Gehörgangsfurunkel) Definition. Lokaler, umschriebener Infekt des äußeren Gehörgangs ausgehend von den Haarbalgentzündungen. Ätiopathogenese. Kälteeinwirkung auf die exponiert gelegene Ohrmuschel führt zu entsprechenden Lä­ sionen. biotikatherapie nach Resistenzanalyse. Eventuell müssen nekrotische Areale chirurgisch entfernt werden. Ätiopathogenese. Ursache ist eine durch Staphylo­ kokken ausgelöste Infektion der Haarbälge. Oft sind Patienten mit gestörter immunologischer Abwehr betroffen, z. B. im Rahmen eines Diabetes mellitus. Symptomatik. Die Patienten klagen über starke Ohr- fühlverlust, Grad 2: Blasenbildung, Schmerzen, Grad 3: Gewebsnekrosen, Ulzerationen (nicht mehr schmerzhaft). schmerzen mit deutlichem Tragusdruckschmerz oder Schmerzen beim Kauen oder bei Zug an der Ohrmuschel. Es zeigt sich eine lokalisierte Rötung und Schwellung. Das Ohrläppchen kann mitbetroffen sein. Therapie. Die Therapie richtet sich nach dem Grad der Diagnostik. Anamnese, Inspektion, Otoskopie. Symptomatik. Grad 1: Ohrmuschel ist weiß mit Ge- Erfrierung. Grad 1: Reiben, Stellatumblockaden; Grad 2: Eröffnen der Blasen unter sterilen Kautelen, Erhalt der Epitheldecken; Grad 3: vollständige Demarkation des Gewebsverlustes abwarten, dann chirurgische Intervention. 3.1.4.3 Entzündliche Erkrankungen des äußeren Ohres Perichondritis der Ohrmuschel Definition. Entzündung des Perichondriums oder des Nachbargewebes. Ätiopathogenese. Die Perichondritis wird durch eine direkte Verletzung oder sekundär durch eine Infektion Differenzialdiagnose. Abzugrenzen sind maligne Er- krankungen, chronische Otitis media, Pseudomastoi­ ditis, Mastoiditis. Therapie. Hilfreich ist die Reinigung und Spülung des Gehörganges. Anschließend erfolgt eine lokale Behandlung durch Einlage von Alkoholstreifen, Antibiotika- und Kortisoneinlagen. Otitis externa diffusa (Gehörgangsekzem) Definition. Infektion des äußeren Gehörgangs mit oder ohne Beteiligung des Trommelfells (Myringitis). Betroffen von der Entzündung sind die Kutis und Subkutis des Gehörganges. 164 3 Kapitel 3 · Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Ätiopathogenese. Als Erreger kommen in Betracht: Staphylokokken, Streptokokken, Pseudomonas aeruginosa, Proteus vulgaris oder Pilze. Diese Erkrankung tritt gehäuft bei Patienten mit Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus auf. Auch chronische Mittelohrentzündungen, Manipulationen im Gehörgang bei der Reinigung oder die sog. Badeotitis (verunreinigtes Wasser aus Seen und Schwimmbädern) kommen als Ursache in Frage, ebenso wie Allergien gegen Kosmetika und Waschmittel. Symptomatik. Zu unterscheiden ist eine feuchte von einer trockenen Form der Entzündung. Bei der feuchten Otitis externa diffusa kommt es zu einer schmerzhaften Schwellung des Gehörgangs verbunden mit Juckreiz und fötider Sekretion. Typisch ist der sog. Tragusdruckschmerz. Eventuell ist das Trommelfell mitbeteiligt (oberflächliche Granulationen). Es zeigt sich eine Schwellung von periaurikulären Lymphknoten. Bei der trockenen Form dieser Erkrankung stehen Juckreiz und Schuppenbildung im Vordergrund. Durch die Schwellung kann es zu Schallleitungsschwerhörigkeiten kommen. Diagnostik. Anamnese und Otoskopie. Das Trommelfell sollte immer beurteilt werden. Therapie. Aufgrund der unterschiedlichen Formen der Erkrankung gestaltet sich die Therapie verschieden. Wichtig ist die Ermittlung ätiologischer Faktoren und deren Elimination. Bei der feuchten, schwereren Erscheinungsform der Otitis externa diffusa erfolgt primär die Säuberung des Gehörgangs mit Gentianaviolett­ lösung. Bei