ESBL-bildende Bakterien

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ESBL-bildende Bakterien
Lebensmittelbedingte Zoonosen, Resistenzen
Die Abkürzung ESBL steht für „Extended-Spectrum Beta-Lactamasen“ und bezeichnet Enzyme, die die
Wirksamkeit verschiedener Antibiotika mindern oder sogar aufheben können. Insbesondere Bakterien
aus der Familie der Enterobakterien (Enteron, gr. = Darm), können diese Enzyme produzieren und
dadurch resistent gegenüber verschiedenen Antibiotika werden. Antibiotikaresistenzen sind ein
erhebliches Risiko für die Gesundheit von Menschen und Tieren.
Reservoir und Infektionsweg
Resistente ESBL-bildende Enterobakterien treten in verschiedenen Lebewesen (auch Mensch),
Lebensmitteln und der Umwelt auf. Je nach Bakterium und Erregerreservoir existieren verschiedene
Infektionswege. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich und kommt insbesondere in
Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens vor. Aber auch der
Kontakt mit infizierten Tieren oder der Verzehr kontaminierter Lebensmittel kann zu einer Infektion
führen.
Die genauen Übertragungsmechanismen resistenter Enterobakterien werden derzeit noch erforscht.
Symptome
In den meisten Fällen verursacht die Besiedlung mit ESBL-bildenden Bakterien beim Menschen keine
Symptome, da die meisten dieser Bakterien harmlose Darmbewohner sind.
Unter den ESBL-bildenden Bakterien finden sich aber auch Arten, die beim Menschen Erkrankungen
verursachen können, z. B. Salmonellen oder enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC). Im Falle
einer Erkrankung kann eine Behandlung aufgrund der Resistenz der bakteriellen Erreger gegenüber
Antibiotika erschwert werden. Der Krankheitsverlauf und die Schwere der Erkrankung können dadurch
so zunehmen, dass langfristige Krankenhausaufenthalte notwendig werden und dauerhafte
gesundheitliche Schäden auftreten können.
Besonders empfängliche Personen
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Kleinkinder
Schwangere
Ältere Personen
Menschen mit geschwächter Immunabwehr
Relevanz
Es gibt wenig repräsentative Untersuchungen über das Vorkommen von ESBL-bildenden Bakterien
beim Menschen. Es ist aber bekannt, dass ESBL-bildenden Bakterien in Einrichtungen des öffentlichen
Gesundheitswesens eine bedeutende Rolle als Erreger von im Krankenhaus erworbenen
(nosokomialer) Infektionen zukommt.
Bekämpfung/Prophylaxe
Die Behandlung der durch ESBL-bildende Bakterien hervorgerufenen Erkrankungen ist nur
eingeschränkt möglich, da nur sehr wenige Antibiotika eingesetzt werden können.
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Zum Schutz gegen ESBL-bildende Bakterien sollten entsprechend der Empfehlungen des
Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) folgende Hygienemaßnahmen berücksichtigt werden:
1. Nach dem Kontakt mit Tieren Hände mit warmem Wasser und Seife waschen. Dies gilt auch nach
dem Kontakt mit Haustieren.
2. Lebensmittel, insbesondere Fleisch und Eier vor dem Verzehr gut durchgaren.
3. Rohkost, wie zum Beispiel Salate, Sprossen, Gemüse und Obst vor dem Verzehr gründlich mit
Trinkwasser waschen oder Obst und Gemüse schälen.
4. Unbedingt den direkten oder indirekten Kontakt von rohem Fleisch und rohen Eiern mit
verzehrfertigen Speisen, die später nicht mehr erhitzt werden, vermeiden. Bei der Lagerung und
Zubereitung von Lebensmitteln sind die einschlägigen Hygieneregeln strikt einzuhalten, um die
Keimbelastung so gering wie möglich zu halten.
Forschung in Deutschland
BMBF-geförderter Forschungsverbund RESET - Resistenzen bei Tier und Mensch - gemeinsame
Forschung in Deutschland
(http://www.reset-verbund.de)
Weiterführende Links/Quellen
Bundesinstitut für Risikobewertung: Fragen und Antworten zu ESBL- und AmpC-bildenden
antibiotikaresistenten Keimen
(http://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zu_esbl__und_ampc_bildenden_antibiotikaresiste
nten_keimen-106471.html#topic_132423)
Robert Koch Institut: Informationen zu Beta-Lactamasen mit breitem Wirkungsspektrum (ESBL)
http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/Erreger_ausgewaehlt/ESBL/Uebersicht.htm
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