Wohnüberbauung Furglerstrasse

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Dominik Uhrmeister
WOHNÜBERBAUUNG FURGLERSTRASSE
ST. GALLEN, SCHWEIZ
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WOHNÜBERBAUUNG FURGLERSTRASSE
Dominik Uhrmeister Architekt
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«Collage City» im Chrüzacker
Ende 2005 wurde der Wettbewerb für das Bundesverwaltungsgericht und die Wohnüberbauung
Chrüzacker entschieden. Bei der Lektüre des Berichtes der Jury stellt man auch heute noch die
Frage, weshalb damals eigentlich zwei Siegerprojekte gekürt wurden. Mit dem Entscheid der Jury
waren die Würfel des städtebaulichen Konzeptes nämlich gefallen. Im Sinne des klassischen, möglichst umfassenden Städtebaus wurde dies da und dort beklagt. In der aktuellen städtebaulichen
Realität muss man solch divergierende Planungsprozesse jedoch als Alltag bezeichnen. Der britische Architekt Colin Rowe (1920–1999) hat in diesem Zusammenhang bereits in den siebziger
Jahren für eine Versöhnung von Tradition und Utopie, von Vergangenheit und Zukunft plädiert und
dazu die Collage als städtebauliche Strategie propagiert:
«Weil Collage eine Methode ist, die ihre Tugend ihrer Ironie verdankt – weil sie eine Technik
zu sein scheint, gleichzeitig Dinge zu verwenden und nicht an sie zu glauben –, ist sie auch ein Verfahren, das erlaubt, die Utopie als Bildvorstellung zu behandeln, die in Fragmenten zu verwenden
ist, ohne dass wir sie in toto akzeptieren müssen …»
Was bedeutet dies nun aber konkret für das Bauen an einer «Collage City»? Die Häuser
von Dominik Uhrmeister fallen von weitem durch eine Wertigkeit auf, welche im heutigen Wohnungsbau selten geworden ist. Wohl proportionierte Fassaden, sorgfältige Details und fein abgestimmte
Materialien. Typologisch dem Klassizismus verpflichtet, architektonisch jedoch ohne dessen Formensprache umgesetzt, erinnern sie beispielweise an das Haus am Michaelerplatz des Wiener Architekten
Adolf Loos (1870–1930).
So gesehen wird der Brückenschlag zum Beginn der modernen Architektur sinnfällig und das
Versprechen erfüllt, die Bebauung des nach Westen auslaufenden Rosenbergs im selben Charakter
der Bauten aus der vorletzten Jahrhundertwende weiterzuführen. Die Sorgfalt im architekto­­ni­schen Handwerk findet auch im Innern der Gebäude seine Fortsetzung. Die gut strukturierten
Grundrisse schaffen zusammen mit Raumhöhen zwischen 2.60 und 2.90m ein gross­zügiges Raumgefühl. Das Potential des Ortes wird in den grandiosen Weitblicken Richtung Soli­tüde und ins
Fürstenland offensichtlich.
Wer also im Jahre 2012 nach Fertigstellung sämtlicher Bauten Bilanz zieht, könnte beim
Spaziergang durch das neue Quatrier die These aufstellen, dass die Absenz der Utopie ausgeglichen
werden kann durch den qualitativen Anspruch an das Fragment selbst. Der Beweis gelingt Dominik
Uhrmeister mit seinem Beitrag an die «Collage City» im Chrüzacker nämlich meisterhaft.
Erol Doguoglu, Dipl. Architekt ETH SIA
Stadtbaumeister St. Gallen und Leiter Hochbauamt
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Projektdaten
Standort: Dufourstrasse 139 und 141, Furglerstrasse 3 bis 14, 9000 St. Gallen, Schweiz
Bauherrschaft: Kanton St. Gallen, Amt für Vermögensverwaltung
Projektwettbewerb: Überbauung Chrüzacker, 1. Preis, Dezember 2005
Gestaltungsplan Chrüzacker: März 2007
Bauzeit: März 2010 bis September 2012
Gebäude gesamt: 10 Mehrfamilienhäuser mit 129 Wohneinheiten, Tiefgarage 127 Parkplätze
Haustyp Uhrmeister: 6 Häuser, 85 Wohneinheiten, 2 1/2 bis 4 1/2 Zimmer Wohnungen
Konstruktion: Massivbauweise mit Lochfassade, Minergie-Standard mit Komfortlüftung
Gebäudekosten
Kostenkennwerte gesamt
BKP 1–6: 59.500.000,- SFr.
BKP 2 inkl. Honorare: 43.700.000,- SFr.