bakterieller Genese schließt sich die lo­kale antibakterielle Therapie mit Salbenstreifenein­lage an. Der trockenen Typ wird mit kortisonhaltigen Salbenstreifen oder mit Triamcinolon-Tinktur therapiert. Otitis externa maligna Definition. Osteomyelitis des Schläfenbeins mit Nekrotisierung und Übergreifen auf angrenzende Nervenstrukturen. Ätiopathogenese. Gehäuftes Auftreten bei älteren Menschen mit Diabetes mellitus. Die Entzündung wird durch Pseudomonas aeruginosa ausgelöst und greift die initial im Bereich des äußeren Gehörgangs lokalisierte Entzündung auf angrenzende knöcher­ ne Strukturen (Pars tympanica des Schläfenbeins) über, wo es zu einer nekrotisierenden Osteomyelitis kommt. Symptomatik. Die Otitis externa maligna ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung mit Gehörgangseiterung, fötider Sekretion, Granulationen auf dem Trommelfell. Typisch ist der Tragusdruckschmerz. Möglicherweise kommt es zu Hirnnervenausfällen durch Übergriff der Osteomyelitis auf den N. facials oder basale Hirnnerven. Diagnostik. Anamnese, Blutzuckerbestimmung, BSG, Labor, Abstrich aus dem äußeren Gehörgang, Probe­ exzision, Otoskopie, Antibiogramm mit Resistenz­ analyse. Komplikationen. Hirnnervenbeteiligung mit peri- pherer Fazialisparese. Therapie. Wichtig ist eine ausgiebige Gehörgangsreini- gung mit lokaler antibiotischer Therapie, systemische Antibiose gegen Pseudomonas aeruginosa, Blutzucker­ einstellung. Bei Resistenz des Erregers eignet sich eine hyperbare Sauerstofftherapie. Bei ausgedehnter nekrotisierender Osteomyelitis muss ggf. eine chirurgische Intervention erfolgen. Prognose. Unbehandelt führt die Erkrankung zum Tod durch Sinusvenenthrombose mit Sepsis oder Übergriff auf das ZNS (Meningitis). 3.1.4.4 Tumoren des äußeren Ohres Basaliom Definition. Vom Plattenepithel der Ohrmuschel aus­ gehender, lokal destruierend wachsender Tumor, der die Basalmembran nicht überschreitet und selten me­ tastasiert. Ätiopathogenese. Prädisponiert sind Personen, die langer und intensiver Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind (Landarbeiter, Seeleute). Symptomatik. Es zeigt sich ein höckriger, später ulze- rierender Hautbezirk meist am Oberrand der Ohrmuschel, nicht schmerzhaft. Diagnostik. Anamnese, Inspektion, PE-Entnahme. Differenzialdiagnose. zu unterscheiden sind malignes Melanom, Spinaliom, Cornu cutaneum, senile Kera­ tose, Morbus Bowen. 165 3.1 · Ohr 3 Komplikationen. Mögliche Komplikationen sind lokal destruierendes Wachstum mit zunehmendem Substanzverlust der Ohrmuschel, Übergriff auf benach­ barte Strukturen und maligne Entartung. ständige Ablatio der Ohrmuschel mit anschließender plastischer Rekonstruktion des Defekts nötig werden. Bei Metastasierung in die regionären Lymphknoten → Neck dissection. Therapie. Die Läsion ist im Gesunden zu exzidieren. Malignes Melanom 7 Kap. 1. Bei weit fortgeschrittener Erkrankung kann eine vollIn Kürze Erkrankungen des äußeren Ohres 4 Angeborene Fehlbildungen 4 Nichtentzündliche Erkrankungen – Othämatom – Cerumen obturans – Verletzungen der Ohrmuschel – Erfrierungen der Ohrmuschel 4 Entzündliche Erkrankungen (s. unten) 4 Tumoren – Basaliom – Malignes Melanom Entzündliche Erkrankungen des äußeren Ohres Perichondritis der Ohrmuschel 4 Definition: Entzündung des Perichondriums 4 Ätiologie: Pseudomonas aeruginosa, Proteus vulgaris, Staphylococcus aureus; Ohrläppchen ist nie beteiligt 4 Therapie: Antibiose Otitis externa diffusa 4 Definition: Erkrankung der Haut und Subkutis des äußeren Gehörganges Symptomatik: Lymphknotenschwellung periaurikulär, fötide Sekretion, teils