Ethikberatung Dresden 18.9.2013 Fallstricke in ethischen Grenzfällen in der hausärztlichen Betreuung Dr. Thomas Lipp Hausarzt Ethik Dresden 9-13 1 Allgemeine Betrachtungen Ethik und Moral Gut und Böse, angemessen und zweckmäßig ,nicht die Frage nach wahr oder falsch Ethik -> Theorie, die Orientierung Moral ->gelebte und akzeptierte Sittlichkeit. • rein physiologische und technische Entscheidungen : ethische Fragen irrelevant. • Relevant: Das Leben, Lebensqualität und Selbstbestimmung : (Abtreibung, Lebensende, der Umgang mit Sterben und Tot). • • ethische Normen : idealen Maximale /nach eigenem Ermessen umgesetzt Rechtliche Normen : ethisch nicht immer erklärend ,Mindestanforderungen , zwingend und sanktionabel – Extrem- und Grenzfälle oft durch ärztliches Handeln erst geschaffen: Ethik beschreibt in der Regel die Normalsituation wird aber in extremen Grenzbereichen zwingend unscharf. Ethik Dresden 9-13 2 Das Problem verschärft sich durch…. • Verlust von Autorität + Mangel an Normgebung • Fehlen allgemeingültige Ethik: • Ärzteschaft : Heterogenität in moralischen und ethischen Fragen als Spiegelbild von Zeit und Gesellschaft. der einzelne : immer mehr seinen eigenem Wertegefühl überlassen. Ethik Dresden 9-13 3 Verstärkung des Dilemma „Bedrohung“ durch Recht und Gesetz. LL Orientierung, Evidenz, Studien seltene Erkrankungen: innere Unsicherheiten Ethik + Recht : fehlende Instanzen Ethik Dresden 9-13 4 Ethik Dresden 9-13 5 Asklebios versus Kerykeion (Hermesstab) Ethik Dresden 9-13 6 Ethik und Historie Standesethos per se : Eid des Hippokrates : prämoderne Ethik: Hufelandsche Formulierung: das niemals zu tun sei was das Leben verkürzt. …. Der Arzt soll nichts anderes tun als Leben erhalten, ob dies Glück oder U n g l ü c k b e d e u t e t u n d o b d i e s We r t h a b e oder nicht sei ist nicht Entscheidungsebene des Arztes…. unangefochten bis heute im wesentlichen in der Ärzteschaft und Gesellschaft. Ethik Dresden 9-13 7 Ethik und Historie II Die Erschütterung: Intensivmedizin 1954 Paradigmenwechsel 1965 - 85: ….Die Pflicht zum Erhalt des menschlichen Lebens wurde ergänzt durch den Aspekt einer erträglichen Lebensqualität und das der Patient ein Vorteil vom ärztlichen Handeln haben muß……. Paradigmenwechsel -> Lebensqualität -> Patientenautonomie. Nur Patient selber kann dies beurteilen. Richtschnur der einwilligungsfähige und aufgeklärte Patient . Ethik Dresden 9-13 8 Ethik und Künstliche Ernährung Rechtlich: Therapie !!!!!!!!!!! Verhungern und Verdursten??: Einstellen von Essen/Trinken Sterbenimmanent, ABER: vorhandener Hunger und Durst immer stillen!!!!!!!-Problem Demenz!!!!!!! Ethisch und rechtlich : entspricht künstlichen Beatmung. Einmal wird Luft, einmal Nahrung eingeführt. terminale Insuffizienz gleiche Defektsituation Hilfestellung bei ethischen Grenzsituationen: also die Frage nach dem WANN die zeitweilige Überbrückung tödlicher bzw. lebensbedrohlicher Funktionsstörung bei einem besserungsfähigen Grundleiden. der fortdauernde Ersatz einer irreversiblen ausgefallenen Vitalfunktion bei noch bewusst zu erlebenden und gewollten Lebensvollzug des Betroffenen in manchen Situationen auch die Lebensqualitätssicherung beim nicht mehr aufzuhaltenden Sterbenden. Ethik Dresden 9-13 9 Also: • Patientenwille allein entscheidend ! • Problem : der einwilligungsunfähige Patient • Ähnliches :TEP, PM , Chemotherapie • Dysbalance Klinik/Palliation Ethik Dresden 9-13 10 Bsp IV: hartes Kriterium: fortgeschrittene Demenz kein Erkennen von Angehörigen