Dominik Uhrmeister WOHNÜBERBAUUNG FURGLERSTRASSE ST. GALLEN, SCHWEIZ RZ_Umschlag_121119.indd 1 WOHNÜBERBAUUNG FURGLERSTRASSE Dominik Uhrmeister Architekt 19.11.12 14:41 «Collage City» im Chrüzacker Ende 2005 wurde der Wettbewerb für das Bundesverwaltungsgericht und die Wohnüberbauung Chrüzacker entschieden. Bei der Lektüre des Berichtes der Jury stellt man auch heute noch die Frage, weshalb damals eigentlich zwei Siegerprojekte gekürt wurden. Mit dem Entscheid der Jury waren die Würfel des städtebaulichen Konzeptes nämlich gefallen. Im Sinne des klassischen, möglichst umfassenden Städtebaus wurde dies da und dort beklagt. In der aktuellen städtebaulichen Realität muss man solch divergierende Planungsprozesse jedoch als Alltag bezeichnen. Der britische Architekt Colin Rowe (1920–1999) hat in diesem Zusammenhang bereits in den siebziger Jahren für eine Versöhnung von Tradition und Utopie, von Vergangenheit und Zukunft plädiert und dazu die Collage als städtebauliche Strategie propagiert: «Weil Collage eine Methode ist, die ihre Tugend ihrer Ironie verdankt – weil sie eine Technik zu sein scheint, gleichzeitig Dinge zu verwenden und nicht an sie zu glauben –, ist sie auch ein Verfahren, das erlaubt, die Utopie als Bildvorstellung zu behandeln, die in Fragmenten zu verwenden ist, ohne dass wir sie in toto akzeptieren müssen …» Was bedeutet dies nun aber konkret für das Bauen an einer «Collage City»? Die Häuser von Dominik Uhrmeister fallen von weitem durch eine Wertigkeit auf, welche im heutigen Wohnungsbau selten geworden ist. Wohl proportionierte Fassaden, sorgfältige Details und fein abgestimmte Materialien. Typologisch dem Klassizismus verpflichtet, architektonisch jedoch ohne dessen Formensprache umgesetzt, erinnern sie beispielweise an das Haus am Michaelerplatz des Wiener Architekten Adolf Loos (1870–1930). So gesehen wird der Brückenschlag zum Beginn der modernen Architektur sinnfällig und das Versprechen erfüllt, die Bebauung des nach Westen auslaufenden Rosenbergs im selben Charakter der Bauten aus der vorletzten Jahrhundertwende weiterzuführen. Die Sorgfalt im architekto­­ni­schen Handwerk findet auch im Innern der Gebäude seine Fortsetzung. Die gut strukturierten Grundrisse schaffen zusammen mit Raumhöhen zwischen 2.60 und 2.90m ein gross­zügiges Raumgefühl. Das Potential des Ortes wird in den grandiosen Weitblicken Richtung Soli­tüde und ins Fürstenland offensichtlich. Wer also im Jahre 2012 nach Fertigstellung sämtlicher Bauten Bilanz zieht, könnte beim Spaziergang durch das neue Quatrier die These aufstellen, dass die Absenz der Utopie ausgeglichen werden kann durch den qualitativen Anspruch an das Fragment selbst. Der Beweis gelingt Dominik Uhrmeister mit seinem Beitrag an die «Collage City» im Chrüzacker nämlich meisterhaft. Erol Doguoglu, Dipl. Architekt ETH SIA Stadtbaumeister St. Gallen und Leiter Hochbauamt 3 RZ_Broschuere_121120.indd 3 20.11.12 15:50 4 RZ_Broschuere_121120.indd 4 20.11.12 15:50 Projektdaten Standort: Dufourstrasse 139 und 141, Furglerstrasse 3 bis 14, 9000 St. Gallen, Schweiz Bauherrschaft: Kanton St. Gallen, Amt für Vermögensverwaltung Projektwettbewerb: Überbauung Chrüzacker, 1. Preis, Dezember 2005 Gestaltungsplan Chrüzacker: März 2007 Bauzeit: März 2010 bis September 2012 Gebäude gesamt: 10 Mehrfamilienhäuser mit 129 Wohneinheiten, Tiefgarage 127 Parkplätze Haustyp Uhrmeister: 6 Häuser, 85 Wohneinheiten, 2 1/2 bis 4 1/2 Zimmer Wohnungen Konstruktion: Massivbauweise mit