Biografie der Moderatorinnen: - Unternehmergeist in die Schulen

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eTraining:
Unternehmergeist macht Schule
Modul 7: Marketing
Hinweis
Dieses Script dient als Hilfe für diejenigen, die sich das Training nicht in der interaktiven
Version in Flash ansehen können oder wollen. Für die interaktiven Funktionen und einen
höheren Lernerfolg empfehlen wir die Onlineversion mit Flashelementen:
http://www.unternehmergeist-macht-schule.de/DE/HilfenundTipps/eTraining/node.html
Inhalte des eTrainings in Textform
Kapitel 1: Was ist Marketing?
In diesem Kapitel erfahren Sie, was Marketing ist und was zum
Marketing-Mix gehört.
Für die Bearbeitung dieses Kapitels benötigen Sie ca. 10 Minuten.
Zurück zur Übersicht
Illustration:
Super-Geschäftsidee?
KnoblauchGeschirrspülmittel
Stellen Sie sich vor, Sie wollen sich selbständig machen. Oder eine
Schülerfirma gründen. Und Sie haben eine Super-Geschäftsidee.
Finden SIE jedenfalls. Sagen wir: ein Geschirrspülmittel, das nach
Knoblauch duftet. Oder Kaffeebecher mit vier Henkeln. Und dann
kommen die Kunden nicht. Oder nur ganz wenige. Das ist dann ein
Riesenproblem, weil Sie so kein Geld verdienen.
Strips:
Marketing-Herausforderungen
Kein Bedarf
Zu teuer
Dafür, dass Sie auf einem Produkt oder auf einer Dienstleistung
BWWi, Stand des Trainings: Oktober 2012
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Nicht verfügbar
Keine Ahnung / Nicht
sitzen bleiben, kann es mehrere Gründe geben.

bekannt
Weil niemand etwas mit dem Produkt oder der Dienstleistung
anfangen kann.

Weil Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung Ihren Kunden zu
teuer ist.

Weil Ihre Kunden Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung da, wo
sie sind, gar nicht kaufen können.

Weil Ihre Kunden nichts oder zu wenig von Ihrem Produkt
oder von Ihrer Dienstleistung erfahren.
Illustration:
Marketing-Aufgaben
Kunde vor Plakat mit
abgebildetem Knoblauch-
Umgekehrt bedeutet das: Wenn Sie bei den Kunden landen wollen,
Geschirrspülmittel
müssen Sie dafür sorgen, dass die etwas mit Ihrem Angebot
anfangen können, dass es für sie nicht zu teuer ist, dass sie es in
einem Geschäfts oder sonst wo finden können und dass sie erfahren,
dass es dieses Angebot überhaupt gibt. Das alles macht Marketing.
Illustration:
Marketing kommt von Markt
Marktplatz mit Marktständen
Wie der Name eben schon sagt: Im Fachbegriff „Marketing“ steckt
das englische Wort Market, also Markt. Mit "Marketing" sind alle
Aktivitäten von Unternehmen gemeint, die den Absatz von Produkten
oder Dienstleistungen auf einem bestimmten Markt fördern sollen.
Illustration:
Marketing und Werbung
Verschiedene
Fruchtscheiben
Zu diesen Aktivitäten gehören natürlich auch die
übereinander gestapelt
Unternehmenskommunikation und die Werbung. Die werden oft
fälschlicherweise allein als Marketing verstanden. Außerdem gibt es
aber noch drei weitere Bausteine, die auch zum Marketing gehören.
Zusammen ergeben diese vier Bausteine den sogenannten
Marketing-Mix.
Animation:
Marketing-Mix
Schaubild
Die Bausteine dieses Marketing-Mixes. sind: die Konzeption des
Produktes bzw. der Dienstleistung, die Preisgestaltung, die
Organisation des Vertriebs und – wie gesagt – die Werbung und
Unternehmenskommunikation.
[Elemente setzen sich nacheinander zum Schaubild zusammen]
Booklet
Marketing-Mix
Jeder Baustein des Marketing-Mixes muss eine Antwort auf eine
BWWi, Stand des Trainings: Oktober 2012
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zentrale Frage liefern:
Produkt/Dienstleistung
Welches Bedürfnis befriedigt ein Angebot, also ein Produkt oder eine
Dienstleistung, beim Kunden?
Preis
Zu welchem Preis soll dieses Produkt oder diese Dienstleistung
angeboten werden?