Wortzerfall Immobilität Inkontinenz ___________________________ alte Heimpatient, mobil, dement, gefüttert, ißt auf, aktiver Eßwunsch (letzte soziale Kompetenz) • Aktiver Widerstand durch situative Verkennung • Desinteresse als intentionale Störung • Fehlendes Hunger/ Durstgefühl • Dysphagie Privates Kriterium : Mobilität,Essverhalten Ethik Dresden 9-13 11 Bsp. I: der Alte (Mensch) I Kosten-Nutzen-Frage − 96 J Patn V.a. cerebrale Insuff. erstaunlich guten AZ, Z.n. mehrfachen osteoporotischen WK-Sinterungen, dadurch stark kyphotisch, aber wenig schmerzbeeinträchtigt. − Vom Orthopäden nach Unverträglichkeit von Alendronat auf Prolia (Denosumab = monoklonaler RANKL-Antikörper), Therapiekosten 300 € pro Gabe --> 600 €/a. − Frage der Patientin: Ob sie diese Th auch bei mir in der HA-Praxis fortführen könne, mein Vorgänger habe ihr das verschrieben, der Weg vom Dorf nach LE sei aber so umständlich. − 2 Probleme: Fachlich: bringt das überhaupt noch was in dem Alter? − Ethisch: Kosten-Nutzen-Abwägung, vor allem in Anbetracht des Alters und der erwartungsgemäß geringen Lebenserwartung? Kosten-Risiko-Abwägung − (neues Medikament, Zulassung in Europa 2010... wie viele von diesen AK jetzt doch zunehmende UAW als LZ-Erfahrung), Ethik Dresden 9-13 12 Bsp.II Angehörige und der infaust Erkrankte • Pat schwer krank • Kann sich nicht äußern /Äußerungen indifferent • Keine oder keine klare Indikation • Angehörige bestehen auf maximaler Therapie Ethik Dresden 9-13 13 Bsp.III Indikation: Finanzierungsproblem • • • • Indikation besteht Ablehnung durch Kasse Pat. fehlen die Mittel Angehörige wollen sparen • Indikation besteht bedingt • Vorrangig Pflegeproblem • Familie weigert sich . Ethik Dresden 9-13 14 Bsp. III. Größe: 152 cm Gewicht: 01/12 29 kg , BMI 12,6, 06/12 38 kg ,03/13 30 kg , BMI 14 Gastroenteritis&{Z.n. akut},Gewichtsverlust,Kachexie&{pulmonal}Atemwegskrankheit&{chron.obstr.},Chronische NiereninsuffizienzSchrumpfniere,Lungenemphysem,Basaliom&{Z.n. OP re Schläfe 1999}Plasmozytom&{V.a. 2010 Erstkontakt, ich finde eine multimorbide Patientin, deutlichvorgealtert ohne aktuelles Gewicht, Höchstgewicht früher wohlanamnestisch um die 40 kg, jetzt im Januar 29 kg, Patientin fixiert auf Sprays, möchte unbedingt entsprechende Medikation am Bett haben, aufgrund eine desolaten Gebisses sehr schlechtes Essverhalten. Eine orale Versorgung ist anamnestisch schwierig und rudimentär zu erheben. Das Ensure TwoCal 3x am Tag 600 ml =1200 kcal wird konsumiert und von der Enkelin gereicht. Aufgrund der Multimorbidität ist eine weitergehende Versorgung via PEG nicht gedeckt, über Zusatzkost ist die Patientin ausgereizt, eine verbesserte Prognose ist am Ende nicht zu erwarten. Aus diesem Grund Versorgung weiter, keine weitere Intervention. Letztlich bleibt aggressives Abwarten. Darüber hinaus wäre nur ein stationärer Aufenthalt mit einer kompletten Zahnsanierung und einem Esstraining im Pflegeheim bei anderem sozialen Milieueventuell erfolgversprechend. Ich nehme Rücksprache mit dem Hausarzt auf. nimmt nix mehr zu sich außer ZK, ende Mai stat. Zahnsanierung, Kieferschaden, bis dahin ZK soviel wie mgl. PEG wird abgelehnt. Letztlich Status quo zum Vorbefund, eine Zahnsanierung hat auch auf Wunsch der Patientin nicht stattgefunden. Das Gewicht ist nunmehr bei 30 Kilo, Patientin isst mehr oder weniger ausschließlich die Zusatzkost. Damit ist es kein Medikament mehr, sondern ein Nahrungsersatz aus altersbedingten Gründen. Insofern ist die Nahrung weiter indiziert, aber auf