Lochfassade, Minergie-Standard mit Komfortlüftung Gebäudekosten Kostenkennwerte gesamt BKP 1–6: 59.500.000,- SFr. BKP 2 inkl. Honorare: 43.700.000,- SFr. Kostenkennwerte Haustyp Uhrmeister BKP 2: 23.960.000,- SFr. 611,-SFr. BKP 2/m3 GV SIA 116: 39.230m3 3.423,-SFr. BKP 2/m2 HNF: 7.000m2 5 RZ_Broschuere_121120.indd 5 20.11.12 15:50 Über die zeitgenössische Architektur – ein Zwischenruf Dort, wo St. Gallen am schönsten ist, ist es geprägt von einer Architektur, die in einer klassischen Tradition steht. Von den mittelalterlichen Fachwerkbauten bis zur Industriearchitektur des frühen 20. Jahrhunderts folgte man städtebaulich dem Schema von Straße, Block, Parzelle und einer präzisen Trennung von öffentlichem und privatem Raum. Die Architektur spielte sich, hatte man den Grundriss, der sich über Jahrhunderte typologisch kaum verändert hatte, erst einmal im Griff, auf der Fassade ab, dem zugleich trennenden und verbindenden Element zwischen öffentlicher und privater Sphäre. Freilich hatte das Haus ein gegliedertes Ganzes zu sein: Es zeigte einen Sockel, wo es aus der Erde aufsteigt und ein Dach, das nicht nur vor Regen schützt, sondern diesen Vorzug auch symbolisierte und einen Ort der Behaglichkeit zu erkennen gab. Die Öffnungen waren filigraner gegliedert und der Eingang als Schwelle zwischen Stadt und Wohnung wurde ornamental gerahmt. All das können wir entbehren, sagt der aufgeklärte Zeitgenosse. Was ich brauche, ist eine Garage und einen Fahrstuhl zu meiner Wohnung, die mit einem riesigen Schiebefenster ausgestattet ist, zur Terrasse hin, von der ich einen atemberaubenden Blick auf die Berge und die alte Stadt mit ihren romantischen Bürgerhäusern habe. Und weil ein schöner Hang, der nach Süden abfällt, auch andere auf diesen Gedanken bringt, wird die Wiese, auf der bis gestern Kühe grasten mit ihrem beruhigenden Gebimmel, vollgestellt mit Schachteln, die alle große Schiebefenster und Terrassen haben, um übereinander hinweg auf die Berge und die romantische Stadt, die freilich nur noch hie und da als Zipfelchen auszumachen sind, zu schauen. 6 RZ_Broschuere_121120.indd 6 20.11.12 15:50 Stadtvillen am Rosenberg 7 RZ_Broschuere_121120.indd 7 20.11.12 15:50 Nur hat man bei all dem vergessen, dass es auf dem gegenüberliegenden Hang auch Häuser gibt, richtige Häuser, die schon etwas länger dort stehen und deren Bewohner nun herüberschauen müssen auf die skulptural rigoros überformte Kuhwiese. Der Architekt der Furglerstrassen-Überbauung hatte ein Nachsehen mit den Bewohnern der gegenüberliegenden Hänge und hat sich in seinem skulpturalen Furor gezügelt, hat einfache Hauskuben so in die Topographie gestellt, wie man das immer gemacht hat, nämlich parallel zur Hangneigung, hat sie mit ihren Loggien und Fenstern unmissverständlich als Wohnhäuser ausgewiesen und die Innereien, die auf dem Flachdach ihr Unwesen treiben, unter einem flach geneigten, sehr schön mit einem Gesims endenden Blechdach verborgen, wohl weil es nebenan noch höhere bebaute Hügel gibt. Was er nicht mehr geschafft hat, ist, die Häuser alle an die Straße zu stellen, der Hang war zu steil und die gemeinsame Tiefgarage zu verführerisch, um diesem alten Prinzip des Stadtbaus zu folgen. Aber bis hierhin ist dieses ganz außergewöhnliche, in unseren Tagen geradezu utopische Experiment geglückt. Wie entspannt und selbstverständlich die Häuser von Dominik Uhrmeister bei aller Sparsamkeit die St. Galler Stadtstruktur mit ihrer Haustypologie fortsetzen, sieht man erst bei näherer Betrachtung