Vertrieb/Distribution
Wie kommt das Produkt zum Kunden?
Werbung/Kommunikation
Wie erfahren (zukünftige) Kunden von dem Produkt bzw. der
Dienstleistung?
Illustration:
Der Kunde ist König
Kundin mit Einkaufstausche
– Aufrschrift: Der Kunde ist
Wenn Unternehmen oder auch Schülerfirmen mit Ihrem Marketing
König
erfolgreich sein wollen, müssen sie dabei einem Leitgedanken folgen,
den jeder kennt. Er lautet: „Der Kunde ist König“. Der amerikanische
Wirtschaftswissenschaftler Milton Friedman hat diesen Gedanken an
den Kunden als König noch ganz anders auf den Punkt gebracht. Er
trifft damit den Nagel auf den Kopf, denn er sagt: „Im Markt wird
täglich abgestimmt – an der Kasse.“
Der Kunde ist König
Im Markt wird täglich abgestimmt. An der Kasse
Weitere Themen
Damit sind wir am Ende dieses Kapitels angekommen. Im zweiten
Kapitel zeigen wir Ihnen genauer, wie Marketing in der Praxis
funktioniert.
Kapitel 2
So funktioniert Marketing
In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Marketing in der Praxis
funktioniert
Für die Bearbeitung dieses Kapitels benötigen Sie ca. 15 Minuten.
Illustration:
Zurück zur Übersicht.
Produkt/Dienstleistung
KnoblauchBWWi, Stand des Trainings: Oktober 2012
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Geschirrspülmittel
Der erste Marketing-Gedanke muss immer Ihrem Produkt bzw. Ihrer
Dienstleistung gehören. Alle anderen unternehmerischen
Bemühungen können Sie sich nämlich schenken, wenn es bei Ihren
Kunden keinen Bedarf für Ihr Angebot gibt. Oder wenn Sie es nicht
schaffen, dafür einen Bedarf bei ihnen wecken. Das Marketing nennt
diesen Bedarf „Kundennutzen“. Ein solcher Nutzen kann alles
Mögliche sein:
Eine Übersicht über die verschiedenen Nutzen-Arten finden Sie im
Infoblatt: "Nutzen von Produkt oder Dienstleistung" (PDF, 60 KB)
Booklet
Nutzen
Problemlösungs-Nutzen
der für ein konkretes Problem eine konkrete Lösung anbietet, also
z.B. durch einen Computer-Notdienst oder eine Leihwagen-Firma
Qualitäts-Nutzen
der eine besonders gute Qualität liefert, z.B. bei hochwertigen
Musikanlagen oder wenig reparaturanfälligen Autos
Gesundheits-Nutzen
der etwas für die Gesundheit des Kunden bringt, also z.B. durch
Wellness-Ferien oder Allergiker-Bettwäsche
Image-Nutzen
der das Image des Kunden aufpoliert, sein Selbstwertgefühl steigert,
also z.B. durch Kleidungsstücke oder Armbanduhren von angesagten
Designern oder ein besonders edles Ambiente in einem Restaurant
Erlebnis-Nutzen
der Kunden in eine andere Welt entführt, also z.B. durch Konzerte,
Romantik-Dinner oder Abenteuer-Urlaub
Finanzieller Nutzen
der sich natürlich durch besonders günstige Preise oder
Garantieleistungen bemerkbar macht, für was auch immer
Illustration:
Kunden kennen
Kunde unter einer Lupe
Damit Sie Ihren Kunden mindestens einen Nutzen anbieten können,
BWWi, Stand des Trainings: Oktober 2012
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müssen Sie diese Kunden genau unter die Lupe nehmen. Welche
Probleme oder Wünsche haben sie? Handelt es sich z.B. eher um
Frauen oder um Männer? Frauen und Männer haben nämlich
unterschiedliche Konsumgewohnheiten. Zu welcher Altersgruppe
gehören sie? Ältere Menschen haben andere Bedürfnisse als
Jugendliche. Oder: Wie viel Geld haben sie zur Verfügung? Wer viel
Geld hat, erwartet meist eine besondere Qualität. Wer weniger Geld
hat, vor allem günstige Preise.
Logo:
Schülerfirma SADMA: Kunden
SADMA
Die Kunden immer wieder unter die Lupe zu nehmen: Das bleibt
keiner Firma erspart, die gutes Marketing betreiben will. Auch nicht
der Schülerfirma SADMA. Die hat übrigens gleich drei Nutzen
anzubieten: Sie löst ein Problem, liefert der Kundschaft beste Qualität
und ihr Angebot ist gut für die Gesundheit.