Mitbeteiligung des Trommelfells 4 Ätiologie: allergische Reaktion, bakteriell oder pilzbedingte Entzündung; Sonderform: nässende Otitis externa diffusa (Pseudomonas, Staph. aureus, Proteus species) 4 Therapie: lokale Spülung, antimikrobielle Salben oder Tropfen, Antimykotika, systemische Antibiose bei Lymphadenitis Otitis externa circumscripta 4 Infekt der Haarbalge des äußeren Gehörgangs 4 Erreger: Staphylokokken; häufig bei immungeschwächten Patienten; Tragusdruckschmerz; Ohrläppchen kann mitbetroffen sein 4 Therapie: Reinigung und Spülung, Alkoholstreifen, Antibiotika Otitis externa maligna 4 Definition: Osteomyelitis des Schläfenbeins mit Nekrotisierung und Übergreifen auf angrenzende Nervenstrukturen; bei alten Patienten mit Diabetes mellitus 4 Ätiologie: Pseudomonas aeruginosa 4 Therapie: Antibiotika 3.1.5 3.1.5.1 Erkrankungen des Mittelohres und des Mastoids Trommelfellverletzungen (. Abb. 3.5, . Abb. 3.6) Definition. Teilweise oder vollständige Zerstörung des Trommelfells mit oder ohne Beteiligung der Gehör­ knöchelchenkette (Luxation, Fraktur) mit Schallleitungschwerhörigkeit. Ätiopathogenese. Mögliche Ursachen sind Mani­ pulationen im äußeren Gehörgang (Wattestäbchen), Druck- oder Knalltrauma, Felsenbeinlängsfraktu­ ren, Fremdkörper, thermische Schädigungen (Ein- 166 Kapitel 3 · Hals-Nasen-Ohrenheilkunde 3 . Abb. 3.5. Mindmap Trommelfellperforationen 167 3.1 · Ohr 3 . Tab. 3.2. Operative Verfahren bei Trommelfellverletzungen Verfahren Indikation Beschreibung Parazentese Flüssigkeit in der Paukenhöhle Schlitzung des Trommelfells im vorderen, unteren Quadranten Tympanoplastik Perforation des Trommefells mit oder ohne Beteiligung der Gehörknöchelchenkette Operative Wiederherstellung des Schallleitungsappara­ tes; Einteilung nach Wullstein: 4 Typ I: Myringoplastik = Rekonstruktion des Trommelfells bei intakten Gehörknöchelchen 4 Typ II: Ossikuloplastik = Rekonstruktion der Gehör­ knöchelchenkette bei kleinere Defekten der Gehör­ knöchelchenkette 4 Typ III: Prothetische Verbindung von Trommelfell und Steigbügel bei Zerstörung von Hammer und Amboss 4 Typ VI: Verkleinerung der Paukenhöhle durch Verklebung von Trommelfell mit dem ovalen und runden Fenster bei vollständiger Zerstörung der Gehörknö­ chelchenkette 4 Typ V: Fensterungsoperation: Verbindung von Trom­­­ melfell und Steigbügel sprengung von heißen Metalltropfen bei Schweiß­ arbeiten). Symptomatik. Klinisch zeigen sich Schallleitungs- schwerhörigkeit, Tinnitus, Schmerzen, evtl. Blutungen und Schwindel. Diagnostik. Anamnese, Inspektion, Otoskopie, Hör- prüfung. Komplikationen. Bei Mitbeteiligung der Gehörknöchelchenkette besteht die Gefahr der Ertaubung. Infektionen können bei Schädelbasisfraktur zu einer Meningitis führen. Therapie. Kleinere Defekte werden durch sterile Ab­ deckung mit Papier oder Silikonfolie versorgt. Bei größeren Defekten wird eine Tympanoplastik oder Myringoplastik durchgeführt. . Tab. 3.2 beschreibt wichtige operative Verfahren. !Cave Bei Defekten des Trommelfells darf wegen der erhöhten Infektionsgefahr durch Keimverschleppung keine Ohrspülung erfolgen! Die Anwendung von Ohrentropfen ist in diesen Fällen wegen der direkten oto­ toxischen Wirkung am Innenohr ebenfalls kontrain­ diziert. 