Selbstzahlerbasis. Eine prognostische Verbesserung ist nicht mehr zu erwarten. Letztlich Status quo, Patientin ansprechbar, aber sicher im Terminalstadium. Gewicht ist nicht erruierbar, das Ess- Trinkverhalten letztlich auch nicht. Ich nehme nochmal Kontakt zu der Ernährungsschwester auf. Laut Liste bekommt die Patientin reichlich Medikamente, die aufgrund ihres Zustandes und der damit verbundenen Niereninsuffizienz aus meiner Sicht reduziert werden könnten, ansonsten ist eine Zusatzkost bei ihr weiter indiziert auf Selbstzahlerbasis. Ich werde noch eruieren ob die Patienten diesbezüglich versorgt wird. Nach wie vor hier im Haus totale Incompliance, die eine suffiziente Versorgung der Patientin nicht realisieren lässt. Es ist nichts zu erfragen. Aus diesem Grund direkter Kontakt über die Ernährungsschwester. Die Patientin hat ein Ess- und Trinkverhalten, kommt aber nicht mehr aus dem Bett, sicher auch durch soziale Problematik im Haus. Obwohl rein kassenrechtlich hier eine ZK Versorgung nicht indiziert ist, bestenfalls auf Selbstversorgerbasis, möchte ich die Patientin nicht im Regen stehen lassen und würde hier eine hyperkalorische, eiweißreiche ZK zweimal am Tag verabreichen. Allerdings nur, wenn kontrolliert wird, dass die Patientin die Sache auch wirklich bekommt und konsumiert. Ansonsten stelle ich die Behandlung komplett ein. Das Ziel der Versorgung ist der Erhalt ihrer jetzigen kognitiven Fähigkeiten. Die Patientin ist ansprechbar, reagiert auch adäquat, ist aber aufgrund ihrer sozialen Isolierung zurzeit in anderen Dingen nicht orientiert. Solange die Patientin einen aktiven Esswillen hat, nicht weiter geistig abbaut erfolgt die Versorgung, wenn eine Verschlechterung des AZ und EZ eintritt unter der ZK wird die Versorgung wegen Therapieerfolgslosigkeit eingestellt. Rücksprache mit Ern.schwester. alles gut soweit. hat auf Selbstzahler umgestellt , nunmehr doch ZK 2x tgl. HC Gewogenes Gewicht von etwa 30 Kilo, ist ansprechbar, reagiert im wesentlichen aber nicht weiter, ist auch durch soziale Isolierung desorientiert. Anamnestisch ein Dekubitus am Rücken, extrem geringe Nahrungsaufnahme auch die Zusatzkost wird nur einmal täglich konsumiert, keine Auffälligkeiten wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall. Vom AZ und EZ terminale Situation, am Kopf beginnende Druckstellen. Da die Patientin nicht mehr essen will bleibt letztlich nur aggressives Abwarten. Die Zusatzkost ad libitum zum Resterhalt. Ob im Mai ein Hausbesuch erforderlich ist, ist fraglich. Ethik Dresden 9-13 15 Demenz und Gewichtsverlust Patient M.: Grösse:1.54m,Gewicht:46kg,BMI:19.3 (5/11) Gewicht:46.2kg(7\11), Gewicht:46kg(8\11) • • • • 44 kg, Essen im Gemeinschaftsraum, im Rollstuhl fremdmobilisiert, sie wird teilweise gefüttert, die dargereichten Portionen werden nicht vollständig konsumiert. Zunehmender Rückzug auf die Zusatzkost. Grenzwertige Versorgungssituation ohne therapeutischen Effekt. Abwarten, bis Dezember Dokumentation eines therapeutischen Effektes, ansonsten ZK sicher weiter indiziert, dann aber nicht mehr auf Rezept. Ich darf bei einer sich stabilisierenden Patientin auf den Vorbefund im September verweisen. Die Zusatzkost hat zu einer Stabilisierung geführt. Eine weitere VO ist indiziert zweimal am Tag zum Erhalt ihrer Restwürde nicht nur wegen der Kalorien sondern auch wegen der Nährstoffdichte. Die Patientin isst inzwischen selbstständig. 