Kostenkennwerte Haustyp Uhrmeister
BKP 2: 23.960.000,- SFr.
611,-SFr.
BKP 2/m3 GV SIA 116: 39.230m3
3.423,-SFr.
BKP 2/m2 HNF: 7.000m2
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Über die zeitgenössische Architektur – ein Zwischenruf
Dort, wo St. Gallen am schönsten ist, ist es geprägt von einer Architektur, die in einer klassischen
Tradition steht. Von den mittelalterlichen Fachwerkbauten bis zur Industriearchitektur des frühen
20. Jahrhunderts folgte man städtebaulich dem Schema von Straße, Block, Parzelle und einer präzisen Trennung von öffentlichem und privatem Raum. Die Architektur spielte sich, hatte man den
Grundriss, der sich über Jahrhunderte typologisch kaum verändert hatte, erst einmal im Griff, auf
der Fassade ab, dem zugleich trennenden und verbindenden Element zwischen öffentlicher und
privater Sphäre.
Freilich hatte das Haus ein gegliedertes Ganzes zu sein: Es zeigte einen Sockel, wo es aus der
Erde aufsteigt und ein Dach, das nicht nur vor Regen schützt, sondern diesen Vorzug auch symbolisierte und einen Ort der Behaglichkeit zu erkennen gab. Die Öffnungen waren filigraner gegliedert
und der Eingang als Schwelle zwischen Stadt und Wohnung wurde ornamental gerahmt.
All das können wir entbehren, sagt der aufgeklärte Zeitgenosse. Was ich brauche, ist eine
Garage und einen Fahrstuhl zu meiner Wohnung, die mit einem riesigen Schiebefenster ausgestattet ist, zur Terrasse hin, von der ich einen atemberaubenden Blick auf die Berge und die alte
Stadt mit ihren romantischen Bürgerhäusern habe. Und weil ein schöner Hang, der nach Süden
abfällt, auch andere auf diesen Gedanken bringt, wird die Wiese, auf der bis gestern Kühe grasten
mit ihrem beruhigenden Gebimmel, vollgestellt mit Schachteln, die alle große Schiebefenster und
Terrassen haben, um übereinander hinweg auf die Berge und die romantische Stadt, die freilich nur
noch hie und da als Zipfelchen auszumachen sind, zu schauen.
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Stadtvillen am Rosenberg
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Nur hat man bei all dem vergessen, dass es auf dem gegenüberliegenden Hang auch Häuser
gibt, richtige Häuser, die schon etwas länger dort stehen und deren Bewohner nun herüberschauen
müssen auf die skulptural rigoros überformte Kuhwiese.
Der Architekt der Furglerstrassen-Überbauung hatte ein Nachsehen mit den Bewohnern
der gegenüberliegenden Hänge und hat sich in seinem skulpturalen Furor gezügelt, hat einfache
Hauskuben so in die Topographie gestellt, wie man das immer gemacht hat, nämlich parallel zur
Hangneigung, hat sie mit ihren Loggien und Fenstern unmissverständlich als Wohnhäuser ausgewiesen und die Innereien, die auf dem Flachdach ihr Unwesen treiben, unter einem flach geneigten,
sehr schön mit einem Gesims endenden Blechdach verborgen, wohl weil es nebenan noch höhere
bebaute Hügel gibt.
Was er nicht mehr geschafft hat, ist, die Häuser alle an die Straße zu stellen, der Hang war
zu steil und die gemeinsame Tiefgarage zu verführerisch, um diesem alten Prinzip des Stadtbaus
zu folgen. Aber bis hierhin ist dieses ganz außergewöhnliche, in unseren Tagen geradezu utopische
Experiment geglückt.
Wie entspannt und selbstverständlich die Häuser von Dominik Uhrmeister bei aller Sparsamkeit die St. Galler Stadtstruktur mit ihrer Haustypologie fortsetzen, sieht man erst bei näherer
Betrachtung des Ensembles. Wenn das «Haus» zeitgenössischen Abstraktionszwängen geopfert
wird und die Fenster aus Langeweile zu zappeln beginnen, wähnt man sich unversehens in der
Agglomeration mit ihren Solitären, die nicht zueinander finden wollen und alle einmal für einen
Moment interessant waren.