Video
Video Schülerfirma SADMA
Die Schule an der Malchower Aue in Berlin. Hier haben die Schüler
der Schülerfirma SADMA das Heft in die Hand genommen. Denn an
der Förderschule gab es früher ein Problem: Viele Schüler kamen
ohne Frühstück und ohne etwas zu trinken in die Schule und hatten
den ganzen Vormittag nicht einmal ein Pausenbrot. Hunger aber
macht unkonzentriert und aggressiv.
Um das Problem zu lösen, gründeten die Schüler an der Schule diese
Schülerfirma. Und die arbeitet so: Jeden Morgen macht abwechselnd
ein Schülerteam ein komplettes Frühstücksangebot für die gesamte
Schule. Heute nehmen das die Schüler der 7. und 8. Klassenstufe in
die Hand: belegte Brötchen, Kartoffelauflauf, Eier, Joghurt mit Obst
und Salatteller.
Eine Schülerfirma funktioniert wie eine echte Firma: Die Schüler
arbeiten eigenverantwortlich, sie lernen, im Team
zusammenzuarbeiten – wie in einer echten Firma eben. So ist auch
die Schülerfirma dauerhaft angelegt und unabhängig von
wechselnden Klassenstufen. Süßigkeiten oder Softdrinks werden an
der Förderschule nicht verkauft. Statt dessen ausgewogenes Essen
fast zum Selbstkostenpreis.
Und das Konzept geht auf. Es zieht jeden Tag so vielen Kunden an,
dass fast nie etwas übrigbleibt. Kaufmännische Erfahrung gibt es
gratis dazu. Heute muss kein Schüler mehr ohne ein Frühstück durch
BWWi, Stand des Trainings: Oktober 2012
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den Vormittag kommen. Ein Erfolg, sagt Lehrerin Liane Walter:
O-Ton Liane Walter: „Wir bereiten die Schüler auf das berufliche
Leben vor, indem wir bestimmte Kompetenzen bei den Schülern
entwickeln, sprich: pünktlich sein zur Arbeit, Teamfähigkeit,
Verantwortung übernehmen, die Arbeit planen und auch dann
nach diesem Plan zu arbeiten.“
Der Plan geht auf: Mit den Tageseinnahmen kauft die nächste
Gruppe für den kommenden Schultag ein. Kostenkalkulation und –
abrechnung sind praktische Mathematik, und am Jahresende bleibt
sogar ein kleiner Gewinn übrig. Noten für Engagement und Leistung
gibt es natürlich auch – im Dialog zwischen Schülern und Lehrerin.
„Spaß an Ernährung und Bewegung“. Herausgeber:
Bundesministerium für Ernährung. Landwirtschaft und
Verbraucherschutz 2008.
Foto:
Schülerfirma SADMA: Planung
Liane Walter
Das Essensangebot verkaufen die SADMA-Akteure dann in den
Pausen im Schülercafé und im Lehrerzimmer. Und das Konzept geht
auf: Es bleibt selten etwas übrig. Woran das liegt, weiß Liane Walter.
Sie betreut die Schülerfirma SADMA schon seit mehreren Jahren. Sie
erklärt, wie die Schülerinnen und Schüler vorgehen, um ihre
Angebote zu planen:
Foto:
O-Ton Liane Walter
Liane Walter
„Bestimmte Sachen wiederholen sich ja, von denen sie wissen, dass
das schmeckt, und das wird von den Schülern auch viel gekauft. Das
ist das eine. Und das zweite ist, dass sie eben die Lehrer fragen, was
sie sich wünschen, und auch die Schüler fragen, was sie sich
wünschen.“
Illustration:
Schülerfirma SADMA: Kundenwünsche
Riesentorte
Dabei kann es passieren, dass Lehrer oder Schüler Wünsche äußern,
die für die SADMA-Mitarbeiter neu und eine echte Herausforderung
sind. Was tun? Natürlich wollen sie solche Herausforderungen am
liebsten annehmen.
BWWi, Stand des Trainings: Oktober 2012
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Foto:
O-Ton Liane Walter
Liane Walter
Sicherlich kommen dann aber eben auch Sachen, wo die Schüler
gleich erkennen: Das können wir nicht machen. Schaffen wir nicht.