3.1.5.2 Felsenbeinfrakturen Bei starken Gewalteinwirkungen auf den Schädel kann es zur Fraktur des Felsenbeins kommen. Meist handelt es sich um sog. Berstungsbrüche, die zu einer Eröffnung der Mittelohrräume führen. Man unterscheidet durch den Frakturlinienverlauf eine Felsenbeinlängsfraktur von einer Querfraktur. Felsenbeinlängsfraktur Definition. Häufigere Fraktur des Felsenbeins (80% der Fälle). Frakturverlauf an der Vorderkante des Felsenbeins mit Zerreißung des Trommelfells im hinteren oberen Quadranten der Pars tensa. Mitbeteiligung der Paukenhöhle und der hinteren oberen Gehörgangswand. Ätiopathogenese. Oft treten die Frakturen des Felsenbeins bei polytraumatisierten Patienten auf durch starke, seitliche Gewalteinwirkung auf den Schädel. Symptomatik. Es kommt zu Blutungen aus dem Gehör- gang, bei Zerreißung der Dura mater auch zu Austritt von Liquor cerebrospinalis über Ohr oder Nase. Weitere Symptome sind Schallleitungsschwerhörigkeit, möglicherweise Luxation der Gehörknöchelchen, evtl. Spontannystagmus, Schwindel, in 20% der Fälle Parese des N. facialis. Diagnostik. Wichtig sind Röntgenaufnahme nach Schüller, CCT (Frakturdiagnostik und Ausschluss einer zerebralen Blutung, Lokalisation der Schädigung des N. facialis), Otoliquorrhö-Nachweis. 168 3 Kapitel 3 · Hals-Nasen-Ohrenheilkunde . Abb. 3.6a–d. Pathologische Trommelfellbefunde. a Retrahiertes Trommelfell; b traumatische Trommelfellperforation; c Hämatotympanum; d Mittelohrerguss mit Flüssigkeitsblasen. (Aus Boenninghaus u. Lenarz 2005) (7 Farbtafelteil) a b c d Komplikationen. Mögliche Gefahren sind Keimver- schleppung mit nachfolgender Meningitis, primäre oder sekundäre Fazialisparese, Mastoiditis, akute und chronische Otitis media Abszesse (epidural, intrazerebral), dauerhafte Schallleitungsschwerhörigkeit. Therapie. Angezeigt sind systemische antibiotische Meningitisprophylaxe, Bettruhe, bei Fazialisparese sofortige Freilegung bzw. Entlastung des Nerven. Anhaltende Blutungen und Liquorrhö sowie intrazerebrale Kom­plikationen erfordern eine Mastoidektomie, evtl. Kraniotomie und Duraplastik. Felsenbeinquerfraktur Definition. Die Querfrakturen des Felsenbeins machen nur 20% der Fälle aus. Die Frakturlinie verläuft quer zur Pyramidenachse, oft unter Beteiligung des knöchernen Labyrinths. Man unterscheidet einen inneren (im Bereich des inneren Gehörganges) von einem äußeren Querbruch (in Höhe des Labyrinthes). Ätiopathogenese. Zum Berstungsbruch des Felsenbeins kommt es durch durch starke Gewalteinwirkung von frontal oder okzipital auf den Schädel. Bei dieser Fraktur ist das Trommelfell in der Regel nicht be­schädigt. Symptomatik. Durch die fehlende Drainagemöglich- keit des Blutes nach außen sammelt es sich in der Paukenhöhle (sog. Hämatotympanum). Bei Zerreißung der Dura kommt zur Rhinoliquorrhö (Vortäuschung einer frontobasalen Fraktur). Weiterhin zeigen sich irreversibler Labyrinthausfall mit Taubheit, Ausfall des Vestibularapparates mit Schwindel, Nystagmus, Übelkeit und Erbrechen, in 50% der Fälle primäre periphere Fazialisparese nach Durchtrennung des Nerven. Diagnostik. Otoskopie, Röntgenaufnahme nach Stenvers, CCT mit Detektion des Frakturverlaufes und des Ortes der Fazialisschädigung. Komplikationen. Mögliche Komplikationen entspre- chen denen bei Felsenbeinlängsfraktur; bleibender Hörverlust, irreversible Schädigung des N. facialis. Therapie. Die Therapie erfolgt konservativ mit hoch­ dosierter antibiotischer Therapie. Bei Komplikationen wird eine operative Versorgung der Fraktur not­wen­ dig. 169 3.1 · Ohr 3.1.5.3 Tubenfunktionsstörungen Zwischen Mittelohr und Pharynx bildet die Eustachsche Röhre die einzige Verbindung. Sie dient der Belüftung der Paukenhöhle und dem Druckausgleich. Akuter Tubenmittelohrkatarrh Definition. Aufgrund einer Belüftungsstörung des Mittelohres auftretendes Seromukotympanum mit Schallleitungsschwerhörigkeit und Trommelfellretraktion. Ätiopathogenese. Erkrankungen