Wie analysiert man den geotektonischen Bildungsraum?

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Beckenfragmente in Orogengürteln:
Wie analysiert man den geotektonischen Bildungsraum?
Eine Fallstudie aus dem cadomischen Fundament der mitteleuropäischen Varisziden.
BERND BUSCHMANN (TU BAF)
Niedriggradig regional metamorphosierte (vulkano-)sedimentäre Gesteinsabfolgen in Orogengürteln stellen das geologische Archiv prä- bis synorogener Sedimentbecken dar. Aufgrund
von tektonischen und Erosionsprozessen ist die Sedimentfüllung dieser Becken nur
fragmentarisch erhalten und in der Regel vom ursprünglichen geologischen Rahmen
(Liefergebiet, Beckenrand, krustales Beckensubstrat) abgeschert.
Anhand eines Fallbeispiels aus dem Ediacarum der Saxothuringischen Zone (Rothstein
Formation) wird schrittweise erklärt, mit welchen Methoden Informationen zum
geotektonischen Bildungsraum des Beckens gewonnen werden konnten:
(1) lithostratigraphische Dokumentation,
(2) Mikropaläontologie,
(3) U-Pb-Datierung magmatischer und detritischer Zirkone,
(4) Herkunftsanalyse siliziklastischer Gesteine,
(5) Spurenelementgeochemie von Tuffen und Laven,
(6) Deformationsanalyse von Sedimenten,
(7) Beckenmodell und Diskussion eines vergleichbaren rezenten Ablagerungsraumes,
(8) überregionale Korrelation.
Die Fallstudie soll aufzeigen, wie Grobmuster aktiver Plattenränder und assoziierter
Sedimentbecken aus der prä-orogenen Geschichte anhand von Gesteinsprofilen abgeleitet
werden.
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