Oder können wir auch nicht bezahlen. Da ist einfach der Preis zu
hoch. Es gibt aber auch Sachen, wo wir sagen: Ok, probieren wir aus.
Und dann gucken wir auch: Wie kommt das an?
Qualität oder Preis?
Ob ein Angebot ankommt, merkt jede Firma ziemlich schnell. Es wird
gekauft, und das nicht nur einmal. Wenn es nicht gekauft wird, muss
das nicht aber heißen, dass das Angebot schlecht ist. Es kann auch
am Preis liegen.
Animation
Preisgestaltung
Damit kommen wir zum Marketing-Baustein Nummer 2:
„Preisgestaltung“. Wenn Sie etwas verkaufen wollen, müssen Sie
sicher sein, dass Sie es zu dem verlangten Preis loswerden. Dafür
darf der Preis nicht zu hoch sein. Zugleich müssen Sie so viel
verdienen, dass Sie vom Erlös leben können. Dafür darf der Preis
nicht zu niedrig sein. Das Preis-Marketing sucht den optimalen
Absatzpreis zwischen diesen beiden Enden der Fahnenstange: nicht
zu hoch und nicht zu niedrig.
Wie genau man Preise festlegt, erfahren Sie in unserem eTrainingModul 6 zum Thema „Kosten berechnen, Preise kalkulieren“.
Illustration:
Marktpreis ist entscheidend
Marktplatz mit Markständen
Sie müssen also herausfinden, welchen Preis Ihre Kunden
akzeptieren. Höher darf er nicht sein. Das ist der sogenannte
Marktpreis. Er ist letztendlich entscheidend. An einem solchen
Marktpreis orientieren sich auch die Mitarbeiter der Schülerfirma
SADMA.
Foto:
O-Ton Liane Walter
Liane Walter
Bei unseren Preisüberlegungen gehen wir davon aus: Was können
unsere Schüler bezahlen? Das heißt: Ein halbes Brötchen kostet bei
uns 50 Cent. Das können sich die Schüler meistens noch leisten. Wir
verkaufen aber auch z.B. ein Schälchen Müsli für 35 Cent. Das sind
dann wirklich die Schüler, die gar kein Geld haben, die sich dann
wenigstens so was kaufen können. Wenn wir warme Speisen
BWWi, Stand des Trainings: Oktober 2012
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anbieten, das kaufen dann eher die Lehrer. Da nehmen wir dann
auch höhere Preise. Aber wir gehen nicht über 1,50 Euro hinaus.
Illustration:
Vertrieb
Lastwagen mit Abbildung
eines Kaffeebechers
Marketing-Baustein Nummer 3: der Vertrieb. Er sorgt dafür, dass Ihr
Produkt dahin gelangt, wo Ihre Kunden sind. Man unterscheidet
zwischen dem Direktvertrieb und dem indirekten Vertrieb. Der
indirekte Vertrieb läuft über Vertriebspartner. Beim Direktvertrieb geht
die Ware direkt vom Hersteller an den Endkunden.
Illustration:
Vertriebskosten
Lastwagen mit Geld auf der
Ladefläche
Einen direkten Vertrieb können die wenigsten Unternehmen auf die
Beine stellen. Die meisten müssen einen indirekten Vertriebspartner
beauftragen. Die lassen sich das in aller Regel gut bezahlen. Viele
Marketing-Experten sagen: Wer ein Produkt herstellen und über
Vertriebspartner verkaufen will, der hat die höchsten Kosten beim
Vertrieb.
Answers
Direkt oder indirekt?
Überlegen Sie: Gehören die folgenden Vertriebsformen zum
Direktvertrieb oder zum indirekten Vertrieb?
Pizza-Bringdienst: Man ruft an, bestellt seine Pizza, fragt, wie
lange es dauert und wartet, bis es an der Haustür klingelt.
Antwort A: Direktvertrieb. Stimmt. Die Pizza geht direkt aus der
Pizzeria an den Besteller.
Antwort B: Indirekter Vertrieb. Leider falsch. Die Ware wird ja nicht
erst an den Einzel-oder Großhandel zwischenverkauft, sondern geht
direkt vom Hersteller an den Endkunden.
Online-Shop: Fast jeder Sportbeleidungs-Hersteller hat einen.
Hier kann man bestellen, die Ware kommt per Post.
Antwort A: Direktvertrieb. Stimmt. Die Kleidungsstücke werden direkt
beim Hersteller eingepackt und an den Endkunden verschickt und
werden nicht erst an den Einzel-oder Großhandel zwischenverkauft.
