Infektiologie & Spitalhygiene Kolonisation mit Klebsiella spp. und Andere ESBL Extended Spectrum-Beta-Lactamase Informationsblatt für Patienten Der Begriff ESBL bezeichnet Bakterien, die gegen diverse gängige Antibiotika resistent sind. Sie werden am häufigsten im Darm und im Urin gefunden. Das Vorhandensein von ESBL Bakterien ist nicht immer mit einer Erkrankung (=Infektion) gleichzusetzen. Die Bakterien können auch unbemerkt über Monate oder Jahre im Körper bleiben, ohne Beschwerden zu verursachen (=Kolonisation/Besiedelung). Ein erhöhtes Risiko für eine Infektion haben Patienten mit chronischen Krankheiten, chronischen Hautwunden, Blasenkathetern, nach Operationen oder mit einem geschwächten Immunsystem. Typische Infektionen, die durch ESBL-Bakterien verursacht sein können, sind Blasenentzündungen und Wundinfektionen. ESBL-Bakterien werden hauptsächlich über die Hände übertragen. Situation im Spital: Entscheidend im Spital ist, dass diese Bakterien nicht auf andere Patienten übertragen werden. Daher wird bei Spitaleintritt abgeklärt, ob Risikofaktoren für die Übertragung der ESBLKeime bestehen. Liegen solche vor (z.B. offene Wunden, Blasenkatheter, etc.), werden während des Spitalaufenthaltes spezielle Vorsichtsmassnahmen getroffen. Dazu kann das Tragen spezieller Schutzkleidung bei engem Kontakt gehören. Grundsätzlich bitten wir Sie folgendes zu beachten: Händedesinfektion vor Verlassen des Patientenzimmers Nach Möglichkeit nur die eigene Toilette benutzen Sind Sie in einem Mehrbettzimmer untergebracht, bitten wir Sie die Toilettenbrille und die Spülung mit Ethanol 77 % zu desinfizieren. Eine Dekolonisation ist nicht möglich. Weitere erforderliche Massnahmen werden individuell mit Ihnen besprochen. Besucher melden sich vor dem Betreten des Zimmers bitte beim Pflegepersonal. Situation zu Hause: Für die Angehörigen und die Allgemeinbevölkerung stellt der Nachweis von ESBL keine Gefahr dar und erfordert zuhause keine besonderen Vorsichtsmassnahmen. Folgende Massnahmen sind sinnvoll: häufiges Händewaschen, besonders nach Toilettenbenutzung, vor dem Essen und der Essenszubereitung Verwendung von separater Frottéewäsche. Aktualisiert: 16.01.2015