der Nase (Septumdeviation, Rhinitis) und des Nasen-Rachen-Raumes, Adenoide (v. a. Kinder), Nasopharynxtumoren führen durch die Verlegung des Tubenlumens zu einer unzureichenden Belüftung des Mittelohres. Dadurch wird die Luft in der Paukenhöhle resorbiert und das Trommelfell durch den entstehenden Unterdruck retrahiert. Es kann zur Ausbildung einer Flüssigkeitsansammlung in der Paukenhöhle (Paukenexsudat) kommen. Symptomatik. Typische Beschwerden sind Pauken­ erguss, Druckgefühl im Ohr, Ohrschmerzen, Tinitus, Schallleitungsschwerhörigkeit. Diagnostik. Anamnese, Inspektion und Untersuchung von Nase und Pharynx, Otoskopie, Hörprüfung: 4 Rinne: negativ 4 Weber: Lateralisierung in das erkrankte Ohr Komplikationen. Narbenbildung und fibrotische Prozesse zwischen Gehörknöchelchen, der Paukenhöhlenwand und dem Trommelfell mit dauerhafter Einschränkung der Schallleitung ist eine mögliche Folge. Bei Kindern besteht die Gefahr der verzögerten Sprachentwicklung. Therapie. Die kausale Therapie steht im Vordergrund. Die auslösende Ursache sollte so bald als möglich entfernt werden (z. B. Adenotomie). Ein Paukenerguss wird über eine Parazentese mit Einlage eines Röhrchens drainiert. Abschwellende Nasentropfen sind bei akuter Rhinitis indiziert. 3.1.5.4 Mittelohrentzündungen 3 4 1. Stadium (Exsudationsphase): Sekretansammlung führt zur Vorwölbung des hinteren oberen Quadranten des Trommelfells. 4 2. Stadium (Perforationsphase): Durchbruch durch das Trommelfell. 4 3. Stadium: Restitution. Bakterielle Erreger sind v. a. Streptokokken, Haemophilus influenza und Pneumokokken. Virale Otitiden sind weitaus seltener und kommen im Rahmen von Masern­ erkrankungen (Masernotitis), Scharlach oder Zoster oticus vor. Prädisponierend sind ebenfalls hyperplas­ tische Adenoide und eine behinderte Nasen­atmung. Symptomatik. Es zeigt sich ein starker pochender Ohrschmerz mit verminderter Schallleitung. Bei Be­ teiligung des Mastoids kommt es zu retroaurikulärem Druckschmerz mit Rötung, Schwellung und abstehenden Ohren. Die Patienten haben Fieber und sind in reduziertem Allgemeinzustand. Bei der Grippeotitis bilden sich hämorrhagische Blasen auf dem Trommelfell und oftmals ist das Labyrinth beteiligt. In diesem Fall kann es zum Hochtonverlust kommen. >Erkrankungen des äußeren Ohres (z. B. maligne Otitis externa) gehen mit einer erhöhten Schmerzhaftigkeit bei Druck auf den Tragus oder Zug an der Ohrmuschel einher. Bei Patienten mit einer Otitis media fehlen diese Symptome. Diagnostik. Je nach Stadium zeigt sich in der Otoskopie ein unterschiedlicher Trommelfellbefund. Initial zeigt sich eine Zeichnungsvermehrung der Gefäße um den Hammergriff, später ist der obere hintere Quadrant gerötet und wölbt sich vor. Bei Rückbildung der Erkrankung in dieser Phase kommt es zu keiner weiteren Ausbreitung der Entzündung auf die Gehörgangswand. Beim Fortschreiten der Erkrankung entleert sich am zweiten oder dritten Tag über eine stecknadelstichgroße Perforation im vorderen, unteren Quadranten ein seröses, eitriges Sekret in den äußeren Gehörgang (sog. »Ohrenlaufen«). Nach der Perforation kommt es zur spontanen Besserung der Beschwerden. Otitis media acuta (akute Mittelohrentzündung) Definition. Akute bakterielle Entzündung der Schleimhaut des Mittelohres mit Beteiligung des Mastoids. Komplikationen. Im Verlauf kann es zu akuter Laby­ rinthitis, Fazialisparese, Mastoiditis, Abszedierung, Thrombose des Sinus sigmoideus, epiduralem Em­ pyem und/oder Sepsis kommen. Ätiopathogenese. Die Erreger steigen im Rahmen von Therapie. Angezeigt sind kausale Behandlung, Bett­ Infektionen des oberen Respirationstraktes über die Tube ins Mittelohr auf und verursachen dort eine in 3 Stadien verlaufende Entzündung: ruhe, Antiphlogistika, Antipyretika, antibiotische Therapie, Parazentese mit Einlage eine Parazenteseröhrchens bei Vorwölbung des Trommelfells, Labyrinthitis, 170 Kapitel 3 · Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Druckdolenz des Mastoids und Fazialisparese. Regelmäßige Nachkontrollen sind nötig. 