45 Kilo. Versorgung weiter. Letztlich darf ich auf die Vorbefunde bei einer stabilen Patientin verweisen. Die Patientin ist im Rollstuhl selbst mobil, Zusatzkost wird zweimal am Tag gerne konsumiert, Gewicht 44 Kilo, keine ernährungsmedizinischen Auffälligkeiten, sie isst weiter selbstständig alle Portionen im Wesentlichen auch auf. Die Zusatzkost ist ethisch indiziert zur Sicherung ihrer jetzigen Restwürde. Die Patientin ist ansprechbar, eine sinnvolle Unterhaltung ist nicht möglich. Akute Verschlechterung des AZ der Patientin, Gewicht 47 Kilo, der EZ hat sich verbessert. Die Mobilität ist deutlich eingeschränkter, kein Ess- und Trinkverhalten mehr selbstständig, wird gefüttert, isst nicht alles auf. Insofern wird die Versorgung mit ZK bei dem Alter ethisch, zumindest medizinisch fragwürdig. Ich würde die Versorgung über ein Vierteljahr weiter übernehmen und dann reflektieren ob diese als rein pflegerische Maßnahme eingestellt wird. Ernährungsmedizinisch keine Auffälligkeiten, kognitive Leistung inzwischen sehr eingeschränkt. Ethik Dresden 9-13 16 Demenz Patient S.: Leukenzephalopathie,Gewichtsverlust,Demenz,Osteoporose,cDBS 03/12 Grösse:1.55m,Gewicht:37.1kg,BMI:15.4 Gewicht:36.8kg(1/12),36.5kg(2/12) Eine betagte alte Dame, die alleine sich isolierend im Zimmer selbstständig bewegt, Essen und Trinken selbstständig-> wie wohl eigensinnigst, sie wirft auch Essen weg. Man kann mit ihr kommunizieren, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Dekubitus hat sie nicht. Die Zusatzkost wird konsumiert. In diesem Falle ist die ZK weiter indiziert auf Rezept, da therapeutische Ansätze vorhanden sind im Sinne einer Verhinderung der Immobilität und Erhalt einer Restwürde-> also ohne Begrenzung anbieten, sobald die Patientin immobil wird Neuüberlegung. Gewicht 40 Kilo. Erfreuliche Entwicklung, Gewicht 43 Kilo, im Wesentlichen hat sich nichts geändert. Die Zusatzkost stabilisiert ihren jetzigen Zustand. Ich darf auf das Vordiktat verweisen. Weiter zum Erhalt ihrer Restwürde ZK zwei- bis dreimal am Tag indiziert. Nach wie vor erfreuliche Entwicklung obwohl das Gewicht jetzt bei 42 kg ist. Die Patientin ist noch recht gut in Schuss, ist ansprechbar, reagiert natürlich nicht ganz adäquat, slow go, sie isst selbstständig, muss nicht gefüttert werden, ist aber eben nicht alle Portionen auf. Aus diesem Grund ist die Zusatzkost absolut ethisch indiziert zum Erhalt ihrer Restwürde, kein Dekubitus, Versorgung weiter mit 2-3 Flaschen über den Tag verteilt = 600-900 kcal. Kriterium: Essverhalten Ethik Dresden 9-13 17 Abgrenzung Pflege-Therapie Ablehnung von Zusatzkost bei Patienten mit Demenz • • Aufgrund einer fehlenden Verbesserung oder der fehlenden positiven Prognose des Allgemein-und Ernährungszustandes und damit der fehlenden positiven Beeinflussung der Grunderkrankung durch den Einsatz künstlicher Ernährung sowie aufgrund einer weiteren Verschlechterung der kognitiven Leistungen ist von einem fehlenden therapeutischen Effekt, damit von fehlender Indikation der bisher vorgenommenen Verordnung von kalorischer Zusatzkost auszugehen und nach einem Versuch von 12 Wochen keine Verordnung zu Lasten der gesetzlichen Krankenkasse möglich. Die Zusatzkost ist als reiner Nahrungsersatz ohne therapeutischen Nutzen zwar für den Pat. sinnvoll aber dem Bereich der Pflege zugeordnet, und damit nicht von der gesetzlichen Krankenkasse zu tragen, sondern selber oder durch die Einrichtung zu finanzieren Kriterium der Mobilität und Eigeneßverhalten Ethik Dresden 9-13 18 Bsp. IV: Zunehmend wissen wir: den letzten beißen die Pfunde Ethik Dresden 9-13 19 Patient Ch. Größe : 08/06 160 cm Gewicht: 08/06 149 kg, BMI 58!!! • • • • • • • • • • insulinabhängiger Diabetes,Adipositas Ulcus cruris&{US\Wade li} Dermatosklerose Chron.ven.insuff.,Stauungsdermatitis,Lymphödem der Beine Z.n.Nierenversagen&(2006),Hypertonus Papillomatose&{cutis} Lungenembolie &{Z.n.