des Ensembles. Wenn das «Haus» zeitgenössischen Abstraktionszwängen geopfert wird und die Fenster aus Langeweile zu zappeln beginnen, wähnt man sich unversehens in der Agglomeration mit ihren Solitären, die nicht zueinander finden wollen und alle einmal für einen Moment interessant waren. Prof. Hans Kollhoff Fachpreisrichter des Wettbewerbs 8 RZ_Broschuere_121120.indd 8 20.11.12 15:50 9 RZ_Broschuere_121120.indd 9 20.11.12 15:50 Die Wohnüberbauung Furglerstrasse aus der Sicht des Bauherrn Im Jahr 2005 wurde der Projektwettbewerb für die Überbauung des Areals Chrüzacker in St. Gallen ausgeschrieben. Das Gesamtprojekt umfaßte die Erstellung des Bundesverwaltungsgerichts sowie einer Wohnüberbauung. Die Jury entschied sich für das Projekt des Berliner Architekten Dominik Uhrmeister, der 10 villenartige Wohngebäude geschickt in den Hang am westlichen Rosenberg der Stadt St. Gallen gestellt hat. Im Interesse einer Differenzierung der Bauten empfahl die Jury zudem, das im Wettbewerb zweitplatzierte Büro Matti Ragaz Hitz aus Bern in die Planungs- und Realisierungsphase mit einzubeziehen. Zwei verschiedene Haustypen, klassisch und modern, bilden zueinander die passenden Gegenstücke und ergänzen sich gegenseitig. Trotz der Dichte der Überbauung, welche die langfristige Rendite des Investors sichern soll, präsentieren sich heute die Wohnbauten in einer zeitgemäßen und qualitätsvollen Erscheinung. Die Häuser bieten großzügige Mietwohnungen für Familien, Paare und Singles, für jüngere und ältere Personen, kurz für alle, die eine gute Wohnlage und die Nähe zum Stadtzentrum zu schätzen wissen. Die Wohnungen weisen attraktive Grundrisse und einen modernen Ausbau mit MinergieStandard auf. Der Erstbezug der Wohnbauten erfolgte etappenweise von Januar bis Juli 2012. Sämtliche Wohnungen konnten auf das Bezugsdatum vermietet werden. Eine inzwischen vorgenommene Mieterbefragung zeigt, daß die Architektur, die hohe Bauqualität, der zeitgemäße Wohnungsausbau, die hellen Räume und der schöne Ausblick geschätzt werden. Die Wohnüberbauung Furglerstrasse erfüllt offensichtlich die Erwartungen des Investors wie auch jene der Mieterschaft. Philipp Zünd, Leiter Liegenschaften 10 RZ_Broschuere_121120.indd 10 20.11.12 15:50 11 RZ_Broschuere_121120.indd 11 20.11.12 15:50 Leitgedanke des Architekten Der Bauplatz des Projektes, der Rosenberg in St. Gallen, ist ein Villenviertel aus dem 19. Jahrhundert. Die Atmosphäre dieses Ortes ist geprägt von Ruhe, Gelassenheit und Eleganz. Schon beim ersten Geländegang entstand die Grundidee, diesen Charakter durch das neue Bauvorhaben nicht zu zerstören sondern zu bewahren und respektvoll zu ergänzen. Architektonische Maßgabe sollte das ernsthafte und zeitgemäße Aufgreifen und Weiterentwickeln des Kontextes sein, ohne kritische Gegenposition, ohne Ironie oder Karikatur des Bestehenden. Die Umsetzung dieser Idee machte eine genaue Analyse des architektonischen Vokabulars, ein intimes Verständnis für die Baukunst, erforderlich, die diese besondere, emotionale Wirkung zu erzeugen vermag. Also erforschte ich den Rosenberg genauer, studierte die Granularität seiner Überbauung, die Gestalt und Gliederung seiner Baukörper, die resultierenden Zwischenräume, die Gesten der Hauseingänge, die Komplexität der Formensprache und die erzeugte Vielschichtigkeit der Architektur. Was macht die gelungene Proportionierung dieser Gebäude am Hang aus, wie gliedern sie sich, wie beeinflusst die Setzung der Fenster die Fassaden oder