3 Otitis media chronica mesotympanalis (chronische Mittelohrentzündung) Definition. Chronische Entzündung des Mittelohres und Mastoids mit auf Dauer bestehender zentraler Trommelfellperforation. Ätiopathogenese. Sie ist oft Folge einer kindlichen Tu- benbelüftungsstörung und rezidivierender Infektionen. Aufgrund dieser Störungen kommt es nicht zur aus­ reichenden Pneumatisation des Mastoids. Bei chronischer Otitis ist die Mastoiditis als Komplikation selten. Nach Traumen kann es auch zur chronischen Otitis media kommen. Symptomatik. Die chronische Entzündung zeigt sich weniger schmerzhaft mit schleimig-eitriger Ohrsekretion und Schallleitungsschwerhörigkeit. Diagnostik. Otoskopie mit zentralem Trommelfell­ defekt, Röntgenaufnahme nach Schüller (Minderpneumatisierung des Mastoids). Komplikationen. Einsprengung von Epithel in den Trommelfelldefekt und Bildung eines Cholesteatoms sind mögliche Gefahren. Therapie. Indiziert sind lokale, antibiotische Therapie sowie Tympanoplastik. Otitis media epitympanalis (Cholesteatom) Definition. Knochendestruierende chronisch-eitrige Form der chronischen Otitis media mit randständigem Trommelfelldefekt. Ätiopathogenese. Ein Defekt des Trommelfells in der Pars flaccida führt zur Einwanderung von ektopem verhornendem Plattenepithel in die Mittelohrschleimhaut. Einteilung der Cholesteatome 4 Kongenitales Cholesteatom: Embryonale Keimversprengung im Sinne eines Epidermoides führt zum seltenen »wahren« Cholesteatom. 4 Primäres Cholesteatom: Trommelfell ist primär verschlossen. Durch Retraktion des Trommelfells bei Tubenventilationsstörungen können sich im Bereich der Pars flaccida Retraktionstaschen bilden. Durch Abschilferung und Ansammlung von Trommelfellepithel kann es über Jahre zur Ausbildung eines Cholesteatoms kommen. 6 4 Sekundäres Cholesteatom: Hier besteht bereits ein Trommelfelldefekt im Bereich der Pars tensa, was das Einwandern von Plattenepithel aus dem Gehörgang erleichtert. Das traumatische Cholesteatom gehört auch zu den sekundären Formen, jedoch kommt dieses selten vor. Symptomatik. Es ergibt sich eine dauerhafte, fötide Ohrsekretion (teilweise auch fehlende Sekretion), Schallleitungsschwerhörigkeit durch Zerstörung der Gehörknöchelchen. Diagnostik. Anamnese, Otoskopie, Röntgenaufnahme nach Schüller und Stenvers, CCT. Sinnvoll ist auch die Fistelsymptomprüfung: bei Kompression eines luftdicht in den Gehörgang eingsetzten Politzer-Ballons folgt ein Nystagmus zur kranken Seite, bei Aspiration Nystagmus zur Gegenseite. Komplikationen. Mögliche Folgen umfassen die Des­ truktion der Gehörknöchelchen; typischerweise treten Labyrinthfisteln auf, die bei der Reinigung des Ohres zu Schwindel führen. Hirnabszesse, Meningitis, Sinusvenenthrombose, Sepsis, Paresen des N. facialis, Er­ taubung, selten Mastoiditis sind weitere mögliche Gefahren. Therapie. Nötig ist die operative Rekonstruktion des Schallleitungsapparates mit Tympanoplastik. Bei Komplikationen muss die Operation sofort erfolgen. >Jedes Cholesteatom muss operativ versorgt werden, da durch konservative (antibiotische) Therapie keine Heilung möglich ist. 3.1.5.5 Erkrankungen des