Kultwerk #2 Melody Nelson

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4. November 2011
Agenda
Theater
Altwyyber-Friehlig
nach einem der bezauberndsten und
erfolgreichsten Schweizer Spielfilme:
«Die Herbstzeitlosen».
Förnbacher Theater,
Schwarzwaldallee 200,
Basel.
18.00 Uhr
Die Geschichte vom Wunderapfel
Figurentheater Kathrin Irion
Vorstadttheater,
St. Alban-Vorstadt 12, Basel. 11.00 Uhr
Kultwerk #2
Melody Nelson
Vor 40 Jahren erschien Serge Gainsbourgs Meisterwerk
«Histoire de Melody Nelson». Von Marc Krebs
Avo Session Basel 2011
«The Big Easy»: Keb’ Mo’,
Aaron Neville
Messe, Messeplatz 25,
Basel.
Neui Gschichte vom Pumuckl
Theater Arlecchino,
Amerbachstrasse 14, Basel. 14.30 Uhr
Mapi-Land
Kolypan und Meret Matter
Schlachthaus Theater,
Rathausgasse 20/22, Bern.
16.00 Uhr
Willkommen in Deinem Leben
Ein skurril-witziges Stück von Michael
McKeever
Theater Matte, Mattenenge 1, Bern.
17.00 Uhr
Das tapfere Schneiderlein
Puppentheater Bügelbrett
Figurentheater, Industriestr. 9, Luzern.
15.00 Uhr
La Famiglia Dimitri
Das Zelt (Luzern), Alpenquai, Luzern.
19.30 Uhr
Cüpliweg 10 – Ein
Immobilientrauma in drei Folgen
Folge 1: Happy Deal. Ein
Immobilientrauma in drei Folgen
Plaza, Badenerstr. 109, Zürich.
20.30 Uhr
Das Kind von Noah
Theater 58.
Schweizer Erstaufführung
Theater Stok, Hirschengraben 42,
Zürich.
19.00 Uhr
Glücksfährten
Wilhelm Busch und Arthur
Schopenhauer – Lebenskunst
genialer Pessimisten
Sogar Theater, Josefstrasse 106,
Zürich.
17.00 Uhr
Laszive Lolita: Jane Birkin als «Melody Nelson».
Als Serge Gainsbourg 1968 den Film
«Slogan» drehte, stand ihm eine bedeutend
jüngere Schauspielerin zur Seite: Jane Birkin. Neckisch, englisch, verführerisch. Die
beiden wurden ein Liebespaar und vertonten lässig ihre Lust: Die Singles «Je t’aime
… moi non plus» und «69 Année érotique»
sorgten noch immer für Schlagzeilen, als
Gainsbourg bereits den nächsten Coup vor
Augen hatte: ein Konzeptalbum, das an
Nabokovs «Lolita» – einen seiner Lieblingsromane – angelehnt war.
1971 setzte er seine Idee in Musik um und
schrieb «Histoire de Melody Nelson»: In
sieben Liedern (und insgesamt 27 Minuten)
schildert Gainsbourg darin, wie ein alternder Franzose in seinem Rolls-Royce eine
minderjährige, britische Velofahrerin anfährt. Sie fällt runter, ihr Röckchen hoch –
und er verfällt ihr.
Mit sonorer Stimme erzählt Gainsbourg
den Beginn einer fatalen Affäre. Schlagzeug
und Bass liefern dazu trockenen Funk, eine
Gitarre verliert sich in psychedelischen Soli
und ein Streicherensemble deutet bedrohlich an, dass diese Geschichte kein gutes
Ende nehmen dürfte.
Jane Birkin schlüpft in die Rolle von Melody Nelson, mimt auf dem Plattencover
eine rothaarige Lolita und haucht im Studio
kaum mehr als ihr Pseudonym ins Mikrofon. Den Rest besorgt Gainsbourg, der sie
zu sanftem Easy Listening umgarnt, mit ihr
verliebt Walzer tanzt und ihr in einem Stundenhotel zu treibenden Rhythmen die Unschuld nimmt.
Als Melody, vom Heimweh geplagt, nach
England zurückkehrt, schwört ihr obsessiver Liebhaber in seiner Verzweiflung einen
«Cargo culte» herauf – und richtet grösstes
Unheil an: Das Flugzeug stürzt ab, Melody
in den Tod. Zurück bleibt ein gebrochener
Mann, der nichts mehr zu verlieren hat –
und keinen Gott, an den er glauben kann.