Antwort B: Indirekter Vertrieb. Leider falsch. Die Ware wird ja nicht
erst an den Einzel-oder Großhandel zwischenverkauft, sondern geht
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direkt vom Hersteller an den Endkunden.
Getränkeladen: Hier gehen Kästen mit Cola, Limo oder Bier über
die Ladentheke direkt an den Kunden.
Antwort A: Falsch! Die Ware geht ja nicht direkt vom Hersteller an den
Endkunden, sondern wird erst an den Getränkeladen
zwischenverkauft.
Antwort B: Richtig! Die Ware wird ja erst an den Getränkeladen
zwischenverkauft und nicht direkt vom Hersteller an den Endkunden.
Illustration:
Werbung und Kommunikation
Plakat eines Kaffeebechers
Bleibt der vierte Marketing-Baustein: Werbung und Kommunikation.
Dazu muss man wissen: Kunden kaufen eher Produkte oder
Dienstleistungen, die sie kennen. Die Aufgabe Ihrer Werbung und
Unternehmenskommunikation ist daher, Ihre Kunden über Ihre
Produkte oder Dienstleistungen zu informieren, über deren Nutzen,
Qualität, Preise und auch über die Serviceleistungen, die sie
zusätzlich anbieten.
Illustration:
Welches Medium?
Gießkanne und Zielscheibe
Wie genau diese Werbung und Kommunikation aussehen soll, hängt
vor allem von einer Frage ab: Wollen Sie – wie mit der Gießkanne möglichst viele unbekannte zukünftige Kunden erreichen? Oder zielen
Sie auf eine begrenzte Kundengruppe, die Sie schon kennen?
Zielgruppe und Kosten
Je nachdem, wie die Antwort ausfällt, kommen einige
Kommunikationsmedien in Frage, andere weniger. Bei der Auswahl
spielt natürlich dann noch eine zweite Frage ein wichtige Rolle: Wie
viel darf Ihre Kommunikation kosten?
Booklet-Grafiken
Übersicht Kommunikationsmittel
Anzeigen in Anzeigenblättern
Wofür? Kommen kostenlos in jeden Haushalt;, um Unternehmen
bekannt zu machen oder um aktuelle Angebote zu bewerben
Für wen? Große unbekannte Kundengruppe im regionalen
Einzugsbereich der Zeitung
BWWi, Stand des Trainings: Oktober 2012
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Kosten? Eher kostengünstig
Wurfzettel
Wofür? Für aktuelle Angebote. Aber: Sie wirken eher wenig seriös
Für wen? Begrenzte und bekannte Kundengruppe
Kosten? Eher kostengünstig (bei einfacher Gestaltung und ggf.
eigenem Druck)
Prospekte
Wofür? Für hochwertige Imagewerbung, um die Leistungsfähigkeit
des Unternehmens zu demonstrieren.
Wofür? Begrenzte und bekannte Kundengruppe
Kosten? Eher teuer
Flyer
Wofür? Um Unternehmen und Angebot kurz vorstellen
Wofür? Große unbekannte Kundengruppe
Kosten? Eher teuer (bei aufwändiger Gestaltung und hochwertigem
Druck)
Werbebriefe/E-Mails
Wofür? Für Information über ein besonderes Angebot oder einen
Geburtstagsgruß (sehr direkte Art, Kontakt zu einzelnen Kunden zu
halten)
Für wen? Begrenzte und bekannte Kundengruppe
Kosten? Eher kostengünstig (vor allen bei E-Mail).
Internet
Wofür? Eigene Homepage oder soziale Netzwerke; für eine Vielzahl
von Informationen rund um das Unternehmen
Für wen? Große unbekannte Kundengruppe
Kosten? Eher kostengünstig (nach Aufbau der Homepage)
Evtl. noch Facebook hinzunehmen?
Logo:
Schülerfirma SADMA: Werbung
SADMA
Die SADMA-Mitarbeiter machen ihr Essensangebot pro Woche mit
Wurfzetteln bekannt. Die werden im Lehrerzimmer und im
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Schülercafé ausgehängt. Bei der Gestaltung machen sich die
Verantwortlichen für die Werbung natürlich so ihre Gedanken.