Mastoids Akute Mastoiditis Definition. Eitrige Einschmelzung in die pneumatisier- ten Zellen des Mastoids mit Destruktion der angrenzenden Knochenstrukturen. Ätiopathogenese. Nach einer akuten Otitis media kommt es zu einem erneuten Fieberanstieg mit Intensivierung der Symptome einer akuten Mittelohrentzündung. Prädisponiert für diese heute seltener ge­ wordene Erkrankung sind Patienten mit gestörter Abwehrlage, Stoffwechselstörungen und reduziertem Allgemeinzustand. Auch die Virulenz der Erreger ist relevant. Symptomatik. Typisch sind starker, pochender Ohrund Kopfschmerz mit Schwellung, Rötung und Druck- 171 3.1 · Ohr dolenz des Mastoids, abstehende Ohrmuschel Schwellung retroaurikulärer Lymphknoten. Diagnostik. Otoskopie: Absenkung der hinteren, ­ beren Gehörgangswand bei intaktem Trommelfell, o Druckdolenz des Mastoids, Röntgenaufnahme nach Schüller: Verdichtungen des pneumatisierten Warzenfortsatzes, CCT. Komplikationen. Gefürchtet ist die Sinusvenenthrombo- se, typisch ist ein subperiostaler Abszess bei Eiterdurchbruch durch das Planum mastoideum; weiterhin sind kraniale Abszesse, Meningitis, Zygomatizitis (eitrige Einschmelzung in den Jochbogen) mögliche Folgen. Therapie. Es handelt sich bei dieser Erkrankung um einen ärztlichen Notfall, bei der eine konservative Therapie obsolet ist! Mastoidektomie mit vollständiger Ausräumung aller Zellen des Warzenfortsatzes. Bei Zygomatizitis oder Einschmelzung in die Pyramidenspitze (Petroapicitis) sind diese Strukturen operativ zu entfernen. Begleittherapie 7 Kap. 3.1.5.4. Otosklerose Definition. Nichtentzündliche Erkrankung der knöchernen Labyrinthkapsel mit unbekannter Ursache, die durch Knochenumbauprozesse zu einer Fixierung der Stapesfußplatte am ovalen Fenster führt. Ätiopathogenese. Die Ursache ist weitgehend unbekannt; Frauen sind häufiger betroffen. Die Erkrankung manifestiert sich zwischen dem 2. und 4. Lebensjahrzehnt. Häufig kommt es zur Pogredienz bei Schwangerschaft. Symptomatik. Es zeigen sich eine schmerzlose, meist einseitige Schallleitungsschwerhörigkeit, Tinnitus (tie­ fer Ton) bei intaktem Trommelfell. Diagnostik. Otoskopie, Röntgenaufnahme nach Schül- ler, Stapediusreflex nicht auslösbar, Tonaudiogramm (Differenz zwischen Knochen- und Luftleitung sog. Carhart-Senke bei 2000 Hz). 4 Rinne: negativ 4 Weber: Lateralisation in das schlechter hörende Ohr 4 Gellé-Versuch: negativ (7 Kap. 3.1.3.7) Therapie. Notwendig sind Stapedektomie, Stapes­ plastik. Heute werden die besten Ergebnisse mit der Stapedotomie erzielt (90% Hörverbesserung), bei der die Fußplatte lediglich durchbohrt wird und ein ein­ gesetztes Titanpiston die Schwingungen an das Innenohr weiterleitet. 3.1.5.6 3 Tumoren des Mittelohres Glomustumor Definition. Paragangliom, ausgehend von den Chemorezeptoren der Venenwand im Bereich des Glomus jugulare oder Glomus tympanicum. Ätiopathogenese. Der Glomustumor ist der häufigste Tumor des Mittelohres im Erwachsenenalter mit unbekannter Ätiologie. Durch das destruierende Wachstum kann es zu Infiltrationen von Schädelbasis und Gehirn kommen. Symptomatik. Es kommt zu pulssynchronem Oh­ren­ sausen mit Schallleitungsschwerhörigkeit, bei Infil­ tration des Innenohres auch zu Innenohr­schwer­hö­ rigkeit. Möglich sind Ausfälle der Hirn­nerven VII, IX, X, XI und XII mit Schluckstörungen und Heiserkeit; später auch Blutungen aus dem Ohr. Diagnostik. Otoskopie: intaktes Trommelfell mit bläu- lich, rötlich durchschimmerndem Tumor, CCT, Digitale Subtraktionsangiographie zur Diagnostik der Blutversorgung (meist Äste der A. carotis interna oder A. vertebralis). Therapie. Bei