Die dunkle Botschaft und die irritierenden Arrangements schreckten 1971 die
Masse ab. Sylvie Simmons schreibt in ihrer
Gainsbourg-Biografie, dass unmittelbar
nach der Veröffentlichung gerade mal
15 000 Exemplare über die Ladentische
wanderten. Nur ein kleiner Kreis schätzte
damals diese «musikalische Literatur», wie
es Schauspielerin Isabelle Adjani nannte.
Heute wissen wir: «Melody Nelson» ist
ein zeitloses Album, das noch immer nachhallt: Das französische Easy-Listening-Duo
«Air» liess sich ebenso davon inspirieren
wie der amerikanische Songwriter Beck
Hansen, der von «einer der grandiosesten
­Verbindungen von Rockband und Orchester» spricht.
Wem die fatale Affäre bisher entgangen
ist: Zum 40-Jahr-Jubiläum wird «Histoire de
Melody Nelson» mit reichlich Bonusmaterial
neu veröffentlicht. Webcode: @afxab
In dieser Rubrik stellen wir jeweils ein Kultwerk
vor, das in keiner Sammlung fehlen sollte.
Gainsbourg & Birkin
Serge Gainsbourg (1928) und Jane Birkin
(1946) lebten von 1969 bis 1980 zusammen. Aus ihrer Beziehung ging nicht
nur Musik, sondern auch ein Kind
hervor: Charlotte, die wie ihre Mutter Schauspielerin und Sängerin
ist.
Jane Birkin tritt am Sonntag,
6.11. (18 Uhr) in Riehen auf. In der
Fondation Beyeler singt sie –
begleitet von vier japanischen
Musikern – GainsbourgChansons.
Foto: Mauritius-Images
TagesWoche 44
15.00 Uhr
20.00 Uhr
Kamchatka
Support: Hot Running Blood,
Artificial Superstition
Sommercasino, Münchensteinstrasse 1, Basel.
20.00 Uhr
Pinocchio
Basler Kindertheater,
Schützengraben 9, Basel. 15.00 Uhr
Amour, Acide et Noix
Dampfzentrale, Marzilistrasse 47,
Bern.
19.30 Uhr
Volksvernichtung oder
Meine Leber ist sinnlos
Schauspielhaus Schiffbau,
Schiffbaustrasse 4, Zürich. 19.00 Uhr
Pop/Rock
Hush, no more
Theater Basel
Theater, Theaterstr. 7, Basel. 19.15 Uhr
(M)IMOSA
Dampfzentrale, Marzilistrasse 47,
Bern.
21.00 Uhr
Schneewittchen und die 7 Zwerge
Zürcher Märchenbühne
Theater am Hechtplatz, Hechtplatz 7,
Zürich.
11.00 Uhr
Weiter träumen
Uraufführung
Schauspielhaus Pfauen,
Rämistrasse 34, Zürich.
Frau Holle
Mit dem Ensemble
der Fauteuil-Märchenbühne
Theater Fauteuil-Tabourettli,
Spalenberg 12, Basel.
15.00 Uhr
Feyni Herrschafte
Gaunerkomödie vom Peter Coke
Kath. Kirchgemeindezentrum,
Margarethenstr. 32,
Binningen.
17.00 Uhr
Mamma Mia!
International Tour
Theater 11, Thurgauerstr. 7, Zürich.
14.30 & 18.30 Uhr
Jane Birkin
Fondation Beyeler,
Baselstr. 101, Riehen.
18.00 Uhr
The Ukulele Orchestra
of Great Britain
Burghof, Herrenstr. 5,
Lörrach.
20.00 Uhr
Zottels Newcomer Sunday
Galery, Rütiweg 9, Pratteln. 20.30 Uhr
Party
Cu at Sunday
CU Club, Steinentorstr. 35,
Basel.
21.00 Uhr
Gastro Party
Assessina Club, Steinenvorstadt 24,
Basel.
20.00 Uhr
Latino Nghit DJ Flow
DJ Flow
Dancing Plaza Club, Riehenring 45,
Basel.
22.00 Uhr
Tango Schnupperkurs
«Tango 1900»
DJ Mathis
Tanzpalast, Güterstr. 82,
Basel.
19.00 Uhr
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