Foto:
O-Ton Liane Walter
Liane Walter
Da denkt sich dann jede Schülergruppe etwas aus, damit da auch
wirklich drauf geguckt wird. Das haben wir vorher erarbeitet: Was
kann man da machen, damit Interesse geweckt wird? Wenn ich z.B.
mit Farbe arbeite, dann kommt ein Lehrer ins Lehrerzimmer und guckt
drauf. Wenn ich es jetzt nur in schwarz-weiß und in kleiner Schrift
habe, dann ist das unscheinbar, und dann wir es auch nicht
wahrgenommen.
Logo
SADMA
SADMA
Dafür, dass die SADMA mit ihrem Angebot wahrgenommen wird,
sorgen die Schülerinnen und Schüler auch außerhalb der Schule.
Foto:
O-Ton Liane Walter
Liane Walter
Wir sind z.B. fester Bestandteil beim Kiezfest im Ostseeviertel. Dort
sind wir immer mit einem Stand vertreten und verkaufen Kuchen oder
kleine Snacks. Wenn wir einen solchen Stand haben, dann haben wir
auch immer unsere Visitenkarten dabei, um auf uns aufmerksam zu
machen.
Logo:
Schülerfirma SADMA: Erfolg
Erdgasportal der
Schülerköche
Und es klappt. So bekommt SADMA immer wieder richtige
Cateringaufträge. Und wurde im Jahr 2010 Berliner Vizemeister im
Erdgaspokal der Berliner Gaswerke, einem Wettbewerb für
Schülerköche.
Weitere Themen
Damit sind wir am Ende dieses Kapitels angekommen. Im dritten
Kapitel haben wir Ihnen ein paar Übungen zusammengestellt, mit
denen Sie Ihr Marketing-Wissen testen können.
Kapitel 3
Übungen
Marketing-Wissen anwenden
In diesem Kapitel geht es darum, das Marketing-Wissen anzuwenden.
Das Thema Preisgestaltung haben wir ausgeklammert. Dazu haben
wir ein eigenes eTraining-Modul im Programm. Und auch auf den
Vertrieb haben wir hier verzichtet: Er spielt für Schülerfirmen kaum
eine Rolle.
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Für die Bearbeitung dieses Kapitels benötigen Sie ca. 15 Minuten.
Zurück zur Übersicht.
Illustration:
Beispiel-Unternehmen
Becher
Für unsere Übungen haben wir uns ein paar Beispiel-Unternehmen
ausgedacht. Denen wollen wir bei ihren Marketing-Überlegungen
unter die Arme greifen. Zuerst geht es um den Nutzen von Produkt
oder Dienstleistung. Mehr zum Thema Nutzen finden Sie im Kapitel
1. Eine Übersicht über die verschiedenen Nutzen-Arten finden Sie im
Infoblatt: "Nutzen von Produkt oder Dienstleistung" (PDF, 60 KB) und
im Infoblatt: "Beispielunternehmen" (PDF, 57 KB).
Nutzen
Erinnern Sie sich noch an die verschiedenen Nutzenarten von
Produkten oder Dienstleistungen? Da gibt es zum Beispiel den
Problemlösungsnutzen, der für ein Problem eine Lösung anbietet; den
Qualitätsnutzen, der eine besonders gute Qualität liefert; den
Gesundheitsnutzen, der etwas für die Gesundheit des Kunden bringt;
den Erlebnisnutzen, der Kunden in eine andere Welt entführt; und
nicht zuletzt den finanziellen Nutzen, der sich durch besonders
günstige Preise für ein Angebot bemerkbar macht.
Illustration
Hotel „Seemöwe“
Das Hotel „Seemöwe“ von Brigitte Herrmann liegt sehr idyllisch am
Meer, direkt an der Strandpromenade. Es verfügt über nur acht
Doppelzimmer, alle mit Blick aufs Meer. Jeder Raum ist anders
gestaltet. In jedem Zimmer stehen ein oder zwei schöne alte
Möbelstücke. Die Zimmerpreise sind vergleichsweise hoch.
Außerdem gibt es ein kleines, eher teures Restaurant im Haus.
Post-It-Icons
Hotel „Seemöwe“: Nutzen
Gehen wir erst einmal vom Stand der Dinge aus: Welchen Nutzen
bietet Brigitte Hermann mit ihrem Hotel „Seemöwe“ ihren Gästen an?
Problemlösungs-Nutzen
Falsch. Das Hotel hilft keinem dabei, irgendwelche Probleme zu
lösen.