Prof. Hans Kollhoff
Fachpreisrichter des Wettbewerbs
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Die Wohnüberbauung Furglerstrasse aus der Sicht des Bauherrn
Im Jahr 2005 wurde der Projektwettbewerb für die Überbauung des Areals Chrüzacker in St. Gallen
ausgeschrieben. Das Gesamtprojekt umfaßte die Erstellung des Bundesverwaltungsgerichts sowie
einer Wohnüberbauung. Die Jury entschied sich für das Projekt des Berliner Architekten Dominik
Uhrmeister, der 10 villenartige Wohngebäude geschickt in den Hang am westlichen Rosenberg der
Stadt St. Gallen gestellt hat. Im Interesse einer Differenzierung der Bauten empfahl die Jury zudem,
das im Wettbewerb zweitplatzierte Büro Matti Ragaz Hitz aus Bern in die Planungs- und Realisierungsphase mit einzubeziehen. Zwei verschiedene Haustypen, klassisch und modern, bilden
zueinander die passenden Gegenstücke und ergänzen sich gegenseitig.
Trotz der Dichte der Überbauung, welche die langfristige Rendite des Investors sichern soll,
präsentieren sich heute die Wohnbauten in einer zeitgemäßen und qualitätsvollen Erscheinung.
Die Häuser bieten großzügige Mietwohnungen für Familien, Paare und Singles, für jüngere und
ältere Personen, kurz für alle, die eine gute Wohnlage und die Nähe zum Stadtzentrum zu schätzen
wissen. Die Wohnungen weisen attraktive Grundrisse und einen modernen Ausbau mit MinergieStandard auf.
Der Erstbezug der Wohnbauten erfolgte etappenweise von Januar bis Juli 2012. Sämtliche
Wohnungen konnten auf das Bezugsdatum vermietet werden. Eine inzwischen vorgenommene
Mieterbefragung zeigt, daß die Architektur, die hohe Bauqualität, der zeitgemäße Wohnungsausbau, die hellen Räume und der schöne Ausblick geschätzt werden. Die Wohnüberbauung Furglerstrasse erfüllt offensichtlich die Erwartungen des Investors wie auch jene der Mieterschaft.
Philipp Zünd, Leiter Liegenschaften
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Leitgedanke des Architekten
Der Bauplatz des Projektes, der Rosenberg in St. Gallen, ist ein Villenviertel aus dem 19. Jahrhundert. Die Atmosphäre dieses Ortes ist geprägt von Ruhe, Gelassenheit und Eleganz. Schon beim
ersten Geländegang entstand die Grundidee, diesen Charakter durch das neue Bauvorhaben nicht
zu zerstören sondern zu bewahren und respektvoll zu ergänzen.
Architektonische Maßgabe sollte das ernsthafte und zeitgemäße Aufgreifen und Weiterentwickeln des Kontextes sein, ohne kritische Gegenposition, ohne Ironie oder Karikatur des Bestehenden. Die Umsetzung dieser Idee machte eine genaue Analyse des architektonischen Vokabulars,
ein intimes Verständnis für die Baukunst, erforderlich, die diese besondere, emotionale Wirkung
zu erzeugen vermag. Also erforschte ich den Rosenberg genauer, studierte die Granularität seiner
Überbauung, die Gestalt und Gliederung seiner Baukörper, die resultierenden Zwischenräume, die
Gesten der Hauseingänge, die Komplexität der Formensprache und die erzeugte Vielschichtigkeit
der Architektur. Was macht die gelungene Proportionierung dieser Gebäude am Hang aus, wie
gliedern sie sich, wie beeinflusst die Setzung der Fenster die Fassaden oder wie wird das Licht auf
einer Putzoberfläche inszeniert?
Ich beobachtete zwei ältere Eheleute, die vom Einkauf nach Hause kamen, ihr Haus be­
traten und während des Weges über die Treppen nach oben immer wieder an den Treppenhausfenstern sichtbar wurden. Mir schien, dass die Gestaltung des Treppenhauses ganz bewußt diesen
alltäglichen Vorgang inszenierte und dem Nachhausekommen eine besondere Bedeutung verlieh.
Es gab eine Vielzahl von solchen Eindrücken, die ich in das Projekt mit einbringen wollte.
Die Bestandsanalyse und ihre Übersetzung in eine zeitgemäße und maßvolle Architektursprache verlangte einen ausdauernden und kritischen Planungsprozess. Mit welchen Details kann
man die heutigen bautechnischen Anforderungen lösen und zugleich ein differenziertes Fassadenrelief entwickeln? Im Ergebnis entstand eine reduzierte, feingliedrige Formsprache ohne historisierender Ornamente. Vertikal proportionierte Gebäude, unterteilt mit Sockel und Dach, mit Vorund Rücksprüngen strukturierte Fassaden, die das Licht in eine feine Zeichnung verwandeln. Die
Verwendung natürlicher Materialien wie Eichenholz und Naturstein verleiht den Hauseingängen
eine warme, einladende Eingangsgeste.