wie wird das Licht auf einer Putzoberfläche inszeniert? Ich beobachtete zwei ältere Eheleute, die vom Einkauf nach Hause kamen, ihr Haus be­ traten und während des Weges über die Treppen nach oben immer wieder an den Treppenhausfenstern sichtbar wurden. Mir schien, dass die Gestaltung des Treppenhauses ganz bewußt diesen alltäglichen Vorgang inszenierte und dem Nachhausekommen eine besondere Bedeutung verlieh. Es gab eine Vielzahl von solchen Eindrücken, die ich in das Projekt mit einbringen wollte. Die Bestandsanalyse und ihre Übersetzung in eine zeitgemäße und maßvolle Architektursprache verlangte einen ausdauernden und kritischen Planungsprozess. Mit welchen Details kann man die heutigen bautechnischen Anforderungen lösen und zugleich ein differenziertes Fassadenrelief entwickeln? Im Ergebnis entstand eine reduzierte, feingliedrige Formsprache ohne historisierender Ornamente. Vertikal proportionierte Gebäude, unterteilt mit Sockel und Dach, mit Vorund Rücksprüngen strukturierte Fassaden, die das Licht in eine feine Zeichnung verwandeln. Die Verwendung natürlicher Materialien wie Eichenholz und Naturstein verleiht den Hauseingängen eine warme, einladende Eingangsgeste. Wenn man heute auf dem Chrüzacker den Dialog zwischen alten und neuen Häusern betrachtet, spürt man, daß es glungen ist, zeitgemäß und trotzdem eine sinnliche, emotional ansprechende Architektur zu bauen. Dominik Uhrmeister 12 RZ_Broschuere_121120.indd 12 20.11.12 15:50 13 RZ_Broschuere_121120.indd 13 20.11.12 15:50 RZ_Broschuere_121120.indd 14 20.11.12 15:50 15 RZ_Broschuere_121120.indd 15 20.11.12 15:50 Der Rosenberg – Bauen im historischen Kontext Das Areal Chrüzacker liegt am westlichen Ausläufer des Rosenbergs, einem prominenten Ort nahe der Innenstadt St. Gallens, der seit dem Ende des 19. Jahrhunderts mit Villen und vornehmen Mehrfamilienhäusern überbaut wurde. Der Wiesenhang war die letzte größere Freifläche dieses gewachsenen und atmosphärischen Stadtviertels. Während sich das neue Gebäude des Bundesverwaltungsgerichtes am Fuße des Hanges in eine Kette von Hochpunkten, wie der neuen Fachhochschule und dem Rathaus, einreiht, beziehen sich die zehn freistehenden Mehrfamilienhäuser auf die ortstypische, stadtvillenartige Bebauung des Südhangs und setzen diese fort. Wie ihre Vorbilder platzieren sich die Häuser, den Höhenlinien der Topographie folgend, entlang eines gewundenen Erschließungsweges. Die Anordnung von zwei unterschiedlichen Haustypen, die sich einmal längs und einmal quer zum Hang stellen, gliedert das neue Wohnquartier in abwechslungsreiche Raumsituationen. Die versetzte und höhengestaffelte Anordnung der Häuser ermöglicht den nach Süden orientierten Wohnungen einen herrlichen Ausblick auf die Innenstadt und ihrer landschaftlich geprägten Umgebung. Trotz der für die zentrale Lage notwendigen Dichte der Bebauung konnte die Charakte­ ristik des Wiesenhanges als kontinuierlicher Raumfluss um die Gebäude erhalten bleiben. Zu den benachbarten Altbauten des Umfeldes entstehen, im Zusammenhang mit dem erhaltenen Baumbestand, qualitätvolle Orte, die Alt und Neu in einen spannenden Dialog zueinander stellen. Ein feingliedriges Wegenetz verknüpft das Quartier mit den umliegenden Grünzonen und den angrenzenden Wohnbereichen. Ein nahezu autofreies Wohnumfeld wird durch die Tiefgarage ermöglicht, die alle Häuser unterirdisch miteinander verbindet. 