Erlebnis-Nutzen
Stimmt. Es handelt sich um ein individuelles und geschmackvolles
BWWi, Stand des Trainings: Oktober 2012
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Wohlfühlhotel.
Finanzieller Nutzen
Falsch. Von finanziellem Nutzen kann keine Rede sein. Das Hotel ist
eher teuer.
Post-It-Icons
Hotel „Seemöwe“: Zusatznutzen
Da viele Touristen heute günstig verreisen wollen, ist das Hotel von
Brigitte Herrmann selten ausgebucht. Was kann Sie tun, um
zusätzliche Gäste anzulocken. Welchen zusätzlichen Nutzen könnte
sie ihnen anbieten?
Problemlösungs-Nutzen
Falsch. Das Hotel wird es wohl auch weiterhin nicht schaffen,
irgendwelche Probleme lösen zu helfen.
Erlebnis-Nutzen
Falsch. Der Erlebnisnutzen, hier in einem individuellen und
geschmackvollen „Wohlfühlhotel“ zu wohnen, wäre ja nichts Neues.
Finanzieller Nutzen
Richtig. Das Hotel könnte über Weihnachten oder Ostern besonders
attraktive Paketangebote für Hotel und Restaurant machen.
Infoblatt: Marktchancen für Hotels
Post-It-Icons
Blumenladen: Zusatznutzen
Inge Berg betreibt ein Blumengeschäft. Da verkauft sie Schnittblumen
und Topfpflanzen, Blumenerde und Zubehör für die Blumenpflege in
Haus und Garten. Ihre Kunden kommen aus der näheren Umgebung.
Viele sind Stammkunden. Sie überlegt, womit sie ihren Blumenladen
aufwerten kann. Und wie sie es schafft, ihr Angebot von den vielen
anderen Floristen in der Stadt zu unterscheiden. ´
Was könnte Inge Berg tun, um ihren Blumenladen aufzuwerten und
sich von den Mitbewerbern abzuheben?
Qualitäts-Nutzen
Falsch. Inge Berg kauft Ihre Pflanzen, wie alle Konkurrenten auch, auf
dem Großmarkt. Und ihre Blumengebinde sind nicht besser und nicht
schlechter als die von der Konkurrenz.
Problemlösungs-Nutzen
BWWi, Stand des Trainings: Oktober 2012
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Stimmt. Sie könnte, anstatt Pflanzen nur zu verkaufen, Pflanzen
verleihen, anliefern und wieder abholen. Z.B. an Unternehmen oder
Institutionen, die sie oft nur für einen Tag benötigen.
Finanzieller Nutzen
Falsch. Die Preise sind schon jetzt knapp kalkuliert. Da gibt es keinen
Spielraum für Billigangebote.
Post-It-Icons
Computerladen: Zusatznutzen
Torsten Reeder hat einen kleinen, aber feinen Laden und verkauft
Computer, Software und Handys. Er hat nur besonders
leistungsfähige Angebote vorrätig. Bestellen kann er natürlich alles.
Aber da in seiner Branche viele „Große“ mit riesigen
Warensortimenten und günstigeren Preisen am Start sind, muss er
sich etwas Neues einfallen lassen, um gegen die bestehen zu
können.
Welchen Zusatznutzen könnte Torsten Reeder anbieten?
Qualitäts-Nutzen
Falsch. Die guten und ausgewählten Angebote ja er ja schon im
Sortiment.
Problemlösungs-Nutzen
Stimmt. Computerkurse, PC-Notdienst auch am Wochenende,
Leihgeräte. Viele Kunden kaufen zwar woanders billig ein, sind dann
aber mit dem Service unzufrieden.
Erlebnis-Nutzen
Falsch. Welches Erlebnis sollte das sein? Die Freude darüber, dass
der Computer funktioniert? Das reicht nicht.
Illustration:
Werbung/Kommunikation
Hotel am Meer
Nehmen wir nun an, Brigitte Herrmann greift unsere Idee auf und will
über Weihnachten oder an Ostern besonders günstige
Paketangebote machen: für mehrere Tage, mit günstigen Preisen für
Zimmer und Restaurant inklusive. Was sollte sie tun, um diese
Zusatzangebote ihren bisherigen Kunden bekannt zu machen?
Infoblatt: "Kommunikationsmittel" (PDF, 83 KB)
Hotel am Meer: Kommunikation?
Welche Kommunikationswege kommen in diesem Fall in Frage?
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Ziehen Sie die Kommunikationsmöglichkeiten in das Feld, in das sie
Ihrer Meinung nach gehören.