Wenn man heute auf dem Chrüzacker den Dialog zwischen alten und neuen Häusern
betrachtet, spürt man, daß es glungen ist, zeitgemäß und trotzdem eine sinnliche, emotional
ansprechende Architektur zu bauen.
Dominik Uhrmeister
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Der Rosenberg – Bauen im historischen Kontext
Das Areal Chrüzacker liegt am westlichen Ausläufer des Rosenbergs, einem prominenten Ort
nahe der Innenstadt St. Gallens, der seit dem Ende des 19. Jahrhunderts mit Villen und vornehmen
Mehrfamilienhäusern überbaut wurde. Der Wiesenhang war die letzte größere Freifläche dieses
gewachsenen und atmosphärischen Stadtviertels. Während sich das neue Gebäude des Bundesverwaltungsgerichtes am Fuße des Hanges in eine Kette von Hochpunkten, wie der neuen Fachhochschule und dem Rathaus, einreiht, beziehen sich die zehn freistehenden Mehrfamilienhäuser
auf die ortstypische, stadtvillenartige Bebauung des Südhangs und setzen diese fort.
Wie ihre Vorbilder platzieren sich die Häuser, den Höhenlinien der Topographie folgend,
entlang eines gewundenen Erschließungsweges. Die Anordnung von zwei unterschiedlichen Haustypen, die sich einmal längs und einmal quer zum Hang stellen, gliedert das neue Wohnquartier in
abwechslungsreiche Raumsituationen. Die versetzte und höhengestaffelte Anordnung der Häuser
ermöglicht den nach Süden orientierten Wohnungen einen herrlichen Ausblick auf die Innenstadt
und ihrer landschaftlich geprägten Umgebung.
Trotz der für die zentrale Lage notwendigen Dichte der Bebauung konnte die Charakte­
ristik des Wiesenhanges als kontinuierlicher Raumfluss um die Gebäude erhalten bleiben. Zu den
benachbarten Altbauten des Umfeldes entstehen, im Zusammenhang mit dem erhaltenen Baumbestand, qualitätvolle Orte, die Alt und Neu in einen spannenden Dialog zueinander stellen. Ein
feingliedriges Wegenetz verknüpft das Quartier mit den umliegenden Grünzonen und den angrenzenden Wohnbereichen. Ein nahezu autofreies Wohnumfeld wird durch die Tiefgarage ermöglicht,
die alle Häuser unterirdisch miteinander verbindet.
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Der Wiesenhang am Chrüzacker
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Gestalt und Gliederung
Die für dieses Bauvorhaben entwickelte Architektursprache ist eine zeitgemäße Weiterentwicklung
der Typologie der Stadtvillen, die am Rosenberg seit Ende des 19. Jahrhunderts in verschiedenen
Variationen gebaut wurden. Hierfür wurden zunächst bestimmte Gestaltungsmerkmale für beide
Haustypen im Gestaltungsplan definiert und dann in unterschiedlichen Interpretationen umgesetzt.
Die Festlegung von Größe, Form und Materialität, die Unterteilung der Kubatur in Sockel, Normal­
geschosse und Attika, sowie die vorgeschriebene Dachkonstruktion als geneigte Dächer, sorgen für
ein harmonisches Gesamtbild des Gebäudeensembles.
Der Haustyp Uhrmeister wird sowohl in seiner äußeren Gestalt, als auch in der inneren Orga­
nisation, klassisch gegliedert. Der Volumetrie liegt ein einfacher kreuzförmiger Grundriß zugrunde.
Die Dimensionierung der Seiten- und Höhenverhältnisse, sowie die durch den Grundriß erzeugten
Vor- und Rücksprünge, verleihen dem Baukörper eine vertikale Ausrichtung. Der Sockelbereich wird
durch einen dunkleren Farbton und eine gröbere Putzstruktur abgesetzt. Die Fassade der Ober­
geschosse gliedert sich durch ein feines Licht- und Schattenspiel, welches durch Gesimsbänder, zurückspringende Fensterfaschen und massiv ausgeformte Fensterbänke erzeugt wird. Ein auskragend,
abgestuftes Dachgesims schließt die Fassade nach oben hin ab und leitet in das leicht geneigte Walmdach über.
Die Hauseingänge werden als repräsentative Eingangsportale im klassischen Sinne gestaltet.
Die Staketengeländer der Fenster und Balkone bilden ein horizontal durchlaufendes Band und damit
den Kontrast zu den vertikal gegliederten Fensteröffnungen. Als Sonnenschutz kommen bordeaux­
rote Stoffstoren zum Einsatz, die am Gebäude, das ansonsten zurückhaltend farbig gestaltet ist, für
einen farbigen Akzent sorgen.