16 RZ_Broschuere_121120.indd 16 20.11.12 15:50 Der Wiesenhang am Chrüzacker 17 RZ_Broschuere_121120.indd 17 20.11.12 15:50 18 RZ_Broschuere_121120.indd 18 20.11.12 15:50 19 RZ_Broschuere_121120.indd 19 20.11.12 15:50 20 RZ_Broschuere_121120.indd 20 20.11.12 15:50 21 RZ_Broschuere_121120.indd 21 20.11.12 15:50 Gestalt und Gliederung Die für dieses Bauvorhaben entwickelte Architektursprache ist eine zeitgemäße Weiterentwicklung der Typologie der Stadtvillen, die am Rosenberg seit Ende des 19. Jahrhunderts in verschiedenen Variationen gebaut wurden. Hierfür wurden zunächst bestimmte Gestaltungsmerkmale für beide Haustypen im Gestaltungsplan definiert und dann in unterschiedlichen Interpretationen umgesetzt. Die Festlegung von Größe, Form und Materialität, die Unterteilung der Kubatur in Sockel, Normal­ geschosse und Attika, sowie die vorgeschriebene Dachkonstruktion als geneigte Dächer, sorgen für ein harmonisches Gesamtbild des Gebäudeensembles. Der Haustyp Uhrmeister wird sowohl in seiner äußeren Gestalt, als auch in der inneren Orga­ nisation, klassisch gegliedert. Der Volumetrie liegt ein einfacher kreuzförmiger Grundriß zugrunde. Die Dimensionierung der Seiten- und Höhenverhältnisse, sowie die durch den Grundriß erzeugten Vor- und Rücksprünge, verleihen dem Baukörper eine vertikale Ausrichtung. Der Sockelbereich wird durch einen dunkleren Farbton und eine gröbere Putzstruktur abgesetzt. Die Fassade der Ober­ geschosse gliedert sich durch ein feines Licht- und Schattenspiel, welches durch Gesimsbänder, zurückspringende Fensterfaschen und massiv ausgeformte Fensterbänke erzeugt wird. Ein auskragend, abgestuftes Dachgesims schließt die Fassade nach oben hin ab und leitet in das leicht geneigte Walmdach über. Die Hauseingänge werden als repräsentative Eingangsportale im klassischen Sinne gestaltet. Die Staketengeländer der Fenster und Balkone bilden ein horizontal durchlaufendes Band und damit den Kontrast zu den vertikal gegliederten Fensteröffnungen. Als Sonnenschutz kommen bordeaux­ rote Stoffstoren zum Einsatz, die am Gebäude, das ansonsten zurückhaltend farbig gestaltet ist, für einen farbigen Akzent sorgen. 22 RZ_Broschuere_121120.indd 22 20.11.12 15:50 23 RZ_Broschuere_121120.indd 23 20.11.12 15:50 24 RZ_Broschuere_121120.indd 24 20.11.12 15:50 25 RZ_Broschuere_121120.indd 25 20.11.12 15:50 RZ_Broschuere_121120.indd 26 20.11.12 15:50 27 RZ_Broschuere_121120.indd 27 20.11.12 15:51 28 RZ_Broschuere_121120.indd 28 20.11.12 15:51 Dachlandschaften 29 RZ_Broschuere_121120.indd 29 20.11.12 15:51 Treppenhaus und Eingangsportal 30 RZ_Broschuere_121120.indd 30 20.11.12 15:51 31 RZ_Broschuere_121120.indd 31 20.11.12 15:51 32 RZ_Broschuere_121120.indd 32 20.11.12 15:51 33 RZ_Broschuere_121120.indd 33 20.11.12 15:51 34 RZ_Broschuere_121120.indd 34 20.11.12 15:51 35 RZ_Broschuere_121120.indd 35 20.11.12 15:51 Die Bedeutung der Werkstoffe Wie auch bei der städtebaulichen Struktur und der Gestalt der Wohnhäuser, bietet der gebaute historische Kontext die Orientierung für die Materialwahl – Innen wie Außen. Ziel war es, durch die Wahl von traditionellen Werkstoffen eine vertraute und authentische Atmosphäre zu erzeugen. Natürliche Materialien wie Putz, Eichenholz, Gneisstein, Zink und Stoffmarkisen verleihen dem Haus durch deren bloße Präsenz eine ruhige Selbstverständlichkeit. Die Materialien kommen unverfälscht, als das was sie sind, zum Einsatz. Sowie die Dinge die aus ihnen gefertigt sind nicht mehr sein sollen als sie sind – ein Handlauf ist ein Handlauf usw. Für das Zusammenspiel der Materialien wurde auf ein ausgewogenes