Kommt in Frage
Kommt nicht in Frage
Prospekte
Anzeigen in Anzeigenblättern
Flyer
Wurfzettel
Werbebriefe/E-Mails
Homepage
Illustration:
Hotel am Meer: Kommunikation?
Hotel am Meer
Und: Haben Sie es gewusst? Zur Erklärung: In Frage kommen bei
den schon vorhandenen Hotelkunden nur solche
Kommunikationsmedien, die sich an eine begrenzte und bekannte
Kundengruppe richten. Abgesehen von der Homepage: Die sollte
eigentlich jedes Unternehmen haben und auch für alle
Kommunikationsfälle nutzen.
Illustration:
Blumenladen: Kommunikation
Blumenladen
Erinnern Sie sich an Inge Berg? Anstatt nur Pflanzen zu verkaufen,
will sie tatsächlich Pflanzen an Unternehmen, Institutionen und auch
Privatleute verleihen, für Feste, Feiern, Empfänge, oder was auch
immer. Sie bringt sie morgens hin und holt sie abends wieder ab. Was
kann sie tun, um neue Kunden, die für so etwas Bedarf haben, zu
erreichen?
Drag & Drop
Blumenladen: Kommunikation?
Welche Kommunikationswege kommen in diesem Fall in Frage?
Ziehen Sie die Kommunikationsmöglichkeiten in das Feld, in das sie
Ihrer Meinung nach gehören.
Anzeigen in Anzeigenblättern
Wurfzettel
Prospekte
Flyer
Werbebriefe/E-Mails
Homepage
Kommt in Frage
Kommt nicht in Frage
Anzeigen in
Wurfzettel
Anzeigenblättern
Prospekte
Homepage
Flyer
Werbebriefe/E-Mails
BWWi, Stand des Trainings: Oktober 2012
Seite 15
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Blumenladen: Kommunikation
Und, alles klar? Die Auflösung ist die: Für Ihre neue Geschäftsidee
muss Inge Berg neue Kunden finden. Dafür muss sie die Fühler weit
austrecken. Das funktioniert nur mit Kommunikationsmedien, die sich
an eine große unbekannte Kundengruppe richten.
Illustration:
Computerladen und Kommunikation
Computerladen
Und noch Torsten Reeder. Über den Verlauf von Handys und
Computern hinaus will er auch Computerkurse und einen ComputerNotdienst am Wochenende anbieten. Leihgeräte für Kunden in Not
sind ihm noch zu teuer. Welche Wege sollte er nutzen, um Kunden,
die bisher noch bei den günstigeren Großhändlern einkaufen, zu
überzeugen? Und die Kunden, die er schon hat, mit seinem Service
an sich zu binden?
Drag & Drop
Computerladen und Kommunikation
Welche Kommunikationswege kommen in diesem Fall in Frage?
Ziehen Sie die Kommunikationsmöglichkeiten in das Feld, in das sie
Ihrer Meinung nach gehören.
Anzeigen in Anzeigenblättern
Wurfzettel
Prospekte
Flyer
Werbebriefe/E-Mails
Homepage
Kommt in Frage
Kommt nicht in Frage
Anzeigen in
Wurfzettel
Anzeigenblättern
Prospekte
Werbebriefe/E
Flyer
-Mails
Homepage
Illustration:
Computerladen und Kommunikation
Computerladen
Ist doch klar. Torsten Reeder steht einerseits vor derselben
Herausforderung wie Inge Berg: Er muss neue Kunden finden. Das
schafft man mit Kommunikationsmedien, die sich an eine große
unbekannte Kundengruppe richten. Und er will seine Stammkunden
dazu bewegen, auch bei ihm zu bleiben. Das ist eine klassische
BWWi, Stand des Trainings: Oktober 2012
Seite 16
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Aufgabe für ein Mailing an alle Adressen in der Kundendatenbank.
Weitere Themen
Damit sind wir am Ende dieses Kapitels und auch des eTrainings
„Marketing“ angekommen. Übrigens: Mehrmals pro Jahr erscheint ein
neues Trainings-Modul. Auf unserer Internetseite unternehmergeistmacht-schule.de können Sie mehr dazu erfahren. Weiterführende
Informationen zum Marketing gibt es u. a. im eTraining „Marketing für
Gründerinnen und Gründer“. Das finden Sie im BMWiExistenzgründungsportal unter www.existenzgruender.de.
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