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Dachlandschaften
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Treppenhaus und Eingangsportal
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Die Bedeutung der Werkstoffe
Wie auch bei der städtebaulichen Struktur und der Gestalt der Wohnhäuser, bietet der gebaute
historische Kontext die Orientierung für die Materialwahl – Innen wie Außen. Ziel war es, durch
die Wahl von traditionellen Werkstoffen eine vertraute und authentische Atmosphäre zu erzeugen.
Natürliche Materialien wie Putz, Eichenholz, Gneisstein, Zink und Stoffmarkisen verleihen dem
Haus durch deren bloße Präsenz eine ruhige Selbstverständlichkeit. Die Materialien kommen unverfälscht, als das was sie sind, zum Einsatz. Sowie die Dinge die aus ihnen gefertigt sind nicht mehr
sein sollen als sie sind – ein Handlauf ist ein Handlauf usw.
Für das Zusammenspiel der Materialien wurde auf ein ausgewogenes Miteinander geachtet.
Es war beabsichtigt, eine akzentuierte sowie harmonische Stimmung hervorzurufen. Kontrastierende Materialien, die sich gegenseitig ergänzen und ihre Wirkung noch unterstreichen. Gegensätze
wie weich – hart und warm – kalt, erzeugen, im Spektrum traditioneller Materialien eine sinnliche
Atmosphäre, die über die visuelle Ebene hinausgeht. Deshalb spielt auch die Art der Materialverarbeitung eine Rolle. Der handwerkliche Aspekt des Baues soll sichtbar bleiben. Dabei ist es in der
Ausführung nicht die Absicht die historischen Vorbilder zu kopieren, sondern moderat zu modernisieren und zu interpretieren, um sie an die heute gegebene Bautechnik anzupassen. Zu nennen ist
in diesem Zusammenhang auch der pragmatische Umgang mit den heutigen Anforderungen beim
Wärmeschutz. Auch mit technischen Systemen, wie einem Wärmedämmverbund an der Fassade,
kann, durch einen kreativen Umgang mit der Putzschicht und Fassadenprofilierungen, ein positives
Erscheinungsbild erzeugt werden.
Moritz Czech, Projektleiter
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Grundriss Normalgeschoss
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Grundriss Staffelgeschoss
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Ansicht Nord
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Ansicht Ost
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Ansicht Süd
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Projektbeteiligte
Bauherrschaft:
Kanton St. Gallen – Versicherungskasse für das Staatspersonal
vertreten durch das Amt für Vermögensverwaltung, Davidstrasse 35, St. Gallen
Architektengemeinschaft:
Dominik Uhrmeister Architekt, Berlin / Matti Ragaz Hitz Architekten AG, Bern
Projektleitung Haustyp Uhrmeister: Moritz Czech
Bauleitung: Niggli Zbinden Architekten, St. Gallen
Landschaftsarchitekten:
Wettbewerb und Vorprojekt: bbz Landschaftsarchitekten, Berlin
Ausführungplanung: Pauli Landschaftsarchitekten, St. Gallen
Fachplaner:
Gestaltungsplan: ERR Raumplaner FSU SIA, St. Gallen
Bauingenieur: Grünfelder + Lorenz AG, St. Gallen
Grundbauberatung: Grundbauberatung AG, St. Gallen
HLK-Planer: IG Energietechnik GmbH, St. Gallen
Elektroplaner: Inelplan AG, St. Gallen
Sanitärplaner: Tomaschett + Cioce AG, Rorschach
Bauphysik: Gartenmann Engineering AG, Bern
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Dominik Uhrmeister Architekt
geboren 1966 in Wiedenbrück
Architekturstudium an der RW TH Aachen
Diplom 1995
von 1996 bis 2004 Mitarbeit bei
Prof. Rainer Oefelein, Berlin
Huber & Staudt Architekten, Berlin
Rob. W. Quigley Architects, San Diego
nps Tchoban Voss Architekten, Berlin
Bürogründung 2005 in Berlin
[email protected]
www.d-uhrmeister.de
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Impressum
Texte:
Erol Doguoglu, Seite 3
Prof. Hans Kolhoff, Seiten 6 und 8
Philipp Zünd, Seite 10
Dominik Uhrmeister, Seiten 12, 16 und 22
Moritz Czech, Seite 36
Fotos:
Bildaufbau Christine Blaser, Seiten 38 bis 43
Dominik Uhrmeister
Layout:
Ulrike Gödecke
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Dominik Uhrmeister
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Dominik Uhrmeister Architekt
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