} • Erfreulich, das Bein ist nahezu wieder zu, nur noch ein ganz flacher epithelialer Defekt, Verbandswechsel aller drei Tage mit einer Fettgaze, ansonsten das Bein in Ruhe lassen, vordergründig keine Verletzung. Ansonsten bleibt nur aggressives Abwarten bei der massiven Dermatosklerose. Von den Wunden her bin ich zufrieden. Die Dermatosklerose ist z.Z. unauffällig,die Beine sind zu, keine Wundversorgung erforderlich. Anamnestisch offenbar wegen Lungenembolie mehrfach stationär auch auf ITS, jetzt Falithrom-Versorgung.Die Patientin wäre sicher wegen der Hausbesuche und des Umfeldes aus meiner Sicht ein Kandidat für die neuen Antigoakulanzia um Ihnen die Mühe zu ersparen. Vorerst absolut und strikte Vermeidung von jeglichen Verletzungen im Beinbereich. Rechter Unterschenkel Schienbein eine größere 3x1,5 cm 1 mm Tiefe saubere Wunde, Silberverband wird nicht vertragen, zur Zeit nur trockener Verband. Ab sofort Fucidine Gaze zur Säuberung, wenn die Wunde sauber ist Umstieg auf Hydrocolloid aller zwei Tage, aller 4 Wochen bitte Bericht und Nachjustierung über die Ernährungsschwester. Die Wunde am Bein ist größer,wird aller 3 Tage verbunden mit einem Hydrokolloidverband, oberflächlich sauber und sehr gut durchblutet,jetzt 5 × 4 cm, prinzipiell besteht Heilungstendenz. Oberschenkel innen eine neue verkeimte zerklüftete 2 cm² große Wunde wo ich Fucigage für indiziert halte ebenso Lymphdrainage. Ich würde mir erlauben die 1.Lymphdrainage mit zuverordnen.S ollten nachfolgende Rezepte erforderlich sein,dann bitte ich Sie dieses mit zu übernehmen. • • • ab 11/12 HB Ethik Dresden 9-13 20 Bsp IV: Patientin B. Ethik Dresden 9-13 21 Ethik Dresden 9-13 22 Ethik Dresden 9-13 23 Ethik Dresden 9-13 24 Ethik Dresden 9-13 25 Therapie: Unterlassen/ Abbruch Behandlungsabbruch ist ethisch und juristisch zu vertreten wenn: – A: – B: – C: der Erfolg zweifelhaft und der Patient damit belastet wird. Wenn der Patient die Zustimmung verweigert, ablehnt / widerruft der Sterbeprozess eingesetzt hat. Es gibt keine Rechtsverpflichtung zur Erhaltung eines erlöschenden Lebens um jeden Preis. Problem : Definitionsunschärfe Begriff des Sterbenden, terminalen Phase usw. durch die Intensivmedizin In der Intensivmedizin gibt es quasi keinen natürlichen Tod. es sei denn er wird beschlossen Ethik Dresden 9-13 26 Mein Börnchen-Entscheidungs-Trauma Ethik Dresden 9-13 27 Wissen von heute = Irrtum von morgen Ethik Dresden 9-13 28 Bsp. V: Apalliker Ethik Dresden 9-13 29 ethischer Diskussionsklassiker: Apalliker . • USA zunehmend Nutzen der KE (keine kognitiven Fähigkeiten-> kein Interesse mehr am Leben-> keine Pflicht mehr zur Versorgung.) • Deutschland Angst vor der Aufweichung des Konzeptes der Unantastbarkeit des Lebens. • ……….Wenn Nutzen und Lebensqualität als entscheidendes Kriterium für die Bedeutung der Menschenwürde betrachtet wird und wenn Abhängigkeiten von menschlichen Fähigkeiten eine Rolle spielen, könnte man Dementen, Schlafenden und Debilen , Babys die Menschenwürde theoretisch absprechen. Dann hätte nach Singer der dressierte Schäferhund mehr Lebensrechte als solch ein Patient?...... • Ist der Apalliker noch sterbend oder schon tot? Ethik Dresden 9-13 30 Ethik Dresden 9-13 31