Operabilität muss der Tumor radikal entfernt werden. Bei inoperablen Tumoren wird durch Radiotherapie eine Kontrolle des Tumorwachstums angestrebt. !Cave Keine PE-Entnahme bei Globustumor wegen Blutungsgefahr. Mittelohrkarzinom Definition. Seltenes, destruierend wachsendes Platten­ epithelkarzinom am Übergang zwischen Gehörgang und Paukenhöhle. Ätiopathogenese. Diese Tumoren treten gelegentlich nach chronischen Knocheneiterungen auf. Symptomatik. Schallleitungsschwerhörigkeit, blutige, fötide Sekretion, Schmerzen. Diagnostik. Otoskopie, CCT, Tonaudiometrie. Therapie. Radikale Entfernung des Tumors mit adju- vanter Radiatio. Prognose. Auch nach radikaler Tumorresektion schlecht. 172 Kapitel 3 · Hals-Nasen-Ohrenheilkunde In Kürze Erkrankungen des Mittelohres und des Mastoids Felsenbeinlängsfraktur 4 Ätiologie: häufigste Fraktur (80% der Fälle). Frakturverlauf an der Vorderkante des Felsenbeins mit Zerreißung des Trommelfells, Mitbeteiligung der Paukenhöhle und der hinteren oberen Gehörgangswand. 20% der Fälle Parese des N. facialis 4 Symptomatik: Blutungen aus Gehörgang, Oto- und Rhinoliquorrhö, Schall­ leitungsschwerhörigkeit, evtl. Luxation der Gehörknöchelchen, evtl. Spontan­ nystagmus, Schwindel 4 Therapie: Meningitisprophylaxe! Felsenbeinquerfraktur 4 Ätiologie Frontale oder okzipitale Gewalteinwirkung; Frakturlinie verläuft quer zur Pyramidenachse; das Trommelfell in der Regel nicht beschädigt 4 Symptomatik: Hämatotympanum, Rhinoliquorrhö, Labyrinthschaden, Schwindel, Nystagmus, Taubheit, 50% der Fälle primäre periphere Fazialisparese Akute Otitis media 4 Symptomatik: Trommelfelldefekt im vorderen unteren Quadranten, heftiger Ohrschmerz, endokranielle Komplikationen, Mastoiditis Chronische Otitis media 4 Symptomatik: zentraler Trommelfelldefekt, geringerer Ohrschmerz, keine endokraniellen Komplikationen, keine Mastoiditis Cholesteatom 4 Definition: chronisch-eitrige, Knochen destruierende Form der chronischen Otitis media mit randständigem Trommelfelldefekt v. a. der Pars flaccida. Unterteilung in kongenitales, primäres und sekundäres Cholesteatom 4 Symptomatik: fötide Ohrsekreton, Schallleitungsschwerhörigkeit durch Gehörknöchelchen-Destruktion 4 Therapie: jedes Cholesteatom muss operativ versorgt werden Otosklerose 4 Definition: nichtentzündliche Erkrankung der knöchernen Labyrinthkapsel 4 Ätiologie: unklar; es kommt zur Fixierung der Stapes-Fußplatte am ovalen Fenster 4 Symptomatik: einseitige, schmerzlose Schallleitungsschwerhörigkeit, Tinnitus bei intaktem Trommelfell 4 Therapie: Stapedektomie, Stapesplastik Akute Mastoiditis 4 Definition: Ärztlicher Notfall als Folge einer akuten Otitis media mit Einschmelzung in die pneumatisierten Räume des Mastoids 4 Symptomatik: pochender Ohr- und Kopfschmerz mit Schwellung und Druck­ dolenz des Mastoids und Lymphadenitis. Gefahr von Meningitis und kranialer Abszedierung 4 Therapie: Mastoidektomie Glomustumor 4 Definition: Paragangliom der Chemorezeptoren im Bereich des Glomus caro­ticum und jugulare. Sehr gut durchblutet! Infiltration von Schädelbasis und Gehirn, Ausfall der Hirnnerven VII, IX, X, XI und XII möglich 4 Symptomatik: pulssynchrones Ohrensausen, Schallleitungsschwerhörigkeit, bläuliche Struktur hinter intaktem Trommelfell 4 Therapie: Operation oder Radiotherapie Mittelohrkarzinom 4 Definition: seltenes Plattenepithelkarzinom der Paukenhöhle 4 Symptomatik: Schmerzen, Blutungen, Sekretion 4 Therapie: operative Resektion, Prognose schlecht 3 1.9 · Bullöse Dermatosen . Abb. 1.12. Mindmap Bullöse Dermatosen Mindmaps von A. Dospil, 86929 Greifenberg 31 1