Miteinander geachtet. Es war beabsichtigt, eine akzentuierte sowie harmonische Stimmung hervorzurufen. Kontrastierende Materialien, die sich gegenseitig ergänzen und ihre Wirkung noch unterstreichen. Gegensätze wie weich – hart und warm – kalt, erzeugen, im Spektrum traditioneller Materialien eine sinnliche Atmosphäre, die über die visuelle Ebene hinausgeht. Deshalb spielt auch die Art der Materialverarbeitung eine Rolle. Der handwerkliche Aspekt des Baues soll sichtbar bleiben. Dabei ist es in der Ausführung nicht die Absicht die historischen Vorbilder zu kopieren, sondern moderat zu modernisieren und zu interpretieren, um sie an die heute gegebene Bautechnik anzupassen. Zu nennen ist in diesem Zusammenhang auch der pragmatische Umgang mit den heutigen Anforderungen beim Wärmeschutz. Auch mit technischen Systemen, wie einem Wärmedämmverbund an der Fassade, kann, durch einen kreativen Umgang mit der Putzschicht und Fassadenprofilierungen, ein positives Erscheinungsbild erzeugt werden. Moritz Czech, Projektleiter 36 RZ_Broschuere_121120.indd 36 20.11.12 15:51 37 RZ_Broschuere_121120.indd 37 20.11.12 15:51 38 RZ_Broschuere_121120.indd 38 20.11.12 15:51 Grundriss Normalgeschoss 39 RZ_Broschuere_121120.indd 39 20.11.12 15:51 40 RZ_Broschuere_121120.indd 40 20.11.12 15:51 Grundriss Staffelgeschoss 41 RZ_Broschuere_121120.indd 41 20.11.12 15:51 42 RZ_Broschuere_121120.indd 42 20.11.12 15:51 RZ_Broschuere_121120.indd 43 20.11.12 15:51 Ansicht Nord 44 RZ_Broschuere_121120.indd 44 20.11.12 15:51 Ansicht Ost 45 RZ_Broschuere_121120.indd 45 20.11.12 15:51 46 RZ_Broschuere_121120.indd 46 20.11.12 15:51 Ansicht Süd 47 RZ_Broschuere_121120.indd 47 20.11.12 15:51 Projektbeteiligte Bauherrschaft: Kanton St. Gallen – Versicherungskasse für das Staatspersonal vertreten durch das Amt für Vermögensverwaltung, Davidstrasse 35, St. Gallen Architektengemeinschaft: Dominik Uhrmeister Architekt, Berlin / Matti Ragaz Hitz Architekten AG, Bern Projektleitung Haustyp Uhrmeister: Moritz Czech Bauleitung: Niggli Zbinden Architekten, St. Gallen Landschaftsarchitekten: Wettbewerb und Vorprojekt: bbz Landschaftsarchitekten, Berlin Ausführungplanung: Pauli Landschaftsarchitekten, St. Gallen Fachplaner: Gestaltungsplan: ERR Raumplaner FSU SIA, St. Gallen Bauingenieur: Grünfelder + Lorenz AG, St. Gallen Grundbauberatung: Grundbauberatung AG, St. Gallen HLK-Planer: IG Energietechnik GmbH, St. Gallen Elektroplaner: Inelplan AG, St. Gallen Sanitärplaner: Tomaschett + Cioce AG, Rorschach Bauphysik: Gartenmann Engineering AG, Bern 48 RZ_Broschuere_121120.indd 48 20.11.12 15:51 Dominik Uhrmeister Architekt geboren 1966 in Wiedenbrück Architekturstudium an der RW TH Aachen Diplom 1995 von 1996 bis 2004 Mitarbeit bei Prof. Rainer Oefelein, Berlin Huber & Staudt Architekten, Berlin Rob. W. Quigley Architects, San Diego nps Tchoban Voss Architekten, Berlin Bürogründung 2005 in Berlin [email protected] www.d-uhrmeister.de 49 RZ_Broschuere_121120.indd 49 20.11.12 15:51 Impressum Texte: Erol Doguoglu, Seite 3 Prof. Hans Kolhoff, Seiten 6 und 8 Philipp Zünd, Seite 10 Dominik Uhrmeister, Seiten 12, 16 und 22 Moritz Czech, Seite 36 Fotos: Bildaufbau Christine Blaser, Seiten 38 bis 43 Dominik Uhrmeister Layout: Ulrike Gödecke 50 RZ_Broschuere_121120.indd 50 20.11.12 15:51 Dominik Uhrmeister WOHNÜBERBAUUNG FURGLERSTRASSE ST. GALLEN, SCHWEIZ RZ_Umschlag_121119.indd 1 WOHNÜBERBAUUNG FURGLERSTRASSE Dominik Uhrmeister Architekt 19.11.12 14:41 RZ_Umschlag_121119.indd 2 19.11.12 14:41