86 Oekologie (Bakterien). Minimum — als Ergebnis die folgende allgemeine Fassung des „Wirkungs­ gesetzes der Umweltfaktoren": „Diejenigen der notwendigen Umweltfaktoren bestimmen die Entwicklung eines Organismus zu einem Biotop (von 0 bis zur Maximalentfaltung), die dem Entwicklungsstadium des Organismus, das die kleinste ökologische Valenz besitzt, in der am meisten vom Optimum abweichenden Qualität oder Intensität zur Verfügung stehen." Zur Darstellung des Stoffkreislaufes im Binnensee wählt Ref. den nähr­ stoffreichen See der norddeutschen Tiefebene. Seine Gliederung in einzelne Lebensbezirke bildet die Grundlage für die Erörterung. Von Bedeutung sind dabei insbesondere die Beziehungen zwischen Pelogial und Profundal, der Lebensgemeinschaft des Planktons und der des Seebodens. Ein nach Neumann entworfenes Schema bringt die zahlreichen und mannigfachen Wege des Nahrungskreislaufes in einem Binnensee zur Darstellung. Ref. untersucht auf der Grundlage der modernen Seetypeneinteilung, die ja im wesentlichen auf dem Gehalt des Wassers an Pflanzennährstoffen basiert, wie sich der Nahrungskreislauf bei den verschiedenen Hauptseetypen dar­ stellt und kommt so zu einer scharfen Charakterisierung der 3 Haupttypen (oligotropher, entropher und dystropher See) auch nach diesem Maßstab. Im letzten Abschnitt versucht Ref. festzustellen, inwieweit wir bereits quan­ titative Beziehungen im Nahrungskreislauf des Binnensees kennen. Ref. betont, daß unsere Kenntnisse über die Menge der im Wasser vorhandenen Pflanzennährstoffe noch sehr fragmentarisch sind. Über die Frage nach den Zahlen für die Produktion an Pflanzen in einem See liegen gewisse Daten vor,' aber die Hauptprobleme sind noch zu lösen. Das gleiche gilt für die Produktion an Bodentieren, die man nach neueren Untersuchungen wohl am besten quantitativ beurteilen kann. Zum Schluß berührt Ref. noch die neuerdings in die Limnologie eingeführte Frage nach dem quantitativen Wert des Energieumsatzes im See und betont schließlich noch einmal die Bedeutung der ihrem Wesen nach synthetischen Limnologie für die Gesamt­ biologie. [Lenz.] Milovidov, P.F., Ü b e r e i n i g e n e u e B e o b a c h t u n g e n a n d e n L u p i n e n k n ö l l c h e n . Centralbl. f. Bakt, Abt, 2, 1926. 68, 333— 344. (2 Taf., 1 Textfig.) Verf. stellt fest, daß die Infektion der Lupinenwurzeln in derselben Weise erfolgt, wie bei anderen Leguminosen: in den Wurzelhaaren werden Infektionsfäden gebildet, die sich weiter als interzellulare Zooglöen verbreiten. Die Knöllchen werden bei Lupinen in dem vielreihigen Perikambium an­ gelegt. Die Bildung des voluminösen sog. „Bakteroidengewebes" geschieht durch Teilung schon infizierter Zellen, wobei die Bakterien mehr oder weniger gleichmäßig auf die Tochterzellen verteilt werden. Die mitotischen Teilungs­ figuren der infizierten Zellen des „Bakteroidengewebes" sind durchaus normal. Alte Zellen enthalten mehr Bakterien als junge. Wahrscheinlich bleiben die Bakterien lange Zeit teilungsfähig. Die Zellen des Bakteroidengewebes können sich sehr lange Zeit mitotisch teilen, trotz der in ihnen lebenden zahlreichen Bakterien, die nicht als „Schmarotzer par excellence" anzusehen sind. Die Bakterienzellen erfahren in den Lupinenknöllchen keine morphologische Ver­ änderung. Zwischen dem Auftreten verästelter Formen und der Stickstoff­ bindung durch Leguminosen besteht kein Zusammenhang. „In den der Zer­ störung anheimfallenden Knöllchen von Lupinus perennis findet man ein Netz interzellulärer Zooglöen, die dicht von jungen Formen der Bakterien